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Der darf das!

Psychotherapie für die Westentasche – Peter Hahnes neues Buch

14.04.2018

| Lesedauer: 2 Minuten
Motto: Nicht lang Drumrumreden. Thema: Die Schönfärberei, mit der die galoppierende Krise übertüncht werden soll. Mittel: Die Kühlung der illusionären Nestwärme, mit der man sich durch alle Krisen hindurchzukuscheln versucht.

„Schluss mit euren ewigen Mogelpackungen“ – der Titel des neuen Bestsellers von Peter Hahne könnte als Motto für jede Psychotherapiesitzung herhalten. Und deshalb passt er auch so schön auf das, was Hahne seinen Lesern zu geben scheint: Hilfe und Trost.

Die enormen Verkaufszahlen lassen diesen Schluss ja durchaus zu: In einer Zeit, in der so manches ehemals stabile Gemüt über eine Therapie nachdenkt, scheint man doch erstmal einen neuen Hahne zur Hand zu nehmen. Das schlanke Buch ist ein schneller Fix für alle, die mittlerweile ohne ihre regelmäßige Dosis Gleichgesinntes nicht mehr auskommen. Spricht hier doch einer offen aus, wofür man selbst ins soziale Abseits geraten würde. Er tröstet, weil er zeigt: Du bist nicht allein …!

Hahne kann sich das leisten. Weil man ihn, anders als unsereinen, aufgrund eines makellosen Leumunds als ZDF-Anchorman (diesen Ausdruck wird er als vehementer Gegner des Denglisch hassen) und als Führungsfigur der evangelischen Kirche bislang nicht einfach in die rechte Ecke abschieben kann. Sein Humor schützt ihn genauso wie seine unglaubliche Fähigkeit, in Diskussionen und Talkshows Heikles zu benennen, ohne in eine einzige der für ihn aufgestellten „Rechts“-Fallen hineinzutappen.

Wenn Sie also die morgendliche Verzweiflung überkommt, dann nehmen Sie eine der in diesem Band versammelten Kolumnen zur Hand.

Hahnes Motto: Nicht lang Drumrumreden. Sein Thema: Die Schönfärberei, mit der die galoppierende Krise übertüncht und geleugnet werden soll. Das ewige „Es-geht-uns-doch-so-gut-da-kann-man-doch-mal-ein-Bisslwas-abgeben“-Gewäsch. Seine Beispiele: Die Selbstbefriedigung der Kirchen, die bereit sind, ein komplettes Gemeinwesen einer falsch verstanden Nachfolge Jesu zu opfern. Das Aufblasen von Randproblemen – gendergerechte Sprache, Klimakatastrophen – als wohlfeile Ablenkung von den grundlegenden Umbrüchen, die unsere Lebensführung bedrohen. Die Umdeutung katastrophaler Wahlergebnisse in begeisterte Zustimmung, die Darstellung der Islamisierung als lustige Vielfalt, das Ausnutzen der Sozialsysteme als Geschenk an die „Schon-länger-hier-Lebenden“, die Auflösung der Grenzen als historische Notwendigkeit.

Kurz: Das Pfeifen im Walde – als Strategie der Krisenbewältigung!

Hahne macht nicht mit. Er weist hin auf die glitzernden Augen der geifernden Wölfe im Dickicht. Auch auf die Gefahr hin, dass er als böser Bote für diese Hinweise nicht mehr liebgehabt werden wird.

Peter Hahne sagt: Da muss man doch mehr machen als reines Virtue Signalling! Und begeht damit die schlimmste Sünde unserer Zeit: Die Kühlung der illusionären Nestwärme, mit der man sich mittlerweile universell durch alle Krisen hindurchzukuscheln versucht.

Andere werden für so etwas regelrecht ausgeweidet. Nicht so Peter Hahne. Ihn schützt eine gesicherte Pension, der enorme Erfolg als Buchautor (insgesamt sechs Millionen Bücher) und wahrscheinlich auch der Zuspruch, den er durch seine Leser erfährt. Er ist halt nicht allein.

Mit Peter Hahne verliert das ZDF die letzte Galionsfigur aus einer Zeit, als es auch traditionsverbundenen Zuschauern noch eine Heimat bot. Was soll’s! Ab jetzt kann das Traumschiff umso besser und endgültig in die rot-grüne Hauptströmung einschwenken. Und Peter Hahnes Leser sind ohnehin schon längst – mit ihrem Lotsen – in zahlreichen Beibooten ganz anderswohin unterwegs.


