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Herrschaftszeiten

Requiem auf das Rind

06.11.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
Viehzucht ist der Schlüssel: Ohne die damit verbundene Sesshaftigkeit gäbe es weder Zivilisation noch Kultur. Aber ein nicht zu übersehender Teil der Menschheit, der sich für besonders fort­schrittlich hält, will entschlossen zu­rück zur vermeintlichen Natur.

Ich bin kein Hindu, aber das Rind ist mir heilig. Wahrscheinlich schlagen meine k.u.k.-Wurzeln durch. Denn es gibt abgesehen vom Hinduismus keine Kultur, die dem Rind hingebungsvoller huldigt als die österreichische Rindfleischküche. Das rituelle Mahl ist einschließlich der exakt definierten Beilagen so komplex und unantastbar wie die 245 Dogmen der katholischen Kirche. Eines lautet: Die Welt wurde zur Verherrlichung Gottes erschaffen. Hier gilt: Das Rind wurde zur Verherrlichung der Kochkunst geschaffen. Deshalb wird in der traditionellen österreichischen Metzgerei das Rind auch anders zerlegt als etwa beim Massenschlachter Tönnies, einem Piefke.

Die Ehrfurcht vor dem Geschöpf Rind setzt Wissen um Anatomie, Qualität und Behandlung der Rinderteile voraus. Das Tier wird nach der Tötung nicht einfach in zwei Hälften gespalten, sondern die Brust als Ganzes abgetrennt. Wir müssen es nun auf die Spitze, gewissermaßen auf den Tafelspitz treiben.

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Nehmen wir beispielsweise die Schulter: Sie enthält das Zwerchried, das als Suppenfleisch und zum Dünsten Verwendung findet, das magere Meisel (Musculus supraspinatus), den Kavalierspitz, ein besonders saftiges Gustostück, das ihn überdeckende fette Meisel, das sich als Gulaschfleisch bestens eignet, dann das saftige Schulterscherzl (Musculus infraspinatus), die dicke Schulter (Musculus triceps brachii), den vorderen Wadschinken, das Bugschnitzel, das vordere Pratzel und das Ludel. Allein das Knöpfel, also die Keule, besteht aus Schale, Schalblattel (in Wien Fledermaus genannt), Zapfen, Hieferschwanzl, Hieferscherzl, Tafelspitz, Tafelstück, schwarzem und weißem Scherzl, dem Gschnatter, dem hinteren Wadschinken, dem Bratzel sowie dem dicken und dünnen Ochsenschlepp. Es ist Musik in meinen Ohren.

In der österreichischen Küche wird das Fleisch gekocht, anderswo lieber gebra­ten und geschmort. Auch die kunstvol­le Reifung des Rindfleisches, hier bei­spielsweise in Barcelona, ist ein Zeichen kultischer Verehrung des Rinds.

Warum ich das erwähne? Weil es ge­rade einer Hochkultur an den Kragen geht. Das Rind soll dem Klima geopfert werden. Das wäre so, als verzichtete die katholische Kirche auf die Verehrung der heiligen Jungfrau Maria wegen Überfüllung des Himmels. Das zeigt nicht nur, wie fundamentalistisch der gemeine Klimaretter agitiert, sondern vor allem, wie kulturlos er sich verhält. Er versteht unter Essen ausschließ­lich Ernährung, einen Tankvorgang mit möglichst erneuerbarer Energie.

Die vegetarische Welle rollt entgegen marktgängiger Beteuerungen nicht aus diätetischen Gründen, nicht mit dem Ziel, die Menschheit gesünder und damit älter werden zu lassen. Es wäre kontraproduktiv. Die Übervölkerung des Planeten nähme weiter zu. Es geht auch nicht um das Wohl der Rindheit. Sie scheißt und atmet zu viel. Dezimiert werden sollen Vieh und Mensch. Des­halb zielt der politische Vegetarismus zuerst auf die Lust am Speisen. Der Homo sapiens als Verbraucher, Ver­schwender und Verschmutzer.

TOTALITäRE KOST
Pläne zur staatlichen Regulierung der Ernährung verderben den Geschmack
Dahinter steckt ein verwerfliches Menschenbild. Es begreift den Erdbe­wohner Mensch nur noch als Schäd­ling. Seinem eigenen verachtenswer­ten Sein wirkt der woke Kostverächter entgegen. Die Krone der Schöpfung erhebt sich selbst zum moralischen Gipfel der Evolution, indem sie sich selbst erniedrigt und kasteit. Es ist pervers. Wäre der Mensch ein gewöhn­liches Tier, dürfte er darauf pochen, art­gerecht zu leben. Mit so viel Rücksicht durch seinesgleichen hat er selbst nicht zu rechnen.

