<
>
Wird geladen...
Fußball-Bundesliga

Über 5 Milliarden Euro für Bundesliga-TV-Rechte – Aus für ARD und ZDF?

12.06.2020

| Lesedauer: 4 Minuten
Bei der bizarren Auktion der Übertragungsrechte der Bundesliga- und Zweitligaspiele geht es um sieben Rechtepakete, die den 36 Clubs von 2021 bis 2025 mehr als fünf Milliarden Euro bescheren sollen. Amazon bietet mit und könnte die Preise hochtreiben.

Christian Seifert hatte in den vergangenen Wochen und Monaten sehr viel zu tun. Der Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga (DFL) hat mit einem ausgeklügelten und weltweit gelobten Hygiene- und Sicherheitskonzept nicht nur für die Geisterspiele und so für die Fortsetzung der Bundesliga gesorgt, sondern auch für die Ausarbeitung der neuen TV-Rechtepakete, die ab der Saison 2021/2022 für vier Jahre greifen sollen. Die 36 Clubs sind dem umtriebigen Badener dankbar, dass er aktuell für die Coronaspiele vor leeren Rängen gesorgt hat, fordern aber jetzt, dass er ihnen mit einem neuen zehnstelligen Betrag aus den TV-Rechten weiterhin die Berechtigung gibt, in den kommenden Jahren wieder mit vollen Händen das Geld auszugeben, um die Show am Laufen zu halten.

Nach den 4,64 Milliarden Euro für die Spielzeiten 2017/18 bis 2020/2021 wollen sie mit den sieben Live-Rechtepaketen, die angeboten werden, mehr als 5 Milliarden Euro verdienen, und da sind die TV-Rechte aus dem Ausland noch nicht mitgerechnet. Am 22. Juni will Seifert verkünden, welche Medien das Rennen gemacht haben. Doch er hält in Zeiten der Pandemie nichts von neuen Rekordbeträgen und betont, dass das Ende der berühmten Fahnenstange fast erreicht ist und man endlich innehalten solle. 

ZEIT ZUM LESEN
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Seit dem Start der Bundesliga im Sommer 1963 hat sich der finanzielle Umfang der TV-Rechte versechshundertfacht. Mit dem Beginn des privaten Fernsehens und dem Einstieg von RTL im Jahr 1988 begann die graue Maus Bundesliga, geschwächt von den eher dürftigen Auftritten der Nationalmannschaft und miserablen Zuschauerzahlen, finanziell zu wachsen. Die Luxemburger zelebrierten jedes Bundesligaspiel als Show und lösten die altehrwürdigen und verstaubten Sendungen “Sportschau” in der ARD und “Sportstudio” im ZDF als neuer Host ab. Vier Jahre später ging Sat.1 mit „ran“ an den Start und die Bundesliga war auch europaweit salonfähig geworden, die Stadien fast immer ausverkauft und die Einschaltquoten schnellten in Rekordhöhen. Zehn Jahre lang war Sat.1 tonangebend und überwies jeweils etwas mehr als 160 Millionen D-Mark pro Saison an die Bundesliga. 

Die Entwicklung der TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga:

1965/66 Rechteinhaber ARD/ZDF: 650.000 D-Mark

1977/78 ARD/ZDF: 8 Mio. D-Mark

1988-1992 RTL: 215 Mio. D-Mark

1992-1997 Sat.1/Kirch: 700 Mio. D-Mark und ARD/ZDF: 55 Mio D-Mark

2000-2002 Sat.1/Kirch: 710 Mio. D-Mark, die KirchMedia AG meldet Insolvenz an

2009-2013 Sky/ARD: 1,65 Mrd. Euro

2013-2017 Sky/ARD/ZDF/Sport1/Axel Springer AG: 2,97 Mrd. Euro

2017-2021 Sky/ARD/Eurosport/ZDF/Sport1: 4,64 Mrd. Euro

2021-2025 ???????

