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„SPIEGEL-SKANDAL"

Diskutieren wir über die wirklichen Probleme im Journalismus?

22.12.2018

| Lesedauer: 7 Minuten
Der Fall des vielfach preisgekrönten „Starjournalisten“ Claas Relotius hat eine breite öffentliche Diskussion über Qualitätsstandards im Journalismus ausgelöst. Aber es gibt größere Medienskandale, über die kaum gesprochen wird.

Ein Starjournalist wurde als Starfaker enttarnt. Er hat seine Geschichten (teilweise) erfunden. Schlimm genug. Und gut, dass darüber breit diskutiert wird. Gestern habe ich sogar in FOX News einen ausführlichen Bericht gesehen. Ich finde es auch gut, wie der „Spiegel“ jetzt selbst damit umgeht. Und auch wenn sich mit Sicherheit viele meiner Leser richtig darüber aufregen, füge ich hinzu: Mir tun jene sauber arbeitenden Journalisten beim „Spiegel“ und anderen Medien leid, die jetzt mit Häme überzogen werden und denen pauschal unterstellt wird, dass sie auch so „arbeiten“. Das ist die eine Seite der Medaille.

Maaßen, Diesel, me-too: Die eigentlichen Skandale

Die andere Seite: Meiner Meinung nach ist das, worüber jetzt so breit diskutiert wird, nicht das entscheidende Problem im Journalismus. Dass Geschichten frei erfunden werden, ist die Ausnahme. Dass aber Geschichten einen bestimmten „Dreh“ bekommen, geframet werden, Proportionen verrückt werden und Skandale gemacht werden, die eigentlich keine sind – das ist das größte Problem. Es passiert täglich. Und genau darüber sollte diskutiert werden.

Sollte ich die größten Skandale im Journalismus 2018 benennen, dann wäre das nicht der Skandal um die Artikel von Claas Relotius, sondern die mediale Hinrichtung von Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen, die absurde Berichterstattung über Messwerte/Fahrverbote von Diesel und die teilweise an Schauprozesse erinnernde me-too-Skandalberichterstattung.

Fall Wulff – „Sündenfall unserer Branche“

Zeit-Chefredakteur Giovanni Di Lorenzo nennt im Interview mit dem aktuellen SPIEGEL zu Recht auch den Fall Wulff, der einige Jahre zurückliegt: „Ich würde sogar sagen, es ist ein Sündenfall unserer Branche gewesen. Da waren Sie nicht alleine, aber Sie waren zusammen mit der ‚Bild’ führend in der Demontage von Christian Wulff. Wenn die Maschine des „Spiegel“ erst mal angeworfen ist, und da sehe ich etwas Systemisches, dann macht sie alles platt. Und wenn sich hinterher herausstellt, es war die falsche Straße, die wir platt gemacht haben, dann ist es für den Betroffenen schon zu spät, weil er einbetoniert ist durch diese Walze. Wulff war so ein Fall, nicht nur von Ihnen, aber auch von Ihnen.“ So weit Giovanni di Lorenzo.
Das ist jedoch beileibe kein Problem allein des „Spiegel“. Erinnern wir uns: Fast alle großen Medien schlossen sich damals wie in einer Front zusammen, die Vorwürfe wechselten, aber das Ziel blieb gleich: Wulff sollte zum Rücktritt gezwungen werden. Später stellte sich heraus, dass alle Vorwürfe falsch waren: Wulff wurde nach seinem Ermittlungsverfahren von 24 Fahndern unter Leitung von vier Staatsanwälten, der Vernehmung von 93 Zeugen und Kosten in Höhe von mehreren Millionen Euro wegen einer Rechnung über 753,90 Euro angeklagt und freigesprochen.

Aber kaum ein Journalist zeigte Einsicht oder Selbstkritik. Ersatzweise musste jetzt der Vorwurf herhalten, Wulff habe sich in seiner Verteidigung falsch verhalten – und sei deshalb selbst Schuld an seinem Fall, nicht jedoch die Journalisten von BILD, „Spiegel“ und anderen Medien, die über Monate mit größtmöglichem Aufwand eine der unfairsten Kampagnen gegen einen Menschen inszenierten, die es je in der bundesrepublikanischen Geschichte gegeben hatte.

Dies ist übrigens ein typisches Merkmal von Skandalen: Wenn sich einer oder sogar mehrere Vorwürfe als offensichtlich falsch herausstellen – wie das auch bei Wulff der Fall war -, lassen die Medien nicht etwa von ihrem Opfer ab, sondern suchen nach weiteren angeblichen „Beweisen“ auf ganz anderen Feldern, die die moralische Minderwertigkeit des Attackierten belegen sollen. „Erweist sich im Skandal die zentrale Behauptung als falsch, wird auf andere Sachverhalte verwiesen, die das Verhalten der Angeprangerten skandalös erscheinen lassen. Auf diese Weise werden Sachverhalte, die im Vergleich zur zentralen Behauptung unerheblich sind und alleine kaum Beachtung finden würden, zum Beweis für die Richtigkeit des zentralen Vorwurfs.“ So Hans Mathias Kepplinger in seinem ausgezeichneten Buch über die Mechanismen der Skandalisierung.

Wenn das in die Enge getriebene und an den Pranger gestellte Opfer dann in der Verteidigung Fehler macht, was fast unausweichlich ist, müssen ersatzweise diese Fehler als Begründung dafür herhalten, warum es richtig war, den Menschen an den Pranger zu stellen. „Nach dieser Logik haben bei der Treibjagd nicht die Jäger den Hasen abgeschossen, sondern der Hase hat sich selbst umgebracht, weil er dummerweise in die falsche Richtung gesprungen ist“, so Kepplinger.

Beispiel Oxfam-Berichte

Worum es mir geht, will ich ausführlicher an einem anderen Beispiel verdeutlichen, nämlich an der jährlichen Berichterstattung über den sogenannten Oxfam-Bericht.
Meist parallel zum Treffen der Weltwirtschaftselite im Schweizer Davos im Januar veröffentlicht die Organisation Oxfam einen Bericht, der jedes Mal große Beachtung in allen Medien findet. Die Qualität des Berichtes steht indes in umgekehrtem Verhältnis zu der Aufmerksamkeit, den die Organisation damit erzielt. Die Berichterstattung ist geteilt. Sie reicht von unkritischer Wiedergabe der zentralen Argumente des Berichtes bis zu scharfer Kritik an den verwendeten Methoden. Doch selbst bei differenziert argumentierenden Artikeln wird in der Überschrift meist die zentrale These des Oxfam-Berichtes übernommen. Die FAZ machte im Januar 2017 den Wirtschaftsteil sogar mit der großen Überschrift auf: „Acht Männer reicher als die halbe Welt“, dazu stellte sie ein großes Foto von Bill Gates und Warren Buffett sowie eine Grafik mit den geschätzten Vermögenswerten der aufgelisteten acht reichsten Männer der Welt.

Der Artikel beginnt mit der Wiedergabe der zentralen Thesen des Oxfam-Berichtes, wonach die soziale Ungleichheit auf der Welt deutlich größer sei als bisher bekannt: „Die acht reichsten Männer der Welt besaßen im vergangenen Jahr zusammengenommen 426 Milliarden Dollar und damit mehr Vermögen als die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Diese Hälfte besteht derzeit aus 3,6 Milliarden Menschen mit insgesamt 409 Milliarden Dollar Vermögen.“ In dem Artikel wird darauf hingewiesen, dass die Organisation Oxfam im vergangenen Jahr große Aufmerksamkeit mit einem Bericht erwirkte, in dem es hieß, das Vermögen der 62 reichsten Personen der Welt entspreche dem der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung.