Mit der Esskultur fing die artgerechte Menschenhaltung einmal an. Das Beutetier musste nicht mehr roh gefressen, es konnte zubereitet, verfeinert werden, gebraten und dann mittels tönerner oder metallischer Gefäße gekocht. Ei­nen Teil der Verdauungsarbeit über­nahm das Feuer. So entlastet, blieb dem Menschen mehr Energie zum Denken übrig.

Viehzucht ist der Schlüssel: Ohne die damit verbundene Sesshaftigkeit gäbe es weder Zivilisation noch Kultur. Aber ein nicht zu übersehender Teil der Menschheit, der sich für besonders fortschrittlich hält, will entschlossen zu­rück zur vermeintlichen Natur.

Würde die Menschheit sich selbst weniger verachten, würde sie das Rind mehr ehren. Im Stall, wo der Geschmack in es hinein­, und auf dem Tisch, wo er wieder aus ihm herauskommt. Statt­dessen wird es zu Hackfleischeinerlei verarbeitet. Für die weltweite Burger­schnellimbisskulturschande kann das arme Vieh nichts. Aber wir sehen: Das Rindheitsproblem ist nicht nur die Schuld irregeleiteter Vegetarier.

Aber der Mensch muss gar nicht zum Veganis­mus gezwungen werden. Er lässt sich auch anders täuschen. Hackfleischersatz, wohin man blickt. In nicht mehr allzu ferner Zukunft wer­den weltweit nur noch ein paar Dutzend Kühe benötigt. Aus ihren Stammzel­len wird Material generiert, das sich zwischen den Zähnen so ähnlich wie Fleisch anfühlt und sogar entfernt da­nach schmeckt. Auch Bratlinge aus Mehlwürmern sollen ernährungsphy­siologisch 1a sein. Von Mikroben pro­duzierter Proteinfleischersatz aus Pilz­kulturen steckt ebenfalls bereits in der technologischen Pipeline.

Nur einen Tafelspitz oder ein weißes Scherzl wird man niemals nachbauen können. So kommt unter die Räder, was weder Lebensmittelchemie noch Diätetik jemals begriffen haben: die kulinarische Kultur.

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30 Kommentare

  1. Der linksgrüne, woke Bevölkerungsanteil mag momentan noch überrepräsentiert erscheinen, aber mit ihrer fleischlosen und daher sojalastigen Ernährung erweisen sie ihrer Fertilität einen Bärendienst (Phytoöstrogene).
    Der Homo wokus und seine Untergruppe der Homo klimaneurotis (das „sapiens“ kann man in diesem Kontext getrost weglassen) wird durch den Rückgang der männlichen Fertilität, eben zu jenem geschlechtsneutralen Wesen mutieren, welches er/sie/es auch kulturell anstrebt und dadurch über die nächsten ein bis zwei Generationen, wie von ihm/ihr/es selber prognostiziert, zur „letzten Generation“ werden und die Evolution nicht überleben.

    Das ist noch lange nicht alles, weitere Gefahren drohen dem Homo wokus bzw. klimaneurotis durch:

    • Das Ankleben auf der Strasse. Diese der oben genannten Spezies innewohnende Eigenheit ist ein evolutionär bedingter Fehler gröberen Ausmasses. Ist doch das Individuum dergestalt nicht mehr fähig und in der Lage sich allfälliger Angriffe zu erwehren, oder gar die Flucht zu ergreifen und kann nur noch dem sprichwörtlichen „Reh im Scheinwerferlicht“ den Dingen harren, die da mit ihm geschehen werden.
    • Sein entfernen von der eigenen Gruppe, bzw. Familie, Dorf, Kommune und Ethnie, macht die oben genannte Spezies wenig resilient für Krisensituationen. Wer will schon dem Nachwuchs oder Familienmitglied beim Blackout über die Runden helfen der die „normale Familie“ und seine eigenen Landsleute scheisse findet, seine Eltern mit 1+2 benennt, während dem es spricht komische Klicklaute von sich gibt, über nichts anderes spricht als über klimatische Kremation und erneuerbare Energie (welche es zu diesem Zeitpunkt offensichtlich nicht zu geben scheint) und keinerlei praktisches können aufweist?
    • Die Gefahr durch invasive Arten wird von der oben genannten Spezies in weiten Teilen unterschätzt. Da die Fertilität invasiver Arten weder durch vegane Ernährung gelitten hat und das Weibchen in der Regel mehrmals trächtig ist, hat sich das mit der Wokeness und Genderfluidität in einigen Gebieten der Ballungszentren bereits nachhaltig erledigt. Des Weiteren sind die Männchen der invasiven Arten äusserst dominant und schrecken auch nicht vor der gewaltsamen Befruchtung der Weibchen oben genannter Spezies, sowie vor Revierkämpfen mit Macheten oder Messern zurück. Man braucht kein Raketenwissenschaftler zu sein, um die weitere Entwicklung vorherzusehen.
  2. ……ha, und ich mache euch einen tafelspitz st. magdalena da denkt ihr noch tage dran!

