Obdachlos in Deutschland, was bedeutet das überhaupt? Zunächst einmal, dass Menschen das Elend dort leben, wo heute über eine Million außereuropäische Ausländer aus dem Elend kommend ein besseres Zuhause suchen. Das Paradies Deutschland ist also nicht für jeden Einheimischen eines. Darüber wollte Sandra Maischberger mit ihren Gästen sprechen.
Über – man will es kaum glauben – fast eine Million, die ohne Wohnung hierzulande auf der Straße leben. Die Zahl ist in den letzten Jahren dramatisch angestiegen. Die Hälfte von ihnen sind heute Migranten. Unter diesen Obdachlosen auch viele Osteuropäer, die hier gestrandet sind. Die offensichtlich nicht ausreichend darüber informiert waren, dass es in Deutschland zwei Dinge nicht gibt: Unmengen hoch bezahlter Hilfsarbeiterjobs und ein üppiges soziales Netz, das auch Osteuropäern deutsche Euros ohne Arbeit garantiert. Denn in Deutschland gilt zumindest theoretisch: Kein Hartz IV und keine Sozialhilfe ohne vorherige Arbeit.
Also wächst auch die Konkurrenz beim Flaschen- und Dosensammeln. Jürgen Trittins grüne Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Hunderttausende ist heiß umkämpft. Bei Maischberger konnte man erfahren, dass hier schon mal tägliche zwanzig Euro zusammenkommen können. Was so wenig ist, dass es früher den immer noch oft abwertend „Penner“ genannten deutschen Obdachlosen alleine gehörte, ist mehr, als man beispielsweise in Rumänien am Tag mit regulärer einfacher Arbeit verdienen kann, wenn dort der monatliche Arbeitslohn bei 200 oder dreihundert Euro liegt.
Möglicherweise auch wegen der harschen Kritik an der letzten Maischberger-Sendung, probierte die Münchnerin etwas Neues aus: Keine Politiker im Wettstreit, also auch keine dieser regelmäßig schon zwanghaft politischen Positionierung der Moderatorin selbst. Eingeladen waren zwei ehemalige Obdachlose: ein älterer trockener Alkoholiker, der heute für Wohlstandsdeutsche ein bisschen Gruselstimmung veranstaltet, wenn er sie zu seinen ehemaligen Outdoor- Schlafstätten führt und eine jüngere ehemalige Obdachlose, die heute Hundesitterin ist, aber ihre drei Kinder abgeben musste, weil sie sich nicht in der Lage fühlte, diese vernünftig zu betreuen.
Eine dritte Obdachlose in der Sendung ist Judith Deborah Rakers-Pfaff (kurz: Judith Rakers), ihres Zeichens Tagesschausprecherin. Aber natürlich nicht wirklich ohne Dach über dem Kopf. Sie hatte nur vor kurzem mal 24 Stunden lang Obdachlose „gespielt“ und glaubt nun tatsächlich, sich damit Mitrede-Kompetenz erworben zu haben. Ein Einspieler zeigt sie in Berber-Klamotten unter einer Brücke. Sogar abgeschminkt. Aber auch dann bleibt alles glatt und profillos.
Aber wenn schon Obdachlose spielen, dann besser wie der US-amerikanische Superstar Will Smith in „Das Streben nach Glück“. Eine herzzerreißende schauspielerische Leistung in einer geradezu unerträglichen Vom-Penner-zum-Millionär-Neokapitalismus-Story.
Weiter mit dabei bei Maischberger der Linke Christoph Butterwegge, der sich auch als „Armutsforscher“ einen Namen gemacht hat. Also definitiv kein Armutsromantiker, auch wenn die Sendung über die Geschichten der „geretteten“ Obdachlosen immer dann in Gefahr gerät, wegzudriften, wenn das Einzelschicksal per Einspieler allzu sehr penetriert wird. Aber dafür können die Beiden ja nichts. Auch kratzt man hier an der Oberfläche, das wahre Elend wäre für die Masse der Fernsehzuschauer sicher unerträglich. Nein, brutale Saufexzesse mit Billigfusel, fehlende Hygiene, üble Armuts-Krankheiten, Mangelernährung, sexuellen Übergriffe – permanente Angst und tiefe Hoffnungslosigkeit sind nicht TV-kompatibel.
Ebenfalls mit dabei in der Sendung ist Dorothea Siems. Sie ist Wirtschaftsredakteurin der „Welt“ und wurde auf dem Sofa neben Butterwegge platziert. Eine gute Wahl, denn da fliegen im Verlaufe der Sendung schon mal die Fetzen. Siems kann bei all dem nicht lächeln. Und sie erinnert dabei an diese wunderbare Fassbinder-Schauspielerin Irm Hermann. Die Journalistin ist als ein echter Lichtblick direkt gegenüber dieser Ponyhof-Bewohnerin Judith Rakers platziert. Die höhere Tochter einer Innenarchitektin und eines Physiotherapeuten und Ehefrau des Immobilienökonom Andreas Pfaff, besitzt bei Hamburg drei Pferde und reitet aktiv in den Kategorien „Springen, Dressur und Gelände“. Nun hat sie immerhin mit der Berufswahl Tagesschausprecherin eine gute Wahl getroffen. Da darf man nett ausschauen und verkündet Nachrichten, die meistens andere aufgeschrieben haben. Also zukünftig bitte nicht mehr auf einem Meinungssofa Platz nehmen. Bitte nicht Slomka sein wollen. Schusterin bleib bei Deinen Leisten.