Oxfam, so die FAZ weiter, habe aber für den Bericht des Jahres 2017 die Berechnungsmethode geändert. Hätte man im Jahr davor die gleiche Methode angewandt, dies räume Oxfam ein, dann hätten nicht 62, sondern neun Menschen mehr Vermögen besessen als die ärmere Hälfte der Welt. Der Beitrag kritisiert zudem, die Berechnung sei an sich fragwürdig, weil bei der „ärmeren Hälfte der Welt“ erstaunlich viele Menschen in der entwickelten Welt – etwa in den USA – mitgerechnet wurden, die Kredite für den Hauskauf oder die Finanzierung des Studiums aufgenommen hätten. Es sei „im besten Fall irreführend, wenn ein durchschnittlicher Universitätsabsolvent am Ende seines Studiums Schulden von rund 50.000 Pfund angehäuft hat und damit zu den ärmsten Menschen der Welt zählt, wenn man an sein Einkommenspotential in der Zukunft denkt“, zitiert die FAZ das Londoner Institute of Economic Affairs, das sich regelmäßig kritisch zu den Oxfam-Berichten äußert. Der Artikel selbst ist also durchaus differenziert, ebenso wie ein daneben stehender Kommentar. Und dennoch ist zu fragen, warum ein hochseriöses Blatt einem unseriösen Bericht den Platz für den Hauptaufmacher im Wirtschaftsteil einräumt und mit der Überschrift und der Grafik zunächst einmal dessen zentrale These übernimmt – auch wenn sie im Artikel selbst dann kritisiert wird.

Es geht auch anders

Dass es auch anders geht, zeigt die „Süddeutsche Zeitung“, die am gleichen Tag ebenfalls groß über die Oxfam-Studie berichtete, jedoch mit der treffenden Überschrift: „Nein, acht Menschen besitzen nicht so viel wie die Hälfte der Welt.“ Hier heißt es: „Im vergangenen Jahr hatte Oxfam noch verkündet, das Vermögen der 62 reichsten Personen entspreche dem der ärmeren Hälfte. Und jetzt nur noch acht Leute! Ist das nicht der Beweis, dass die Welt vor die Hunde geht? Nein. Denn die Zahl ‚acht’ ist ziemlich sicher falsch.“ In der Studie würden Äpfel mit Birnen verglichen. Ein deutscher Rentner, der gerade einen kleinen Kredit für den Kauf eines Autos aufgenommen habe, sei laut der Oxfam-Berechnung ärmer als ein Bauer in Burundi. Die Zeitung schreibt, Oxfam habe die Veröffentlichung mit dem Argument verteidigt: „Unser Bericht will keine Wissenschaft sein und gibt das auch nicht vor.“

Kritiklos werden falsche Zahlen übernommen

Trotz der gravierenden Mängel der Oxfam-Studie werden deren Ergebnisse Jahr für Jahr in den Medien prominent kommuniziert, wobei viele Artikel unkritisch einfach die zentralen Thesen wiedergeben. Dies trifft besonders für Regionalmedien zu. Anlässlich der Veröffentlichung im Jahr 2016 übernahmen viele Medien eine Meldung von dpa, Deutschlands größter Nachrichtenagentur. „Kluft wird immer größer“ titelten die „Nürnberger Nachrichten“. Der Artikel beginnt: „Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst überall auf der Welt.“ Weiter heißt es, die Schere gehe immer weiter auseinander – als Beleg dafür wird angeführt, dass im Bericht des Vorjahres noch 80 Menschen so viel besessen hätten wie die ärmere Hälfte der Menschheit und es jetzt nur noch 62 seien. „Wir leben in einer Welt, deren Regeln für die Superreichen gemacht werden“, zitiert das Blatt einen Oxfam-Sprecher. Auch die „Sächsische Zeitung“ titelte: „Den Reichen gehört die halbe Welt“, und die „Rheinische Post“ brachte die dpa-Meldung sogar auf der Titelseite mit der Überschrift: „Studie: 62 Reiche besitzen so viel wie die halbe Welt.“

Auch als sich herumgesprochen hatte, dass die Studie nicht auf seriösen Zahlen und Methoden basiert, führte dies nicht dazu, was eigentlich im journalistischen Alltag das Normale sein sollte, dass nämlich eine solche Studie (so wie die allermeisten, die eine Redaktion erreichen) in den Papierkorb wandert. „Die Zeit“ berichtete im Januar 2018 groß unter der Überschrift „Soziale Ungleichheit: Wer reich ist, macht Politik“. Zunächst werden die Zahlen der Studie dargestellt, wobei Vergleiche wie dieser für eine Dramatisierung sorgen: „Eine Näherin in Bangladesch verdiene in ihrem ganzen Leben so viel wie ein Vorstandsvorsitzender eines großen Modekonzerns in nur vier Tagen.“

So wird ein Fake-Bericht schöngeschrieben

In dem „Zeit“-Artikel wird zwar auch die Kritik an Datenquelle und Methode dargestellt, aber dann heißt es versöhnlich: „Mit den unvermeidbaren Unzulänglichkeiten ihrer Berechnungen geht die Organisation offen um.“ Und eine Sprecherin der Organisation wird mit der Aussage zitiert: „Es ist am Ende gar nicht entscheidend, ob nun acht, 42 oder 62 Menschen so viel besitzen wie 3,7 Milliarden … Wichtig ist das grundsätzliche Missverhältnis.“ Nur: Von einer Studie erwartet man nicht nur eine allgemeine Empörung, dass es ein „grundsätzliches Missverhältnis“ zwischen Arm und Reich gebe, sondern darüberhinausgehende – neue – Informationen und Zahlen, die jedoch nicht geliefert werden oder falsch sind. Der „Zeit“-Artikel, der mit dem Satz beginnt „Weltweit wächst die Ungleichheit, warnt Oxfam“, endet mit dem Zitat einer Sprecherin der Organisation: „Die Konzentration an der Spitze steigt.“

Im „Stern“ hieß es nach Bekanntwerden der methodischen Fehler lapidar, zwar sei die Oxfam-Untersuchung „keine wissenschaftliche Studie, die moderne Berechnungsmethoden nutzt“, doch darauf komme es gar nicht an. Die Situation sei dramatisch, „denn egal ob es nun acht oder 62 Superreiche sind, die Tendenz stimmt. Die Gegensätze zwischen Arm und Reich nehmen zu und gefährden den sozialen Frieden.“ Auch dieser Artikel endet mit dem Zitat eines Vertreters von Oxfam: „Für Bildung und Gesundheit fehlt vielen Staaten das Geld, weil Reiche und internationale Konzerne sich um ihre Steuerbeiträge drücken.“

Ein Gedankenexperiment

Ein Gedankenexperiment legt nahe, dass die Beachtung, die die unseriöse Oxfam-Studie in seriösen Medien findet, wohl damit zusammenhängt, dass vielen Medien die zentrale These und die Stoßrichtung gegen „die Superreichen“ passen: Man stelle sich vor, eine Organisation mit eher rechtem Hintergrund veröffentlichte eine Studie über Einwanderung, die sich offenbar fragwürdiger Methoden bediente und mit falschen Zahlen operierte: Eine solche „Studie“ würde zu Recht nicht einmal erwähnt, und wenn, dann nur als Beleg für rechte Demagogie.
Ich wage vorherzusagen: Falls die „Studie“ in einigen Wochen wieder erscheint, wird sich das gleiche Trauerspiel wiederholen wie in den Jahren zuvor.
Durch solche Berichte werden Menschen in die Irre geführt. Die Zahlen werden tausendfach zitiert, die Botschaft prägt sich als vermeintliche Gewissheit ein. Googelt man die Stichworte „Acht Reiche besitzen so viel wie…“, dann zeigt sich nicht nur eine sehr hohe Zahl von Treffern, sondern auch, dass die Zahlen der „Studie“ meist unkritisch übernommen werden.

Das ist in den Konsequenzen mindestens so schlimm wie ein Artikel von Claas Relotius, der – um den Vorurteilen von Lesern und Reaktion zu entsprechen – phantasievoll Zitate und Ereignisse erfand, mit denen er seine Geschichten anreicherte.

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61 Kommentare

  1. Wenn ich mich mit der Sache beschäftige frage ich mich z.B.
    Udo Ulfkotte z.B.
    Wurde vielfach als Lügner beschimpft
    bei dem was er z.B.sagte wie „Kriegsbericht / Kriesengebietserstattung“
    vielfach abläuft.
    War er das, oder hat er da eher die Wahrheit / übliche Praxis aufgedeckt?
    Dann hätte ich z.B. noch
    Wie war das Beispielsweise „Peter Scholl Latoure rastet aus“ ?
    Oder
    Dirk Müller Ukraine bei Pro und Contra?
    Beides als Filmdokument abrufbar.
    Spiegelt beides die allgemeine Realität heutzutage ab?