  3. Als der Mensch noch in Höhlen lebte und Beeren und Pilze sammelte und vielleicht ab und zu mal einen Hirschen erlegte, da zogen Millionen und aber Millionen von Bisons und Büffeln und andere Wiederkäuer genüsslich vor sich hin furzend und weitestgehend unbehelligt durch die weiten Ebenen und meines Wissens ging die Welt damals auch nicht unter. Die Viecher stehen heute halt nur im Stall.

    • …..nee, nee, bei mir auf der ranch weiden sie zu allen jahreszeiten. es werden zwar manches mal einige gerissen, doch die natur gleicht das wieder aus!!! und für alle neun weiden sind cowboys zuständig!

  4. warum so pessimistisch? Liegt doch unter jedem Windrad frisches Vogerl-Geschnetzeltes.

  5. Ich teile diesen Kulturpessimismus nicht. Es wird den Tafelspitz vom Rind noch geben, wenn die zweibeinigen Esel:innen (vulgo woke Minderheit mit zwangsgebührenfinanzierten Lautsprechern) längst ausgestorben sein werden. Die sind – wie auch andere vor ihnen, die ein tausendjähriges Reich errichten wollten, aber nur auf zwölf Jahre kamen – nur ein Wimpernschlag in der vieltausendjährigen Menschheitsgeschichte.

  6. Dieses Augenzwinkern versteht kein Veganer.

    Vegetarier geht m. E. auch nicht, weil Milchprodukte und Eier gleichfalls Viehwirtschaft verlangen. Werden die toten Hühner und Rinder dann zu Hundefutter? Oder ausgelegt, um Geier zu füttern? Schweine und Schafe sterben aus? Na ja, sind halt keine Bienen.

    Wieviel Fläche in D, in der EU werden dann zu Naturzonen, weil auf ihnen nichts Veganes angebaut werden kann? Wo kommen dann die erforderlichen Flächen her?

  7. …meinen Glueckwunsch, Herr Herles,
    …fuer diese Ode an unsere abendlaendische Rind- und, mit Verlaub, auch an unsere Schweinfleischkultur
    …natuerlich gebuehrt die Ehre aber auch dem Rindvieh, dem Schwein und dem guten Metzger (wenn der noch nicht „aufgehoert hat, zu verkaufen“

  8. Wenn ganz Europa, Nordamerika, Indien, China und noch einige große, bevölkerungsreiche Länder mindestens 2/3 ihres Strombedarfs für Industrie, Heizung usw. aus AKWs produzieren würden, dann würde die CO-2-Belastung derart heruntergehen, dass das Methan der Rinder nicht mehr ins Gewicht fällt. Ich bleibe aber für meine, und die Lebenszeit meiner Kinder und Enkel optimistisch : der Tafespitz, das Steak und auch der Schmorbraten vom Rind, usw. werden nicht verschwinden.

  9. Man kann den ganzen woken Blödsinn auch einfach ignorieren.
    Ich mache was ich will, esse was ich will, rede wie ich will, bin so räächts wie ich will, leugne noch bevor der Hahn dreimal kräht das Klima und die Pandemmie, wähle garantiert keine Blockpfeifenpartei und ansonsten können die mir alle
    DEN BUCKEL RUNTERRUTSCHEN.

  10. Wer wollte wohl auch die Rindheit essen, wo sie doch, seit sie zu dieser geworden ist, das Kommando übernommen hat.

  11. Ein herzliches Dankeschön an den Autor für diesen exquisiten Artikel. Bei mir hat er sehr lebhafte Erinnerung an das vor drei Jahren von mir in Wien genossene Tafelspitz geweckt. Das war ein echtes Träumchen!

