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Bei Maischberger

Ukrainischer Botschafter Andrij Melnyk gesteht Fehler ein

14.09.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
Der scheidende ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat in der Sendung Maischberger eingestanden, Fehler gemacht zu haben. Zudem hat er indirekt zugegeben, dass seine Abberufung doch eine Strafaktion war.

Den Diplomaten hat Andrij Melnyk schon lange aufgegeben. In seiner Wortwahl hat sich der scheidende ukrainische Botschafter öfter vergriffen als Dieter Bohlen in „Deutschland sucht den Superstar“. Stattdessen war er als Lobbyist unterwegs. Als Lobbyist mit dem Charme und der Attitüde des Chefs einer Drückerkolonne. Dafür hat er die Quittung erhalten. Sein Präsident Wolodymyr Selenskyj verkündete im Juli die Abberufung Melnyks aus Deutschland, Mitte Oktober soll es soweit sein. Neben seinen verbalen Aussetzern galt Melnyks unkritische Haltung zu dem antisemitischen, historischen Politiker Stepan Bandera als problematisch.

Das sei aber keine Strafaktion, betonte Selenskyj im Juli – sondern ein normaler Vorgang, dass Botschafter rotierten. Wolfgang Ischinger, Chef der Münchener Sicherheitskonferenz, stand als Experte bereit, um diese Sicht zu bestätigen. Stimmte alles nicht, wie sich jetzt herausstellt. Sandra Maischberger befragt Melnyk: Ob er Fehler gemacht habe und ob er so dazu beigetragen habe, dass er aus Deutschland abgezogen werde?

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Und jetzt? Keine Attacke. Kein Abbügeln. Melnyk wird kleinklaut. Der scheidende Botschafter flüchtet sich in Allgemeinplätze: Er habe Fehler gemacht, Menschen machten Fehler. Maischberger erinnert ihn an seine Aussetzer. Wenn er Kritiker beschimpfte, sie aufforderte, die Klappe zu halten oder auf Twitter „F… off“ textete. Es seien die Emotionen gewesen, antwortet der Diplomat. Ein Hilferuf. Man müsse den Krieg in seinem Land sehen. Er wolle sich bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für seinen Ton entschuldigen. Aber von dem habe er noch keinen Termin bekommen. Die Fehler hat Melnyk eingestanden, die Strafaktion hinter der Versetzung wird deutlich.

Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst. Das ist nicht neu. Und so leitet die Redaktion die Sendung mit der Info ein, dass die Ukraine Land zurückerobert habe – setzt aber ein einschränkendes „offenbar“ dazwischen. Das zeugt von einer journalistischen Redlichkeit und Neutralität, wie sie in der ARD eigentlich nicht mehr üblich ist. Melnyk war medial etwas abgetaucht. Erst mit der „offenbar“ erfolgreichen Gegenoffensive drängt der Botschafter wieder ins Fernsehen.

Mit eben dieser Offensive verbindet Melnyk während seines Comebacks bei Maischberger die Forderung nach mehr Waffen für die Ukraine. Vor allem Panzer des Typs Marder. Der Diplomat ist Lobbyist. Aber er hat seine Strategie geändert. Er kommt auch in seinen Forderungen deutlich kleinlauter her als vor der Abberufung, die keine Strafaktion war – wie es anfangs hieß. Melnyk lässt jetzt den militärischen Erfolg für sich sprechen.

Mit „wenigen westlichen Waffen“ sei es der ukrainischen Armee gelungen, die russische zurückzudrängen: „Es lohnt sich, uns weiterhin zu unterstützen.“ Die Zusammenarbeit mit den amerikanischen Geheimdiensten funktioniere sehr gut, sagt Melnyk. Deren Satellitenbilder hätten der ukrainischen Armee einen wichtigen Vorteil verschafft, und: „Die Koordinierung zwischen uns und unseren Verbündeten wird jeden Tag besser – man vertraut uns mehr.“ Nun gehe es um Deutschland. Den wichtigsten Verbündeten in Europa, wie der Botschafter findet. Kurzum: Melnyk will Waffen, er ist Lobbyist.

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Als Sandra Maischberger Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) anspricht, zeigt sich bei Melnyk wieder der Wolf hinter der Kreide: Die Ministerin hatte sich gegen Marder-Lieferungen ausgesprochen, weil sie keine deutschen Alleingänge wolle. Das sei „widersprüchlich“, sagt Melnyk bei Maischberger. Man könne nicht eine Führungsrolle beanspruchen, ohne mit gutem Beispiel vorangehen zu wollen. Es ist ihm anzusehen, wie Melnyk sich zusammenreißen muss, um nicht wieder ins Regal mit den härteren Begriffen zu greifen.

Melnyks Argumentation ist mit aufrichtiger Logik allein nicht greifbar: Der russische Präsident Putin drohe mit der Atomwaffe, weil er weiß, dass das Deutschland einschüchtere und so zur Zurückhaltung zwinge. Putin ist im Krieg mit der Ukraine, der schlecht läuft; in Armenien entsteht ein weiterer Schauplatz und der US-Geheimdienst unterstützt die Ukraine offensichtlich mit hoch modernen Satellitenbildern. Und da richtet Putin seine Strategie an Deutschland aus? Weiß Melnyk mehr? Oder zentriert er den Krieg auf Deutschland, weil er im deutschen Fernsehen sitzt, um von Deutschland deutsche Waffen zu erhalten? Letzteres klingt plausibler. Denn Melnyk ist ein Lobbyist.

