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„Aufarbeitung“ zum Flussinsel-Dramolett

Das erfundene Mädchen: Wie der „Spiegel“ sich zum Sprachrohr von NGOs machte

31.12.2022

| Lesedauer: 8 Minuten
Eine umfangreiche Aufarbeitung des „Spiegel“ zum vermeintlichen Tod eines syrischen Mädchens an der griechisch-türkischen Grenze im August 2022 zeigt, dass es nie Belege für die Schauergeschichte gab. Aus Gewogenheit für die vermeintlich „gute Sache“ war man bereit, journalistische Standards aufzugeben und einseitig für NGOs und Migranten als Sprachrohr zu fungieren.

In einer großangelegten „Aufarbeitung“ ging der Spiegel nun kurz vor Silvester einer eigenen Artikelserie aus dem vergangenen Sommer auf den Grund. Vor rund einem Monat hatte das Hamburger Magazin vier Artikel aus seinem Online-Angebot entfernt, in denen die Geschichte eines Flüchtlingsmädchens am griechisch-türkischen Grenzfluss Evros erzählt wurde. Die fünfjährige „Maria“ sei auf einer Kleininsel im Evros von einem Skorpion gestochen worden und daran um den 9. August gestorben. Ein weiteres Mädchen sei ebenfalls gestochen worden und schwebe in Lebensgefahr, hieß es (wie man heute weiß) etwas treuherzig in den Berichten des Spiegel.

RELOTIUS RELOADED?
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Wie die Aufarbeitung ergibt, ist die Existenz des Mädchens äußerst fraglich. Inzwischen scheint klar, dass beide Behauptungen keine Grundlage in der Realität besitzen. Es waren, so muss man heute annehmen, Fiktionen, Erfindungen der Migranten, die sich daraus ihre „Rettung“ von der Flussinsel und vor allem die Aufnahme in ein EU-Land erhofften. Diese Möglichkeit räumt der Spiegel auch selbst in seiner endlich veröffentlichten Aufarbeitung „in eigener Sache“ ein:

„Angesichts der Quellenlage hätte der SPIEGEL die Berichte über den Aufenthaltsort der Geflüchteten und vor allem den Tod des Mädchens deutlich vorsichtiger formulieren müssen.  Auch wenn ein letztgültiger Beleg fehlt, deutet doch manches darauf hin, dass einige der Geflüchteten den Todesfall in ihrer Verzweiflung erfunden haben könnten. Möglicherweise dachten sie, dass sie dann endlich gerettet würden.“

Weitere Fragen knüpfen sich an den wirklichen Aufenthaltsort der Migranten: Waren sie wirklich schon im Juli auf griechisches Staatsgebiet vorgedrungen, auf eine Insel, von der sie sich nicht ohne fremde Hilfe retten konnten? Zweifel erheben sich auch an diesen Teilen der alten Pushback-Erzählung des Spiegels.

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Die Hinweise, dass etwas mit dieser Spiegel-Geschichte nicht stimmen könnte, datieren dabei schon aus dem Sommer. Sie kamen von der Journalistin Vasiliki Siouti, der als ersten Unstimmigkeiten an den in ganz Europa eifrig herumgereichten Spiegel-Berichten auffielen. Sie fand keine Belege in der Geschichte, nur die Behauptungen der Migranten selbst, die in unkritischer Weise übernommen worden waren. Auf allen Bildern und in allen „Flüchtlingslisten“ fehlte das fünfte, angeblich auf tragische Weise verstorbene Kind „Maria“.

Siouti reiste in den nordgriechischen Grenzort Fylakio, um die vermeintlichen Eltern des Mädchens zu sprechen. Das gelang auch, aber erzählen wollten die beiden Syrer nichts: „Wir wollen nicht darüber reden, wir sind müde.“ Zum Grab ihrer Tochter auf einer der Flussinseln wussten sie nichts Handfestes zu sagen. Sie hätten keinen Stein gesetzt, um keine Plünderer anzulocken, heißt es dazu nun in der Spiegel-Aufarbeitung. Auch sonst erinnerte nichts an diese angebliche Tochter, weder Kleidungsstücke noch Fotos. All das wirkt wenig glaubwürdig auf den heutigen Leser.

Alarmierter Journalismus: Aus Zitaten wurden Tatsachenaussagen

Einziger „Beleg“ für die Existenz und den Tod „Marias“ war das von einer Migrantin verbreitete Foto, das ein kleines auf der Erde liegendes Mädchen mit blassem Gesicht und geschlossenen Augen zeigte. Dieses Bild schickte die Syrerin Baidaa S. um den 9. August an verschiedene NGOs „und wohl auch an Medienvertreter“, so der Spiegel in seiner Aufarbeitung. Dazu habe Baidaa S. unter Tränen vom Tod des Mädchens berichtet wie auch von dem weiteren in Lebensgefahr schwebenden Mädchen. Ihre so lautende Sprachnachricht wurde ebenfalls weitergetragen. Griechische Ärzte konnten später höchstens Mückenstiche an den Kindern der Gruppe feststellen.

SüNDENBOCK STATT SELBSTKRITIK
Weshalb DER SPIEGEL nichts lernen wird
Wie um die falsche Behauptung eines toten Flüchtlingskinds zu rechtfertigen, erzählt die Spiegel-Aufarbeitung, dass „der griechische SPIEGEL-Kollege vor Ort“ durch die von Baidaa S. verbreitete Geschichte „alarmiert“ gewesen sei und einen Text in englischer Sprache an die Redaktion geschickt habe. Erst im Zuge der Übersetzung ins Deutsche sollen Aussagen der Migranten, die der Autor zitiert habe, als „wahre“ Aussagen in den Indikativ gerückt worden sein. Aus „die Gruppe sagt, dass Maria gestorben sei“ wurde so die Feststellung: „Maria starb“. Diese Änderung, die „ein Mitglied der Auslandsressortleitung“ angeblich in Eile vornahm, liegt am Ursprung der danach weitergereichten Lügengeschichte vom Tod durch Skorpionstich auf einer mutmaßlich griechischen Evros-Insel. Eine Prüfung durch die zuständige Abteilung „Spiegel-Dokumentation“ wurde nicht beauftragt, sie sei aber bei Online-Texten auch nicht unbedingt üblich, erfährt man.

