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Tichys Einblick Talk

RTL-Legende Thoma: Live-TV ist die Zukunft

von Redaktion

14.10.2023

| Lesedauer: < 1 Minuten
Helmut Thoma wundert sich, warum die öffentlich-rechtlichen TV-Sender ihre Stärken nicht ausspielen, sondern Programm gegen die Zuschauer machen und sie politisch belehren. Für Belehrungsjournalismus hätten Journalisten aber keine Berechtigung. Für ihn gehört öffentlich-rechtliches TV abgeschafft.

Wien. Der legendäre RTL-Intendant Helmut Thoma ist davon überzeugt, das nicht Netflix und Streaming-Angebote, sondern gut gemachtes Live-TV die Zukunft ist. Umso mehr wundert sich Thoma im TV-Interview mit Tichys Einblick, warum die öffentlich-rechtlichen TV-Sender ihre Stärken nicht ausspielen, sondern Programm gegen die Zuschauer machen und sie politisch belehren. Statt die Zuschauer durch neue Formate live ins Geschehen einzubeziehen, was zum Beispiel Netflix nicht könne, sende man Konserven, langweilige Talkshows mit immer gleichen Gästen und wolle die Zuschauer erziehen. Für Belehrungsjournalismus hätten Journalisten aber keine Berechtigung. „Die Liebe zum Belehren, das wollen die Leute nicht“, so Thoma. „Das Programm wird weitgehend gegen die Zuschauer gemacht“, so der frühere RTL-Chef weiter. „Um Himmels willen, man kann doch nichts senden, was den Leuten gefällt“, formuliert Thoma ironisch. „Man sendet etwas, von dem man glaubt, dass man es den Leuten beibringen muss.“ Thoma: „Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. Aber hier sind nur Angler unterwegs. Und diese Einstellung hat auch die Privaten erreicht.“

Das Problem sieht Thoma auch in der Konstruktion des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. „Man hat überhaupt kein Interesse daran, dass ein gutes Programm entsteht. Man muss die Parteien zufrieden stellen.“ Bei der TV-Technik sei Deutschland groß, nicht aber bei den Inhalten. „Die großen Fernsehmacher hat Deutschland nicht. Es ist keine deutsche Stärke Fernsehen zu machen“, so Thoma. Fernsehen werde „eher als Verwaltungsangelegenheit betrachtet und nicht so sehr inhaltlich.“ Das öffentlich-rechtliche Fernsehen habe seine Berechtigung verloren. „In ganz Europa schafft man die Fernsehgebühren ab, sogar das sozialdemokratische Dänemark hört damit auf.“ Nur in Deutschland habe man eine Nutzungsgebühr für alle Haushalte und Unternehmen eingeführt. „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hätte schon längst beendet werden müssen. Gibt ja auch keine öffentlich-rechtlichen Zeitungen.“


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Warum deutsches TV so mies ist – Interview mit Helmut Thoma

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Warum deutsches TV so mies ist – Interview mit Helmut Thoma

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6 Kommentare

  1. Das haben nun mal Sozialisten und Kommunisten so an sich, den Leuten auschließich ihre eigene Kost zu verabreichen, die ihnen selbst schmeckt und deshalb sind sie sowohl in der Politik, als auch in der Gastronomie und anderen Feldern völlig unfähig, Diversifikation zu betreiben, denn das paßt nicht in ihr leeres Hirn von Haus aus und deswegen stehen wir heute da, wo wir uns befinden und das sieht nicht gut aus, wenn wir sie so weiter machen lassen.

  2. Es wird höchste Zeit, das ganze ÖRR-System zu reformieren. Dieses behördenähnlich organisierten Monopolunternehmen ARD und ZDF mit seinen eigenen Steuern in Form der Zwangsgebühren hat sich längst überholt. Hinzu kommt, dass sich jedes Bundesland quasi einen eigenen Sender mit dem ganzen Apparat, vom Intendanten bis zum eigenen Tatort-Team leistet und dabei in jährlich 8 Mrd Euro baden kann. Seit der Wiedervereinigung sind auch noch die Sendeanstalten der neuen Bundesländer mit erweitertem RBB, NDR und MDR dazu gekommen. Man erinnere sich nur an die überbezahlte Intendantin mit den Massagesesseln im Dienstwagen und wie man Mühe hatte, ihr das Fehlverhalten nachzuweisen und sie loszuwerden. 
    Wenn dieser ÖRR jemals als anspruchsvolles Fernsehen mit Bildungsauftrag definiert wurde, muss man sich heute nur die schwachsinnigen Serien und die Qualität der sog. „Moderator:Innen“ anschauen, die nicht einmal mehr vernünftiges Deutsch sprechen, um eines Besseren belehrt zu werden! Je ordinärer die Alltagssprache, je mehr dient man sich wohl auch dem gesunkenen Niveau der Sendungen bzw. deren Klientel an, der WDR ist da federführend mit seinen Produkten. So sind z.B. ein gut bezahlter Horst Lichter im ZDF oder eine Yvonne Willicks von der Servicezeit wohl noch stolz darauf, besonders „volksnah“ zu sprechen wie in der hintersten Ruhrgebietskneipe. Man könnte tausende solcher Beispiele nennen, wie tief das ÖRR-Niveau gesunken ist, da sind die politische Unausgewogenheit in der Berichterstattung und der lasche Umgang mit den Gebühren fast schon normal.
    Alles gehört eigentlich dringend auf den Prüfstand, aber die Politik hat kein Interesse, solange in ihrem Sinne indoktriniert wird. Vieles wie z.B. die Kochshows gibt es zu genüge bei den Privaten, aber man erfindet beim ÖRR immer neue Ideen, um auch mal im Ausland kochen zu lassen oder die Volksmusik auf Malle aufzuzeichnen. Irgendwelche Redakteure werden in die ganze Welt hinausgeschickt, um aus jedem Kaff zu berichten und zwar doppelt und dreifach, anstatt sich das Personal bzw. die örtlichen Länderstudios zu teilen. Die Sender schicken regelmäßig eine Armada von Redakteuren in die Urlaubsregionen rund um den Globus, um für touristischen Ziele zu werben – es kommt ja nicht drauf an, man hat’s ja. DA spielt dann Klimaschutz plötzlich keine Rolle mehr, was sonst so gerne doch von den ÖRR belehrend und natürlich in Gendersprache gepredigt wird. Und auch der neueste Trend darf auch nicht unerwähnt bleiben – in jeder Serie und Telenovela muss heutzutage zumindest ein Schauspieler Migrationshintergrund haben und/oder schwul/lesbisch sein, weil das ja bekanntlich zur neuen Normalität in Deutschland gehört. 