Um die Kriegslage einzuschätzen, sind zum einen der Schauspieler Walter Sittler da, um das strategische Wissen preiszugeben, das er sich bei den Dreharbeiten zu „Daheim in den Bergen“ erworben hat. Und zum anderen Carlo Masala. Er ist Professor an der Universität der Bundeswehr in München. Maischberger wäre nicht Maischberger, wenn der Schauspieler nicht zuerst reden dürfte. Als er schweigt, ordnet Masala die jetzige Situation ein: Der ukrainischen Armee sei es gut gelungen, der russischen Armee die Wege abzuschneiden. Das verbaue ihr die Transportwege und das wiederum führe zu Ermüdungen, die sich in den jüngsten Kämpfen ausgewirkt hätten.

Aktuell gebe es zwei Möglichkeiten: Die russische Armee erhole und stelle sich neu auf. Oder der ukrainischen Armee gelinge es, den Feind in Bewegung zu halten und so eine Neuaufstellung zu verhindern. Dafür brauche die ukrainische Armee die Mobilität der Panzer. Deswegen seien Marder wichtig. Und deswegen sitzt Melnyk bei Maischberger: als Lobbyist.

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39 Kommentare

  1. Putinversteher arbeiten sich an der Ukraine ab, um ihren Hass aus die deutsche Regierung auszudrücken. Ihre Devise: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Nur ist das eben nicht automatisch der Fall. Es ist sogar grob falsch. Weder bin ich links, noch mag ich die BRD-Regierung. Im Gegenteil. Aber deswegen muss ich nicht Putins Regime mögen. In der BRD darf ich noch bellen. In Russland drohen jahrelange Lagerhaft. Um in der BRD im Knast zu landen, braucht es viel. In Russland braucht es dafür nichts. In Russland herrscht Willkür. In der BRD kann ich vorhersagen, wann es kritisch wird. Also kann ich mich drauf einstellen. Ich bin beeindruckt, wie die Ukrainer sich seit Ende Februar 2022 verteidigen. Was hätten die BRD-Menschen im gleichen Szenario getan, kampflos kapituliert? Die Überheblichkeit der BRD-Menschen irritiert mich zutiefst. Keine Zähne im Mund aber La Paloma pfeifen…

  2. Naja, die heutigen Probleme haben wir zum größten Teil den Regierungen der letzten 20 Jahre zu verdanken. Die Russland-Sanktionen waren nur der Gipfel der Dummheit, der die Konsequenzen jahrelanger Fehlentscheidungen offensichtlich machte. Ansonsten stimme ich Ihnen zu: der Ukraine-Krieg geht uns nichts an: ein korrupter Autokrat kämpft gegen einen anderen. Wir sollten uns am besten heraushalten, aber definitiv nicht mit dem Bully anlegen, der Atomwaffen hat und über unsere Energieversorgung bestimmt.

  3. Ja, Melnyk hat sich im Ton vergriffen. Als Repräsentant eines Landes, das von Russland angegriffen wurde und weiter im Krieg steht. Das muss man doch verstehen können. Wir hatten einen Herrn Grenell, US-Botschafter, der hat ständig deutschen Firmen gedroht. Der wurde schließlich nirgendwohin mehr eingeladen. Aber die USA waren/sind nicht existenziell bedroht. Das macht den Unterschied und deshalb spricht man weiter mit Melnyk. Ja, er hätte es geschickter machen können. Es bleibt dennoch sein Verdienst, auf die allzufreundliche Haltung der SPD gegenüber Moskau sehr deutlich hingewiesen zu haben. Und das ist noch nicht vorbei.

  4. Es gibt keinen Stellvertreterkrieg. Russland sieht sich mit dem Westen im Krieg. Das ist falsch, denn wäre es so, Russlands konventionelle Armee wäre seit April 2022 Geschichte. Russland sollte Biden danken, dass der Westen bislang nicht Kriegspartei ist. Nur deswegen ist Russlands Armee überhaupt noch in der Ukraine. Jeder Vernünftige sieht das so. Die Drohung mit Atomwaffen ist ein letztes Rasseln des Kreml-Despoten vor dem Niederschlag. Niemand sollte es ernst nehmen. Russland hat nur den Westteil bis zum Ural. Der Rest ist 2050 eh chinesisch. Im Westteil hat es nur 2 Metropolen, auf die es ankommt, Moskau und Petersburg. Sollte Russland Atomwaffen einsetzen, wird der Westen beide Städte im Gegenschlag auslöschen. Das wäre Russland Ende. Jeder normale Russe weiß das. Der Kreml will den großen Bluff. Aber er kommt mit Ansage. Deswegen sollte niemand etwas darauf geben. Die Waffenlieferungen sollten massiv erhöht werden. Dann wird von den besetzten Gebieten nicht bleiben. Verliert Russland den Krieg, wird es kein Land mehr angreifen. Gewinnt es, wird es weiter Krieg führen gegen Europa. Mit Woken und anderem Bullshit hat der Krieg nichts zu tun. Russland will erobern. Es hat nicht genug Land, muss sich vergrößern. Darum geht es. Niemand hat das Recht, einen Stellvertreterkrieg auf dem Rücken der Ukrainer zu führen. Kein Natopanzer stand jemals in Russland. Russenpanzer stehen seit 2014 in der Ukraine. Mehr Beweise braucht es nicht, wer hier der Aggressor ist.

