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„Hart aber fair“

Bei Hart aber Fair zu Organspende: verordneter Altruismus?

02.04.2019

| Lesedauer: 5 Minuten
Am Anfang zeigt sich eine ungewohnte Konstellation: CDU-Mann Jens Spahn ist für eine (sanfte) Pflicht, die Grüne Frontfrau Annalena Baerbock dagegen. Diese Irritation wird während der Sendung aber immer unwichtiger – weil die anderen Gäste das übliche Polit-Sprech verweigern und tiefgründig über Leben und Tod reden.

„Den eigenen Tod, den stirbt man nur.

Doch mit dem Tod der Anderen muss man leben.“

(Mascha Kaléko, „Verse für Zeitgenossen“, 1960)

Es klingelt an der Tür. Der Hausherr öffnet. Da stehen zwei Männer in Krankenpfleger-Uniformen. Es entsteht, hier leicht verkürzt, folgender Dialog:

Krankenpfleger:

„Können wir Ihre Leber haben?“

Hausherr:

„Ich benutze sie noch.“

Krankenpfleger (greift sich den Organspenderausweis des Hausherrn):

„Jetzt machen Sie uns doch bitte keine Schwierigkeiten.“

Hausherr (zeigt auf den Organspenderausweis):

„Da steht doch drauf: ‚im Falle des Todes‘.“

Krankenpfleger:

„Es hat noch nie jemand überlebt, dem wir die Leber herausgenommen haben.“

Typischer, absurder, tief schwarzer Humor der Komiker-Legenden von „Monthy Python“. Die Szene stammt aus ihrem Film „Der Sinn des Lebens“ („Teil 5: lebende Organverpflanzung“, 1983). Und wie immer bei den militant tabulosen Briten, ist das, was sie zeigen, grotesk überzeichnet.

Aber es ist die groteske Überzeichnung eines realen gesellschaftlichen Phänomens.

*****

Bei „Hart aber fair“ am Montagabend ist groteske Überzeichnung mit großer Wahrscheinlichkeit nicht das pädagogische Sendeziel. Allerdings erreicht man im Leben bekanntlich nicht immer, was man will – und manchmal erreicht man stattdessen auch das, was man nicht will. Dazu kommen wir gleich noch.

Das ist die Ausgangslage: Es gibt in Deutschland nicht annähernd genügend Spenderorgane für die Patienten, die eine Transplantation brauchen. 9.400 Patienten stehen auf den Wartelisten für Organtransplantation. 2018 wurden nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation 955 Organspendern 3.113 Organe für Transplantationen entnommen und Patienten auf den Wartelisten transplantiert – das sind im Schnitt also etwa drei Organe pro Spender. Somit gibt es etwa zehnmal mehr Patienten als Spender, die Lücke bei den Organen beträgt etwa 1:3.

Eine überparteiliche Abgeordnetengruppe um Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat deshalb die sogenannte Widerspruchslösung auf den Gesetzesweg gebracht. Sie besagt im Kern, dass man im Todesfall automatisch Organspender wird – es sei denn, man hat zu Lebzeiten ausdrücklich widersprochen. Bisher ist es umgekehrt: Man spendet nicht – es sei denn, man erklärt ausdrücklich, dass man spenden will.

Spahn, so kann man sich das vorstellen, will die Werkseinstellungen des Bundesbürgers ändern: Bisher werden wir standardmäßig als Nicht-Organspender ausgeliefert, künftig sollen wir standardmäßig Organspender sein.

Der Vorstoß ist umstritten, Fragen wirft er reichlich auf: Hilft dieser neue Gesetzesvorschlag überhaupt, damit es bald mehr Spenderorgane gibt? Und selbst wenn: Wird nicht womöglich ein inakzeptabler moralischer Druck auf diejenigen ausgeübt, die eigentlich nicht spenden wollen?

Chantal Bausch ist Studentin der Betriebswirtschaft und 27 Jahre alt. Als sie zwölf war, entzündete sich ihr Herzmuskel. Mit 14 brauchte sie eine Transplantation – und bekam ein Spenderherz. Heute macht die junge Frau wieder Leistungssport, außerdem wirbt sie leidenschaftlich für mehr Organspenden. Spahns Vorschlag unterstützt sie – weil sich dadurch, sagt sie, Menschen mit dem Thema auseinandersetzen müssten, die das ansonsten nicht tun würden. Viele seien im Prinzip zur Organspende bereit und würden nur deshalb nicht tatsächlich zu Spendern, weil sie sich nie aufgerafft und einen Spenderausweis unterschrieben hätten.

Ihr Argument hier ist also eigentlich: Das Widerspruchsmodell macht automatisch aus all jenen Organspender, die bisher nur zu faul oder zu bequem oder zu sonst was waren, um einen Organspenderausweis zu unterschreiben. Spahn wird wenig später etwas aristokratischer formulieren, aber identisch argumentieren.

Werner Bartens ist promovierter Mediziner und tut das nicht, ganz und gar nicht sogar. Der Wissenschaftsjournalist der Süddeutschen Zeitung lehnt Organspenden grundsätzlich ab. Sein Hauptargument ist, dass Organspender nur hirntot, aber nicht wirklich tot seien. „Die Menschen, denen Organe entnommen werden, sind zu diesem Zeitpunkt de facto noch nicht tot, sondern befinden sich im Sterbeprozess: Das Herz schlägt noch, es existieren noch rudimentäre Hirnfunktionen.“ Die Diagnose „hirntot“ sei überhaupt nur entstanden, um Menschen Organe entnehmen zu dürfen.

Ulrike Sommer ist Schriftstellerin und lebt seit sechs Jahren mit einer Spenderniere von ihrem Mann. Sie sagt: „Es ist ein Geschenk, das ich nur von ihm annehmen konnte.“ Persönlich und insgesamt ist die Ehefrau von Ex-DGB-Chef Michael Sommer aber gegen Organspenden. Sie habe schon vor sehr langer Zeit für sich entschieden, weder selbst Organe zu spenden – noch Organspenden von Fremden anzunehmen: „Wenn ich nicht geben will, kann ich auch nicht nehmen.

Es ist ein Satz, der die ganze Sendung über im Hintergrund mitschwingt.

*****

Mit Annalena Baerbock wird die Diskussion dann (partei)politisch. Das kann man der Grünen-Vorsitzenden schlecht vorwerfen, schließlich wird hier ja auch über ihre Politik debattiert (Baerbock hat ein alternatives Modell zur Spahn’schen Widerspruchslösung angekündigt). Vorwerfen muss man ihr aber, dass sie das ernsthafte und nachdenkliche Niveau der Sendung nachhaltig senkt.

„84 % sind für Organspenden – also fast alle Menschen in Deutschland,“ sagt sie. Die anderen 16 %, von denen möglicherweise nicht wenige sehr rationale Gründe für ihre abweichende Meinung haben, werden sich freuen, dergestalt aus dem Kreis der „Menschen in Deutschland“ hinaus definiert zu werden. Die Grüne nimmt Organspende-Gegner – wie den Mediziner Bartens oder Ulrike Sommer – lediglich zur Kenntnis, setzt sich aber mit keiner Silbe mit deren Argumenten auseinander.

Ein solches Argument, ein hellsichtiges dazu, kommt von einer Passantin, die für eines dieser berüchtigten Einspielfilmchen vom WDR-Kamerateam überfallen wurde: „Meine Bedenken sind einfach, dass vielleicht zu schnell Organe entnommen werden.“ Das wäre eine Diskussion wert gewesen. Hinter vorgehaltener Hand erzählen Krankenhausärzte durchaus, dass man vermutlich nicht in jedem Fall ausschließen könne, dass ein Hirntod wegen des Bedarfs an Spenderorganen auch womöglich mal ein klitzekleines Bisschen zu schnell festgestellt werden könnte.

Das kann man als Verschwörungstheorie und Unverschämtheit gegenüber den Ärzten abtun. Oder man befasst sich etwas intensiver mit dem Organspendeskandal 2012 und öffnet sich der Erkenntnis, dass Ärzte eben auch nicht immer nur die edelsten der Menschen sind.

Aber die Argumente der grundsätzlichen Organspende-Gegner, also von 16 % der Deutschen, kommen bei Baerbock nicht vor. Wenn die aber kühl ignoriert werden können, stellt sich doch irgendwie die Frage, weshalb wegen eines Problems, von dem (siehe oben) 9.400 Menschen betroffen sind, nun alle erwachsenen Bundesbürger eine Erklärung abgeben müssen?

Das findet indes auch Jens Spahn völlig normal: „Die Zahlen sind immer schlechter geworden.“ Es gebe zu wenig Organspender, das müsse doch geändert werden. Und überhaupt sei die Widerspruchslösung ja keine Organabgabepflicht – sondern die Pflicht, sich darüber Gedanken zu machen.

*****

Es fehlen Organe, also werden die Bürger zu Spendern gemacht (es sei denn, sie widersprechen ausdrücklich). Die Politiker am Tisch – Spahn, Baerbock, Michael Sommer – streiten über die Details der Umsetzung in die Tat, aber sie hinterfragen nicht den Ansatz dieser Idee. Aber wenn ein Mangel das wirklich rechtfertigt – was könnten wir dann künftig noch spenden müssen, pardon: sollen? Blut? Rückenmark? Eizellen für unfruchtbare Frauen? Altkleider?

Und wieso sollten mit derselben Begründung nicht noch andere Pflichten für andere Dinge eingeführt werden? Wahlpflicht? Oder irgendeine andere Pflicht in einem Bereich, in dem – scheinbar oder tatsächlich – ein Mangel herrscht?

Ist es wirklich Aufgabe von Politik, ein gesellschaftliches Umdenken zu erzwingen? Spahn bekennt sich zu einem klaren „ja“: „Ich sage das aus einem gesellschaftlich-moralischen Ansatz.“ Das ist der eine Punkt, den Moderator Plasberg leider komplett verschläft – er stellt die grundsätzliche Frage nicht: Ist es wirklich Aufgabe von Politik, dass sie sich mit Moralfragen befasst? Die Grünen haben damit angefangen, die CDU macht damit weiter – selbst ein vermeintlich Konservativer wie Jens Spahn.

Er ist, um es mit einem abgewandelten Zitat aus Goethes „Faust I“ von 1808 zu sagen, „ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft“.

*****

Das WDR-Kamerateam lotet dann noch einen journalistischen Abgrund aus: Man fragt Passanten „Wie stehen Sie zur Organspende?“ Und dann fragt man sie, ob sie einen Spenderausweis haben.

Das ist genau das Missverständnis, um das die ganze Sendung leider einen riesigen Bogen macht: Ich kann grundsätzlich für etwas sein, ohne es selbst konkret zu tun. Ich kann die Möglichkeit zur Organspende grundsätzlich gutheißen – und trotzdem selbst nicht Organspender sein wollen. Das ist eine der grundlegenden menschlichen Freiheiten – und sie ist nicht, auch nicht über eine sogenannte Widerspruchslösung, irgendwie durch den Staat zu vermitteln.

Außer Ulrike Sommer sagt das den ganzen Abend leider niemand.

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157 Kommentare

  1. Im Gegensatz zu vielen anderen Themen und Sendungen war die Besetzung und auch die Äußerungen der Beteiligten wirklich fair. Ich konnte kein Argument, auch das vom Autor angesprochene, vermissen. Im Gegenteil, es wurde alles gesagt.

  2. Jetzt nehmen die mich schon zu Lebzeiten aus wie eine Weihnachtsgans! Jetzt auch noch nach meinem Tode……..?

  3. Spahn möchte ein Gesetz zur Organspende einführen und kann nicht die medizinisch, notwendigen Grundbedingungen vorweisen.
    – keine keimfreien Kliniken
    – kein geschultes medizinisches Personal
    – keine grundsätzliche Obduktion
    Es wird so wie die Energiewende: nicht durchdacht, nicht effizient, gut subventioniert und teuer an Leib und Leben für den Bürger.

  4. Die Stimmung hier ist völlig paranoid. Es geht bei der Diskussion nicht darum, ob man Organspender sein will oder nicht, sondern ob es eine Widerspruchslösung geben soll oder nicht. Fakt ist eben, dass immer irgend jemand eine Entscheidung treffen muss. Nach derzeitiger Regelung können auch die Angehörigen gefragt werden, wenn eine klare Entscheidung des Hirntoten fehlt. Wir haben also eine Rechtslage, die die schlechteste denkbare ist. Jeder sollte einen solchen Ausweis, entweder mit Zustimmung oder mit Ablehnung einer Organentnahme tragen. Alles andere bedeutet eine Abschiebung der Verantwortung auf andere. Das gleiche gilt für eine Patientenverfügung.
    Entscheidungen muss man selbst treffen oder andere machen es, so ist das Leben. Ebenso, dass Ärzte bei Diagnosen auch irren können. Das ist auch bei der Entscheidung so, ob lebenserhaltende Maßnahmen eingestellt werden sollen oder nicht. Wer jedoch Angst vor der Entnahme lebender Organe nach Eintritt des Hirntodes hat, kann sich auch auf eine Blinddarm- oder Gallen- oder sonstige OP freuen. Wer hirntot ist, wacht nicht mehr auf und wer wieder aufwacht, war nicht hirntot. Das Sterben des gesamten Organismus ist ein biologischer Prozess, der sich über sehr lange Zeit hinzieht. Wer da Angst vor Organentnahme hat, sollte sich auch Gedanken über das Krematorium ab 48 Stunden später machen. Sorry, ich will nicht makaber sein, aber solche Hinweise sind manchmal hilfreich.

