Wenn der Kampagnenjournalismus tobt, dann ist die mediale Treibjagd nicht fern. Der Vorwurf richtete sich in der Vergangenheit nicht immer, aber häufig gegen die Bild-Zeitung. Die Stimmung gegen Springer hat sich seit den Studentenunruhen kaum verändert; sie lebte nur latent und hinter der Maske intellektueller Überlegenheit fort, indes man innerlich immer noch dem Motto frönt, Springer am besten zu enteignen. Schon vor der Reichelt-Affäre manifestierte sich etwa in den sozialen Medien das Hashtag #HaltDieFresseSpringerPresse als Wiederauflage längst vergangener Revolutionschöre.
Dieselben Personalien, die eine Millimeterverschiebung des Diskurses weg von der linken Meinungshegemonie als mögliche Errichtung eines „Vierten Reiches” denunzieren, sind sich gleichzeitig einig, dass eben dieser vermeintliche Platzhirsch des linksfeindlichen Journalismus beseitigt werden muss. Man lebt in der paradoxen Weltsicht, einerseits als beherrschender „Gatekeeper“ zu bestimmen, was gesagt werden darf und was nicht, führt sich andererseits als Rebell gegen ein imaginäres konservatives Establishment auf, das nur noch aus einem einzigen Mitbewerber besteht.
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Seit der Causa Reichelt schallt das Halali durch den medialen Wald. Doch es handelt sich um keine Treibjagd – sondern eine Ausdauerjagd. Eine Ausdauerjagd treibt das Tier bis zur Erschöpfung. Es handelt sich um die brutalere, rücksichtslosere Form. Das Opfer soll durch Hetze totgetrieben werden. Der Kopf von Reichelt hängt an der Trophäenwand, aber das eigentliche Ziel ist Döpfner, ist Springer selbst. Das öffentliche Narrativ schiebt bereits den Springer-Chef in die Rolle des eigentlichen Täters, Reichelt spielt fast keine Rolle mehr. Vielleicht wäre ohne Politico-Übernahme die Reichelt’sche Schürzenjagd nie wieder aufgetaucht. Die strategische Lancierung eines New York Times-Artikels vor der Übernahme von Politico war der Warnschuss: Wenn Springer es wagt, sich nicht nur im heimischen Milieu, sondern auch jenseits des Teichs breit zu machen, dann stört Döpfner die Harmonie im linken Juste Milieu.
Die üblichen Register werden jetzt gezogen. Eine Privatnachricht, dumm wie die Reichelt-Affäre, aber nicht halb so skandalös wie aufgebauscht, soll Döpfners Fall beschleunigen. Der Spiegel stempelt ihn als „politischen Wirrkopf“ ab. Döpfner düpiert seine Kollegen, weil er ihnen attestiert, den Bezug zur Realität und zu den Lesern verloren zu haben. Für die etablierten Medien kann das nur AfD-Sprech sein. Vielleicht ist die Reaktion auch deswegen so vehement, weil sich die „Propaganda-Assistenten“ ertappt vorkommen. Die Kontext-Wochenzeitung mokiert sich darüber, dass Döpfner Deutschland als „DDR-Obrigkeitsstaat“ bezeichnet und schreibt: „Man stelle sich vor, ein Politiker hätte das gesagt. Einer von der Linken etwa. Er wäre zum Totengräber der Demokratie erklärt worden.“ Dabei ist es doch das prägende Element der Berliner Republik, dass linke Politiker über Lager und Erschießung Oppositioneller witzeln können, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen – aber ein vermeintlich „Rechter“ wie Döpfner nicht über die meinungsmediale Herunterwirtschaftung des besten Deutschlands aller Zeiten.Jetzt wird eifrig an Döpfners Stuhl als Präsident des Bundesverbandes Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) gesägt. Das Klima soll offensichtlich so feindlich aufgeladen werden, damit der Springer-Chef den prestigeträchtigen Posten verliert. Es wäre ein Signal im Machtkampf. „Übermedien“ hatte bereits eine Anfrage gestellt, ob Döpfner als BDZV-Präsident noch haltbar sei. Christoph Rüth von der Funke Mediengruppe lieferte: Döpfners Formulierung sei eines BDZV-Präsidenten „nicht angemessen“ und die Bezeichnung „Propaganda-Assistenten“ für die Mehrheit der Journalisten „völlig unpassend“. Die „Kontext“-Wochenzeitung drehte den Spin weiter und fragte 13 Vertreter von Medienhäusern an. Darunter Richard Rebmann, ehemaliger Geschäftsführer der Südwestdeutschen Medien Holding GmbH und früherer BDZV-Vizepräsident.
