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Zum Jubiläum Neuauflage des Spendensongs

Ärger um „Do they know it’s Christmas“: Können Spenden rassistisch sein?

28.11.2024

| Lesedauer: 4 Minuten
Aufregung um die Neuauflage eines Weihnachtshits: Der Spendensong von Band Aid sorgt auch nach 40 Jahren noch für Kritik – er verfestigt pauschale und klischeehafte Vorstellungen über den afrikanischen Kontinent. Aber: Sind der Song und die dadurch generierten Spenden rassistisch?

Spenden für Afrika? Das ist rassistisch! Zumindest, wenn es nach den Kritikern des Projektes Band Aid geht: Als Mitte der Achtzigerjahre eine Hungersnot in Äthiopien wütet, schreiben Bob Geldof and Midge Ure einen Song, um Spenden zu sammeln. Stars der Musikszene leihen Namen und Stimme, um Menschen dazu zu animieren, angesichts der heimeligen Wohlfühlweihnachten im reichen Westen jene nicht zu vergessen, die leiden. „Do they know it’s Christmas“ wurde ein durchschlagender Erfolg, mehrfach wurde der Song wieder aufgelegt. Natürlich regte sich auch Kritik: Wirklich musikalisch wertvoll ist das Lied nicht, und das war auch nicht das Ziel – man wollte Geld für Hungernde generieren, und das gelang hervorragend.

Mit der Neuauflage des Songs zu seinem vierzigsten Geburtstag erhalten wiederum auch alte Einwände neuen Schwung: Die stereotype und verallgemeinernde Darstellung Afrikas als Krisenkontinent gefällt nicht nur vielen Afrikanern nicht, auch im Westen wird dies kritisiert. Der aus Ghana stammende Rapper Fuze ODG etwa lehnt die Verfestigung von Klischees ebenso ab wie Ed Sheeran, der sich unglücklich darüber zeigte, dass seine 2014 beigesteuerte Aufnahme nun auch in der 2024er-Version auftaucht.

Einseitige Klischees über Afrika werden verfestigt

Grundsätzlich ist diese Kritik berechtigt: Afrika ist ein riesiger Kontinent mit 54 Ländern, mit unzähligen Kulturen und sehr unterschiedlichen Lebensbedingungen. Dass „Afrikaner“ nicht mit verhungernden äthiopischen Kindern identifiziert werden möchten, ist nachvollziehbar.

Ebenso stellt sich die Frage, ob die Forderung „Feed the world“ nicht eine Überforderung und Anmaßung darstellt. Der „reiche“ Westen tut, als könne man alle Probleme mit Geld lösen, erkauft sich ein gutes Gewissen, fühlt sich moralisch überlegen, und kann zudem Ansprüche erheben: Der Geldgeber kann dem Schuldner vorschreiben, wie er zu leben und zu denken, was er zu tun hat. An Selbstbeweihräucherung und Sendungsbewusstsein fehlt es westlichen Eliten in dieser Hinsicht oft nicht. Wie effektiv Kontrolle durch Geld im konkreten Fall ist, ist eine andere Frage.

Allerdings wird der etablierte Topos von Hilfsorganisationen weidlich genutzt, um Spendengelder zu akquirieren – Kinderpatenschaften, Brunnenbau, Schulen, Mahlzeiten, Kleidung: Der Ausdruck „für Afrika“ ist hinreichender Beleg für die Notwendigkeit der Spende; die Abbildung eines schwarzen Kindes ist zum Synonym für Hilfsbedürftigkeit geworden und kommt beim potenziellen Spender intuitiv und ohne weitere Erklärung an, so tief sind die erschütternden Bilder von Hungersnöten, Dürren und Bürgerkriegen ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Und dass es Krisengebiete auf dem Kontinent gibt, in denen Menschen unsägliches Leid erfahren, ist nicht zu leugnen.

Auch in der woken Welt bleibt der dunkle Mensch „Opfer“

Besonders pikant an der Kritik ist allerdings, dass sie die Viktimisierung Dunkelhäutiger auf die Spitze treibt – im Namen der Nichtviktimisierung. Wer nicht hilft, ist rassistisch, weil er schwarze Menschen ihrem Schicksal überlässt. Wer hilft – ist es auch. So oder so, der „Weiße“ ist Täter, der „Schwarze“ ist Opfer. Somit ist die Kritik selbst Teil der Klischeebildung, die sie ablehnt.