Peter Hahne, Schluss mit euren ewigen Mogelpackungen! Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen Bastei Lübbe, 128 Seiten, Hardcover, 10,00 €. Erhältlich im Buchhandel und bei uns im Shop

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28 Kommentare

  1. Peter Hahne war heute (16.04.) beim MDR zu Gast…
    unbedingt sehenswert, der Moderator musste mehr als ein mal schlucken 😉

  2. Peter Hahne war eben gerade Gast bei der MDR-Sendung „ab 4“ und stellte dieses Buch vor. Hochinteressant, wie er offen seine Ansichten darlegte, ohne durch den Moderator unterbrochen oder gar in die rechte Ecke gestellt zu werden. Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus…

    • Jups, habs auch gesehen…. das sowas auf MDR zugelassen wurde..
      sicher hat der Moderator nach der Sendung eine Abmahnung bekommen weil er nicht eingegriffen hat 😉

  3. „Hahne kann sich das leisten“ trifft leider vollauf zu. Wer beruflich exponiert ist und nicht der Ächtung anheimfallen will, verhält sich besser vorsichtig. Traurig, aber wahr. Ich weiß, von was ich schreibe.

  4. Danke, Herr Winter. Der Wilhelm Heyne Verlag München gibt die Hazelden Meditationsbücher heraus. Für jeden einzelnen Tag gibt es da eine Seite mit 1. Dem Gedanken zum Tag, 2. eine Meditation und 3. zum Abend ein Gebet. Ich kenne Leute, die konsequent diese Geistesnahrung zu sich nehmen und von heiterer Lebensart sind. Da ließe sich doch auch flüssig der „Tägliche Hahne“ einarbeiten. Ich mach` das mal.

    • meditation ist überlebensnotwendig mittlerweile – es wird sich ja auch nichts ändern

  5. „Hahne kann sich das leisten“, solche Sätze durchziehen den Artikel und sie erschüttern mich.
    Eine ganze zeitlang habe ich in Deutschland keine Kommentare mehr geschriebe, weil ich auch nicht das Gefühl hatte, noch durchzudringen.
    Will damit auch sagen, dass ich in der Zeit auch nichts in Deutschland gelesen habe.
    Entsprechend unbesorgt unterschrieb ich wohl auch die Petition von Frau Lengsfeld etc.
    Ich halte es nach wie vor für nötig, dass sich Überlegungen auf diese Art artikulieren können, ohne dass das WELTENGERICHT zusammentritt.
    Entschuldigung, bekommt noch jemand mit, welche Ausmasse das alles mittlerweile angenommen haben könnte?
    Ich habe entsprechend von Tichys Einblick angenommen, dass sich hier Rechtsradikale äussern.
    Ich habe jetzt ein bisschen reingeschnuppert, schon länger beim Cicero.
    Meine Güte, im Cicero schreiben und kommentieren überwiegend Leute, die sich zumindest zeitweilig auch der SPD verbunden gefühlt haben oder es noch immer tun, sicher darin die Konservativeren.
    Hier bei Tichys Einblick sind es Liberal-Konservative.
    Meinem Empfinden nach ist es keine gute Idee, diese Leute aus dem gesellschaftlichen Diskurs in Deutschland auszugrenzen.
    Habe jetzt auch mal kurz zu der Startseite von Cato geschaut, weil der Herausgeber die Petition zeichnete.
    Nicht mein Ding, weil durch und durch konservativ.
    Diese Leute kann man doch nicht im Ernst aus Deutschland vertreiben wollen oder sie einschüchtern wollen?
    Was ist hier los in Deutschland?
    Ich frage auch das Ausland.
    Muss sich in Frankreich jemand Sorgen machen, weil er elitär ausgebildet und explizit zu den konservativen, wenn nicht aristokratischen Kreisen zählt? Muss er sich etwa ausweisen, ob nun Mensch oder politisches Ungeheuer?
    Ich finde, dies geht so nicht weiter!
    In Zukunft schreibe ich einfach nur meine eigenen Gedanken, wenn das noch möglich ist.
    Wir werden sehen.

    • „Eine ganze zeitlang habe ich in Deutschland keine Kommentare mehr geschriebe, weil ich auch nicht das Gefühl hatte, noch durchzudringen.“
      Was bitteschön, verehrte Frau Sehrt-Irrek, wollten Sie denn durchdringen?

