Ulrike Guérot galt als politische Vordenkerin der neuen Linken in Deutschland: Ihre Thesen zur europäischen Republik machten sie gerade in grünen und linken Milieus populär. In der Corona-Frage kam es zum Bruch – jetzt wird sie von ihren ehemaligen Fans auf einmal entgeistert angeschaut, weil sie es wagt, an Lockdown und Impfzwang zu zweifeln. Sie meint jedoch, sie habe an ihren Prinzipien festgehalten.
Ihr neues Buch „Wer schweigt, stimmt zu“ hat viele wütend gemacht. Scharfzüngig kritisiert Guérot den neuen Corona-Zeitgeist und die gesellschaftlichen Auswirkungen der deutschen Pandemiepolitik, benennt das Versagen der „Intellektuellen Elite“ des Landes und fordert eine neue Debatte über den Freiheitsbegriff. Dabei langt sie hart zu: Sie spricht in einem hypothetischen Beispiel von Prozessen in Den Haag oder von „Gleichschaltung“.
Gefundenes Fressen für diejenigen, die sich lieber mit „Tone Policing“ als mit Inhalten auseinandersetzen wollen. Und natürlich sind es nur diese Schlagwörter, die am Ende rezipiert werden, nicht die Inhalte ihres Buches.
Die Politikwissenschaftlerin sah sich schnell massiven Anfeindungen im Netz ausgesetzt. Bereits im Sommer 2021 wurde sie in einen organisierten Shitstorm verwickelt. Mit anonymisierten IP-Adressen wurden Guérots Social Media Accounts in den „rechten Schmutz und die Verschwörer-Ecke gezogen oder es wurde ihr ‚Schwurbelei‘ vorgeworfen“, wie sie selbst sagt. Darum habe sie zum 1. September 2021 alle Accounts für sechs Monate deaktiviert. Pünktlich zum Erscheinen ihres neuen Buches kehrt sie zurück – und steht schon wieder im Fokus eines Shitstorms.
Corona: Die groteske Inszenierung einer traurigen und tragischen Realität
Im Gespräch mit TE erläutert sie, wie sie damit umgeht: „Ich verbringe mein Leben nicht von morgens bis abends mit der Nase auf Twitter, und ich möchte auch kein Leben führen, das von Twitter getrieben wird. Man (guckt) irgendwann mal, während man auf einem Empfang steht, aufs Handy und denkt sich: Was ist denn da schon wieder los?“
Und: „Diese Leute würden ja immer davon ausgehen, man würde mit Twitter vor der Nase durchs Leben laufen und sich nur darum Sorgen machen: Ist da jetzt gerade wieder was gegen mich am Start? Für mich trifft das nicht zu.“
Was sie von den Anfeindungen hält? „Die Lotosblume wächst im Schlamm. Wenn andere Leute meinen, sie müssten mit Dreck werfen, dann ist ja schon die Frage: muss mich das überhaupt stören?“ Ihren Kritikern habe sie privat Gesprächsangebote zukommen lassen. Diese wären jedoch ausgeschlagen worden.
Stattdessen habe der Mob versucht, sie zu diskreditieren, zu framen und zu canceln. „Einer meiner schärfsten – man muss fast sagen: obsessivsten – Kritiker auf Twitter stellte mich sofort in die Nähe zu Björn Höcke. Höcke hatte mein Buch gelobt. Sofort meinten fünf oder sechs von meinen Freunden aus dem eher grün-liberalen Milieu: ‚Du musst dich sofort abgrenzen!‘ Doch es gilt, was Hannah Arendt gesagt hat: Wer sein Wort der Öffentlichkeit gibt, kann nicht kontrollieren, was damit geschieht.“
Eine Frage des gesunden Menschenverstands
Viele würden übersehen, dass Nicht-Handeln weder Fatalismus noch Mutlosigkeit oder Feigheit sei: „Es kann ja auch eine bewusste Entscheidung sein, nicht zu handeln, sondern einfach das Diskursfeld zu verlassen und diejenigen, die sich durch das Ausleben von Ressentiments blamieren möchten, sich selbst zu überlassen. Ich kann nur hoffen, dass es genug Leute gibt, die deren Konzept durchschauen, nämlich: if you can’t beat the argument, you need to get the person.“
Angst vor dem Cancel-Mob hat Ulrike Guérot nicht. „Mein Verlag steht voll hinter mir. Der Westend Verlag ist ein tolles Team und teilt meine Einschätzung im Umgang mit persönlichen Anwürfen.“ Auch von ihrer Lehrstätte, der Universität Bonn, erhofft sie sich Rückendeckung. „Man kann nur hoffen, dass die Universität genau das ist und bleibt: nämlich eine Universitas, eine Stätte des freien Denkens, des Diskurses und des respektvollen Streits zwischen herrschender Meinung und Minderheitsmeinung.“ Die Diskrepanz der Rezeption des Buches zwischen dem akademischen und dem öffentlichen Raum sei übrigens bezeichnend und sollte wiederum zu denken geben. „Ich würde mir wünschen, dass wir eine Hochschulkultur behalten, die auf der Wertschätzung anderer Meinungen basiert“, so Guérot.
Und ergänzt: „Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals öffentlich ein schäbiges Wort über meine Kritiker (es sind meist Männer) gesagt zu haben. Ich vermeide es, über andere Leute schlecht zu reden. Es ist eher meine Art, andere Leute offen und argumentativ anzugreifen. Das weiß z.B. Roland Tichy, auf dessen Blog dieses Interview erscheinen wird, sehr gut. Mit ihm habe ich vor zehn Jahren während der Bankenkrise gestritten wie eine Kesselflickerin, aber es ging um Argumente, nicht um persönliche Anfeindungen. Nichts ist besser bzw. interessanter als eine respektvoll geführte, strittige Diskussion.“
Ulrike Guérot, Wer schweigt, stimmt zu. Über den Zustand unserer Zeit. Und darüber, wie wir leben wollen. Westend Verlag, 144 Seiten, 16,00 €
So läuft das heute: Wer den Mainstream verlässt, wird – im übertragenen Sinne – gefedert und geteert und an den Pranger gestellt, heute in der weltweiten Öffentlichkeit des Internets. Eine diabolische Mischung aus Selbstgefälligkeit und Willfährigkeit hat uns das eingebracht.
Frau Guérot leitet das Berliner Büro des European Council on Foreign Relations, ECFR. Auf Deutsch könnte man sagen: die ‚Europäische Gesellschaft für auswärtige Beziehungen‘. Ich will dazu weiter forschen und nachdenken, zumindest bin ich vorsichtig, da ich dem Council on Foreign Relations auch kritisch gegenüber stehe.
Aber Ulrike! Es geht nicht um die Sache. Es geht um „Support the current thing!“ (PJ Watson https://www.youtube.com/watch?v=nENkNMvckak). Leute, die sich jetzt allen Ernstes als enttäuschte Linke outen, die sich wundern, dass der Mob sie durch die Mangel dreht, weil sie aus der Reihe tanzen, beweisen, dass sie sich offenbar als nützliche Idioten haben missbrauchen lassen und nicht verstehen und verstanden haben, dass es nicht um grün oder blaugelb, sondern nur darum geht, immer beim nächsten Herdengetrampel dabei zu sein, dass das alles nur Vorwand für etwas anderes ist: Die Zerstörung der Gesetze, der Menschenrechte und des lästigen Humanismus. Schon sitzen sie draußen an den Bildschirmen und in den Twitter-Profilen und warten, auf wen sie sich als nächstes stürzen können, was das nächste „current thing“ ist und wer der erste sein wird, den man verfolgen kann, weil er nicht mitmacht!