    • Die Stimmung ist keineswegs paranoid.

      Es geht um Datensammlung, Auswertung und Verwertung. Fehlt dann der Widerspruch, ist implizit eine Zustimmung zu unterstellen.

      Damit wird der passiv Zustimmende zur potentiellen „Ware“, die vom Recht geschützt ist. In einem Land, das nicht einmal die existierenden Parallelgesellschaften wirksam unter Kontrolle halten kann, in welchem immer noch hunderttausende Menschen ohne Ausweis und festgestellte Identität zirkulieren, in welchem Ordnungs- und Sicherheitskräfte systematisch dezimiert wurden.

      Und indem andererseits die Datenkrake mit größter Begeisterung immer fetter gefüttert wird … . Cui bono?

      Es geht um möglichen Missbrauch und den Schutz davor.

      • Ihnen ist aber klar, dass nach derzeitiger Rechtslage andere die Entscheidung treffen können, wenn vom Betroffenen keine Erklärung vorliegt? Entscheidungen muss immer jemand treffen. Insofern ist die Widerspruchslösung eine saubere Sache. Sie zwingt dazu, sich selbst mit der Sache zu beschäftigen. Die derzeitige Rechtslage verleitet die Leute, ihre Entscheidung auf den Sankt Nimmerleinstag zu verschieben, weil sie sich mit der Sache nicht auseinander setzten wollen. Das bedeutet in der Praxis, dass die Entscheidung einfach auf Angehörige abgedrückt wird, auch was lebenserhaltende Maßnahmen betrifft. Ich war auch schon in der glorreichen Rolle, dies tun zu „dürfen“. Und dann musste ich versuchen zu ergründen, was die betroffene Person gewollt hätte. Das war ein Sch….Spiel.
        Doch Hadrian, die Stimmung hier ist paranoid. Man sucht sich alle möglichen Gründe, sich mit der tatsächlichen Sache nicht auseinander setzen zu müssen. Wir haben zu diesem Thema derzeit die faktisch schlechteste Rechtslage überhaupt. Und hier plötzlich mit der Datenkrake zu argumentieren, während man sonst -wie ich auch- eine lückenlöse Identitätsfeststellung fordert, passt nicht zusammen.

      • Ein wichtiger Gedanke!

        Jeder halbwegs zivilisierte Mensch besitzt heutzutage eine Patientenverfügung, um seinen Angehörigen die Entscheidung zu ersparen, ob sie ihn die nächsten zehn Jahre die Wand im Pflegeheim anstarren lassen sollen. Darin regelt man auch diese Frage. Am besten mit einer Fristenlösung zur Abschaltung lebenserhaltender Massnahmen. Man kann beispielsweise verfügen, dass drei voneinander unabhängige und auch räumlich getrennt praktizierende Gutachter den Hirntod feststellen müssen oder man bestimmt eine Frist bis zur Abschaltung von mehreren Wochen oder Monaten, wonach dann der Körper und seine Organe freigegeben sind.

        Das steht dann in der Patientenverfügung, deren Einhaltung die angehörigen überwachen sollten. Im Zweifel bestimmt man einen Vertreter seiner Wahl, falls „gierige“ Verwandtschaft es nicht abwarten kann.

        Da gibt es den Berufszweig der Rechtskundigen, die dass , neueste Vorschriften beachtend, möglichst gerichtsfest erstellen und beurkunden lassen können … eine, wie mir scheint, gute Investition in die Zukunft … .

    • Grundsätzlich würde ich davon ausgehen, das jemand der wirklich Organe spenden will, einen entsprechenden Ausweis mit sich führt.
      Man tritt unter Umständen an Angehörige eines Hirntoten heran, um an dessen Organe zu gelangen und dann muss dieser entscheiden. Dann zeigt es sich, ob Menschen in der Familie über wichtige Themen, die im Alltag eintreten können, sprechen.

      • Boudicca. So der Idealfall. Ich weiß nicht, ob alle die spenden wollen einen Ausweis haben. Ich glaube nicht. Die wenigsten setzen sich mit diesem Thema überhaupt auseinander. Es wird kaum darüber nachgedacht, so zumindest mein Eindruck. Das Thema wird einfach verdrängt, es ist unangenehm.

      • Das Thema wird verdrängt. weil es unangenehm ist. Wer nicht unmittelbar betroffen ist setzt sich nicht damit auseinander. Es ist eine Konfrontation mit der eigenen Verletzlichkeit, Krankheit, Tod und Trauer.

    • Ich kann Ihnen nur zustimmen, jeder muss für sich selbst die Verantwortung übernehmen. Das zumindest hat die ganze Diskussion der letzten Monate bei mir bewirkt und ich habe mich gegen Organspende entschieden. Ich möchte in Ruhe sterben und ich gestehe das auch anderen Menschen zu. Sollte ich so schwer erkranken, dass nur eine Organspende helfen würde, dann ist das mein Schicksal, welches ich annehmen würde. Keinesfalls hätte ich die Erwartungshaltung, dass in den Sterbeprozess eines anderen Menschen eingegriffen wird, um für mich ein Organ zu entnehmen.
      Ist das Gesetz erst einmal verabschiedet, dann werden wir es erleben, dass Geschäfte mit den Organen gemacht werden. Wir werden auch nicht lange darauf warten müssen, bis es die ersten Zweifel an der Diagnose Hirntot einzelner Patienten gibt.

      • @ Bambu. Ich sehe ähnlich es wie Sie. Ich möchte bei mir auch keine Transplantation eines Spenderorgans, u. a. weil ich für mich lebensverlängernde Maßnahmen ablehne. Ich weiß aber nicht, ob ich das noch so sehen werde, sollte ich z. B. mal schwer erkrankt von ständigen Nierenkoliken geplagt werden und ein Spenderorgan könnte für einige Jahre wieder für mehr Lebensqualität sorgen. Was Organhandel und Zweifel an der Diagnose Hirntod einzelner Patienten betrifft, brauchen wir auf Gesetze nicht zu warten. Das gibt es jetzt schon. Was Organhandel betrifft, vielleicht sogar mehr als wenn die gesetzlichen Regelungen klarer wären als es bislang der Fall ist.

      • Ich gönne dem Lauda die neue Lunge wirklich – aber die war verdammt schnell vor Ort, um transplantiert zu werden.

    • Dachte das Thema sei durch, ist doch ausgiebig hier diskutiert worden aber egal:
      Wer einen Ausweis mit sich führt hat sich entschlossen und festgelegt ob ja oder nein.
      Wer keinen mit sich führt hat sich auch entschlossen – nämlich vorerst NICHT zum Spender zu werden.
      In den letzten jahren ist man von den Kassen ja förmlich mit den „Schlacht-Ausweisen“ bombardiert worden, deshalb zieht auch Unkenntnis nicht.
      Die jetzige Regelung durchaus zufriedenstellend, denjenigen welche gierig auf profit sind natürlich nicht.
      Das Ausschlachten eines Menschen bringt etwa 12000 €, wenn die Ersatzteile dann verkauft werden. Oder ist hier jemand der Ansicht das das von den kassen nicht über Umwege zu bezahlen ist?
      Mir persönlich ist es egal, habe schon seit langer Zeit ein Tatoo mit
      meiner Ablehnung (textlich + auch bildlich für med. Analphabeten) an exponierter Stelle. Das kann man eben nicht übersehen !!, weder im Ausland noch Inland . Auch der Hinweis keinen Ausweis gefunden zieht nicht, es sei denn man würde die Haut gleich mit abziehen 😉
      Wäre der Mensch schon bei der „Erschaffung“ als Ersatzteilspender angedacht, hätten wir den Reißverschluß bestimmt nicht erfinden müssen.
      Das hätte das überirdische Gesisteswesen namens „Gott“ sicherlich bedacht !

      Es sterben keine Menschen weil keine Organe als Ersatzteil da sind, sondern weil sie eben sterbenskrank sind.
      Das kann vielerlei Ursachen haben , vom selbstverschuldeter verfressener-versoffener Leber/ Pankreas über dauerverqualmter Teeerlunge , genetische Veranlagung usw.

      Der Hinweis mit dem Krematorium ist totaler Quatsch und zeugt nur von der Unkenntnis des Verfassers- Hauptsache labern und Angst machen sei hier als Verdachtsmoment genannt.
      https://www.deutschlandfunk.de/leichenschau-ein-gesetzlich-geregelter-akt.709.de.html?dram:article_id=240178

      • @ Stolzer Sachse. Es ist mir egal, ob Ihrer Meinung nach das Thema durch ist oder nicht. Sie sind nicht das Maß der Dinge! Ich sage meine Meinung immer. Die brauchen sie nicht zu lesen, wenn es Ihnen nicht passt. Sie haben auch meinen Kommentar nicht verstanden. Ich sprach auch davon, dass nach derzeitiger Rechtslage auch andere Personen über die Hirntoten entscheiden können. Nein, so einfach wie Sie die Lage darstellen ist es nicht. Wenn Sie sich ein Tatoo anbringen lassen – Ihre Sache. Das ist jedoch nicht Maßstab allgemeinen Handelns. Auch mein Beispiel mit dem Krematorium haben Sie nicht verstanden. Lesen Sie‘ s einfach noch mal. Vielleicht kommen Sie drauf, was ich sagen wollte. Tipp: versuchen Sie „zwischen den Zeilen“ zu lesen uns seien Sie einfach mal offen für Argumente, die nicht Ihre sind.

      • Genauso geht es mir mit bei ihrem Geschwurbel.

        Doch ,doch ich gehöre zum Maß aller Dinge, denn ich gehöre zur Gattung des Homo Sapiens, welcher bekanntlich die „Krone der Schöpfung“ oder wie ich es gern bezeichne der Evolution ist. 🙂
        Oder kennen Sie etwa noch höherentwickelte Wesen ? dann immer her damit.
        Nach jetziger Rechtslage können keine „anderen Personen“ über die Ausweidung eines Sterbenden entscheiden, das dürfen nur die engsten Familienmitglieder!
        Dort wo solche nicht vorhanden mag eine Grauzone existieren, aber auch da sind „Entscheidungen Fremder“ illegal. Derjenige ist nicht als „Spender“ einzustufen und normal zu bestatten. punkt!!

        Das Thema ist zu ernst um zwischen den Zeilen zu lesen. Drücken sie sich klar und deutlich aus und schwafeln Sie nicht über Krematorien.
        Gerade dort ist vom Gesetz eine 2. Leichenschau zwingend vorgeschrieben.

        Um die Sache abzukürzen, lesen Sie hier weiter:
        https://www.tichyseinblick.de/tichys-einblick/organ-spende-mein-koerper-gehoert-nicht-mir/

        Wenn wir die Gesellschaft über die Organspende aufklären
        bekommen wir keine Organe mehr.

        (Rudolf Pichlmayr, Transplantations-Medizin-Professor)

        mfg
        Mors,Mors

      • Ach, jetzt auf einmal können andere Personen doch über die Organspende entscheiden? Was hatte ich in meinem Eingangspost geschrieben? Rückzugsgefechte, stolzer Sachse? Nein, ich finde die Rechtslage nicht gut. Eine Widerspruchslösung finde ich sauberer. Und ob das Thema „durch ist“ oder nicht, entscheiden nicht Sie. Sie sollten lernen, auch andere Meinungen ertragen zu können, dann schaffen Sie es vielleicht auch, nicht nur über Ihre eigenen Witze zu lachen.
        Das mit der Leichenschau gehört doch gar nicht hier her. Sie haben das Beispiel mit dem Krematorium offensichtlich immer noch nicht verstanden. Ich hätte als Beispiel auch eine Obduktion nennen können. Wer Angst vor einer Entnahme lebender Organe nach Eintritt des Hirntodes hat, sollte auch vor einer Obduktion Angst haben. Solche Ängste wurden in den Beiträgen weiter unten immer wieder als Grund gegen Organspende vorgetragen. Klingelt es jetzt?
        Wenn nicht, holen Sie einfach mal vier, fünf mal tief Luft, entspannen sich und versuchen es nochmal. Wenn Sie es dann immer noch nicht verstehen, schlafen Sie eine Nacht drüber. Es ist nicht schwer.
        Auch mit dem Feindbild, das Sie gegen mich hegen, verzetteln Sie sich übrigens. Schauen Sie, genau das meinte ich unter anderem damit, als ich die Stimmung hier anfangs als „paranoid“ bezeichnete.

      • Ja, ja @ Hummel
        Da Sie den angebotenen Link scheinbar verweigern erübrigt sich jedes weitere Wort.
        Auf Ihr weiteres Geschwurbel etwas Nettes 🙂
        Daß du ihn durchschautest hat dir noch keiner verziehen, er mag noch so gut dabei weggekommen sein.“
        (A. Schnitzler)
        mfg
        mors, mors

      • Ich habe nicht die Absicht, mit Ihnen das Für und Wider von Organspende zu diskutieren. Das muss jeder für sich entscheiden. Ich bin kein Paternalist. Ich plädiere hier für die Widerspruchslösung, da ich die bisherige Regelung nicht gut finde. Ein kluger Mensch schafft das, die beiden Themen unterscheiden zu können.
        Noch was, halten Sie sich nicht so sehr an Autoritäten. Versuchen Sie immer selbst zu denken und zu argumentieren.