      „Entsprechend unbesorgt unterschrieb ich wohl auch die Petition von Frau Lengsfeld etc.“
      Weshalb, Frau Sehrt-Irrek, sind Sie jetzt plötzlich besorgt? Würden Sie gegenwärtig nicht mehr unterschreiben?

      „Entschuldigung, bekommt noch jemand mit, welche Ausmasse das alles mittlerweile angenommen haben könnte?
      Was bitteschön verstehen Sie unter DAS ALLES?

      „Ich habe entsprechend von Tichys Einblick angenommen, dass sich hier Rechtsradikale äussern.“
      Welche Gründe gaben Ihnen eigentlich Anlaß anzunehmen, daß sich auf TICHYS EINBLICK Rechtsradikale äußern? Gehört etwa Ihre Annahme über TICHYS EINBLICK ebenfalls zu „DAS ALLES“?

      „Meine Güte, im Cicero schreiben und kommentieren überwiegend Leute, die sich zumindest zeitweilig auch der SPD verbunden gefühlt haben oder es noch immer tun, sicher darin die Konservativeren.
      Hier bei Tichys Einblick sind es Liberal-Konservative.“
      Es darf wohl als ausgesprochen wagemutig angesehen werden, wenn Sie die Leser von CICERO und TICHYS EINBLICK aufgrund einiger Kommentare politisch einzuordnen versuchen? Und mit welcher Absicht eigentlich?

      „Diese Leute kann man doch nicht im Ernst aus Deutschland vertreiben wollen oder sie einschüchtern wollen?“
      Wieso versehen Sie Ihren Aussagesatz mit einem Fragezeichen? Und wer gehört zu „diese Leute“?

      „In Zukunft schreibe ich einfach nur meine eigenen Gedanken, wenn das noch möglich ist.“
      Was haben Sie denn über Ihre Gedanken hinaus Weiteres zuvor schreiben können, was Ihnen offenbar gegenwärtig nicht mehr möglich ist? Und warum sollten Sie nicht auch in Zukunft in der Lage sein, einfach Ihre Gedanken niederzuschreiben?

      Verehrte Frau Sehrt-Irrek, leider bleibt nicht zum ersten Male für mich ein Kommentar von Ihnen im Nebulösen? Dabei haben Sie gewiß Interessantes mitzuteilen.

  6. Danke für diese Empfehlung.

    Mir graust vor der Vorstellung, welche Bücher welcher „Journalisten“ dereinst meinen Nachkommen vorgesetzt werden mögen…

  7. Danke, lieber Herr Winter, für die prägnante Darstellung dieses Buches – das ideale Geschenk für den einen oder anderen Ignoranten im „Freundeskreis“, der leider immer kleiner wird. Der Name „Hahne“ wird hoffentlich verhindern, dass das Buch sofort angewidert zur Seite gelegt wird (bei Pirinci oder Sieferle garantiert). Habe gerade 3 Exemplare im Shop bestellt, weitere werden sicherlich folgen… (Freue mich schon auf das nächste Morgengrauen. Mein Highlight übrigens: “Die Einstiche kommen näher“ – so herrlich martialisch, entspricht meinem neuen Gemütszustand seit zwei Jahren…)

    • Werden die idealen Geschenke für den einen oder anderem Ignoranten in ihrem „Freundeskreis “ von selbigen denn nicht als unerwünschte Missionierungsversuche wahrgenommen? Hahne wird vermutlich von den Ignoranten in Ihrem Freundeskreis schon längst zu den verfemten „Rechten“ gezählt werden. Es gehört heutzutage nicht viel dazu, um zu den „Aussätzigen“ gezählt zu werden.
      Ich selber halte mich mit „Missionierungsversuchen“ zurück und verschenke keine politischen Bücher an Andersdenkende. Das bringt nix. Ich habe selbst vor Jahren mal ein Buch über Windfried Kretschmann geschenkt bekommen und mich bis heute nicht überwinden könnnen, es zu lesen. Die Gesellschaft ist halt gespalten und bleibt halt gespalten (schätzungsweise 70% linksgrün, 30% liberal-konservativ) . Hier bei Tichy unter „Gleichgesinnten“ fühle ich mich noch am wohlsten. Hier braucht man keine Überzeugungsarbeit mehr zu leisten. Hier kann man sich entspannen 🙂