Dazu passt auch was ich auf Demonstrationen schon gesehen habe: am Straßenrand stehen Schwarzvermummte geifernd mit Schildern wie: „Solidarität schützt, Egoismus tötet!“, während „die echte Antifa“ oder die „freien Linken“ mitlaufen und gegen Diskriminierung und Ausgrenzung demonstrieren!
bemerkenswert, wie viele Kommentare a priori Frau Guerot ohne Kenntnis ihres Buches allein aufgrund ihrer grundsätzlichen politischen Positionierung diskreditieren. Blase ist Blase, ob links oder rechts..
„Oder wie stellen sie sich das vor? Das wir ganz einfach zur Tagesordnung übergehen können?“
Ja, wieso denn nicht? Geht doch auch wenn die Weltmacht irgendwo Krieg führt.
Mich wundert, dass sie als Linke nicht schon vor Jahrzehnten wussste, dass es wieder so kommt.
Wenn sie es aber wusste, wieso war bzw. ist sie dann eine Linke?
Ausgrenzung, Zensur, öffentlicher Pranger, regelrechte Säuberungen, wo man aufpassen muss, mit wem man redet und mit wem man Mittag isst oder von wem man gar gelobt wird. Immer irrsinnigere Dinge, die so durchgedrückt werden: Massenmigrarion, Energiewende, Eurorohaftung, Gender, Impfpflicht…
War das nicht glasklar abzusehen? Haben gute und kluge Leute nicht schon vor Jahren und Jahrzehnten vor all dem gewarnt: Lucke, Sarrazin, Ulfkotte… die Liste ist lang. Was geschah all diesen Leuten?
Ich habe das Gefühl, solche Absetzbewegngen sog. „Altlinker“ sind kalkuliert. Schon wieder wird die Legende gestrickt, dass „echte“ Linke ja immer die Guten seien. Wenn dann irgendwann die Terrorherrschaft der Grünlinken zusammengebrochen ist, wird es heißen: Nein, das waren in Wahrheit Rächte.
Und dann geht es von vorn los…
Eine intelligente, rheotorisch begabte Wissenschaftlerin, im Gespräch und Vortrag sympathisch , aber leider mit einem unerträglichen und nicht akzeptablen „EU-Euphorismus“ bis hin zur Forderung eines föderalen EU-Gebildes.
Und mit der Genderiesierung eines vermutlich, bezogen auf die Corona-Thematik lesenswerten Buches schreckt sie wahrscheinlich nicht nur mich vom Kauf und Lesen der Lektüre ab.
„Sofort meinten fünf oder sechs von meinen Freunden aus dem eher grün-liberalen Milieu: ‚Du musst dich sofort abgrenzen!‘ Grün-Liberal ? Das ist wohl ein Scherz. Es gibt keinen dieser üblichen Verdächtigen der nicht früher bei einem dieser kommunistischen oder sozialistischen Bündnissen seine Spät-Adoleszenz auslebte. Mit der Mao-Fibel in der Hand auf den Straßen gestartet, als Landesvater oder in der EU als Parlamentarier gegen China votierend, gestrandet. Grüner Liberalismus kennt nun mal keine Grenzen. Darum muss sich auch niemand von denen abgrenzen, oder erklären.
Frau Ulrike Guérot bekommt am eigenen Leib zu spüren, dass der linke geifernde Mob mindestens so unangenehm ist wie der rechtsextreme. Das Internet hat hier eine Büchse der Pandora geöffnet. Man muss abwarten, ob der Deckel noch einmal darauf geschraubt werden kann. Ansonsten werden sich nur noch todesmutige konservative Stimmen melden können.
Wer heute noch „Shitstorms“ auf Twitter ernstnimmt, hat Twitter scheinbar nicht verstanden
Ich bin dort seit Jahren, mittlerweile nicht mehr unter Klarnamen und mit verschiedenen „Kunstaccounts“ unterwegs und traue mir mittlerweile eine tragfähige Meinung zu, wie dort „Shitstorms“ entstehen, bzw konstruiert werden
Ich behaupte, daß die überwiegende Zahl dieser „Aufregung“ bzw „Empörung“ gesteuert und orchestriert, also konstruiert ist, insb zu „politischen“ Themen.
Was „früher“ rechten Netzwerken unterstellt wurde, ist heute gängige Praxis „linker Netzwerke“, (was Regierung, ihnen nahe Medien, NGOs, Stiftungen und sogar privatwirtschaftliche Unternehmen etc einschließt) die jede Abweichung von ihren Sprachregelungen und oder Standpunkten zu skandalisieren versuchen, völlig egal ob zu Migration, Identitätspolitik, Umwelt/Klima, Corona/Impfen, Lgbt/Queer usw usw
Was nicht lupenrein deren reinen Lehre entspricht, ist rechts, nazi, populistisch, trumpeske etc oder zumindest „in deren Nähe“ bzw. bedient, nützt „die Falschen“
Das ist schon alles, mehr steckt nicht hinter dieser künstlichen Aufregung:
Wer von den aktuellen Parolen zu „the current thing“ (was auch immer grad „die Sache“ ist oder sein mag) abweicht, ist irgendwie „rechts“ oder dient „Rechten Kreisen“, also Mainstream ist gut, jede Abweichung davon ist bad, ganz bad bis nazi
Inhaltliches Argumentieren findet rglm nicht statt, etikettieren/labeln „als“: rechts, antisemitisch, diskriminierend, minderheitenfeindlich, phob, sexistisch etc ist alles was da kommt, weil es auch nur darum geht, in der Erwartung dass das Label rezipiert und verbreitet wird, was allerdings nur in den Echokammern und Bubbles der Fall ist.
Eben deshalb sind diese „Shitstorms“ belanglos, bestenfalls unterhaltsam, die üblichen Verdächtigen zu triggern und sich über deren bigotte und künstliche Schnappatmung zu amüsieren.
Mehr als Gelächter (und trollen) hat dieser Zirkus nicht verdient!
Und ich befürchte, dass Frau Guerot alleine deshalb schon in die rechte Ecke gestellt werden wird, weil sie hier auf TE ein Interview gegeben hat. Was ist für Links-Grüne eigentlich so schwer daran, sich konträre Meinungen einfach mal anzuhören und in die eigenen Überlegungen mit einzubeziehen? Und wenn man die Meinung dann weiter für falsch hält, kann man sich dennoch respektieren und tolerieren. Man stelle sich vor, im Wirtschaftsleben ginge es ähnlich zu. Ich mache zumeist Projektarbeit. Und besonders in der Funktion als Projektleiter habe ich unzählige Male davon profitiert, mir konträre Meinungen anzuhören und (meistens über Nacht) darüber nachzudenken.
Irgendwann wird auch der „Weltuntergang“ abgeblasen. Spätestens dann, wenn die Cash- Cow „Erneuerbare“ hinreichend gemolken ist und die „Anywhere“ -Abzocker sich in alle Himmelsrichtungen verzogen haben. Aber es wird noch ein Weilchen dauern….
