<
>
Wird geladen...
Eintagsfliege?

Eine differenzierte Sendung über Trump

29.01.2018

| Lesedauer: 3 Minuten
Am Sonntag, dem 28. Januar 2018, um 12 Uhr ist ein Wunder geschehen: Im deutschen Fernsehen gab es eine differenzierte Diskussion zu Donald Trump.

In keinem Land der Welt wird so einseitig über Donald Trump berichtet wie in Deutschland. Ich sage das, obwohl ich selbst vieles an seiner Person sehr kritisch sehe. Aber eine kritische Berichterstattung ist das eine, Propaganda das andere: Eine jüngst veröffentlichte Studie von Wissenschaftlern der renommierten Harvard-Universität belegte: 98 Prozent der ARD-Berichterstattung über Trump sei im Ton negativ gewesen, so die Forscher. Bei CNN waren es 93 Prozent, bei der New York Times 87 Prozent. Eine ausgewogene Berichterstattung über Trump gab es in dem von linken Journalisten gehassten konservativen Sender Fox News, den man leider in Deutschland nicht sehen kann: Auch Fox News berichtete laut der Studie zu 52 Prozent kritisch über Trump, aber eben nicht zu 98 Prozent wie die ARD.

Die Trump-Berichterstattung im deutschen Fernsehen ähnelt mehr dem „Schwarzen Kanal“, auf dem zu DDR-Zeiten Karl Eduard von Schnitzler seine Propaganda gegen den „kapitalistischen Westen“ sendete. Er hätte jedenfalls große Freude an der Trump-Berichterstattung im deutschen Fernsehen gehabt und den Journalisten allenfalls wohlwollend auf die Schulter geklopft: „Gut gelernt habt ihr bei mir, aber bitte überspitzt es nicht zu sehr, sonst glaubt es niemand mehr und ihr erzeugt ungewollt nur Sympathien für Trump.“ Ich erinnere mich noch an die Wahlnacht, als ich abwechselnd den Trump-kritischen Sender CNN und die Berichterstattung in ARD und ZDF anschaute: Während CNN bis ins Detail die Ergebnisse aus den einzelnen Bundesstaaten analysierte, analysierte im öffentlich-rechtlichen Fernsehen der LINKEN-Chef Riexiniger Trumps Politik.

Internationaler Frühshoppen

Und nun das: Am Sonntag diskutierten auf Phoenix im „Internationalen Frühschoppen“ fünf Journalistinnen und Journalisten aus fünf Ländern erstaunlich differenziert über einen Mann, über den es in Deutschland eigentlich gar nicht erlaubt ist, differenziert zu diskutieren. Es ist nicht irgendeine Talkrunde, sondern die traditionsreichste im deutschen Fernsehen. Ich schaue sie seit 50 Jahren fast jeden Sonntag, aber sie läuft schon länger, nämlich seit 1953, da war ich noch nicht geboren. Teilnehmer der Trump-Diskussion waren: Elisabeth Cadot, Freie Journalistin, Frankreich; Dorothea Siems, Die Welt, Deutschland; Brent Goff, Deutsche Welle, USA; Frank A. Meyer, Ringier Verlag, Schweiz; Ivan Rodionov, Russia Today Deutschland, Russland.

Endlich mal kein Schwarzweiß-Bild

Natürlich gab es in dieser Sendung auch Kritisches zu Trump, und das ist auch gut so. Aber anders als bei den üblichen Tribunalen, die eher an Schauprozesse erinnern, bei denen Ankläger und Richter unter einer Decke stecken und Verteidiger unerwünscht sind, wurde auch diskutiert, was Trump Positives geleistet hat:

  • Wirtschaft: Trumps Steuerreform ist, darauf wies vor allem die renommierte Wirtschaftsjournalistin Dorothea Siems von der WELT hin, unter dem Strich positiv zu bewerten. Auch die Wirtschaftsbilanz nach einem Jahr Trump sei positiv. Dass Trump mit zum Scheitern der Freihandelsabkommen beitrug, sah auch sie kritisch.
  • Nordkorea: Obama hat, darauf wiesen mehrere Diskussionsteilnehmer hin, dieses Problem nicht ernst genommen. Leisetreterei hat bislang jedenfalls nichts gegen die atomare Aufrüstung Nordkoreas geholfen. Ob Trumps scharfe Rhetorik etwas bringen wird, weiß man nicht, aber die wohlmeinenden Mahnungen von Merkel, Röttgen und anderen deutschen Politikern, man solle den Dialog mit dem Diktator suchen, weil es zum Dialog keine Alternative gebe, zeugen eher von der Ratlosigkeit eines „Weiter so“. Uneinig waren sich die Teilnehmer darüber, ob Trumps Drohungen zu einer Änderung der chinesischen Haltung zu Korea geführt haben oder nicht.
  • Nato/Verteidigung: Zwar führte die französische Journalistin wieder Trumps Äußerung an, die Nato sei obsolet, aber, so der Konsens unter den anderen Teilnehmern: An der Außen- und Sicherheitspolitik hat sich im Grunde wenig geändert, Trump steht bislang viel mehr in der Kontinuität seiner Vorgänger, als man nach seinen isolationistischen Tönen im Wahlkampf hätte vermuten können. Zum Positiven geändert habe sich allerdings, dass die Europäer langsam aufwachten, weil sie endlich erkennen, dass sie es sich nicht mehr als Trittbrettfahrer einer weitgehend von den USA finanzierten Verteidigung bequem machen können. Und die Kritik an den mangelnden Verteidigungsanstrengungen der Europäer, die weit entfernt von dem vereinbarten 2-Prozent-Ziel sind, ist ja, auch darauf wiesen Siems und andere Diskussionsteilnehmer hin, keineswegs eine Erfindung von Trump, sondern wurde bereits von Obama und Bush vorgetragen. Nur hat Trump die Kritik deutlicher ausgesprochen, so dass sie vielleicht eher gehört wird.

