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Zum 125. Geburtstag

Ludwig Erhard führte Deutschland aus den Ruinen zum Wohlstand

04.02.2022

| Lesedauer: 4 Minuten
Als Bundeswirtschaftsminister erfolgreich und populär wie keiner seiner Nachfolger, hat Ludwig Erhard das Bild der Bundesrepublik maßgeblich geprägt. Am 4. Februar 1897 in Fürth geboren, schaffte es der Ökonom aus dem bescheidenen elterlichen Wäschegeschäft an die Spitze der Bundesregierung.

Realschulbesuch und Kaufmannslehre, Fronteinsatz im Ersten Weltkrieg, betriebswirtschaftliches Studium in Nürnberg, im Anschluss volkswirtschaftliche Studien in Frankfurt am Main, wo Erhard 1925 bei Franz Oppenheimer mit einer Kritik an der Arbeitswertlehre promoviert wurde. Die Nazizeit überstand Erhard ohne Parteimitgliedschaft, Beamtenstatus oder Beitritt zu einer NS-Organisation und bereitete bereits die Wirtschaftsordnung der Nachkriegszeit vor. Im Oktober 1947 wurde er Leiter der „Sonderstelle Geld und Kredit“, 1948 Direktor der Verwaltung für Wirtschaft, praktisch der Wirtschaftsminister der amerikanisch-britischen Bizone.

Mit der Währungsreform im Juni 1948 und der Aufhebung der staatlichen Preissetzung legte er die Grundsteine der Sozialen Marktwirtschaft. Er wurde 1949 in Konrad Adenauers erster Bundesregierung Wirtschaftsminister, bevor er 1963 zum Bundeskanzler gewählt wurde. Lange Vorbild und Maßstab für erfolgreiche Wirtschaftspolitik, wird sein „Wohlstand für Alle“-Konzept von der Ampelkoalition zugunsten staatlicher Planwirtschaft, Umverteilung durch Inflation und Preismanipulation abgelehnt.

„Das Bekenntnis von Ludwig Erhard zur Freiheit und zum Wettbewerb in der Wirtschaft, zieht sich wie ein roter Faden durch die streitbare Auseinandersetzung mit Meinungen und Irrlehren seiner wie unserer Zeit in seinem Werk ›Wohlstand für Alle‹. Nach seiner Überzeugung mehrt der Wettbewerb den Wohlstand aller und hilft so, den alten Gegensatz zwischen einer früher nahezu unbegrenzt konsumfähigen Oberschicht und der vielfach noch in bescheidenem Rahmen lebenden Unterschicht zu überwinden.

Dieser ehrlichen Lösung, nämlich über eine höhere Leistung aller zum Wohlstand für alle zu gelangen, stehen die Scheinlösung einer inflationären Politik und die Ideologie des Versorgungsstaates entgegen, die Erhard entschieden ablehnt. Die Darlegungen über die Gestaltung eines Gemeinsamen Marktes, einer guten zwischenstaatlichen Ordnung, über die Methoden einer modernen Außenhandelspolitik, über die Erweiterung der menschlichen Grundrechte im wirtschaftlichen Bereich, über den Anspruch auf Währungsstabilität, über die Soziale Marktwirtschaft als Voraussetzung für eine optimale Reallohnsteigerung und eine Erhöhung der sozialen Leistungen dort, wo es notwendig ist, über eine Senkung der individuellen Belastungen durch Steuern, über den Verlust der Maße für das Mögliche und das Angemessene spiegeln unverkennbar den kämpferischen Wirtschafts- und Gesellschaftspolitiker Erhard – und haben seit dem ersten Erscheinen seines Grundlagenwerks im Jahr 1957 bis heute nichts an ihrer Gültigkeit verloren.“

JUBILäUM UND ENDE
Wie Robert Habeck die Soziale Marktwirtschaft Ludwig Erhards beerdigt
So stand es im Klappentext der letzten vom Autor autorisierten Nachauflage, die 1964 erschien und im September 2020, anlässlich des 70. Verlagsjubiläums, originalgetreu wieder aufgelegt worden ist. An Neuauflage und Einleitung habe ich als Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung noch mitgearbeitet. Das erschien mir wichtig. Die Neuauflage war auch mein persönlicher Abschied. Es gehört zum Ritual der Wirtschaftspolitik bei CDU und FDP, sich auf sein Werk zu berufen. „Was hätte Ludwig-Erhard dazu gesagt“, lautet ein Buchtitel des Wirtschaftsrats und viele Symposien, Preise und ähnliche Veranstaltungen ranken sich darum.