BILD, BamS und Glotze wieder auf Linie für die Regierung
Man muss keine Liebesappelle Richtung Springer senden. Aber es ist auffällig, wenn die Medien genau jene Hebel bedienen, die sie in der Vergangenheit als Eigenart des Bild-Journalismus anprangerten. Der vermeintliche Qualitätsjournalismus unterscheidet sich vom Boulevard nur noch durch dünnere Überschriften, weniger Bilder und längere Texte. Schöngeschraubte Sätze, intellektuelle Luftschlösser und in sich selbst badende moralische Wohlgefälligkeit können dagegen die eigene Niedertracht kaum verbergen, die sie auf ihren Konkurrenten projizieren. Die unschöne Fratze des Machtkampfes schmücken die Verantwortlichen mit hehren Zielen: Anti-Sexismus und Kampf gegen Rechts. Dagegen war die Bild immer ehrlich.
Springer hat schon weitaus schwierige Phasen gemeistert. Und ein Vermächtnis gibt ein Verlag dieser Bedeutung nicht einfach so an der Garderobe ab. Was 1968 richtig war, ist auch Heute noch gültig. Die Linken heute, nicht mehr als Straßen Dampfwalze unterwegs, sind nur konzilianter, aber weiterhin hart in der Sache geblieben. Cleverer auch deswegen, weil sie dieses Mal Halbwüchsige vorausschicken.
Springer wird auch noch 100 Prozent auf Linie gehen. Was man in der Welt liest passt doch schon zu 70 Prozent. Und der Spiegel ist nur noch ein primitives Propagandablatt wo Geschichten einseitig berichtet, verdreht oder sogar erfunden werden. Wer bitte zahlt für so etwas. Analog Stern und Focus. Letzterer ist inzwischen derartig mit Werbung und Boulevard durchzogen, dass man das nicht mehr ertragen kann.
Er wurde wohl mittlerweile „freigestellt“. Der Unterschied zur DDR war Stasi-Knast oder Ausbürgerung, für die Prominenten und jenen, die sich der Partei-und Staatsführung widerspenstig zeigten. In Betrieben wurden „Ausreisewillige“ an andere unterqualifizierte Stellen versetzt und zum großen Teil mussten sie dort jahrelang schmoren.
Es ist noch viel Platz auf der offenen „GERICHTETEN SKALA“.
Der Autor übersieht den Hintergrund des Problems. Springer als deutsches Unternehmen hat Politico übernommen. Das mögen die patriotischen Amerikaner überhaupt nicht. Deshalb war die Übernahme Monsantos durch Bayer auch ein kapitaler strategischer Fehler. Das bekommt der Verlag jetzt zu spüren. Trump wurde ja auch nicht mit Argumenten bekämpft, weil da nichts zu holen war. Biden macht jetzt teilweise genau sein Politik.
Früher war Springer bei den Linken verhaßt, weil die Zeitungen antisozialistisch waren. Sie waren ein Leuchtturm der freien Welt. Außerdem hatte Bild immer ein gutes Gefühl für die Meinung des einfachen Manns auf der Straße und hat seine Bedürfnisse befriedigt. Die heute herrschenden Salonlinken haben für diese Leute nur noch Verachtung übrig.
Die Naivität von Herrn Döpfner ist erschreckend. Hat er denn geglaubt die linksradikalen Medien mit dem Bauernopfer Reichelt und seiner Entschuldigung zu befrieden? Er hätte Rückgrat zeigen müssen.
Döpfner hat den entscheidenden Fehler gemacht, Appeasement-Signale gegenüber seinen Angreifern abzusondern. Das war nicht nur gegenüber seinem Angestellten schäbig, sondern vor allem auch ein schwerer taktischer Fehler.
Denn er zeigt erstens, das Döpfner ein schwacher Charakter ist und sorgt zweitens dafür das er den Krieg bereits verloren hat.
Döpfner bei Bild ist bereits Geschichte. Er weiß es nur noch nicht.
P.S. Um zu dieser Einschätzung zu kommen muss man Reichelt übrigens nicht mögen und er ist keineswegs der aufrechte Kämpfer für Wahrheit, als der aktuell gerne von alternativen Medien hingestellt wird.