  3. Um die Staatsfunker zu verstehen, hilft klassische Literatur.Ich empfehle „Die Weber“ von Gerhard Hauptmann und den „Schimmelreiter“ von Theodor Storm, um das unlogische Beharrungsvermögen zu analysieren. Zum Verständnis der medialen „Brandmauer“ zur AfD empfehle ich Goethes „Zauberlehrling“, denn da zündeln ein paar Dilettanten an der Demokratie, ohne sich die möglichen Folgen auch nur vorstellen zu können.

  4. ICH LASSE MICH GERN BELEHREN,

    aber nur von intelligenten Leuten: Die „Grünen“ repräsentieren ja wohl eher das Gegenteil. Es ist schon eine Beleidigung für die eigene Intelligenz, mit „Aussagen“ von Baerbock oder Habeck überhaupt konfrontiert zu werden. Die Linke hielt sich immer zugute, die Grundsätze von Rationalismus und Aufklärung zu vertreten. Die „grüne“ Linke von heute hat sich anti-aufklärerisch entwickelt, ist in der Trivial-Ecke gelandet.

    Das Schlimme an dem linksgrünen Belehrungsleierkasten ist nicht, dass er belehrt: das kann ja gewinnbringend sein, wenn – wie gesagt – kluge Leute einem etwas zu sagen haben. Das Schlimme ist einerseits das unterirdische intellektuelle Niveau (Kobolde in Batterien, Städte, die hunderttausende Kilometer entfernt sind, Insolvenzen, Kernkraftwerke, die ja gebaut sind, etc.) und andererseits die Monotonie des ubiquitären Grünenparteitags-Klischeefestivals.

    Dass dieses ewig gleiche, stumpfsinnig-fade, eintönig-langweilige Linksgrün-Gedöns denen, die es mit viel Energieaufwand (wo ist da der Umweltaspekt?) auch noch über den Äther schicken nicht langsam selbst auf den Kes geht, das ist schon mehr als erstaunlich. Nehmen die Wachmacherpillen, oder wie halten die das aus, sich selbst beim Reden zuzuhören?

    Wenn ich jetzt schon weiß, welch abgedroschene Dutzendvorstellungen im nächsten „Tatort“ wieder verhackstückt werden (der böse alte weiße Mann [Unternehmer] einerseits, benachteiligte Frau, Klima und Migrant andererseits), dann ist es zumindest Zeitvergeudung, sich dieses Festival abgekauter Stereotypen anzutun.

    Es tut wirklich weh, die Opfer der (von den Linken verursachten) Bildungskrise heute in politischer Verantwortung zu sehen. Was aber noch mehr weh tut, das sind Medien, die einem dieses infantile Kaschperltheater obendrein als staatsmännisch andrehen wollen.

  5. Die Öffentlich-Rechtlichen sind nur ein Schwamm, um all das aufzusaugen, was in der freien Wirtschaft, auf dem freien Arbeitsmarkt kaum eine Chance hätte. Und in der derzeitigen Politik und den Regierungsparteien sieht es nicht anders aus. Also wird man definitiv daran festhalten, „egal was meine deutschen Wähler denken“.

    • Oh nein, der ÖRR hat eine ganz entscheidende Rolle im System, welches es ohne den ÖRR nämlich gar nicht mehr gäbe; nur so sind die sittenwidrigen Verträge im ÖRR (übrigens mein Argument bei der Zurückweisung der GEZ Forderung) zu verstehen: das sind Schmiergelder oder wie sonst ist zu erklären, daß ein wirtschaftlich völlig risikoloser Intendant mehr verdient als ein Bundeskanzler. Die sind systemrelevant, deswegen wird man an ihnen bis zum Schluß festhalten, nicht weil es für Frau Maischberger etc keine Anschluß Verwendung zu finden wäre: die könnten auch eine Kochsendung bei Vox, Landwirt sucht Frau oder das Kulturmagazin machen.

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