Am selben Tag berichteten auch die griechische Tageszeitung Efsyn und der arabische Nachrichtenkanal Al-Jazeera über das angebliche Geschehen. Andere Medien (der britische Channel 4, der Guardian und Le Monde) folgten im selben Trott. Eine neue Story war geboren, um wiedererzählt zu werden. Ob sie wahr oder falsch war, verlor in dem Moment an Bedeutung, in dem ein allseits anerkanntes Blatt sie gedruckt hatte. Dies gibt einer Geschichte für viele schon den Rang der Neuigkeit, des Wissenswerten und wiederum Berichtenswerten. Doch zugleich wird offenkundig, dass die Spiegel-Macher sich keineswegs nur als Berichterstatter sahen. Noch in seiner Aufarbeitung beklagt der Spiegel, dass die von ihm entfachte „Medienaufmerksamkeit … den Geflüchteten“ nicht half.

Verwirrung um die „richtige“ Insel: Wie eine Lüge zur Wahrheit wurde

Daneben erleidet das Hamburger Magazin auch in der zweiten Angelegenheit, die es selbst für relevant erachtet, einen ziemlichen Schiffbruch: Dass die 38 Migranten sich auf einer Flussinsel befanden, die zum griechischen Staatsgebiet gehört, erscheint nach Lektüre der Spiegel-Aufarbeitung wenig wahrscheinlich.

Der Spiegel stellt zunächst einmal fest, dass es um zwei Inseln geht, deren größere etwa auf der Höhe des Dorfes Kissari liegt. Laut dem griechischen Grundamt sei die Insel griechisches Gelände. Doch laut dem Athener Verteidigungsministerium ist die Insel geteilt, umfasst im Osten auch einen Streifen türkischen Landes. Ein Rückzug auf türkisches Staatsgebiet war den gestrandeten Syrern also jederzeit möglich. Aber eigentlich ist es noch absurder. Denn zunächst waren die Syrer gar nicht auf dieser größeren Inseln, sondern auf einer kleineren weiter südlich.

"SPIEGEL"-KAMPAGNE
„Der Spiegel“ entlarvt sich selbst – aber merkt das noch jemand? 
Ein Videocall der Syrerin Baidaa S. mit der NGO „HumanRights360“ und Christides am 22. Juli zeigt laut Spiegel eindeutig, dass die Migranten sich zu diesem Zeitpunkt auf der kleineren, rein türkischen Insel befanden. Die größere Insel im Norden besitzt keinen Sandstrand, der aber im Bild zu sehen ist. Auch die übermittelten Geodaten bestätigten den Verdacht. Allerdings wechselte dieses Signal kurz danach in unvermittelter Weise.

„Nur eine gute halbe Stunde nach den letzten Nachrichten mit den Geodaten der südlichen Insel erreicht den SPIEGEL-Journalisten eine Livelocation von der Kissari-Insel.“

Das mag auch der Spiegel-Reporter nicht direkt glauben und stellt in den Raum, dass die Ortsangabe manipuliert worden sein könnte. Auch der Spiegel weiß sich am Ende keinen anderen Rat: Die „Livelocation von der Kissari-Insel“ stehe im Widerspruch zu „zahlreichen anderen Belegen, dass die Geflüchteten seit mehreren Tagen auf türkischem Terrain waren“. Der Spiegel kommentiert kleinlaut:

„Dass die südliche Insel laut griechischem Grundbuch türkisch ist, ist ein Problem – auch was die Rettung durch die griechischen Behörden angeht. Das muss dem SPIEGEL-Journalisten genauso klar sein wie den NGOs und den Geflüchteten.“

Danach geschieht allerdings das Erstaunliche: Am 25. Juli gibt es laut Spiegel Bildbelege dafür, dass sich die 38 Migranten auf der nördlichen Kissari-Insel befinden. Wie sie dort hinkamen, bleibt ein Rätsel. Ohne Boot dürfte es nicht gegangen sein. Doch wer stellte es bereit? Später werden die Syrer erzählen, sie hätten das Schlauchboot anderer Migranten vorgefunden. Verräterisch ist die Sprache der Spiegel-„Aufarbeitung“: Spätestens jetzt seien die Migranten „auf der ‚richtigen‘, nämlich der Kissari-Insel, die die NGOs dem Europäischen Gerichtshof gemeldet hatten“. Mission erledigt: Aus einer Lüge wurde Wahrheit. Allerdings können die griechischen Behörden noch immer niemanden auf der Insel finden.

Am 15. August hatten die Migranten plötzlich ein Schlauchboot

DER FALL CLAAS RELOTIUS ./. SPIEGEL
Das Elend des Haltungsjournalismus
Am 26. Juli behauptet auch Baidaa S., wieder auf türkischem Staatsgebiet zu sein – angeblich aufgrund eines griechischen „Pushbacks“. Von diesem Bestandteil seiner Erzählung nimmt der Spiegel auch jetzt nicht Abstand, obwohl sich so vieles andere an den Behauptungen der syrischen Migranten als unglaubwürdig erwiesen hat. Ob die griechische Regierung aufgrund der unangenehmen Presseberichte zu einer Polizeiaktion gegriffen hat, ist unklar und nur durch die Aussagen von Baidaa S. selbst belegt. Der Spiegel meint dazu: „Die Erzählungen über Pushbacks decken sich grundsätzlich mit Berichten des Spiegel und anderer Medien zum Vorgehen griechischer Behörden am Evros.“ Doch das ist schon eine sich selbst bestätigende Prophezeiung: Weil es der Spiegel berichtet hat, ist es plausibel, und weil es plausibel ist, wird es von Migranten berichtet.

Daneben werden aber auch die „Pushforwards“ der türkischen Grenzeinheiten bestätigt. Im August schrieb das Blatt, „die Türken“ hätten die syrischen Migranten „zurück an den Evros gezwungen“ – wiederum mit Bezug auf die Erzählungen von Baidaa S. Was das Blatt ignoriert, ist die aufgrund der Erfahrungen von 2020 geänderte griechische Migrations- und Asylgesetzgebung, nach der syrische Migranten bereits in der Türkei sicher sind und folglich zurückgewiesen werden können und müssen, wenn sie keine gültigen Einreisepapiere besitzen.

Die Frage nach der territorialen Zuordnung der Evros-Insel wird damit etwas weniger relevant. Für das Recht auf Asyl – das die Syrer nach griechischem Recht nicht hatten – macht sie keinen Unterschied. Eventuell aber für die Pflicht zur Rettung aus einer Gefahrenlage, falls eine solche bestand und jeder andere Ausweg versperrt war. Was den letzten Punkt angeht, leisten die Schergen Erdogans den Menschenrechtlern von diesseits des Evros schöne Dienste. Sie drängen Migranten, die sie einmal zur Grenze gebracht haben, angeblich immer wieder zurück. Dadurch entsteht demnach eine hoffnungslose Lage für die „Geflüchteten“. Man darf aber auch hieran zweifeln. Denn die Erzählung von den „Pushbacks“, durch die Migranten hin und her geschoben werden, ist vor allem im Interesse der Migranten selbst, die davon berichten. Vom Spiegel befragt, wollten mehrere der Mitreisenden nichts von diesen angeblichen „Pushbacks“ erzählen. Zu „traumatisierend“ seien die Erlebnisse gewesen. Die Männer leben inzwischen in Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern.