  2. Nun ja, die Liste Davos, Oxfam kann man doch in alle Himmels- und Glaubensrichtungen beliebig erweitern.
    Ich habe großen Respekt vor der Leistung der Einzelnen, betone selbst aber immer den Rahmen, in dem sich diese entfalten kann, die Gemeinschaft Aller, deshalb liebe ich Kommentare und Artikel fast mehr als wissenschaftliche Abhandlungen und Studien – wir tauschen uns recht gut aus, wenngleich nicht wissenschaftlich – und gebe zu, dass mich gesellschaftlicher Reichtum glücklich macht, den man auch zum Reichtum der Ärmsten dazurechnen kann, sofern ihn die Reichen nicht in Anspruch nehmen oder mehr als andere dazu beisteuern, weshalb ich eben weiter entfernt bin von den USA als von Russland oder China, Europa aber über die Maßen schätze und wieder zugegeben dort die Leistung der Sozialdemokraten, die nach wie vor Solidarität stärker gewichten als Leistung.
    Das erklärt die doch vorhandenen Unterschiede im Parteienspektrum, den Höhenflug der Sozialdemokratie mit dem Beginn der Steigerung der Produktivkräfte und die evtl. jetzt größere Stille um die Sozialdemokraten.
    Frieden wäre neben Solidariät aber ein anderes Hauptwort der Sozialdemokratie, ich denke auch innerer Frieden und deshalb bin ich dort so gerne und halte die Aufgabe der Sozialdemokratie für fast nie beendet.
    Die FDP lebt ja auch eher in der Minderzahl. Mal sehen, ob sich die Sozialdemokraten erholen können.
    Ich bin ehrlich überrascht, dass ich hier bei TE zu Wort kommen kann.
    Freundliche Grüße von einem Gast

    • Die SPD und die anderen Linken könnten mal ihre inhärente Feindbildkultur über Bord werfen, so dass niemand mehr jemandem „in die Fresse hauen“ möchte. Das wahre Gesicht befindet doch manchmal hinten…

  3. Der Spiegel ist nur die Spitze der Pyramide, aber gut, dass es endlich mal jemanden aus dieser Clique trifft.
    Ich lehne jegliche Form der Gleichmacherei ab, zumal ich das Gefühl habe, dass besonders Menschen in priviligierten Positionen nur allzu gern den Gerechtigkeitssamariter spielen, weil es medial so „schöön ankommt“. Bei Politikern und der MSM-Presse sehe ich da großes Potential zu weiteren Enthüllungen a lá Relotius.
    Es ist aber sicher unbestritten, bei solch beschriebenen Super-Vermögen die Sinnfrage zu stellen. Schlußendlich muss es um Gerechtigkeit gehen. Auch mir erschließt sich nicht der Sinn, warum Manager und dgln. das tausendfache eines normalen Einkommens erhalten müssen oder Fußballstars wie beim modernen Sklavenhandel für 200 Millionen Euro und mehr verkauft werden dürfen.
    Mir persönlich stellt sich die Frage: Wie gehen diese Superreichen mit ihrem Vermögen um?
    Ein Bill Gates (und seine Frau) beispielsweise oder auch ein Herr Zuckerberg haben große Teile ihres Vermögens ganz unkompliziert für die Allgemeinheit zur Verfügung gestellt, (Spenden, Stiftungen etc.). Und natürlich gibt es noch die anderen, die empathielos nur für sich selbst, ihren Einfluss und ihre Macht horten.
    Die Presse jedenfalls blendet meistens das WIE vollkommen aus und zielt nur auf Empörung, oft mit unlauteren Mitteln.
    Eine Differenzierung ist dringend geboten und die Presse ist mit ihren Schlagzeilen (s.o.) dann doch nur der Transporteur der Neidischen und weniger bemittelten Empörten. Und ich befürchte, dass dies mit voller Absicht geschieht. Die Lust am Skandal stellt alles andere in den Schatten. Die Schlagzeilen sind das Brot der Presse. Und auch hier ist zu unterscheiden: WIE.

    Und damit hier kein falscher Eindruck entsteht: Ich bin nicht reich.

  4. Herr Zitelmann, Sie schreiben „Ich finde es auch gut, wie der „Spiegel“ jetzt selbst damit umgeht.“ Ich gehe davon aus, dass Sie beim Verfassen dieses Texts noch nicht gewusst haben, wie der Spiegel wirklich damit umzugehen beabsichtigt hatte.

    Heute wissen wir nicht nur von der Duldung, sondern auch vom Versuch des „Spiegel“ in nahezu krimineller Weise die Wahrheit zu unterdrücken.

    Die F.A.Z berichtete am 22.12.18, dass im Betrugsfall Claas Relotius dem um Aufklärung besorgten Reporter Moreno vom „Spiegel“ offenbar mit Rauswurf gedroht wurde.

    Damit sprengt die Causa um den Spiegel die bislang beschrieben Dimension deutlich. Ihrer Aussage, dass Sie es gut finden wie der Spiegel damit umgeht, könnte man nur zustimmen, wenn beim Spiegel harte Konsequenzen gezogen würden. Es wäre im Hause Spiegel an der Zeit, das Haus von den Beteiligten zu befreien und sich auch öffentlich zu entschuldigen. Eine Neuausrichtung auf die Linie des alten und „authentischen Spiegel“ wäre auch dringend geboten…

  5. Ob nun Oxfam oder irgendwelche anderen NGO s ihre “ wissenswichtigen “ Berichte herausgeben oder nicht ist völlig irrelevant. In Deutschland gibt es eine Gruppe von Konsumenten dieser “ News“ .die einschätzen wer was wann veröffentlicht .
    Sie dann dem rotgrünenem Mainstream zuordnen. Zugegeben , leider die kleinere , aber immer größer werdende Masse von Konsumenten.
    Und dann das andere Konsumentenklientel, das eben am „Spiegel „oder “ Bild“ hängt, diese Infusion von Mitteilungen erlebt und damit die gewollte Panik erlebt.
    Kann man nicht ändern . Jeder ist frei sich nach seiner Fasson zu informieren.
    Gefährlich wird es , wenn dieser Jahrmarktsblödsinn von den MMM und ÖR übernommen wird und ohne Würdigung ans Volk weitergegeben wird . Hier fangt die Lügen an.
    Und das sich in D. eine etablierte Lügenpresse breit gemacht hat, wer wills bezweifeln.
    Schauen wir Herren Kleber, Frau Slomka, schauen wir die Tagesschau und wenn am immer noch nicht genug hat dann eben .A. Will, Maischberger usw.
    Wer will da noch bezeugen,das das recherchierter Journalismus ist. Das ist Klatschtheater von vorne bis hinten .
    Also: Information bekommt man bei den MMM und ÖR nicht. Man bekommt Meinungen und Zurechtweisungen der Realität ,sonst nix.

  6. Wenn die 62 Reichsten also doch nicht so viel besitzen wie die arme Hälfte der Welt sondern nur sagen wir eines Viertels (oder erst die reichsten Tausend so viel wie die arme Hälfte), wäre das Thema dann ein grundsätzlich anderes? Ist die Zahl der in den USA auf Kredit Studierenden so groß, dass sie an der Zahl der 3,6 Milliarden Ärmsten etwas signifikant ändert?

    Ist es nicht so, dass dieser Artikel, der völlig zurecht verzerrende, irreführende Praktiken anprangert, sich auf Basis von Unwesentlichem selber ums Entscheidende herumschummeln will?

    Wir haben gerade gelernt, dass der SPIEGEL im Prinzip über Einrichtungen für die Qualitätssicherung verfügt. Beim GEZ-Funk gibt es ebenso Aufsichtsgremien. Gemessen an unseren Ansprüchen auf einigermaßen korrekte Darstellung auch in den Proportionen versagen sie allerdings. Man kann jedoch nicht die (ursprünglich) guten Absichten bestreiten, die mit Kontrollgremien verbunden sind. Was ist aber mit den vielen „kleinen“ Medien im Internet, die von vorne herein womöglich überhaupt keine Instanz der Qualitätssicherung eingerichtet haben? Woran bemessen sie ihre Qualität? An den Likes im Forum oder den Abonnementszahlen, wo Leute für das zahlen, was sie am liebsten hören möchten…?