Nach der Sendung gibt es immer 15 Minuten das Format „Nachgefragt“, bei dem Zuschauer anrufen können. Die Meinung der Zuschauer zur Sendung war überwiegend positiv überrascht: Endlich mal eine wirkliche Diskussion, statt primitiver Propaganda. Normalerweise läuft die Sendung sonntags (seit 1987 unter dem Name Presseclub) in der ARD und auf Phoenix, diesmal allerdings wegen der Sondersendung der Sportschau zum Wintersport leider nur auf Phoenix und nicht in der ARD. Ansonsten hätte sich die ARD-Bilanz von 98% Negativberichterstattung vielleicht auf 97,9% verbessert.

Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

74 Kommentare

  1. In der Tat endlich einmal eine halbwegs ausgewogene Diskussion zu einem Mann, der durch seine „Anmaßung“, als Nichtpolitiker und auch noch Milliardär gleich US-Präsident zu werden, bei allen Linken zu Schnappatmung und dann zu den in diesen Kreisen üblichen fiesen Methoden der Diskreditierung, Diffamierung bis hin zu Angriffen im Privatbereich durch Torpedierung seiner Ehe führte.

    Leider war es dem erlauchten Kreis trotzdem nicht gegeben, endlich einmal mit dem Quatsch Schluss zu machen, dass Trump die NATO für „überflüssig“ gehalten habe. Das Wort „obsolet“ bedeutet eben gerade nicht überflüssig sondern = überholt, veraltet, technisch überholt, außer Gebrauch, unmodern, unmodisch (LEO Dictionary).

    Trump sprach also davon, dass die NATO erneuert werden müsse, insofern ist die Fortführung der NATO unter Trump nur für diejenigen überraschend, die in Missinterpretation des Wortes obsolet nun erwartet haben, dass Trump die NATO abschafft. Das hat er aber weder gesagt noch gemeint.

    Warten wir einmal ab, was nach der Veröffentlichung des FBI-Memos des Ermittlers Nunes ans Tageslicht kommt. Hierzulande wird ja nichts darüber berichtet, während in den USA die Aktion #releasethememo auf Hochtouren läuft. Nach Stellungnahmen einiger republikanischer Senatoren, die bereits Einblick nehmen durften, war zu hören: it was never Trump, it was always Hillary (zu den Russland-Vorwürfen), und „That is worse than Watergate! (Bespitzelung Trumps und seines Wahlkampfteams durch Bundesbehörden im Auftrag Clintons (und Obamas?)).

    Wir werden es bald hören, die Publikation ist für den Montag nächster Woche beschlossen!

    Trump ist eigensinnig und teilweise auch ungehobelt, seine Politik ist jedoch zumindest für die USA ein Segen. Es ist allerdings auch eine Herkulesaufgabe, diesen Augiasstall auszumisten und den linken Filz zu beseitigen!

  2. „Ich sage das, obwohl ich selbst vieles an seiner Person sehr kritisch sehe.“
    Je länger Trump Präsident ist, umso mehr mutiere ich zum Trump Fan!
    Es gibt etwas, dass sich „Overton Fenster“ nennt ( https://en.wikipedia.org/wiki/Overton_window ) und Trump schafft es, diese durch die Jahrzehnte der politischen Korrektheit immer enger gewordene Fenster nicht nur zu vergrößern – nein – er sprengt direkt daneben ein riesengroßes Loch in Wand und das alles mit nur einem Wort: „shithole country.“
    Der erste Nigerianer hat bereits darauf reagiert – und wie: https://www.youtube.com/watch?v=4-_zPuXqanI

  3. Leider zeigte sich auch in dieser Runde, dass einige Teilnehmer nur Meinungsmache betrieben, statt mit Fakten zu argumentieren. Besonders hervorgetan hat sich der DW Korrespondent Brent Goff, als er vor den Folgen der Steuerreform warnte. Mit keinem Wort hat er gewürdigt, dass Barack Obama in 8 Amtsjahren genauso viel Schulden angesammelt hat wie seine 43 Amtsvorgänger, nämlich etwas über 10 Trillionen US $.

    Herr Goff sieht es auch nicht als Erfolg, dass die Zahl der US Bürger, die von „Essensmarken“ (Supplemental Nutrition Assistance Program, SNAP) leben von 47.6 Mio. im Jahr 2013 auf 42.6 Mio. im Juli 2017 gesunken ist.

    Es scheint, dass es gut ins Konzept der Demokraten passte, Menschen von SNAP abhängig zu machen, weil die Demokraten davon ausgegangen sind, dass ihnen diese Abhängigkeit mehr Wählerstimmen einbringen würden.

    Ich empfehle jedem Interessierten, die Geschichte des Amerikanischen Bürgerkriegs, der Sklaverei, des Ku-Klux-Klan, und die wenig rühmliche Rolle der Demokraten dabei zu studieren. Mein Bild von den Demokraten hat sich nach diesem Studium grundlegend verändert, nicht zum Guten…

  4. Lieber Herr Zitelmann,

    der Internationale Frühschoppen hat ja seine Tradition und wurde von 1952-1987 von Werner Höfer moderiert. Mit Shoppen hat das nun wirklich nichts zu tun. Ein Frühschoppen ist sinngemäß eine Zusammenkunft am Vormittag, bei der meist Alkohol getrunken wird. Bitte ändern Sie die Rechtschreibung. Das Frühshoppen sticht einem förmlich ins Auge. 🙂 Danke schön.

