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Linke unter sich bei Anne Will

28.08.2017

| Lesedauer: 2 Minuten
Anne Will betreibt kräftig Wahlkampfhilfe für die Linke und lädt gleich zwei tiefrote Genossinnen ein, die die „grausame Realität“ in unserem Land geißeln.

Eine volle Sendung reservierte Anne Will für ein Thema, das gerade einmal 13 Prozent der Deutschen wichtig finden: „Soziale Gerechtigkeit“. Das ergab die Umfrage des ZDF-Politbarometers vom 25. August. An der Spitze der brennenden Probleme stand laut der gleichen Umfrage für 51 Prozent der Befragten das Thema „Einwanderung/Flüchtlinge“. Ich bin neugierig, ob es dazu auch noch eine ganze Sendung bei Will geben wird, bei der die Hälfte der Diskutanten dann AfD-Vertreter sind.

Deutschlands grausame Realität

Zeitweise war die Hälfte der Talkshowgäste bei Anne Will diesmal von der Linken. Neben Olaf Scholz von der SPD und Armin Laschet von der CDU diskutierten mit Sarah Wagenknecht und Maurike Maaßen gleich zwei Genossinnen der Linken über das Lieblingsthema dieser Partei: „Soziale Gerechtigkeit“. Und es geht schlimm zu in Deutschland, wie die ver.di-Gewerkschaftsfunktionärin und Linken-Vertreterin – hauptberuflich im Supermarkt an der Kasse tätig -, berichtet. Sie prangerte die „grausame Realität“ in Deutschland an, die sie an der Ladenkasse täglich erfährt: Leute, die einkaufen, müssen ihre Ware wieder vom Band nehmen, weil sie die nicht bezahlen können. Überall im Supermarkt findet man aufgebrochene/angebrochene Verpackungen, weil „die Leute Hunger haben“. Da wundert es einen, warum Millionen Menschen aus der ganzen Welt ausgerechnet ins grausame Hungerland Deutschland kommen wollen. Wenn Maaßens Beschreibung der „grausamen Realität“ (mehrfach wiederholt) der Hungerleidenden in Deutschland stimmt, ist es schwer erklärlich, warum Deutschland das Wunschland Nr. 1 für Millionen Zuwanderer ist.

Wagenknechts verzücktes Lächeln

Für jeden Linken-Anhänger wurde eine Vertreterin eingeladen: Sarah Wagenknecht im schneeweißen Kostüm und mit teurem Kettchen für die bürgerlichen Anhänger und die Kassiererin aus dem Supermarkt mit vier Piercings und grün tätowierten Armen und grün tätowiertem Hals für die Gewerkschafts-Fraktion.

Nachdem Maaßen ihre Werbebotschaften abgesetzt hat („Von der Linken bin ich noch nie enttäuscht worden“) und Wagenknecht angesichts der geballten Agitprop-Wahlhilfe im öffentlichen Fernsehen aus dem verzückten Lächeln gar nicht mehr herauskommt, hat Will eine schwere Aufgabe für Olaf Scholz: SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz sei es in einer vorangegangenen Talkshow leider trotz aller Mühen noch nicht gelungen, Frau Maaßen wieder für die SPD zu gewinnen. Jetzt, so Will, solle mal der Hamburger Bürgermeister ran und das Kunststück fertig bringen. Die Frage, ob der eher hanseatisch-bürgerliche Sozialdemokrat Scholz die eifernde Agenda 2010-Hasserin überhaupt wieder in seiner Partei haben will, kommt Will nicht in den Sinn.

Laschet: Mietpreisbremse wird nicht abgeschafft

Und dann stieß noch eine alleinerziehende Mutter aus Berlin-Köpenick zu der Runde hinzu, die derzeit für ihre 100 qm-Wohnung 930 Euro warm (!) bezahlt und nun wegen einer anstehenden Mieterhöhung von 50 Euro, die sie sich nicht leisten kann, eine neue Wohnung sucht. Wieder ein Beispiel für die grausame Realität in Deutschland und die schreiende soziale Ungerechtigkeit. Will fordert die Zuschauer auf, wer eine günstigere Wohnung im Angebot habe, der solle sich melden. Vorwurfsvoll konfrontiert Will den armen Armin Laschet mit der Anklage, er wolle den Mietern das Leben in Nordrhein-Westfalen jetzt noch viel schwerer machen. Begründung für diese abenteuerliche These: Im Koalitionsvertrag stehe, dass die Mietpreisbremse dort abgeschafft werden solle. Laschet bestreitet das jedoch eigenartigerweise – die Mietpreisbremse solle bleiben. Da sehe ich schon Zoff mit der FDP, denn Will hat Recht: Eben wurde in der Koalitionsvereinbarung festgeschrieben, dass die Mietpreisbremse in NRW abgeschafft werden soll.

Nächste Woche gibt es bei Anne Will das Duell von Merkel und Schulz – und danach diskutiert „Wetten das?“-Thomas Gottschalk mit Karl-Theodor zu Guttenberg (inzwischen ohne Dr.) darüber, wie sich die Spitzenkandidaten geschlagen haben.