  7. Der Fall Wulf interessiert mich nicht und von Oxfam höre ich zum ersten Mal. Ich stimme Herrn zitelmann aber insofern zu, das das Erfinden von Geschichten nicht die schlimmste Sünde im Journalismus ist. 10 und 11- jährige Kinder , die allein fliehen?
    Wer glaubt solchen totalen Unsinn?
    Viel schlimmer finde ich, die offensichtliche hofberjchtststattung quer durch alle großen Zeitungen, den Erziehungsjournalismus , die immer gleichen Textphrasen, als würden alle Schreiber gegenseitig voneinander abschreiben und der rührselige Stil in seriösen Medien .

    • Wenn man verlogen ist, bedeu das denn nicht

    • Verlogen bedeutet, dass man lügt. Lügt die Presse, ist sie verlogen.
      Aber vielleicht gibt es schon eine neue Version.

  8. Heute morgen (So) kam ein Interview mit DiLorenzo (der wahre Demokrat, der seine Stimme zwei Mal abgab) im DLF über die Causa Relotius.
    Es war unerträglich, ich musste ausschalten, der Mann hat alles relativiert.
    Ein Interview mit ihm, einem daran mit Beteiligten, zu führen, um die die Causa Relotius kritisch zu beleuchten, ist m.E. bereits ein Affront gegen jeden denkenden Zwangsgebührenabdrückenmüsser.

  9. Sie haben vergessen die vielen Jubel-Artikel zu erwähnen, über die gut genährte 15 jährige Schülerin, die zum gefeierten Klimawandelstar der Presse wurde, weil sie andere Kinder jeden Freitag zum Schule schwänzen ermuntert, um gegen den Klimawandel zu demonstrieren und vom Herrn Papa im Elektroauto zum Klimagipfel gefahren wird.

  10. Im Prinzip nichts neues, denn Geld regiert und korrumpiert die Welt, das ist schon seit tausendenden von Jahren so und staatlich gelogen wurden ebenfalls schon immer, man erinnere sich nur an Pharoao Ramses, der eine verlorene Schlacht als Siegestat in Stein meißeln ließ und wenn man so will, war das eine der ersten staatlich legitimierten Fake News und das Zusammenspiel zwischen Herrschern und Kapital ist ebenfalls schon lange ausgeprägt und daraus sind ja dann auch große Aufstände und Revolutionen weltweit entstanden, die bedeutendsten davon die franz. Revolution, die Oktoberrevolution und der lange Marsch in China und wie man ja weiß konnten auch diese Revolutionen nicht viel ändern, sie bewirkten zwar Mord und Totschlag, aber die Umverteilung des Vermögens war auf Dauer gesehen trotzdem nicht möglich und heute stehen wir wieder vor dem gleichen Problem, denn der Raubtierkapitalismus feiert zur Zeit wieder fröhliche Urständ und selbst wenn man erneut versucht, ihnen ihr Kapital zu nehmen, dann wird es nur kurzfristiger Natur sein und alles geht wieder von vorne los und demzufolge ist die Jagd nach Umverteilung eine gedankliche Schimäre, die niemals im Sinne von Marx erfolgreich sein wird, denn die Menschheit ist nun mal gespalten in reich und arm, denn das ist ein Naturgesetz, vergleichbar mit fressen und gefressen werden, man könnte allenfalls die Armut etwas abmildern, aber auch da sind Grenzen gesetzt, denn die Besitzsstandswahrung fängt nicht erst bei den Superreichen an, das beginnt schon im Kleinen und wird deshalb nie funktionieren und die kirchliche Heilslehre und der Kommunismus sind ebenso gescheitert wie alles andere was man sich so vorstellt, selbst wenn es noch so gut gemeint ist.

  11. „Dass aber Geschichten einen bestimmten „Dreh“ bekommen, … – das ist das größte Problem. “
    Wie so ein Spin funktioniert, wurde erst gestern wieder im Deutschlandfunk in einem Beitrag von Marco Bertolaso offenbar:
    „Und was sagt es über unseren Staat aus, dass sich Verfassungsschutzpräsident Maaßen in der Bewertung der ausländerfeindlichen Gewalt offen gegen die Bundeskanzlerin stellte und quälend lange Zeit bis zu seiner Ablösung verging?“
    Ich finde, solche Äußerungen sagen zumindest viel über Marco Bertolaso und damit über den Deutschlandfunk aus.

  12. Es ist aus meiner Sicht sehr positiv zu bewerten, dass man durch den Fall Relotius das Gebaren verschiedenster Medien endlich grundsätzlich unter die Lupe nimmt. Insofern bin ich dem lügnerischen – und entsprechende dem neuen Bericht von WELT online auch betrügerischen – Relotius nicht im Geringsten böse. Im Gegenteil, seine Absicht war offenbar rein egozentrisch, aber was er letztlich erreicht hat, ist eines Wallraff würdig: Endlich muss der Spiegel und auch die anderen betroffenen Medienhäuser damit beginnen, ihren Betrieb und die daraus folgende Berichterstattung gründlich zu hinterfragen. Im Fall Wulff sollte man sich noch die Frage stellen, warum gerade er Opfer der „Walze“ des Spiegels und anderer Medienhäuser wurde. Wer sucht die Opfer eines solchen Kampagnenjournalismus aus, wem sind sie missliebig, oder ist dies tatsächlich reiner Zufall? Die ungenaue Oxfam-Studie empfinde ich dagegen nicht als derartig großen Skandal, man sollte sie eben umbenennen in „Oxfam-Beschreibung“ und dann wäre sie gut genug. Die Ansammlung von derartigen Summen und entsprechender Macht in den Händen weniger Menschen und seien es auch tatsächlich 1000 im Verhältnis zu 7,8 Mrd. auf der Erde ist selbstverständlich ein Skandal. Denn tatsächlich stellt dieses Missverhältnis jegliche Demokratie in Frage – mit entsprechenden Investitionen kann ein Superreicher leicht starken politischen Einfluss ausüben, man nehme das Beispiels Soros. Also ist bei dem Thema Oxfam kaum das genaue Zahlenverhältnis der springende Punkt.

    • WELT ? – haben die nicht kurz vor der letzten BTW den schockierenden E-MAIL Skandal der teuflischen Frau Dr. Weidel er..-ähm…beh…öh …ja..also ….
      Jetzt zeigen die Schäbigen fleißig gegenseitig aufeinander…

  13. „Diskutieren wir über die wirklichen Probleme im Journalismus?“
    Den Fall Relotius als tragischen Einzelfall darstellen greift zu kurz. Dann reden wir nicht über die wirklichen Probleme des Journalismus. Der Zustand des Journalismus ist doch schon lange bekannt.
    „30.11.2014 Die Journalisten der Kanzlerin Sie sind ihre beste Truppe
    Im neuen „New Yorker“ kann man ein beeindruckendes Porträt von Angela Merkel lesen. Es ist auch ein Text über die Deutschen und, in atemberaubender und schockierender Weise, über Merkels beste Truppe – die deutschen Hauptstadtjournalisten.
    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/die-journalisten-der-kanzlerin-ihre-beste-truppe-13293640.html
    wir sollten uns einmal fragen, wieso der Fall Relotius jetzt so hoch gespielt und als Einzelfall dargestellt wird, auch vom Spiegel.

  14. Ich wurde wegen meiner Aussage, dass man in einen Gürtel von Bangladesch bis Südafrika 2.5 Mrd. plus 50 Nettoneue p.a. keinen Leuten Signale, aus Vollversagen, sendet, sie könnten mal vorbeikommen, bei den Üblichen Verdächtigen (2015) gesperrt. Wenn nur das Forum „die zeit“ anschaut, große Teile werden nicht veröffenlicht, Foristen machenSperrhinweise, da sind sie die kleinen Blockwärter. Diese ganzen Hypes sind doch aus sachlicher Sicht Blödsinn (Umwelt ja, aber was soll die absurde Verteuerung, das kann man nie verkaufen, Abwanderung der Industrien nach China und Indien Produktion zu schlechteren Standards, aber der Himmel über Berlin ist blau). Welche begrenzten Bilder werden geliefert (heute in DIE WELT! Trump the Evil, 3 oder 4 Artikel), wieviele Länder existieren für (jetzt die WÖRTER öffentlich rechtlich) ÖR und die anderen Merkelschnauzen? Wir sollten ernsthaft über ein Kartellverfahren gegen Friede, Lizzy u.a. nachdenken, mit der gesamten Verdummungs- und Weltuntergangsphraserei, es gibt eine Vielzahl von Menschen die in persönlichen Sorgen und Krisen befördert werden, die daran glauben, das Cindy aus Templin, mehr ist, als eine Zeitungsente. Man muss der nur zuhören, eine halbe Stunde und weiß was in deren Kopf vorgeht. Alleine diese Spielerei der „Bundeskanzlerin“ an ihrer Deppenschindel (Telefon?) während der Debatten im Bundestag, stellt die dumme Verachtung für die Bürger zur Schau. Auch das Wahlsystem muss verändert werden, die Listen müssen weg. Es sollte ein Vertreter direkt aus Wahlbezirken (499?) in den Bundestag gewählt werden. Auch das Typen wie Schäuble, Merkel u.a. seit Jahrzehnten da hocken ist doch ein Unding, oder diese M. Luise Beck u.a.. Guten Morgen Dirk Badtke