Der Impuls der Musiker von damals, ihre Popularität zum Wohle anderer einzusetzen, war vielleicht naiv, vielleicht selbstbesoffen, vielleicht zu gut gemeint, aber in jedem Fall zutiefst menschlich. Das zählt in der woken Welt nicht.

So ist mittlerweile der Begriff des „White Saviourism“ etabliert, das „weiße Helfersyndrom“: Der Ausdruck denunziert Hilfsbereitschaft zufällig „weißer“ Menschen als per se chauvinistisch und herablassend. Diesem Vorwurf musste sich etwa die in Wohltätigkeitsprojekten sehr rührige Dolly Parton aussetzen, weil sie unterprivilegierten Kindern Zugang zu Büchern ermöglichte.

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Angesichts von „Do they know it’s Christmas“ bietet sich solche Kritik natürlich an, geht es hier doch tatsächlich vorrangig um Hilfe für den „Schwarzen Kontinent“ – auf dem, nebenbei bemerkt, mitnichten nur Schwarze leben.

Der Gleichheitswahn verschlingt sich selbst

Die durchaus richtige Beobachtung der woken Ideologen ist, dass es den Helfer automatisch in eine übergeordnete Position rückt, Hilfe anbieten zu können. Tragikomisch ist nun, dass sich der psychotische Gleichheitswahn der woken Linken jetzt sogar dazu versteigt, lieber einem Notleidenden Hilfe zu versagen, als ihm zuzugestehen, nun einmal in Not zu sein. Um Gleichheit zu erzielen, darf niemand in Not sein, und niemand in der Lage oder willens sein, zu helfen.

Ähnlich absurd wäre es, wenn Feministen Frauenhäuser mit der Begründung abschaffen würden, dass Frauen ja gleich und gleichberechtigt seien, und deshalb derartiger Hilfe nicht bedürften.

In dieser Überbietung der eigenen Ideologie zerschlägt man sogar die Narrative, die man eigentlich braucht: Schließlich macht man für den Zustand Afrikas ja nicht in erster Linie zum Beispiel korrupte afrikanische Eliten verantwortlich, sondern „den Kolonialismus“ des weißen Mannes. Nun kann es aber entweder sein, dass der Kolonialismus Afrikaner in eine Lage gebracht hat, aus der sie sich ohne fremde Hilfe nicht befreien können, oder sie stecken eben nicht in einer solchen Lage. Freilich kann hier für unterschiedliche Regionen Unterschiedliches gelten, beides gleichzeitig im selben Kontext ist unmöglich.

Mehr Selbstwirksamkeit heißt auch: Mehr Eigenverantwortung

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Zuletzt stellt sich auch die Frage nach der Konsequenz: Wenn „Afrika“ nicht als Bittsteller der Weltgemeinschaft wahrgenommen werden möchte, dann bedeutet dies auch, auf fremdes Geld zu verzichten, und sich selbst zu helfen: Billionenzusagen für Drittweltländer wie nun auf der Weltklimakonferenz in Baku, Entwicklungshilfe-Milliarden, die in zweifelhafte Projekte fließen; all das wäre dann weitaus unannehmbarer als Spenden eines Wohlmeinenden für konkrete Hilfsprojekte. Es spricht einiges dafür, dass die Milliarden, die an Afrika fließen, dem Kontinent in vielerlei Hinsicht schaden: Korruption wird Vorschub geleistet, Eigenverantwortung erstickt. Es wäre nur zu wünschen, dass die Länder Afrikas die Rolle des „Kranken Mannes“ zurückweisen, und selbstbewusst und selbstwirksam ihren Platz in der Weltgemeinschaft behaupten.