  5. Denken wir das einmal weiter. Wenn dem Staat jetzt ein Recht auf den toten Körper eingeräumt wird, so wäre es doch nur konsequent wenn dieses im nächsten Schritt auf den lebenden auszudehnen, beispielsweise im Sinne einer Verpflichtung zur gesunden Lebensführung. Denn, wer seinen Körper ruiniert, beispielsweise durch Rauchen, Trinken, No Sport, handelt demnach doch gemeinschaftsschädigend.
    Vielleicht findet sich dieser Punkt dann irgendwann sogar im StGB als Tatbestand der „Organhinterziehung“ oder des Organvandalismus.
    (PS ich würde Lebervandalismus bevorzugen…)
    PPS Übrigens fast alles schon mal da gewesen…

  6. Selbstverständlich ist die Zurverfügungstellung der eigenen Organe nach dem Tod eine bedenkenswerte Menschenpflicht.

    Wird man aber bereits zu Lebzeiten „katasterisiert“ in form computermäßiger Erfassung und sind die Krankenkassendaten und Laborberichte ebenfalls irgendwo gespeichert, ist es eine Frage der Zeit, wann alle Daten, gegebenenfalls illegal zusammengeführt werden.

    Das ideale Opfer mit den entsprechenden Merkmalen, vielleicht einer seltenen Blutgruppe, noch unterstützt durch die „Fitnessdaten“, welche dessen Sportuhr laufend erfasst, ist dann für den jeweiligen „Nachfrager“ durch die laufenden Datenerfassungen leicht ermittelbar … .

    Ich denke, alles weitere zu möglichen Missbrauchsszenarien kann jeder selbst erschliessen. Irgendwann könnte es dann vielleicht von Vorteil sein, jederzeit eindeutig als fettleberbehafteter Couchpotatoe identifizierbar zu sein.

  7. Ich bin erschrocken wie hier über das Thema diskutiert wird! Ich wünsche niemanden das er mal in seiner Familie/ Freundeskreis auf so eine lebensverlängernde Maßnahme angewiesen ist. Bin tief traurig…

  8. Was mir bei der Gesetzesvorlage nicht klar ist,
    das ist folgendes:
    vor einiger Zeit wurde das im Bundestag diskutiert, mehrheitlich haben die Redner es abgelehnt. Ich frage mich, warum das nun wieder auf dem Tisch ist? Ich hatte es bei Phoenix live gesehen.
    Merkwürdig.

    • Sie beschäftigen uns. Beständig.
      Damit der große Elefant weiter möglichst unsichtbar bleibt und in Ruhe wachsen kann.

  9. Jeder sollte sich einmal selber fragen was ist wenn man selbst betroffen ist. Wenn es einem schlecht geht und man sterben muss weil es keine Organe gibt. Man könnte auch festlegen, dass nur die Organe bekommen die selbst spenden. Es wäre spannend ob Betroffene dann auch von persönlicher Freiheit schwadronieren.

    • Und was ist mit den Menschen, die nicht spenden können, weil sie z.B. Medikamente nehmen müssen, oder schon transplantiert sind ( ein transplantiertes Organ hält nicht ewig) …haben die dann einfach Pech gehabt?

      • >> zu schon transplantiert <<
        die bekommen dann ein 2. oder vielleicht sogar 3. ?
        obs am nötigen Zaster liegt weiß ich nicht, aber googeln Sie mal: "Fürst Thurn u. Taxis Transplantation "

        Man kann hier lesen: https://chrismon.evangelisch.de/organspende
        wo meiner Ansicht nach von den “Gottesfürchtigen “ Verrat an "Gottes Schöpfung" begangen wird.

        und zum Ausgleich auch hier über die Erfahrungen von Betroffenen und Ärzten: https://initiative-kao.de/

  10. Der Artikel trifft die Sache auf den Punkt. Realistischer als Monty Pythons dürfter Rainer Erlers „Fleisch“ aus dem Jahre 1979 sein.

    Daß diese Ängste der Bevölkerung jetzt nicht wahrgenommen werden, zeigt einmal mehr, wie abgehoben die heutigen Politiker werden und daß auch hier die Kirche einfach schweigt, ist schlicht schockierend. Ich finde es auch gut (oder besser altruistisch), wenn jemand 1 Million für eine gute Sache spendet oder einer gemeinnützigen Organisation als Alleinerben einsetzt (ob das die regulären Erben auch so sehen; in D gibt es ja noch einen Pflichtteil, was nicht in allen Ländern so ist). Auch wenn ich das grundsätzlich gut finde, heißt das noch lange nicht, daß ich das auch tun will oder werde.

    Auch daß der Organspende Skandal hier nahezu vollkommen ausgeblendet wurde, wirft kein gutes Bild auf die Diskussion. Ein schwaches Bild gab hier vor allem H. Spahn ab, als er gefragt wurde, wie er denn sicherstellt, daß die Register auch korrekt geführt wurden und er eine „Nichtantwort“ gab, wie „die Menschen werden 2x angeschrieben, ob sie das wollen“. Das war nicht gefragt, H Spahn!!

    Auch das Thema Datenschutz bezüglich dieses Registers wurde komplett ausgeblendet. Wenn Ärzte gegen Geld , Patienten (besonders gut situierte) bevorzugen; dann ist der Schritt zu einer „vorzeitigen“ Entnahme eben nicht so weit. Wer überwacht, ob das Register korrekt abgefragt wurde? Besonders bei Menschen ohne Bindung oder Nachkommen ist doch der Missbrauch dann vorprogrammiert. Wo genug Geld im Spiel ist, gibt es immer Missbrauch oder Kriminalität.

  11. Das Problem ist doch vielschichtiger!
    Es ist nicht nur der Missbrauch, der regelhaft überall dort zu finden ist, wo es um viel Geld geht. Eine Transplantation bringt der Klinik richtig Kohle. 100.000 Euro und mehr sind keine Seltenheit. Da kommen die gespendeten, vulgo kostenlosen Organe gerade recht! Der Spender ist ja tot und kann keinen finanziellen Ausgleich mehr beanspruchen.

    Zweitens bringt ein Mehrangebot an Organspendern nicht notwendigerweise eine Verbesserung bei den potentiellen Empfängern. Es müssen 10 und mehr immunologische Parameter zwischen Spender und Empfänger übereinstimmen, damit die Transplantation ein Erfolg werden kann und der Empfänger nicht sein Leben lang hochdosiert Immunsuppressiva einnehmen muss (die im Übrigen Krebs verursachen oder fördern können).

    Drittens Ist die Widerspruchslösung kritisch zu sehen. Da kann der Arzt gerne einmal, gewollt, fahrlässig oder ungewollt die Widerspruchserklärung übersehen. Eigentlich müsste sich die dann jeder Bürger in großen Lettern auf die Brust tätowieren lassen, damit das auf jeden Fall klar und nicht zu übersehen ist. Und selbst da kann es bei schwerst polytraumatisierten Patienten eventuell übersehen werden.

    Ebenfalls ist der Gesundheitszustand und das Alter des Spenders kritisch. Leidet er unter chronischen Infektionen (z.B. HIV), unter Krebs oder einer Autoimmunerkrankung? Diese wären auf jeden Fall auszuschließen. Dazu kommt das Alter.

    All diese Dinge wären trotzdem zu beachten, auch wenn die Widerspruchslösung eingeführt würde.

    Aus meiner Sicht kommt jedoch noch etwas hinzu, nämlich die Störung der Totenruhe und Leichenfledderei, falls im Nachhinein über den Spender bekannt wird, dass er eine Widerspruchserklärung abgegeben hat. Als Angehöriger und Hinterbliebener würde ich damit auf jeden Fall juristisch gegen die verantwortlichen Ärzte vorgehen.

    Und an Spahn aber auch Baerbock gerichtet: lassen Sie die Finger von Themen, die Sie intellektuell gar nicht durchdringen und von denen Sie eine Ahnung haben wie die Kuh vom Stricken.

  12. Besser als bei der GEZ können die Datensätze eines jeden hier Gemeldeten gar nicht aufgehoben sein. Keine Ahnung, ob es eine weitere Stelle in Deutschland gibt, wo der Komplettsatz vorhanden ist.

  13. Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
    Art 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

    Geht es nach Herrn Spahn, muss ich ausdrücklich erklären, dass meine Organe immer in mir bleiben. Mir steht die Würde der körperlichen Unversertheit also nur dann zu, wenn ich ausdrücklich widerspreche, dem Staat also erst mitteilen muss, dass ich unversert bleiben möchte. Ziemlich unverschämt von dem Herrn. Das hatten die Verfassungsväter anders gemeint.

    • Die Diskussion ist hier schon sehr paranoid. Ihre Würde als Mensch ist unantastbar, aber ihre Würde als Leiche dann eher nicht mehr. Und sorry, um genau das geht es. Und Widersprechen können sie ja auch. Die moderne Medizin stellt uns einfach vor Entscheidungsprobleme, die wir früher nicht hatten. Das ist unangenehm (manche meinen unmoralisch), dafür leben wir fast alle erheblich länger.

      • >> dafür wir leben erheblich länger.. <<

        Eben und warum wollen sie dann auf Kosten der noch nicht Toten, sondern im Sterbeprozeß befindlichen Ausgeschlachteten NOCH länger leben?
        DAS ist nicht nur unmoralisch sondern unverschämte GIER auf Kosten anderer.
        Wenn der große Zampano das Licht ausknipst wars das eben, damit muß man halt zurechtkommen.
        Die Einen bei den 72 Jungfrauen und die Anderen in nebulösen Paradies mit Choralgesang. Tragen sie's wie ein Mann.

  14. Die Fragen nach der Wirksamkeit des Gesetzes oder des moralischen Drucks sind zwar wichtige, aber trotzdem „nur“ zweitrangige Fragen um die „Organspende“.

    Der youtube-Blogger, der sich „Der Mann mit dem Hut“ nennt, wirft in einem ca. 20-minütigen Video eine Reihe weiterer wichtigerer Fragen auf und äußert seine Gedanken, Erfahrungen und Meinung dazu (wer das Video sehen will: einfach nach dem Autor und „Organspende“ googeln oder die Suchfunktion auf youtube nutzen – wenn den Link direkt angebe, kann es sein, dass dieser Beitrag nicht durchkommt):

    (1) Wann ist jemand wirklich „tot“?
    (2) Was ist „hirntot“? Wann ist jemand „hirntot“?
    (3) Warum können Organe nicht von einem Toten entnommen werden, sondern nur bei einem „hirntoten“ Patienten?
    (4) Was passiert bei der Organentnahme? Wie erfolgt sie?
    (5) Wie wird die Dringlichkeit festgelegt, mit der ein Patient auf die Warteliste gesetzt wird?
    (6) Wer verteilt die gespendeten Organe? Wie kommt das Organ zum Patienten?

    Wichtig:
    (7) Wie kann Missbrauch vorgebeugt oder verhindert werden – dass bspw. ein Privatpatient, der weiter unten auf der Warteliste steht, den Patienten vorgezogen werden könnte, die auf dieser Liste über ihn stehen? Gibt es überhaupt solche Vorkehrungen?
    (8) Wer kontrolliert das? Gibt es überhaupt eine Kontrolle, dass bei der Verteilung der Spendenorgane nicht geschummelt und geschmiert wird? Wer profitiert andernfalls davon?
    (9) Wer prüft die Richtigkeit der Angaben, auf deren Grundlage ein Patient auf die Warteliste gesetzt wird, um Betrug zu unterbinden? Gibt es überhaupt jemanden, der das prüft?

    Dass es bisher so wenig Spender gibt, liegt nicht nur daran, dass es für manche Leute unangenehm sein mag, darüber nachzudenken, wenn sie oder deren Angehörige einmal in eine solche Situation kommen sollten, in der ihre Organe entnommen werden sollen (oder nicht).

    Es gibt aus meiner Sicht auch einen Mangel an Informationen – und aufgrund von Organskandalen in der Vergangenheit mglw. auch Misstrauen. Könnte es auch sein, dass ein „Hirntot“ mglw. auch „etwas zu früh“ festgestellt werden kann? Wie kann man das verhindern? Selbst hat man darauf ja keinen Einfluss.

    Hier tut Aufklärung Not. Sollte eigentlich eine Art „Heimspiel“ für einen Sender mit „Bildungsauftrag“ sein. Und wenn dann aber die Fragen nach der Wirksamkeit eines Gesetzes (wie von Spahn angestebt) oder Fragen des „moralischen Drucks“ alles sind, was den öffentlich-schlechtlichen Anstalten bei „hart aber fair“ eingefallen ist (ich habe die Sendung nicht gesehen), dann wurde dazu eine Chance vertan.

  15. Wenn die angeblichen bereitwilligen 84 % der deutschen Organspender sich einmal aufklären lassen würden, wäre ihre Bereitschaft zu Spenden auf 10 % sinken. Spahn ist mit Sicherheit eine gelenkte Figur in dem grusligen Spiel. Anders kann man seine Vehemenz für diese Sache nicht deuten.