Am 15. August wird die Gruppe der 38 Migranten auf Höhe der südlichen, türkischen Insel von griechischen Beamten aufgegriffen. Ein Video dokumentiert, wie sie mit dem Schlauchboot übersetzen. Die illegale Einreise führt zur Verbringung der Migranten ins Aufnahmezentrum von Fylakio, wo einige von ihnen nicht lange bleiben werden.

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Das einigermaßen unerhörte Geschehen wird vom Spiegel berichtet wie das Selbstverständlichste auf der Welt. Die illegale Einreise der Migranten ist das Erwart- und Wünschbare. Wie sie geschieht, wer das Schlauchboot lieferte und was die Reisenden zu ihrem Ausflug über die EU-Außengrenze legitimiert, ist von keinem Interesse für die Berichtenden.

Täuschten NGOs den Menschenrechtsgerichtshof?

Fast noch skandalöser erscheint allerdings, was zwischen den Zeilen der Aufarbeitung über die Arbeitsweise von NGOs und Europäischem Menschengerichtshof (EGMR) zu lesen ist. Die Menschenrechtsanwälte von „HumanRights360“ und die NGO „Griechischer Flüchtlingsrat“ behaupteten schon am 20. Juli, die Migranten befänden sich auf der Nordinsel. Das versicherten die NGO-Mitglieder sogar in ihrer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR), der daher eine Verpflichtung der griechischen Regierung zu Rettung und Versorgung der 38 Migranten erkannte.

Doch der Standort der Migranten wurde anscheinend erst nachträglich verändert, um diesem NGO-Narrativ zu entsprechen. Erst ab dem 25. Juli und dann wieder am 11. August gibt es Bildbelege für die Anwesenheit von einigen der Migranten auf der Kissari-Insel. Ein Bootsverkehr zwischen beiden Inseln scheint wahrscheinlich – und entwertet die Erzählung vom Gestrandetsein massiv. Wenn einem ein Schlauchboot zur Verfügung steht, ist man nicht gestrandet, und man braucht auch keine „Rettung“.

Die Menschenrechts-NGOs ließen sich entweder selbst täuschen oder haben ihrerseits den Straßburger Menschenrechtsgerichtshof getäuscht. Der EGMR entschied zwar Ende Juli, dass Athen Hilfe schicken müsse – doch nur auf der Grundlage falscher Annahmen. Der Spiegel mokiert sich noch in seiner Richtigstellung über die zögerliche Umsetzung des Urteils durch die griechische Regierung. Das ist wohl Hamburger Speersort-Logik.

Berichterstattung auf Zuruf: NGOs und Haltungsjournalismus in einem Boot

VOM WEG ABGEKOMMEN
Journalisten: Alarmismus ist der Normalfall
Das EGMR-Schnellurteil aus dem Juli war auch der Moment, in dem Giorgos Christides vom Spiegel zu recherchieren begann. Er rief die griechische NGO an und erhielt einen Kontakt zur Syrerin Baidaa S., die durch ihre Englischkenntnisse zu einer Art Wortführerin der Gruppe geworden war. Baidaa S. war es auch, die dem Spiegel-Autor die Story von der durch einen Skorpionstich gestorbenen fünfjährigen „Maria“ erzählte. Am 9. August soll die wendige Syrerin NGOs und Medien ein Bild des angeblich verstorbenen Mädchens geschickt haben. Auch eine Audioaufnahme Baidaas existiere, auf der sie den Tod des fremden Mädchens unter Tränen beklagt.

Im griechischen Aufnahmezentrum von Fylakio traf Christides, als NGO-Dolmetscher getarnt, die Eltern des vermeintlichen Kindes, deren Namen der Spiegel als „Maryam B.“ und „Mohammad A.“ angibt. Angeblich leben sie mit ihren vier Kindern in einem Migrantenlager bei Drama. Erst nach dem großen Presserummel haben sie drei ihrer Kinder – eingeschlossen die angeblich tote „Maria“ – in Syrien registriert. Mit den „richtigen Verbindungen“ und etwas Bakschisch sei das machbar, so der Spiegel-Bericht. Welche Rückschlüsse das über die „Flucht“ der syrischen Familie erlaubt, muss hier nicht gesagt werden.

Die Wortführerin Baidaa S. lebt laut Spiegel inzwischen in Rheinland-Pfalz. Schon kurz nach ihrer Aufnahme im Migrantenzentrum von Fylakio an der Evros-Grenze postete sie ein TikTok-Video von einem Flug, der sie von Athen nach Deutschland brachte. Unter dem inzwischen gelöschten Video schrieb sie: „Ich bin in Deutschland angekommen, es war ein langer Kampf.“ Der Spiegel scheint nun selbst Zweifel zu bekommen, ob das alles so mit rechten Dingen zuging.

„Wie Baidaa S. in so kurzer Zeit die nötigen Papiere erhalten konnte, um nach Deutschland zu fliegen, lässt sich nicht aufklären. Einem Social-Media-Post zufolge hat sie inzwischen einen Syrer in Deutschland geheiratet. Sie postet seither viel auf ihren TikTok- und Instagram-Kanälen. Mehr als 24.000 Menschen folgen ihr Ende Dezember auf Instagram. Ein weiteres Gespräch mit dem SPIEGEL lehne sie ab, lässt ihr Mann am Telefon ausrichten.“

Die „Aufarbeitung in eigener Sache“ endet mit einem journalistischen Offenbarungseid, der ein ziemlich klares Schuldeingeständnis des Auslandsressorts ist:

„Die früheren Beiträge zum Fall Maria werden wir nicht mehr auf die Onlineseite stellen – auch nicht in überarbeiteter Fassung. Zu vieles darin müsste korrigiert werden. Stattdessen veröffentlichen wir hier die Ergebnisse unserer vertieften Recherche.“

Im Zweifel müsse man „eher auf eine Information … verzichten, als die Gefahr einer falschen Berichterstattung zu laufen“.  Diese Gefahr hat man im Fall „Maria“ nicht vermieden, sie vielmehr gesucht. Ob die Schuld beim Autor Christides oder der Ressortleitung in Hamburg liegt, wird für Außenstehende zur lässlichen Frage. Der beherrschende Gesamteindruck bleibt: Wertungen waren wichtiger als überprüfte Fakten, Meinungen bedeutender als die Realität. Das entspricht allerdings dem Bild, das das einstige Gatekeeper-Magazin heute insgesamt darbietet.