So sehe ich das auch. Deshalb wurde Reichelt entfernt. Ich habe aus diesem Grund mein Abo bei der Bild gekündigt. Es macht keinen Sinn mehr. In Deutschland haben die Linken die Deutungshocheit erlangt und machen was sie wollen. Die Massenmedien sind ihre Waffe. Damit bügeln sie jeden nieder. Es ist aussichtslos. Gegen diese Leute kann man nicht gewinnen. Man kann nur lernen mit der Situation umzugehen.
Ich gebe Ihnen völlig recht, aber wie sie selber schreiben: “ Die geschlossene Linke wird sie einzeln vernichten“, sind die Machtverhältnisse inzwischen so verschoben, dass eine offene Versammlung von bekennenden Konservativen keinen Veranstaltungsraum finden würde, da wäre alle von Antifa bis Omas gegen Rechts aber sowas von auf den Beinen.
Vielleicht sollte man die Opfer des Herrn Reichelt einmal genauer unter die Lupe nehmen.
Lange vor der MeToo-Bewegung gab es die Affäre Dominique Strauss-Kahn. Wir lernten ihn als eine Art Bestie kennen. Er soll damals ein Zimmermädchen brutal vergewaltigt haben. Andere Frauen folgten mit schweren Anschuldigungen. Er wurde in Handschellen abgeführt und musste sich gegen den Vorwurf schwerer Zuhälterei verteidigen. Der Prozess endete mit einem Freispruch. Die Aussicht auf das Präsidentenamt und der Vorsitzt im IWF waren futsch. Jetzt war er bis auf die Knochen ruiniert (, ähnlich wie Herr Kachelmann, der ebenfalls unschuldig im Gefängnis saß).
Dass es sich um ein Komplott gehandelt haben könnte, liegt auf der Hand. Ich kenne Herrn Reichelt nicht und auch kann ich nicht beurteilen, wer sich hier wem sexuell aufgedrängt hat. Alles wäre denkbar, auch dass man ihn reingelegt hat. Opfer oder Täter – ohne konkrete Anschuldigung bleibt es Schmutzwäsche.
Aber es bleibt halt immer was hängen. Und da die intellektuell völlig unbewaffneten Massen im Grunde genau so ticken, wie die Massenpropagandisten ist das völlig ausreichend und funktioniert gerade in der deutschen Neidgesellschaft hat das immer funktioniert und wird immer funktionieren.
Seit Herr Reichelt weg ist, dreht die BILD wieder ihren Corona-Kurs.
Es kann wirklich auf wenige Personen ankommen.
Einige Zeit Ruhe, um sich mit Anwälten eine Strategie zurechtzulegen und sich nicht zu früh in die Karten schauen zu lassen sind total verständlich.
Aber ich warte fast verzweifelt, dass hier ein grosser Gegenschlag kommt.
Ich möchte die Leistungen Tichys Einblick keinesfalls schmälern, aber es fehlt an Reichweite, um einflussnehmende Wirkung zu erzielen. Das konnte ich mir am Ende nur von BILD erhoffen.
Wenn da nichts mehr passiert, sehen wir kein Land mehr.
Noch sind die Weiden zu grün, warten Sie mal ab, bis alle ihre Stromrechnung erhalten haben; mein Versorger bittet um eine 25-prozentige Erhöhung!
Ich fürchte, Sie haben noch zu viel Vertrauen in die Menschen. Haben doch die letzten 2 Jahre überdeutlich gezeigt, dass die, die Böses tun, eben gar nicht angegangen werden. Hass wird immer auf Sündenböcke gelenkt….am Ende war Jemand nicht solidarisch genug, zu kapitalistisch, zu egoistisch, zu reuch, zu weiss….egal was. Verstehen Sie, was ich meine. Ohne Hilfe von Aussen oder einer anderen einflussreichen Macht wird das Nichts, befürchte ich. Und wer sollte das sein?
Ich glaube, es müssen sich die Wenigen, leisen, leidenden, irgendwie vernetzen und organisieren. Klein anfangen, ganz praktisch: Eltern, die sich mit Ihren Kindern zum spielen treffen, Gartenparty oder Picknick, Gentlemens-Clubs, Tauschbörsen, Hilfsbörsen…etc. um sich gegenseitig zu stützen, einen Raum zu schaffen, wo man gemeinsam und tolerant, nicht mit seiner Meinung isoliert lebt. Irgend so etwas. Und dann kann sich daraus sogar irgendwann eine gesellschaftliche oder politische Gegenkraft entwickeln.