  16. „Es hat noch niemand überlebt, dem wir die Leber herausgenommen
    haben.“ Deshalb wundere ich mich auch schon lange darüber, sehr
    geehrter Herr Walther, daß Deutschland irgendwie noch nicht ganz
    tot ist, sondern immer noch etwas atmet. Obwohl diesem „Körper“
    doch quasi am laufenden Band lebenswichtige Organe explantiert
    werden. „Deutschland verrecke“. Aber nicht mal das kriegen die hin.
    (Vielen Dank für Mascha Kaléko!)

  17. Mit der Widerspruchslösung erhofft man sich, dass es möglichst viele Bürger sein werden, die den Widerspruch versäumen. Völlig klar!
    Unklar ist, inwieweit dieser Widerspruch auch Rechtskraft hat. Wo wird der eingetragen.? Auf der Gesundheitskarte? Oder in der Datenbank der Krankenkassen? Wie kann der Betreffende zu Lebzeiten erfahren, wo seine Willenserklärung abgespeichert ist?
    Was zu befürchten ist, dass nun Tür und Tor für einen Markt eröffnet ist, der zuvor als völlig Tabu galt: Das Geschäft mit dem Organhandel. Die Transplantationszentren werden sich um jeden Transfer-Fall reißen.

    Um es zynisch, sarkastisch auszudrücken. Mit der Transformation des neuen Organ-Transpöantationsgedetzes sind wir und unsere Organe zu einem potentiellen Geschäftsmodell geworfen Ähnlich dem der CO2-Lüge, der angeblichen Bedrohung des Klimas, wird nun auf dem Gesundheits- und Organtransplantationssektor ordentlich Kasse gemacht!
    Warte darauf, bis solche Kliniken an die Börse gehen.
    https://vera-lengsfeld.de/2019/04/02/organentnahme-bei-hirntod-ein-milliardenschwerer-megamarkt/#more-4267

  18. Das fehlt noch, das man nach einem Unfall auch noch ausgeweidet wird. Weil man noch brauchbare Organe hat.
    Und wenn man schon dabei ist, werden die Goldzähne auch gleich gezogen ? Darf ich meine Haut auch gleich für Lampenschirme hergeben, meine Haare für ein Fiffi ?
    Mein Geschlechtsteil für einen Transgender ?
    Sind das noch Politiker ? Kommt mir vor wie Aasgeier.

    Warum macht man das nicht viel einfacher ?
    Bürgerbüro, Kfz Zulassungsstelle, der Hausarzt, kurz wo man immer wieder mal ist, gibt es kleine Aufkleber mit OS drauf. OS steht für Organspender. Wer bockt drauf hat seine Teile zu Spenden, klebt sich auf Führerschein, Personalausweis, Krankenkassenkarte so einen kleinen Aufkleber drauf. Wer den nicht hat, ist kein Spender.
    Wozu immer der ganze Umstand ? Nur Krankenhäuser dürfen dann diese Aufkleber nicht haben. Sonst wird man noch schnell beklebt, und ausgeweidet.

    Herr Spahn könnte ja mal aufs Motorad Treffen fahren, wenn er Organspender sucht. Stellt sich mal mit Bier und Grillwürstchen da hin, macht Werbung für Organspende.
    Wird sicher ein unterhaltsamer Abend.

    • Herr Spahn könnte sich vors Schwuz in Berlin stellen und über AIDS aufklären.
      Herr Spahn könnte sich in Krankenhäuser stellen und für Hygiene sorgen
      Herr Spahn könnte dafür sorgen, dass in Krankenhäusern Profis putzen und nicht überforderte stinkende Hilskräfte, die schon an der eigenen Körperpflege scheitern und sich bei Frischoperierten abstützen um wieder hoch zu kommen.

    • Das scheint eine ganz fiese Debatte, die da gerade geführt wird, sollte einiges von dem in den tweets auch nur halbwegs richtig sein:
      https://twitter.com/Tom_coal/status/1112728571150323712
      „36% aller Deutschen haben eine #organspende-Ausweis. Das heißt, es gibt fast DREISSIG MILLIONEN potentielle Spender. Nur knapp 800 Transplantationen wurden durchgeführt, das heißt, das Problem liegt NICHT in der Spenderegelung!“
      „Mein größtes Problem mit der Widerspruch-Regelung ist die dann entstehende Datenbank. Speicherung der Nichtspender bedeutet auch die Speicherung der Spender. Diese Datenbank kann missbraucht werden, wie alle gespeicherten persönlichen Daten“

  19. Wir haben diese wunderbare, milliardenteure Krankenkassenkarte.
    Warum wird nicht, mit dem Hausarzt zusammen, darauf eingetragen, ob man spenden will?
    Es muß doch um etwas ganz anderes gehen.
    Ich verstehe auch nicht, warum Politiker bei offensichtlich verfassungswidrigen Vorhaben nicht belangt werden können.

    • Sehr gut!
      Im Prinzip wurde da sogar von der grünen Bearbock so ein Ansatz geäußert – per Personalausweis dies zu machen. Doch was hätte der Personalausweis damit zu tun..
      Die GKV-Karte wird alle 2 Jahre wohl erneuert und man könnte den Status aktualisieren.
      Beim PA wäre dies mit hohen Kosten verbunden, da wegen der biometrischen Daten alles erneuert werden müsste.
      Aber Ihr Vorschlag würde Nägle mit Köpfle machen. Denn, überall redet man von KI und Eindämmung von Verwaltungsaufwand und Einsparung von adäquater Kosten. Gerade im GKV-System klagt man über horrende Verwaltungskosten – das wäre wirklich mal ein Nobel-Preis wert, würde man diese „Patientenverpflichtung“ oder Option zur Organentnahme auf der GKV-Karte so einprogrammieren um Missverständnisse/Missbrauch/Fälschung zu vermeiden.

      UND, beim Arzt oder kurz vor dem Tod wird als Erstes diese Karte sowieso abgefragt….

    • Um was es geht ? Es geht darum, ein neues Geschäftsfeld zu eröffnen, um dran mitzuverdienen.
      So wie man das bei der Energiewende auch gemacht hat.
      Wenige Profitieren, die breite Masse zahlt nur eine Kugel Eis.

  20. Mein Widerspruch ist schon formuliert. Und mir soll niemand sagen, wenn so weit wäre, würde auch ich …
    Nein, ich konnte mich intensiv mit dem Thema beschäftigen, da ich in meinem Bekanntenkreis eine Nierentransplantation und eine Herztransplantation erlebte.
    Nicht die Dauer eines Lebens zählt, der Inhalt ist es.

    • Irgendwer oder was hat es eingerichtet, dass das Leben endlich ist.
      Und zwar ein jegliches zu seiner Zeit.

  21. Mit der Widerspruchslösung werden die Verhältnisse auf den Kopf gestellt. Nach dieser hat der Staat per se ein V e r f ü g u n g s r e c h t über meinen toten Körper, d e m ich durch eine Willenserklärung erst einen Riegel vorschieben muss. Der Einzelne muss die Integrität seines toten Körpers erst reklamieren, einfordern!

    Wieder ein Mosaiksteinchen, mit dem sich der Staat Rechte zueignet, die ihm in einer freiheitlichen Ordnung nicht zustehen.

    Dass Spahn meint, dieser Staat habe ein Recht „gesellschaftliches Umdenken zu erzwingen“, offenbart die ganze Misere: fehlende Wertschätzung der Rechte des Individuums; im besonderen Fall hier: fehlende Wertschätzung der körperlichen Integrität des Sterbenden und über das Sterben hinaus, des Toten.

    So schlimm das Schicksal im Einzelfall für den Betroffenen zuschlagen mag: Eine Organspende ist immer ein Geschenk, für das der Organnehmer dankbar sein darf, auf das er aber keinen Anspruch hat.

    Es wird so kommen – die überparteiliche Arbeitsgruppe wird die Widerspruchslösung durch das Parlament bringen – dass die Gesellschaft durch die Macht des Staates den toten Körper potentiell in Besitz nimmt. Eine qualitative Veränderung – bei Gott keine, hin zum besseren.

    Der Spender ist nach den Spahnschen Regelung kein Spender mehr!!! Die Semantik, freiwillige Gabe, lügt!!!

    • Der Körper ist nicht tot, nur das Hirn. Fehlen die vitalen Funktionen der Organe, sind sie für eine Transplantation nicht mehr zu gebrauchen.

  22. Warum wird nicht über diese Lösung diskutiert:
    Organspender sind ein Verein auf Gegenseitigkeit. Wer bereit ist zu spenden, dem wird auch im Notfall geholfen. Wer Organspenden ablehnt, der braucht auch keine annehmen.
    Hier wird wie bisher der Spender aktiv und nicht der Ablehnende.
    Aber es werden sich mehr Spender melden, weil sie auch im Notfall in den Genuss eines Organs kommen wollen. Niemand weiß, wann dies eintreten wird.

    • Das kann ich auch beim besten Willen nicht verstehen, warum das nicht angestrebt wird.

      Und komme mir keiner, das ginge nicht. In Israel geht das sehr wohl!
      Zitat Wikipedia:

      „Israel / Seit Januar 2010 werden Menschen, die selber einer Organspende mit einem Spenderpass zugestimmt haben, bei der Vergabe von Organen gegenüber einem möglichen Empfänger, der von der Dringlichkeitsstufe einer Spende gleich beurteilt wurde, aber keinen Ausweis vorweisen kann bevorzugt.“

  23. Organspende: Niemand würde zustimmen, wenn er wüsste worauf er sich einlässt.

    http://pflegeethik-initiative.de/2018/09/07/organspende-niemand-wuerde-zustimmen-wenn-er-wuesste-worauf-er-sich-einlaesst/

    *****

    Deutschland braucht keine Widerspruchsregelung,  sondern eine ehrliche Aufklärung und eine Auseinandersetzung mit zentralen Fragen des Lebens, die den Tod einbeziehen. 

    https://initiative-kao.de/

    *****

    Möglicher Ablauf einer Multiorganentnahme (-explantation)

    https://www.transplantation-information.de/organspende_organspender/organentnahme_organexplantation_ablauf.html

    *****

    Organspende – nie wieder. Organtransplantation aus der Sicht einer Betroffenen!

    https://gesundheitsberater.de/organspende-nie-wieder-organtransplantation-aus-der-sicht-einer-betroffenen/

    *****

    Lebende Hirntote!

    http://www.organspende-wiki.de/wiki/index.php/Lebende_Hirntote

    *****

    Krankenhauskeime: 40.000 Tote jährlich in deutschen Hospitälern!

    https://medtipp.com/index.php/allgemeines/1125-krankenhauskeime-40000-tote-jaehrlich-in-deutschen-hospitaelern

    Davon hört man bei Spahn und Lauterbach nichts! Das wäre leicht vermeidbar, aber kostet was.

    Dagegen sind die Organe kostenlos und bringen sehr viel Geld!

    Eine Lebertransplantation mit Vor- und Nachbehandlung kann nach Angaben eines Chirurgen bis zu 200.000 Euro kosten. Eine Nierentransplantation kostet im Durchschnitt zwischen 50.000 und 65.000 Euro. Ein neues Herz ist am teuersten und oft bleibt es nicht bei einem Organ, denn die Haltbarkeit ist begrenzt. (Uni Bochum Stand 2012)

    Dazu kommen noch die Kosten für teure Medikamente, ohne die ein Organempfänger nicht leben kann, wenn er denn das fremde Organ überhaupt annimmt.

    Es geht also weniger darum, Menschenleben zu retten, sondern um hohen Profit!

    Es ist ein Milliardengeschäft und Spahn ein Freund und Helfer der Pharmaindustrie!

    Eines ist jedenfalls TODSICHER, sterben werden wir alle.

  24. GRÖHE ist ausgebildeter Jurist und zugelassener Rechtsanwalt, zudem Vater von vier Kindern – ein Mann mit Verantwortungsbewusstsein, der das GG sicherlich bis ins i-Tüpfelchen kennt.

  25. Herr Spahn will hier über etwas entscheiden, von dem er nichts versteht. Er soll sich bitte ein paar Monate intensiv und persönlich mit Sterbenden befassen und dann weiss er vielleicht, was er frei von jeder Sachkenntnis Menschen antun möchte. Absolutes Nein zu diesem weiteren freiheitsfeindlichen Übergriff jetzt auch noch auf die Körper der Bürger. Man fühlt sich langsam wie ein Käfighuhn, dem nicht nur täglich die Eier abgenommen werden, sondern das noch während der fleissigen Produktionsphase auf seine Schlachtverwertung taxiert wird. Und das von einem CDU-Minister!

    • Der Spahn ist doch aber von den spezialdemokraten, oder irre ich mich ?

      • Allerdings ein sehr nachvollziehbarer Irrtum…

      • Schande über mich. Bei dieser Daily Soap was diese Regierung so liefert, kann man schon mal auf das Glatteis gelangen.
        Hauptsache man hat bei Wahlen den Bleistift sicher in der Hand.