Sie haben den Vorteil, dass Erhard tot ist und die von ihm errichtete Stiftung angepasst und ein Ludwig-Erhard-Museum errichtet wurde. So droht also keine Störung, kein Grollen aus dem Grab und keine Mahnung, die Gewicht hätte. Ist ein Gegenstand musealisiert, ist er aus der Gegenwart entfernt, hinter Glasscheiben und in verstaubten Regalen neutralisiert. Denn in die heutige Politik passt Erhard überhaupt nicht mehr; und insofern ist das Blättern in diesem Buch lehrreich.

Erhard wollte Wettbewerb. Wettbewerb? Das ist heute ein Schreckenswort. Wettbewerb wird in der Wirtschaft dadurch ersetzt, dass immer mehr Sektoren staatlich geschützt, reguliert und subventioniert werden, weil sie Produkte herstellen, die kein Mensch will. Auch die Stromindustrie ist so ein Bereich. Der Wettbewerb wurde durch die Vorrangregelung für erneuerbare Stromerzeugung auf den Kopf gestellt und die dadurch entstehenden Kosten, wenn billiger Strom gegenüber viel teurerem benachteiligt wird, trägt der Verbraucher. Die Automobilindustrie stellt gerade auf Elektromobilität um, wobei die Kosten für nicht nachgefragte Autos vom Staat hochgradig subventioniert werden und der Ausbau der extrem teuren Ladeinfrastruktur staatlich gefördert wird; der dafür benötigte Strom wiederum, siehe oben, muss ebenfalls subventioniert werden.

Kann staatliche Subventionierung von Allem eine gute Idee sein? So entsteht in immer mehr Bereichen eine unwirtschaftliche Wirtschaftsstruktur, die vom Staat subventioniert, also von den Bürgern über Steuern finanziert werden muss. Das kann nicht gut gehen. Aber deutsche Politik stört das nicht, im Gegenteil. Sie will ja die Kosten für Produktion und Preise erhöhen.

DIE ERFINDUNG DER SOZIALEN MARKTWIRTSCHAFT
Ludwig Erhard – Der Exot im Kanzleramt
Ludwig Erhard wollte genau den umgekehrten Weg gehen: Wohlstand für alle zu erzeugen, indem die Kosten und die Preise sinken. Und damit die Preise sinken, muss billiger produziert werden. Der Wettbewerb wird dafür sorgen, dass die Preissenkungen auch beim Verbraucher ankommen und nicht in den Kassen von Produzenten und Händlern kleben bleiben. Während zurzeit die Parteien allesamt darüber reden, inwieweit Mindestlöhne erhöht werden sollten, hatte Erhard ein anderes Rezept: Höhere Nachfrage bewirkt höhere Löhne, und zusammen mit sinkenden Preisen, die in der Zange des Wettbewerbs kleingedrückt werden, ergibt das steigenden Wohlstand.

Wettbewerb ist ein wesentlicher Faktor seines Erfolgsrezepts. Aber wer will noch Wettbewerb? Druck auf die Preise und Druck durch Wettbewerb – von diesem Rezept Erhards ist nichts mehr übriggeblieben. Es wird vielmehr als schädlich zurückgewiesen. Kann das gutgehen? Die jederzeit einsehbaren Zahlen der explodierenden Staatsverschuldung, sinkender Reallöhne und steigender Steuern, die Krise der Sozialversicherung, eine ungeheure Geldschwemme der EZB und anziehende Inflation zeigen:

Es geht nicht gut. Und zwar gar nicht. Die Gesellschaft spaltet sich; die Schere zwischen einer mehr schlecht als recht versorgten und in Passivität gegängelten Unterschicht und einer von der Euro-Geldschwemme und staatlicher Subventionierung profitierenden Oberschicht öffnet sich.