Der Star der Sendung ist sowieso ein anderer. Klaus Seilwinder (61) ist trockener Alkoholiker, er hängt da in Stonewashed-Jeans und Olaf-Schubert- Acryl-Pullover im Sessel oder besser in den Seilen wie ein – kein Widerspruch! – lächelndes Häufchen Elend. Gehalten nur noch von irgendetwas, das wohl zu Tage tritt, wenn der Mensch ganz unten angekommen ist und sich nun herausstellt, wer davon unbeeindruckt diese innere Kraft hat, den Schrecken noch irgendwie zum Guten zu wenden und wer brutal daran zerbricht. Seilwinder hat heute eine Wohnung und bekommt mit seinen Führungen zu den Obdachlosenplätzen regelmäßige Anerkennung von den Ponyhof-Menschen. Ein toller Typ. Sein Gesicht schwer gezeichnet vom Erlebten. Ein Faltenwurf wie bei einem jungen Shar-Pei. Aber weniger zum Knuddeln, mehr so als Mahnung an die, die immer nur gut wohnen und arbeiten.
Das Beste: der Junge hat sich im Griff. In allerbestem Hauptmann-von-Köpenick-Slang erzählt er seine Geschichte. Und er lässt sich Zeit dabei. Maischberger weiß ausnahmsweise mal instinktiv: Hier zu unterbrechen wäre der Supergau für sie. Also lässt sie Seilwinder reden. Der erzählt, dass der schwerste Schritt aus der Obdachlosigkeit die deutsche Bürokratie gewesen sei, wenn man keinen Ausweis hätte, bekäme man nichts. Und als Obdachloser einen Ausweis zu beantragen, ist fast unmöglich. Der passionierte Flaschenspecht bekam aber irgendwann Hilfe von einem Ehemaligen und es gelang nach vielen Anläufen. Unsere Dame vom Ponyhof feilt während des Seilwinder-Vortrags noch an ihrem Betroffenheitsgesicht, was nicht sofort gelingen will und phasenweise nur wie dicke Backen ausschaut. Aber wollen wir nicht zu gemein sein.
Die WELT-Journalistin Dorothea Siems zeigt eindrucksvoll, warum mit der Springer-Presse nach dieser bleiernen Kai-Dieckmann-Zeit wieder langsam zu rechnen ist. Nicht nur Stefan Aust ändert den Kurs wieder weg von Dieckmanns Refugees-Welcome-Feldzug, auch das „einfache“ Personal darf wieder was, wenn Siems die Maischberger-Runde daran erinnert, dass Osteuropäer eben kein Anrecht auf die deutschen Sozialleistungen hätten. Die dürften hier drei Monate Arbeit suchen. Aber wenn keine gefunden wird, müssten sie umgehend wieder in ihre Heimat zurück. Betroffene Gesichter.
Siems war es auch, die Maischberger darauf aufmerksam macht – machen musste! – dass die Hälfte der Obdachlosen heute Migranten sind. Da wurde die Moderatorin einen Moment lang hektisch. Und sie musste die panische Angst unterdrücken, dass nun auch diese Runde wieder in die falsche Richtung abdriftet. Sie unterbrach, stammelte gar ein wenig, aber dann rettete sie der Ex-Obdachlose Seilwinder, der sich streckenweise köstlich zu amüsieren schien, wenn es mal etwas hektischer wurde. Hier wirkte wohl im positivsten Sinne der Spruch: „Ist der Ruf erst ruiniert …“
Nun haben wie hier beim Aufschreiben den Vorteil, uns nicht an die Dramaturgie der Sendung halten zu müssen. Wir können abschweifen. Der Autor hier hat Ende der 1980er Jahre mal zwei Jahre lang auf dem Sozialamt Helmstadt gearbeitet. Damals, als die Welt noch in Ordnung war. Ganz basisch ausgedrückt und wirklich ohne despektierlich sein zu wollen: Damals konnten wir uns unsere Penner noch leisten. Es gab tägliche Auszahlungen für die Berber und Obdachlosen – irgendwas um 14,50 Mark und am Freitag etwas mehr, um übers Wochenende zu kommen.
Aber vor allem gab es so etwas wie eine Fürsorgepflicht. Da waren auch Sozialarbeiter tätig, die den unbedingten Auftrag hatten, eigeninitiativ zu schauen. Immer in der Annahme, dass das Hilfsangebot auch zu Jenen kommen muss, die selbst nicht mehr in der Lage sind, es einzufordern oder zu erbitten. Sanktionen oder ähnliches: Fehlanzeige. Betrug ja, der wurde geahndet. Aber am Minimum wurde nicht geschraubt. Klar war vielen Deutschen der alten Bundesrepublik somit eines: Ja, wir haben diese Grundsicherung auf niedrigem Niveau. Und ja, sie kostete viele Millionen Mark. Aber wir leisten es uns auch aus einem wichtigen Grund: Es beruhigt uns in zweierlei Hinsicht. Zum einen zeigen wird damit unseren Humanität, unseren christlichen Geist, unser Gemeinschaftsgefühl oder was immer, aber viel wichtiger: Wir bekämpfen damit erfolgreich unsere eigene Angst. Denn Abstiegsängste gab es schon damals. Auch deutliche Fallhöhen. Aber der Boden, auf den man fiel, war lebensrettend gepolstert. Und genau das gehört zum Sicherheitsgefühl dazu: Die Gewissheit, dass, was ich heute gebe, mir morgen auch gegeben werden wird. Dieses Gefühl ist 2018 in diesem Maße nicht mehr vorhanden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel, die das alles nicht erlebt hat, die erst nach 1990 Kontakt mit der alten Bundesrepublik bekam, sagte gerade in Davos in etwa, es ginge uns heute nie so gut wie heute. Wer es aus der alten Bundesrepublik besser weiß, weiß nun automatisch: ein mantrahaftes Geschwätz im Davoser Schneeressort, um ihre Katastrophenpolitik irgendwie noch schön zu reden.