      • Danke, lieber tegast, Sie haben natürlich Recht mit Ihrer Frage, aber unter den Freunden gibt es „solche und solche“. Zwei von ihnen befinden sich schon auf halber Strecke zur wahren Erkenntnis (autsch, klingt tatsächlich missionarisch), sie brauchen nur noch den letzten Anstoß, den ich mit den Ausführungen von Herrn Hahne geben will. Ein Dritter – ehemaliger Bundesbanker und bisher großer Kritiker von Herrn Sarrazin – kommt mit zum Hambacher Fest, weil ihn dessen Themen – und nicht nur die – nun doch interessieren. Auf jeden Fall weiß ich, dass diese drei mir meine „Bekehrungsversuche“ nicht übel nehmen. Die unverbesserlichen Ignoranten lasse ich ihre eigenen schmerzvollen Erfahrungen machen. Noch einen schönen Sonntag aus Frankfurt von einer „Gleichgesinnten“…

  8. Bin heute wieder einmal entsetzt durch unsere Innenstadt spaziert. Voll von Schwarzbärten, die man möglichst nicht allzulange in die Augen schauen sollte, sonst gibts Ärger. Mittlerweile bleibe ich lieber mit Frau und Kind in unserem Dorfidyll, und Garten. Und ich habe wahrlich viel Glück gehabt mit unserer Wohnsituation. Ein reines Christendorf. Mittlerweile sehr selten. Das ist Deutschland im April 2018. Man darf nichts sagen, sonst verliert man Freunde,Bekannte, seine Arbeit. Bin ich Rassist? Natürlich nicht. Und wenn ja, kann ich es nur in Russland offen ausleben? Es gibt keine anderes Land auf der Welt, wo das noch geht. Weil dort die meisten gleich denken, ich es weiß, und es, wegen seiner menschlichen Stärke, unantastbar ist für den Rest der Welt. In Deutschland macht mir das Leben jedenfalls keinen Spaß mehr. Dieses Einsperren von Gedanken, die aber zu meiner Persönlichkeit gehören. Herr Hahne, sind Sie Rassist, viellicht tief im Inneren? Es gibt auch positive Rassisten, die gerne fremde Länder und Kulturen bereisen, dort vor Ort auch gerne helfen, Spenden, die aber zuhause lieber “ unter sich“ den Lebensalltag geniessen wollen und Ihre Kinder erziehen wollen. Dazu zähle ich mich. Positiver Rassist, ja das ist es.

    • Sie sind leider nicht die einzige Person , die sich so ängstlich gegenüber unseren liebenswürdigen Gästen verhält.
      Deshalb benehmen die sich ja auch so und zeigen uns ihre Verachtung.
      Hier mus sich was verändern und handele auch danach.
      Ich begegne diesen Typen offensiv und habe keinen Ärger.

      • Recht so Herr W. Nur wer sich klein macht wird getreten. Kopf und Brust raus und frech angrinsen. Ich folge auch nicht dem Rat von Herrn Reul, (Minister fürs Innere in NRW) und wechsele die Strassenseite. Obwohl ich schon etwas älter bin hat diese Methode immer gut funktioniert.

      • Klingt wie ein Remake von Don Camillo und Peppone („Genosse Don Camillo“)

    • Auch das Dorfidyll kann sehr schnell zerstört werden. Selbst die abgelegensten Winkel sind nicht sicher vor kultureller Bereicherung. Zumal die Kommunen unter dem Druck der Masseneinwanderung ständig auf der Suche nach allen möglichen Liegenschaften sind. Und in sogenannten abgehängten Regionen gibt es nunmal Leerstand. Pirmasens, etwa, dessen Bevölkerung um 15 Prozent zurückgegangen ist, wurde auf Grund billiger Mieten entdeckt, so dass der Bürgermeister nun ein Aufnahmestop für sogenannte Flüchtlinge verhängen musste. Nicht weit davon wurde in einem Ort mit 5000 Einwohner eine Erstaufnahmeeinrichtung mit zeitweise bis zu 1400 Personen eingerichtet, also 30 Prozent der Bevölkerung. Im Umkreis befindet sich das Dorf, in dem ich lebe. Nun stelle ich immer wieder fest, dass lärmende Horden durch die Hauptstraße ziehen. Adipös, selbstgefällig, raumgreifend – wie man sich eben traumatisierte Kriegsflüchtlinge so vorstellt. Man kann noch so sehr hoffen, unentdeckt zu bleiben, in den abgelegensten Grenzregionen, man kann sich jedoch nie sicher sein. Die wertlosesten Abrissobjekte, verödete Brachen und ungenutzte, nicht nachgefragte landwirtschaftliche Flächen, in die man sich zurückgezogen hat, können morgen schon Basis neuer Bauprojekte werden, das „Flüchtlingsbaurecht“ macht es möglich. Niemand wird ungeschoren davonkommen.