  5. Ich stimme Ihnen völlig zu; auch ich konnte es kaum glaube und habe mir diesen Internationalen Frühschoppen zwei- und dreimal angesehen! Aber was lief hier anders als sonst? Mein Eindruck: Es war insgesamt mehr emotionale Intelligenz am Tisch, z.B. mit Frank A. Meyer, dem russischen und dem US-Kollegen, soll heißen, die Diskutanten haben sich untereinander nicht offen Verachtung und bewusstes Missverstehen gezeigt, sondern, wenn auch distanzierten, Respekt – über die sonst klar abgesteckten Meinungslager hinweg! DESWEGEN ist dieser Internationalen Frühschoppen so klasse, so gefällig, weil hier selbst harte politische Widersacher einander in die Augen schauen (können) und eine gemeinsame Fibration erzeugen.

  6. Vor gut einem Jahr, am 23.01.2016, gab es schon mal eine Sendung auf Phoenix, in der Harald Kujat, ehem. Generalinspekteur der Bundeswehr und ehem. Vorsitzender des Militärausschusses der NATO, sehr viel, was in der Presse über Trump kolportiert wird, versucht hat, gerade zu rücken. Unter anderem das Zitat mit der obsoleten NATO, das sich dennoch durch die Zeit hält, fest wie eine Zecke. Hier ab 9:10, wobei die Ausschnitte alle sehenswert sind, gerade im Rückblick: https://www.youtube.com/watch?v=-H1ZC0TNyNc

    Lassen sie Kujat inzwischen gar deshalb nicht mehr auftreten?

  7. Die Nato „obsolet“? Längst zurück genommen (12.4.2017):
    https://www.youtube.com/watch?v=DAiYxuNlCO4

    „US-Präsident Donald Trump hat sich bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu dem Bündnis bekannt. Während des Wahlkampfs hatte Trump die Nato mehrmals als überholt bezeichnet, nun sprach er von einem Bollwerk für Frieden und Sicherheit. Die Nato spiele im Kampf gegen Terrorismus eine Schlüsselrolle. Zu seinem Meinungswandel sagte Trump: _Der Generalsekretär und ich hatten eine sehr produktive Diskussion darüber, was die Nato im Kampf gegen den Terrorismus noch besser mache…“

  8. Ganz einfache Logik. Wenn man nicht viel positives zu berichten hat, kann man dies auch nicht tun. Welche von seinen versprochenen Reformen wurde denn umgesetzt? Beispielsweise sprach er davon, dass er übergreifend in allen Schichten Steuern senken würde. Stattdessen werden in seiner Reform der Satz für Menschen am unteren Ende noch erhöht während für extrem Reiche z.b. die Estate Tax (Steuer auf wertvolle Grundstücke) wegfallen soll und der Topsteuersatz gesenkt werden soll. Dann wird dauernd erzählt mit 35% wären die Steuern für Unternehmen die höchsten weltweit, in Wirklichkeit ist der effektive Steuersatz mit 17% vergleichsweise niedrig. Lediglich beim internationalen Handel, lässt er ab und zu was halbwegs sinnvolles los. Und was bleibt positives zu berichten? Sein Rassismus und Sexismus? Seine gefährlichen Ansichten zum Klimawandel? Dass er außenpolitisch nur aggressiv aggiert oder sich zum Gespött macht. Wenn man die Fakten zur Hand nimmt gibt es nur wenig positives zu berichten. Und das seine Steuerreform, Arbeitgeber freundlichen und Konservativen Experten/Politikern gefällt, ist nicht verwunderbar aber tut für Menschen weiter unten in der Nahrungskette nicht viel. Eher im Gegenteil. Es ist eine regressive Reform. Und die jüngste Vergangenheit zeigt, dass es niemanden nützt ausser den Großunternehmen und Topverdienern. Löhne werden im unteren Sektor nicht angepasst. Der Mythos dass der Kleine auch davon profitiert, wenn die Privatwirtschaft gestärkt wird, ist oft genug widerlegt worden.
    Also ich kann dem Sentiment nicht zustimmen, dass zu negativ über Trump berichtet wird. Ich stimme lediglich zu dass man in den Medien den Fehler macht, die Diskussion über ihn nicht faktisch genug zu führen. Ich bin ebenso kein Freund der Demokratischen Partei aber das ist hier nicht das Thema. Zum Beispiel immer wieder auf einer Trump-Russland Verschwörung rum zu reiten ist vergeudete Zeit. Gerade vor dem Hintergrund, dass bewiesen ist das die Vorwahl der Demokraten vor der ersten abgegebenen Stimme schon entschieden war.

    Und nebenbei Fox News wird außerhalb der Konservativen und dem weit rechtem Flügel quasi überall als Propagandasender bezeichnet. Also ich finde es fragwürdig, den Sender hier als Beispiel heran zu führen. MSNBC ist das Sprachrohr der demokratischen Partei und CNN ist oft faul, zu Schlagzeilen orientiert und auch eher im zentral linkem Spektrum anzuordnen. Wer sich unabhängig informieren möchte, sollte ohnehin abwegen und mehr auf alternative Quellen zurück greifen.

    • Lieber Patrick, vergleichen Sie doch nur einmal die Reden von Trump und Merkel in Davos und Sie werden (vielleicht) erkennen, wer sich zum Gespött gemacht hat und wer eben gerade nicht.

  9. Der Presseclub ist faktisch ja die Nachfolgesendung. Normalerweise läuft der auf Phoenix und ARD, und wenn das im ARD ausfällt, wie neulich, nennt es sich halt so wie früher.