  5. Ich freue mich, mal einen etwas kritischeren Artikel zum Ukraine-Thema auf Tichys Einblick zu lesen -während man hier ja auch lange Zeit der Stimmung völlig erlegen war.
    In der Realität ist der Artikel aber wirklich richtig – Melnyk ist eben ein Lobbyist und auch ein sehr geschickter. Eine so konzertante und systematische, breit angelegte Kampagne, die deutsche Außenpolitik Stück für Stück nach den eigenen Interessen auszurichten, hat man noch nie gesehen. Geschickt wurden wir über die von Forderungen von Waffenlieferungen – die von Journalisten und mittleren Abgeordneten im Wesentlichen einfach als Echo weitergegeben wurden – in den Krieg gezogen und dürften jetzt vor dem nächsten Schritt – Lieferung von Kampfpanzern stehen – womit es natürlich nicht stehen bleiben wird.
    Zu stoppen sein dürfte das nicht – allerdings werden wir merken, dass allein die ökonomischen Belastungen immer weniger überhaupt zu stemmen sind. Man hat auch nicht den Eindruck, dass das in der Politik überhaupt reflektiert wird.

  6. Scholz orientiert sich an den Amerikanern. Wenn die USA die entsprechenden Panzer liefert, was sie bisher nicht macht, liefert auch Scholz. Wenn nicht, eben nicht. In diesem Betracht macht die Bundesregierung keine unabhängige Politik, was ihr auch auf Grund ihres Status in der zweiten Reihe im Natobündnis nicht zukommt. Man sollte immer wissen, wer ist Nr.1 und wer Nr.2 und folgende, sonst kommt zu falschen Schlüssen und Fehleinschätzungen.

  7. Melnyk bei Maischbeger, die Ehefrau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Olena Selenska, in der EU bei Ursula von der Leyens Rede anwesend. Läuft für den Medienprofi Selenskyi.

  8. Jedem steht es frei zu gehen, aber ohne Land. Jeder Russe mag die Ukraine verlassen, aber ohne Land. Warum durften Tschetschenen sich nicht abspalten, Russland nicht verlassen? Russland hat zwei Kriege dort unten geführt, um die Abspaltung Tschetscheniens von Russland zu verhindern. Niemand stellt das infrage. Wenn das aber in Ordnung war, warum darf die Ukraine das dann nicht auch auf ihrem Staatsgebiet? Separatisten wollten Teile des Staatsgebiets der Ukraine abspalten. Die ukrainischen Streitkräfte haben versucht, das zu verhindern. Was Russland recht war, muss der Ukraine billig sein. Oder soll mit zweierlei Maß gemessen werden.

    • Ante, Sie verstehen im Wesentlichen das Problem nicht. Es geht hier nicht um abstrakte Debatten, wer was darf – Weltpolitik ist kein Kindergarten – sondern um die Frage, ob ukrainische und deutsche Interessen wirklich deckungsgleich sind. Und das sie natürlich nicht unbedingt.
      Melnyk hat es aber geschafft, Politik und Presse weitgehend in seinem Sinne zu steuern und das ärgert nicht wenige zunehmend.
      Übrigens ist er auch für einen teilweise unverschämten Stil der Ukraine verantwortlich – zB systematische Twitter-Kampagnen gegen deutsche Wissenschaftler.

  9. Letztendlich ist für mich die Frage, weshalb dieser Melnyk gestern erneut derart viel Raum im ÖR bekommen konnte? Reicht es nicht langsam mit der Aufmerksamkeit, die dieser Mann während der letzten Monate auf undiplomatischste und uns und unser Land verhöhnende Art und Weise auf sich zog?
    Baerbock war ja nun jüngst erst in Kiew und bei RP schrieben sie dazu: “Mit dem Besuch will die Grünen-Politikerin auch ein Zeichen gegen drohende Kriegsmüdigkeit in Deutschland setzen.“
    Mich würde zudem interessieren, was da auf der Militärbase in Ramstein Anfang September unter Verteidigungsministern und ranghoheb Militärs aus 50 Staaten unter Leitung der USA ausbaldovert wurde und welche Konsequenzen dies für mein Leben in diesem ehemals unserem Lande haben wird.
    Aber darüber berichten sie nicht.

    • Das war auch meine Reaktion. Ja, Eingeständnis eines Fehlers ist gut, aber wieso sitzt der schon wieder im Fernsehen?

  10. Zitat: „Oder der ukrainischen Armee gelinge es, den Feind in Bewegung zu halten und so eine Neuaufstellung zu verhindern. Dafür brauche die ukrainische Armee die Mobilität der Panzer. Deswegen seien Marder wichtig.“

    > Genau so ist es und bestätigt was auch ich hier bei TE schon mehrmals gesagt habe.

    Zu dem dbzgl Rumgeeire und „Wir-stimmen-uns-ab-geschwafel“ von Scholz kann ich -auch- nur voller Unverständnis den Kopf schütteln. Die unter anderem veralteten US-Schützenpanzer M113 bekommen die Ukrainer, doch bei den zwar moderneren, jedoch auch schon veralteten deutschen Schützenpanzer Marder sperrt sich Schwafel-Scholz. Hier läßt man die ukrainischen Soldaten ungeschützt und lange Wege zu Fuß laufen.