Das ist mir auch aufgefallen. Ich habe aber festgestellt, dass viele kritische Themen zu Bild TV abgewandert sind. (Kann man auch ohne TV sehen.) Heute hat mich besonders die Karikatur zu „Grünzilla“ amüsiert – Habeck und Baerbock zertrampeln als grüne Monster Autos und werfen sie durch die Luft …Perfekt getroffen die beiden!
Mir ist mittlerweile der Axel Springer Konzern zu sehr auf Linie gebracht. Der letzte große Medienkonzern welcher noch nicht vollständig von den Linken übernommen wurde. Die Zukunft sieht wohl aber leider so aus das man nicht nur auf den ÖRR verzichtet sondern auch auf die großen Blätter der Medienlandschaft. Warum auch wenn keine unterschiedlichen Meinungen und Aussagen mehr aufeinandertreffen.
Es ist ja nicht so, dass Döpfner nicht Recht hatte mit seinem Ausspruch. Allerdings knickt er mittlerweile ein gegenüber den linken Hetzern und fängt an, sich zu entschuldigen. Ziel erreicht? Dass sich nicht nur linke Journalisten getroffen fühlten, war diese Woche sehr gut in der FAZ zu beobachten. Mehrere Artikel unterschiedlicher Mitarbeiter – alle mit Wut-Schaum vorm Mund – fielen über Döpfner her. Sie zeigten exemplarisch, wie richtig Döpfners Äußerung war. Getroffene Hunde halt…
Sind etwa in der FAZ keine linken Journalisten ?
Der Autor hat wahrscheinlich keine Erinnerung daran, was in den späten 1960ern / 1970ern mit und gegen die Springer-Presse los war. Er weiß vielleicht auch nicht, welche Rolle die Welt-am-Sonntag in der damaligen Presselandschaft spielte, und, was Heinrich Böll zu “ Die verlorene Ehre der Katharina Blum “ motivierte. Dagegen scheint mir die aktuelle Kontroverse rund um Springer ein eher harmloses Scharmützel.
Nein wirklich? Deutschland muß sich nicht hinter Rußland oder China verstecken. Unsere Politiker und Mächtigen können das genauso gut. Den Machterhalt.
BILD hatte sich in der Vergangenheit auch den SEHR linken Positionen mit Haut und Haar verschrieben. Wenn dann auch die Unterstuetzung der konservativen Leser abbricht, wird man sich ganz und gar dem geimpften, woken, linken, gruenen, gender Schtonk hingeben.
In 100 Jahren gibt es dann die Aufarbeitung in einem „wokeRAPEmeTOO“ meme.
„SEHR linke Positionen mit Haut und Haar verschrieben“?
Manche sagen ja. Wendepunkt 2015.
Damals startete BILD „Die große BILD-Aktion ‚Refugees Welcome'“
Es wurden sogar eigene Aufkleber (!) gedruckt, die jeder auf Autos etc. kleben sollte.
WARUM machte Bild das??
Hat jemand eine Vermutung?
Ist / war es die Nähe von Friede Springer zu Angela Merkel, die DRINGEND einen medialen Kampagnen-Partner brauchte?
Andere Erklärungsgründe?
In 100 Jahren gibt es ganz krautistan nicht mehr.
Döpfners Äußerung war nicht „dumm“, auch nicht „weniger als halb so skandalös wie… „.
Sie war zuallerst privat und sie ist inhaltlich „mehr als doppelt“ so korrekt, als es dem Autor erlaubt zu sein scheint, zuzugeben
So wird das nichts im „Kulturkampf“.
So gut und richtig die Vorgänge beschrieben werden, stimmen sie in einem Punkt nicht. Die kritischen Studenten der späten 1960er Jahre hassten „Bild“ als Inkarnation der herrschenden Meinung, also als das, was heute ARD und ZDF sowie zum Beispiel „Der Spiegel“ verkörpern. Hätte das Springer-Blatt damals die regierungskritische Haltung eingenommen, die es heute vertritt, wäre es wohl kaum zur Zielscheibe der Studentenbewegung geworden, die sich in ihrer Anfangszeit in der Rolle befand, in die sich heute Kritiker von Corona-Maßnahmen, unbegrenzter Zuwanderung und Klimawahn versetzt sehen – rebellische Außenseiter, die von Politik, einem Großteil der Medien und dem gehorsamen Spießbürger massiv attackiert werden, während ihre Demonstrationen zum Niederknüppeln frei gegeben sind. Dass einstige „68er“ wie der baden-württembergische Ministerpräsident nach ihrem Marsch durch die Institutionen mittlerweile die Speerspitze der reaktionären herrschenden Meinung bilden, ändert nichts daran, sondern darf als Ironie der Geschichte betrachtet werden.