      • Naja, das so richtig zu unterscheiden ist echt nicht mehr so einfach

  26. In einer anderen Talkshow erklärte eine ehemalige Intensiv-Krankenschwester, die bei Organentnahmen dabei war, dass es im Verhältnis zur gesamten Todeszahl gar nicht so viele „Hirntote“ gibt und nur bei „Hirntoten“ eine Organentnahmezwecks Verpflanzung gemacht werden kann.
    Bei definitiv toten Menschen, also Leichen, kann dies nicht mehr gemacht werden.
    Ich denke, die meisten Menschen glauben, sie wären „richtig tot“, wenn ihnen Organe entnommen würden…..

    Wenn es mehr „Organspender“ in Ländern mit Widerspruchslösung gibt, taucht bei mir der Gedanke auf:
    waren die „Spender“ wirklich alle „hirntot“ oder gibt es da schnellere diesbezügliche Entscheidungen der Ärzte – aus welchen Gründen auch immer….
    Ich glaube nicht, dass der prozentuale Anteil der „Hirntoten“ an der Gesamtzahl der Toten in „Widerspruchsländern“ tatsächlich höher ist. Die Effektivität der ganzen Organtransplantations-Organisation ist vermutlich besser aber dürfte auch nicht einfach zu extrem höheren „Spenderzahlen“ führen.

    Natürlich ist es für alle, außer den „Spendern“ u. deren Familien, praktisch, „Ersatzteillager“ zur Verfügung zu haben.
    Da braucht man sich wissenschaftlich auch nicht wirklich für alternative Lösungen (praktikable künstliche Organe u. s.u.)
    ins Zeug zu legen – kostet schließlich Geld.

    Bei dieser Gelegenheit:
    seit der Geburt unserer Enkel weiß ich, dass man Nabelschnurblut, das in speziellen Einrichtungen, aufbereitet wird, konservieren lassen kann, um daraus Stammzellen zu gewinnen für z.B. die Behandluing späterer Erkrankungen.

    Nabelschnurblut wird normalerweise vernichtet, wenn man sich als Eltern nicht für eine (kostenpflichtige) Konservierung entscheidet, wobei vermutlich die wenigsten Menschen von dieser Möglichkeit wissen.
    Ich halte das für eine nicht zu verantwortende Verschwendung von Stammzellen, die für viele, insbesondere Leukämiepatienten aber auch Andere gebraucht werden könnten.

    Wen das interessiert: https://www.vita34.de/
    Es gibt vermutlich auch noch andere Institutionen…

    Ich meine mal gehört zu haben, dass man aus Stammzellen auch Organe züchten könnte – zumindest theoretisch – wird in dieser Richtung geforscht ?
    Da sollte Herr Spahn sich mal drum kümmern.

  27. Ist der Hirntod gleich tot? Wissenschaft hat da Zweifel. In der Schweiz greift man „zur Sicherheit“ zur Anästhesie bei der Organabnahme.

    Außer unseren Steuern, unserer Meinungsfreiheit, unserer individuellen Mobilität will die herrschende Klasse jetzt uns zu wandelnden Ersatzteillager erklären.
    Wer nicht rechtzeitig widerspricht…Pech gehabt!

    • Auch in Deutschland werden Organe unter Anästhesie entnommen, seit bei Spendern Schmerzreaktionen festgestellt wurden.

      • Ich bin während der Op wach geworden, habe alles mitbekommen ne ganze Zeit. Bis der Chirurg den angehenden Arzt frage, wie gross er für eine 1mm Schraube bohren würde. Der meinte 1,2 mm bohren. Ich sagte : Dann fällt die Schraube durch das Loch. Bohr mal lieber 0,8 mm.
        Guckten die mich ganz verdutzt an, warum ich wach bin und woher ich das weis ?
        Einfache Formal aus dem Maschinenbau. Kernloch Durchmesser 0,8 x Gewindenenndurchmesser. Bei Normgewinden.
        Richtig. Der Preis war neue Narkose.
        Also ich möchte das nicht haben, das falls ich unreparierbar kaputt bin, das man bei mir mal aufschneidet um nachzusehen, was man noch ausbauen kann. Der Staat hat sich nicht als automatischer Erbe meiner Organe zu ermächtigen, wenn ich dagegen nicht widerspreche.
        Als nächtes fallen dann Patente an den Staat, wenn der Erfinder gestorben ist. Dient ja auch allen. Wird dann im Volkseigenem Betrieb produziert.
        Altmaier sucht ja nach Champions Fabriken.

        **

  28. Ich finde es unerträglich und verfassungswidrig, dass Politiker jetzt auch über unsere Körper verfügen wollen.

  29. Für die gutmenschelnde Hypermoral ( ich übersetze das für mich mit : Macht-und Geldgier) wird das Recht auf humanes, würdevolles Sterben über Bord geworfen. Für den Sterbenden ist keine Moral mehr übrig er wird zum Ersatzteillager degradiert.
    Die verlogene und lückenhafte Aufklärung der Bürger über die negativen Folgen die eine Transplantation nach sich zieht und ziehen kann ist mir ein Dorn im Auge.
    Ich habe für mich entschieden, weder Organe zu spenden noch zu empfangen.

    • Werte Olivia!
      Ich finde Ihre Meinung ehrlich und konsequent…
      Ihr letzter Satz setzt allerdings sehr viel “ Standhaftigkeit “
      voraus, wenn es dann doch irgendwann passieren sollte.
      Wie viele Menschen sind wohl in der Lage, dies dann
      durchzuhalten?? MfG

      • Für andere Menschen kann und will ich nicht sprechen, diese Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen. Meine Familie und ich haben uns, aus gegebenem Anlass, intensiv mit diesem Thema beschäftigt und jeder von uns hat seine eigene Entscheidung getroffen.

  30. Eine Horror-Vision wird Wirklichkeit: Alle Menschen als lebende Ersatzteillager! Werden am Ende dann jene, die das aus verschiedenen Gründen ablehnen und auch selbst kein Organ annehmen wollen, bei eigener Krankheit vernachlässigt? Denn wie es geplant ist, wird nicht nur einmal sondern wahrscheinlich jährlich nachgefragt und gedrängt. Welchen Politikern in diesem Land ist eigentlich noch zu trauen und was hören wir von den Vertretern den christlichen Kirchen, wenn Menschen künftig nicht sterben dürfen bis man Ihnen nach und nach alle Organe entnommen hat.

  31. Mein Problem mit der Organspende ist schlicht das mangelnde Vertrauen. Und zwar weniger in unser medizinisches System, als vielmehr in die Menschen, die dieses repräsentieren. Vertrauen ist nun mal notwendig bei einem Thema wie Organspende. Ärzte, Krankenhausmanager etc sind Menschen mit all ihren charakterlichen Fehlern. Bei eine Blinddarm-OP spielt das keine Rolle. Da interessiert es mich nicht, ob der Arzt/Manager korrupt und gierig ist, weil ich mich drauf verlassen kann, dass er seinen Job vermutlich trotzdem ordentlich macht. Beim Thema Organspende kann ich mich darauf eben nicht mehr verlassen.

    • Sie können sich auf nichts mehr verlassen und sollten immer, so möglich, Zweitmeinungen einholen. Der bei einem Unfall angeknackste Halswirbel einer über 80jährigen Nachbarin mit heftigen Atemproblemen sollte laut Bescheid in 2 aufeinander folgenden Operationsschritten behandelt werden was die Dame samt ihrer Familie vollkommen außer Fassung brachte.
      Letztendlich half das Tragen einer Halskrause für gewisse Zeit, um dem Wirbel beim Zusammenwachsen zu helfen.

    • Die Frage ist, ob man nach einer Blindarm-Op noch aufwacht, wenn man über das gesuchte Organ verfügt.

      • Genau das habe ich auch gedacht!

  32. Ich freue mich, ich werde besser. Ich hab es nicht geschaut und den Artikel auch nicht gelesen. Nächstes Mal klicke ich nicht einmal mehr. Welch Wohltat.

  33. In „Frieden sterben“ wird mit einem solchen Gesetz zum Absurdum. Wer je einen sterbenden Menschen in den Tod begleitet hat, wird das wissen.
    Der Tod eines Menschen wird durch die gesetzlich grundsätzlich erlaubte Organentnahme zur industrielle Verwertbarkeit des Sterbens.

    • Sie begleiten einen geliebten Menschen in den Tod, und draußen vor der Tür warten schon die——. Makaber daran zu denken.

      • Makaber wie unlautere Gestalten, die durch Krankenhausflure streichen und professionell nach Patient- und Betreuungsfällen suchen.
        In Zukunft zischelt es , haben sie schon das Herz ihres Angehörigen gespendet?

  34. So wie Asyl ein Gnadenrecht ist und niemals ein einklagbares Grundrecht sein sollte, das in Deutschland seit 2015 massiv missbraucht wurde, so darf auch eine Organspende niemals eine Verpflichtung sein, sondern immer nur in der Freiwilligkeit zugestimmt werden. Ich stelle mir jetzt bereits die Frage, auch angesichts nicht immer gesetzeskonformer „Organ- Schiebereien“ in der Vergangenheit an deutschen Kliniken und Unregelmässigkeiten bei der Vergabe der Organe, wie hier zukünftig einem Mißbrauch vorgebeugt werden kann. Ich persönlich traue dem aktuellen Gesetzesentwurf Spahn´s jedenfalls nicht über den Weg!

    Äußerst fragwürdig und befremdlich sehe ich die Forderung Spahn´s, die Entscheidung, ob ja oder nein zur Organspende, in der Personalausweis einzutragen. Eröffne ich ein Konto oder schließe einen Handy- Vertrag ab, muss ich meinen Personalausweis vorlegen – was geht bitte meine Bank oder den Mitarbeiter eines Handy- Shops etwas an, ob ich nach meinem Ableben Organspender sein will oder nicht? Es fehlt – mit viel schwarzem Humor – nur noch das gebührenfreie Konto und Aktiendepot bei der Deutschen Bank und das erste gebührenfreie Jahr bei dem Telekommunikationsanbieter meiner Wahl, stimme ich einer Organentnahme zu!

    • Sie brauchen keinen schwarzen Humor: im Land der Gutmenschen, auf dessen Zug Firmen doch gerne aufspringen, sind derartige Szenarien durchaus denkbar.

      • Dieses Zenario war schon längst Realität.
        Gegen grosszügige Spenden beim Arzt, hat der gemacht, dass man auf der Organspende Dringlichkeitstabelle nach oben gezogen ist.

        Wenn jetzt jeder Organspender sein soll, der nicht Widerspricht, ja dann kann das Geschäft ja losgehen.

        Mit Schwarzem Humor kann man sagen : Der verunfallte Motoradfahrer wurde von der Kreuzung geklaubt, bevor der Krankenwagen da war. Das Organspendemobil war gerade zufällig vor Ort. Das ist doch pervers, oder ?

  35. Spahn treibt die Diskussion in Richtung Entwertung des Menschen sobald er ins Krankenhaus eingeliefert wird oder sich dort behandeln lassen muss und eine Narkose ansteht. Nach der Methode Spahn müssen also alle Patienten Angst haben, dass ein Arzt – getrieben vom Erlös der Ökonomisierung – willkürlich einen Bettpatienten schon automatisch einer Adresse zuordnet und alles wartet bis er stirbt oder man daraufhin zuarbeitet – was technisch kein Problem ist. Schon allein die Gabe von 3 Liter Elektrolytlösung täglich(!) ist Körperverletzung und kann einen bislang gesunden Menschen tot machen. Ich habe kein Vertrauen mehr in die Wirkweise des Krankenhausmanagement – schon allein die Geldgier des Marburger Bundes zeigen, dass man auf dem Rücken der Patienten eine gnadenlose Bereicherung realisiert. Was soll das dann werden, wenn alle automatisch im Bett eines Krankenhauses zum Organspender deklariert sind? Ich kann mir vorstellen, dass man einer 20 Jährigen kein Herz eines 80 Jährigen einsetzt, der „plötzlich und unerwartet“ verstarb? Dieser Automatismus ist hier fehl am Platze ** Organspende ja, aber keinen Automatismus gegen die Würde des Patienten.
    Denn, wer behandelt, hat das Leben in der Hand und kann auch über den Tod bestimmen!

    • „BGH-Urteil zu künstlicher Ernährung
      Weiterleben ist kein Schaden
      Ein demenzkranker Patient lag bewegungsunfähig im Bett, nur eine Magensonde hielt ihn am Leben. Sein Sohn wirft dem Arzt vor, das Leiden seines Vaters unnötig verlängert zu haben. Nun wies der BGH die Klage ab. Die Vorsitzende Richterin Vera von Pentz sagte, es sei fraglich, ob der Arzt Pflichten verletzt habe. „Das Urteil über den Wert eines Lebens steht keinem Dritten zu“, sagte sie. http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/bundesgerichtshof-keine-strafe-fuer-arzt-weil-er-demenzkranken-am-leben-hielt-a-1260794.html
      Dieses Land ist auf Rendite getrimmt, ab der Zeugung über den Tod hinaus, dank Friedhofspflicht, haben sich die Menschen hier im Lande der Rendite zu unterwerfen.

      • Ohne die Magensonde…
        Man muss in die Verfügung unbedingt schreiben, wie man sich das für sich selber vorstellt.

    • „Ich kann mir vorstellen, dass man einer 20 Jährigen kein Herz eines 80 Jährigen einsetzt“, Heute können wir uns das noch nicht vorstellen. Aber vielleicht denkt Herr Spahn schon weiter.