Aus der Opferrolle herauszutreten kann aber nicht bedeuten, andere zu diskreditieren: Dieses Anliegen sollte erstens nicht zur Diffamierung derer führen, die angesichts akuter Krisen helfen wollen – ganz gleich, wo diese Krisen herrschen. Zweitens ist dem Versuch, hellhäutige Menschen zu pathologisieren, und ihnen einzureden, jegliche Verhaltensweise sei falsch, da sie per se und durch ihr „Weißsein“ Rassisten seien, entschieden zu widersprechen. Denn eine solche Haltung ist nur eines: rassistisch.

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35 Kommentare

  1. Wir schreiben das Jahr 2024
    Ich bin in den 60ern in eine Kath. Volksschule gegangen.
    Damals sollten wir Patenschaften für arme Kinder übernehmen, 5 DM monatlich als Spende oder 20 DM monatlich, damit das Mädchen sich schriftlich bedankt und eine Brieffreundschaft aufbaut (Mitte der 60er wohlgemerkt!)
    na gut, später an der Realschule stand ein menschliches Skelett im Bio-Raum, und ich fragte, wo dies herkommt, und der Lehrer sagte trocken „aus Indien“!
    ohje, die armen Inder, hab ich gedacht.
    Später in der TV-Werbung dicker Kran mit dicken Reissäcken “ Reis aus Indien! (musst du kaufen)“ und ich dachte, die hungern …
    wann wars glaub 1974, Indien hatte die Atombombe …

  2. Es sowas von egal wie mich irgendwelche Amis und BRD Bürger nennen. Was für sie falsch ist muss richtig sein.

  3. Solange gespendet wird, KANN der Fall nicht eintreten, weil unsere Unterstützung statt Verbesserung der Lage für die bestehende Bevölkerung einfach nur Bevölkerungswachstum bewirkt.

  4. Aber bei den ganzen UN Weltklima, UN Weltumwelt, UN Weltplastik und weiteren Gipfeln geht es doch nur darum sehr viel Geld in den sogenannten „globalen Süden“ zu schicken. Nigeria, selbst Erdöl förderndes und exportierentes Land, war beleidigt, weil zu wenig Geld in Baku raus gesprungen ist.

  5. > nicht von China und den Saudis“ aber von den „CO2-Schleudern“ der „westlichen Industrieländer“, weil die angeblich das meiste CO2 nicht ausstoßen, sondern ausgestoßen haben

    China hat gleich gesagt, nicht zahlen zu wollen. Im Wokistan wählen die Michels hingegen Parteien, die Zahlungen versprechen. Warum tun die es bloß?

    OK – wenn in der EUdSSR falsch gewählt wird, kann schon mal TikTok gesperrt werden… oder noch härter: https://tkp.at/2024/11/28/rumaenien-annullierung-der-wahl-steht-im-raum/

  6. Jahrzehntelang wurde das Publikum – zumindest hier in Deutschland – mit Bildern notleidender Afrikaner zugeschüttet. Wie von einem anderen Foristen unten berichtet: auch ich kann mich noch an den Namen „Biafra“ erinnern, an die insbesondere zur Weihnachtszeit von den kirchlichen Organisationen „Misereor“ und „Adveniat“ verbreiteten einschlägigen Plakate und Bildern auf Spendentüten. Aufgetriebene „Hungerbäuche“und flehende Kinderbäuche bestimmten zwangsläufig das Afrikabild. Der woke Irrsinn überholt sich selbst, als „Weißer“ ist man Rassist, wenn man nicht spendet, nun auch, wenn man spendet oder sich sonst irgendwo für Afrika „engagiert“. Gerne können „die Weißen“ sich auf Augenhöhe mit den Afrikanern unterhalten – diese müssen ja nur beweisen, daß sie wirklich unabhängig sind. Und auch das muß gesagt werden: nicht alle Spenden sind in den Taschen der korrupten Machthaber versickert, ein nicht unwesentliches Ergebnis ist die Bevölkerungsexplosion Afrikas.

  7. „Können Spenden rassistisch sein?“ – Aber ganz bestimmt! Wenn Umwelt/Naturschutz rechtsradikal sein kann, so wie im letzten „Panorama“ – Magazin des Deutschen Alpenvereins dargestellt, dann dürfen Spenden eben auch rassistisch sein. Und überhaupt: in Wokistan ist alles irgendwie verqaueeeer…

  8. Was bin ich froh, an solche Organisationen nicht zu spenden und auch noch nie gespendet zu haben. Ich fühle mich in meiner Haltung vollständig bestätigt. Wer nicht will, der hat schon. Afrika ist ein riesiger Kontinent, reich an Bodenschätzen. Die kommen auch ohne mich klar.