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34 Kommentare

  1. Wer jetzt noch zur Kernleserschaft des „Spiegel“ gehört ist doch gar nicht an einer möglichst wahrheitsgetreuen Berichterstattung interessiert, man möchte genau diese Geschichten lesen und damit die eigene Wirklichkeit konstruieren. Bei einem Märchenonkel als Wirtschaftminister und einer völlig inkompetenten Frau als Aussenminister ist das Niveau doch soweit in den Keller gefallen dass genau solche Märchen dem links/grünen Publikum verkauft werden können. Das „Flüchtlingsmädchen Maria“ ist das Narrativ einer wohlstandsverwahrlosten Gesellschaft deren intelektueller Bodensatz als „letzte Generation“ auf den Strassen klebt. Das Jahr 2023 kann nicht gut werden, nicht in dieser Idiokratie namens Deutschland.

  2. Die „Eltern“ des vermeintlichen Kindes heißen also „Maryam B.“ und „Mohammad A?“ Bei interreligiösen Hochzeiten muß der nicht-islamische Partner normalerweise zum Islam übertreten, damit der islamische Partner nicht zum Apostaten wird. Und die Tochter heißt dann Maria? Die Geschichte bekam von Anfang an und zwar genau hier einen ganz unguten Geruch.
    Die Geschichte sagt nicht nur etwas über den Spiegel, sondern auch über die „Flüchtlinge“, die da kommen und was sie sagt, ist äußerst ungut. Mit einigermaßen gesundem Menschenverstand ist es aber vorhersehbar. Denn ohne eine gewisse kriminelle Energie kommt man nicht von Syrien, Eritrea, Afghanistan u.s.w. nach Deutschland.
    Sie wiederholt auch eine schon lange gemachte Erkenntnis, daß nämlich mindestens manche der „NGOs“ hochkriminelle Schlepperorganisationen sind.

  3. „Die illegale Einreise der Migranten ist das Erwart- und Wünschbare.“

    Nicht nur das, sondern ‚die illegale Einreise… ist das Erwartete und Gewünschte.‘
    Das Problem sind die Leute beim Spiegel selbst, die letztlich eben keine Journalisten, sondern Aktivisten sind.
    Relotius & Co. – wie hier diese Story – sind nicht wirklich das Problem, da es soetwas immer und wohl auch von allen Seiten gibt. Menschen verbreiten nunmal irgendwelche Geschichten, die mehr oder eben auch weniger stimmen. Problematisch wird es, wenn bestimmte Geschichte auf ‚erwartete Weltsichten‘ treffen. Der Redakteur ‚wußte‘ schon immer, dass die ‚armen , hilflosen Flüchtlinge‘ ganz arg gequält werden von den ‚bösen Grenzern‘. Und dann flattert so eine Geschichte herein – die im Grunde nichts anderes ist als der Beweis für das, was man immer schon wußte!
    Relotius und die Stadt der Rednecks –> das ist keine Geschichte für viele dieser Leute gewesen, sndern auch hier der Beweis für das, was sie immer schon wußten und was (für sie) die Wahrheit schlechthin ist: so ist es, genau so!

    Maria hier: Wiederum ein Fall, der verdeutlicht (beweist), wie gemein arme Flüchtlinge behandelt werden. Sie werden gequält, schon immer! – Und Maria ist nur ein Beleg dafür, was doch die ganze Zeit dort passiert. Das ist doch völlig klar und wer das nicht sieht ist ein Unmensch und Spinner!
    Diese ’schon immer gewußte Wahrheit‘ macht es, dass bestimmte Geschichten (egal, inwieweit die Fakten stimmen oder nicht) einfach als ‚wahr‘ akzeptiert werden. Wie im Mittelalter: Verreckt die Kuh, dann lag es am Juden, der 10 Tage vorher durchs Dorf marschiert war. Er hatte nie etwas mit dem Bauern und seiner Kuh zu tun? Unwichtig, Gott bestraft das Dorf dafür, dass sie den Juden durchgelassen haben. Und wer was anderes behauptet, will wohl Gottes Zorn erneut auf das Dorf lenken und muss Mundtot gemacht werden! – So eine Geisteshaltung
    Und so geht es halt mit einer Tour – NGO (und mittlerweile die Kirchen) im Verbund mit ‚Zeitschriften‘ haben eine bestimmte, für sie grundsätzlich unbestreitbare ‚Wahrheit‘, die immer bestätigt wird (und sei es, dass man alles so hinbiegt). Zeitschriften/Zeitungen wie Spiegel, Zeit, FAZ, Tagesspiegel, FR und die ÖR sind bei einigen Themen letztlich nur noch Propagandamaschinen und völlig unseriös. MMn.: diesen ‚Dreck‘ kann und darf man nicht kaufen.

  4. Unabhängig vom skandalösen aber keineswegs überraschenden Inhalt des Beitrages ist es in seiner Art und in seinem Stil ein seltener und überaus gelungener.
    Und auch wenn die Begrifflichkeit dem Autor vielleicht nicht gefällt, hier geht es um eine mutmassliche Verschwörung mit Beteiligung mehrerer, nach aussen hin jeweils unabhängiger Interessensgruppen zwecks Täuschung der Allgemeinheit zur Darstellung und Durchsetzung eines gemeinsamen und damit doch nicht so ganz unabhängigen Interesses. Und völlig richtig wurden Mutmassungen als solches und nicht als Fakt dargestellt. Statt dessen wurden viele Details in den Beitrag gepackt dessen „Schlusszusammenpackung“ dem eins und eins zusammenzählen könnenden Leser überlassen wird der sich daraus seine eigene Theorie bildet. Weiter so.

  5. NGO, die letztendlich von Mitgliedern des WEF finanziert werden, Spiegel der auch große Spenden von einem WEF Mitglied (Gates) erhält und dann Journalisten, die von WEF Mitglieder finanziert werden, ob direkt oder über Dritte.

    Ross und Reiter nennen, und die Quelle führt sehr oft zum WEF

  6. Wie passend, daß das erfundene Mädchen Maria heißt. Um den Namen ranken sich auch andere Geschichten, die frei erfunden sind. Da gibt es die „unbefleckte Empfängnis“, das Schwangerwerden vom „Heiligen Geist“, und nun der Tod einer nie Geborenen durch einen Skorpionstich. Zweck solcher Erzählungen ist es, sich Vorteile zu verschaffen oder der gesellschaftlichen Ächtung zu entgehen, was auf dasselbe hinausläuft.
    Für die Verbreitung brauchte man früher nicht einmal das Internet oder den „Spiegel“, da reichte die Mund-zu-Mund Propaganda. Aber bis heute ist es so, daß eine gute Story gern weitererzählt wird, besonders, wenn unschuldige Kinder darin vorkommen, die ein schlimmes Schicksal erleiden. Da gab es doch schon diesen kleinen Jungen, Kurdi hieß er wohl, der tot am Strand lag. Nach dem wurde ein Schlepperschiff benannt. Hat „Maria“ es auch so weit gebracht?