Aber nun haben wir kein einziges Zitat aus dieser Maischberger-Sendung mitgenommen. Vielleicht ist das aber auch gar nicht nötig. Auffallend war Dorothea Siems, engagiert betroffen war Christoph Butterwegge, Klaus Seilwinder hat Herz gezeigt, Judith Rakers eines simuliert und eine junge Obdachlose weckte ambivalente Gefühle, während für Maischberger alles etwas glatter lief als sonst, dafür waren die Quoten auch nicht so doll. Nun gut, dankbar darf man sein, dass der Maischberger-Nervfaktor geringer war als sonst und sich fast nur noch auf „Maischberger an sich“ beschränkte. Danke immerhin dafür.
(Bilder: Screenprints: ARD/Maischberger)
Wieder eine völlig sinnfreie Diskussion, die keinerlei Lösungen anbietet. Maischberger zu schauen ist verschwendete Lebenszeit. Es ist schon völlig irre, wenn eine Wohnung in den 50igern für 300,-DM/qm gebaut wurde, dann ist sie heute wenigstens 5 mal abgezahlt, und wird immer noch vermietet. Dass hochbezahlten Politikern nichts anderes als eine Mietpreisbremse einfällt, spricht nicht unbedingt für deren Qualifikation. Menschen kann man am besten durch Besitz und Eigentum vor Verelendung schützen. Und das fängt bei eigenem Wohnraum an.
Frau Merkel war wahrscheinlich auch niemals privat und unerkannt für Urlaub/Job in einem orientalischen Land und hat die dortige Andersartigkeit mal gefühlt und auf sich wirken lassen.
Sie war ja 1990 gleich auserkoren und – wenn überhaupt – nur als Teil einer Delegation in so einem Land. Mit Programm und streng geplanten Begegnungen zu streng vorsortierten Personen. Sie kennt das gar nicht ungefiltert. Einfach so herumreisen mit Freiheit und Risiko kennt sie nicht.
Und das alte Westdeutschland* kennt sie eben auch nicht.
*Ich hab so Heimweh, wenn ich daran denke…
Vielen Dank für Ihre Ausführungen – Sie haben natürlich absolut Recht damit! Herzlich Ihr Wallasch
Beim ÖR Regimefunk im Allgemeinen und bei den ÖR-Talk-Shows (Shows!) im Besonderen fällt mir immer der folgende Spruch von Erich Kästner ein:
„Was immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.“
Danke für die Zusammenfassung. Besprechungen dieser Sedierungsrunden in TE tu ich mir weiter an (+ die Kommentare!), Live nicht mehr, ich bin doch kein Masochist.
Das Hauen und Stechen um bezahlbaren Wohnraum und prekäre Jobs wird durch die offenen Grenzen und die weiter zur Verfügung gestellte Alimentierung für alle Schutzsuchenden weiter eskalieren. M.Schulz glaubt sogar wirklich, daß diese Politik sozialdemokratisch sei.
Deutschland ist ein Irrenhaus und am Platz der Republik No. 1 in Bärlin befindet sich die Zentrale!
Ein weiterer Beweis dazu gefällig? Deutschland (wer?, wir?) pocht nicht mehr auf eine Verteilungsquote der „Flüchlinge“ innerhalb der EU (siehe akt. Artikellandschaft).
Gut, hätte wahrscheinlich eh nicht funktionert, aber ab jetzt isses offiziell.
Mal abwarten wie die ÖR-Verantwortlichen nun damit umgehen das ihr KIKA-Moderator David Friedrich indirekt zum Mord an Andersdenkenden aufgerufen hat.
https://www.tag24.de/nachrichten/kika-twitter-shitstorm-david-friedrich-nazis-aufruf-mord-polizei-hamburg-431602
Diese Sendung als auch die anderen Talkshows mit weiblichem Führungspersonal gehören eingestellt!!
Wieso sollte man das am Geschlecht festmachen?
Richtig! Auch die Müll-Show von Markus Lanz ist dank seines geringen Denkvermögens ein Anschlag auf den Geist eines jeden normalgebildeten Bürgers dieser Demokratur.
„es ginge uns heute so gut wie nie“
Gelogen, aber zu der Zeit war sie ja auch noch in der SBZ. „Uns“ und „nie“ passt schon einmal nicht. Merkel und ich haben kein gemeinsames „uns“.
Also, Anfang/Mitte 70er, mittelgrosse Stadt, 30.000 Einwohner, NRW:
In der gesamten Nachbarschaft Handwerker, mittlere Beamte und Angestellte. Alle verheiratet und zwei bis drei Kinder. Mutter zuhause. Alle im eigenen Heim wohnend, alle zwei bis drei Wochen im Sommerurlaub; wenige, aber doch einige, mit Flugreise. Die Hälfte kaufte ungefähr alle vier Jahre einen fabrikneuen Mittelklasse-PKW, die anderen jüngere Gebrauchtwagen. Essen mit der ganzen Familie zu besonderen Anlässen in einem „gehobenen“ Restaurant.
Jetzt zeige mir jemand einen angestellten Handwerker, der das heute alleine (Frau zuhause, 2-3 Kinder) erreicht.
Da sei die Steuerprogression vor!Deswegen müssen Frauen i.d.Regel heute mitarbeiten, um den Standard zu halten.Dann bleibt keine Zeit für die Betreuung von nur noch 1-2 Kindern, die in staatliche Obhut gegeben werden müssen,wenn ohnehin nicht ganz auf Kinder verzichtet wird.Ja , und dann erzählt die staatliche Propaganda, „ wir“ bräuchten „ Zuwanderung“ wegen der wirtschaftlichen Entwicklung und der Renten. Dumm nur, dass über 90 Prozent von Merkels Gästen dazu nichts beitragen, sondern selbst lebenslang Stütze kassieren werden…
Noch zu ergänzen: Wir lebten in einem stabilen Land – sowohl finanziell als auch politisch.