  15. Die „echten“ Probleme des Journalismus beginnen viel früher. Journalisten rekrutieren Nachwuchs aus dem universitären Umfeld. Dieses ist seit Jahrzehnten gezielt mit Minderleistern geflutet worden. Zusätzlich passiert dort der Großteil der linksgrünen Indoktrination. Das Resultat sind Mitarbeiter die weder intellektuell noch ethisch die Fähigkeit haben objektiv zu berichten. Sollen sie auch gar nicht, denn der Mainstream ist gleichgeschaltet. Wohl gemerkt: Von sich selbst aus, nicht auf Grund von Zwang.

    • Wettbewerb im Journalismus heißt nicht, aufrichtig zu werden, sondern zu liefern, was die Leute glauben möchten.

      Ethik und Kommerz sind nicht ohne Weiteres kompatibel.

  16. „Mir tun jene sauber arbeitenden Journalisten beim „Spiegel“ und anderen Medien leid, die jetzt mit Häme überzogen werden und denen pauschal unterstellt wird, dass sie auch so „arbeiten“. Das ist die eine Seite der Medaille.“

    Mir tun sie nicht leid, denn es sind genau diejenigen, welche nicht nur unsere Eltern, die im 3. Reich leben mußten, sondern sogar den Nachkriegsgeborenen das „Nazi“ als Schandmal und Kainszeichen für eine andere freiheitliche Denkweise und Meinungen an den Kopf werfen.

    „Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen“ war und ist die Losung der 68er und seinen Nachfolgern. Das Pendel schwingt jetzt zurück. Es ist bewiesen, wo und was Lügenpresse ist. Das ist kein Häme sondern Tatsachenfeststellung. Denn mit welcher Arroganz und Häme wurden und werden bis heute PEGIDA, AfD, Chemnitz, Maaßen, Knabe und viele weitere gerade von Publikationen wie Spiegel & Co mit Häme überzogen und/oder hingerichtet.

    Nein, ich habe nicht vergessen, daß man keine Argumente hatte und hat gegen PEGIDA, etc. Deshalb mit der Aussage kommt, die Sachsen dürfen gar nicht demonstrieren, denn es gibt dort gar keine Moslems. Als ob das Grundgesetz zweigeteilt wäre und die Meinungsfreiheit nur für die Relotiuslügner mit ihren 3-Tage-Sauerkrautbärten (damit identifizieren sie sich) im Gesicht gilt. Nein, es ist auch keine Schadenfreude, denn wir befinden uns jetzt mitten im Krieg gegen dieses bourgeoise, reaktionäre Lügen** an Journalisten. Auch wenn Ausnahmen die Regel bestätigen. Nach FAZ gibt es Studien, welche belegen, daß bis zu 82% der Journalisten sich selbst dem politisch grünen Umfeld zurechnen.

    Die Menge an Auszeichnungen für diesen Betrüger Relotius mit politikwissenschaftlichen Studium demonstriert die hohe und große Übereinstimmung dieser arroganten Zunft in Deutschland. Diese 82% müssen sich Vertrauen erst wieder mit und in Demut verdienen. Es geht hier nicht um Reichtum sondern um Charakter, Ethik, Haltung.

  17. Maaßen, Diesel, me-too: Dies sind die eigentlichen Skandale. Der Leser ist gespannt, was dazu als Artikel nun zu Lesen ist. Es kommt nichts.
    Statt dessen: Wulff, Oxfam und die Näherin in Bangladesh.
    Na gut: Dann eben nicht.

  18. Fake News unserer MS Verblödungsmedien können ab sofort unter #IhrSeidRelotius kommentiert werden. In dem Zusammenhang ist außerdem geplant, einmal jährlich Relotius-Preise für die überzeugendsten Fake News des Jahres zu vergeben. Als Hauptpreis ist ein SPIEGEL-Dauerabonnement im Gespräch.

  19. Ich war vor ca. 35 Jahren Abonnen „Der Spiegel“. Damals, könne man, so dachte man, dem Spiegel in seiner journalistischen Kompetenz noch vertrauen.
    Bie ich dann einen Artikel lesen musste, der sich mit einer Angelegenheit befasste, von der ich mehr verstand und heute noch verstehe als jeder Spiegelredakteur oder Journalist.
    Es ging damals um Wein bezgw. Weinqualitätsstufen, und wie sie vom Winzer manipuliert würden.
    Dieses Geschreibsel war so erbarmungswürdig und war bar jeder wirklichen Realität.(soll´s ja auch geben)
    Es war der Anlass für mich dieses Machwerk abzubestellen mit der Überlegung, wer so unqualifiziert über ein Thema schreibt, bei dem ich unbedingt mitreden konnte u. kann, der nimmt es vielleicht bei anderen Themata, von denen ich wenig Ahnung hätte, ebenfalls nicht so genau.
    Heute lese ich mal beim Frisör ein paar Zeilen bis ich an der Reihe bin und muss immer wieder feststellen: käme Augstein noch mal zurück und sähe was aus seinem zu seinen Zeiten seriösen Blatt heute geworden ist, hätten die meisten Redakteure viel Zeit um über ihre Willfährigkeitsartikel im Arbeitslosenstand nachzudenken.
    Jeder cent zu schade, den man dafür noch locker macht. Ich glaube allerdings nicht, dass sich Herr Relotius als Einziger der schreibenden Gilde vergallopiert hat. Da ist mehr im Busch.

  20. Nun, sie wollen Ihre Variante der Journalismus-Krise erzählen. Das ist ok. Dennoch bleibt: Relotius hat schwere Fehler gemacht. Man soll die nicht kleinreden. Auch nicht ansatzweise. Ich weiß auch nicht, ehrlich gesagt, was die Triebfeder Relotius‘ war. wollte er wirklich, wie Rainer Zitelmann meint, den Vorurteilen der Leserinnnen entsprechen?
    Kann sei. Kann aber auch nicht sein. Hier ist – solange diese Geschichte nicht aufgeklärt ist, Vorsicht angezeigt. Und Zurückhaltung.

    • „Relotius hat schwere Fehler gemacht. “
      nein, Relotius war eigentlich ein genialer Betrüger. Die schweren Fehler beging die Redaktion des Spiegels.

  21. Normal müssten anständige Journalisten sich jetzt zu Tausenden vorm SPIEGEL-Haus zusammenfinden und gegen die Vernichtung ihres Berufsstandes demonstrieren.
    Motto „Wir sagen nein!“.

    Claas Relotius gar nicht mal so, der ist einer von Vielen, aber dessen Chefetagengewaltigen haben dem Berufsstand so geschadet wie beispielsweise ein Bergwerksbetreiber, der Zeche schließt – und der hat dann die Kumpels auf der Straße, mit Trillerpfeifen und pipapo.
    Haben Journalisten keine Gewerkschaft?

  22. Ach, die Welt ist nicht gerecht….
    Dir geht`s gut und mir geht´s schlecht.
    Wär die Welt etwas gerechter,
    ging´s mir besser und Dir schlechter……..

    Manfred Rommel läßt da grüßen……. Gott hab ihn selig.

    Und was die Medien anbetrifft…….
    heute eher eine „Meute“ von „Idealisten“,
    denen Realitäten „lästig“ sind.

    Odda so ….

    • Aber, so bin ich zu überzeugt, Idealismus nur für die anderen, für sich selber sicher schon sehr viel Realismus.