  7. Das Grundproblem besteht darin, dass viele „Leitmedien“ nicht das Ziel verfolgen, detachiert Tatsachen zu berichten, um den Leser zu informieren und ihm eine Meinungsbildung zu ermöglichen. Sondern sie verstehen sich heute viel mehr als früher als politische Player, und wollen mit ihren „Berichten“ Politik im Sinne der Agenda machen, die sie für richtig halten.

    Das bedeutet Geschichten die förderlich sind; was heute oft bedeutet mit „human touch“ erzählt; erfahren eine besondere Bereitschaft sie als Tatsache zu akzeptieren, und in der Erregung über die passgenaue Story, wird dann selbst das Nötigste an Prüfung sagen wir …… „vernachlässigt“. Auf eine einfache Formel gebracht: Relotius lebt!

  8. Wie Baidaa S. in so kurzer Zeit die nötigen Papiere erhalten konnte, um nach Deutschland zu fliegen, lässt sich nicht aufklären.“
    Das ist ganz einfach. Und das ist nicht erst seit dem „wir schaffen das“ möglich.
    Ich war Ende der 90er Jahre als Polizist in München (hab zwischenzeitlich gekündgt), aber selbst damals war es ganz einfach.
    Sobald du das Zauberwort ausgesprochen hast, warst du im Paradies. Du mußt kein Deutsch können, du mußt nur ein einziges Wort kennen, mehr nicht.
    Diese Wort heiß schlicht weg und einfach:

    „Asyl“

  9. Generell steckt die Presse durch die Konkurrenz der IT-Konzerne seit Jahren finanziell in einer existentiellen Krise. Einzig der ÖR schwimmt dank Zwangsgebühren im Geld. Viele Leser sind nicht mehr bereit sind, für seriöse Informationen etwas zu bezahlen. Also absurde Schlagzeilen, Fälschungen etc.  
    Als Alternative sehen „Spiegel“ etc. ihr Heil in der Meinungspresse (bubble). Diese gibt es allerdings noch extremer in den social media. Kein Konzept zum Überleben.
    Wieweit künstliche Intelligenz die Kosten senken und die Qualität erhöhen kann, muss sich noch erweisen (viele Artikel z.B. von „Market Watch“ werden schon von KI verfasst).
     
     
     
     

  10. Ein ehemaliges Nachrichtenmagazin ist zur Witzblatt Illustrierten mutiert.Die jetzt wieder aufgedeckte Geschichte ist doch nur die Spitze des Eisberges.Relotius,Leyendecker,Lobo,Stokowski,Stöcker,Berg u.s.w. sind doch allesamt als Journalisten nicht ernst zu nehmen.Übrigens wieviel Prozent gehört eigentlich Bill Gates von dieser Illustrierten?

  11. Das von Gates bezahlte Sturmgeschütz der Transformation, wird natürlich alles schreiben, was im Sinne Gates und der Abschaffung Deutschlands ist. DER SPIEGEL ist nur noch ein opportunistisches Lügen- und Schmierenblatt.

  12. Ich lese schon seit 20 Jahren den SPIEGEL nicht mehr. Zu einseitig, zu woke, zu viel „Haltung“, zu grün und zu unseriös. Über die AfD wird nur berichtet, wenn man etwas skandalisieren kann. Dann kommt sie sogar auf den Spiegel-Titel ( Umsturzpläne von Prinz Heinrich). Jetzt ist Trump wieder Thema mit seinen Steuererklärungen, über die man sich aufregen kann. Bei Apple oder Google ist man da weniger streng. Musk taugt nur auf, wenn man über gesetzlose Rauswürfe oder angeblich unhaltbare Arbeitsbedingungen berichten kann oder wenn er angeblich Milliarden in den Sand gesetzt hat. Migranten sind immer gut und lieb und werden von herzensguten Menschen „gerettet“. Andere Regierungen wollen sie wohl lieber ertrinken lassen. Der böse Nazi-Rechte, der nur zwei Geschlechter kennt und der gute regenbogen-woke, aufgewachte Grün-Linke, der fast täglich neue entdeckt. Und Klima,Klima,Klima. Daran hangeln sich die Artikel entlang. Für den, der das durchschaut, wird es langweilig und daher: Abonnement-Ende.

  13. Beim Spiegel geht es doch achon seit Jahren nur noch um Haltung und nicht um Journalismus. Da soll dann eben auf dem Rücken eines erfundenen, toten Mädchens Auflage gemacht werden.

  14. Da ist der Spiegel auf die islamische Taqiyya hereingefallen.
    Die westliche Linke mit ihrem Helfersyndrom kann damit nicht umgehen, wenn ihr eine Unterdrückung und Verfolgung von zur Lüge angehaltenen islamischen Glaubensbrüdern nur vorgegaukelt wird.
    Der Koran lehrt die Muselmanen, dass es rechtens sei, Ungläubige, also alle die noch nicht zum Islam bekehrt worden sind, zu belügen.
    Keine andere Religion auf diesem Planeten ist derart hinterlistig separatistisch und missionarisch angelegt, wie der Islam.
    Echte Aussteiger aus dem Islam sind von falschen Aussteigern für Unbedarfte nur extrem schwer zu unterscheiden. Die Taqiyya, also die bewusste Täuschung, steht dazwischen. Man kann die Taqiyya aber recht einfach, wenn auch nicht ganz risikolos knacken:
    Indem man den Islam und seine staatlichen Auswüchse vor ihren Augen beleidigt und dann auf die Reaktion wartet. Einem gläubigem Moslem wird dann sofort die Hutschur platzen, oder er wird sich kaum beherrschen können.
    Ein echter Abtrünniger wird sich der Beleidigung hingegen anschließen.
    Man schaue auf die Entwicklung im schiitischen Iran:
    Dort ist man des Islams und seiner weltlichen Ausnutzer in den Machtzirkeln wirklich überdrüssig, was am Widerstand der Aufständigen gegen Kopftuch und Religionspolizei sofort zu erkennen ist.
    In der sunnistischen Welt ist das weitgehend nicht der Fall. Dort werden die islamischen Regeln und die autokratischen Führungsstrukturen gegen den Westen hart verteidigt. Und zwar überall, von Katar bis in die Türkei.
    Die Schiiten und Aleviten, also alles, was in Richtung Kurden oder Iraner
    geht, sind hingegen keine echten Muselmanen im Sinne des arabischen Korans, denn sie sind vom arabischen Islam irgendwann in der Geschichte unter lokaler Anpassung der Religion erobert worden. Die Sunniten halten die Schiiten oder auch Aleviten deswegen für Sekten oder auch Abtrünnige.
    Je weiter sich der Islam von seinem Entstehungsort ausbreitet bzw. ausgebreitet hat, desto schwächer und verwässerter wird er. Also genau so, wie auch beim Christentum. Das muss man im Hinterkopf behalten.
    Sunniten sind, egal wo sie herkommen, nahezu durchweg hart islamisch geprägt und lassen sich leicht aus der Reserve locken. Bei Iranern kommt es darauf an, ob man Aufständige oder Unterstützer des Systems vor sich hat.
    Die Unterstützer des System sind alle mehr oder weniger geheimdienstlich geschult und versuchen bei Provokation ihre Empörung zu verbergen, während Sunniten bei Provokation direkt ausrasten.
    Echte Flüchtlinge rasten hingegen gar nicht aus. Das kann man nutzen.