Es lohnt sich also, Erhard zu lesen, um zu verstehen, wo die Fehler der Gegenwart liegen – und wie sie zu beheben wären. Erhard führte Deutschland aus den Ruinen zu Wohlstand. Gerade wird der Weg in die andere Richtung beschritten. Bald wird das Werk brennend aktuell.

Ludwig Erhard, Wohlstand für Alle. Originalgetreue Neuausgabe, Econ, Hardcover mit Schutzumschlag, 400 Seiten, 20,- €


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29 Kommentare

  1. Es braucht sicherlich die richtige Wirtschaftspolitik. Das allein reicht aber nicht. Man wird nicht in Somalia einen Erhard installieren können und dann kommt es zum Wirtschaftsboom. Es braucht auch einen bestimmten kulturellen Hintergrund. Sieht man aktuell an China. Und dann vielleicht noch die Erfahrung von politischen Katastrophen, so dass es den Leuten von Ideologien und politischen Botschaften reicht und sie einfach nur noch durch harte Arbeit reich werden wollen.

    • Ja, in ihrem Buch „Intelligence and the Wealth of Nations“ haben das R. Lynn und Tatu Vanhanen analysiert. Heiner Rindermann lieferte in „Cognitive Capitalism“ dazu eine umfassende Literaturzusammenfassung: Nichts korreliert derart stark mit dem BIP wie die durchschnittliche Intelligenz der Bevölkerung eines Landes (Korrelationsfaktor 0.7).

  2. Immer wieder wird Bertolt Brecht zitiert: „Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich“. Da hat der wohl etwas nicht bemerkt. Es müsste heißen: „Wärst du nicht reich, wär ich noch arm“. Wenn jemand sein Geld in die Investitionen seiner Firma steckt, dann steigert er sein „Vermögen“. Es entstehen mehr Arbeitsplätze und die Einkommen steigen. Wenn der Staat das für Investitionen ausgegebene Geld (das nicht mehr als Geld existiert) immer mehr versteuert und mehr Gebühren will, dann können die Löhne nicht erhöht werden und die Arbeitsplätze werden abgeschafft. So ähnlich hat es damals Ludwig Erhard begründet. Der Staat darf nicht zuviele Steuern bekommen, damit entsteht Wirtschaft und die Armut wird abgeschafft. Aber heute läuft es anders ab. Der heutige Sozialstaat ist die Erschaffung von Armut. Er nimmt jemanden 1000 Euro weg und gibt ihm dann Sozialhilfe von 10 Euro.

  3. „Es lohnt sich also, Erhard zu lesen, um zu verstehen, wo die Fehler der Gegenwart liegen – und wie sie zu beheben wären.“

    Es gibt da einen feinen, aber bedeutenden Unterschied: Das Volk von heute ist nicht mehr das von Erhards Zeiten – sonst wäre es zu den heutigen Zuständen gar nicht erst gekommen.

    • Ja, damals waren die Babyboomer zu härtester Arbeit bereit. Heute sind nachrückenden Jahrgänge schwach und werden durch Zuwanderer noch nach untern gezogen.

  4. Die Politik und (Markt-)Wirtschaft betreffend bin ich auch auf diesen Seiten hier mit Sicherheit der gröste Dummi. Dennoch sagt mir alleine schon nur meine Logik, WARUM bitte etwas zerstören oder ändern wollen was Jahrzehnte lang dafür gesorgt hat was aus diesem Deutschland geworden ist? Und das auch hinzu, wo doch auch in anderen sogenannten westlichen Staaten das gleiche wirtschaftliche System zum Erfolg geführt hat.

    Warum also soll und muß man das nun unbedingt ändern und damit alles an erreichten Wohlstand und Fortschritt zerstören? Ich zumindest verstehe es jedenfalls nicht.