    • Brot für die Welt (oder Welthungerhilfe oder wie die alle heißen) machen ja jetzt wieder verstärkt vor Weihnachten Reklame. Früher kamen die mit 5€/Monat klar, jetzt sind es 9€. Okay, der Verwaltungsapparat möchte auch mehr Geld im Säckel haben. Gut, dass ich bei solchen Halsabschneidern noch nie Geld gelassen habe.

  9. In meiner Erinnerung kam der Topos des hungernden, schwarzen Kindes während des Biafra-Krieges in Nigeria und der dadurch hervorgerufenen Hungersnot auf (1967/68). In der katholischen Kirche stand der heute als rassistisch geführte „Nick-Neger“. Kind wirft seine 10 oder 50 Pfennig-Münze ein und die Figur nickt. Ich weiß nicht, wieviel Geld da zusammen gekommen ist, auch wenn ich der Kirche unterstelle, das Geld tatsächlich für den Zweck verwendet zu haben.
    Der Hungerödem-Bauch ist seither „ikonisch“, ergänzt mittlerweile durch Bilder von blinden oder blind-werdenden Kindern, Kindern mit Rachenspalte und sonstigen Behinderungen, für die „wir“ doch bitte ein Spendenabo abschließen möchten.
    Niemand spricht davon, dass die Bevölkerung u.a. wegen der „Nothilfe“ und medizinischem und hygienischem Fortschritt explodiert, Verhütung aber immer noch verpönt (gerade durch die katholische Kirche) ist.
    Und zweifellos wissen Schwarzafrikaner ihre Probleme, allen voran Korruption und Bevölkerungswachstum, selbst zu benennen und eigentlich auch zu lösen. Die „Post-koloniale“ Ära hat aber Figuren wie Bokassa an die Macht gespült, die anfangs gerne vom Westen unterstützt wurden. Die Korruption ist immer noch das Hauptproblem, auch wenn die schlimmsten Depoten zwischenzeitlich abgeräumt wurden.
    Es war ja auch Geld zu machen. In den USA unverkäuflicher Weizen wurde nach Schwarzafrika als Hilfslieferung verschifft, mit der Folge, dass die Bauern ihre Hirse nicht mehr verkaufen konnten (dazu der Film Septemberweizen von 1980).
    Unsere „Kleiderspenden“ haben das Schneiderhandwerk in vielen schwarzafrikanischen Staaten ruiniert, da der Durchschnittsbürger ein gebrauchtes T-Shirt aus dem Westen eher zahlen kann als ein traditionelles Gewand.
    Ersatznahrung für Babies galt als besser und schicker (angesagter) als das herkömmliche an die Brust-Legen. Leider hatten viele Familien nicht das Geld, die Schweizer Säuglingsnahrung nach Vorschrift zuzubereiten. Da wurde eben weniger Pulver in unsauberem Wasser angerührt.
    Die EU liefert Geflügelgerippe/Hähnchen zu Dumpingpreisen nach Afrika. Da kann kein Bauer mithalten.
    Ehemals reiche Länder wurden abgewrackt (Rhodesien/Simbabwe unter dem „Bischof“ Robert Mugabe).
    Und ich als Otto Normalmichel kann da aber auch gerade nix dagegen machen, liebe Frau Diouf, wenn Frau Baerbock „feministische Toiletten“ in der Dorfmitte fördern will. Das löst mal sicher kein Problem. Und diesen Kommentar lesen paar Leute und das war’s. Gut, dass wir drüber geredet haben.
    „Unsere“ Politik und übrigens auch die Kirchen etikettieren Nischenprobleme, die ohne sie kaum existierten.
    Und das ist der Grund, warum niemand mehr Geld für irgendwelche scheinbar mildtätigen Zwecke von mir bekommt. Es würfe mehr Probleme auf, als es löste.