  9. Das Problem ist nur, dass solche Bücher die Empfindungen der Bürger bestätigen, sie spiegeln, aber sie verändern nicht die politische Realität. Wie der bekannte französische Komiker Coluche es einmal umschrieb: „In der Diktatur heisst es: halt die Klappe, Demokratie heisst: red‘ du nur“.

    • Coluche, herrlich! Und als er gefragt wurde, damals, was tust du, wenn sie dich zum Président de la République wählen? Der: Oh, je vais leurs montrer mon cul … .

    • Meistens finden Stimmungsumschwünge in unseren Massengesellschaften sehr langsam im Verlauf von Jahren statt. Derzeit ist die Linke extrem nervös und gereizt, weil 13% der Wähler rechts gewählt haben. Die Linke ahnt, dass Angela Merkel mit ihrem Grenzöffnungsexperiment linke Utopien ad absurdum führt und es nur eine Frage der Zeit sein könnte, bis in Deutschland Wahlergebnisse wie in Österreich, Dänemark oder Schweden die linke Hegemonnie wackeln lassen werden. In solchen langsamen Prozessen sind Bücher wie die von Hahne oder Artikel auf Tichyseinblick winzige Bausteine, Nadelstiche im Fortgang des Rechtsschwenks eines 80 Millionen Volkes.

  10. … dem Manne kann ja wohl nicht mehr viel passieren.
    Es ist schon merkwürdig, wie viele Amts- und Würdenträger nach oder nahe ihrem Ausscheiden aus dem Amt plötzlich bemerken, dass es mit unserem Lande ganz und gar nicht zum Besten steht.
    Vermutlich hat auch der Redakteur, der kürzlich in der NRZ (Funke) die Tageslosung ausgab (ich zitiere aus dem Gedächtnis) : „An guten Wegen und guten Schulen erkennt man einen guten Staat“ das Ende seiner Laufbahn ziemlich erreicht. Solche Wahrheiten findet man in der Mainstream-Presse sonst selbst zwischen den Zeilen selten.

  11. Das Buch tut vor allem denen einfach gut, die die Lage in Deutschland kritisch beurteilen. Man findet sich selbst und seine Gedanken zur aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situation sehr klar und deutlich und mit fundierter Kritik formuliert, es spricht einem aus der Seele und fügt sich gut ein in die Reihe anderer lesenswerter Bücher zum Thema.

  12. Im Prinzip brachte es P. Hahne schon mit seinem Buch „Schluss mit Lustig“ auf den Punkt, warum wir heute genau DA sind, WO wir sind … Ja, Herr Hahne ist evangelisch – obwohl wir ihm viel zu verdanken haben …:-)

  13. Ich hab das Buch schon gelesen. Als aufmerksamer und kritischer Beobachter des heutigen Geschehens kennt man viele der von Hahne angesprochenen Missstände. Einiges war mir aber auch neu, z.B. das gendergerechte Umformulieren von Kirchenliedern. Ein Umdenken im linksgrünen Milieu dürfte dieses Buch kaum auslösen, da dieses die angesprochenen Missstände nicht als solche sehen, sondern im Gegenteil gutheißen wird. Der größte Wert des Buches wird daher wie von Winter festgestellt darin liegen, als konservativ-kritischer Leser Bestätigung von einer respektablen Persönlichkeit zu erfahren.

    • Ein weiterer möglicher Wert des Buches: Man könnte es an Freunde verschenken, die immer noch den Kopf in den Sand stecken und nicht wahrhaben wollen, was sich abspielt – die aber vielleicht doch schon zweifeln. Peter Hahne ist „unverdächtig“, deshalb kann das Buch vielleicht helfen, einigen die Augen zu öffnen und die kritischen Geister in der Republik zu mehren. Alles, was dazu einen Beitrag leistet, ist notwendig und zu begrüßen.

      • Man will glauben: an die Unfehlbarkeit des demokratischen, moralisch überlegenen (deutschen) Staates. Wird ja nur allzugern als komplette Erfolgsgeschichte in den Medien dargestellt.
        Da hilft auch kein Buch von Hahne, um diesen Menschen dazu zu verhelfen ihren gesunden Menschenverstand zu (re-)aktivieren.

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