  5. Hinter einem erfolgreichen Politiker bzw. Minister steht immer ein kluger Kopf.
    Zu den Wirkzeiten eines Ludwig Erhard musste die persönliche Expertise nicht „aus dem Völkerrecht“ abgeleitet werde, es war nicht notwendig das Talent eines künftigen Wirtschaftsministers aus dem Bereich „Schweine, Hühner und Kühe melken“ herzuleiten. Es war damals auch nicht üblich, Unfähigkeit mit kopierten Doktorarbeiten zu kaschieren. Schon gleich war es nicht erforderlich mit Kursteilnahme bei Harvard aufzuwarten und daraus die falschen politisch verheerenden Schlüsse zu ziehen. Staatssekrätere rekrutierten sich nicht aus Versorgungsfällen parteipolitischer Rohrkrepierer, mit Hang zu ideologisierten Wahnvorstellung. Nein, die Anzahl der Staatssekretäre war wirklich noch begrenzt auf den notwendigsten Umfang und konzentrierte sich auf Personen des oberen Bildungsbürgertums. Ein solcher Staatssekretär im Ministerium des Ludwig Erhard war Prof. Alfred Müller-Armack. AMA war der eigentliche Vater der sozialen Marktwirtschaft. Er arbeitete ab 1952 im Wirtschaftsministerium unter Erhard als Leiter der Grundsatzabteilung. Die Weiterentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft, ergänzt um den Gedanken der sozialen Sicherheit war sein Werk.
    Erhard war der politische Arm, diese Vorarbeit in politische Wirklichkeit umzusetzen. Deshalb gebührt nicht nur dem damaligen Wirtschaftsminister Erhard alle Ehre, sondern auch seinem klugen Mitstreiter Alfred Müller-Armag.

  6. Dem muß man nichts hinzufügen weil es eine Beschreibung ist die man nicht besser hätte machen können und ergänzend würde ich gerne nur noch hinzufügen, daß im Gegensatz zu damals auch die Bereitschaft von allen Seiten bestand, das Land mit dieser Form der sozialen Marktwirtschaft wieder nach oben zu bringen und daran waren Unternehmer, Arbeitnehmer, Gewerkschaften, Parteien und Kirchen sich alle über diesen Weg einig, der dann auch zum Erfolg führte, weil man auch die Enthemmung des Kapitalismus und des Sozialismus gleichzeitig im Griff behalten konnte.

    Heute ist es völlig gegensätzlich, wo sich große und bedeutende Gesellschaftsteile immer mehr von der breiten Masse der Bevölkerung verabschiedet haben um als eigenständiger Block innerhalb der Gesellschaft unsere Geschicke festzulegen und damit erreicht man zuerst Spaltung und danach absolute Unversöhnlichkeit, die sogar manchen noch gerade recht kommt um unliebsame Konkurrenten auszuschalten und das Wir-Gefühl wird damit zu Grabe getragen und der Egoismus tritt voll zu Tage, der dann auch noch durch äußere Interessen unterwandert wird und das Gegenteil dessen bewirkt, was man damals in weiser Entscheidung als Grundstock angelegt hat.

    Die perfide Masche dabei ist, der uns vorgegauckelte universelle Gedanke zum Zwecke der Ausbeutung, der nichts anderes ist als eine große Schimäre, denn wer sich selbst nicht im Kleinen ordnen kann wird es im großen weltumspannenden erst recht nicht schaffen und darin liegt die eigentliche Krux, die genauso illusionär ist wie der Sozialismus als solcher, wenn er nicht kanalisiert wird und das hat Prof. Erhard schon damals richtig erkannt und der Beweis wurde ja über viele Jahre angetreten, was sie heute systematisch zerdeppern, weil sie keine Ahnung haben und nur von der Gier zerfressen sind und dabei alles opfern, was das Leben und den Menschen ausmacht.

    Seine Enkel von heute sind leider nur noch ein müder Abklatsch und das belegen sie ja täglich, weil sie zu Wasserträgern derer geworden sind, die schon immer ein Interesse daran hatten eigene Wege zu gehen und somit hat sich nun der Kapitalismus und der Sozialismus verselbstständigt und befinden sich im Endkampf der der Meinungshoheit und das eigentliche Ziel von früher wird dabei total verfehlt und wird uns alle schwächen und das ist die traurige Erkenntnis, die uns als ehemalige große Wirtschaftsmacht nach hinten werfen wird und das hat etwas mit der Uneinigkeit der Kräfte zu tun, was bestens bedient wird um eigenen Vorstellungen durchzusetzen.