    • > Die „Post-koloniale“ Ära hat aber Figuren wie Bokassa an die Macht gespült, die anfangs gerne vom Westen unterstützt wurden.

      Wenn antiwestliche Figuren kommen, hört der Westen mit der vorgeheuchelten Gutmütigkeit sofort auf. Erst kürzlich wurde der Westen aus einigen Ländern Westafrikas rausgeworfen, darunter eins mit großen Uran-Vorkommen – wo Frankreich früher weit unter dem Weltmarkt-Preis einkaufte. Zeitweise wurde eine Invasion dort im Namen westlicher „Werte“ überlegt.

      Die Lösung sind aber nicht Spenden, sondern es wie die Chinesen tun – sich raushalten und Handel treiben.

  10. Naja, wenn Afrika keine Probleme hat, kann man die ganzen Hilfen ja einstellen und die grundlos nach Europa verirrten Massen nach Hause schicken. Wär sowieso richtig.

  11. Die Afrikaner bringen auch nach 75 Jahren Unabhängigkeit und ca. 2 Billionen Dollar Entwicklungshilfe nahezu nichts im westlichen Sinne auf die Reihe. Vielleicht sollten wir mal akzeptieren, dass nicht jeder Kontinent nach unseren Vorstellungen handeln, sich entwickeln und funktionieren muss! Lasst die Afrikaner ihren Weg selbst suchen, Rückzug des Westens und Schluss mit paternalistischer Bevormundung!

    Das heißt aber auch: Wer seine Bevölkerungen ohne Geburtenkontrolle wachsen lassen will, der möge auch für deren Unterhalt und Ernährung sorgen. Schluss mit dem Fluten Afrikas mit westlichem Getreide etc. pp – wir heizen das Wachstum an und zerstören so die afrikanischen Gesellschaften.

    Und das ganze aus einem abstoßenden und beormundendem pseudo-Humanismus, der Mitleid heuchelt und die Afrikaner immer tiefer in die Zerstörung und Abhängigkeit treibt.

  12. Zitat:
    Grundsätzlich ist diese Kritik berechtigt: Afrika ist ein riesiger Kontinent mit 54 Ländern, mit unzähligen Kulturen und sehr unterschiedlichen Lebensbedingungen. Dass „Afrikaner“ nicht mit verhungernden äthiopischen Kindern identifiziert werden möchten, ist nachvollziehbar.

    Nun ja, läßt man das noch stark von der europäischen Industrie geprägte Südafrika beiseite, so bringen die 48 Staaten Afrikas (Schwarz-Afrika ohne SA und die arabische Welt also) nicht einmal die Exportleistung nach Deutschland zusammen, die Slowenien erreicht (2022 rund 7,6 mrd €)!

    Achtung Achtung: Slowenien ist so groß wie Sachsen-Anhalt und hat 2,1 mio. Einwohner und ist bekanntermaßen keine führende Industrienation. Also erzähle bitte niemand naive Märchen von einem vielfältigen und leistungsfähigen Afrika! Dass sich dieses zwischen diesen 48 Staaten irgendwo verborgen hält ist lächerlich! Nigeria, Tschad und Cote d’Ivoire zusammen haben bereits einen Anteil am Export aller afrikanischer Staaten nach Deutschland von 53%. Der Rest (45 Staaten) sind Kinkerlitzchen …

    • Was wollen Sie uns sagen? Ich verstehe das nicht ganz. Wenn jemand spenden oder singen für Afrika will, sollte es tun. Ich bin sicher auch, dass es in Deutschland genug Leute gibt, die Hilfe brauchen. Die Vergleiche des BIP nuten also wenig. Schon deshalb nicht, weil es in Afrika Leute gibt, die gut leben können und es (immer mehr) Leute hier gibt, die die Hilfe benötigen.
      Dazu ist Afrika echt groß. Die Leute aus Nigeria mögen wohl nicht immer in dem gleichen Korb wie Ethiopia geworfen werden. Das kann man doch verstehen oder? Ich vermute sogar, dass die Leute aus unterschiedlichen Teilen Nigeria sich genauso wenig mögen wie die Deutschen aus Köln und D-dorf. Diese ganze Diskussion ist nur lächerlich. Zeigt wie abgehoben wir alle wirklich sind.
      Dazu es wäre für Afrika und der Rest der Welt viel besser, wenn wir denen nicht so viel „helfen“ würden, weil diese Hilfe nicht zu selten mit Bergen der Leichen begleitet wird. Das ist eine andere Geschichte. Denk ich mindestens.