Ich folge Frau Guérot schon lange. Ihre These, dass nur ein Europa der Regionen „Überlebensfähig“ ist, bewahrheitet sich gerade. Natürlich wird sie „ausgeschlossen und diskreditiert. Kennt man doch.
„Wer die Wahrheit spricht, mit der Öffentlichkeit bricht“ 🙂
Ich kenne nur die Positionen, über die EU der Regionen von Ihr.
https://www.youtube.com/watch?v=mEW9XkpR3yg
Unabhängig ob in Talk im Hanger 7 oder anderswo. Gerne lasse ich mich vom Gegenteil überzeugen. Nennen Sie mir doch bitte die eine oder andere Quell.
Danke
Frau Guérot scheint eine interessantere Person zu sein als ich in den vielen Jahren angenommen hatte, als sie ziemlich platt für immer mehr EU-Integration und gegen die regionalen/nationalen Rechte trommelte. Als Linke war sie eine dezidierte Zentralistin, was in Bezug auf EU/Brüssel bedeutet: Bürokratismus und Bürgerferne.
Nun also, offensichtlich wegen Corona, eine bisher unbekannte Facette: Eigenverantwortung, Selbstbestimmung und Kritik an den totalitären Tendenzen zum angeblichen „Gesundheitsschutz“.
Ihre Kritik kommt zu einer Zeit, in welcher auch etablierte FE-Einrichtungen wie John-Hopkins-Universität festgestellt haben, dass die Lockdown-Maßnahmen nicht nützlich (- im Sinne des Schutzes vulnerabler Gruppen), sondern schädlich und vor allem katastrophal für den allgemeinen Wohlstand und die Öffentliche Gesundheit waren.
Und ihre Kritik an den Impfregimes kommt zu einer Zeit, in welcher selbst die Öff.-Rechtlichen über Impfschäden berichten (dürfen). Immunologen warnen davor, durch weitere Impfwiederholungen das natürliche Immunsystem einzuengen und damit die Menschen angreifbar für mutierte CoV-2- und für andere Viren zu machen.
Dass Frau Guérot dafür nun von den staatlichen Covidioten und der Impfmafia attackiert wird, erlebt sie nun als Linke. Willkommen im Club; Frau Wagenknecht ist auch schon hier.
Das letzte was ich brauche sind irgendwelche gendernden linken „Vordenker“ die mir die Welt erklären, egal um welches Thema es geht und egal ob diese wegen eines linken Shitstorms bedauert werden.
Ich begrüße jeden der mit sich diskutieren lässt,das Gegensatzpaar offen/totalitär ist für mich wichtiger als das links/rechts Schema.
Ich begrüße NICHT JEDEN der mit sich diskutieren lässt.
Warum? Ein Beispiel:
Ihr Nachbar kommt auf Sie zu und hält Ihnen einen langen Vortrag über Marxismus, mit dem Resultat das Besitz grundsätzlich in Frage zu stellen sei, und das Ihr Auto ihm, dem Nachbar, nicht weniger gehört als Ihnen und er Sie auffordert ihm die Schlüssel zu überreichen, da er jetzt gerade das Fahrzeug benötigt.
Würden Sie sich also auf eine „offene“ Diskussion (im Sinne ergebnisoffenen Ausgangs) einlassen um den totalitären Ansatz, das nur Ihnen allein das Auto gehört zu vermeiden, oder würden Sie entsprechend dem links/rechts Schema, diesen linken Spinner einfach davonjagen?
Völlig richtig! Wenn die Linken sich selber zerlegen, gut so. Wer ernsthaft sprachlich eine „Kesselflickerin“ konstruiert, zeigt doch nur seine ideologische Verbohrtheit und sein Nichtwissen. Solange dieser (harte) Beruf existierte, wurde er ausschließlich von Männern ausgeübt, so wie (bis heute!) Bergarbeiter, Straßenbauer, etc., etc.
Trotzdem halte ich es für korrekt, dieser Frau auf „Tichy“ eine Bühne zu geben; Es unterstreicht den Dogmatismus der links-grünen Mainstream-Mafia sowie den dazu konträren Meinungspluralismus, der hier noch möglich ist!
Es zwingt einen ja keiner, ihre Einlassungen zu lesen, doch wer will, der kann. Nur so könnte Demokratie vielleicht doch noch weiterhin funktionieren.
Das halte ich für eine Fehlinterpretation. Demokratie ist die Mehrheitsfindung innerhalb eines bestimmten Werterahmens, konkret des christlichen Menschenbildes. Wer diesen Rahmen verlässt, befindet sich auf dem Feld der Tyrranei der Mehrheit, und kann mit dem Recht des Stärkeren „demokratisch für die Einführung der Diktatur stimmen, wie es Linke anstreben.
Linken eine Stimme zu geben, mag zu einem liberal-konservativen Meinungsmagazin passen, wird aber von Linken lediglich als Bestätigung ihrer Position empfunden. Und da es umgekehrt so gar keine Toleranz für andere Meinungen gibt, wirkt das zwar sehr vornehm, aber auch wenig mutig.
Es scheint so zu sein, dass nach den Vorstellungen des Mainstream die gesamte politische Debattenkultur in Deutschland davon geprägt sein sollte, ja zu vermeiden, von Höcke oder „Höckeartigen“ gut gefunden zu werden. Das ist nicht nur unredlich, sondern zeugt auch von einer intellektuellen Hilflosigkeit und hat -Mainstream hin, Mainstream her- etwas Sektenhaftes. Genau dadurch entsteht der Eindruck, man dürfe seine Meinung nicht mehr sagen!
In einem anderen Kommentar wird schon darauf hingewiesen, dass der Verzicht auf Gendern Raum für Inhalt schafft. Das muss dreifach unterstrichen werden.
Gendern ist, wenn der Sachse mit dem Boot umkippt.
Besser spät als nie. Allerdings hätte Guérot das schon vor 10 oder 15 Jahren merken können, was hier läuft. Wer schweigt stimmt zu – das gilt auch für sie. Und dass sie ebenfalls von „rechtem“ statt korrekt „rechtsradikalem“ oder besser noch einfach „radikalem Schmutz“ spricht ist auch kein Zeichen von präziser Ausdrucksweise, wie man es von einer Intellektuellen erwarten sollte.
Ich sage das nicht als jemand, der Guérot nicht schätzen würde – aber auch da ist nicht alles Gold was glänzt.
Wenn eine Linke unerwarteterweise vernünftige Positionen in einer bestimmten Angelegenheit vertritt, wird das zu Recht als Sensation angesehen. Und das, obwohl Nichtlinke schon seit langem für exakt dieselben Auffassungen geschmäht und verfolgt werden. Aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, wie ihre Bemerkung zeigt, es handele sich bei ihren Kritikern vornehmlich um „Männer“. Als werde sie plötzlich wegen ihres Geschlechts angegriffen, nicht wegen ihrer Meinung. Dabei hat sie das Geschlecht schon immer, nur der Mut zur abweichenden Meinung ist neu. Solange sie sich zur Genderfraktion bekennt, weiterhin den Klimawandel bekämpfen will und nichts gegen Transen äußert, darf sie sicher ihre Privilegien behalten. Mir soll es egal sein.