    • Das klingt ja richtig nach Geheimdienstmethoden 😉
      Ich kenne nur den Kleingärtnertest: Zu Feierlichkeit einladen, wenn sie kommen Bier anbieten und ne Wurst, wenn wer das wegen „Mohammedaner“ nicht mag, auch in Ordnung, möge er sich Speis‘ und Trank selbst mitbringen, aber Obacht, wenn der Dame des Hauses nicht Händedruck erwidert wurde oder gemeinschaftlicher Grill nicht genutzt, weil Borstenvieh draufgewesen.
      Das ging dann teilweise auch in Ordnung, manche Gäste waren Besucher des Besuchs, die hatten eben ihre Gewohnheiten, und Unhöflichkeit war das auch nicht, „isch nix darf essetrink, isch Mohammedaner, du Freund, dein Frau beste von Welt“ ist bislang mein Lieblingszitat eines solchen Gastes, aber das waren eben welche, mit denen ich gern Zusammensein pflegte (nie und nimmer hätte ich übrigens „Türkenlaube“ mit Armbinde betreten – allenfalls so als kleinen Hoppla-jetzt-komm-ich-Scherz), aber bei mir war ich der Boss, und da hatten Türken, Russen, Polen und natürlich wir Deutschen – einmal war sogar ein Bayer dabei – gefälligst fröhlich miteinander auszukommen, wem das nicht gefiel wies ich gern den Weg zur Gartenpforte und wünschte gute Heimkehr.

      • Wenn man in einer elektrischen Schaltung einen Wackelkontakt hat, dann hängt man die Schaltung an die Messegräte und wartet, bis der Wackelkontakt auftritt, um das wackelige Bauteil zu lokalisieren.
        Wenn es sich um einen sehr feinen Wackelkontakt handelt, der erst temperatur- bzw. erschütterungsbedingt auftritt, kann das je nach äußeren Umständen sehr lange dauern, bis der Fehler auftritt und lokalisiert werden kann. Das kann man beschleunigen, indem man beim Durchmessen sämtliche Bauteile mit einem nichtleitenden Gegenstand abklopft. Wenn man das wackelige Bauteil mittels abklopfen erwischt hat, werden die Messgeräte ausschlagen und man hat das Problem gefunden. 😉

        Ihr „Kleingärtnertest“ funktioniert bei Zivilisten. Bei Profis funktioniert das so nicht oder nur bedingt. Ich habe schon iranische Profis in Aktion gesehen, die sich als Tarnung vor aller Augen ein Bier weggezogen haben.
        Da braucht es dann das anlegen der Messegeräte und das Abklopfen. Es gibt nur sehr wenige Menschen auf diesem Planeten, die ihre Gestik und Mimik überzeugend steuern können. Das Abschalten der Mimik bekommen viele noch hin, was dann schon ein starkes Indiz für eine geheimdienstliche Ausbildung ist, aber die Gestik und Mimik so zu steuern, dass der Körper das Gegenteil von dem signalisiert, was der Mensch eigentlich denkt, dass können nur ganz wenige.
        Bei den fundamentalen Sunniten ist das einfacher. Die sind so frontal und teils total überheblich, dass die einfache Provokation ausreicht und selbst der unerfahrene Durchschnittsbürger sofort begreift, wen er da vor sich hat.

    • Danke. Folgende Information mag hier noch relevant sein.
      (A) Im Islam steht die Sharia noch über dem Koran und der Sunnah (Hadith = Aussprüche Muhammads sowie Sira = Leben Muhammads) und kann den Koran sogar abrogieren. Der Islam ist eine Gesetzesreligion, in ihm gibt es „legal“ vs. „illegal“, nicht wahr bzw. richtig und falsch, daher ist auch immer gleich von Strafen die Rede. Die Sharia in jedem Detail (braucht starke Nerven) und die Strafen kann man den absolut maßgeblichen Werken „Reliance of the Traveller“ und „The Unsheathed Sword“ entnehmen, die in englisch-arabischen Parallelausgaben als pdf leicht zu finden sind.
      Dort ist auch die Erlaubnis oder gar Verpflichtung zum Lügen genau beschrieben. So ist Lüge verpflichtend, wenn es darum geht, den Islam nicht in schlechtem Licht erscheinen zu lassen. Das zerstört natürlich jedes Vertrauen und jede Seriosität einer Diskussion.
      (B) Interessant wird das alles, wenn man die Ergebnisse der philologischen, archäologischen und historischen Forschung der letzten 50 Jahre zur Entstehung des Islams heranzieht.
      Mecca ist nicht die älteste Stadt der Welt, es gibt keine archäologische oder historische Evidenz für seine Existenz im 7. Jh., es lag nicht an einer Karawanenroute, die Beschreibung im Koran stimmt mit dem im heutigen Jordanien gelegen Petra überein, das eine Kaaba, die beiden Berge, zwischen denen vorgeblich Hagar hin- und herlief, die ZamZam-Quelle usw. aufweist; auch gibt es Hinweise auf eine Entstehung im westlichen Persien, die Sprache des Koran ist nördlich, etliche unverständliche Passagen erklären sich, wenn man sie aramäisch liest.
      Der Koran ist offenbar aus christlich-antitrinitarischen (Arianer, Nestorianer etc.) und jüdisch-apokryphen Texten kompiliert, wobei viele Übersetzungsfehler aus dem Aramäischen vorkamen (so die Verwandlung der transluzenten Weintrauben/Perlen als christlicher Paradies- und Jesussymbole in die runden, weißen Brüste der Huris); die Quiblas des 7. Jh. weisen nach Petra, nicht nach Mecca, die Münzen des 7. Jh. zeigen christliche Symbole, die Felsinschriften sind ebenfalls christlich; Muhammad ist ein Titel, kein Name.
      Es sieht so aus, als ob in einem zweistufigen Prozess (erst christlich-antitrinitarisch, dann mit arabischer Note und versuchter Verwischung der christlichen Spuren) im 8. bis 10. Jh. von den Abbasiden (gegen die Umayyaden) eine arabische Nationalreligion geschaffen wurde (d.h. nach den großen arabischen Eroberungen, nicht vorher); das erklärt auch die relative Liberalität der Anfangszeit. Relevante, empfehlenswerte Wissenschaftler sind Lüling, Luxenberg, Alexander, Crone, Brubaker, Gibson und etliche andere.