      • Na ja, zum Thema Spenden habe ich gar nichts gesagt, deswegen verstehe ich ihre einleitenden Sätze nicht recht!

        Was ich (implizit) gesagt habe: Die schwarzafrikanischen Staaten haben fast alle eines gemeinsam: eine Wirtschaft und eine Arbeitskultur, ein Bildungssystem und den entsprechenden ordnungspolitischen und rechtlichen Rahmen, der zu einer mehr oder weniger null und nichtigen Wirtschaftsleistung führt. Dazu die nahezu kontinentweite Abwesenheit von elementaren Prinzipien wie Demokratie, Rechtssicherheit und Frauenrechten.

        Und die Wirtschaftsleistung entwickelt sich überwiegend umgekehrt proportional zum Bevölkerungswachstum und sorgt so für stetig zunehmende Armut und Hoffnungslosigkeit und damit Migration – etc. pp. Das ist eines der zentralen Probleme, wenn man denn ein wenig Wohlstand für alle wollte.

        Nun mögen sie ja in Afrika tatsächlich nicht gerne über einen Kamm geschert werden, insbesondere daher, weil in Afrika ein z.T. mörderischer Rassismus untereinander nahezu ubiquitär ist. Aber in Sachen „Gesellschaften in ausweglose Sackgasse fahren“ scheint es eine übergroße Gemeinsamkeit zu geben, vom Senegal bis Somalia, von Niger bis Südafrika.

    • > so bringen die 48 Staaten Afrikas (Schwarz-Afrika ohne SA und die arabische Welt also) nicht einmal die Exportleistung nach Deutschland zusammen, die Slowenien erreicht

      Es ist lächerlich, BIP mit Exporten nach Schland zu messen, wo nahe Länder innerhalb der Zollunion bessere Chancen haben. BIP nach Kaufkraft: Äthiopien 400 Milliarden (gleich hinter Dänemark, Ungarn und Griechenland), Slowenien 114 Milliarden: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Bruttoinlandsprodukt
      Ägypten 2,1 Billionen – vor Australien und Polen. Nigeria 1,4 Billionen – vor Argentinien. Südafrika 960 Milliarden (vor Rumänien), Algerien 777 Milliarden (vor Schweden).

  13. Man merkt schon ein bisschen TE hat die Bettelorganisationen von Pfaffen und weltlichen Spendenbettlern nicht als Anzeigenkunden und kann sich den Spott über diese Pharisäer leisten.
    Im Moment ist der Renner unter den Trändendrüsenattacken ein Kulleraugenasienkind mit „zu klein für grossen Hunger“, das springt einen allgegenwärtig auf allen möglichen Onlineportalen an..Wobei mindestens 10-15 Cent vom gespendeten Euro für die Werbeagenturen draufgehen welche diese Anzeigen entwerfen und schalten.Und wer noch sonst an diesem Spendeneuro knabbert und wildert ist ein Irrsinn sondergleichen, bis das Hungerkind seine Schale Reis mampfen kann haben sich Werbeagenturen, Pfaffen,Bettelfirmengeschäftsführer,Entwicklungshilfegesellschaften und afrikanische Despoten und ihre korrupte Anhängerschaft reichlich bedient.
    Wobei Letztere immer für reichlich Nachschub an Hungerkindern sorgen, das ist eine perfektionierte Kreislaufwirtschaft

  14. Man lese hierzu das aufschlussreiche Buch Volker Seitz, Botschafter a.D. in etlichen Ländern Afrikas: „Afrika wird arm regiert“.

    NGO’s tummeln sich dort tatsächlich zu mehreren zenhntausend (sic!) und machen den Kontinent zu einem entmündigten Mündel weißer Bessermenschen. Wie Seitz schreibt: praktisch keine Straße und kein Krankenhaus, das nicht vom Westen errichtet/gebaut wurde und wird, man hat sich daran gewöhnt, selbst nichts zu tun und den weißen Mann und die weiße Frau machen zu lassen.