Naja, der Zeitgeist ist derzeit nun einmal links. Und das links-grüne Weltbild bekommt gerade mal wieder einmal arge Risse. Scholz faselt z. B. von Zeitenwende. Für Menschen mit liberal-konservativen Einstellungen gibt es derzeit wohl eher keine Zeitenwende. Insbesondere, wenn sie zur Zeit des kalten Krieges noch gedient haben. Also, mir tun inzwischen links-grüne Ideologen fast schon leid. Es ist schon hart, in der Realität anzukommen.
Ulrike Guerot, die letzte Verfechterin der Politik als Wissenschaft.
Diese Frau gehört doch auch zu den Leuten, die mit dazu beigetragen haben, daß die Situation heute so ist wie sie ist. Die regt sich eben nur darüber auf, daß man nun selbst von den Radikalen angefeindet wird, mit denen man früher locker mitgesegelt ist!
Die politische Richtung von dieser Person ist absolut verkehrt und nicht im Sinne dieses Landes, sorry!
Woher nehmen Sie das Recht, den „Sinn dieses Landes“ für sich zu beanspruchen und ihn damit auch auf andere Mitmenschen zu beziehen?
Es geht nicht um den „Sinn dieses Landes“, sondern darum was „im Sinne dieses Landes“ ist.
Ist Ihnen der Unterschied wirklich nicht klar?
da ist was dran. Jetzt ist das Gejaule groß.
Trotzdem traut sie sich was.
Es ist dabei völlig unerheblich, ob sie „Rechts“, „Mitte“ oder „Links“ ist. Jeder, der mit so einem Buch in die Öffentlichkeit geht, verdient meinen Respekt. Außerdem kann man jedem zugestehen, seine politische Meinung jederzeit zu ändern.
Bis Anfang meiner 30-er war ich auch eher links und habe regelmäßig „Grün“ gewählt, für mich selbst heutzutage unvorstellbar.
Ganz schlimm finde ich persönlich Menschen, die nie reflektieren und andere Meinungen auch nur zulassen. So ist kein Diskurs möglich und dann wird sich auch nie etwas in der Gesellschaft ändern.
Meinen Respekt gibts nicht, ich kann Wendehälse nicht ausstehen.
Besonders solche nicht, die einfach nur stromlinienförmig ihre Meinung ändern aber nie den Anstand haben zuzugeben, dass sie vorher falsch lagen und um Entschuldigung bitten für den Schaden, den ihre dumme Meinung verursacht hat.
Sozialismus ist sowieso nicht heilbar. Wir (Liberalen, Libertären, Konservativen) haben auch einen Fehler gemacht, dass wir diese Spinnerei je wieder zugelassen haben. Herrschaftsfreier Diskurs, von wegen. Das passiert uns hoffentlich nicht wieder.
„Sofort brach eine Hasswelle über sie herein „
einst das Land der Dichter & Denker, ist heute das Land der Shitstorm(un)kultur. Wir sollen frieren für die Freiheit, aber es darf keine Freiheit mehr geben. Es gilt das Meinungsdiktat.
Heute als Linke(r) links zu sein, ist die Quadratur des Kreises.
Ich habe das Buch vor einigen Tagen gelesen und kann in Bezug auf den Inhalt fast alles darin unterschreiben. Etwas nervig und aufdringlich empfand ich nur den Gender-Doppelpunkt, der allerdings auch nicht konsequent durchgehalten werden konnte. Die Corona-Krise hat wohl tatsächlich eine Art neuen religiösen Fanatismus in der Gesellschaft ausgelöst (dessen Boden eigentlich schon durch den Umgang mit dem Klimawandel schon gut vorbereitet war). Bei der Autorin zeigt sich eine große Enttäuschung über ihr ehemaliges linkes Milieu, das sich in einem staatsgläubigen Totalitarismus verrannt hat. Skepsis in Bezug auf staatlichen Machtzuwachs gehörte zum guten Ton in linken Kreisen. Alles weg. DER SPIEGEL, DIE ZEIT etc. alle auf staatlicher Linie. Die Autorin hätte Kritik gerne von der anderen Seite wahrgenommen, aber da kam nichts. Was sagt uns das? Vielleicht, dass der Gedanke der alten Freiheit nur noch dort verteidigt wird, wo angeblich das Böse wohnt. In „neurechten“ Blogs, bei der AfD etc. Der Einsatz für Freiheit und Selbstbestimmung hat ihr bei den Wahlen allerdings nicht genutzt. Es gab bei allen Wahlen Verluste. Die Mehrheit der Bevölkerung ist offenbar einverstanden mit einer zunehmend übergriffigen und totalitären Politik. Und die wird von den sich „demokratisch“ nennenden Parteien praktiziert.
Ich war geneigt, aufgrund dieses Artikels, mir das Buch anzuschaffen. Meinungen, auch diverse, interessieren mich. Aber „Gendern“ ist keine Meinung. Ich verzichte.
“ … Gesprächsangebote an meine Kritiker …“ ?
Nee danke.
Ich breche jedes Gespräch, jede Lektüre in dem Moment ab, wo einer anfängt, die eigene Muttersprache niederzumetzeln bis sie sich anhört wie eine Parodie auf die Rede von Anton Hynkel in Der Große Diktator.
Wer der Toleranz uneingeschränkt das Wort redet und sie als Wert absolut setzt, das ist als „Toleranz-Paradoxon“ ja hinlänglich bekannt, hat schon den ersten Schritt auf dem Weg in die Hölle gemacht, der bekanntlich mit guten Vorsätzen gepflastert und von Gutmenschen gesäumt ist. Und am Ende des linken Weges steht immer Bautzen.
Da kann eine noch so filigran analysieren und scharfzüngig formulieren: Wer gendert, stimmt zu und fliegt bei mir raus.
Mal sehen, wann auch Liberale und Konservative mitbekommen, daß man sich nicht jedem Shitstorm beugen muß.
Apropos „Shitstorm“: Ich habe den Verdacht, daß die Schöpfer dieses Begriffs damit eine bedeutende und überwältigende Aggression suggerieren wollten. Derart, daß sich jeder Angegriffene damit wichtigmachen kann. Ich würde gerne einmal wissen, wie groß die „Hasswelle“ bei Guérot zahlenmäßig war.
Wie groß die „Hasswelle“ zahlenmäßig war, sollte da keine Rolle spielen. Es genügt ja, wenn es einen sog.“Influencer“ gibt, der meint, seine woke Meinung heraus twittern zu müssen. Da reicht genau eine Person und du wirst zur persona non grata von der gesamten Gesellschaft erklärt. Es braucht dann heutzutage auch keine Beweise oder Gegendarstellungen mehr.
Ein sehr schönes Beispiel wie Politiker und Medien durch ihren Einfluß eine Person zerstören können, wäre Gil Ofarim, der im vorigen Herbst über seinen Instagram-Account verbreiten ließ, er sei von einem Angestellten eines großen Leipziger Hotels übel antisemitisch beleidigt worden. Was ist zeitgleich passiert? Politiker wie der damalige Außenminister Heiko Maas haben ungeprüft und im vorauseilenden Gehorsam sofort ihre woke Meinung getwittert, es gab Demos vor dem Hotel etc… Der Ruf dieses Hotels in der Leipziger Innenstadt wurde schwer beschädigt, der Hotelangestellte wurde medial regelrecht zerstört, da genügte ein (wie wir nun wissen gefaktes) Posting…Jetzt, knapp 6 Monate später, wurde der Fall Ofarim geklärt. Es war nichts dran an seinen schrägen Aussagen.