  7. Die Nachkriegsgeneration hatte es mittels Erhards Rezepten, Fleiß, Erfindungsreichtum und Glück tatsächlich fertiggebracht, ein phänomenales BIP zu generieren. Nur die Verwaltung des angesammelten Kapitalschatzes ging gründlich schief, weil die Eliten spätestens seit 1990 in den Verschenkemodus umschalteten und das Heil im grenzenlosen Teilen suchten. Die Billionen schmolzen für „Rettungsaktionen“ nur so dahin:

    • Mehr als zwei Billionen für die Rettung der 17 Millionen Habenichtse aus dem untergegangenen Paradies der Arbeiter und Bauern.
    • Mehr als zwei Billionen für die Rettung der Staatshaushalte der Südländer über die Gemeinschaftswährung Euro.
    • Mehr als zwei Billionen für die Rettung von Armutsprekariat aus der Dritten Welt.
    • Mehr als zwei Billionen für die Rettung des Weltklimas.

    „Stupid German Money“, wie die Angelsachsen das nennen. Solche Unsummen kann keine soziale Marktwirtschaft der Welt non-chalant mal eben so abzweigen und danach geht es wieder fröhlich weiter. Acht Billionen verschenkt, das sind zwanzig Bundeshaushalte.

  8. Ludwig Erhards Buch, Wohlstand für Alle, war eines der ersten Wirtschaftsbücher das ich mir als junger Student ca. 1960 gekauft habe. Meine Verehrung für Erhard ist seitdem ungebrochen. Ich habe dann mindestens 10 Jahre gebraucht um einigermaßen zu verstehen, warum sich Erhard nicht als Bundeskanzler halten konnte, und schon 1966 vom vormaligen Marinerichter (!) Kurt Georg Kiesinger abgelöst wurde. Die wahre Macht in Bonn war nicht so sehr für “ Wohlstand für Alle „. Die Schonung und Mehrung des hinter Nebelwänden verborgenen Reichtums derer, die mit unternehmerischer Tüchtigkeit, ererbtem Produktivvermögen und aus Arisierungen, seit der Währungsreform richtig reich geworden waren, hatte seitdem im gesamten liberal-konservativen Lager und seinen Publikationen immer einen hohen Stellenwert. Spätestens ab 1969 nahm die Bundesrepublik einen neuen Kurs der Friedrich Hayek’s “ Weg zur Knechtschaft “ häher wurde als dem vormaligen Ordo-Liberalismus.

  9. Die statische Pyramidendarstellung der Maslowschen Bedürfnisstrategie erscheint mir hier als sehr gutes Modell für den momentanen Zustand der BRD zu sein.
    Wir sind in der  Selbstverwirklichungsphase Geistig gestörter gelandet  die ihre Lebensform und Ideologie der „Masse“ aufzwingen wollen. Das Endergebnis wird ein Zigeunerleben sein.
    Maslow hat bei seinen Studien/Untersuchungsmethoden bewusst keine psychisch gestörten oder labile unreife Personen mit einbezogen. Hätte er das getan wäre eventuell an der Spitze noch eine Warnung vor dem gesellschaftlichen Untergang gestanden.
    Allerdings konnte das nur geschehen weil Faulheit und gesellschaftliches Desinteresse die letzten Jahrzehnte   prägten und das muss sich die „Masse“ auch gefallen lassen.
    Ohne eisernen Besen und höchst wahrscheinlich ohne eine harte Diktatur wird sich nichts mehr korrigieren lassen. Das sollte den Menschen die zur „Normalität“ zurückwollen auch bewusst werden.
    So ist meine Meinung und noch dazu ein Aufruf an die Foristen. Hier Schreiben und Dampfablassen  ist zwar ganz gut weil man sieht dass man mit seiner Meinung nicht alleine ist. Aber wenn Ihr etwas verändern wollt organisiert Euch tretet in die Parteien ein, Infiltriert diese und gebt dem ganzen eine andere Richtung. Erklärt den Regionalpolitikern und auch jedem kleinen Parteimitglied das ihr mit dem Zustand nicht einverstanden seid. Das Kartenhaus bricht nicht zusammen wenn man die Spitze auswechselt sondern wenn man das Fundament zerstört.

  10. Wer einen Kinderbuchautor zum Wirtschaftsminister macht…., das Außenministerium zum Lehrberuf und das Innenministerium radikal besetzt, lebt jenseits der Realität. Die reale Welt ist kein Kinderzimmer mit Tante.