    Und die machen hübsche Selfies mit schwarzen Kindern auf dem Arm …

  15. Ich finde es absolut nicht rassistisch, für Afrika zu spenden.Aber dämlich ist es schon! Nur dank der falsch verstandenen Humanität des Westens war und ist das irrsinnige Bevölkerungswachstum dort möglich geworden. Und wenn sich der endgültige Niedergang Europas noch eine Weile hinzieht, dann werden noch Unmengen dieser von uns gepäppelten Afrikaner nach Europa strömen.
    Z.B.: https://www.danisch.de/blog/2021/11/30/notstand-in-nigeria-ausgerufen/

  16. > Stars der Musikszene leihen Namen und Stimme, um Menschen dazu zu animieren, angesichts der heimeligen Wohlfühlweihnachten im reichen Westen

    Mittlerweile ist der Westen nicht mehr reich. Sollten wir Lebensmittelspenden benötigen, ist mir komplett egal, was man beim Sammeln singt.

  17. Bei „Afrika“ ist es wie früher beim Feudaladel. Letzterer hat seinen Wohlstand nicht erarbeitet, sondern er wurde ihm aufgedrängt. – Genauso ist es jetzt bei Zahlungen/Spenden nach Afrika. Also lieber von dem Geld eine neue Brücke in Dresden bauen oder eine Riesenparty mit Gesang auf Sylt.

  18. Es wäre sowieso das Beste, wenn sich alle aus eigener Kraft ihre jeweilige Lebenssituation nach ihren Vorstellungen kreieren würden. Unterstützung nur im engsten Kreis nach gegenseitiger Abstimmung anfordern und erhalten.

  19. Einigen wir uns, Frau Diouf, mir gehört die originale Heidnische Weihnacht, Ihnen gehört die Katholische Kopie „Christmas“. Natürlich wäre die Spendenaktion Geldorfs & Ures für zB Äthiopien nicht nötig gewesen, denn auch damals betrugen die Militärausgaben Äthiopiens (seinerzeit eine sozialistische Militärdiktatur) mehr als 50% des Staatsbudgets. Agierten westliche Künstler nun pro-Sowjet oder anti-Sowjet? Und würde wir die Klischees über Afrika auf- & der historischen Wahrheit Raum geben, tja, dann sähe unser Afrika-Bild übler aus als jetzt. Denn Ihre komplette kontinental Afrikanische Verwandtschaft ist korrupter (in Afrika moralisch völlig opportun) als die Mafia. Vorurteile basieren meist auf korrekten Erfahrungswerten.

  20. Könnte es sein, dass diejenigen, die sich jetzt arg über mögliche, nein zum Teil tatsächlich transportierte Klischees im Song aufregen, genau DIESELBEN sind wie diejenigen, die in allen westlichen Staaten einseitig der Black-lives-matter-Bewegung huldigen und Antirassismus-Slogans vertreten wie den, dass es grundsätzlich keinen Rassismus gegen Weiße gibt, weil die ja immer privilegiert sind, aber Schwarze und PoCs überall und sowieso historisch, institutionell, strukturell, systemisch diskriminiert werden. Wegen der Hautfarbe. Die fest davon überzeugt sind, dass Europa seine Kolonial-Schuld abarbeiten muss in Form einer großzügigen Bringschuld gegenüber vor allem Menschen aus Drittändern, Entwicklungshilfe, Migrationsvisa, Weltoffenheit? Wer wie beispielsweise Demokratie leben! ein eigenes Netzwerk „Rassismus gegen Schwarze“ betreibt (der Name ist wohl Programm: es geht primär um Defizite der Mehrheitsgesellschaft), kämpft nicht nur für Toleranz (was ok ist), sondern packt „Schwarze“ auch in den Schubkasten „Immer Opfer, nicht in der Lage, sich selbst zu verteidigen und etwas zu erreichen, an nichts schuld, tadellose Menschen, müssen sich immer gegen das böse Aufnahmeland wehren“. Ja, Afrika-Bilder sollten nicht Schwarz-Weiß sein, die Politik aber auch nicht.