  36. Mit der ersten Herztransplantation 1967 wurde die Büchse der Pandora geöffnet. Seither steht die Integrität unseres Körpers zur Disposition.

  37. Im Iran ist seit 1988 der Verkauf der eigenen Niere erlaubt und seit 1999 gibt es im Iran keine Wartelisten für Nierentransplantationen mehr.
    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17699338
    In Deutschland werden jährlich etwa 2.100 Nieren transplantiert, davon fast 600 als Lebendorganspende. Etwa 7.800 Patientinnen und Patienten warten auf eine Nieren-transplantation.

    Ökonomische Anreize sind die einzige wirksame Maßnahme gegen eine Unterproduktion von Organtransplantationen.

    Abgesehen von der utilaristischen bzw. ökonomischen Betrachtung, verletzt die jetzige Regelung ohne Widerspruchszwang bereits unveräußerliche Eigentumsrechte (ethische Betrachtung). Wenn ich Selbsteigentümer bin, also mein Körper mir selbst gehört, dann bin ich folglich Eigentümer meiner Organe. Ein Eigentumsrecht impliziert jedoch, dass ich die exklusive Kontrolle über eine Ressource (z.B. meine Niere) ausüben und somit diese jederzeit verkaufen darf. Wenn nun ein Parlament bzw. „die Gesellschaft“ mir verbietet, meine Organe gegen Geld zu veräußern, verletzt dies das grundlegendste Eigentumsrecht eines Menschen, das Recht auf Selbsteigentum. Ein Handel mit Organen, bei dem Eigentumsrechte respektiert werden, ist zudem friedlich und nicht-aggressiv. Niemand kann ein Recht haben einer anderen Person ohne vorhergegangene explizite vertragliche Vereinbarung den Verkauf eines seiner Organe zu verbieten. Das jetzige Transplantationsgesetz ist also bereis kodifiziertes Unrecht. Und Unrecht kann auch nicht durch Parlamentsmehrheiten zu Recht werden.

    • Den Handel mit eigenen Körperteilen als „friedlich“ zu bezeichnen, nur weil man ihn wirtschaftsrechtlich regulieren kann, erscheint mir etwas gewagt.

      Die Veräußerbarkeit eigener Körperorgane impliziert einige Probleme. Unter anderem das, dass medizinische Leistungen an Höchstgebote gekoppelt werden könnten und dass ein ethisch und medizinisch heikler Eingriff den bekannten moralischen Ungewissheiten des freien Marktes unterworfen werden. Von materiellen, sozialen sowie kriminellen Einflußnahmen ganz abgesehen.

      Mal eine andere Frage: woher stammt eigentlich der moralische Anspruch, eine Beschädigung des eigenen Körpers durch Körperteile eines anderen Menschen kompensieren lassen zu können? Das erschließt sich mir nicht, wird aber scheinbar vorausgesetzt.

      PS: Im Iran gibt es offiziell auch keine Homosexuelle, nur tausende von zwangsoperierten „Transsexuellen“, weil Transsexualität im Gegensatz zu Homosexualität im Iran nicht strafbar ist. Ein Schwuler im Iran kann sich also „frei“ und „friedlich“ aussuchen, ob er wegen seiner Homosexualität verfolgt wird oder er sich lieber die Genitalien amputieren lässt, um als „Transsexueller“ (= anerkannt Kranker) der Verfolgung zu entgehen.

      In einem solchen Land sehe ich für einen Körperorganhandel prinzipiell gar keine Probleme.

  38. Parteiprogramm: Jedes Partei-Mitglied wird automatisch Organspender und der Erfolg für Spahn, Lauterbach und Co wird spontan messbar.

  39. Die Herrschaften möchten den Bürger dazu zwingen sich gegen rabiateste Übergriffigkeit wehren (widersprechen) zu müssen. Offensichtlich fällt dem Großteil der Politiker die Unglaublichkeit des Übergriffs nicht einmal auf. Sehr aussagekräftig.

  40. „Viele seien im Prinzip zur Organspende bereit und würden nur deshalb nicht tatsächlich zu Spendern, weil sie sich nie aufgerafft und einen Spenderausweis unterschrieben hätten.“ … ist eine unbewiesene Behauptung desjenigen, der diese Behauptung aufstellt, und ist noch lange kein Beweis dafür, dass jemand auch tatsächlich spenden will.

    Was ist der Diskussion durchschwingt ist der Begriff des Nutzens. Es scheint offensichtlich für die Mehrzahl nützlich zu sein, dass irgendein Unbekannter ihnen ein Organ spendet. (Weil alles, was der Mensch über andere sagt, er in Wirklichkeit über sich sagt) Nutzen ist jedoch ein individueller Begriff und nicht interpersonell vergleichbar. Nach Kant betrachtet liegt hier ein Erkenntnisproblem vor.

    Wenn man das Prinzip weiterspinnt, könnte man nach dem gleichen Argument auch fragen, ob man eine reiche Minderheit umbringen soll. (Gab es schonmal in Deutschland) Da haben schließlich alle etwas davon. Der eine die Wohnung, der andere den Job, der andere das Vermögen.

    **

  41. Was für Möglichkeiten: Weiten wir dieses Prinzip des widersprechen müssens, sonst rechtsgültig, auf andere Bereiche aus. Schenkungen, Verträge, Zuweisung von Wählerstimmen an die „richtigen“ Parteien, Stillschweigen bei Fehlentwicklungen als Zustimmung. Die Welt kann so einfach sein. Ein echter Rechtsstaat ist ja so was von Gestern, jedenfalls seit die Bauchgefühl- Weltenretter an der Macht sind.

  42. China lässt grüßen. Wir sind auf dem Weg in diese Verhältnisse. Es ist nur eine Frage der Zeit. Totalitarismus wohin man blickt. Und das in einem vormals zivilisierten Land.

  43. Frau Baerbock vertritt mit ihrer Partei wieviel Prozent der Bevölkerung? Für sie kommen 16 % der Menschen, die sich bereits jetzt gegen eine Organspende aussprechen, nicht vor.
    Noch eine ernstgemeinte Frage: ist jeder, der in Deutschland lebt, verpflichtet, einen deutschen Personalausweis zu beantragen?

    • Der schon länger hier Lebende muss einen gültigen Personalausweis besitzen und sich damit auf Nachfrage z.B. der Polizei ausweisen können.

      • Nein, der Reisepass tut´s auch. Ich nehm den aber nie mit wenn ich aus dem Haus gehe.

    • Ich habe keinen Personalausweis, nur einen Reisepass. Ich bin allerdings auch kein Personal – von wem auch immer.

  44. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit gehört zu den Grundrechten eines Menschen GG Art. 2 Abs. Die Organentnahme ist, wie Werner Bartens zu recht betont, ein Eingriff in den Sterbeprozeß. Zum Leben gehört auch ein würdevolles sterben. Nun bin ich mit dieser Problematik auch beruflich befasst, und weis, dass viele Angehörige schon heute moralisch unter Druck gesetzt werden, Organe sterbender Angehöriger zur Spende freizugeben. Schlimm ist es, wenn Eltern sterbender Kinder unter diesen moralischen Druck geraten. Möchte das hier gar nicht weiter ausführen. Ich habe eine Widersprucherklärung, da ich auch viel im Ausland unterwegs bin und z.B. in Österreich ansonste als Spender zur Verfügung stehen würde. Letztendlich sollte sich jeder mit dieser Thematik auseinander setzen, der Staat sollte aber die Finger davon lassen und Menschen ohne Einwilligung als Organspender per se zu betrachten.

    • Tod und Sterben sind Tabuthemen. Wenn die Bürger dieses Landes nicht wollen, dass über ihre Köpfe ein Gesetz vorgelegt wird, vom Parlament abgesegnet, durch den Bundesrat zugestimmt wird und durch den Bundespräsidenten unterschrieben, müssen sie sich diesem Thema stellen und darüber reden und fragen, bis ins kleinste unappetitliche Detail.

  45. Ich habe vor einiger Zeit den Bericht einer Studentin gelesen, die ihrer ersten Explantation beiwohnte. Danach habe ich entschieden, niemals einer Organentnahme zuzustimmen.

    Wenn ich noch Vertrauen in den Gesundheitsbetrieb haben könnte…
    Wenn ich mich darauf verlassen könnte, nicht nur Ersatzteillager zu sein…
    Wenn ich mich darauf verlassen könnte, nicht nur Rentabilitätsobjekt zu sein…
    Wenn ich mich darauf verlassen könnte, dass mit mir weiterhin würdevoll umgegangen würde, ich also eine Betäubung erhalte und nicht einfach nur ausgeweided würde…

    Ja, dann würde ich vielleicht nochmal nachdenken. Aber das Vertrauen ist weg. Und die Tatsache, dass ich im Zweifel nicht verfügen kann, einem nahen Angehörigen, sofern er zufällig gerade ein Organ benötigt, dieses zur Verfügung zu stellen, ließ mich wissen, dass meine Interessen dabei schon gar keine Rolle spielen.

    In China gibt es Organe „on demand“. Wer sagt mir, dass diese Entwicklung hier nicht auch irgendwann eintritt? Uuuups, da haben wir doch aus Versehen vergessen, nachzufragen, ob das Ersatzteillager der Entnahme widersprochen hat. Oder vielleicht wird ja auch „versehentlich“ nichts an Widerspruch gefunden. Merkt der „Spender“ doch eh nicht mehr.

    Das wäre doch mal ein schönes Thema für eine Volksabstimmung.

  46. Dieses System wird in Ungarn schon lange praktiziert. Ungarische Ärzte und die Entsorgungsfirmen für Sondermüll sind begeister. Aber im Ernst, und ganz ohne Moral, was in meinem Körper ist bleibt drin und kein Politiker oder Arzt hat da einen Zugriff. Auch wenn ich auf dem Sterbebett den Entschluss gefast hätte das man mir ein Organ entnehmen darf, muß diese Entscheidung von mir gefällt werden. Ich bestehe darauf das mir ein Arzt in diesem Moment erklärt das jemand damit überleben könnte. Und nich weil irgend ein deutscher Politiker, mit dem Verstand eines Wurms, mich zur Ausweidung frei gibt.

  47. Ich bin gegen dieses Gesetz. Der Mensch wird damit zur pharmazeutischen Ware.
    Organhandel ist ein riesiges Geschäft. Vielleicht noch nicht in Deutschland.
    Zwar wird hier der Skandal von 2012 erwähnt, aber die nicht die dunklen Geschäfte mit Organhandel in Asien und Südamerika.
    Abgesehen wird in „Würde sterben“ zu einem scheinheiligen Begriff, weil jeder, der nicht ausdrücklich gegen die Organentnahme widerspricht, solange künstlich am Leben erhalten wird, bis er „ausgeschlachtet“ ist. Das heißt dem Spender werden Nieren, Leber, Lunge, Herz, Hirnhaut und was man sonst noch zur Verwendung braucht entnommen.
    Transplantationen sind teuer, wer bezahlt das? Werden die Organe vergütet? Oder stellt man die Entnahme dem Spender in Rechnung?
    Davon abgesehen, wer bestimmt über Organspenden von Kindern, sind die schon ausgeschlachtet bevor man die Eltern verständigt, hat man grundsätzlich als Angehöriger noch ein Einspruchsrecht?
    Der Tod in Deutschland ist ein Tabuthema. Viele Menschen scheuen sich deshalb, darüber ernsthaft öffentlich zu sprechen. Ich kenne wirklich keinen, mit dem ich darüber gesprochen habe, der dafür ist, das man einfach so seine Organe entnehmen darf. Am wenigsten bereit sind gläubige Muslime. Selbst islamische Selbstmordattentäter verpacken ihre Geschlechtsteile in ein Suspensorium um sie funktionstüchtig für die 72 Huri im Paradies zu erhalten.
    Jens Spahn war in der letzten Legislaturperiode noch jemand von dem etwas halten konnte. Inzwischen ist er auch nur noch ein Parteifunktionär, der sich auf äußerst unwürdige Weise zu profilieren versucht.
    Wir haben in unserem „Gesundheitswesen“ genügend Problem und er schafft mit dieser Diskussion, ein weiteres, das wunderbar ablenkt.
    Das Annalena das ernsthafte Niveau der Sendung senkt, ist nicht verwunderlich, sondern eher normal. Sie ist ein grünes Plappermädchen und hat von nichts und allem eine Ahnung, die in irgendeinem okkulten Netz gespeichert ist.

    • Anscheinend geht es nur noch darum, die Meute vom Elefanten mitten im Raum abzulenken.
      Das mit dem Suspensorium wusste ich noch nicht. Ein herrlich infantiler Gedanke, der das ganze Konstrukt eigentlich mit zum Einsturz bringen müsste. Haben die eigene oder greifen sie auf die mit den 3 Streifen zurück?
      Wenn einer so was trägt und tatsächlich nach einem Angriff geschnappt wird, kann man ihm die Tötungsabsicht doch gar nicht mehr absprechen?

      • Ich halte es für eher eigenartig, worauf anscheinend die größte Sorgfalt gelegt wird und es sind anscheinend nicht die kleinen, grauen Zellen.