Hat aber genügt, um Menschen kaputt zu machen, Existenzen zu zerstören…
Die Frage ist : Erkennt die Dame die Ursache in diesem Fall ihres Problems? Erkennt sie die Zusammenhänge zwischen dem, was sie in der bekannten „Form“ bereits selbst vorgetragen hat und dem, was ihr nun selbst auf die Fuesse faellt? Sieht sie, dass sie mit der Konzentration auf „Corona“ nur ein Symptom behandelt und was die Ursache dieses und anderer Symptome ist? Es spielt keine Rolle, ob es in diesem Fall um Corona, im naechsten um das Klima, dann wieder um Migration oder ein anderes Thema geht. Und nicht zuletzt : Erkennt die Autorin, dass ihre Faszination fuer ein EUImperium unter einer totalitaeren Herrschaft weniger, anders wird es naemlich nicht gehen, und ihre Abneigung gegen den Nationalstaat weitreichende Folgen fuer Demokratie, Freiheit und Recht haben, weil ohne den von ihr viel geschmaehten Nationalstaat ganz Entscheidendes, wohl auch fuer sie selbst, nicht oder jedenfalls nicht so funktionieren wuerde. Falls sie allerdings gelaeutert sein sollte, was ich nicht glaube, sind diese Fragen gegenstandslos (geworden). Das uebliche Herauspicken nach dem Motto “ wie es den Damen nicht selten gerade gut oder nicht gut gefällt“ funktioniert nur bedingt, zugegebermassen aktuell in Deutschland durchaus. Mal linksfeudalistisch, kollektivistisch, wenn es gerade passt, bei feministischen Themen gerne auch totalitaer und gar nicht meinungsfrei, (nur) bei corona wieder eher antietatistisch, liberal und individualistisch, das alles zusammen wird in der konkreten Umsetzung schwierig. Sie, die Linke, wird sich entscheiden muessen, was den Entwurf von Staat, Politsystem und Gesellschaft betrifft.
Ich wünsche Frau Guerót jeden Raum, sich engagiert und wissenschaftlich mit anderen auszutauschen, aber irritiert bin ich doch und es ist nun mal nicht so, dass ich zustimme, wenn ich schweige.
Wenn ich schweige, beziehe ich nicht Stellung und wünsche auch so respektiert zu werden.
Deshalb gibt es z.B. den Begriff der schweigenden Mehrheit und die kann man zumeist ganz gut zuordnen, eher aber im Nachhinein?
Zumindest deutet eine schweigende Mehrheit an, dass entweder alles gesagt wird oder nichts von dem, zu dem sie sprechen würde.
Ich würde Diskurse nicht um Schweigende verengen auf Zustimmung.
Belassen wir einfach komplexe öffentliche Strukturen.
Doch, wer schweigt, der stimmt i.d.R. zu.
Es gibt wissenschaftliche Experimente, die zeigen das es bei so etwas recht klar definierte Gruppen gibt. Das zeigt sich auch aktuell wieder: Eine kleine Gruppe gibt den Ton vor, die große Masse läuft mit und lässt sich ganz gerne beeinflussen – schon um nicht Position beziehen zu müssen. Und dann gibt`s noch die Gruppe, die den Mund aufmacht und dagegen ankämpft. Leider nicht viel größer, als die erste Gruppe.
@Mozartin:
Ja, Sie haben Recht. Die totale Politisierung ist ein alter Fetisch der Sozialisten, ob National- oder International-Sozialisten. Alle sollen im Einheitsschritt marschieren, es soll keine unpolitischen Lebensbereich mehr geben.
Es muss legitim sein, auch in gesellschaftlich wichtigen Fragen zu schweigen.
Allerdings ein schönes Bild von Frau Guerót, auf dem sie ganz so aussieht, als ob sie selbst denken würde.
Laut Wiki ist sie politisch und wissenschaftlich schon weit herumgekommen.
Frau Guérot, ich habe Ihnen geschrieben, dass ich Ihr grösster politischer Gegner bin was die EU angeht. Aber Ihre wichtigsten Aussagen Ihres Buches habe ich gelobt. Nicht nur bei Tichy, auch in der NZZ.
Man sehe sich einmal den Kommentarbereich praktisch aller anderen Medien an. Bei der NZZ kann man nicht „Disliken“, das System „Facebook“ gibt es dort nicht. Man kann nur empfehlen. Darum, weil man eine Meinung (Kommentar) nur mit besseren Argumenten schlagen kann, nicht mit einem Dislike – oder aber man respektiert die Meinung nicht. Offenbar ist das aber ausserhalb der Schweiz so üblich.
Das hat damit zu tun, dass man nie gelernt hat zu argumentieren, bis hinunter zu Richtern (die Schweiz funktioniert umgekehrt). Es wird immer nur verwiesen, oder dann eben auf den Mann bzw. die Frau gespielt. Beides sind Autoritätsargumente. Sie sind aus Sicht der Logik keine Argumente. Hören, sehen und lesen Sie einmal ganz bewusst die Argumente – geschätzte 75% davon sind Autoritätsargumente (Verweise auf Parteinamen, Parteigrössen, Reden von Exponenten, etc.), der Rest sind Füllwörter.
Ein Journalist, ein Politiker oder ein Richter der einen Artikel ohne Autoritätsargumente schreiben müsste, wüsste nicht wo anfangen. Und es findet praktisch alles in der Vergangenheit statt (wir sind nicht schuld, die anderen haben auch) oder als Versprechen in der Zukunft (wir müssen jetzt). Die Gegenwart kommt praktisch nicht vor.
Und es hat auch damit zu tun, dass Akademiker, Juristen, Minister, Kanzler, etc. nie haben lernen müssen zu verlieren. In der Schweiz ist das ganz anders.
Ihr Eifer für die EU aber unterstützt das System Facebook (verlieren nur als Dislike). Ein Parlament das nichts zu entscheiden hat, ob in Deutschland oder der EU, ist ein Scheinparlament. Wegen der Koalitionen hat nur die Regierung etwas zu sagen und das EU-Parlament hat noch nicht mal ein Initiativ-Recht, was jeder einzelne Schweizer Bürger hat.
Behalten Sie Ihre Meinung – die ist wichtig. Aber achten Sie darauf, dass sie auch falsch sein könnte.
Ich schätze Ihre Argumente zu Corona sehr, Frau Guerot. Viele Ihrer Video-Beiträge habe ich gesehen, manches gelesen. Lassen Sie sich nicht durch unsachliche und persönliche Kritik irritieren. Den Herrschenden den Spiegel vorzuhalten ist immer richtig und mutig. Gerade die Linke und ihre Mitläufer werden später einmal viel aufzuarbeiten haben, wenn diese unselige Corona-Zeit einmal vorbei ist. Wer mit Dreck nach Anderen wirft, will nur von sich selber ablenken und vorgeben wie sauber er doch ist. Ein durchschaubares Spiel.
Diese Frau hat Charakter und lässt sich den Mund nicht verbieten . Der Shitstorm wird vorüber gehen und sie wird viele neuen Leser für ihr Buch gewinnen.