  11. Ich lerne von Herrn Tichy: „Wohlstand für alle“ heißt, Waren und Dienstleistungen für alle zu bezahlbaren Preisen. Na ja, sagen wir mal für die allermeisten. Das setzt aber voraus, dass auch alle – na ja, die allermeisten – auch etwas beitragen zu den Waren und Dienstleistungen. Klappt das nicht, dann kommt ein Gerhard Schröder mit „fördern und fordern“. Das hat vielen nicht gefallen, aber sie mussten. Sonst H-IV. Hat hingegen jeder ein gutes Gehalt ohne was zu tun, dann haben wir bald die DDR 2.0 im Lande. Ich fürchte, wir gehen darauf zu. Dann aber wird der Laden zusammen brechen, wie DDR 1.0

    • Dann aber wird der Laden zusammen brechen, wie DDR 1.0.“
      Je eher um so besser! Warum wohl ist der alte weiße Mann das idiologische Feindbild der Links-Grünen Klientel? Weil das Weltbild der Linken auf Lügen aufgebaut ist und weil der alte weiße Mann in der Lage ist, dieses Lügengebilde mit seiner Bildung und seiner Lebenserfahrung bloßzustellen.

  12. „Ludwig Erhard führte Deutschland aus den Ruinen zum Wohlstand“
    Olafs Dilettantenstadl kann es nicht schnell genug gehen, auf
    umgekehrtem Weg zu reüssieren.
    Morgen ist Spaziergang. Wegen Corona.
    In einigen Monaten oder wenigen Jahren der Wirtschaftspolitik wegen?
    Mit Ludwig Erhard auf Pappschildern? Die Zukunft wird es zeigen.

  13. „Wie Robert Habeck die Soziale Marktwirtschaft Ludwig Erhards beerdigt“
    Hierzu frei nach Dieter Nuhr: „Robert Habeck schafft das Bruttoinlandsprodukt ab. Das Maß für Wohlstand ist nicht mehr der zentrale Wohlstandsindikator, sondern die spirituelle Ausgeglichenheit, welche aber schwer zu erreichen ist, wenn man die Heizrechnung nicht mehr bezahlen kann.“

  14. Selbst die CDU möchte den Bürger zum transferleistungsbedürftigen Bevölkernden machen. Angepasst und mundtot. Leicht zu „regieren“, obwohl beherrschen das bessere Wort wäre. 1989 war ein reverse take-over.

  15. Unvergessen sein Appell von 1962 an das Volk, dem Irrsinn zu entfliehen, dass ein Volk auf Dauer mehr verbrauchen könne, als es an realen Werten erzeugen kann oder will: „Maßhalten!“

    • Ja, was haben die Linken über Luwig Erhard gelacht und diesen Maßhalte-Appell verhöhnt. Ich erinnere mich, dass Ludwig Erhard mit einer Maß Bier abgebildet wurde und darunter stand „Maß halten“. Es war schrecklich.
      Es ist dennoch erstaunlich, dass sich der Wohlstand so lange halten konnte. Erst Merkel als sozialistische Abrissbirne hat es geschafft, diesen Wohlstand zu beschädigen und zu der derzeitigen linksgrüngelben „Regierung“ zu führen.
      Die jetzige „Regierung“ wird Deutschland den Rest geben.

  16. … und Merkels Club der Unfähigen zwang die Republik von Wohlstand zu Ruinen. Hier im Norden sind diese in Brokdorf und Moorburg zu besichtigen. Merkels Nachfolge Ampel wird weitere Ruinen folgen lassen UND all das frei gewählt von 90 % der Wähler, Weltspitze.

    • Das deutsche Problem. Die Mehrheit folgt wieder mal der sog. „Führung“.

  17. „Ludwig Erhard führte Deutschland aus den Ruinen zum Wohlstand“, Habeck und die Grünen werden das Gegenteil tun.

    • Und damit wäre ein wichtiges Ziel des totalitären Sozialismus erreicht: Auferstanden aus Ruinen !