    • Ich habe einen Organspendeausweis. In dem ist das Feld „NEIN, ich widerspreche einer Entnahme von Organen und Gewebe“ angekreuzt. Denn in anderen Ländern (u.a. Österreich) gilt die Widerspruchslösung und diese auch bei verunfallten Ausländern. Enschieden habe ich mich vor Jahren, weil auf Web-Seiten deutscher Kliniken mit Gewebe- und Organtransplantationen, besonders für solvente Patienten aus Russland bzw. dem arabischen Raum, geworben wurde. Die Seiten sind nach den Skandalen aktuell nicht mehr verfügbar. Es geht auch weniger um die „großen“ Organe, über deren Weitergabe Organsiationen wie Eurotransplant „transparenter“ entscheiden. Interessanter ist doch, wie mit dem „Rest“ wie z.B. Haut oder Augen verfahren wird. Und hier läuft das „Geschäft“ sicher wie gehabt weiter.

      • Genau. In diesem medizinischen Geschäft steckt viel Potenzial und damit Geld.

  48. Wahrscheinlich gibt es sogar genügend Menschen
    mit Spenderausweisen in Deutschland.
    Die sind halt nur noch nicht rechtzeitig tot.

    Gibt es eigentlich bisher überhaupt eine Kartei, in der alle gelistet sind?

  49. Es ist bedrückend, dass ein CDU-Bundesminister fordert, dass man sich für die Unverletzlichkeit seines Körpers rechtfertigen soll.

  50. Fake News, wie immer.

    Aus Google: 36% der Menschen in Deutschland besitzen bereits einen Organspendeausweis, und, je nach Basis, 42% bis 54% in den USA.

    https://www.organdonor.gov/statistics-stories/statistics.html

    Das ist bereits die Hälfte der Bevölkerung – und das ist noch immer nicht genug, denn:

    „Only 3 in 1,000 people die in a way that allows for organ donation“

    Noch. Denn wir sitzen in einer statistischen Falle: Die Zahl der Bedürftigen (also der medizinischen Möglichleiten) steigt viel schneller als es die Bevölkerung selbst bei 100%iger Beteiligung auffangen kann – die Zahl der Organspender läßt sich ja gegenüber heute maximal verdoppeln.

    https://www.organdonor.gov/sites/default/files/statistics-stories/images/chart.jpg

    Bereits heute „brauchen“ (in den USA) etwa zehnmal so viel Menschen eine Organspende, als wie tatsächlich spenden könnten (d. h. 3 von 1000 aller Spender der gesamten Bevölkerung!).

    Also: Haben dereinst ALLE Menschen einen Organspendeausweis – ob zwangsweise oder nicht – sind es immer noch – und das auf ewig – fünf mal so viel, die benötigt wären.

    Wenn alles Andere bleibt.

    Und das wird es nicht.

    „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“ (Jean-C. Juncker)

  51. Werner Bartens hat in allen Belangen recht – insbesondere mit dem Hinweis auf den Sterbeprozess. Allerdings hat er offenbar nicht erwähnt, dass es eine Vielzahl von wissenschaftlich dokumentierten Fällen gibt, in denen „Hirntote“ wieder aufgewacht sind und sich vollständig erholt haben; Fälle, in denen berichtet wird, dass die Betroffenen alles um sie herum wahrgenommen haben. Dazu kommen unzählige Fälle von Nahtoderlebnissen im Zusammenhang mit Hirntod und/oder vollständigem, „klassischen“ Koma. Ebenfalls dokumentiert sind die fast immer – mehr oder weniger heftigen – Abwehrreaktionen von Betroffenen bei der Organentnahme; die „Toten“ erhalten vorher nur ein schwach dosiertes Beruhigungsmittel – um die Organe nicht zu schädigen.
    „…Die Diagnose „hirntot“ sei überhaupt nur entstanden, um Menschen Organe entnehmen zu dürfen.“
    Das ist eigentlich der Schlüsselsatz: Ich nenne Organtransplantationen „organisierten Mord“; Mord, weil die Tötung aus niederen Beweggründen – wegen des Geldes/Profites geschieht.

    • Ganz richtig. In Würde sterben ist etwas anderes als im Sterbeprozess konfrontiert zu werden mit einer blutigen Organentnahme, die man im Nahtodablauf dann als Sterbender womöglich auch noch beobachtet, wenn der zweite „Körper“ als Bewußtseinskörper über dem OP-Tisch schwebt.

    • Ich bin da ganz Ihrer Meinung. Seitdem ich von einem Transplantationsmediziner erfahren habe das man den Hirntoten Spender mit Medikamenten sedieren muss, weil sich dieser sonst instinktiv und heftigst gegen die Entnahme seiner Organe zur Wehr setzt, ist das Thema Organspende bei mir untendurch.

  52. Nicht nur am deutschen Wesen soll die Welt zukünftig genesen, auch an deutschen Organen.
    „Viele seien im Prinzip zur Organspende bereit und würden nur deshalb nicht tatsächlich zu Spendern, weil sie sich nie aufgerafft und einen Spenderausweis unterschrieben hätten.“ …und genau an diese Faulheit vieler Bürger appeliert Spahns Gesetzentwurf, sich einfach nicht „aufzuraffen“ diesem Ausschlachtungserlass zu widersprechen.
    Wie viele Menschen zahlen heute noch Kirchensteuer weil sie einfach zu bequem und faul sind/waren den Austritt zu beantragen, oder sich als Hartz IV Empfänger und Langzeitarbeitloser der Weg sowieso nicht lohnen würde und man nur deshalb noch Mitglied in diesen Kirchen ist, weil man eh nichts zahlen muss.

    Sollte dieser Gesetzentwurf verabschiedet werden, wird in Deutschland bald ein reges Überangebot an Organen entstehen. In München brüstet man sich bereits heute, Medizin-Tourismus-Meister Deutschlands zu sein…(wo kommen eigentlich die Organe her die man dort gegen gutes Geld, zumeist aus dem Orient, so großspurig unter die Kunden bringt, Mitglied bei Eurotransplant ist deren Kundschaft doch sicher nicht).
    Vielmehr ist zu befürchten, dass diese Form des „Tourismus“ in Deutschland bald Hochkonjunktur genießen wird und wir zukünftig auch Exportweltmeister beim Organ“handel“ werden. Da scheint es diesem Staat wohl nicht mehr nur zu reichen uns ein ganzes Leben lang zu schröpfen, jetzt sollen nach unserem Ableben auch noch unsere Kadaver verwertet werden… (Niere made in Gutmenschen’schland).

    Noch viel erschreckender in dieser Experimentierküche Deutschlands, der Großteil begreift garnicht mehr was hier vonstatten geht, und sobald man es begreift verflüchtet man sich in Floskeln „nun sind sie halt da“ nun ist es halt so.

    DIE WARE MENSCH…

  53. Schon seit Wochen feuern die Ergebenheitsmedien aus allen Rohren, um die Unentschiedenen und Nichtspender moralisch unter Druck zu setzen. Tunlichst übersehen wird dabei, dass eine Spende etwas ist, was aus eigenem Antrieb und nicht unter zeitlichem Zwang erfolgt. Auf die von Menschen eigens zum Zweck der Organentnahme erschaffene Diagnose „Hirntod“ wird erst gar nicht eingegangen. Auch nicht auf die zum Teil schmerzhaften Methoden, derer man sich zur Feststellung des Hirntods bedient. Was macht es im heutigen Deutschland schon, dass das Vorhaben Zweifel an der Konformität mit dem Grundgesetz weckt. Es wird durchgepeitscht, wie schon so manch anderes der sehr jungen Vergangenheit. Die überwiegende Mehrheit unserer Regierenden und sonstige Politiker hat längst jegliches Maß und Ziel aus den Augen verloren, gilt es doch den ehemaligen Souverän zu entmachten, je nach Gusto zu formen, zu gängeln und fremdzubestimmen. Der Bürger nicht nur als Steuerzahler und Versorger Millionen Selbsteingetretener, nein jetzt auch noch degradiert zur beliebigen Verfügungsmasse. Die Intention hinter diesem Gesetzentwurf, diesem Zwang, ist klar und öffentlich: Man rechnet mit der Unwissenheit und der Bequemlichkeit der Bürger und hofft auf genug Menschenmaterial zum Ausweiden bei lebendigem Körper. Daher schon vorsorglich der Ausschluß des Willens der Angehörigen bei unklarer „Spendenbereitschaft“. Was mir allerdings noch nicht klar ist, wie wird das mit unserer stetig wachsenden muslimischen Parallelgesellschaft gehandhabt, die aus „religiösen“ Gründen körperlich unversehrt bestatten werden muss? Ein großer Teil ist sprachlich gar nicht in der Lage, dem Vorhaben zu folgen, geschweige denn adäquat zu reagieren.
    Ich für meinen Teil möchte schlichtweg in Würde sterben, nicht als potentielles Ersatzteillager verwaltet werden und inmitten des Sterbeprozesses auf meine biologische Verwertbarkeit hin überprüft werden. Ich will nicht ausgenommen werden wie ein altes Auto. Im Gegenzug möchte ich auch nicht Organe eines bei noch lebendigen Leibes ausgeweideten Menschen. Kommt die erzwungene Widerspruchslösung wird meine gesamte Familie, alle vier Generationen, auch der bislang eher unentschlossene Teil, sich einer Organentnahme verweigern und dies, falls nötig auch notariell festlegen.

  54. Was macht meine Niere oder ein sonstiges Organ von mir, in einem anderen Menschen weiter lebend, wenn ich schon tot bin?

    • Es gibt da hochmerkwürdige Geschichten z.B. diese , dass ein Organempfänger einer Leber, die zu einem verunglückten jungen Motorradfahrer gehörte und der ein heftiger Liebhaber von Coca-Cola war und Coca-Cola literweise konsumierte, plötzlich ebenfalls hefiges Begehren nach diesem Getränkt entwickelte, obgleich er in seinem alten Leben nie Coca-Cola getrunken hatte und auch nicht mochte.

  55. Das ist vergleichbar mit Patientenverfügungen. Ein Mensch muss immer Entscheidungen für sich treffen, sonst machen es andere, z.B. Angehörige. Das gilt auch für die Organspende. Insofern sehe ich in der Widerspruchslösung keine grundsätzlichen Probleme. Es ist tatsächlich so, man wird mit einer solchen Lösung für das Problem sensibilisiert. Man muss sich damit auseinandersetzen. Irgend jemand muss nämlich immer die Entscheidung treffen. Ein selbstbestimmt lebender Mensch wird das selbst tun und nicht auf andere abschieben wollen. Aber genau darauf läuft die bisher geltende Regelung hinaus.

  56. Die veröffentlichten Zahlen zum Thema Organ-„Spende“ werfen Fragen auf. In Deutschland stehen knapp 10.000 Menschen auf den Wartelisten. Dem gegenüber stehen etwas weniger als 1.000 „Spender“ pro Jahr. Das sind die am häufigsten genannten Zahlen.
    Zusätzlich erfährt man noch, dass die Zahl der transplantierten Organe über 3.000 liegt. Aus der Quote 10:1 wird so eine Quote 3:1.
    Nichts habe ich bisher darüber gehört, wie vielen hirntoten potententiellen „Spendern“ keine Organe entnommen werden können/konnten, da kein Spenderausweis vorlag und/oder die nötige Zustimmung der Angehörigen nicht gegeben wurde.
    Vielleicht gibt es ja nur zu wenige Hirntote. Deren Zahl wird man ja wohl nicht durch geeignete Maßnahmen steigern wollen. Immerhin sterben in Deutschland jährlich ca. 1 Million Menschen.
    Anmerkung: Die postmortale Organentnahme zur Transplantation von Gesetzes wegen als „Spende“ zu bezeichnen, ist zumindest eigenartig. Vielleicht kommt ja noch jemand auf den Gedanken, als Basis hierfür den Artikel 14 Abs. 2 des Grundgesetzes heranzuziehen. („Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“)

  57. Die CDU, selbst in Gestalt von Jens Spahn, hat sich längst die typisch linke und damit auch grüne Weltsicht zu eigen gemacht, wonach sich der Staat in grundsätzlich alle gesellschaftlichen und persönlichen Entscheidungen einmischen darf, sofern er das mit einer angeblich höheren Moral rechtfertigen kann (und das geht bekanntlich immer). Es ist ein Denken, welches letztendlich dem Totalitarismus den Weg bereitet. Bürgerlich bedeutete einmal konservativ-liberal. Der Konservative achtet die persönlichen Entscheidungen und die relevanten Strukturen der Bürger und mischt sich nicht in Dinge ein, die ihn nichts angehen. Der Liberale möchte, dass sich der Staat grundsätzlich aus persönlichen Entscheidungen seiner Bürger heraushält, egal ob gut gemeint oder nicht. Nur der Linke findet immer wieder neue Bereiche, die der Staat zu Lasten des Einzelnen regeln soll.
    Was ist die CDU also für eine Partei?

  58. Ich hab den Zettel, der es bis auf Widerruf untersagt, mir auch nur ein einziges so begehrtes Bauteil, solange noch ein Tropfen Blut durch meine Adern rinnt, dem lukrativen Organhandel zukommen zu lassen, fertig hinterlegt. Wenns soweit ist will ich in Ruhe sterben. Sollen sie doch eine Organbörse aufmachen bei der jeder selbst seine Bauteile meistbietend verhökern kann. Dann hat er noch zu Lebzeiten was davon. Wohlan…

    • Ich wette, dass die Organspende – ebenso wie die Abtreibung – im Islam strengstens verboten ist.