  12. Ist es nicht eigentlich wurscht, wer in die Atmosphäre pupst, die Rinder oder die Veganer nach dem Verzehr von reichlich Erbsenpulver?
    Warum muss vegane Wurst eigentlich wie Wurst aussehen? Diese Pampe lässt sich doch aus dem Fressnapf löffeln.
    Dass die Rinder nach der Schlachtung bei den Ösis anders zerlegt werden, wusste ich nicht. Die deutsche Methode ist mir als Tochter eines Metzgermeisters natürlich bekannt. Da gibt es Vorder- und Hinterviertel. Das Ausschneiden ist in jedem Fall ein kleine Kunst. Mein Vater hat diese Kunst beherrscht. Wenn ich mir in den Supermärkten so anschaue, welche „Fachkräfte“ da das Fleisch verhunzen, wird mir schlecht. Die können noch nicht mal Bullenfleisch vom dem einer alten Kuh unterscheiden.

    • In D ist das Fleisch doch sowieso nur von Milchkühen. Oder von Jungbullen. Alles beide ist Müll.
      Fleisch in Frankreich von reinen Fleischrindern oder argentinisches Bullenfleisch ist da was ganz anderes. Zart, saftig, wässert nicht aus, kommt gnaus groß aus der Pfanne wie es reinkommt.
      Fleisch für Sauerbraten: in D 650 g gekauft, nach dem Schmoren hat es gerade für 2 gereicht (es waren etwa 300 g übrig). In F 800 g gekauft, waren es nach dem Schmoren zwei wuchtige Portionen von je 300 g!

  13. Einem Volk dem man Fischstäbchen ganz ohne Fisch verkaufen kann frißt alles! TV Werbung!

    • Bitte richtig schreiben: F!sch. Ein Hersteller von Visch… wurde erfolgreich abgemahnt, jetzt also eine neue Variante.
      Like! Chicken. Natürlich ohne Huhn, obwohl es groß draufsteht.
      Die Hersteller denken wohl, dass im Hundekuchen ja auch keine Hunde drinnen sind. 🙂
      Man merkt, dass es vom Gesetzgeber so gewünscht ist.

  14. Es wird auch in ferner Zukunft noch echtes Fleisch von echten Rindern geben – nur halt nicht mehr für jeden!

    In feinen Hinterzimmern wird dann geheimnisvoll flüsternd vom Tafelspitz für mehrere Hundert Euro das Kilo geraunt werden, den die Hausdame auf dem Schwarzmarkt eines Bauernhofs erwerben konnte. Zubereitet für Reiche, Schöne, Mächtige, Bonzen.

    Das Volk wird sich von Fleischersatzprodukten, Proteingemischen oder „Laborfleisch“ ernähren dürfen.
    Satt muss er ja sein, der gewöhnliche Arbeitnehmer, aber nicht glücklich.

    • Angenehm für Reiche, Schöne, Mächtige, Bonzen ist doch, daß die nicht auf zwielichtigen Schwarzmärkten herumschleichen müssen – weit schöner ist es, das Rindvieh auf großzügig bemessenem eigenen Anwesen weiden zu können, komfortabel ganzjährig dank Flutlicht und Rasenheizung.

      Die eher unangenehmen Bauern – und Metzgerarbeitern ließen sich preiswert an illegal zugewanderte Schwarzarbeiter deligieren.

  15. „Aber ein nicht zu übersehender Teil der Menschheit, der sich für besonders fort­schrittlich hält, will entschlossen zu­rück zur vermeintlichen Natur.“ – nur gut, dass diese Minderheiten in überwiegend westlichen Staaten nur einen sehr, sehr kleinen Bruchteil der Menschheit abbilden.

  16. Ja, die Österreicher und die Gustostückerl vom Rind.
    Gut, wenn jemand in der Lage ist, außer Filet und Brust auch andere Fleischteile zuzubereiten, schlecht, dass man vieles gar nicht mehr oder nur schwer bekommt. Die vollständige Verwertung in der Küche kann auch das Mengenproblem in der Tierhaltung entspannen und erspart unsinnige Exporte oder downgrading von an sich brauchbarem Fleisch z.B. zu Tierfutter.