Hatte im Buchhandel kurz reingeschaut: Gender*, Binnen-I…
Die „Achse desGuten“ ist so rechts, die würde die Autorin „nicht mal mit der Kneifzange anfassen“. Braucht kein Mensch.
Damit tun Sie Frau Guerot unrecht, denn was Sie hier schreiben, stimmt einfach nicht. Die Dame ist sowohl in die Podcasts von Frau Preradoviv als auch von Paul Brandenburg gegangen – der Lauterbach und Merkel Verbrecher und Faschisten nennt – und hat dort ihre Argumente vorgebracht. „Mehr rechts“ kann es kaum werden.
Die argumentative Position Frau Guérots in diesem Beitrag gefällt mir ausgesprochen gut. Das nenne ich mal eine ‚erwachsene Meinung‘!
Ich bin in vielen gesellschaftlichen und politischen Themen mit Frau Guérot nicht einer Meinung, jedoch ist genau das ein Selbstverständnis in einer lebendigen Demokratie, dass solche unterschiedlichen Sichtweisen möglich sind und diskutiert werden können.
Frau Guerot beschreibt in ihrem Buch exakt die Probleme und die absurden Aktionen der Politik in der sog. Pandemie. Das gefällt den Gläubigen natürlich nicht. Frau Guerot gilt als Verräterin. Mit der Realität haben eben viele Menschen, insbesondere Linke, ein großes Problem. Ich habe das Buch übrigens gelesen.
Surprise, surprise – in der Tat. Aber selbst unter klassischen Linken soll es Leute geben die – wenn auch selten – im Laufe ihres Lebens klüger werden.
Madame Guérot – die bei mir bisher als linke, frankophile EUrokratin gelabelt ist (war?) und bei der ich auf dem Fuße umschaltete wenn Sie meinen Weg beim zappen auf der Mattscheibe kreuzte – ist wohl solch eine seltene Orchidee.
Und, wo schon Höcke erwähnt wird (bei dem ich mir nicht sicher bin ob das ein nationalradikaler Rechter oder sozialstaatsautokratischer Linker oder eine Mischung aus beidem ist): Vielleicht zum nächsen Tichys Ausblick Talk einfach mal Fr. Guérot und Hr. Höcke einladen und über Freiheit, Grundgesetz, Hannah Arendt und was Linke und Rechte darunter verstehen diskutieren lassen. Dazu noch Hr. Nassehi – aber nur wenn nicht wieder unflätig und persönlich beleidigend wird, was bei Linken ja zum Standard gehört. Solch eine Runde verspricht doch lebendige Unterhaltung und befriedet den von ARD und ZDF und ihren Polittalkshows mit den immer gleichen Gästen und Gästinnen so fundamental unterforderten Intellekt der Deutschen.
Wobei – Stop….bei dem Gedanken Höcke über Hannah Arendt diskutieren zu sehen, wird mir gerade schon etwas anders…(spätestens der Satz bringt mir hier wohl jetzt etliche Dislikes….).
Europawissenschaftlerin – was ist das? Ich kenne von Frau G. nur EU-Emphase ohne Substanz. So wie ihr Argument, Yoga könne vor Covid-19 schützen.
Sie hat die Masche, sich auf einen Aspekt zu konzentrieren, und alle größere Komplexität auszublenden.
Wie in ihrem „Europa der Regionen“, in dem sie z.B. viel Wohlklingelndes ausbreitet, aber so banale Fragen, wie Steuern von wem erhoben und wie verteilt werden sollen, ausspart. Das ist nicht Wissenschaft, sondern Ideologie.
Zumal die EU-Impfagenda die Vorlage für das starre Beharren auf Impfpflicht und die Einführung des digitalen EU Impf- und Reisepasses ist und Corona deswegen so aufgeblasen wurde: Um diese Ziele ad hoc unter dem Damoklesschwert einer schrecklichen Pandemie widerspruchslos durchsetzen zu können.
Dass die EU eine Lobbyisten-Wünschdirwas-Agentur ist, ist seit Jahrzehnten allseits bekannt, also ist auch nicht schwer zu erraten, wer hier seine Finger im Spiel hat (es sind dieselben, die davon am meisten monetär profitieren).
Somit ist das eine (EU) mit dem anderen (Corona-Wahn und Abbau von Bürgerrechten) eng verwoben.
Das linke Lager entlarvt sich selbst, so gut es geht! Und das ist gut so!
Das Linke Lager entlarvt sich immer … Finde ich auch gut. Es könnte zusätzlich noch sein, daß das Linke Lager in Wirklichkeit eine ganz kleine Veranstaltung ist; ein Schauspiel weniger Linker; … denen es fortwährend gelingt, daß Vernünftige sich mit ihnen beschäftigen.
Ja, es wäre nur schön, wenn es diesmal ernste Folgen für die Linken hätte, schließlich wird recht bald wieder gewählt. Linke bis offen linksradikale Sympathisanten, „Influencer“ und sonstige Stichwortgeber in Gesellschaft, Medien und (leider) der freien Wirtschaft haben ständig Oberwasser – im Wesentlichen dank des zwangsfinanzierten, durchideologisierten ÖRR, der den ganzen Tag damit beschäftigt ist, auf den Splitter im Auge der „Rechten“ hinzuweisen, während der eigene Balken mühsam verdeckt wird.
Der ÖRR schafft den politischen Grundton, weswegen Empörungs-Shitstorms der linken Twitter-Jakobiner vom „gemeinen Volk“ lediglich als Einzelpartituren im gesamten Stück wahrgenommen werden – zwar laut und schrill, aber ja doch irgendwie „stimmig“. Der ÖRR ist das zentrale Problem.
Nun, ich habe ENDGÜLTIG die Schnauze davon voll, mich -nich nur hier- darüber aufregen zu lassen, dass es Menschen gibt, die sich aufregen!
Nicht zuletzt deswegen, weil es meistens Menschen sind, die von der Aufregung leben, aber selber äusserst UNPRODUKTIV sind!
Als unproduktiv gelten für mich übrigens Menschen, die an keiner Stelle ihres Lebens dafür stehen, dass ICH mit meinem kleinen Beitrag für deren Leben VERANTWORTLICH zeichne!
Frau Guérot mag also entdeckt zu haben, dass Corona nur „Denkanstösse“ gibt, aber es geht sehr viel weiter!
Es geht nämlich schlicht und ergreifend um die Sterblichkeit!
Und wegen dieser Sterblichkeit lasse ich mir von NIEMANDEM in MEIN Leben herein reden lassen.
Ich habe daher heute meine Frau gefragt, ob sie auf Menschen schiessen könnte. Und wie erwartet war sie entsetzt!
Naja, es bleibt ergo alles wieder an mir hängen…
Und was Frau Guérot angeht, habe ich es ganz offensichtlich mit der gleichen Okkupantin zu tun, welche ich bei meiner Frau sehe.Der Unterschied ist, dass ich meine Frau bis zuletzt verteidigen werde!
Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen empfindet mich meine Frau seit heute übrigens als aggressiv.
Da kann man ja nur hoffen, dass ihr Verlag weiterhin hinter ihr steht. Ob die Uni Bonn das auch tut, bezweifle ich eher. Denn was ist heutzutage von deutschen Unis zu halten, die das Gendern in allen Arbeiten verlangen?