  18. Eigentlich sollte all den Spinnern der Staatsdoktrin einer vollsubventionierten Wirtschaft die DDR ein warnendes Beispiel sein. Horrende Verschuldung,kaputte Industrie, Warenmangel, kaputte Infrastruktur,35 Jahre Wartezeit auf ein Telefon, Bröselstraßen und Brücken haben wir ja nun schon allenthalben, siehe die Sauerlandlinie. Dazu kommt noch die Unfähigkeit der zur Zeit führenden Nomenklatura, Auswahl nicht mehr nach Fähigkeiten, sondern Parteibuch, immer mehr an Gefälligkeitsposten im links-grün-roten Filz,gepaart mit krimineller Energie und Haß auf das Land und die Leute,die diesem Klüngel das Champagner-Dasein ermöglichen. Von Fähigkeiten weit entfernt,plündern diese Schranzen das Land und zerstören,was aufgebaut wurde oder lassen es verrotten. Nur, was jetzt zerstört wird, kommt nicht wieder! Es gibt keinen Marshallplan 2.0, nur den Weg der DDR in den Untergang. Dazu kommt noch das Verschleudern des letzten Volksvermögen für die in die Sozialsysteme strömenden Migranten. Ich persönlich kenne einige, die einen Beruf ausüben, integriert sind und mir in Gesprächen anvertrauen, wie die Mehrzahl tickt. Und es kann einen Grauen. Die Islamisten marschieren durch die Institutionen wie einst die Links-Grünen,sind aber radikaler in ihren Forderungen. Kuscht hier der Staat mal nicht und zuckt,kommt die Nazikeule. So mancher warnte mich, wenn die BRD die Forderungen wegen Geldmangel nicht mehr erfüllen kann,wird es sich mit Gewalt geholt. Ich war erschrocken, ich hoffe, diese Mitmenschen haben Unrecht. Gnade uns Gott, das es nicht so kommt.

    • Erst wird ein Staat heruntergewirtschaftet, dann aufgelöst und eingegliedert in ein größeres System. – Im Endeffekt wurde der marode Staat DDR aufgelöst und in die BRD eingegliedert. Jetzt wird die BRD heruntergewirtschaftet, um dann in die EU eingegliedert zu werden. Die EU ist bereits in weiten Teilen wirtschaftlich marode,…

  19. Es fand ein Experiment in Echt-Zeit statt:
    BRD Marktwirtschaft gegen DDR Sozialismus
    Ludwig Erhard hat die BRD in eine der reichsten Industrieländer der Welt verwandelt – man sprach von einem Wunder, gleichzeitig hat Walter Ulbricht aus der DDR ein Armenhaus hinter Stacheldraht gemacht!
    Man stelle sich einen Parkplatz vor:
    Auf der einen Seite Mercedes S-Klasse, 7er BMW, Porsche 911, Opel Manta, VW Käfer, Golf, Polo, Ford Capri, Audi 100 usw. usf. Jeder Bürger konnte sich ein Modell nach seinem Geschmack und Geldbeutel aussuchen und am nächsten Tag kaufen.
    Auf der anderen Seite Trabant, Wartburg.
    Jeder konnte sich einen kaufen aus der Riesenauswahl, sofern er 10 Jahre wartet und in der Zeit fleißig spart.
    Trotzdem lieben die Bürger in West und Ost den Sozialismus und hassen die Marktwirtschaft! Das verstehe, wer will, ich nicht…

    • Die Westdeutschen haben die Autos geliebt, aber die Freiheit nur bedingt und nur solange wie nötig. Ab Ende der 1970er Jahre begann der Marsch in die Staatswirtschaft und der Marsch der Nachkriegsgeneration durch die Institutionen. Das Ergebnis können wir heute besichtigen – German Angst allerorten, Kleinkinder mit Helmen auf dem Dreirad, Tempo 70 in asthmatischen Dreizylinderkisten auf der leeren Landstraße, Masken im Freien, Schal und Mütze bei 8 Grad plus, nicht zuletzt: Streben nach Anstellung im öffentlichen Dienst und schöngeistige Studien. Bismarck und Spengler lassen grüßen…

    • „Trotzdem lieben die Bürger in West und Ost den Sozialismus…. “
      Will die aktuelle Mehrheit der Deutschen Bürger in West und Ost keine Freiheit wollen-im Gegenteil; Sie haben Angst vor der Freiheit und fühlen sich wohl im betreutem Denken.

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