      • Im Islamwird die Organspende als gute Tat angesehen, wenn sie frei von kommerziellen Interesse und aus reiner Nächstenliebe erfolgt.

      • Die Legende von der arabischen Gelassenheit stößt schnell an ihre Grenzen, wenn das eigene Interesse beeinträchtigt wird.
        Seltsam, das in Ländern in denen die Menschen an einer Entzündung an der Zahnwurzel sterben, weil sie sich keinen Arzt leisten können, das Geld für teure Transplantationen aus Gründen der Nächstenliebe da ist.

  59. Wenn jemand meine Adresse und meine E-Mail-Adresse haben will, dann baut der Staat höchste Hürden auf. Zum Schutz der Bürger.

    Wenn jemand meine Niere, Leber, Lunge haben will, dann müssen alle Hürden beseitigt werden. Zum Schutz der Bürger.

    Kann es sein, dass wir in einem Irrenhaus leben?

  60. Es ist nicht richtig, solche fundamentalen Fragen nach Mehrheitsmeinung zu entscheiden. Das könnte sehr wohl auch dazu führen, daß irgendwann beschlossen wird, 90 Lebensjahre seien genug, danach folgt die verpflichtende Lebensbeendigung. Einfach deshalb, weil die Zahl derer, die selbst sehr alt sind, klein ist, und ihre Stimmen wenig Gewicht haben.
    Ich habe mich gegen eine „aktive“ Organspende entschieden. Ich habe jedoch die Sorge, bei einer Widerspruchslösung, die ich für übergriffig halte, weil sie in den Kern menschlicher Existenz, die Einheit von Körper und Geist, eingreift, könnte ein Verweigerungsvotum unter den Tisch fallen. Oder soll man verpflichtet werden, seine Auffassung gut lesbar an prominenter Stelle einzutätowieren?

    Widersprecher müßten demzufolge irgendwie erfasst werden. Eine Datenbank scheint am Horizont auf. Sicherheitsprobleme drohen, sowie die Verwendung für vom Registrierten nicht gewollte Zwecke.

    Wenn man ganz abseitig denkt, könnten „Unfälle“ oder Behandlungsfehler passieren, weil Organe gebraucht werden, und die Ressourcen knapp sind.

    Was spricht dagegen, daß man sich in jeder Arztpraxis ( und bei jedem Motorradhändler ?) als Organspender registrieren lassen kann, entsprechende Kampagnen fährt, die Krankenkassen einbindet, damit sie in jedem Anschreiben eine entsprechende Erklärung anregen und das Formular beilegen, etc.

    Wenn dann immer noch nicht genug Spender registriert werden können, muß man das Ergbnis wohl als Ablehnung zur Kenntnis nehmen.

  61. Die Vorstellung, wochenlang, vielleicht mit Schmerzen, am Leben gehalten zu werden, damit meine Ersatzteile verwertet werden koennen, ist vielleicht grausamer, als die Vorstellung, uebereilt fuer tot erklaert zu werden.

  62. Merkel bleibt solange an der Regierung, wie niemand widerspricht. Wahlen ueberfluessig!

    • Seit der Hessenwahl schätze ich das als eine Option ein.

  63. Die Bedenken der interviewten Passantin bringen das Problem auf den Punkt: Bei vielen herrscht die Angst vor, dass „zu früh“ entnommen wird, worunter die meisten verstehen, dass sie dann vielleicht noch nicht richtig tot sind. Genau das ist jedoch der Fall, denn man ist zum Zeitpunkt der Organentnahme eben noch nicht tot und befindet sich bestenfalls am Beginn eines Sterbeprozesses. Wäre mehr Bürgern bewusst, dasss eine Organspende grundsätzlich immer eines Spende aus einem noch lebenden Körper ist, würden sich möglicherweise noch viel weniger zu einer Organspende bereiterklären. Ausgeweidet wird ein Mensch ohne Bewusstsein, der sich nach Einschätzung von Ärzten unwiderbringlich in einem Sterbeprozess befindet, aber eben kein toter Mensch.
    Ich kann die Not der Menschen verstehen, die auf ein Spendeorgan angewiesen sind, aber dem steht eben auch das Recht eines anderen Menschen auf ein friedvolles Sterben entgegen. Meiner Meinung nach geht Organspende nur über Freiwilligkeit und im vollen Bewusstsein der Konsequenzen. Meist wird dabei eine persönliche Betroffenheit vorliegen.

    Bei der angestrebten Widerspruchslösung kann man jedoch nicht davon ausgehen, dass jemand, der nicht widerspricht, automatisch mit dem Prozedere einverstanden ist. Für einen Nicht-Widerspruch können ganz andere Gründe verantwortlich sein, z.b. dass jemand das Problem einfach wegschiebt, weil ihm die Beschäftigung mit dem eigenen Tod unangenehm ist. Der Verzicht auf einen Widerspruch ist eben nicht gleichbedeutend mit einer Einwilligung. Es handelt sich hier um ein juristisches Konstrukt mit dem Ziel, möglichst viele Menschen in eine Kategorie einzuordnen, in die sie sich selbst nicht aktiv einordnen würden. Die Unwilligkeit vieler Menschen, sich mit dem eigenen Tod auseinanderzusetzen, der soziale Erwartungsdruck, ebenso wie die Angst davor, im Notfall selbst kein Spendeorgan zu bekommen, wird dabei ganz bewusst als Hebel eingesetzt, um die gewünschte „Zustimmungsquote“ zu erhalten.

  64. Ich kann mich einfach nicht von der Befürchtung trennen, dass für den Fall das Spahns Gesetzentwurf realisiert werden sollte, die Zahl der „Hirntoteten“ deutlich ansteigen wird…!

    • In einem Staat, in dem seit einiger Zeit auf allen Ebenen unvorstellbares Versagen stattfindet, soll ich darauf vertrauen, daß es hier besser läuft?
      Im Leben nicht, und ganz sicher nicht dazwischen und danach.

    • Nachdem das Grundgesetz geändert wurde und die Beschneidung von Jungen erlaubt wurde, stieg die Anzahl der medizinisch notwendigen Eingriffe dieser Art an. Die Krankenkassen bezahlen das. (Hinterher gibt es wahrscheinlich große Feste zur „Rettung“ und dem Arzt als Ehrengast).

  65. Es wird noch spannend werden.

    Was sagen denn die gläubigen Mohammedaner zur Organspende?

      • Unter Gläubigen ist OK, aber zwischen Ungläubigen und Gläubigen? Geht aus dem Link nicht hervor.

      • Wenn nichts entsprechendes halal geliefert werden kann, nehmen sie auch haram. Beispielhaft Insulin – oder Kapseln, die Gelatine enthalten, wenn nichts anderes verfügbar ist.
        http://islam.de/files/pdf/organspende_2013_06_04.pdf
        Einleitend in den „Bioethischen Grundlagen“ zum Thema Organspende findet sich das auf Seite 3: „Der Quran begrenzt dieses Prinzip nicht auf die Muslime, sondern spricht allgemein von den Kindern Adams, denen Gott Ehre und Würde erwiesen hat.“
        Also: Im muslimischen Ernst- oder Notfall sind dann alle plötzlich gleich.

  66. Frau Baerbock äußert, dass sie es gut findet, dass man in einer solchen Sendung unterschiedliche Meinungen zum Thema Organspende diskutieren kann.
    Das finde ich auch.
    Nur sollte das auch zu anderen Themen möglich sein.

  67. Anspruch auf ein Spendeorgan hat nur derjenige, der vor Diagnose der zur Transplantationsbedürftigkeit führenden Erkrankung seine eigene Organspendebereitschaft erklärt hat. Das wäre die sauberste Lösung.

  68. Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob im Zusammenhang mit der Neuregelung in Sachen Organspende tatsächlich die Schicksale der betroffenen Menschen treibende Kraft der Diskussion sind.
    Ich fürchte, dass hier eher dem Aufbau/Ausbau einer Transplantationsindustrie das Wort geredet wird. Denn was wird denn passieren, wenn nach einer Neuregelung jährlich 10000de von Organen zur Verfügung stehen? Der Nachholbedarf dürfte dann in ein paar Jahren aufgeholt sein. Aber danach werden die Transplantationszentren doch nicht ihre Kapazitäten zurückfahren. Das würde jeder Lebenserfahrung widersprechen. Ich gehe davon aus, dass dann die schlicht die Bedingungen für den Organwechsel reduziert werden und somit dann die Arbeit in diesem Teil der Industrie erhalten bleibt.

  69. Wenn ich tot bin, brauch ich den ganzen Mist nicht mehr. Wenn dann jemand meine Organe noch gebrauchen kann, soll er sie haben. Dass man in Deutschland Menschen ausplündert, obwohl sie (noch) nicht (richtig) tot sind, halte ich für Stoff für nen billigen Film.

    • Woher wissen Sie, dass Ihnen da, wo Sie nach Ihrem Tod sein werden, nicht auf Dauer etwas fehlen wird?

  70. Grundgesetz, Artikel 2, Absatz 2: „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich.“
    Ich bin kein Jurist, aber für mich ist das grundgesetzwidrig, wenn ich meine „körperliche Unversehrtheit“ nur gewahrt bekomme, wenn ich sie explizit vom Staat einfordere. Schließlich darf man mich auch nicht umbringen, bloß weil nicht widersprochen habe, dass man mich umbringen darf.

    • Wenn Sie tot sind, sind sie im rechtlichen Sinne keine Person mehr sondern nur ein Ding. Ab dem Tod werden Sie durch § 168 StGB geschützt.

      Das Grundproblem sehe ich darin, dass ein gesellschaftlicher Diskurs über Ziele und Grenzen von Medizin überhaupt nicht stattfindet.

      Das wird sich erst ändern, wenn das Geld nicht mehr reicht, also bald.

      • @Montesquieu: Wenn ich hirntod bin ich eben nicht tod, sondern nur mein Hirn (oder auch nicht). Wenn ich tod bin (nicht nur mein Hirn), kann meine Organe keine mehr gebrauchen. Das ist ja das Problem.

  71. Bitte zuerst mal die Bezeichnung bei einer solchen Gesetzesänderung anpassen.es ist dann keine Organ“spende“ mehr, sondern Organ“entnahme“.Diese kann man entsprechend verweigern.

  72. Ein multi million dollar business ist es. Die in Deutschland geernteten Organe lassen sich weltweit gewinnbringend verkaufen, oder den solventesten Anwärtern gleich hier vor Ort implantieren. Wie korrupt die Organvergabe abläuft, hat die Branche ja bereits gezeigt.
    Wollte man wirklich eine große Anzahl Leben in Deutschland retten, müsste man z.B. die unzähligen Todesfälle durch MRSA Infektionen und Sepsis in den deutschen Kliniken durch ein konsequentes Qualitätsmanagement und strikte Hygiene dezimieren. Die Potentiale wären wesentlich größer, als die durch Zwangsorganspenden.
    Auch die Annahme, dass die Organe seiner Bürger grundsätzlich dem Staat gehören und nur bei heftigem Widerspruch möglicherweise dem Bürger, ist unerträglich und offenbart die ganze Menschenverachtung des Merkelstaats.

    • Nun ja – wenn bald nicht nur die Autoindustrie abwandert, muss man das mit dem Umsatz ja irgendwie kompensieren.
      Soll das Gesetz eigentlich für alle sich in Deutschland Aufhaltende gelten?
      Und so ein Brimborium wegen nur 9400 angeblich fehlender Organe.

      Wie viele Gesetzesvorschläge in letzter Zeit gelten eigentlich solchen „Minderheiten“, während das, was anzupacken wäre, gar nicht auf den Tisch kommt?

  73. Ich würde widersprechen, ich bin kein Altruist. Ich würde die Verwendung meiner Leber für einen Alkoholiker und die Verwendung der Lunge für einen Raucher ausschließen wollen. Und ich würde auch die Manipulation der Warteliste durch einen korrupten Mitarbeiter eines Transplantationszentrums verhindern wollen. Ich habe in dieser Hinsicht ein etwas eingeschränktes Vertrauen. Wenn ich schon meine Organe spenden soll, will ich eine Filtermöglichkeit für die Empfänger.

    • Wie sieht es denn aus, wenn Sie Empfänger wären. Sterben Sie lieber als eine „Raucherlunge“ zu bekommen oder eine „Alkoholleber“?

      • Raucherlungen und Alkohollebern werden nicht abgefragt. Raucher und Alkoholiker sind nur „Nehmer“ und keine „Geber“.

  74. Der fingierte Unfall. Huch jetzt ist er tot. Herr Dr. Mabuse wir haben soeben eine neue Leber rein bekommen. Organtransplantation ist ein Geschäft. Wie alles andere im Leben auch. Und mit dem Tod lässt sich vortrefflich Geld verdienen. Nicht nur das Finanzamt weiß das.

  75. … das ungeborene Leben wird in der ‚BRD‘, durch Schwangerschaftsabbrüche, jährlich hunderttausendfach in den Mülleimer geworfen oder industriell verarbeitet; geborenes Leben wird zum Ausweiden – auf Bestellung? – freigegeben. Was für eine widerliche Bagage.

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