      • Hochinteressante Ausführungen. Bestätigt das, was dem logisch denkenden Menschen eigentlich von vornherein klar ist: Der Islam ist ein historisch nachfolgendes Derivat des Christentums mit arabischem Lokalkolorit. Dass Jesus als Prophet im Koran genannt wird, ist bekannt. Ich gehe davon aus, dass eine derart verspätet auftretende Abspaltung seine Ursache in einer widerständlerischen bzw. revolutionären Haltung begründet ist. Was sich in der Praxis ja auch zeigt.

      • Danke. Es war wohl das (auch kriegerische) Aufbegehren gegen die byzantinische Herrschaft einerseits, gegen die Perser andererseits. Ersteres bediente sich der Opposition gegen die trinitarische Auffassung von Gott, da die christlichen antitrinitarischen Bewegungen Ihr Refugium in Gegenden (Syrien usw.) abseits der Zentrale in Konstantinopel gefunden hatten, das zweite der Opposition gegen die Religion der Zoroastrier. Daher im Koran die allgegenwärtige, auffällige Polemik vor allem gegen das trinitarische Christentum und die merkwürdige Tatsache, dass Zoroastrier neben Juden und Christen auch als „Leute des Buches“ gelten. In der zweiten Phase haben die Araber dann ihre spezifischen Eigenarten implementiert, man sieht es, wenn ich recht erinnere, sehr schön an Sure 23, in deren christlich-aramäischem Original die sechste Zeile mit dem Aufruf zur Keuschheit endet, um ab der siebten die Freuden des Paradieses zu schildern, und in welche die Araber zwei Zeilen eingeschoben haben, um Keuschheit zu spezifizieren: Verkehr mit rechtmäßigen Ehefrauen (bis zu vier) sowie mit denen „zur rechten Hand“ (Sklavinnen, beliebig viele). Kritiker sprechen daher davon, dass die Araber alles, was vorher gut und edel war, „bastardisiert“ haben. Die Tatsache, dass der Islam als politisch-juristisches System und Staatsreligion in Konkurrenz zu dem Christentum der Byzantiner und dem Zoroastrismus der Perser geschaffen wurde und auch exakt so gedacht war, erklärt, dass heutzutage viele ihn als „Religion“ befremdlich, primitiv, widersprüchlich und oberflächlich finden; ihr Gefühl leitet sie nicht in die Irre.

      • Noch mehr hochinteressante Ausführungen, danke. Die Kritik der Muselmanen an der trinitarischen Auffassung von Gott ist mir im persönlichen Gespräch schon untergekommen. Das ist also immer noch aktuell. Was die Zoroastrier betrifft, so scheinen diese sogar einen Einfluss auf das Christentum selbst gehabt zu haben.
        Der „rebellische“ Islam kam dann ja erst nach allen anderen viel später und baut mit Modifikationen darauf auf.
        Ich frage mich, was die Ursache für diese „rebellische“ Note ist.
        Der Koran kommt im Vergleich zu den älteren Religionen, auf denen er ja quasi basiert, weniger intellektuell „verschwurbel“ daher, als vielmehr direkt steuernd. Das fällt schon auf.
        Die direkte kriegerische Auslegung haben die Vorgänger so nicht.
        Was darauf hindeutet, dass der Islam ganz bewusst darauf ausgelegt worden zu sein scheint, die vorhergehenden Religionen zu verdrängen. Ist da jemand eventuell ausgestoßen worden, oder sollte missioniert werden, wogegen sich Mohammed aufgelehnt hat? Es hat den Anschein.

  15. Hier ergibt sich ein Bild von hochgradig kriminelle Machenschaften. Die selbsternannten Menschheits- und Weltenretter in den NGOs sehen sich ganz offensichtlich über allen Gesetzen stehend. Um „Schutzsuchende“ in die EU, also nach Deutschland, zu schleusen, sind alle Mittel recht, ist alles legitim. Vom polit-medial-kirchlichen Komplex in Deutschland werden diese Kriminellen nach Kräften unterstützt, Recht und Gesetz spielen keine Rolle mehr.
    Und wehe, es wagt jemand, dieses unter der Überschrift „Seenotrettung“ betriebene Schleppergeschäft zu kritisieren. Dann ticken die Moralapostel regelmäßig aus.

    P. S. Schön, dass „Wortführerin Baidaa S.“ nun in Rheinland-Pfalz lebt und mit einem Landsmann verheiratet ist. Zwei Kostgänger im dt. Sozialsystem, keinen Cent einbezahlt, dafür aber volle Ansprüche. Jeden weiteren Kommentar verkneife ich mir, sonst habe ich noch Haldenwang und Faeser an der Hacke.

  16. Da lügt DER SPIEGEL eine rührseelige Flüchtlingsgeschichte zusammen, anstatt über Tatsachen zu berichten. Vergewaltigung, Messerangriffe, Morde, Verstümmelungen, Raub, Diebstahl durch die Regierungsgäste sind für dieses linke Propagandablatt natürlich kein Thema.

  17. Das ist halt der Orient à la 1001 Nacht, der da in Legionen hier hereinschwappt. Und einmal hier, für immer hier – wir haben ja Platz und Geld!
    Uns erwarten märchenhafte Zeiten.

  18. Als früherer Links-Liberaler habe ich in den 80ern den Spiegel ganz gerne gelesen…wie viele andere Magazine/Zeitungen auch.
    Seit vielen Jahren allerdings…ist das nur noch ein Linksextremes,aktivistisches Magazin.
    Und wenn ein Bericht ins eigene politische Narrativ passt..wer kümmert sich da noch um das Thema Wahrheitssuche/Ehrlichkeit?
    Wer den tiefen Niedergang des einstigen „Sturmgeschütz der Demokratie“ sehen will…muss nur ab und an bei kontroversen Themen mal in den Kommentarbereich gucken…und man staune..Beschimpfungen…von Personen mit nur einer geringen Abweichung von der vorgekauten Meinung…als „Affe“,Drecksack“, Asozialer,Faschist uvm…welches von der Moderation auch so durch die Moderation durchgeht…wo manche dieser Äusserungen sogar eine „Redaktionsempfehlung“ erhalten…mehr…, dies zeigt…was aus einer einstigen angesehenen Postille geworden ist!