Schade, daß Ulrike Guérot auch fast immer gendert, das ist furchtbar zu lesen und lenkt sehr vom sonst lesenswerten Inhalt ab.
Ich stamme gewiß nicht vom linken Ufer. Habe das Buch gelesen und fand es inhaltlich o.k., will sagen auf diesem Niveau würde ich gerne weiterdiskutieren. Leider war das Lesen sehr mühselig wegen der vielen Doppelpunkte, glich eher einem Hindernislauf. Die Autorin hat sich an einer Stelle darüber beklagt, sie habe nur eine begrenzte Anzahl von Zeichen zur Verfügung. Eine Idee: Verzicht aufs Gendern schafft Raum für Inhalt und steigert das Wohlbefinden der Lesenden:innen, oder so ähnlich.
Das Problem ist und bleibt der menschliche Herdentrieb.
Je größer die Herde, desto mehr gesellschaftliche und politische Macht entfaltet sie. Menschen, die einzeln nichts bewegen können, suchen deshalb die Masse, um mehr gesellschaftliche Schlagkraft zu entwickeln. Und damit die Masse in die gewünschte Richtung schlägt, müssen die einzelnen Herdentiere auf Linie gebracht werden. Dies erfolgt dann durch (Gruppen)druck und Gleichschaltung.
Das ist dann der berühmte Kollektivismus, aus dem sich totalitäre Systeme wie der Kommunismus, der International- oder Nationalsozialismus oder der Faschismus entwickeln.
Einzelne Menschen möchten die Welt zu ihren Gunsten verändern. Alleine schaffen sie das meist nicht. Darum suchen sie die Masse und schalten die Masse in ihre gewünschte Richtung gleich.
Je mehr Menschen in einer Gesellschaft vom Tellerrand fallen, desto größer das Potential für einen neue Masse als Gegenbewegung zur bestehenden Ordnung.
Das Problem lässt sich nur durch individuelle (Aus)bildung und Befähigung zum Selbsterhalt einer jeden einzelnen Person ausbremsen. Ganz los wird man es aber nicht, denn es ist biologisch bedingt.
Kennen wir nicht auch eine andere Ulrike Guérot?
# Die, die in der sogen. Euro-Krise einer bedingungslosen Plünderung des deutschen Steuerzahlers zugunsten der mediterranen Länder das Wort redete?
# implizit beständig mit der Forderung unterwegs, die deutsche Politik, vor allem die Währungs- und Finanzpolitik möge sich dem Supremat des französischen Politikwillens unterwerfen.
# Die jeden Gegner ihres herrisch vorgetragenen Anspruchs in die rechte Ecke drängte.
# Die Mühe hatte, andere Meinungen gelten, ja auch nur ohne ständige Unterbrechung überhaupt ausreden zu lassen.
# Eine Guérot, die intellektuell und historisch, volkswirtschaftlich sowieso nichts, aber auch rein weg gar nichts beizutragen hatte. Außer der ewigen Predigt: Deutschland gib dich auf, beuge dich unter französisch-imperialen Europazentrismus und verschenke die Früchte deiner fleißigen, aber von Vermögen bis Rente wesentlich schlechter gestellten Arbeiterschaft an den “Club Med”.
# Ihre Professur war dann die konsequente Belohnung für ihre deutsche Interessen negierende Haltung, gewiss aber kein Ausdruck wissenschaftlicher Verdienste oder Qualitäten. Eben eine Haltungsprofessur.
# Klüger ist Guérot nicht geworden.
Ein super Liste, Eisenherz: Diese ‚andere‘ Guérot ist die eigentliche Guérot.
Menschen können ihre Meinung aber durchaus ändern, sogar zu unterschiedlichen Positionen, ganz verschiedene Meinungen vertreten. Was mich extrem an Deutschland gestört hat, ist genau diese Bekenntnisgesellschaft.
Sie machen hier dasselbe, wie die andere Seite: Wer nicht absolut für uns ist, der muss gegen uns sein. Dabei kann man bei diversen Themen ganz unterschiedlicher Auffassung sein. Das ist nicht mal sonderliches hohes intellektuelles Niveau. In Deutschland hat man dies nur nie verstanden und erlernt.
Gerade eine Frau, wie Guerot bietet die Chance, auch Leute zu erreichen, die solche Themen nicht zu Ende denken wollen.
Na ja, schmort mal schön weiter, im eigenen Saft und schaut, wohin es euch führt.
Das ist nicht der Punkt, dass jemand seine Meinung ändert.
Der Punkt ist, welchen Preis ist Frau Ulrike Guérot in beruflicher und sozialer Hinsicht zu bezahlen, wenn ihr der Preis „Die Ausgestoßene der Woche“ droht?
Viele andere haben für viel weniger Querdenken wirklich große Opfer riskiert und auch bringen müssen.
Hätte Frau Guerot nicht so einen Twittler-Account, würde es keinen Shitstorm geben, denn wohin sollte der dann gerichtet werden?
Ich sags mal mit den Worten Schnuddels: „Twitter weg. Problem gelöst.“
Arbeitgeber und Arbeitgeber des Partners, Universität, Vereine, Schule, Kita, Qualitätsmedien, Freunde, Familie… … Das geht inzwischen weit über Twitter hinaus.
Widerstand aus den eigenen Reihen. Und das ist gut so.
„Der Soziologe Armin Nassehi wirft ihr beispielsweise „autoritär-faschistischen Sound“ vor, stellt sie gedanklich in eine Linie mit Björn Höcke. Andere werfen ihr gar Antisemitismus vor, weil sie von den Interessen der Pharma-Industrie spricht.“
Man fragt sich angesichts solcher Einlassungen fassungslos, wie inhaltsleer und dämlich die „Kritik“ an Andersdenkenden eigentlich noch werden soll. Anscheinend ist jeder noch so dümmliche Vorwurf recht, wenn er nur dazu dient, Andersdenkende zu diffamieren.
„Was sie von den Anfeindungen hält? „Die Lotosblume wächst im Schlamm. Wenn andere Leute meinen, sie müssten mit Dreck werfen, dann ist ja schon die Frage: muss mich das überhaupt stören?“
Diese gesunde Einstellung zum Gegeifer der Nichtswisser- und Nichtskönner würde man gerne sehen bei den Entscheidern der Politik, gerade in der heutigen Zeit. Leider ist das Gegenteil der Fall. Die Entscheider – selbst linksgrün gepolt – lassen sich von der linksgrünen Mainstreammedienmeute nicht nur bejubeln und beweihräuchern, sondern auch vor sich hertreiben – zum Schaden unseres Landes.
„Ihren Kritikern habe sie privat Gesprächsangebote zukommen lassen. Diese wären jedoch ausgeschlagen worden.“
Das ist der Stil der heutigen Politik. Wer wird sich schon auf kontroverse Gespräche einlassen, wenn er im Grunde genommen genau weiß, dass er selber keine überzeugenden Argumente vorzubringen hat? Frau Guérot bringt diese Haltung auf den Punkt: „If you can’t beat the argument, you need to get the person.“
„„Ich würde mir wünschen, dass wir eine Hochschulkultur behalten, die auf der Wertschätzung anderer Meinungen basiert““ Das kann man nur unterschreiben, doch leider steht die Wertschätzung anderer Meinungen gerade nicht besonders hoch im Kurs.