    Was ist hier der Sinn? Hat Scholz etwa Panik das die Ukrainer mit drn Marder oder ein paar alten Leopard 1/2 bis noch Moskau vorrücken um Putin zu stürzen?

    – – – – – –

    2.) Und zu Melnyk

    Nun, ich bin kein Politiker und sehe Melnyk und sein Anliegen einfach nur aus Bürger’s Sicht. Und wenn ich hier dann an die von Putin-Rußland überfallene Ukraine und an die gerade auch zu Kriegsbeginn begonnenen russ. Gräueltaten an die Ukrainer denke und mich hier dann zum Beispiel auch an die gerade anfängliche zögerliche deutsche „Hilfe“ zurückerinnerne wo Lambrecht(SPD) der Ukraine nach langem überlegen -potzblitz- ganze !!5000 Helme!! zugesagt hat, da kann ich als Bürger sehr gut Melnyk sein nicht grad diplomatisches Verhalten und seine Wortwahl verstehen.

    UND wenn ich hier dann zum Beispiel auch an die grad erst stttgefundene Bundestagrede von den „Herrn“ Abbas und dessen antisemitischen Hetztriaden denke und wie sehr und lange dieses widerliche Hetzgepöbel medial und politisch abgearbeitet wurde – nämlich grad mal „zwei/drei“ Tage um dann wieder ins Schweigen zu verfallen, dann ist es zumindest mir als Bürger noch unverständlicher warum man hier in Blödland immer noch und so sehr über Melnyk herzieht.

    Ich zumindest kann den an seine Ukraine denkenden Melnyk aus menschlicher Sicht gut verstehen und würde an seiner Stelle aus verschiedenen Güunden sehr wahrscheinlich genau so emotional reagieren und handeln.

    • Die Sache ist viel einfacher. Russland will Grenzen in Europa neu ziehen. Wir Europäer hatten uns seit 1945 darauf geeinigt, dass sowas nicht mehr vorkommt. Bislang hat es funktioniert. Frieden und Wohlstand waren die Folgen dieser Politik. Jetzt kommt einer, der macht wieder Krieg. Frieden und Wohlstand sind in Gefahr. Also schalten wir den Kriegstreiber aus. Wie? Indem wir der Ukraine alles liefern, was es braucht, um die Eroberer auf ukrainischem Staatsgebiet zu vernichten. Punkt.

      • Viele „Russlandkenner“ sind vom ÖRR inspiriert. Was Russland will, ist eine Zukunft ohne Mittelstreckenwaffen vor der Haustür und zumindest die Gleichstellung der russischen Bevölkerung am Donbass. Die USA wäre bei der ähnlicher Sachlage schon Lage einmarschiert und hätte die Bürger dort „befreit“!
        Wir sind hier leider fremdgesteuert. Wir werden von US und den Ängsten ehemaliger Sowjetstaaten instrumentalisiert.
        Was hat Deutschland für ein Interesse? Außer dem Weltfrieden und dem Wohlstand unserer Funktionäre hat der deutsche Bürger nichts zu wollen!

      • Bin kein Russlandkenner, habe dort nur Jahre gelebt. Aber diese von ihnen geforderte Zukunft kann es nie geben, solange Russland uns von Kaliningrad aus mit genau solchen Waffen bedroht. Russland fordert immer nur von anderen Abrüstung. Aber selbst eskaliert es permanent. Das wird so nichts. Im Donbass hat es nicht nur Opfer unter Russen. Die Mehrzahl der Menschen in der Ostukraine sind russischsprachig. Mitnichten die Mehrzahl ist prorussisch. Im Kern-Donbass leben Extremisten, die das Gebiet von der Ukraine abtrennen wollen. Das wollten Tschetschenen auch von Russland. Damals führte Russland 2 Kriege. Also hat auch die Ukraine jedes recht, diese Abspaltung mit Gewalt zu verhindern. Falsch, niemand instrumentalisiert mich. Weder die USA (die immer an allem Schuld sind, gell?) noch die BRD-Regierung. Unser Interesse ist kein Weltfrieden, sondern Erhalt von Frieden und Wohlstand in Europa. Das hat seit 1945 ziemlich gut funktioniert.