Rückwirkend muss man sagen: Es war ein sparsames Leben im Luxus!
Ich habe, wie Frau Merkel (abgesehen von einigen Besuchsreisen) das Leben in der Bundesrepublik auch erst nach 1990 kennen gelernt. Es geht mir nicht schlecht, ganz sicher nicht, ich habe eine auskömmliche Rente und stelle keine überzogenen Ansprüche, ich könnte also auch behaupten, es geht mir gut. Aber das ist doch nun kein Grund,es auf alle hier schon länger lebende Deutschen zu übertragen. Jede Menge meiner Mitbürger hatte nach der Wende mit unverschuldeter Arbeitslosigkeit zu kämpfen und hat sich von diesem Bruch und den gemachten unschönen Erfahrungen nie wieder erholt. Dass es einem gut geht ist doch nun wirklich kein Grund mit geschlossenen Augen durch die Gegend zu laufen und die Realitäten nicht wahr zu nehmen ! Frau Merkel fehlt jeglicher Realitätssinn für die Dinge, die hier im Lande passieren und das im Westen genau so wie im Osten, so weit haben wir uns schon angenähert. Wenn ich dieses hohle Geschwätz vernehme(ich kann es mir nicht anhören, dann bekomme ich einen Wutanfall) dann bin ich mir sicher, dass diese Frau überhaupt kein Interesse daran hat, die Auswirkungen ihrer Entscheidungen auf die normalen Menschen im Lande mal zu begutachten. Sie ist meiner Meinung nach eine gewissenlose,egoistische Opportunistin, der die Folgen ihrer Politik völlig egal sind.
Mich würde ja schon interessieren, inwiefern Frau Merkel für Obdachlosigkeit verantwortlich zu machen ist.
Sehr geehrte Frau Beck, ich kann nirgendwo entdecken , wer in welchen Zusammenhang Frau Merkel für die Obdachlosigkeit in Deutschland verantwortlich macht. Deshalb verstehe ich Ihre Frage nicht.
Herr Wallasch, zwischen Słomka und Rackers gibt es keine Unterschiede. Die erste darf die Fake News kommentieren, die zweite darf sie vorlesen. Ein Unterschied gibt es dann doch: Rackers wirkt dabei viel sympathischer.
Nun, in der alten Bundesrepublik hatte Adenauer dafür gesorgt, dass die Menschen nicht ins Bodenlose stürzen konnten. Denn die im Anschluss an das zeitlich begrenzte Arbeitslosengeld dann zu beantragende Arbeitslosenhilfe wurde von der CDU/CSU eingeführt, damit man eben aufgrund einer vorhandenen Arbeitsbiographie nicht in die auch schon existierende Sozialhilfe musste. In das Arbeitslosengeld, die Arbeitslosenhilfe oder die Sozialhilfe konnte man deshalb auch nicht einwandern.
Das wurde dann von Grünen&SPD mit der Agenda 2010 und Hartz-IV gründlich geändert. Sie ruinierten die Arbeitslosenversicherung, zerschlugen die Arbeitslosenhilfe und schufen mit dem Hartz-IV-System einen Zugang für Asylsuchende in die deutschen Sozialsysteme, der EU-Bürgern nicht offensteht, weil man über die Freizügigkeit der EU-Bürger keinen Zuzug ins Hartz-IV-System gestattet, was ja vernünftig ist.
Asylsuchenden aber steht nach Anerkennung das Hartz-IV-System offen, denn sie müssen nicht vorher gearbeitet haben sondern wie ins Hartz-IV-System reingewachsene oder mehrheitlich reinbugsierte Deutsche lediglich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, was bezüglich der anerkannten Asylsuchenden mit Hilfe von zigtausenden € für Integrations- und Sprachkurse erst hergestellt wird.
Merkel macht die von (Ordo-)Liberalen und Konservativen massgeblich gestaltete alte Bundesrepblik vergessen und lobt die Agenda 2010, weil auch die die alte Bundesrepublik vergessen macht. Leider haben Liberale und Konservative vergessen, dass aufgrund der Besonderheit abhängiger Arbeit eben soziale Leitplanken für Arbeitnehmer notwendig sind.
Der Liberale K.H. Flach schrieb einst u.a.: „Der Rechtsanspruch auf Sozialversicherung ist in Wahrheit der wichtigste Besitztitel in der industriellen Massengesellschaft. Nicht der ist wahrhaft frei, der alle Lebensrisiken selbst trägt, sondern derjenige, dem die Angst vor unverschuldeter Not, unberechenbaren Risiken und vor dem Alter genommen wird.“
Es gab und gibt in Kreisen der Liberalen und Konservativen nicht wenige, die die Agenda 2010 begrüssten und sie noch weiter treiben wollten oder immer noch weitertreiben wollen. Sie betätigten und betätigen sich als Totengräber und Leichenfledderer des eigenen politischen Erbes und der alten Bundesrepbulik. Auch deshalb gibt es so viele Obdachlose, Suppenküchen und Lebensmitteltafeln in Deutschland.
Und ja, irgendwie führt das im Zusammenhang mit der von Merkel und Gabriel betriebenen Grenzöffnung und der von Grünen, Linke, SPD und CDU gewollten und ermöglichten massenhaften illegalen Migration auf die Abschaffung des Sozialstaats hin. Eine seltsame Allianz zwischen radikalliberalen Globalisierern und internationalistischen Samaritern [Grüne, Linke, SPD].