  10. Zum Glück kann man Fox News eben doch in Deutschland sehen, z.B. via Livestream oder per Download bei Youtube. Meiner Meinung nach kann man sich derzeit ohne Fox News überhaupt nicht ausgewogen über die Trump-Präsidentschaft informieren. Die Gegenmeinung der Trump-Hasser bekommt man dagegen sowieso überall frei Haus geliefert, z.B. bei CNN, MSNBC oder in primitiv-verkürzter Form bei den Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland. Meinungsführer bei Fox News ist nach dem unfreiwilligen Abgang von Bill O’Reilly jetzt der Hardcore-Trumpianer Sean Hannity, gefolgt von der rechtskonservativen Laura Ingraham. Etwas ausgewogener sind z.B. Tucker Carlson oder das Panel von The Five, bei dem meistens Juan Williams das Spektrum der Demokraten abdeckt. Wenn man sich den Spaß macht und nacheinander Sean Hannity und „Morning Joe“ bei MSNBC sieht, wird man den Eindruck nicht los, als würde hier mindestens von zwei unterschiedliche Planeten berichtet.

    • Ich habe zwei Monate lang jeden Tag Fox geschaut als ich 2016 in NY war. Und die Berichterstattung war keineswegs so einseitig pro Trump, wie man es hierzulande behauptet. Gefallen haben mir vor allem einige libertäre, sehr marktwirtschaftlich gesonnene Kommentatoren. Manches war mir zu unkritisch gegenüber Trump, aber hier in der ARD hat man ja NUR Kritisches.

      • Fox oder FoxNews?

    • Ähnliche Erfahrungen habe ich auch gemacht. Obwohl Fox News wie ich finde stellenweise zu sehr pro-Trump berichtet, und man also darauf achten sollte, die kritische Distanz zu bewahren. Aber immerhin wird hier im direkten Vergleich sichtbar, welche Themen und Aspekte in den deutschen Nachrichten extrem einseitig dargestellt, und welche komplett unterschlagen werden.
      Erinnere mich noch gerne an einen Fox News-Bericht aus den ersten Monaten der Trump-Amtszeit, wo es darum ging, dass Trump per Dekret einige Obama-Gesetze zurücknahm, die wohl die heimische Kohleförderung abgewürgt hatten (Nutzniesser war leider die subventionierte, billige Import-Kohle gewesen). Es wurde darüber berichtet, wie durch diese Trump-Maßnahme in einigen Regionen sofort wieder Arbeitsplätze in der Kohleindustrie geschaffen wurden, und so auch damit zusammenhängende, brachliegende Industriezweige wieder aktiviert werden konnten.
      Wie auch immer – beste Szene des Berichts war im Oval Office: Präsident Trump sitzt wie üblich an seinem Schreibtisch und unterzeichnet in der bekannt theatralischen Weise die betreffenden Dekrete – und hinter ihm steht eine 10 Mann-starke Delegation von Gewerkschaftsvertretern (!) die dazu Beifall klatschen (!!).
      Ich wusste sofort: Diese Bilder werden niemals im deutschen Fernsehen gesendet werden.
      Gewerkschaftsvertreter, die applaudieren, wenn Donald Trump ein Dekret unterzeichnet? Never, never, never im deutschen ÖRR! Es kann nicht sein, was nicht sein darf!
      Und so war durchgehend der wahrnehmbare Tenor zum Themenkomplex in den deutschen Medien in etwa: „Kohleförderung hat in den USA keine Zukunft!“
      Soviel zur neutralen Berichterstattung der Medien.

  11. Phoenix sticht manchmal, aber wirklich nur manchmal heraus. Nämlich wenn Michael Hirz eine Runde führt. Der könnte eigentlich sowas wie Illner, Maischberger usw. in der ARDZDF ersetzen. Wohltuend objektiv.
    In dieser Runde fand ich auch den RT Mann gut, der mal aufgezeigt hat, wie die LügenPropaganda von Amerika bis in die hiesigen Gazetten wirkt. Es muß nur häufig genug wiederholt werden, dann ist es Wahrheit. Diesen Moderator fand ich nicht so dolle, er versuchte schon eine bestimmte Richtung vorzugeben.

  12. Der Presseclub ist eine der lächerlichsten Politrunden vermutlich weltweit. Es werden immer die gleichen Witzfiguren eingeladen und dumme Suggestivfragen von Gestalten wie Schönenborn sie an die immer wieder gleichen Vertreter von taz, SD, Spiegel und co stellt, kommen einer schlichten Volksverdummung gleich. Manchmal hat man Glück und es kommen mal ausländische Journalisten zu Wort und es wird nicht nur Propaganda verbreitet. Die Auswahl der Anrufer hat absoluten Satirecharakter.
    Ich kenne diese Sendung noch zu Zeiten Werner Höfers. Der würde sich in Grund und Boden schämen, wenn er diesen lächerlichen Abklatsch seiner Sendung ertragen müsste.

    • Hier war aber der Internationale Frühschoppen auf Sendung, der nach meiner Auffassung tendenziell mehr Substanz hat. Den Presseclub der letzten Zeit kenne ich schon gar nicht mehr. Wenn ich morgens nachsehe wer mir da das Hirn updaten will, da belasse ich es dann lieber ohne Update.. (Prantl-Alarm !!!)
      Nachsatz: Aber es ist ja tatsächlich bemerkenswert, dass ein schlicht normaler Ablauf schon als bemerkenswert besprochen wird.