  23. Was hab ich den eigentlich davon wenn ich eine Billion Euro besitze, im Laufe meines Lebens aber nur drei Millionen davon ausgebe. Was unterscheidet mich von jemand der nur drei Millionen hat und eben genauso auch nur die drei Millionen im Laufe seines Lebens ausgibt. Was ist mit jemand der nichts hat außer einem guten Freund welcher ihm im Laufe seines Lebens Stück für Stück insgesamt drei Millionen leiht, dieser hat quasi am Anfang nichts und im Laufe seines Lebens immer weniger als nichts bis er dann mit einem Minus von drei Millionen an Altersschwäche stirbt. In allen drei Szenarien wird quasi der gleiche Wohlstand gelebt, man betrachtet diese Menschen aber als extrem unterschiedlich reich. Ich bin eben der Meinung wenn es um Verteilungsfragen geht, nicht der Reichtum der auf dem Papier steht entscheidend ist sondern die Verteilung des Wohlstand. Betrachten wir ein bestimmtes Jahr, dann betrachten wir quasi den Konsum welcher in diesem Jahr verkonsumiert wird und wie diese Verkonsumierung auf der Welt unter den Menschen verteilt ist. Dann hätten wir ein wesentlich besseres Bild wie die Verteilung in der Welt gegeben ist bzw. wie sich diese über die Jahre entwickelt hat. Die Verteilung von Vermögen ist allenfalls entscheidend für die Machtverteilung, das hat aber erst mal nichts mit der Armut in Abhängigkeit von Verteilungsfragen zu tun. Ich hoffe ja das irgendwann mal jemand im Stande ist diese Zahlen auf die es wirklich ankommt zu recherchieren und sie dann auch veröffentlicht.
    Auch wenn mich diese vereinfachten vergleiche der Journalisten auch immer stören ist es speziell bei diesem Thema vielleicht gar kein Problem der Journalisten, die sind halt auch nicht in allem perfekt, vielleicht ist es eher ein Problem der Schnittstelle zwischen Ökonomen und Journalisten die hier zu unterentwickelt ist. Auch kostet Qualitätsjournalismus Geld und das fehlt wohl zur Zeit an allen Ecken und Enden. Die Abhängigkeit von der Massenaufmerksamkeit korrumpiert die journalistische Leistung und drängt diese ins Niveaulose ab.

  24. Nun, daß die Wörter „Meinung“, „Beobachtung“ „Behauptung“ schon seit Jahren keine Bedeutung als potentielle Wahrheitsbringer in der Öffentlichkeit haben, benutzt man „Studien“ als Untermauerung der wahrheitsbringenden Seriosität. Mittelweile ist die Gesellschaft unkritisch trainiert die Formel: „Studie = Wahrheit“ hinzunehmen. In der Medizin kennt man das Problem seit Jahrzehnten, dass die Ergebnisse einer Studie weit überproportional sich mit Interessen der Auftragsgeber decken. Durch Gruppierungen, Ausschlüsse, Axiomate, Baselines lassen sich methodisch beliebige Ergebnisse erzielen.
    Viele Medikamente, deren Wirkung absolut bewiesen und gesichert wurde, sind dann klagheimlich aus dem Verkehr gezogen. Jeder Lobbyist sagt Heute nicht: „Ich habe Interesse“ sondern: „Ich habe eine Studie“.

  25. Der arme Herr Zitelmann hadert irgendwie immer ein bischen mit nicht gegönntem Wohlstand. Da gibt’s nur eines, je früher man sich dran gewöhnt desto besser, änderen wird sich das wohl nie.

  26. ,,Diskutieren wir über die wirklichen Probleme im Journalismus?‘‘
    Ja Herr Zitelmann,
    Sie beschreiben das normale Verhalten der meisten Medien, ,,Meinungsmache‘‘. Das wird sich nicht ändern. Aber in der jetzigen Spiegelaffäre geht es um Glaubwürdigkeit derselben, worauf diese arrogant und selbstherrlich im Gegensatz zu den sozialen Medien, ein Alleinstellungsmerkmal für sich beanspruchen. Der Knackpunkt ist doch der, dass jetzt dem treuen naiven gutgläubigen Spiegelleser im Besonderen, und dem medial allgemein konsumierenden Bürger brutal die Wahrheit über unsere Presse um die Ohren fliegt. Als unsere geschmähten Landsleute im Osten schon vor Jahren auf die Missstände in der deutschen Medienlandschaft aufmerksam machten, wurden diese von den Printmedien und ÖR niedergemacht.
    Jedenfalls macht dieser Vorfall den Diskurs im Bekannten- und Freundeskreis wesentlich einfacher, und dem Spiegel ist zu einem neuen Kreativdirektor zu raten, der Fisch stinkt vom Kopfe her.

  27. Im Finanzbereich unterliegen die Unternehmen einer jährlichen Wirtschaftsprüfung, damit keine Märchen über Gewinne, Umsatz und Risiken verbreitet werden. Wenn dort trotzdem gelogen wird, drohen drastische strafrechtliche Konsequenzen. Ich wünsche mir etwas Vergleichbares im Umgang mit Lügen im Bereich der Medien und des Journalismus. Dass ein pathologischer Lügner, Volksverhetzer und Demagoge nur seine Preise zurückgibt und den aktuellen beruflichen Leerlauf für das Schreiben seiner Ich-Bekenne-Memoiren nutzt, um dann nach 1-2 Jahren Publikums-und Auflagen-wirksam Jahren zu Anne Will und ins Dschungelcamp zurückzukehren, reicht mir nicht. Derartige Lügner gehören ins Gefangnis und diejenigen, die sie decken, als Mittäter gleich mit.

  28. „Mir tun jene sauber arbeitenden Journalisten beim „Spiegel“ leid………….“
    Gibt es die?????

  29. Die linken Medien von Spiegel über Stern bis hin zu SZ und TAZ….haben FJS und Kohl…das Rechts Konservative gejagt und an den medialen Pranger gestellt… die öffentlich-rechtlichen waren damals noch „neutral“….dass hat sich mit dem Einzug der Grünen mehr und mehr geändert… heute ist die Dominanz der Grünen Sozialisten so groß…da sind die öffentlich rechtlichen Medien nicht mehr neutral und der Spiegel, Stern…SZ… nicht mehr die Jäger sondern die Gefälligkeit-Schreiber einer gruensozialitischen Merkel Gesinnungspolitik

  30. Und wenn sich jetzt jemand mit einem Transparent „Lügenpresse“ vor der Spiegelzentrale in Hamburg hinstellt, wird er weiterhin reflexartig von Herr Augstein und Co. als ein dummer, rechtsradikaler, rückständiger Ossi beschimpft, wie das seit Jahren üblich ist?

  31. Zitat 1: „Mir tun jene sauber arbeitenden Journalisten …. leid, die jetzt mit Häme überzogen werden und denen pauschal unterstellt wird, dass sie auch so „arbeiten“.

    >> Ja, die „sauber arbeiten“ Journalisten werden sich nun „dank“ ihrem Kollegen auch so einiges anhören müssen. Dass ist so gesehen natürl ungerecht. WAS ich hier aber dennoch hinterfragen will ist;
    Haben diese „sauber arbeiten“ Journalisten nicht doch auch eine zumindest MITschuld daran wenn nun auch sie „mit Häme“ überzogen werden?? DENN mal ehrlich, wann, wo und v.a wie oft hört man denn mal einen von diesen „sauber arbeiten“ Journalisten das sie sich über den !unsauberen“ Jornalismus{s. z.B Zitat 2) ihrer Kollegen beschweren oder diese anmahnen?

    Zitat 2: „Dass aber Geschichten einen bestimmten „Dreh“ bekommen, geframet werden, Proportionen verrückt werden und Skandale gemacht werden, die eigentlich keine sind – das ist das größte Problem.“

    >> Hierzu nur kurz & bündig gefragt: Warum soll u/o kann man nicht auch solch jornalistisches Berichten/Schreiben als „Lügenpresse“ o. Lügenjornalisten hinstellen u. nennen?
    Denn ich denke auch wenn man im Text/Artikel zB „nur“ wenige Worte verdreht oder wegläßt, kann das als (bewußte) Lüge gelten.

    Grüße ausm Norden, M.