Ein super Kommentar.
Damals war ich ganz entspannt. Damals hab ich an das System geglaubt und freudig hohe Steuern/Beiträge bezahlt, obwohl ganz unwahrscheinlich war, dass ich mal selbst Arbeitslosenhilfe beantragen müsste. Ich fühlte mich solidarisch mit den damaligen Empfängern.
Heute bekommen „meine Leute“ (die mit den vielen Arbeitsjahren) viel zu wenig und andere zu viel, nämlich gleich viel. Und dann gibts noch welche, die eigentlich in ein ganz anderes, noch niedrigeres System gehören würden.
Man hätte die damalige Regelung beibehalten sollen, aber die Bezugsdauer begrenzen müssen, damit ein 25-jähriger nicht ewig auf Stütze machen kann. So eine Änderung war nötig. Aber nach 40 Arbeitsjahren in H4 fallen? Das geht gar nicht.
Wir brauchen zwischen ALG1 und ALG2 wieder einen Zwischenschritt, der sich befristet noch nach dem alten Gehalt und den vorherigen Einzahlungsjahren richtet. Ohne Hausverkauf, ohne volle Anrechnung Partner. (Das käme nur denen zu Gute, die vorher gut verdient haben, aber genau die zahlten ja auch viel ein und für die anderen mit. Der Facharbeiter mit dem Spitzensteuersatz, lach. Der wird ja ab Tag x in den Schmutz getreten trotz seiner hohen Zahlungen und vor allem trotz seiner Arbeitsleistung, mit der Werte geschaffen hat und zum Gemeinwohl beigetragen hat)
EU Migration und die sogenannten Flüchtlinge werden den Sozialstaat ruinieren….für die eigene Bevölkerung bleiben heute schon nicht mehr ausreichenden Mittel über, siehe Obdachlose, Sozialwohnungen, Renten.
Weiter so, bis aus den Ruinen etwas Neues entstehen kann…
Ruinen, da war doch was…auferstanden aus Ruinen…oder so?
Wie immer, Respekt für Ihre sprachliche, punktgenaue Bissigkeit, die an den Stellen ansetzt, wo die Triggerpunkte versteckt sind… Auch wenn es hier im Finale etwas mäandert.
„Nun hat sie immerhin mit der Berufswahl Tagesschausprecherin eine gute Wahl getroffen. Da darf man nett ausschauen und verkündet Nachrichten, die meistens andere aufgeschrieben haben. Also zukünftig bitte nicht mehr auf einem Meinungssofa Platz nehmen. Bitte nicht Slomka sein wollen. Schusterin bleib bei Deinen Leisten.“
Frau Rakers liest nicht nur Nachrichten ab, sondern moderiert auch an der Seite von Giovanni di Lorenzo eine Talksendung oder macht für den NDR diverse Land & Leute-Berichte. Welche politische Einstellung sie zu den Themen hat, die wir hier rauf und runter diskutieren, wissen wir zum Glück nicht, weiß ich zumindest nicht. Ich finde es ganz angenehm, einige Menschen noch neutral betrachten zu können. Selbiges empfindet wohl auch das Management von Helene Fischer, weswegen diese sich auch nicht vom Lutschbonbon aus Düsseldorf oder anderen Inquisiteuren zu irgendwelchen Aussagen bezüglich der Flüchtlinge hinreissen lässt. Nicht alle Mitarbeiter des ÖR-Rundfunks oder der Unterhaltungsbetriebs sind politisch in die Kategoerie Slomka, Miosga, Hayali, Campino, Heufer-Umlauf, Kebekus & Co. einzuordnen. Viele werden aus gutem Grund mit ihrer politischen Meinung hinterm Berg halten. Ich denke, dass dort jeder Angst hat, eines Tages den Eva-Herman-Weg gehen zu müssen, wenn man sich bei gewissen Themen zu weit aus dem Fenster hängt. Letztendlich hat man damals bei Frau Herman auf das Mao-Prinzip gesetzt: „Bestrafe einen, erziehe Tausende“. Das wirkt bis heute nach, besonders seit der sogenannten Flüchtlingskrise.
Häuslebauen ist mit der modernen Lebensrealität hier nicht mehr zu vereinbaren, das überlässt man Stinkreichen, die dann demnächst mangels Motivation einfach dazu verdonnert werden, auch wenn es längst kein so tolles Geschäft mehr ist, im Wirrwar der Vorschriften. So geht Neosozialismus.
Sehr „cooler“ Artikel. Ich habe gestern ausgeschaltet, weil ich die m.E. immer „unprofessioneller“ agierende Propagandistin Maischberger nicht mehr ertragen konnte. Maischberger ist Schwarzer Kanal mit Realitäts-Relativierung vom Feinsten.
Ja, wer erst ab 1990 Kontakt mit der alten Bundesrepublik bekam, weiß kaum etwas von unserer Lebensart und den realen Begebenheiten, die tief in der Persönlichkeit verankert sind. Selbstverständlich für uns war beides: die eigene Verantwortung und die Hilfe für wirklich Schwache. Vom ersten Milchfläschchen an Eigenverantwortung: sich selbst informieren, selbst bewerten (teils begleitet von Wertevermittlung anderer), selbst entscheiden und die Verantwortung für die Entscheidung tragen. Anhand nüchterner Tatsachen vorher bedenken, ob die Folgen meiner Entscheidung für mich selbst und andere tragbar sind. Eine absolut eigene, selbständige Verantwortung, die zu Fehlentscheidungen steht und die Ursachen für diese sucht, um nicht-bedachte, schwierige Folgen in Zukunft zu vermeiden. Mit dem Staat hatte man so gut wie keine Berührungspunkte, weil beide Seiten ihre eigenen Aufgaben wahrnahmen. Planwirtschaft als Entmündigung durch „die da oben“ war unmöglich. Wer Selbständigkeit und Eigenverantwortung nicht von Kindesbeinen an mittels des freien Willens gelernt und praktiziert hat, kann diese westliche Lebensart weder vertreten, begleiten noch zukunftsgerichtet fördern. Es klingt peinlich bis anmaßend, von „uns“ oder „wir“ zu reden.