  13. Es war bestimmt keine bemerkenswerte Sendung! Nach dem Motto, „unter den Blinden ist ein Einäugiger……..“.
    Weder was Moderation ( Name des Moderators?) noch Kompetenz der Journalisten betrifft. Frau Siems und Herrn Meyer vielen positiver auf. Ivan Rodionov fiel auf als Propagandist der Russia Today. US Sicht der Lage war durch einen DW Journalisten ( Amerikaner) nicht unabhängig vertreten, er versuchte sich zu offensichtlich als Schwarzmaler.
    Werner Höfers Niveau wurde in den letzten Jahrzehnten nie wirklich erreich. Viele Moderatoren die in letzten Jahren nach Pleitgen ständig wechselten haben den Niveau nur noch verschlechtert. Es werden zu selten hochkarätige Journalisten präsentiert!
    Und eines ist eindeutig, wie der Autor selbst rekapituliert, die Trumps–Bilanz die noch keine ist, ist überwiegend positiv !

  14. „In keinem Land der Welt wird so einseitig über Donald Trump berichtet wie in Deutschland. Ich sage das, obwohl ich selbst vieles an seiner Person sehr kritisch sehe.“

    Das ist der aktuelle Gruß an den modernen Gessler-Hut auf der Medienstange. Laut Wikipedia ist „Ein Gesslerhut … die redensartliche Einrichtung, deren einzig sinnfälliger Zweck die öffentliche Erzwingung untertänigen Verhaltens ist.“

    Das mediale Dauerfeuer mit schwerer Munition der deutschen MSM-Medien zeitigt selbst bei gestandenen Leuten wie Zitelmann Wirkung. Man entschuldigt sich schon, bevor man seine Meinung sagt.
    Bitte, liebe TE-Autoren, bleiben Sie aufrecht. Den Hut können Sie auch mitten im Text grüßen, wo es nicht so auffällt.

    • Glauben Sie im Ernst, dass ICH es nötig habe, mich an IRGENDJEMAND anzupassen oder für irgendjemand einen Hut aufzusetzen? Ich habe immer geschrieben, was ich denke – egal, wem es passt oder nicht passt. Mein Leben lang. Glauben Sie wirklich, der einzige denkbare Grund, Trump kritisch zu sehen, sei eine blöde Anpassung an den Mainstream? Ich mag einfach keine Leute, die ständig lügen, so wie Trump. Ted Cruz hat mir wesentlich besser gefallen als Trump. Auch mag ich keine Politiker, die unkritisch gegenüber Autokraten und Diktatoren sind. Und doch bin ich so objektiv, einzuräumen, wenn Trump etwas gut gemacht hat.
      Aber ich verstehe, dass sowohl für eingefleischte Trump-Hasser wie auch für Menschen, deren Motto ist: Der Feind meines Feindes ist mein Freund – eine solche differenzierte Haltung unverständlich ist.

      • Ne, das erledigt das „Overton Fenster“ für Sie…

  15. „Internationaler Frühshoppen“

    Frühschoppen kommt nicht von „früh shoppen“.
    Das eine ist von gestern, das andere von heute 😉

    • Offensichtlich liest weder der Autor noch der Moderator die Kommentare. Es wird nämlich nach wie vor „früh geshoppt“.

  16. Ganz so hab ich die Sendung nicht gesehen.
    Die französische Dame und der Herr von der Deutschen Welle hielten sich doch mit Ihrer Kritik an Trump und ihrer Abneigung gegen ihn während der gesamten Sendung nicht zurück.
    Der Gesprächsleiter forderte geradezu ständig nach negativ-kritischen Äußerungen.
    Angenehm fiel mir Frau Siems auf.

    • Frau Siems ist schon letztens in irgend einer dieser unseligen Talkshows angenehm aufgefallen. Vielleicht bewegt sich bei der WELT mal was zu mehr Realismus hin. Das Thema der Talkshow ist mir allerdings entfallen, da müsste man bei Herrn Paetow mal nachschlagen, von dem ich auch meine Informationen zu diesen Sendungen beziehe.

      • Sie haben Recht: Frau Siems ist super. Ich kenne sie noch von meiner Zeit als WELT-Redakteur. Sie hat ein klares marktwirtschaftliches Koordinatensystem und ein Riesen-Wissen. Ich lese ihre Artikel stets sehr gerne und sehe sie auch gerne in den Talkrunden.

      • Irgendwo wurde Frau Siems mal als „BWL-Domina“ oder so ähnlich betitelt 😉

    • Fänden Sie nur eine solche Sendung gut, in der alle Trump gut finden? Ich fände eine solche Sendung genau erbärmlich wie die ganzen Anti-Trump-Sendungen. Mir gefällt eine Sendung, in der Stimmen pro und contra vorkommen.

      • Natürlich nicht.
        Mir gefallen ausgewogene und objektive Diskussionen und Berichterstattungen und nicht das üblich gewordene tägliche Trumpbashing. In dieser Sendung war die Tendenz nach meiner Ansicht stärker gegen Trump.
        Auch wenn ich gegen das ständige Trumpbashing bin, heißt das nicht, dass ich mit allem, was er sagt und tut einverstanden bin; auch ich kritisiere.
        Ich gehe davon aus, dass ich in der Lage bin zu differenzieren, zumindest mir eine eigene Meinung zu bilden.
        Allerdings denke ich, ist es für Viele, die sich nicht laufend mit Politik befassen und sich nur einseitig in Sendungen wie hier besprochen, Talkshows und in den ÖR informieren, meinungsbildend was dort vorgegeben wird.
        Natürlich ist es auch zeitaufwendig, zusätzlich zu den genannten Sendungen, auch Zeitungsartikeln, weitere Informationsquellen zu suchen und das Interesse geht oft nicht über diese freihand gelieferten Informationen hinaus.