Ab dem Jahr 2000 führte Premiere die Bundesliga-Konferenz ein. Alle 306 Spiele wurden fortan live übertragen. Die Kosten pro Saison beliefen sich auf 355 Millionen Euro. Nach der Kirch-Pleite zwei Jahre später platzte die Bundesligablase kurz, doch erholte sich wieder. 2003 wurde die ARD zweiter Partner neben Premiere und die  alte “Sportschau” feierte ihre Renaissance. 2009 wurde aus Premiere „Sky Deutschland“ und der TV-Rechte-Rekord wurde nochmals gebrochen. Mittlerweile mussten die Medienunternehmen insgesamt 1,65 Milliarden Euro zahlen, um Bundesliga-Fußball zu zeigen. Fast drei Milliarden Euro sind es dann bereits beim Vertrag für die Spielzeiten 2013/14 bis 2016/17 und nun sind es 4,64 Milliarden Euro für den aktuellen Kontrakt bis 2021.

Zum Vergleich: 1965 kostete die gesamte Bundesliga 650.000 D-Mark, heute kostet ein Spiel 2 Millionen Euro. Mittlerweile leisten sich Clubs zwischen 500 und 1.000 Angestellte und die höchsten Spielerlöhne bewegen sich schon weit jenseits der 10-Millionen-Euro-Grenze. Doch die Clubs wollen noch mehr und hoffen darauf, dass Christian Seifert am 22. Juni verkündet, dass noch mehr gegangen ist. Gerade die Coronakrise hat ans Tageslicht gebracht, dass zahlreiche Clubs ohne die horrenden Millionensummen aus dem TV-Vertrag nicht überleben können. Doch welche Medienunternehmen sind heute noch imstande, solche Summen zu bezahlen?

Sky ist der große Favorit, DAZN Außenseiter

Zum einen wird wieder mit Sky Deutschland als Pay-TV-Partner gerechnet. Das Bundesliga-Modell hat sich für den Münchner Bezahlsender zwar nie wirklich gerechnet. Nun ist das Unternehmen vom US-Kabelnetzbetreiber Comcast übernommen worden und dieser wird genau überprüfen, ob er die deutsche Bundesliga zu diesem Preis noch will oder nicht. Sky hat zwar für die Geisterspiele Rekord-Einschaltquoten gemeldet, doch werden diese nicht mehr als Eintagsfliegen sein, wenn die Stadien wieder coronafrei sind. Außerdem stagniert das Interesse an der Bundesliga in der Population seit Jahren, neue Abos werden wohl nicht mehr abgeschlossen werden. Doch der neue Deutschland-Boss Devesh Raj, der aus der Comcast-Zentrale in Philadelphia nach München abkommandiert worden ist, ließ verlauten, dass Sky unverändert zur Bundesliga stehe.

Ein Konkurrent um die Rechte wird DAZN sein. Der Streaming-Dienst hat durch Covid-19 logischerweise mehrere Millionen Abos verloren, hat aber das nötige Kleingeld, um eines der großen Rechtepakete mitzubieten. DAZN gehört zur britischen Perform Group, die dem russischen Milliardär Leonard Blavatnik gehört, der den Sport-Streamingdienst nicht mit nationalen Augen betrachtet, sondern global. So ist die deutsche Bundesliga für ihn eher Peanuts.

TE-INTERVIEW RAINER ROBRA
Stoppt Sachsen-Anhalt die ARD/ZDF-Gebührenerhöhung?
Ein weiterer Mitbewerber ist die Telekom, die in den vergangenen Jahren einen hohen siebenstelligen Betrag in den Sport investiert hat und sich vor wenigen Monaten die TV-Rechte für die Fußball-EM 2024 in Deutschland gesichert hat. Als treuer Partner der 3. Liga und der Eishockey- und Basketball-Ligen wollen die Bonner nun in die Champions League der Medien aufsteigen. Ob ihnen das gestattet wird, hängt aber vom Bund ab, dem 32% des Bonner Unternehmens gehören. Angesichts der aktuellen Coronakrise ist das eher unwahrscheinlich.