  32. Das Problem liegt schlicht darin, dass Artikel/Berichte/Meldungen einfach 1:1 übernommen werden.
    Da steht dann irgendwo, dass es von einer Presseargentur so gemeldet wurde, oder wie diese oder jene Organisation verlautbart, oder dass die oder jene Zeitung das geschrieben hat. Damit ist der Autor dann aus dem Schneider, er schreibt ja nur das, was jemand anderer „gesagt“ hat. Er muss nicht mehr recherchieren. Das kann notfalls ein Praktikant machen – so spart man Geld.

    Es gibt doch praktisch keine Zeitungen oder Magazine mehr, die dem Verleger in Person gehören. Da stehen große Konzerne dahinter, die nur noch ein Interesse am Gewinn haben. Geschäftsführer oder Vorstände, die vielleicht BWL studiert haben, aber eben keine Journalisten.

    Uns fallen die Auswirkungen dessen beim Journalismus stärker auf, aber genau das ist das Problem generell von Konzernen. Meine Kfz-Werkstatt würde nie so betrügen wie VW, denn dann würden die Kunden wegbleiben …

  33. Es werden auch dauernd Geschichten erfunden. Denken Sie nur mal an die Kriegsberichterstattung. Vor einigen Jahren wurde glatt behauptet ein Vorschulkind in Aleppo hätte auf Englisch die Lage aus Kindersicht getwittert. Also ehrlich …

    Der Journalismus zieht einfach **, ** und so richtige ** an. Da ist man über Ausnahmen erfreut.

    Und Giovanni di Lorenzo ist das **. Der beteuert dauernd alles. Wer ist denn ** genug zu glauben, dass der ** seine eigene Zeitung nicht liest?

  34. Mausfeld: Das Schweigen der Lämmer. Dafür muss man allerdings aus dem derzeitigen Medienmilieu rauskommen. Die träge Masse konsumiert alles was bisschen Nervenkitzel hervorruft. Von Bild bis ZDF, oder gaffen beim Unfall. Woher soll das Rüstzeug zur selbstständigen Meinungsbildung kommen.

    • Der Kampf der Wölfe um die Schafe ist nicht neu. Spätestens seit dem Buchdruck wird gelogen , manipuliert und die Herde in eine bestimmte Richtung getrieben. Ja, getrieben! Denn Wissen ist Macht und das „Nichtwissen“ ist Ohnmacht. Falsches wissen wird auch gerne in die Köpfe der Schafe implementiert, damit man in Ruhe seine Schäfen auch scheren kann.

    • Sorry, die Mehrheit der „Lämmer“ hat 2017 nicht linksgrün gewählt.
      Trotz „Bild, BamS und Glotze“……..
      Daß die „schweigende“ Mehrheit rechts davon politisch trotzdem ohne
      Macht ist, ist eher ein Erfolg unserer linksdurchwirkten Medien.
      An der AfD nachvollziehbar, obwohl von den „Lämmern“ in den Bundes-
      tag, auch in sämtliche Länderparlamente gewählt.
      Die Furcht aller Politiker vor den Linksmedien ist halt größer
      als der Mut, die AfD in Politik „einzubinden“.
      Ist nun mal so, der Realität beschuldet.
      Ausgerechnet da kennt sich linksgrün offenbar bestens aus.

      Nun zeigt der SPIEGEL-Skandal offenbar ein neues Bild:
      Die „Lämmer“ reagieren….
      wohl sichtbar am Auflagenschwund,
      wohl auch ein Indikator für den „Vertrauensschwund“…

      Auch ich habe ihn „durchlitten“, den „Vertrauensschwund“,
      allerdings liegt das schon Jahrzehnte zurück, als ich das SPIEGEL-Abo
      kündigte und damit mein „Glaube“ an all die Linksmedien.

      Es mehren sich die Zeichen, daß den Links-Medien im Volk der
      „Lämmer“ die „Felle davonschwimmen“…..
      Und das ist auch gut so.
      Das „Diktat“ der leeren Kassen,
      auch ein „allmächtiges“ Diktat für „Idealisten“.

  35. Tatsächlich stellt der Autor in seiner Überschrift eine gute Frage und nennt für 2018 wichtige Beispiele, bei denen der Journalismus in Deutschland weitgehend versagt hat. Dann nutzt er die Gunst der Stunde, die ihm die neue Spiegel-Affäre um Claas Relotius bietet, klettert aus seinem trojanischen Pferd und wettert gegen sein Lieblingsthema an: die Berichterstattung über die soziale Ungleichheit. Doch da kann er wettern, wie er will: die soziale Ungleichheit gleicht einem Pulverfass. Und es ist nicht sicher, ob wir dessen Sprengkraft im Griff haben.

    • Die soziale Ungleichheit ist nahezu ein Null-Thema, ähnlich wie der Klimawandel. Die soziale Erwünschtheit verlangt allerdings Empörungsäußerungen, wenn einem ein Mikrofon hingehalten wird, daher scheinen diese Themen wichtige Themen zu sein. Bei ehrlichen Umfragen jedoch landen diese Themen auf einer Rangliste von 1-10 regelmässig auf 11 und 12.

      • Ja, das Thema der sozialen Ungleichheit ist bei den Menschen und Umfragen noch nicht angekommen. Dies sagt etwas über das Verhältnis der Menschen zu diesem Thema aus. Und da ist es eben wie bei einem Pulverfass. Das interessiert auch kaum jemanden. Falls es aber hoch gegangen ist, fast alle. Und dann ist die Empörung ganz besonders groß und kommen viele, die es „schon immer“ gewusst haben, aus ihren Löchern gekrochen.

        Übrigens hat das Thema Migration im Frühjahr 2015, als Merkel in einer Fernsehsendung durch das Weinen eines von der Abschiebung bedrohten Kindes bei diesem Thema „auf empfangsbereit geschaltet“ worden ist, auch kaum jemanden interessiert, obwohl die Faktenlage schon damals brisant genug war, und zwar für jede der Weltanschauungen, mit denen Menschen (meistens) an dieses Thema herangehen.

        Und zum Thema Klimawandel ist zu sagen, dass wir das Klima der nächsten fünf Dekaden ebenso unzuverlässig bestimmen können wie die Wetterlage der nächsten fünf Tage. Was sich beim Klimawandel zuletzt am meisten gewandelt hat, ist die Berichterstattung in den Medien: Bis vor rund drei Jahrzehnten drohte uns die nächste Eiszeit und nun die globale Erwärmung.

    • Die Berichterstattungen über die sogenannte „soziale Ungleichheit“ leiden an dem fehlenden Blick auf die Zehntausende von Jobs. Der Reichtum der UNTERNEHMER liegt nicht auf den Bankkonten….denn sie unternehmen was, erschaffen Güter, erschaffen Mehrwehrt, sichern Jobs und damit Wohlstand von Millionen…. so auch in den Amtsstuben.
      Das Kapital ist in Produktionsstätten, in Forschung und Entwicklung angelegt.
      Die Sprengkraft liegt im „Ausverkauf“ des Unternehmertums in die Welt der Investmentgesellschaften, sind sie eher am schnellen Profit orientiert als an langfristiger Substanzsicherung.

      Weiter: die Sprengkraft ist eher im Unvermögen politischer Entscheider angelegt, denen ideologische Grundsätze stets mehr wert sind als ökonomische Grundsätze.

      Übrigens: mit der Zunahme der Weltbevölkerung ging auch die relative Armut zurück.
      In einer Zeit, als 3 Mrd. Menschen den Planeten bewohnten, hungerten ca. 1 Mrd.
      In der heutigen Zeit mit mehr als 7 Mrd. Menschen liegt die Zahl der Hungernden weit unter 1 Mrd.
      Das ist eher dem Unternehmertum geschuldet, weniger dem , was man heutzutage mit dem Begriff „Kapitalismus“ verbindet….. diesen wenigen „Superreichen“.
      Und doch….. auch so ein „Superreicher“ wie Bill Gates z.B. hat die Effizienz von Produktion und Verwaltung in der Gesellschaft enorm beschleunigt, also Wohlstand begründet, natürlich auch seinen persönlichen Wohlstand…. und dabei selbst Zehntausenden einen Job gesichert.

      Für das „Pulverfaß“ sozialer Gleichheit dagegen lieferte die Geschichte reichlich Anschauungsmaterial.