  21. Foto oben: alle gut drauf, leicht besoffen und freuen sich auf die Drogen nach dem GIG und dem Fotoshooting. Diese Leute sind keine Vorbilder – oft haben sie psychische Probleme XXL und Suchtverhalten. Was die so trällern ist mir schnurze – am Ende geht es doch nicht im Hilfe für andere, sondern Taschen vollstopfen, gell BOB ?

  22. Da gibt es eine einfache Lösung,.Nicht spenden. Es geht genug Entwicklungshilfe in diese Länder die aber leider nie an der richtigen Adresse ankommt.Bei den jährlichen Bettelsendungen im Fernsehen wo ja durchaus große Summen zusammenkommen fragt man sich ja auch warum tauchen da die immer gleichen Projekte auf und warum ändert sich nichts an den Zuständen trotz großer Spendenfreudigkeit.

  23. Man erinnert sich doch noch gern an Karlheinz Böhm mit seinem legendären Auftritt in Wetten, dass…? mit der 1 Mark Wette. Mittlerweile über 40 Jahre her…was ist seitdem zum positiven verändert worden? Brot für die Welt gibt es immer noch ….
    Wenn Klischees nicht mehr bedient werden sollten, kann der Kontinent ohne Hilfe wirklich selber laufen? Warum müssen reiche Länder mehr als 100 MRD Euro rein pumpen für den Klimaschutz? Ist das nicht auch ein Klischee ??

  24. Der Briefkasten ist jetzt täglich voll mit traurigen schwarzen Kindergesichtern.
    Christmas ist ja die Hochkonjunkturzeit der Geldsammelvereine.
    ich entscheide aber selbst, wo ich mein Portemonnaie öffne, nämlich dort, wo ich weiß, wer wo was mit dem Geld anstellt.
    Das kann durchaus auch ganz in der Nachbarschaft sein.

  25. An alle, die sich durch solche Aktionen in ihrer Ehre (oder was auch immer) gekränkt sehen: Sie werden nicht gezwungen, die Spendengelder anzunehmen! Lassen Sie es einfach bleiben, die Hand aufzuhalten. Natürlich auch bei den Geldern und Hilfeleistungen irgendwelcher NGO`s. Ich wäre dafür!

    • Genau! Wie wäre es zur Abwechslung mal damit: Ärmel hochkrempeln!

  26. Spenden für irgendwelche Dritte Welt Probleme, die davon auch bloß nicht weg gehen?
    Tut mir leid, das erledigt schon die Politik mit meinen Steuern.
    Ich finde, ganz ohne Rassismus und nach Möglichkeit ohne politische Verstrickung, im Lande genug Anlass mit etwas Geld sinnvoll zu unterstützen.

    Aber ich ahne, warum manche Kritiker(organisationen) so abgehen. Sie hätten gern das Bestimmen über die „gerechte“ Verteilung des Geldes, schließlich ist das Macht und man kann so nebenher auch noch davon leben.

    • ..und mit einem von den Spendengeldern gekauften SUV als UNO-Sonderbotschafter durch die Wüste blasen. Bei dem größten Flüchtlingslager der Welt in Kenia sind der zweitgrößte Rechnungsposten die verwöhnten Westkinder, die dort als Entwicklungshelfer rumnerven.

  27. Dem ist nichts hinzuzufügen. Ich hasse alle die Bettelbriefe, Wohltätigkeitsveranstaltungen etc. – mein Geld bekommen die nicht. Und ich lasse mir kein schlechtes Gewissen mehr machen, weder so noch so.

    • Das einzige, wofür ich noch etwas spende, sind die Leute in meinem Umfeld. Da weiß ich, dass es einigen finanziell nicht gut geht und lasse ihnen anonym etwas zukommen (z.B. einer älteren Nachbarin, die jeden Monat Probleme hat, über die Zeit bis zur nächsten Rentenauszahlung zu kommen).
      Spenden für Afrika oder irgendwelche NGO’s gab es bei mir noch nie und wird es auch nicht geben.

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