ARD und ZDF könnten die Verlierer, Amazon der Gewinner sein

Auch bei ARD und ZDF droht die zweite Reihe. Die aufgerufenen Summen für die Zweitverwertungsrechte für die Dinos “Sportschau” und “Sportstudio” werden teurer werden. Die beiden öffentlich-rechtlichen Anstalten können die Millionenbeträge nur stemmen, wenn die Rundfunkgebühren dementsprechend erhöht werden. Doch der Unmut in der deutschen Bevölkerung ist jetzt schon groß ob der Gebührenerhöhung. Wenn davon dann noch Millionen ins Bundesliga-Geschäft fließen, ist der Ärger vorprogrammiert. Schon jetzt laufen den beiden öffentlich-rechtlichen Flaggschiffen die Zuschauer davon.

Eine unbekannte Größe im Milliardenpoker Bundesliga ist Amazon. Der Online-Versandhändler hat in den vergangenen Wochen und Monaten nie einen Hehl daraus gemacht, dass angesichts eines Börsenwertes von einer Billion US-Dollar genügend Finanzkraft da ist, um gleich alle TV-Rechte der großen europäischen Ligen zu kaufen. Doch Amazon will Klasse statt Masse und will nur ausgewählte Spiele der englischen Premier League und der UEFA Champions League. Doch eins ist sicher: Mit dem Interesse von Amazon ist der Preiskampf eröffnet. Wenn der Versandriese wirklich will, bekommt er die Rechte auch. Und das genau hoffen die 36 Clubs. Nur mit den Peanuts von Amazon kann die 5-Milliarden-Euro-Schallmauer durchbrochen werden. Dann könnte sich die Spirale weiterhin drehen. Immer höher, schneller, weiter und teurer. Dann wird sich Profifußball weiter von den Fans entfernen und die besonnenen Worte des DFL-Geschäftsführers Christian Seifert, mal Maß zu halten und mit dem zufrieden zu sein, was man hat, werden wieder Schall und Rauch sein.

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

36 Kommentare

  1. Für mich ist wesentlich, daß es keine Zwangsabgaben ausser dem, was ein Parlament beschliesst, mehr geben darf. Ein Abo mit jederzeitigem Kündigungsrecht ist das Höchste der Gefühle.

  2. Grundversorgung in ARD und ZDF hat nichts mit dem Bieten für die Millionäre der Bundesliga zu tun.

  3. Ich sehe nur eine Moeglichkeit:
    ARD ueberbietet ZDF und macht den Deal mit glatten 6Milliarden.
    Dafuer unterstuetzt das ZDF eine neue Initiave die GEZ auf runde 50Euro im Monat zu bringen.

    Grund fuer 50Euro: Ist eine schoene runde Zahl, laesst sich prima abbuchen.
    Das mit etwas Framing aufgemoebelt fressen denen die Politiker aus den Haenden.

  4. Für Commerzsport sind die Commerzsender zuständig und nicht die durch Zwangsgebühren Geschröpften.

  5. Keinen Cent mehr für dieses Kasperletheater. Mich interessiert der Profifußball nicht mehr. Durch die Verteilung der Spiele auf vier Wochentage ist der Amateurfusball beeinträchtigt. Ich schaue mir lieber mit oft nicht mehr als 50 Anderen unseren Dorfverein in der Kreisliga an. Authentischer, ehrlicher Fussball ohne Klimbim.

  6. Ich denke auch, dass bei solchen Summen der ÖR aussteigen sollte und dafür
    die Gebühren gesenkt werden, da man ja Milliarden einspart.

    Eine Ausnahme sollten dabei allerdings die Welt- und Europameisterschaften
    bilden. Diese gehören ins FreeTV als weltweit einendes und unterhaltendes Event.

