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Aus der Zeit gefallen

Liebe Tante ZEIT

08.03.2017

| Lesedauer: 4 Minuten
Was ist los mit der ZEIT? Schon länger wirkt sie etwas schrullig. Aber neuerdings muss man sich ernsthaft Gedanken machen um ihren Zustand. Echt.

Liebe Tante ZEIT, seit wir Dich kennen: So richtig witzig und spritzig warst Du nie. Das ist kein Vorwurf. Du warst seriös, hast Dir Mühe gegeben, die Zeit zu verstehen, die an die vorbeigerannt ist und sich wenig um Dich gekümmert hat. Klar, Du hast dann versucht, vorne dabei zu sein. Wir erinnern uns an die Deutschlandreise Deiner Redaktion in die DDR, unmittelbar vor der Wiedervereinigung. In einer langen Serie hast Du bewiesen, dass die DDR dem Westen so überlegen ist. Noch während Du deine Serie gefeiert hast, haben ein paar Millionen Ossis die Mauer eingerissen, die für Dich als Kulturleistung der besonderen Art wahrgenommen wurde. Aber das ist lange her. Irren kann sich jeder.

Und was haben wir gelacht über den Bericht des Stasi-Spitzels, der aus Deinen Redaktionskonferenzen berichtet hat. Du warst schon oft komisch drauf. Aber irgendwie: So bemüht. Stellenweise klug. Gerne erinnern wir uns an jene Story, in der Goethe den Frankfurter Hauptbahnhof besichtigt. Naja, mit der Zeit hast Du es nicht so, vermutlich trägst Du deshalb den Titel im Kopf: Es muss so eine Art Schatten-Phänomen sein.

Aber wir wollen Dir nicht Deine Fehler vorrechnen. Heute geht es um Deine Verdienste in der Gegenwart. Man kann ja immer alles korrigieren, besser machen. Etwa mit diesem Artikel über das „Alphabet rechter Kampfbegriffe“.

Klar, politisch korrekte Sprache hast nicht Du erfunden. Aus Astrid Lindgrens „Negerkönig“ wurde der Südseekönig, die scharfe „Zigeunersoße“ wird nur noch selten serviert. Es ist eine amerikanische Erfindung aus den 70er Jahren, und sie hat schon eine gewisse Berechtigung als Teil der Political Correctness. „Nigger“ etwa geht wirklich nicht. „Schwarze“: Sie wehrten sich gegen Diskriminierung, die auch über Sprache transportiert wird. Aus „negro“ wurde „black“, später der „african american“ oder die „person of color“. Deutsche Tradition ist älter. Victor Klemperer hat die Sprache der Nazis erforscht und Dolf Sternberger den Missbrauch der Sprache im Wörterbuch des Unmenschen analysiert.

Nun schreiben wir 2017 und, liebe Tante, Du beschäftigst Dich mit den Kampfbegriffen der „Rechten“. Schauen wir uns mal an, was Du da zu sagen hast, und welcher Sprachgebrauch wen auszeichnet. Fangen wir hinten an, Krimis sollte man nie von hinten lesen, weil die Spannung sonst aufhört, ZEIT-Artikel aber schon, um das Wortgeklingel vorher nicht nach Juwelen durchwühlen zu müssen.

Also da steht: „Volkswirtschaft“. Volkswirtschaft, ein „rechter Kampfbegriff“? Ehrlich gesagt, das macht Unzählige betroffen, sie fühlen sich vor sich selbst entlarvt. Denn sie haben Volkswirtschaft sogar studiert. Es steht auf ihren Visitenkarten! Ach, du gute Güte! Wir sehen schon die Studentenparlamente, wie sie die Abschaffung der Lehrstühle für Volkswirtschaft fordern: „Nazis raus aus unseren Unis“ – oder?

Ehrlich, liebe Tante, das kommt einem schon komisch vor, wenn Du als Leseanweisung schreibst:

„Da sich die Begriffe selbst kommentieren, kann man sich die üblichen Warnhinweise sparen. Denn klar ist: Das rechte Weltbild liefert Bausteine für einen neuen Faschismus.“

Klar, danke, begriffen: Da steckt „Volks“ drin, das ist doch total „nazi“! Dass man das auch nicht selbst gemerkt hat… Volkswirtschaft also als „Baustein des neuen Faschismus“ – man schämt sich zugleich für alle Volkswirtschaftler zutiefst. Wir haben Dich ja immer geachtet. Wir schämen uns. Für Dich. Denn Du bleibst nicht dabei stehen. Gehen wir an den Anfang, zu E wie „Evolution“. Auch das ist Dir zufolge ein „rechter Kampfbegriff“, ein sehr häufiger sogar.

Nun ist es mit der Evolution schwierig. In den USA gibt es welche, die bezweifeln die ansonsten in der Welt als Erklärmodell hochgeschätzte Evolutionslehre von Charles Darwin. Weil damit die Schöpfungsgeschichte der Bibel angezweifelt werde. Was haben wir uns auf die Schenkel geklopft aus Lachen über diese dumpfen Amis! HAHAHAHA. Bezweifeln Wissenschaft und verweisen auf die Bibel! Merken gar nicht, dass Gottes Schöpfung noch viel göttlicher ist, wenn sie die Evolution als Prinzip installiert hat.