Ihr jüngstes Buch in allen Ehren. Es ist erfreulich zu erfahren, dass die Autorin offensichtlich nicht zu allen Themen der Zeit völlig durchgeknallt ist. Europapolitisch ist und bleibt sie aber was sie seit vielen Jahren ist : brandgefährlich, als Vordenkerin und Stichwortgeberin für eine “ Europäische Republik“ als post-nationaler, pseudo-demokratischer Zentralstaat. Neben der Professur für Europapolitik ist und bleibt sie auch der Kopf des European Democracy Lab in Berlin, das insbesondere die jüngere Generation davon überzeugen soll, das es eine EU jenseits der Nationalstaaten geben soll, und dass das Bedürfnis politisch mitzureden der Völker mit grenzüberschreitende Regionalstrukturen ( Rätesystem ) befriedigt werden könnte. Im Sinne von Habermas soll aber die tatsächliche Machtausübung in einer post-demokratischen, föderalen Exekutiv-Diktatur erfolgen, die wesentlich von mindestens 3-sprachigen, akademischen Eliten getragen wird.
Drollig, dass gerade die heutigen Linken Faschismus und Totalitarismus schreien.
Das Buch von Ulrike Guerot ist ein Zeitdokument.
Es ist absolut erfreulich, dass hier eine prominente Linksliberale ausspricht, was vor aller Augen geschieht.
Sie riskiert alles dafür und sie hat viel zu verlieren.
Das soll ihr erstmal jemand nachmachen, der sich über ihre Verwendung des Gender Doppelpunktes echauffiert.
Hier und in anderen alternativen Medien stoßen Sie damit auf taube Ohren.
Man ist lediglich anderer Meinung, als das linke Lager. Wer aber nicht in absolut allen Positionen übereinstimmt und dies laufend bekennt, der wird nicht akzeptiert und beschimpft. Deutschland ist intellektuell und moralisch verwahrlost, der Weg zeigt auf allen Ebenen bergab. Leider auch auf unserer Seite, ich habe lange gebraucht um das zu erkennen und die entsprechenden Konsequenzen abzuleiten.
Danke für Ihren Beistand !
Zuviele verstehen leider nicht, dass sie sich in einem Widerspruch verfangen haben: Wenn die Dinge so ernst sind, wie sie richtig erkannt haben, dann ist es vollkommen falsch, das Band zu Gutwilligen, die aufgrund ihrer geistigen Herkunft manches sehen, zu zerschneiden.
Die meisten dürften Guerots Buch garnicht gelesen haben sonst hätten sich manche angesichts der Radikalität dieser Kampfschrift erfreut darin wieder gefunden.
Bücher zu be- bzw. verurteilen, die man gar nicht gelesen hat, ist ja seit Merkels Verriss von Thilo Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ hierzulande Mode geworden. Wenn das Thema nicht genehm ist, braucht man sich nach Meinung des linksgrünen Meinungskartells schließlich gar nicht erst damit auseinanderzusetzen. „Nazi“-Stempel drauf und fertig. Diskurs auf argumentativer Ebene? Fehlanzeige.
Genau diese Einstellung ist der Grund für die eklatanten Fehlleistungen der deutschen Politik.
Andere Meinungen werden nicht ernstgenommen, die politische Vernunft hat anscheinend Dauerurlaub auf dem Mars gebucht und man anerkennt nur noch die eigene sehr beschränkte Sichtweise. Kein Wunder, dass hier alles den Bach hinuntergeht.
„Wer aber nicht in absolut allen Positionen übereinstimmt und dies laufend bekennt, der wird nicht akzeptiert und beschimpft.“
Das dürfte wohl für die (a)sozialen Medien und die Mainstreammedien zutreffen.
Allerdings erlebe ich es bisher auf den alternativen Medien eher nicht so. Ich habe hier und da sicher Meinungen geäußert, mit denen wohl nicht alle übereinstimmen dürften, aber beschimpft worden bin ich deswegen bisher höchstens mal von einem Troll. Aber wer wird diese Sorte ernstnehmen?
Ich habe mir das Buch bestellt und bin sehr gespannt darauf. Ich habe auch Sahra Wagenknechts Buch „Die Selbstgerechten“ gelesen und fand dort eine sehr treffende Analyse des Zustands der heutigen „Linksliberalen“, die weder links noch liberal sind.
Deswegen bin ich auch gern bereit, Guerots Buch unvoreingenommen zu lesen.
Den Gender-Quatsch finde ich trotzdem blöd, auch wenn ich ansonsten Guerots Mut beachtlich finde.
Ich darf eingestehen, daß ich eigentlich nie dachte, dieser Frau in gewissen Teilen ihrer Kritik zustimmen zu müssen, aber, eben nur in gewissen Teilen, ich befürchte, sie bleibt eine unverbesserliche Linke, sprich ein „trojanisches Pferd“, oder Pferdin?! ???????????
Ein Trojanisches Pferd vielleicht nicht, aber eine überzeugte Linke mit der Vorstellung, dass ein zentral regiertes Europa besser wäre, weil das Gefühl, zu einer anderen Nation kulturell und wirtschaftlich zu gehören, niemals zum Modell der Eurozentristen gehören darf.
Aber genau das ist der Irrtum derer, die sich der Vision eines zentral regierten Europas verschrieben haben. Die Differenzen zwischen den Unionisten und derer, die ein Europa wollen, das sich gerade in Unterscheidbarkeit der Länder seine Kraft holt, sind auch in Deutschland, und nicht nur in Osteuropa, unübersehbar.
Einem Europa der Vaterländer, hätten wahrscheinlich rund 450 Millionen EU-Bürger längst zugestimmt.
Wie wär’s mit Pferd:in? 😉
O.K., Gendersprech ist einfach nur bescheuert.
Ansonsten bin ich aber der Ansicht, dass man hinhören sollte, wenn irgendwo mal Vernunft durchschimmert. Deswegen muss ich doch keine „unverbesserliche Linke“ werden. Aber wo jemand recht hat, hat er recht – unabhängig von seiner sonstigen politischen Ausrichtung.
Vielleicht bin ich in dieser Beziehung etwas „vorbelastet“ durch die seit Jahrzehnten bestehende Freundschaft mit ein paar Altkommunisten. Die wissen übrigens genau, dass ich politisch längst nicht mehr „links“, sondern „rechts“ denke. Ungeachtet dessen sind wir Freunde geblieben, respektieren uns gegenseitig und können miteinander auch über Politik diskutieren – manchmal vielleicht ein wenig hitzig, aber immer mit gegenseitigem Respekt und nie verletztend.
Die Diskursverweigerung und der nicht mehr stattfindende ernsthafte und ergebnisoffene Gedankenaustausch zwischen allen politischen Richtungen ist m.E. doch überhaupt erst der Grund dafür, dass nichts mehr funktioniert in Deutschland, weil auf solch einer defizitären Basis eben immer nur einseitig und daher meistens dumm entschieden werden KANN.
Die Prof. kommt direkt aus dem linksgrünen Millieu. Vielleicht wird sie jetzt gerade deshalb so angegriffen. Die Frau ist klug und wortgewaltig. Viele ihrer Thesen kann ich nachvollziehen, allerdings nicht ihre Begeisterung für Europa. Das ist ein Megaflop und der Totengräber.