    Rudolf Augstein dürfte im Grabe rotieren!

  19. Erschreckend ist, daß Sensationshefte wie der „Spiegel“ überhaupt noch zur Kenntnis genommen werden bzw. eine Reichweite haben, welche diese Aufmerksamkeit nötig macht.
    Für mich war im Nachgang 9/11 Schluß. Da hatten die über mehrere Ausgaben hinweg akribisch dargestellt, wie Atta und Co. völlig ungehemmrt quer durch die USA gereist seien, gesoffen und gehurt hätten, mit Geld um sich werfend dann sogar Flugstunden genommen, so daß ich als Leser durchaus Zweifel an offizieller Darstellung der Ereignisse hatte.
    Aber das wendete sich dann schlagartig, plötzlich war „Spiegel“ auf transatlantischer Linie, auch das zu jener Zeit noch durchaus nutz- und lesbare Kommentariat in der Onlineversion gab es nicht mehr – und mich dann nicht mehr als Abonnenten.

    Dazwischen kamen noch oft fragwürdige Sachen, da las ich das Heft allenfalls noch in Wartebereichen, dann kam Relotius als i-Tüpferl, nun das, ich werde das Blatt allenfalls mit spitzen Fingern anfassen und dem blauen Container übergeben, wobei ich mir nicht sicher bin, ob so ein Machwerk wenigstens noch was für Altpapierverwertung taugt.

    Eigentlich schade, ich las das Teil früher ganz gern. Man wußte ja: linksausgerichtetes Meinungsblatt, tendenziell mit Vorsicht zu genießen, aberen Dokumentation bzw. deren Archiv genoß wohl wirklich guten Ruf, denn in allermeisten noch so irrelevanten Artikeln waren diese Randnotizen zu finden (Leonardo da Vincis Lieblingsgoldhamster hieß Fips – frei erfunden jetzt, aber so in der Art und quellenbelegt), daß es schon rein der Klugschieterei wegen Spaß gemacht hatte, sich das am Montag einzupfeifen.

    Nun gut, alles hatte wohl tatsächlich seine Zeit.

  20. Es gab Zeiten, da las ich den Spiegel recht gern. Doch hat dieses Magazin eine Entwicklung genommen, die mehr als tadelnswert ist. Sogenannter „Haltungsjournalismus“, im Klartext ist das nichts weiter als politische Propaganda, hat ihn zum Sprachrohr des linksgrünwoken Faschismus werden lassen. Das ist der Grund, weswegen er zum lügenblatt geworden ist. Ich fasse den jedenfalls schon länger nicht mal mehr mit einer Kneifzange an.

  21. Von Bad Kleinen über Relotius nun zu diesem Fall. Beim Spiegel nichts neues.

  22. Ein Flüchtlingskind aus Syrien mit den Vornamen Maria, muslimisch beigesetzt, spätestens da hätte es den ersten „kann nicht stimmen“-Alarm geben müssen.
    Relotius ist zwar nicht mehr da, aber seine Artikel finden immer wieder den Weg zum Spiegel…

  23. Wenn es nur diese eine erfundene Geschichte wäre, könnte man das als „Unfall“ ansehen. Nun ist es aber so, dass durchweg die Artikel stark gefärbt und den rot/grünen Begehrlichkeiten angepasst werden. Alles, was nicht in diese Unterstützung passt, wird entweder komplett verschwiegen oder so verzerrt dargestellt, dass es kaum noch zu erkennen ist. Insbesondere alles zur Migration unterliegt einer strengen Prüfung, Kommentare sind grundsätzlich nicht zugelassen. Auch jegliche Kritik an dieser Regierung wird komplett verweigert, führt zur Sperrung im Kommentarbereich und die Polittrolle der SPD und der Grünen schlagen sofort zurück, um ja das vorgegebene Bild der perfekten Regierung aufrecht zu erhalten. Der Spiegel ist ein Kampfblatt der rot/grünen Anhänger. Viel weiter dürfte die Reichweite nicht sein; zum Glück, denn so werden nur Eulen nach Athen getragen und nicht weitere Unschuldige mit dem Dreck der Lohnschreiber belästigt. Ich hoffe, dass ich noch erlebe, wie der Spiegel insgesamt verboten wird. Als Mittäter des Untergangs unserer Gesellschaft, unseres Landes, hat dieses Medium jede Existenzberechtigung verloren.

  24. Es ist erschreckend für uns im europäischen Ausland, dass ein solch hochentwickeltes und hochgebildetes Land wie Deutschland mit dem SPIEGEL ein Nachrichten-Magazin hat, das Nachrichten erfindet.

    Genauso erschreckend:

    Dass SPIEGEL-Journalisten wie Alexander Osang nie gelernt haben, Politiker auch einmal kritisch zu hinterfragen („Merkel – Meine Kanzlerin wird sie sowieso immer bleiben!“).

    • Von Osang bin ich auch sehr enttäuscht. Seine ersten Bücher waren durchaus unterhaltsam und lesenswert. Leider scheint er mir auch nur ein Karrierist zu sein, denn intelligent genug ist er, um die Hintergründe und was da in der Redaktion abläuft, zu durchschauen…

  25. Vielen Dank, liebe Redaktion, für das gnadenlose Aufdecken von als Journalismus getarnter Propaganda.

  26. Das scheint seit Relotius eine neue Masche des Spiegel geworden zu sein, Lügengeschichten zu erfinden um sich dann als großer Aufklärer über die eigenen Lügen zu vermarkten hahaha… gut, dem gewöhnlichen Spiegelleser gefällt das sicher und ist ganz begeistert von so viel „journalistischer“ Aufklärungsarbeit 😉
    Spieglein Spieglein an der Wand…

  27. Seien wir doch ehrlich – es hätte doch passieren können. Es handelt sich um einen durch hypothetische Fakten untermauerten Fall. Spiegelfechterei. Heisenbergsche Unschärferelation – entweder der Fall existiert, dann kann man ihn nicht beschreiben, oder existiert nicht, dann kann man und sollte ihn beschreiben. „Fussfüsick“ würde die geschätzte Entdecker:In des Baerbockschen Tiefkühlhähnch:Innenparadoxons sagen. (Entweder m/w/d/@ nutzt Tiefkühlhähnch:Innen mit oder In:nereien zur Speicherung von Strom, wenn das Netz durch Atomstrom verstopft ist, oder man isst sie. Beides geht nicht.).Nur Aufgeplusterte sagen Quanten.

    Von dem Aktivisten, der von einer Rollatorengang im Zoo von Hannover gehetzt wurde, sich in das Tyrannosaurusgehege flüchtete und gefressen wurde, spricht niemand.

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