  11. Das ist grob falsch, was Sie hier von sich geben. Es gibt keine zwei Bevölkerungsteile, die sich feindlich gegenüberstehen. Das ist Russenpropaganda. Richtig ist, es gibt russischsprachige Ukrainer und Ukrainischsprachige. In Odessa hört man nur russisch. Trotzdem ist die Bevölkerung pro ukrainisch. Deshalb scheiterte der Umsturzversuch dort 2014 kläglich. Niemand wollte aufseiten der Separatisten kämpfen. Genauso sieht es im Donbass außerhalb der Städte Donezk und Luhansk aus. In beiden Oblasten gibt es kaum Zustimmung für die Separatisten. Allein in den Volkrepubliken ist es anders. Dort leben Russen. Die Ukrainer wurden vertrieben. Ein Teil der Russen ging nach Russland. Seit 2014 hat sich die Bevölkerung dort halbiert. Das sind die Fakten. Das Kriegsgetöse ist Propaganda. Es gibt keine Regierung der Westukraine sondern nur der Ukraine. Nato und EU unterstützen die Ukraine, nicht die Westukraine. Charkiw ist Ostukraine. Niemand dort will die russischen Eroberer. Kramatorsk ist Donbass. Kaum jemand dort will zu Russland gehören. Dnipro, Zaporizhya und Krivoy Riv sind alle russisch sprachig. Niemand dort will von Russland befreit werden. Das ist alles Kreml-Propaganda. Die Separatisten kamen aus Russland und haben den Pöbel im Donbass geködert. Kann man alles beim Separatistenführer Strelkow nachlesen. Er hat es ausführlich dargelegt, wie es 2014 ablief. Die Separatistenführer Puschilin und Co. haben sich offensichtlich nach Russland abgesetzt. Die Tage der Volksrepubliken sind gezählt. Mittlerweile fällt das Kartenhaus Donbass zusammen. Es gab dort nie eine überragende Mehrheit für Abspaltung. Die gab es erst nach der Vertreibung aller Andersdenkenden 2014. Die Wahlen waren keine. Das waren bestellte Ergebnisse. Noch einen Rat: Mit Halbwissen sollte man sich raushalten aus solchen Themen.

    • Zitat: „In Odessa hört man nur russisch. Trotzdem ist die Bevölkerung pro ukrainisch. Deshalb scheiterte der Umsturzversuch dort 2014 kläglich.“

      > Wobei in Odessa bis heute Ruhe und Einigkeit herrscht. Ein gutes Beispiel – danke!

      Was was die Ostukraine wie Donesk und Luhandsk betrifft, hier scheint es für die proruss. Separatisen und Rußland ja wohl auch wirtschaftlichen und finanziellen Interessen gegeben zu haben. Und das die Ukraine sich hier nicht einfach dieses wittschaftlich starkes Gebiet wegnehmen lassen kann, sollte eigentlich verständlich sein

    • Ante, Sie behaupten das jetzt – im Wesentlichen kann das hier niemand wirklich überprüfen. Medienberichte sind kein Beweis, denn wir wissen, dass da im Wesentlichen steht was da stehen soll. Jeder, der etwas dauerhafter Nachrichten verfolgt weiß, dass in jedem Konflikt ein Märchenbild gezeichnet wird, dass dann regelmäßig danach zusammenbricht.
      Wer russische Medien verfolgt, sieht darüber hinaus zu viele Bilder, die dann auch Fragen aufwerfen, von Leuten die die Russen begrüßen, sich über ihre Pässe freuen, nach Russland abhauen – oder fragwürdigste ukrainische Rhetorik und das auch in einer Menge, die nicht mehr alles gestellt sein kann. Ich habe in etwa so viele Videos von Leuten gesehen, die sich über die Russen freuen, wie sich Leute über die Ukrainer freuen. Ganz so schlicht ist die Sache wohl doch nicht.
      Außerdem, selbst wenn. Ich muss sagen, dass mich persönlich mehr interessiert, was eigentlich deutsche Interessen sind. Klingt hart, aber es kann nicht sein, dass das überhaupt keine Rolle mehr spielt.

  12. Das man so jemanden in Deutschland noch den Platz gibt sich zu äußern ist eine Verhöhnung der Bevölkerung. Der hatte schon nach seinen ersten Sätzen als unerwünschte Person gelten sollen und hochkant rausgeschmissen gehört.

  13. Einen Unterhalter wie Sittler einzuladen, um dessen Einschätzung der Lage im Ukrainekrieg zu hören, ist wieder einmal typisch für das deutsche Blöd-TV der öffentlich-rechtlichen Volkserziehungssender. Im Zwangsgebühren-Fernsehen zeigt man eben sehr gerne, was man von der Intelligenz seiner Zuschauer hält und gleichzeitig ist man ein zuverlässiger Dachschadensanzeiger der links-grünen Gesinnungsblase im Land. Dank an den Autor, dass er sich diesen Quark angetan hat, um uns davon zu berichten.

  14. Waffen wurden immer geliefert.
    In Friedenszeiten heisst das nur „Waffenexport“.
    Da die GRUENEN auch niemals Waffen in Krisengebiete schicken (s. Wahlversprechen 2022) gibt es demnach auch keinen Krieg.
    Und, wie im Vietnamkrieg: Die USA hat Vietnam niemals den Krieg erklaert, daher gab es im amerikanischen Verstaendnis dort auch niemals Krieg. Daher musste die USA auch niemals Reparationen (incl. Opfer wg. agent orange/blue/etc) zahlen.
    Analog: Da die russische Foederation der Ukraine keinen Krieg erklaert hat, ……
    Die USA hat auch Syrien keinen Krieg erklaert, und zieht derzeit deren Oel ab. Vielleicht betrachten sie es als „Bezahlung“ fuer eine „erfolgreiche Operation“ ? (zyn. off!)

  15. Da haben die Grünen wohl einen Weg gefunden, die soziademokratische Seele zum Umdenken zu besänftigen. Da auf wundersamerweise der Grünfunk mitspielt, wird die SPD wohl nicht um die Lieferung herumkommen.