Ebenfalls richtige und notwendige Klarstellung. Es zeigt die Zweiköpfigkeit der 68: Aus der Ursuppe des Protestes gegen das Adenauer-Globke System, Paragraph 175, verklemmte Sexualmoral, Verweigerung der Aufarbeitung der Nazizeit, Macht der katholischen Kirche, Vietnamkrieg und so weiter entstand zunächst ein allgemeiner Protest der studentischen Jugend gegen das Establishment und den immer noch virulenten Nazikeim im Bürgertum („Vergasen sollte man die, ab ins KZ, Hitler hätte schon gewusst, was man mit euch machen muss“, durfte der fröhliche Bürger der Freien Stadt Berlin in die Mikrofone von Rias skandieren), der von der Springer-Presse auch gerne bedient wurde. Erst die Verweigerung des Dialogs (mit Ausnahmen wie Rektor Rendtorff in Heidelberg) führte zur Eskalation und der Ausbildung der sektiereriscnen K Gruppen, zu dem Sumpf, aus dem die Grünen ergrünten. Ursprünglich studentisch bürgerlicher Protest gegen das System, dass nicht in der Lage war, seine Vergangenheit aufzuarbeiten, wurde es von kommunistisch – stalinistisch – maoistischen Spinnern unterlaufen und schließlich übernommen. So viel Zeit muss sein.
Tolle Parallele: Knabes Untergebener benimmt sich gegenüber Frauen zumindest zweifelhaft, Knabe ermahnt diesen, aber Knabe muss gehen. Reichelt benimmt sich vermutlich zweifelhaft gegenüber Frauen, Reichelt wird suspendiert, aber Döpfner soll gehen. Schon im Fall Assange kam mir der Verdacht, dass es da einen Erwerbszweig gibt, unerwünschte Männer durch fragwürdige Beschuldigungen zu schassen.
„Man muss keine Liebesappelle Richtung Springer senden. Aber …“ Für meinen Geschmack werden zu oft solche Sätze auch in den kritischen Medien – wie etwa hier wieder – benutzt. Sie entwerten die hinter dem „aber“ folgende Aussage, weil diese durch die vorangestellte Feststellung halbwegs zurückgenommen wird. Der einleitende Satz ist für die Aussage im „aber“-Nebensatz vollkommen entbehrlich, hat überhaupt nichts mit ihr zu tun. Er ist eigentlich eine in vorauseilendem Gehorsam prophylaktisch eingeschobene Entschuldigung für die nachfolgende Feststellung. Farbe bekennen geht anders. Entweder ist es „auffällig, wenn die Medien genau jene Hebel bedienen, die sie in der Vergangenheit als Eigenart des Bild-Journalismus anprangerten“, dann ist es unerheblich, dass man dafür „keine Liebesappelle senden“ muss, oder es ist nicht „auffällig…“, dann kann man sich das Ganze genauso gut sparen. Solche Formulierungen sind Gift für jede offene Debatte, weil so eine Aussage zur Sache mit einer Aussage zur Person vermischt wird. Wenn eine Aussage gültig ist, dann ist sie gültig unabhängig davon, wer sie vorbringt.
Sehr notwendige Klärung, Sprache muss deutlich bleiben oder es schwurbelt.
Auch das gehört zum täglichen Aushandeln. Am Ende siegt das, was ich bereits als Gewalt bezeichne.
Die Grundlage linker Ideologie ist heute nicht mehr Sozialneid. Viele Linke haben auch keinen Grund dazu – gehören sie meist selbst zur Elite im Staat.
Nein, die Grundlage der linken Ideologie ist heutzutage antiweißer Rassismus – Hass auf den europäischen bzw. europäischstämmigen Menschen und seine gesamte Kultur.
Und seitdem die neue „Critical Race Theory“ auch nach Europa herübergeschappt ist, haben sie auch immer weniger Hemmungen, diesen Hass in aller Klarheit und Deutlichkeit zu formulieren.