Ergänzung: mit meinem Kommentar meine ich natürlich nur diejenigen, die nach 1990 in abgeschotteten Bereichen lebten und nicht diejenigen, die mitten! in der Gesellschaft mit unterschiedlichsten Menschen und Tätigkeiten Kontakt hatten.
Sehr geehrter Herr Wallasch, die Jahreszahl 1990 stimmt so nicht. Die Dame war bereits 1986 in den Westen nach Karlruhe gereist. JEDER, der die DDR kennt, weiß, was für eine solche Reise „notwendig“ war. Aber die lieben, naiven Landsleute aus der Adenauer Prägung haben all die AM Mythen gern geglaubt, jetzt ist es zu spät und die real existierenden Wahrheiten holen die Frau BK endlich ein.
Bei Ihrer Schilderung der „Dame vom Ponyhof“, die an ihrem „Betroffenheitsgesicht“ arbeitete, musste ich laut auflachen, aber nur kurz … ich wollte auch nicht zu gemein sein. Andererseit denke ich, genau so muss es gesagt werden, um als brauchbare Basis für deren Selbstreflexion dienen zu können …
Was ist politisch zu tun?
Wenn die Osteuropäer, die nur drei Monate zur Arbeitssuche bleiben dürfen, als Obdachlose stranden, dann wäre ich dafür, sie auf unsere Kosten mit einem Fahrschein nach Hause auszustatten (im Benehmen mit den dortigen Behörden, die sie in Empfang nehmen können).
Bei den obdachlosen Migranten (offensichtlich illegale Einwanderer) wäre die Identität festzustellen, sie abzuschieben bzw. in Abschiebehaft zu nehmen.
Die Alternative dazu ist, die misslichen Zustände als dauerhaft zu akzeptieren.
Vielen Dank auch für Ihre Schilderung der (fast paradiesischen) Zustände vor 35 Jahren. Die sind ein gutes Beispiel dafür, dass wir (jenseits aller Ewig-Gestrigen-Vorwürfe) schon gewonnenes Terrain bei der Entwicklung unserer Gesellschaft preisgegeben haben.
Da ist aber jemand ganz schön grantig!
Über das was morgen passiert kann man schlecht schon heute schreiben …
dafür gibts von mir ein minus.
Merkel in Davos: Abschottung ist keine Lösung.
Als ob wir uns in Vor-Merkel-Zeiten abschotten wollten. Als Norddeutsche müsste sie wissen, was „Schotten dicht“ heißt. Schotten sind im Schiffsbau vorgeschrieben. Sie können Leben retten vor Überflutung und Untergang.
Meischberger sollte diese Aussage unserer Bundeskanzlerin mal medial begleiten.
Tja, Frau Rakers versucht ja schon seit geraumer Zeit den Sprung in die Promi-Gameshow-Riege zu landen. Da kommt so eine Real-Life-Safari genau richtig in einer pieksauberen NDR-Vita!
Danke für die guten Schlussfolgerungen und Zeigefinger im Artikel. Unsere sozialen Sicherungsnetze wären für den Bundeshaushalt problemlos zu stemmen und auch die Betreuung für Härtefälle könnte deutlich besser ausfallen, wenn man sich eisern an die Vorgaben halten würde, wem diese Leistungen, die ich noch als „Sozialhilfe“ kenne, zustehen: Deutschen Bundesbürgern, die nachweislich nicht in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Weil unsere Bürger dieses Sicherungsnetz verdient haben. Aber heute ist alles „Hartz“. Alle bekommen Hartz. Weil es so schön einfach ist, und das ist es ja auch für die Verwaltung.