      • Soziale Gleichheit als solche ist kein Pulverfass und war aus sich heraus niemals Anlass für Auseinandersetzungen. Selbstverständlich gab es in den letzten hundert Jahren ideologisch motivierte Repressionen und Verbrechen, die von wenigen gegenüber vielen unter dem Vorwand der Gleichheit aller ausgeübt wurden und zu sehr viel Leid führten.

        Dagegen ist die Menschheitsgeschichte voll von Gewalt und Kriegen, deren Ausgangspunkt Unterschiede in diesem oder jenem waren.

        Tatsächlich sind viele Politiker ideologisch getrieben und gehören die meisten Unternehmer zu den am verantwortlichsten handelnden Personen. Und gerade ihnen ist bewusst, dass soziale Ungleichheit ein potentieller Brandherd ist.

        Selbstverständlich gehört es zum menschlichen Leben dazu, mit Ungleichheit und auch sozialer Ungleichheit umzugehen. Jedoch darf sie niemals über einen längeren Zeitraum viel zu groß sein. Was zu lang und was zu viel ist, dürfte vom Kontext der jeweiligen Gesellschaft und ihren Erfahrungen und Erwartungen abhängen. In jedem Fall bleibt es dabei: Soziale Ungleichheit gleicht einem Pulverfass. Und es ist eben nicht sicher, ob wir dessen Sprengkraft im Griff haben. Verdrängen hilft da nicht und ist zudem verantwortungslos.

  36. Was ich an der Oxfam-Studie nie verstehen werde: Haben denn arme Menschen überhaupt ein Vermögen? Wenn ich einen Obdachlosen auf der Straße in Deutschland fragen würde, wie hoch sein Vermögen ist, würde er mich wahrscheinlich nur wie einen „Alien“ anschauen. Daher ist doch die Betrachtung der Relation, wie viel mehr Vermögen die Allerreichsten im Vergleich zu den Ärmsten haben eigentlich wirklich Schwachsinn. Um es einmal krass zu formulieren: Die Einwohner der 10-Seelen-Gemeinde X in Y haben mehr Beine als alle Beinamputierten der Welt zusammen. Damit will ich nicht behaupten, dass es keine Vermögensverschiebung gibt. Aber die Betrachtung dieser Relation ist doch einfach nur unsinnig.

  37. Exakt so sehe ich das auch. So schlimm die Märchen in der Rubrik „Vermischtes“ sind, zehnmal schlimmer sind die Märchen in der Rubrik „Wissenschaft“, und derer sind zahlreiche. Ich meine sogar, die Mehrzahl.

  38. WIE WÜRDEN SIE MIT WULFF HEUTE UMGEHEN?
    Würden sie nicht alles versuchen, ihn zu decken, nur weil er geäußert hat (und das muss man ihm heute noch ankreiden), der Islam gehöre zu Deutschland? Wulff war vielleicht der schlechteste Bundespräsident, den es bis zu seiner Amtszeit gab (über das was danach kam wollen wir gar nicht erst reden), in jedem Fall aber der schwächste. Ich stelle seine charakterliche Eignung für ein solches Amt grundsätzlich infrage, war aber verwundert, dass er sich nicht mehr gegen die Vorwürfe wehrte. Was will man mit so jemand in der Politik? Jemand, der keinerlei Durchsetzungsvermögen hat und sein Land durch komische Sprüche schädigt. Im Fall Wulff aht also die Journaillemaschinerie noch funktioniert, vermutlich ohne es zu wollen: sie hat etwas Gutes erreicht, indem er aus dem Amt entfernt wurde.

    Pflicht guten Journalismus ist es, investigativ zu sein. Und „investigativ“ ist kein Privileg von links. Im Gegenteil ist es heute eine Mammutaufgabe, die ganzen, von den 68-ern implementierten unsere Gesellschaft zersetzenden Mechanismen zu hinterfragen und dann abzuwickeln. Keine vorherige Generation war so verkrustet, so stur und so selbstherrlich wie es die 68-er und ihre linksgrünen Nachfolger dann wurden. Irgendwie haben die 68-er es hingekriegt, in der Gesellschaft den Gedankenvirus zu verbreiten, „links“ sei eine Art antifaschistischer Schutzwall. Gegen mögliche Vorwürfe „rechts“ zu sein. Was ja karrierehinderlich gewesen wäre. Und in den Schulen haben sich die 68-er auch breit gemacht und diese gigantische Indoktrinationsmaschinerie geschaffen, die unser Bildungssystem und die Gesellschaft zusätzlich kaputt macht. Und da müsste man ran. Die 68-er reden viel von „demokratisch“, womit sie natürlich „links“ meinen. Sie sind aber genau so wenig demokratisch wie es die DDR war, die das Wort ja auch im Namen hatte.

    An diese ganze 68-er Verkrustung muss man ran. Die ist das eigentliche Problem. Die Maaßen- oder Chemnitzaffäre, bzw. jetzt die Spiegel-Gutmenschschmonzettenaffäre sind ja nur Ausprägungen dieser skandalösen, zerstörerischen Linksverrutschung unserer Gesellschaft.

    Bestes Gegenmittel kann nur sein, eine neue bürgerlich-konservative Partei stark zu machen.

    • Danke! Stimme Ihnen eins zu eins zu und bekomme auch heute noch maßlose Wut, wenn ich etwas von bzw. über den Islam-Verherrlicher Wulff lesen muss.

  39. „Mir tun jene sauber arbeitenden Journalisten beim „Spiegel“ und anderen Medien leid…“

    Einer oder alle beide?

    • Der war gut.

      Ich habe mich auch gefragt, ob hier der „Qualitäts-Journalismus“ reingewaschen werden soll.

      Das Oxfam-Beispiel wird überstrapaziert.

      Eine einzige Lügen-Story ist die Berichterstattung über die illegale Einwanderung (Flüchtlinge und Schutzsuchende genannt) von Frauen und Kindern und einigen wenigen Männern, die Ärzte und Ingenieure sind; erst nach ca. 1 Jahr wurde zaghaft eingeräumt, daß es wohl doch überwiegend junge Analphabeten sind.

      Eine einzige Lüge ist die Berichterstattung über EU/Euro als Friedens-Projekt und Friedens-Währung mit der immer wiederkehrenden Behauptung, daß Deutschland am meisten von EU/Euro profitiere; Null differenzierte Betrachtung beispielsweise der Null-Zinspolitik und der Target-2 Darlehen an Südländer, die uneinbringlich sind.

      Einseitige Darstellung von Putin und Trump.

      Der Brexit war nur von den „dummen Briten“ auf dem Dorf gewollt. Die intelligenten Londoner waren dagegen; in London lebten in den 70ern noch 75% Briten und heute noch ca. 40 %, der Rest von 60% sind intelligente Einwanderer; wie haben die wohl abgestimmt??

  40. Spiegel schreibt und Kleber spricht. Auch uns tun die anständigen Journalisten beim Spiegel leid. Aber welche meinen Sie. Gut, ich lese de Spiegel nicht. Noch nicht mal den Wirtschaftsteil ist Ideologie frei. Ob FAZ, SZ, die Öffis mal mehr faked als der Andere ist schon Nebensache. Es ist schon Scholastik graduelle Unterschiede feststellen zu wollen. Es gleicht der Diskussion ob Islamisten nun rote oder blaue LKWs bevorzugen.

    • Die Frage ist, ist eine verlogene Presse eine Lügenpresse?

  41. Die wirklichen Probleme ist der naive und leichtgläubige… ungebildete Deutsche Leser. Der alles glaubt, wenn es von der richtigen Stelle kommt…und wer die richtigen Stellen/Personen sind, das legen die öffentlich-rechtlichen Propaganda Medien fest. Manipulation der Massen…damit diese auf dem „richtigen“Guen-Linken Weg bleiben

    • Ich würde schon eher sagen, die Informationsvermittlung ist das eigentliche Problem, und der naive und leichtgläubige, ungebildete Deutsche erst die Folge davon. Ansonsten müsste man ja annehmen, dass der Deutsche im Vergleich zu anderen ein Naturdepp ist.

    • Nö, von rechts kommen genauso debile Storys! Und dieses „Deutschen-Bashing“ bin ich auch leid! Sie unterschätzen viel und hinterfragen nichts!

    • Wohl beide (Informationsvermittlung und Naivität) sind ein Problem. Daneben hat sicher auch die Schule ein gerüttelt Mass an Schuld daran. Dort haben grüne-christsoziale Lehrer das Zepter in der Hand……..

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