Der „eklige weiße Mehrheitsgesellschaft“-Sager einer Grünen-Jugend Vorsitzenden ist keine Ausnahme und zählt sogar noch den harmloseren weißenfeindlichen Äußerungen von Linken.
Also wenn Döpfner tatsächlich von einem DDR 2.0 Journalismus geschrieben hat, dann kann ich mir zwar vorstellen, dass er die Meute im Relotius Haus geweckt hat, aber der Treiber dürfte dann doch wohl jemand ganz anderes sein, nämlich die Duz Freundin von Angela Merkel, Friede Springer, die sich nebenbei vermutlich bei einem Glas Sherry mit ihrer Freundin Liz Mohn, köstlich über den Schürzenjäger Reichelt amüsiert haben wird.
Der Angelsachse sagt, es gibt im Deutschen keine entsprechend griffige Redewendung: „If you can’t stand the heat, stay away from the fire!“
Ich habe kein Mitleid mit Döpfner, erst recht nicht mit seinem Ziehsohn Reichelt, den er nun für seine Restkarriere fallen lassen musste.
Sicher ist Döpfner nicht der bohemienhafte Linksliberale, wie man sie bei den linken Haltungsmedien findet. Er ist auch nicht der bewusst arrogante Dandy wie Ulf Porschardt, der allen den Stinkefinger zeigt und dann in die Runde grinst.
Döpfner ist der typische Vertreter des westdeutschen Salonkonservatismus, der lange lange den rechten Flügel der CDU geprägt hat, in Teilen auch früher die FDP, wo Döpfner sich wohl eher sieht. Doch mit dem verstorbenen Otto Graf Lambsdorff kann er erst in ein paar Jahrzehnten wieder Golf spielen, im Himmel dann. Bis dahin lebt er unter den Linken des hier und jetzt.
Döpfner mag, in einem imaginären Bargespräch spätabends, bei eimem guten 15 Jahre alten Single Malt und gepflegter Pianomusik im Hintergrund, mit Roland Tichy, vernünftige Ansichten äußern. Aber er wird sich stets über die Schulter umschauen und Tichy dann zuraunen: „Wenn Sie das drucken, werde ich es immer dementieren!“
Springer war nie „rechts“, aber er war auch nie links, auch nicht liberal, auch wenn manche seiner Wirtschaftsredakteure das sein durften. Doch Springer hat schon 1968 nie begriffen, worum es den Linken ging und dass man gegen sie nicht nur populistisch und halbherzig wie die BILD, sondern auch intellektuell gegenhalten muss. Und doch hat er zugelassen, dass die WELT zu einem Edelboulevard, dass sie schon seit mindestens 20 Jahren ist, verkam, und dann zum Beuteobjekt linker Jungredakteurinnen aus Kreuzberger Altbauetagen wurde. Und Typen wie Thomas Schmid oder Alan Posener.
Fluch der bösen Tat. Wie alle Salonkonservativen muss er nun auf die harte Tour lernen, dass die Linken sie nie akzeptiert, geliebt oder respektiert haben, sondern nur kaltblütig ausgenutzt. Aber dazu gehören immer zwei. Möge er anderen Wankelmütigen als warnendes Beispiel dienen, als das Beispiel eines lächerlichen alten Mannes, der nicht wagte, den Kampf dann zu führen als es notwendig war. Jetzt ist es für ihn dazu zu spät.
Nagel auf den Kopf getroffen. Und Sie erwähnen Schmidt und Posener. Die Vitae von Herrn Posener ist Informierten hinlänglich bekannt. Ins Fell gefärbter radikaler Kommunist . Und Robin Alexander, das Paradebeispiel wie man einen ehemals guten Journalisten auf „Linie“ bekommt. Jetzt stellvertretender Welt Chefredakteur – wes Brot ich ess… gerne gesehener Gast in den Mainstream Talkshows wo er nur noch als Abnicker der dort verortneten Meinung auftritt.
Genug Geld hätte er ja, sich gegebenen Falles in die alternativen Medien einzukaufen, der Herr Döpfner…
Immer wieder kann ich es kaum glauben, mit welcher Macht der 68er-Ungeist nun, da er seinen Marsch durch die Institutionen absolviert hat, gegen alles ihm Verhasste zuschlägt. Wo wird das noch hinführen? Ich fürchte, dass uns langfristig Schlimmeres als die DDR bevorsteht.