      • Als Beispiel: ist es interessant und erkenntnisbringend pro und kontra Stimmen von Prof. Sinn (objektiver Wussenschaftler) und Herrn Fratzscher ( Parteisoldat und –Karrierist) zu hören? Natürlich nicht weil zu oft Kompetenz mit parteipolitischen Parolen bekämpft wird.
        In ÖR Fernsehen sind die Runden meistens getürkt, 4:1, 3:2 etc. Schon bei Auswahl der Journalisten sieht man wie die Redaktionen arbeiten, TAZ, SZ, FR, WAZ und linke Publizisten wie Hickl sind in Mehrzahl gegenüber FAZ, Welt, TE etc. Ich glaube, dass was Sie und andere gerne sehen in Deutschland heute Mangelware ist.

  17. „Wenn über eine Sache oder Person fast nur negativ oder positiv berichtet wird, dann würde ich vermuten, dass nicht mit der Sache oder der Person etwas nicht stimmt, sondern mit den Verfassern der Berichte“, Hajo Friedrichs.

    • ohne großes Insiderwissen zu besitzen kann ich nur sagen je mehr gegen Trump von den Medien gesbasht wird umso sympathischer wird er mir. Nach dem Motto:
      (Wo alle loben, habt Bedenken, wo alle spotten, spottet nicht) aus einem Gedicht von Lothar Zanetti.

      • Die Halttung “ Der Feind meines Feindes ist mein Freund“, die ich bei manchen Trump-Befürwortern sehe, finde ich ebenso lächerlich wie die undifferenzierte Negativ-Berichtererstattung.

  18. Trump ist ein glühender Patriot!
    Ach, was würde ich drum geben, wenn wir in D auch einen dermaßen patriotischen Kanzler hätten.
    Einen Präsidenten/Kanzler, der sich FÜR das Wohl des DEUTSCHEN Volkes einsetzt.
    Germany first! Deutsche zuerst!

    Leider wird dies ein Wunschtraum bleiben. Dies schmerzt sehr.

  19. Wir leben in einem Land, das zunächst von den Siegermächten besetzt wurde, und später dann in die Verwaltung von drei Parteien, CDU,SPD und FDP übergeben wurde.
    Trotz hoher Hürden einsteht mittlerweile eine demokratische Bewegung, die nicht mehr alles widerspruchslos hinnimmt.
    Journalisten haben es sich in diesem System bequem eingerichtet….leider kaufen immer weniger ihre Machwerke. Das Internet deckt ihre Lügen einfach auf…mit Bildern und Texten.
    Die Auswirkungen auf den Presseclub kann jeder sehen….aber vorwiegend werden dort Realitätsverweigerer, siehe französische Journalistin oder Damen von der TAZ, eingeladen.
    Es gibt da so einen Text von Henry Ford….etwas abgewandelt…wenn die Deutschen die wahre ökonomische Situation verstehen würden, wir hätten morgen eine Revolution.

  20. Na mal nicht unbescheiden werden. Ausgewogene Berichterstattung in der ARD? Soweit sind die noch nicht. Das überläßt man geflissentlich Phoenix, auch wegen der geringeren Zuschauerzahl.

    • Wie kommen sie auf die Idee, das es auf Phoenix eine ausgewogene Berichterstattung gibt? Wenn Herr Tichy oder Herr Bolz mal eingeladen werden, dann wird auch mal Sachlich argumentiert. Fragen sie sich mal, wieso Herr Tichy nur noch ganz selten dort zu sehen ist? Phönix ist seit ca 2-3 Jahren auf dem selben Propagandapferd wie der Rest der ÖR Politpropaganda

  21. Mir kommt es vor, als wenn sich die ein oder anderen Propagandisten in den Medien ihrer Taten in den letzten Jahren bewusst werden, und nun klammheimlich versuchen, wieder „seriöser“ zu wirken. Das darf diesen Personen nicht gelingen. Das Internet vergisst nicht und JEDER und JEDE Journalistin, die sich diesbezüglich in der Vergangenheit als absolut untragbar gezeigt haben und davon gibt es eine Menge, müssen als solche gebranntmarkt sein und bleiben. Ansonsten kann in dieser Gesellschaft nie mehr einmal wieder vertrauenswürdiger Journalismus betrieben werden. Wer einmal primitive Propaganda betrieb, der macht es auch ein zweites und ein drittes mal. Dafür gibts keine Entschuldigung!

    • Die machen es schon zum zweiten mal, es ist oft kein Unterschied mehr auszumachen zu Presse und Fernsehen in der DDR. Ich erinnere mich, wie die hiesige Tageszeitung nach der Wende alle ihre Leser für diese Berichterstattung um Entschuldigung gebeten hat. Es sind wohl nur noch wenige Journalisten von damals dabei. Aber seit einiger Zeit ist festzustellen, dass doch ein wenig Realitätssinn in die Redaktion eingekehrt ist. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere an diese peinliche Entschuldigung.

  22. Sehr geehrter Herr Zitelmann, da Sie den Vergleich mit dem „Schwarzen Kanal“ ziehen, möchte ich einmal eine grundsätzliche Anmerkung hinzufügen. Der Journalismus in der DDR war parteigebunden. Er war im Sinne Lenins „kollektiver Agitator, Propagandist und Organisator“ zur Durchsetzung der herrschen Ideologie. Das war kein wohlgehütetes Geheimnis. Das war bekannt, das war der öffentlich gemachte Anspruch. Obwohl, bestimmt etwas überspitzt formuliert, die massive Entwicklung in den letzten Jahren in unseren Hauptmedien heute genau diese Richtung genommen hat, würde man dieses natürlich vehement bestreiten. Sich weiter auf Pluralismus, freien Meinungsäußerung usw. berufen. Das verwehrt ihnen auch niemand. Nein, man unterwirft sich freiwillig einer herrschenden Meinung. Dazu ließe sich noch vieles und differenzierter sagen. Mir geht es nur um einen wesentlichen Gedanken: Wer richtet eigentlich mehr Schaden an, der, der offen sagt was von ihm informationspolitisch zu erwarten ist (s.o.) oder der, der uns vorspiegelt, plural, objektiv, gesellschaftskritisch usw. zu sein uns aber permanent genau das Gegenteil serviert?