  7. Schwacher Artikel.
    Also ich fand das Hygiene – Konzept des weißrussischen Fußballverbandes wesentlich besser als das Kasperle – Theater des Herrn Schäfer. Die hatten nämlich keines, haben einfach weiter gespielt vor Zuschauern, und, oh Wunder, niemand ist krank geworden: Peinlich auch die Aussagen des Herrn Schäfer zur Höhe der Einnahmen bei den Übertragungsrechten: Wenn die ihm „zu hoch“ sind, kann er doch einfach mal 90% der Einnahmen spenden an die deutsche Gastronomie, welche unter Corona sehr gelitten hat. Na wie wäre es? Nein, seine Aussagen sind reiner Populismus, natürlich wünscht er sich auch lieber 5 Milliarden Euro statt nur Vier, dass ganze nennt sich „Kapitalismus“. Diese Heuchelei von Schäfer geht mir so etwas auf den Keks, seine DFL macht Werbung für eine gewaltverherrlichende, marxistische Organisation wie BLM, auf Instagram dagegen lassen seine Gladiatoren dann gerne mal einen Friseur aus England per Privatjet einfliegen, weil sie nicht wissen wohin mit der ganzen Kohle. Wie wäre es mit einer Gehaltsobergrenze Herr Schäfer? 250 000 Euro im Jahr für jeden Kicker, das eingesparte Geld wird an BLM gespendet? Ob dann seine Kicker auch noch so begeistert wären über den amerikanischen Kleinkriminellen George Floyd?

  8. Amazon könnte der Gewinner sein und die Zwangsgebührenzahler.

  9. Zitat: Schon jetzt laufen den öffentlich-rechtlichen die Zuschauer in Sachen Fußball davon.

    Das ist mit ein Grund die Gebühren erhöhen zu wollen und im Vergleich zu dem Online-Riesen, muß der noch sein Geld auf herkömmliche Art verdienen und sich in jeder Hinsicht interessant machen um Abnehmer zu finden und zu halten, während das rote System auf Zwangsumverteilung setzt, egal was sie produzieren und zu welchen Kosten.

    Diese Tendenzen sind für einen freien Markt absolut schädlich und sie können es einfach nicht lassen und schon die früheren Abmachungen mit diesen hohen Geldtransfers zwischen den Vereinen und den Sendeanstalten waren mehr als fragwürdig, denn wer sein Geld aus Zwangsbeiträgen bestreitet, kann nicht im gleichen Atemzug wirtschaftliche Investitionen nach Gutsherrenart treffen, die dann bei Mißerfolg von der Allgemeinheit getragen werden müssen.

    Diese Art von Verständnis zwischen Rotfront und Kapital ist geradezu abartig und kann nur funktionieren, solange die politischen roten Freude das wettbewerbsschädigende Verhalten decken um ihrer selbst Willen und als Morgengabe erhalten sie dafür uneingeschränkte Unterstützung im linken Sinne und bezahlen darf es der Abnehmer, ob er will oder nicht.

  10. „Bei der bizarren Auktion der Übertragungsrechte der Bundesliga- und Zweitligaspiele geht es um sieben Rechtepakete, die den 36 Clubs von 2021 bis 2025 mehr als fünf Milliarden Euro bescheren sollen.“
    Tja so geht Kapitalismus. Fußball ist ein Privatgeschäft, vergleichbar mit Konzertveranstaltungen mit Massenpublikum.
    Allerdings müssen dann diese Privatveranstalter, wie jeder Privatbürger auch, auch die Kosten ihres Geschäftes tragen, sprich die Sicherheit der öffentlichen Ordnung gewährleiten und den eventuelle entstandenen Schaden bezahlen, was heißt, die dafür angefallenen Kosten auch tragen, wie z. Bsp. Polizeieinsatz, Feuerwehreinsatz, Rettungswageneinsatz Straßensperrungen, usw. und vor allem, vorab dafür eine rechtliche Garantieleistung hinterlegen in angemessener Geldhöhe, für den Fall der Zahlungsunfähigkeit oder Zahlungsunwilligkeit.