Sehr geehrter Herr Wallasch,
Sie haben vergessen die Forderung von Hr. Prof. Dr. Butterwegge zu erwähnen, nämlich das neue Grundrecht auf Wohnraum, für jeden Menschen in Deutschland (ginge gar im weitesten Sinn auf die Dissertation von Hr. Bundespräsident Dr. Steinmeier zurück) (Schauen Sie gegen Ende der Sendung). Es solle ganz schnell im Grundgesetz verankert werden. Ich stellte mir im Gedanken schon das neue Bundesamt Neue Heimat vor, in dem der Wohnraum verwaltet wird. Bekanntlich brauchen Menschen ja nicht mehr als 30 qm (Bundesumweltministerin Hendricks). Also, ich selbst bewohne 60qm und müsste deshalb mindestens eine Person aufnehmen, er wird mir durch das Bundesamt zugeteilt (Grundrecht auf Wohnraum, GG neuer Artikel 1A). Spannend wird es, wenn es ein Alkoholiker ist, Raucher und etwas muffiger Typ. Nicht das ich nicht Alkohol trinke – ich gönne mir schon mal ein Gläschen Wein zum Essen und habe deshalb einige Flaschen zu hause – aber kann ich die dann vor dem Alkoholiker schützen. Und wie weit muss ich das ertragen. Ich bin außerdem Nichtraucher, hier kommt dann Artikel 2 GG ins Spiel von wegen körperliche Unversehrtheit, das Gleiche gilt bei Hygienefragen. Ich malte mir die Situationen herrlich aus, was dann in deutschen x-Raum-Wohnungen alles stattfinden wird. Ob Herr Butterwegge in 100qm wohnt, weiß ich nicht. Aber nehmen wir es mal an. Er bekommt also mindestens 2,5 Mitbewohner zugeteilt, weil ja 1A gilt und die Fläche in Deutschland eine OBERGRENZE hat, dies lässt sich nicht wegdiskutieren. Der Irrsinn unter den deutschen Professoren (Butterwege ist Professor) erreicht immer neue Höhen. Wenn sich Halb Osteuropa, Afrika und Asien sich ihren Wohnraum in der BRD sichern, quasi BRD zu einem Siedlungsgebiet GROß-Berlin machen, das muss man sich einfach bildlich vorstellen. Ergänzt wurden die Ergüsse des Professors noch von der Dame der Berliner Stadtmission. Herrlich, was da alles gefordert wurde. Ich wollte sofort aufbrechen und schauen ob Mutti Merkel um die Museumsinsel streift und dort Obdachlose sucht, um zu helfen. Bekocht werden Sie von Sunnyboy Altmaier, herrlich der Gedanke. (alles Live in der ARD)
Deutsches Qualitätsfernsehen! Herrlich
Was Sie hier beschreiben erinnert mich an die Praktiken in der DDR. Dort gab es WOHNRAUMLENKUNGEN, da müsste man einen Antrag auf eine Wohnung stellen. Als Singel landete man ganz unten in der Liste. Verheiratete rutschten dann etwas nach oben, hatte ein Ehepartner ein Zimmer im Elternhaus zur alleinigen Verfügung, war das ein Grund auf längere Wartezeit. Kam ein Kind, könnte man geltend machen, dass die Wohnsituation prekär würde und man würde als Bedürftiger eingestuft. Geschiedene Eheleute mussten sich die Wohnung manchmal über lange Zeit teilen, dass das zu Problemen führte kann sich jeder ausmalen, vor allem wenn noch Kinder da waren. Ich könnte Romane schreiben über meine Erlebnisse mit städtischen und betrieblichen Wohnraumlenkungen.
Sollte es darauf hinauslaufen, und das ist nicht ausgeschlossen, kann man nur hoffen, dass es vorher eine Revolte gibt.
Helmstadt oder Helmstedt?
kommt von Spaceballs 🙂
E. Danke!
Obdachlos in Deutschland zu sein, bedeutet in meiner derzeitigen Heimatstadt in BaWü im Winter in drei Nächten im Monat einen Anspruch auf einen warmen Schlafplatz zu haben. Sonst nichts. Da kann man der Frau Merkel nur Recht geben. Ein fürsorglicherer Umgang mit Obdachlosen lässt sich kaum noch verwirklichen.
PS: Warum erinnert mich dieses Gebrabbel von der Mama Merkel immer wieder an die letzten Arbeitstage vom Herrn Honecker?
Durchhalteparolen halt wie man sie in Deutschland zur Genüge schon gehört hat und deshalb sollte es auch nicht schwer sein, sie als solche zu entlarven. Sollte….
Mich erinnert nicht – damals gegen Genossen H. war fast das ganze (Ost-)deutsche Volk – jetzt gegen Genossin M. nur 13% des Volkes.
Zitat:
„Bundeskanzlerin Angela Merkel, die das alles nicht erlebt hat, die erst nach 1990 Kontakt mit der alten Bundesrepublik bekam, sagte gerade in Davos in etwa, es ginge uns heute nie so gut wie heute. Wer es aus der alten Bundesrepublik besser weiß, weiß nun automatisch: ein mantrahaftes Geschwätz im Davoser Schneeressort, um ihre Katastrophenpolitik irgendwie noch schön zu reden.“
Mehr ist dazu nicht zu sagen! Danke!
Man spürt Ihre innere Betroffenheit, Herr Wallasch, in allen Sinnen des Wortes. Dafür meine Anerkennung und mein Dank in Zeiten, in denen auch die „richtigen“ Meinungen oft derart strategisch ausgetüftelt und damit glattgeschliffen wirken, dass sie mich als Leser nicht mehr wirklich berühren im Sinne des Mitnehmens (auch dieses in allen Sinnen des Wortes)…
Und Sie haben uns zumindest eine persönliche Ursache Ihrer Betroffenheit genannt. Was Ihre Glaubwürdigkeit sehr erhöht. Aber selbst das Wort Glaubwürdigkeit ist so glattgeschliffen heutzutage…
Naja, hören wir mit dem Philosophieren auf! Sie selbst haben sie zumindest!
Herr Wallasch, meine tiefempfundene Bewunderung für Ihr Durchhaltevermögen, sich diesen Maischberger-Humbug jeweils bis zum Ende anzutun. Für mich wäre das der reine Masochismus.
Sehr schön und zutreffend beschrieben, Herr Wallasch. Danke schön! Vor allem die Erwähnung des alten BRD-Sozialamtes. Bei uns in Berlin-Friedrichshain schlafen die Leute mittlerweile auf den Kinderspielplätzen.
das beliebige Geschwätz unserer Kanzlerin erinnert stark an die Durchhalteparolen und das Selbstbeweihräucherungsgeschwurbel der SED Granden. Sie kann es halt nicht anders. Sie hat es so gelernt und ist so sozialisiert worden. Es liegt am Wähler den Spuk zu beenden.
Was für ein Signal soll der Wähler wohl noch setzen? Man sieht ja, dass zwei Parteien, die ein klares Nein für ihr „weiter so“ bekommen haben, exakt das machen wollen, selbst wenn sie intern nicht mal mit der schönsten Spielerei von einem deutlichen Signal reden können. Denen ist längst egal, was der Wähler will, mich würde nicht mal wundern, wenn sie als nächstes einfach nachts um drei die Monarchie beschließen, zwei Grüne gucken dabei weg und keiner stellt dumme Fragen.