  17. Ich will Insektenprotein nicht schlechtreden. Die Swarm Insektenriegel auf dem letzten MegaMarsch haben überraschend gut geschmeckt und kratzten auch nicht im Hals.
    Was mich stören würde, ist die Fälschung, das Umetikettieren, das pädagogische In-den-Markt-Drücken, das Arbeiten mit dem Schuldkomplex.
    Ich habe in den letzten Jahren einige Patente zur großtechnischen Zucht von Insektenlarven übersetzt.
    Man kann das beispielsweise als Tierfutter nutzen. Mein Hund mag das Insektenproteinfutter durchaus, das ich eigentlich nur aus Rache nach den letzten Insektenstichen gekauft habe.
    Aber wenn man solche Anlagen erstmal hat, sollen sie auch ausgelastet sein, und die aktuelle Entwicklung der Lebensmittelpreise wird dazu führen, dass sich auch einige mit Produkten aus Schmeißfliegenlarven, Hunde/Katzenfutter aus der Dose usw. anfreunden müssen, die das sonst vermieden hätten.
    Ich gehe davon aus, dass wir bei der aktuellen Lage in DE im nächsten Frühjahr weniger als ca sechzig Prozent Übergewichtige haben werden.

    • In Japan sll das in den nächsten Jahren Vorschrift werden. Kein normales Fleisch darf dann zu Hunde- oder Katzenfutter verarbeitet werden. Einige Futterhersteller sind schon komplett umgestiegen, andere werden in den nächsten Jahren folgen. Einzig Fleischteile oder Fische, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignet sind, dürfen dann noch ins Tierfutter.

  18. Jenseits der Kulinarik gibt es handfeste ökonomischen Interessen für die Rinderzucht: Der grösste Teil der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen lässt sich nur als Weideland nutzen.

  19. Einfach mal bei veganen Produkten lesen, was da so alles drin ist.
    Mein Favorit bei Fleischersatzprodukten wie „veganem Hack“ oder „Veggie-Burger“ ist der Zusatz Methyl-Cellulose. Dieser ist Hauptbestandteil handelsüblicher Tapetenkleister.
    Mit irgendwas muss die eingefärbte Erbs- oder Tofupampe ja zusammenhalten werden.
    Letztlich glaube ich, dass es eine Lobby gibt, die mit „Vegan Food“ viel Geld verdienen will und daher die Grünen und deren Forderung, die Landwirtschaft abzuschaffen, unterstützt.

    • Veganer sein und Tiere verbieten, aber insgeheim doch Fleisch essen wollen. Die haben alle einen an der Klatsche.
      Buddhistische Vegetarier tun das nicht. Niemals!

  20. BIN GANZ BEI IHNEN,

    Herr Herles, was das Rindfleisch angeht. Obwohl Piefke (aber kein linksgrüner, sondern erzkonservativer), hat mich das Österreichische (vermutlich eben auch der k.u.k.-Anteil, so schön konservativ) immer angezogen, da vor allem die Küche und da wiederum alles was mit Rindfleisch zu tun hat.

    An Weihnachten gibt es bei mir traditionell Rinderzunge, frisch/gepökelt, beim Schlachter meines Vertrauens, den ich schon aus Kindertagen kenne. Die Mutter hat das immer schon gekocht, mein Leibgericht, das ich mir nur einmal im Jahr gönne, an Weihnachten eben.

    Nummer 2 auf meiner Liste ist das Wiener Schnitzel. Das echte, wohlgemerkt, mit Kalbfleisch. Ich bin immer wieder mal im Raum Berchtesgaden, also grenznah zu Österreich, und sonderbarerweise gibt es das in Restaurants da oft nicht. Auch an solchen Dingen kann man den kulturellen Verfall unseres Landes festmachen.

    Hält mich selbst aber nicht davon ab, immer wieder mal k.u.k. zu kochen.

    • Rinderzunge gab es vor ein paar Tagen, leider nicht vom Schlachter (gute gibt es bei uns keine) sondern aus dem Supermarkt in Frankreich. Rinderzunge hat bei uns kein Supermarkt (obwohl die in eigener Metzgerei halbe Rinder verarbeiten), habe extra mal nachgefragt.
      Und Wiener Schnitzel steht demnächst wieder auf der Karte.
      Vorher gibt es aber noch ein Poulet de Bresse. Das ist das beste, was einem Hahn (ja, richtig, das sind alle Hähne!) passieren kann.
      Heute gibt es Weißwurst mit Brezeln. Bayern München spielt und es wird im ÖRR übertragen.

  21. „Es begreift den Erdbe­wohner Mensch nur noch als Schäd­ling.“

    Wenn die menschlichen Vertreter dieses Menschenbildes wenigstens an sich selbst die letzte Konsequenz vollziehen würden….

  22. Nicht so pessimistisch!
    In ein paar Jahren wir keine S… mehr von den Bolschewoken sprechen!

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