    Im übrigen, ein Diplomat sollte auch Direktheit besitzen. Er hat zweifelsohne übers Ziel „hinausgeschossen“, aber…

  16. In der Ukraine als auch in Russland beweinen Mütter ihre toten , im Krieg gefallenen Söhne.
    Die deutsche Waffenlobbyistin und Kriegstreiberin Strack-Zimmerman ficht das nicht an. Sie fordert nach wie vor Waffenlieferungen. Das Sterben soll weitergeben .
    Hat diese Frau niemals über die Greul und Schrecken des Krieges mit ihren Eltern oder Grosseltern gesprochen ?
    Eine schlichte und kriegsbesoffene deutsche Aussenministerin, wil wie weilland der Herr Schickelgruber,Postkartenmaler aus Braunau am Inn, Russland so ruinieren, das es sich davon niemals erholen soll.
    So eine hat nicht nur ihren Lebenslauf gefälscht, sondern auch im Geschichtsuntericht nicht aufgepasst.
    Ein Botschafter aus der Ukraine wird nicht müde, in seinen Dreistigkeiten, Beleidigungen und Forderungen gegenüber , denen, die diesen Krieg am Ende bezahlen werden.
    Nicht nur im Dunkeln sitzen und frieren sollen wir, nein wir müssen dazu auch noch unsere Wirtschaft gegen die Wand fahren.
    Ein Krieg, der wie alle viele Väter hat und nicht alles sitzen in Moskau.
    Forderungen, nach Verhandlungen. selbst wenn diese wenig erfolgversprechend sind, sind nicht zu vernehmen in Buntland.
    Wenn man vermutet, dass der Sumpf der amerikanischen Ostküste, der Einzige ist, der von diesem Krieg profitiert und der auch als Einziger diesen Krieg beenden könnte, liegt man sicher nicht falsch.
    So lange man das nicht will, kann man sich dort auf die Kollaboration seiner Vasallen in Brüssel und Berlin sicher sein.

    • Diese Woche hat Lawrow Friedensverhandlungen angeboten und was macht unser Kanzler, er ruft Putin an und stellt Forderungen. So wird das nichts mit dem Frieden und das ist offenbar auch nicht gewollt.
      Mir geht es da wie Ihnen. Ich sehe das viele Leid auf beiden Seiten. Ein Leid was wir Deutschen schon einmal in diese Länder gebracht haben. Es wäre deshalb unsere wichtigste Aufgabe für Frieden zu sorgen und nicht ständig neues Öl in das Feuer zu gießen.
      Die ukrainische Regierung ist nicht besser als die russische. Beide Länder sind ähnlich korrupt und undemokratisch. Die einzige Sympathien die ich aufbringen kann, sind die mit den einfachen Menschen in diesen beiden Ländern. Für ihre Eliten habe ich nur Verachtung übrig.

      • Lawrow hat gar nichts angeboten. Es gibt mit Kriegsverbrechern nichts zu verhandeln. So einfach ist das. Russland wollte nie verhandeln. Es wollte erobern. Jetzt, wo das nicht klappt, will man plötzlich verhandeln? Was eigentlich? Russland soll kapitulieren und aus der Ukraine verschwinden. Und für den Kriegsschaden zahlen. Ende

      • „ Die ukrainische Regierung ist nicht besser als die russische. Beide Länder sind ähnlich korrupt und undemokratisch.“

        Das stimmt, wenn man ignoriert dass es in der Ukraine freie Wahlen und Gewaltenteilung gibt und in Russland nicht. ??

      • So ist es ?

        Ich behaupte nicht das in der Ukraine die letzten Jahrzehnte alles gut und richtig gelaufen ist. Doch die Ukrainer haben nun 2019 in FREIEN Wahlen Selenskyj zu ihren ukrain. Präsidenten gewählt. Und auch wenn es in der Ukraine immer noch gewisse Mißstände wie z.B. Korruption geben wird, so bin ich dennoch der Meinung, dass man nun auch den Ukrainern eine Chance geben sollte ihren Weg in einen modernen und westlich geprägten Rechtsstaat zu finden genau so oder ähnlich wie auch wir Deutschen nach 1945 die Chance bekommen haben ein neues Land zu werden. Wobei dies da mit Sicherheit auch nicht gleich von heute auf morgen perfekt funktioniert und seine Zeit gebraucht hat.

  17. Im Krieg wird man mit Erfolgsmeldungen bombardiert. Man sieht Frontkarten, die was suggerieren sollen. Die Moral muss stimmen. Krieg ist in allen Lebensbereichen Ausnahmezustand. Da bleiben Verstand und Vernunft auf der Strecke. Da soll das militärisch klamme Deutschland Kampfpanzer bereitstellen.

  18. „Die Ministerin hatte sich gegen Marder-Lieferungen ausgesprochen, weil sie keine deutschen Alleingänge wolle. Das sei „widersprüchlich“, sagt Melnyk bei Maischberger.“ Nein es ist keineswegs widersprüchlich. Führung und Diktatur sind zweierlei. Aber mit Demokratie , Partnerschaften kennen sich ukrainsiche Top Politiker (noch) nicht so gut aus.
    Wir haben offensichtlich die ukrainische Woche. Überall der Influencer Selenskyi, der Medienprofi unter den Kriegsherren und seine Getreuen Melnyk & Co. Ich freu mich schon auf die Worte von der Multimillionärin Selenska, wenn sie uns wieder vorhält, wir würden Pfennige zählen. Der EURO ist auch noch nicht so angekommen in der Ukraine. Immerhin war unsere Annalena erst wieder in der Ukraine, um ihre Solidarität zu bekunden. Hübsch war sie anzuschauen, als gelb / blau gekleidet aus dem flugzeug stieg. Da Annalena diesmal nicht sagte, dass ihr die deutschen Wähler egal sind, kommen halt jetzt wieder die ukrainischen Shooting Stars vermehrt in die Medien. Am .10.09. war Annalena zu einem Überraschungsbesuch in der Ukraine, am 13.09. verkündeten die Medienprofis aus der Ukraine ihre großen Erfolge.