  11. Ich war noch nicht fertig. Also: ARD + ZDF sowie diverse völlig überflüssige „Regional“-Sender existieren in meinem Senderspeicher bereits jetzt nicht mehr. Feierabend ! Ich nehme vorweg, was bald ohnehin Realität sein wird. Sehr vieles wird sehr bald ganz anders sein. Ganz, ganz anders. Versprochen.

  12. ARD + ZDF sowiemdiverse völlig überflüss9ge „Regional“-Semderexistieren in meinem Senderspeicher bereits jetzt nicht mehr. Feierabend.

  13. Mann was wäre ich froh wenn die Bundesliga endlich irgendwo im Pay-TV verschwindet. Dieses Spektakel geht mir seit Jahren nur noch auf die Nerven, vor allem ihr aus meiner Sicht unangemessener Stellenwert und die Huldigungen aus Medien und Politik, was nicht gerade zur Demut der dort Tätigen beiträgt. Aber die Eliten wissen, welche wichtige Funktion zur Kanalisierung von Emotionen und Ablenkung von Wichtigem, die Bundesliga erfüllt.

  14. Für das Zwangsfernsehen ist Fussball weiterhin kaum verzichtbar. Es gibt ja nur noch ganz wenige Sendungen, bei denen die Einschaltquote in den wahrnehmbaren Bereich eintritt, außer Fussball wahrscheinlich nur noch der Comedy-Tatort, den ich mir nebenbei bemerkt ebenfalls nicht anschaue. Ohne Fussball(DfB-Pokal, Länderspiele) müssten die Zwangsprogrammmacher zugeben: „Selbst in der Spitze sehen uns keine 10%!“

    Die Bundesliga an sich wird, so erwarte ich, egal bei welchem Anbieter massiv an Zuschauerinteresse einbüßen.Das Land fühlt sich nicht mehr wohl mit sich selbst. Das verdirbt auch den Spaß an einem Wettstreit der einzelnen Regionen.

    • „ Das Land fühlt sich nicht mehr wohl mit sich selbst.“ Treffender Satz. Da ist etwas vermutlich irreparabel zerstört. Der Plan ist fast aufgegangen. Wir müssen erst durch ein Jammertal gehen. Dann wird sich zeigen, was daraus entsteht.

  15. Eigentlich sollte das ÖR nur die Grundversorgung abdecken und das auch noch Partei fern und objektiv – eigentlich. Ich möchte mit meiner Zwangsgebühr KEINE Bundesliga finanzieren müssen. Diese Fußballmillionäre, die auch noch gegen den kleinen Bürger Stellung beziehen, brauche ich nicht. Ich kann schon gar nicht verstehen, dass jemand überhaupt eine Dauerkarte für „Brot und Spiele“ kauft und den nützlichen Idioten dadurch abgibt. Ich bin kein Fußballgegner, aber das, was da heutzutage abläuft, ist nur noch Zirkus. Schon wenn ich diese Kerlchen mit irgendeiner Werbung im Fernsehen sehe, geht mir die Hutschnur hoch. Meint ein Herr Boateng, dass in unseren Haushalt irgend so ein Rasierer kommt, weil er dafür Werbung macht? Da wären wir ganz schön blöd.

  16. >>Doch der Unmut in der deutschen Bevölkerung ist jetzt schon groß ob der Gebührenerhöhung. Wenn davon dann noch Millionen ins Bundesliga-Geschäft fließen, ist der Ärger vorprogrammiert.<>Schon jetzt laufen den beiden öffentlich-rechtlichen Flaggschiffen die Zuschauer davon.<<

    Und wen interessiert das? Niemanden. Zahlen müssen wir alle trotzdem, selbst wen wir noch so weit weglaufen.