Lieber Herr Gramm,
in bezug auf die Durchhalteparolen würde ich Ihnen recht geben. Realitätsblindheit in einem Ausmaß, wie man es lange, lange nicht für möglich gehalten hätte, kommt noch hinzu.
Einen Einwand muß ich allerdings erheben. Zufällig bin ich nur wenige Tage jünger als AM, wurde — im selben Land — also zur selben Zeit eingeschult, habe dieselben historischen Abschnitte im selben Alter erlebt usw., bin aber heute von einer AM so weit entfernt wie die Erde vom Mond. Soll heißen, für das „So-gelernt“-Haben und für das „So-sozialisiert-worden“-Sein muß man schon eine persönliche Eignung und Empfänglichkeit mitbringen.
Dem kann ich nur ohne Abstriche zustimmen.
Am ruhigsten und glücklichsten dürfte Frau Maischberger in ihrer Villa gestern eingeschlafen sein. Nichts schlimmes passiert, ein Thema das den Seelenfrieden wiederhergestellt hat und man dann stolz sagen kann, „Wir packen auch heikle Themen an“ und das übliche Gekratze an der Oberfläche, ohne jemanden weh zu tun und keine Fehler, Gründe und Verantwortliche zu nennen. Auch keine Lösungen, aber das hat ja auch niemand erwartet, also braucht man sich darüber keine Gedanken machen und kann beruhigt und selig einschlummern und dem lieben Gott danken, daß man dank Staats-TV auf der richtigen Seite liegt und von solchen Dingen nur kurz berichten braucht, ohne jemals auch nur einen Hauch Gefahr zu laufen, auch mal betroffen zu sein. So läßt sich´s leben!
Genau für solche Leute wie Herrn Seilwinder sollte unsere Gesellschaft da sein, um ihnen zu helfen und zu unterstützen.
Stattdessen werden sie von Amt zu Amt gejagt, eine Neuausstellung des Personalausweises gerät zur scheinbar unüberwindlichen Hürde und ihre Hilflosigkeit wird ihnen unentwegt auch noch vorgehalten, bestenfalls belächelt.
Komme ich aber ohne Pass nach Dtl., warten kostenlose Unterkunft, Verpflegung, medizinische Versorgung und vieles mehr.
Falls das nicht genügt, nimmt man es sich halt mit Gewalt und der Staat schaut dabei zu und applaudiert.
Die hilfsbedürftige einheimische Bevölkerung bleibt auf der Strecke, die Gesellschaft zerbricht.
Und unsere Führerin -entschuldigung- unsere Kanzlerin sagt dazu lapidar:
„Ich kann nicht erkennen, was ich jetzt anders machen soll.“
„Die Gesellschaft zerbricht.“
Ein schlimmer Befund, der sich aber im Alltag immer wieder beobachten und verifizieren lässt – leider. Die Gesellschaft zerbricht in immer kleinere Teile, die sich mitunter spinnefeind sind. Früher konnten wir (als damalige Union Wähler) problemlos mit Grünen Wählern diskutieren und befreundet sein. Heute weiß man oder vermutet zumindest, was die Nachbarn wählen, aber sprechen tut man nicht mehr darüber.
Wie im Artikel beschrieben, nimmt der Verteilungskampf in der Unter- und Mittelschicht längst brutale Züge an, wie sich in jeder auch nur mittelgroßen Stadt besichtigen lässt.
„Uns geht es so gut wie noch nie.“ Sagt Frau Dr. Angela Dorothea Merkel. Kann es sein, dass sie mit „uns“ Politiker und andere realitätsferne Zeitgenossen meint, die Ihr Raumschiff 24/7 nicht mehr ohne Personenschutz verlassen?
„Aber vor allem gab es so etwas wie eine Fürsorgepflicht— ist 2018 in diesem Maße nicht mehr vorhanden.“ Dieser Abschnitt, Zustimmung! Und, nicht nur nicht mehr vorhanden: Vorsitzende von Kapitalgesellschaften posaunten es heraus: Die Ernte der nächsten zwei Dekaden wird in Europa eingefahren.
Er sagt es uns genauer:
https://www.youtube.com/watch?v=6tfs8lqkTRM
Liebe Leser, im Kölner Stadtanzeiger von heute ist unter Klön/Zülpicher Str/Geisterhaus interessantes zu erfahren.
Die Stadt mietet eine Fasrruine an , lässt sie auf eigene Kosten sanieren und stellt sie Migranten incl. Wachdienst zur Verfügung. Wohnungssuchende Steuer-und Beitragszahler finden in Köln keinen bezahlbaren Wohnraum. Ein Stück aus Tollhaus
Sie haben vergessen zu erwähnen, dass es sich bei dem Gebäude um eine Top-Innenstadtlage handelt. Dem deutschen Hartzer finanziert die Stadt dort bestimmt keine Wohnung.
Warum man den Wachdienst wohl braucht?
Ich habe bis 2016, 3 Jahre lang da um die Ecke gewohnt. Glauben Sie mir, da wird geliefert, was bestellt wurde. Die Grünen mit 24% stärkste Kraft im Veedel.
Merkel kennt weder die westdeutsche Realität von vor 1990, noch die aktuelle. Sie glaubt wohl immer noch, dass sich jeder alles, was so in Schaufenstern ausgestellt wird, kaufen kann.
Ein Glaube, dem viele Ostdeutsche nach der „Wende“ zunächst verfallen waren. 95% allerdings haben recht bald gelernt/lernen müssen, dass es anders ist. Merkel gehört zu den 5%, die das bis heute nicht realisiert haben.