    • Noch vorher waren Militärs und Außenminister aus 50 Ländern in Ramstein geladen.
      Ist schon ein besonderes Drehbuch, dass da vor unseren Augen die Realität zu bestimmen scheint.

  19. „Offenbar“ ist bei den ÖR also ein Zeichen von „ journalistischen Redlichkeit und Neutralität“. Da es eines der Lieblingsworte im Staatsfunk ist, ist ja dann auch dort alles in Ordnung? Wie so bekommt dieser extrem gegen unser land eingestellte Mann überhaupt eine Plattform? Aber wie schon gesagt im Artikel. Im Krieg stirbt die Wahrheit als erstes.

  20. Wurde das in der Sendung nicht erwähnt? Kein Wort des Dankes an den deutschen Bürger und Zahler. Eine Entschuldigung? Fehlanzeige!
    Hätte Israel sich den Ton auch gefallen lassen würde dieser Botschafter uns immer noch „beglücken“. Hier meinen Dank Richtung Israel. Vielleicht sollten wir uns unser Regierungspersonal von dort abwerben.
    Es bleibt! Die Ukraine wird von einem feudalistischen System beherrscht und bisher sind keine Forderungen laut geworden diese „Führer“ abzulösen .Mit dem Ergebnis, dass wir dreifach/ vierfach Zahlen werden. An die Ukraine ( Humanitär, Waffenlieferung, Wiederaufbau und wir werden an Russland über den Gaspreis zahlen) .
    In Deutschland müssen Menschen ertrinken, Flaschen Sammeln, sich im Alter einschränken ( Rentendiebstahl), sich mit einem Waschlappen anfreunden und obendrein zuschauen wie sich ein Politiker einem menschenverachtenden System zu Füßen wirft.
    Wer als Bürger eine Bilanzierung erwartet, kann ja seinen Waschlappen fragen. 

  21. Dass ein Land im Krieg Waffen braucht und will, ist trivial.
    Für stellt sich nur die Frage, ob wir sie liefern können und wollen?
    Sind wir „Verbündete“ der Ukraine? Wollen wir das sein? Und wenn ja, warum?
    Laut zahlreichen Erklärungen unserer Regierung sind wir wohl Partei auf Seiten der Ukraine, haben ihr schon diverse Waffen geliefert. Gegen Russland haben wir diverse Sanktionen verhängt.
    Warum sind wir auf Seiten der Ukraine? Weil wir Putins Standpunkt ablehnen, die Ukraine dürfe nicht der Nato und EU beitreten und er das jetzt militärisch verhindern will.
    Wollten wir jemals, daß die Ukraine der Nato oder EU beitritt?
    Zu Merkelzeiten ziemlich eindeutig nicht, jetzt vielleicht, zumindest Baerbock will das ganz bestimmt. Das WünschDirWas ist stark in ihr, die Konsequenzen sind ihr vermutlich wie immer egal.
    Ob Scholz diese Beitritte will, ist eher unklar. Wir wurden wie immer gar nicht erst gefragt.
    Mehr Waffen liefern könnten wir ganz sicher, tun es aber nicht. Ein Eiertanz.

    • Nee, wir sind aufseiten der Ukraine, weil wir Angriffskriege ablehnen, weil wir Krieg in Europa per se ablehnen, weil wir Krieg in unserer Nachbarschaft ablehnen, weil wir seit 1945 in Frieden leben in Europa. Und weil wir wollen, dass es so bleibt. Wir nennen das europäische Friedensordnung. Russland stört diese Ordnung mit Eroberungskrieg gegen die Ukraine.

      • Da scheinen Sie den Jugoslawienkrieg, unseren Angriff auf den Irak und Libyen und diverse andere internationale Einmischungen vergessen oder übersehen zu haben.
        Derweil Aserbaidschan (unser neuer EU-Gaspartner) jetzt gerade Armenien angegriffen hat…
        Was gut klingt, muß leider nicht viel mit der Realität zu tun haben…

      • Das es auch andere Kriege geben hat die mindesens fragwürdig waren steht doch außer Frage. Doch ist das deshalb nun ein Grund dafür das Putin-Rußland nun einfach die Ukraine überfallen und die demokratisch gewählte Regierung stürzen sowie die zivile Infrastruktur und ukrain. Bevölkerung zusammenbomben darf? Ich meine nein weil mir kein Grund dafur einfällt.

        Und außerdem sollte auch nicht der Vorlauf vor den Ukraine-Krieg vergessen werden als Putin seine imperalistischen Großmachtphantasien lauthals herumposaunt hat und der Meinung war, dass z.Bsp auch die heute soveränen Baltikum-Staaten oder Finnland in Rußland rückeingegliedert gehören und dass das dann den NATO-Fall ausgelöst hätte womit noch mehr Elend, Leid und Einschränkungen verbunden gewesen wären wenn man ihn nicht im Fall der Ukraine die Grenzen aufgezeigt hätte.