  17. Wie sich doch die Zeiten ändern! Als Leo Kirch mit „Premiere“ insolvent ging, hatte Uli Hoeneß die famose Idee, dass ARD und ZDF die Rechte übernehmen und dafür die „Demokratieabgabe“ erhöht werden sollte. Schließlich gehöre Fußball zur „Grundversorgung“.

  18. So what?

    Diese laufenden Geldschränke mit frugalster Schulbildung und teilweise fragwürdigem Lebenswandel (Stichwort: Prostitution mit Minderjährigen) werden sieben- und achtstellige Gehälter einschieben, und niemanden wird es weiter stören.

    Soziale Akzeptanz bei der Unterschicht wird durch Virtue signaling erreicht: Gegen Kritik an den obszönen Gehältern wird man sich mit Statements gegen Trump oder die AfD oder wer immer dann als mediale Zielscheibe dient immun machen. Die Vorbilder der kommenden Generationen. Perfekte Projektionsflächen für die fragmentierte, atomisierte, bindungslose Multikulti-Gesellschaft.

    Brot und Spiele: vom Circus maximus des alten Roms in die XYZ-Arenen des 21. Jahrhunderts transferiert.

    Ich bin froh, dass ich nach der 74er WM den emotionalen Absprung geschafft habe.

    Mich interessiert’s schon lange nicht mehr.

  19. Der sehr kritische Blick auf dieses Geschaeft ist durchaus richtig, sollte aber nicht übersehen, dass auch die Bundesliga und das, was hier abläuft, nur ein Symptom von vielen fuer Dekadenz und“Brot und Spiele“ist. Die Preise fuer unterirdisches, niedrigstschwelliges, talent freies (Massen) Entertainment als Zerstreuung, Projektion und Flucht (vor sich selbst und der Realitaet) fuer geschmack – und anspruchsloses, aber promiaffines Publikum sind generell, aber nicht zufaellig obszoen. Der „Fan“ braucht seine „Familie“, seinen Sinn, ebenso wie das überwiegend weibliche Publikum seine Projektionsflaechen, Datingsshows und Dschungelcamps braucht. Das dürfte doch einige Mrd „wert“ sein. Die Spieler erfüllen, nicht durch Fussballkunst, ihre Zwecke, sowie die „Künstler“ ohne Kunst allein durch ihr Buehnengehampel und ihre Plattitueden( ihre Mario Barth – Erzählungen ueber „ihr“ Leben) ihre Zwecke in einer in jeder Hinsicht verrottenden Gesellschaft erfüllen. Der postmoderne Mensch braucht es, das eine Geschlecht etwas mehr.

  20. Für ARD und ZDF ein Ideales Preisleistungsverhältnis: Keine Leistung, dafür auch keine Kosten.
    Natürlich schaue ich mir gern mache Zusammenfassung in der Sportschau an, aber das Ganze ist wegen der Werbung nur zeitversetzt zu ertragen. Dazu kommt die Verteilung auf Freitag und Sonntag.
    Dann soll es von mir aus in ARD und ZDF gar keinen Fußball mehr geben. Dann muss ich ihn auch nicht bezahlen.

  21. Sollten ARD und ZDF die ‚Verlierer‘ sein, könnte ja vielleicht einmal der Gebührenzahler der Gewinner sein. Durch verringerte Zwangszahlungen zum Beispiel.

    Wer Sport sehen will, soll auch anteilig dafür bezahlen – diese überproportionalen Summen aus dem Gebührentopf haben mit Solidarität absolut nichts mehr zu tun.

    • Wieso „anteilig“? Er soll es voll bezahlen.
      Was interessieren mich diese verweichlichten Balltreter und Langweiler König Fußball?
      Zahlt mir jemand den NFL Gamepass?