Nein, die DDR wurde nicht zuletzt durch „Westpakete“ und Westgeld zusammengehalten. Deutschland dagegen ist Zahlmeister für Europa.
Sobald es wirtschaftlich bergab geht, werden es so viele spüren, dass es politische Erdrutsche geben wird. Die wird auf jeden Fall die FDP zum Handeln drängen, da sie das „sinkende Schiff“ rechtzeitig verlassen MUSS.
„Durchhalten“ werden die (links-grünen) Betonköpfe in Berlin, wie es schon zweimal geschehen ist …
Drücken wir es vielleicht so aus: Der Schaden wird mit Sicherheit viel langfristiger sein
Dass sich gerade die Funke Mediengruppe an dieser Hetzjagd beteiligt, passt zu meinen Erfahrungen damit. Seit geraumer Zeit verwenden insbesondere die Mitarbeiter der Zentralredaktion gerne den Sprachgebrauch autoritärer Regime mit Aussprüchen wie z. B. „auf Linie gebracht“ (AKK die CDU in Thüringen usw.), berichtet wir fast ausschließlich „konforme Meldungen“ (oder ganz kleine Artikel). Dafür wir der Kampf gegen Rechts der Linken in unserer Stadt groß herausgestellt und positiv darüber berichtet. Bei falschen Leserkommentaren kann dann auch schon der verdeckte Hinweis kommen: Wir wissen, wo Du wohnst. Da war für mich Schluss mit dem Abo, nach über 30 Jahren!
Und diese Zeitung schwingt sich jetzt zum Moralapostel auf?
Diese Stampede, die entstehen konnte, weil man Merkel in ihrer Hinterstubenart, die Fertiges überfallartig kundgibt, die Grünlinken unwidersprochen hat hochkommenlassen, hat den Punkt, an dem sie nicht mehr ohne Weiteres zu beherrschen ist, hinter sich. Was möglich sein könnte bzw. nötig ist, ist ein lautes argumentives Entgegentreten, eine explizite Darstellung dessen, was der grünlinke/woke Geist der Stampede anrichtet, wo er völlig falsch liegt, was er weglügt, wegsteckt. Es herrscht eine Art Krieg um die Macht, in dem die eine Seite mit sich verkaufenden Wirtschaftsführern, Künstlern (sowieso), Journalisten und Wissenschaftlern (s. u. a. M. Mann) rigoros vorgeht, während die andere sich noch wundert und immer noch auf Appeasement macht, indem sie Dinge zugibt, die Nonsense sind, nur um in einer Art letzter Hoffnung die Aggressoren zu beruhigen. Aber genau das ist falsch, weil Aggressoren niemals Ruhe geben, wenn ihnen nicht entgegengetreten wird, denn die wollen unbedingt die Macht.
Die Schamlosigkeit dieser Seite verdeutlicht sehr gut Bärbock, ertappt beim Lügen, Betrügen, bei Dummheiten Herausplappern, aber sie macht so weiter, es perlt an ihr alles ab, was vor ein paar Jahren zur Entfernung und Anklagen führte.
Sie haben den zentralen Punkt in aller Klarheit erfasst. Es herrscht längst ein Krieg, bei dem der Angreifer ganz klar artikuliert, das er keine Gefangenen machen wird. Das kann er deshalb, weil er erkannt hat, das die Gegenseite so schwach ist, das sie sich selbst noch nicht einmal eingesteht, das der Krieg längst läuft.
Genau deshalb muss der Angreifer nun auch keinerlei Rücksicht mehr nehmen und irgendwas verschleiern (sie benutzen das Wort Schamlosigkeit, wobei Scham ohnehin ein Gefühl ist, das wirklich Machtwilligen eh abgeht).
Und jedes mal, wenn er damit durchkommt zeigt das, das er noch eine Schippe drauflegen kann.
Diese Sympthatie für Döpfer und seinen Springer-Verlag kann ich nicht nachvollziehen.
In welchen Themen vertraten die Springer-Medien denn grundlegende abweichende Positionen zur linken Medienhegenomie? Egal ob Migration, Meinungsfreiheit, Familienpolitik, der Frage ob Deutschland ein Nationalstaat oder ein multikultureller Einwanderungsstaat sein sollte – in sämtlichen Themen vertraten die Springer-Medien grundsätzlich die Linie des linken Mainstreams. Zugleich unterstütze man den „Kampf gegen Rechts“ gegen all jene Medien und Parteien (AfD), die der linken Meinungshegemonie tatsächlich Paroli bieten.