    • Bei aller Kritik an unseren Medien und insbesondere am Fernsehen: Ich informiere mich dennoch lieber aus FAZ, Handelsblatt, Welt und sogar aus der ARD als auch Neuem Deutschland und bei Eduard Schnitzler. Was würden Sie tun, wenn Sie die Wahl nur zwischen diesen beiden Alternativen hätten?

      • Selbstverständlich nicht das Neue Deutschland oder Karl-Eduard usw. Ich habe ja auch bewusst eingeschoben „…etwas überspitzt formuliert…“. Natürlich haben wir im Gegensatz zur DDR Meinungsvielfalt und v.a. die alternativen Medien. Wer hat aber die Zeit, sich rundum kundig zu machen? Ich sehe es doch ganz konkret in meinem Bekanntenkreis. Vater, Mutter, Schichtarbeit, 2 Kinder großziehen. Da bleibt nur die Zeit schnell am Abend die „Tagesschau“ oder „heute“ zu konsumieren und am Wochenende der kurze Blick in die Zeitung, im Glauben ordentlich informiert zu werden(wertfrei) und mit differenzierten Meinungen und Kommentaren (Wertung) versorgt zu werden. Und wie es da aussieht, das ist nun schon genug und zu Recht auch bei TE thematisiert worden.

  23. Ich habe die Sendung gesehen und kann die Einschätzung von Herrn Zitelmann nur bestätigen. Frau Siems und Herr Meyer bürgen auch für einen sachlichen, qualitativ hochwertigen Disput. Die Phönix Formate, auch die Phönixrunde werktags um 22:15 Uhr, heben sich wohltuend von Maischberger, Illner und Will ab, bei denen man die Mainstreamagitation fast schmerzlich fühlen kann.

    • Frau „Rentenalter hochsetzen, denn Ifo Studien haben ergeben, dass deutsche Rentner auch nach Eintritt ins Alter oft und gern freiwillig weiterarbeiten“ Siems bürgt für Kampagnenjournalismus der Springerart und sollte nicht mit Qualitätsjournalisten wie Meyer oder Tichy verglichen werden!

  24. „…fünf Journalistinnen und Journalisten …“ , also 10 Journalisten?

    • Erbsenzähler , aber grinsen mußte ich doch.

  25. Den Presseclub schau ich nur noch an wenn Herr Tichy dabei ist, der es (Ok, vielleicht noch mit Weimer) vermag, Leben und Wind in eine langweilig und ranzig gewordene Sülze zu bringen.

    • Ich schaue als Talkrunden gerne, auch jene, wo ausschließlich Leute sprechen, die eine andere Meinung vertreten. Zur Bestätigung meiner eigenen Meinung brauche ich das nicht.

  26. Ich bin beim Durchzappen auf den Sender gestoßen, wollte -wie üblich- gleich wegzappen und bin dann bei einem Statement von Frank Meyer hängengeblieben. Der mal ausnahmsweise nicht einer gegen alle andiskutieren mußte. Auch für mich war das ein Novum. Ich denke, zaghafte Vorboten einer Wende in der öffentlichen Wahrnehmung Trumps brachte seine Steuerreform: Die vereinigte linksbeseelte deutsche Presse hatte diese Reform natürlich gleich wieder als „neoliberal“ (was für ein selten d…… Unwort), die „Reichen“ begünstigende kapitalistische Untat geschmäht. Wie üblich, ohne jegliches Verständnis von Zahlen, wirtschaftlichen Zusammenhängen und ohne sich die Mühe zu machen, in solch anstrengende Materie auch einmal einzutauchen. Dummerweise sitzen in angelsächsischen Redaktionsstuben und TV-Anstalten aber nicht nur „Politik“- und „Sozialwissenschaftler“, sondern offenbar auch gut ausgebildete Ökonomen. Und die haben gleich das Potential dieser gigantischen finanzpolitischen Umwälzung für Wachstum und für die Entlastung a l l e r Bevölkerungsschichten in Amerika erkannt. Selbst wenn sie – zu Recht- mögliche Nebenwirkungen einer solchen Reform kritisch hinterfragen. Und daß die Steuerreform einmal eben mehrere hundert von Apple im Ausland gebunkerte Milliarden Dollar in die USA zurückholt ist ja nun auch ein Fakt, der nicht wegzupropagandieren ist. Auch wenn der stinkreiche aber sich „liberal“ (heißt: links) gebende Apple-Chef behauptet, das habe mit Trump nichts zu tun. Na klar, natürlich überhaupt gar nicht. Reiner Zufall. Wie dem auch sei: Der Anfang ist gemacht.

  27. …und Trump ist der Einzige der Mut hat, dem Antisemitismus mit Taten entgegen zu treten und seine Botschaft nach Jerusalem zu verlegen.
    Die Gründung des Staates Israel ist die logische Folge des Massenmords von Juden durch das nationalsozialistische Deutschland.
    Unsere Politiker, gebeugt durch unendliche Betroffenheit, wären nicht in der Lage an eine Verlegung der Botschaft zu denken. Besonders nicht der Genosse Außenminister, der statt dem israelischen Ministerpräsidenten lieber NGO’s besucht.

  28. Fox News kann sehr wohl in Deutschland empfangen werden, z.B. über Apple TV. Oder ist das der „Gesinnungspolizei“ (Stichwort: NetzDG) nur durchgerutscht und wird demnächst geändert?