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16 Kommentare

  1. Ich hab, bedingt durch familiäre Animation, den Sonntagabend vorm TV verbracht. Hier mein Resümee:

    – „Lindenstraße“: im Fokus standen eine tunesische „Flüchtlings“-Familie und deren Belange, Teile der Sendung liefen in Arabisch (mit deutschen Untertiteln);

    – „Weltspiegel“: Belange der arabisch-afrikanischen, ebenso migrantischen (Koreanerin in den US) Welt wurden nahegebracht. Ein Beitrag beschäftigte sich mit deutschen Landminen um El-Alamein; Grundton: ‚Die Deutschen sind uns deswegen heute noch was schuldig‘;

    – Nachrichten: Bericht über innereuropäische Grenzkontrollen, ohne zu hinterfragen, ob die überhaupt etwas bewirken? Jedenfalls wurde das suggeriert, inklusive ‚beschwichtigenden‘ Merkel-Auftritts. Dann: Berichte über terroristische Anschläge, jedoch gefolgt von einer längeren Sequenz über die „Keine Angst“-Demo in Barcelona, Grundton: Anschläge haben nichts mit dem Islam zu tun, wir müssen zusammenhalten, sind gegen „Islamophobie“, schauen nach vorne;

    – anschließend „Anne Will“, von Herrn Dr. Zitelmann soweit treffend zusammengefasst. Der Elefant, der im Raum stand und über den niemand sprechen wollte, war die „Flüchtlings“-Thematik, die ja direkt die soziale Gerechtigkeit betrifft, nicht wahr? Beim Thema sozialer Wohnungsbau war das besonders deutlich: dass eben Einheimische wie die alleinerziehende Mutter mit der ungeheuren Zahl von Neubürgern um den knappen Wohnraum würde konkurrieren müssen, war niemandem eine Bemerkung wert.

    Soweit dieser Abend – mir reichte es dann. Und jetzt sage mir noch jemand, die ÖR würden keine propagandistischen Breitseiten abschießen.

  2. Kommt nicht wieder vor!
    Aber mancher weist auf das Aussehen hin –
    das sollte auch nicht wahlentscheidend sein.

  3. Das scheint in der Tat des Rätsels Lösung bei der Frage: Warum das alles?!?!?

    Weil offenbar mit „Flüchtlings“-Krise richtig Kasse gemacht werden kann. Ähnlich verachtenswert wie der Kriegs-Gewinnler ist der „Flüchtlings“-Krisen-Gewinnler…. auch wenn uns das immer exakt anders herum verkauft wird!

    „Folge dem Weg des Geldes!“ Hier sollten wir lautstark Aufklärung fordern!!!!

  4. Leistungslos zu leben, kann treffend benannt werden.

    Lass ich jetzt aber.

  5. Die aufgebrochenen Verpackungen gab es in unserer Stadt nur solange, wie es
    eine Erstaufnahme als Verteilstation gab. Auch in den Läden war die Neugier zu
    beobachten, was wohl in der Verpackung stecken könnte und daher wurden sie
    geöffnet. Seitdem die Erstaufnahme vor Monaten schloss, gibt es kein Problem
    mehr mit diesem Thema. – Wenn ich mehr Ware auf das Band lege, als ich momentan mit dem mitgeführten Geld bezahlen kann, dann sollte ich besser mal meine Rechenkünste auffrischen, statt die Schuld bei anderen zu suchen.

  6. Dabei wollte ich mal nur lesen und nicht selbst schreiben…. aber genau das schoss mir gestern während dieser absurden Sendung (bin nur aus Versehen reingezappt…. ehrlich!!!) auch durch den Kopf….

    Unser Land hat echte und sehr bedrohliche Probleme; einiges bereits über Jahre und Jahrzehnte selbst-gezüchtet, weiteres durch „Menschen-Importe“ ohne Sinn und Verstand… aber statt die Dinge mal klar beim Namen zu benennen, macht die Redaktion rund um „Anne will und kann nicht“ eine Sondersendung zum Thema „Gesundbeten der Sozialdemokratie“.

    Bizarres Theater!!!

  7. Ich verstehe nicht,ob mit oder ohne die LINKEN(vormals SED),wie unser Land,mit Beteiligung der Wähler,immer mehr in den Kommunismus rutscht.

  8. 17.05.2010 Süddeutsche Zeitung:
    “Designierter EU Kommisar nach Brüssel entsorgt“.
    Dieselbe Zeitung die das Wort entsorgt jetzt der AfD als Naziwort anprangert, hat dieses Wort für Oettinger verwendet. Vielleicht kann TE das auch mal als Schlagzeile bringen für alle Politiker, die sich jetzt aufregen.

  9. Die angefressenen Packungen kann man inzwischen wirklich regelmäßig in den Supermärkten sehen. Aber mit Hunger habe ich die noch nie in Zusammenhang gebracht. Eher mit einer Komplettverwahrlosung und einer unglaublichen Dreistigkeit eines bestimmten Klientels. Angebissene und wieder ausgespuckte Käse (sehr appetitlich) , aufgerissene Eiskartons, Tiefkühlkost, die in irgendeiner warmen Ecke vor sich hintaut ….

    Schluchz, da müssen Kunden ihren Einkauf wieder vom Band nehmen. Es war wahrscheinlich nicht abzusehen, dass der Kram am Ende auch bezahlt werden muss. Geht es noch platter.

    Mediales aufblasen der „Gerechtigkeitsfrage“ mit dramatischen Höhepunkten.

    • So ist es, ich weis doch was ich in der Geldbörse habe, da brauche ich nicht an der Kasse feststellen, dass ich Dinge im Korb habe die ich nicht bezahlen kann. Solch Unfug und Frau Will schrteitet nicht ein ???? Allein ihr Lächeln reicht nun mal nicht aus um solche Diskussion zu führen !

    • Kommt die kreative Mathematik, in der 2*3=5 gilt, nicht auch aus der Ecke? :^)

  10. Und wenn die Linken die Macht vollends übernommen haben, dann gibt’s nicht mal mehr „überteuerte“ Supermärkte, sondern nur noch Suppenküchen. Als Letzter in der Schlange hat man dann aber auch die Arschkarte gezogen.

  11. Die Sara kann von mir aus
    nackisch auftreten:
    ich wähl sie trotzdem nicht.

    • Aber diese Sendung von Anne Will würde ich mir auf jeden Fall ansehen.

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