      • Es ist eigentlich ganz einfach: man verurteilt, was man nicht akzeptiert, nicht gut findet. Im Konflikt selbst bleibt man neutral, wenn absehbar ist, dass man sich a) sowieso nicht aktiv einmischen kann, will und wird und b) eine evtl offene Parteiergreifung einen selbst massiv schaden würde.
        Wie es zb Israel gemacht hat: verurteilen, neutral bleiben, keine Sanktionen, keine Waffenlieferungen
        Die Ukraine war und ist weder unser Nato noch EU-Partner, Russland auch nicht. Wir Schulden bleiben Ländern nichts spezielles, weder Hass, noch liebe, noch Solidarität, wie zahllosen anderen Ländern dieser Welt auch nicht.
        Zumindest zu Russland unterhalten wir seit Jahrzehnten intensive Lieferbedingungen bzgl Öl, Gas, Kohle, Palladium, Dünger usw usw. Die Beziehungen wurden durch alle Regierungen gepflegt und rglm vertieft, Wandel durch Annährung offizielle Doktrin.
        Weder der Afgahnistankrieg, noch Syrien noch Krim haben zu einem politischen Amoklauf unserer Regierungen geführt – Kunststück, wir haben selbst genug Leichen im Keller, nicht nur die große braune.
        Natürlich ist der Überfall auf die Ukraine weder ok noch „schön“, aber ebenso klar ist, dass Russland eine nukleare Supermacht ist und seine Interessensphären gewahrt sehen will, wie selbstverständlich auch die USA oder China.
        Dass sich insb die USA seit Jahren massiv in die Ukraine eingemischt haben, kann niemand bestreiten, die Geschäfte der Biden Familie während der Obama-Biden Ära sind Gegenstand vieler Untersuchungen. Eben diese Aktivitäten waren sehr wahrscheinlich ein Mitauslöser der Krimannektion durch Russland 2014.
        Der Konflikt schwelte über Jahre an der Ostgrenze weiter, die USA bildete aus und schickte kontinuierlich Waffen in die Ukraine.
        Offensichtlich hatte Russland im Februar 2022 die Faxen vor seiner Haustür dicke. Muß man nicht gut finden, nachvollziehbar ist es allemal, weil die USA und China in ähnlicher Situation gleich gehandelt hätten, vermutlich sogar viel schneller als Russland. Insofern war Merkels Nein zu einem Natobeitritt der Ukraine sogar sehr vernünftig und geopolitisch klug. 2021/22 loderten diese Debatten wieder auf und Selenskyj wäre vermutlich der Richtige gewesen, diesen törichten Weg mit Schwung zu beschreiten.
        Wie gesagt, Krieg ist nie schön und daher auch leicht zu verurteilen. Nur wäre in diesem Fall größte Zurückhaltung der USA und der EU geboten gewesen, für eine weitere Nato und EU Osterweiterung gab es schlicht keinen Grund und keinerlei Notwendigkeit, zumal das hoch korrupte Armenhaus Europas, die Ukraine, eh mittelfristig niemals die Beitrittsvoraussetzungen erfüllen könnte, wollte, hätte.
        Es wurde gezündelt und es hat absehbar Bumm gemacht. Das ist schon dumm und schrecklich genug. Zur Abrundung der Dummheit muss man sich nicht noch zusätzlich ins Knie schießen.
        Der jetzige Wirbel um Werte, Solidarität und Trara dient offensichtlich nur der eigenen Gesichtswahrung, das Rumgepfusche der letzten Jahre mit dem grässlichen Ergebnis irgendwie schönzureden, halbwegs gradezuziehen, was aber ebenso scheitern wird wie die Sanktionen schon gescheitert sind.
        Nichts was „wir“ die letzten Jahre und Monate getan haben, konnte Russland überraschen oder davon abhalten, seinen Vorgarten frei von Nato und EU zu halten. Hätte man Russland in alle Verhandlungen oder Gespräche einbezogen, hätte es vielleicht keinen Krieg gegeben. Aber der Zug ist sowieso abgefahren.
        Jetzt wird die Sache militärisch geklärt und durchgezogen, die Zerstörung der Ukraine vermutlich noch länger andauern, weil „wir“ meinen, Russland besiegen zu können, zu müssen, Blabla. Auch das sagt sich leicht, wenn nur die Ukraine umgepflügt wird, nicht das eigene Land.

      • Manfred, es geht im Wesentlichen gar nicht um die Frage, ob man nun die Ukraine unterstützen soll. Sondern darum, dass Melnyk eben wirklich eindeutig ein Lobbyist ist, der – mithilfe von allem der Medien – es geschafft hat, dass die deutschen Politik sich inzwischen an ukrainischen Interessen ausrichtet. Und das ärgert nicht wenige inzwischen.
        V.a. weil diese systematisch inszenierten Kampagnen, wo Medien einem Botschafter eine Bühne bieten, die dann von mittleren Abgeordneten, systematisch flankiert wird – um ukrainische Interessen durchzusetzen – so wirklich nicht Sinn der Sache sind.

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