  22. Um Himmels willen, was müssen wir leiden. Amazon kauf die Rechte für das deutsche heilige Kalb. 🙂
    Auf der anderen Seite würde ich gerne auf Pay per View umstellen. Das würde meine Fixkosten echt senken. Der Kram der seit Corona im ÖRR kommt ist kaum erträglich.

  23. “ ist der Ärger vorprogrammiert. “

    Sie haben es immer noch nicht verstanden, oder ? Es ist EGAL, was die ÖRR machen, die stehen über ALLEM und bekommen, was sie wollen.
    Keiner der Politikdarsteller kann noch ohne das verrottete System der Propaganda und denen dreht man nicht den Hahn ab.

    Der größte Witz dabei ist, daß man die Bestrahlten auch noch dafür schröpft, dass sie nur Propaganda bekommen. Im Grund genauso abgefuckt wie den Billigrumänen aus den Schlachthöfen noch 4-Sterne-Preise für ihre Jugendherbergshütten abzuknöpfen. Aber so masochistisch ist der Deutsche auch. Lässt sich gebückt von hinten nehmen und zahlt dafür.
    Stolz kann man auf so ein „Volk“ sicher nicht sein.

  24. Natürlich können die beiden Staatssender bei dem Poker um die Fussballrechte nicht mithalten.Haben sie doch alle Hände voll damit zutun die uns abgepressten GEZ-Gelder für Gehälter und Pensionen aufzuwenden.Da bleibt nicht mehr viel übrig.

  25. Auch die „Spezialisten“ aus den ÖR, besonders nach dem was sie an Angstmache in der Coronakrise abgeliefert haben.

  26. Wenns so kommt, dann könnte die „Demokratieabgabe“ ja endlich auf max. 5€ pro Monat oder weniger gesenkt werden. Ich finde das perfekt. Denn Sport soll man selbst treiben, nicht Anderen dabei zusehen (mit Bier und Salzgebäck in der Hand).
    Gleichzeitig die ÖR verschlanken (z.B. die Omagate-Truppe an die frische Luft setzen; Kleber, Will, Plasberg, Illner, Restle, Reschke welche die grundgesetzliche Stipulation von ausgewogener Berichterstattung offensichtlich heftig überfordert. Ich empfehle, sich die Plasberg-Grün-Propagandasendung vom Montag anzuschauen, in der er dem „bösen“ Vertreter der Fleischindustrich aus ca. 15 cm Nähe anspricht (angeht).

  27. Meinetwegen sollen die Übertragungsrechte eine Fantastilliarde kosten – aber jeder einzige Cent aus Zwangsgebühren ist ein Skandal!

    Ginge es nach mir, würden die Ö-R-Sender nichtmal mehr Ergebnisse und Tabellenstand berichten. Das ist nämlich genau genommen nichts anderes als ein Werbeblock.

    Allenfalls berichtenswert sind Ausschreitungen rund um die Stadien und – ich bin ja gar nicht so – kurze Erwähnungen, wer zum Saisonende Meister geworden ist.

    • Meister? Aber den kennt man doch schon bevor die neue Saison los geht, deshalb ist die Bundesliga ja so furchtbar langweilig.

  28. Ich verzichte schon länger auf Fussball, keine Eintritte, keine Abos, kein Schnick-Schnack.

  29. Kann sein, dass die amerikanischen Tech-Firmen noch schlimmer sind. Aber wenn die GEZ-Medien dabei untergehen, wäre mir sogar das recht.

  30. Sehr gut! Dass ich das noch erleben darf! Wer das sehen will soll selbst bezahlen.

    • Genauso ist es! Warum ich für die Fußballfans aufkommen soll, die jedes Mal ein Geschrei veranstalten, wenn ein Spiel nicht frei im TV verfügbar ist, verstehe ich nicht.
      Ich schaue die NFL und zahle jährlich den Gamepass, der sich zwischen 150 und 200 Euro bewegt. Das ist mein privates Vergnügen und ich würde nie verlangen, dass andere dafür aufkommen.

Einen Kommentar abschicken