  29. Das zwangsbezahlte Staatsfernsehen gibt sich zur Zeit Mühe, bisherige Bashingthemen (Trump, AfD) so langsam ohne Gesichtsverlust der Realität anzugleichen, denn die Realität lässt sich nicht dauerhaft verdrängen.

    • Das glaube ich nicht. Kürzlich erst hat Frau Merkel den „Rechtspopulismus“ zum Staatsfeind erklärt. Das lässt für die Zukunft noch sehr viel Schlimmeres befürchten, als wir es jetzt schon kennen.
      Allerdings gibt es schon einige Merkwürdigkeiten, die einen aufmerken lassen. Gestern oder vorgestern las ich folgenden TV-Videotext:

      „800 Migranten wurden aus dem Mittelmeer geborgen.“

      Ja, Sie lesen richtig, das stand da wirklich! Und nicht wie üblich : „800 Bootsflüchtlinge wurden im Mittelmeer aus Seenot gerettet.“ Ob der Videotext-Redakteur deshalb eine Abmahnung erhält?
      Leider fehlt mir auch noch die Ergänzung: „… geborgen und umgehend zu ihrem Ausgangsort zurückgebracht.“ Aber darauf kann man wohl noch bis zum Jüngsten Tag vergeblich warten.

      • Dass Merkel unheilbar ist, bleibt außer Frage. Aber die bedingungslose Gefolgschaft von Mainsteam- Presse nund Staatsfernsehen gerät deutlich ins Wanken.

      • Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Aber ich lasse mich nur allzu gerne eines Besseren belehren. Ich bin maßlos enttäuscht über die Anbiederung der Mainstreammedien an das Merkelregime, und ich bin unendlich dankbar für TE und die Achse des Guten, ohne die ich wohl schon längst verzweifelt wäre.

  30. Ist das nicht die Sendung, ich der kurz nach der Wahl als Lösung der Problems Trump von einem „Mord im Weissen Haus“ gesprochen wurde, ohne dass auch nur einer der am Tisch sitzenden „Journalisten“ etwas dagegen sagte?

    • Weiß nicht mehr genau, ob es diese Sendung war oder der Presseclub. Am Tisch sagte die Think Tank Dame Na,na, Josef (Joffe) und dann in der nächsten Woche war nichts mehr zu hören. Da hat man doch dem Herrn Brüderle, der mit dem wollüstigen Blick, bergeweise mehr Aufmerksamkeit zugebilligt. Mensch was bin ich froh, das ich einen anständigen Beruf gelernt habe. Maschinenschlosser mit Facharbeiterbrief.

  31. Der Moderator gab sich ja in der Einführung zur Sendung alle Mühe, um den Präsidenten der USA möglichst abzuqualifizieren, dass er damit nicht erfolgreich war, lässt hoffen.

  32. Auch ich war gestern überrascht ob der vergleichsweise ausgewogenen Diskussion, lieber Herr Zitelmann, doch bitte verwechseln Sie nicht die Formate: Gestern lief der „Internationale Frühschoppen“, eine Sendung in der Tradition Werner Höfers, zu der Journalisten aus mehreren Ländern eingeladen werden. Dieses Sendungsformat wurde vor bereits drei Jahrzehnten abgelöst durch den „Presseclub“, zu dem in der Regel nur noch deutsche Journalisten kommen dürfen. Damit einher ging eine Verengung der Diskussionsthemen sowie die Tendenz zur Verflachung und Einseitigkeit. Nur noch ausnahmsweise lebt auf Phoenix das alte Format wieder auf, wenn der Presseclub in der ARD ausfällt.

    Die gestrige Sendung zeigte, wie bedauerlich das ist.

    • Es liegt an den eingeladenen Gästen und der Moderation.
      Und das war gestern anders. Nicht die bekannten grün-linken Ideologen waren als „Journalisten“ dabei.

      Frank A. Meyer fand ich beispielsweise sehr abwägend und sachorientiert bei seinen Beiträgen.

  33. Presseclub heißt das jetzt und nicht mehr Frühschoppen, weil das politisch korrekt natürlich ohne Alkohol (Weißwein) abzulaufen hat. Und geraucht werden darf natürlich auch nicht mehr. Man merkt schon daran, wie viel liberaler doch die 50er Jahre waren.

  34. Das Loblied auf den „konservativen“ Sender FoxNews.
    Da weiß man wo die Reise hingeht…

    • Jupp, das weiß man. Man kann natürlich auch die „Aktuelle Kamera“, sorry, „Tagesschau“ gucken. Oder die taz lesen. Da weiß man auch, wo es hingeht.

      • Natürlich. Die Aktuelle Kamera wird ja auch noch ausgestrahlt…
        Kennen Sie den Sender FoxNews überhaupt überhaupt? Haben Sie in Deutshcland jemals das Programm dieses Senders verfolgt?

        Wenn FoxNews konservativ ist, ist Herr Gauland ein Linksextremist.

      • Ja, ich kenne Fox News. Und würde ihn schon als eher konservativ bezeichnen. Und mit der „ Aktuellen Ksmera“ meinte ich die „ Tagesschau“. Und habe das auch so geschrieben.

      • Toller Kommentar, da lohnt sich eine Diskussion – danke an die Moderation!

  35. „Journalistinnen und Journalisten“ — muss das wirklich sein?

    • Nein, muss nicht. Da gebe ich Ihnen Recht. Mache ich auch sonst nicht, war copy and paste…

  36. Allein die Abwesenheit der Moderatorin Sonia Mikich und der allgegenwärtigen taz- Vertreterinnen haben der Sendung zu mehr Niveau verholfen;-)

      • Dr.Dr. Zitelmann, vielen Dank, dass Sie sich der Kritik stellen!

Einen Kommentar abschicken