Erst kürzlich erschien ein Artikel in Springers WELT, in der die bekannte „Amadeo Antonio Stiftung“ verteidigt wurde. Mehr muss man darüber eigentlich nicht wissen.
Der wesentliche Unterschied der Springer-Medien zum Rest der Systemmedien in der BRD besteht in seiner stärkeren marktradikaleren Ausrichtung und seiner bedingungslosen Loyalität zur US-Regierung und Israel. Nur bringt das nichts in Zeiten, in denen weite Teile des Großkapitals überall im Westen nach offenen Grenzen und Einwanderung rufen und z. T. die „woke“ Gender-Vielfalts-Ideologie gleich vollständig übernehmen. Es ist halt so: Die neue „woke“ Leit-Ideologie der Linken und die Ziele des globalistischen Kapitalismus harmonieren perfekt.
Dabei hätte der Springer-Verlag mit seinen auflagenstarken Medien und seinen WELT-Fernseher in den letzten 30 Jahren durchaus so etwas wie ein starkes Gegengewicht zum linksliberalen Medienmainstream werden können.
Vielleicht hätte sich so schlimmeres in der BRD verhindert werden – und weite Teile der Gesellschaft der BRD als auch die Linke selbst hätten sich nicht in eine linksliberale Scheinwelt mit Einwanderungsfanatismus, Islamverherrlichung, Klimarettungswahnsinn radikalisiert – wenn es nur eine starke Gegenstimme gegeben hätten. Das macht schon sehr viel aus.
Natürlich ist auch Springer weitestgehend auf Linie. Mittlerweile genügen aber leiseste, wahrheitsgemäße Realitätsbezüge um Hysterie zu verbreiten und Rechts zu schreien! Dieses Land ist längst in radikal linker Hand und damit verloren. Die Mehrheit der Deutschen interessiert das alles nicht bzw. will es so!
Es geht nicht darum. Es geht um die Pressefreiheit, die von denen immerzu beschworen wird, die sie zugleich mit Füßen treten.
„Zugleich unterstütze man den „Kampf gegen Rechts“ gegen all jene Medien und Parteien (AfD), die der linken Meinungshegemonie tatsächlich Paroli bieten.
Erst kürzlich erschien ein Artikel in Springers WELT, in der die bekannte „Amadeo Antonio Stiftung“ verteidigt wurde.“
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Und wenn man dann den Umgang mit Döpfner ansieht, wird einem erst recht bewußt, wie weit der Zeiger in diesem Land bereits auf „Links-Links“ steht. Wir haben zwar eine Regierung/Regierungen, aber wir werden schon lange von einer Sekte regiert.
„Erst kürzlich erschien ein Artikel in Springers WELT, in der die bekannte „Amadeo Antonio Stiftung“ verteidigt wurde.“
Sehr richtig, man kann es gar nicht genug betonen was die A.A.Stiftung für ein ätzendes, staatszersetzendes Vehikel ist, geführt von der Stasifrau Kahane.
Das Tragische ist aber auch, daß die meisten Bürger noch nicht mal im entferntesten wissen, um was für eine üble Gesellschaft es sich hierbei handelt, da die Systemmedien bei Berichten darüber immer beide Augen zudrücken!!!!
Es sollte nicht übersehen werden, dass der Hauptaktionär KKR (48%) hier sicherlich ein Wort mitreden wird. Neben Döpfner mit seinen 22%. Entweder KKR will ihn loswerden, oder Döpfner möchte vielleicht aussteigen. Abgesehen davon dürfte Döpfner mit seinen 22% an Axel Springer auch durchaus weich fallen. Der Fall Döpfner ist etwas anders gelagert als der Fall Reichelt.
In der UdSSR Hass an Springer war auch so stark, dass „Springer-Presse“ sogar politisches Schimpfwort geworden war.
Das ist doch kein Enthüllungseifer, das ist der übliche Geifer zum Thema Springer und der ist breit verwurzelt bei allen „Intellektuellen“ hierzulande.
Wahrscheinlich haben die alle mal heimlich eine BILD gelesen (es gab ja auch Gratisverteilungen) und müssen sich seitdem bei jeder Gelegenheit verbal reinigen. Die ganz Bedürftigen arbeiten sich dazu glatt nochmal am Gründer ab.