Aber leider, liebe Tante ZEIT, jetzt kommst Du daher. Und schreibst doch tatsächlich auf Papier, dass „die Rechten“ den Begriff so lieben, weil die Evolution so grausam ist. Tja, die Entwicklungsgeschichte muss eben umgeschrieben werden. Es waren „die Rechten“ mit Geld von den Multis, die den Tiger und den lieben Panther so versaut haben, dass er statt Steppengemüse nur andere Tiere frisst, die zu langsam für ihn sind. Wie grausam das ist. Welche Evolution im Stuhlkreis der Redaktion der ZEIT.

Und so geht es weiter. „Rechte“ sagen gerne „Establishment”„Dazu zählen sämtliche Angehörigen des Systems“. Nun gut, liebe Tante, früher hast Du noch fleißig mitgefeiert, wenn K1 mit Sätzen wie „Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment“ provozierte. Vermutlich müssen die jetzt alle doch in den Knast, nachträglich? Denn seltsamerweise haben sich Deine Journalisten geändert. Immer schon hatten sie Sendungsbewusstsein, siehe oben, indem sie die DDR als das bessere System bejubelten, in dem aber natürlich nur andere wohnen sollten, nicht die Schreiber in Hamburg. Aber jetzt werden ZEIT-Journalisten zunehmend zu Tätern. Sie entlarven im Auftrag der Staatsmacht „Verräter“, „Klassenfeinde“, „Merkelgegner“, „Systemfeinde“, stellen sie an den Pranger und vernichten ihre Existenz. Hast Du dir das immer schon gewünscht, mal richtig zuschlagen dürfen, nicht nur schreiben?
Gut, das ist jetzt übertrieben. Schließlich nennst Du ja auch „Ehre“ als „rechten Kampfbegriff“. Nun gut, „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ von Böll haben wir, aber anders als Du, nie besonders gern gelesen, fanden das etwas konstruiert und dröge. Insofern freuen wir uns, dass wir Recht bekommen. Aber Heinrich Böll, und damit auch die gleichnamige Stiftung der Grünen, jetzt lauter „Rechte“? Come on.

Junge, Junge, wenn das nur gut geht. Und denk daran, viele (natürlich nicht alle) unserer Neubürger berufen sich auf „Ehre“, auf die eigene und insbesondere auf die ihrer Frauen. Willst Du sagen, da kommen lauter „Rechte“ ins Land? Das wäre ja nach Deiner eigenen, nach oben offenen Skala des „Rechtismus“ glatt „Rassismus“!
Ehrlich, liebe Tante, müssen wir uns Sorgen um Dich machen? Schrullig warst Du ja schon immer. Aber jetzt wird’s doch bedenklich. Hast Du jemanden, der Dir die Zeitung vorliest, Einkäufe erledigt, am Zebrastreifen des weltweiten Verkehrs über die Straße hilft?

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34 Kommentare

  1. Wir können aber unsere Entscheidungen nicht von der Schönheit der daraus resultierenden Bilder abhängig machen. Niemand will unschöne Bilder. Deswegen gestaltet man ja sinnvollerweise seine Politik so, daß solche erst gar nicht entstehen. Das nennt man dann verantwortungsvolle Politik. Aber Dinge ohne Nachzudenken einfach loszutreten und dann sich einfach nur noch um das Vermeiden unschöner Bilder zu kümmern und alles noch weiter zu verschlimmern, ist totale Unfähigkeit. Leider geht es aber nicht nur um Unfähigkeit. Es geht auch um totale und geradezu menschenverachtende Handlungsweise der eigenen Bevölkerung gegenüber. Und gerade dort hat Sie seltsamerweise viele Helfer. Viele möchten gern, daß Deutschland in der EU aufgeht und können mit Deutscher Kultur wenig anfangen. Und es ist ja schließlich auch so, daß immer noch die meisten Merkel oder Schulz wählen wollen.

    • Herr Thiel, die unschönen Bilder entstehen so oder so – entweder vor unserer Tür, weil wir die Grenzen zumachen und die Leute dann dort Amok laufen oder aber vor den Toren Griechenlands, Ungarns, Italiens, weil wir es dann denen aufbürden. Wenn man die sinnvolle Politik so gestaltet, dass diese Bilder nicht erst entstehen, heißt das, dass unsere Kanzlerin ordentlich Geld aus dem Steuertöpflein lockermachen müsste, dass dann in die Krisenregionen geht. Und der Rest aus dem Steuertöpfle müsste für uns aufgewendet werden – da traut man sich aber, ob des monumentalen Werks „Schwarze Null“ (also Schäuble selbst) nicht ran.

  2. Nicht mulmiger als sonst. Mulmig ja – natürlich – aber da wir noch in einer Demokratie leben und wir immer noch nicht die Möglichkeit haben, in die Zukunft zu sehen, um zu wissen, wer ein Sackgesicht ist und wer nicht, haben wir eigentlich genau zwei Möglichkeiten: Entweder auf das Beste hoffen oder den Trump geben und uns (also Deutschland) komplett rundrum einmauern lassen.

  3. Das Papier ist auch nicht mehr so reißfest wie früher.
    Da kann es unangenehme Überraschungen geben …

  4. >’Was ich vermisse sind die Kochrezepte …. -:) ‚<

    An die kommen Sie auch ohne Account ran – also ist nix wirklich verloren. *g*

  5. Das Buch Kohelet, Kap. 3 sagt :
    „Alles hat seine
    Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt
    es eine bestimmte Zeit .“
    Dann die allseits bekannten „Eine Zeit für…“ – Aufzählungen , die ich gerne ergänzen möchte um Kohelet , Kap. 3 , 7a NEU :
    „Eine Zeit für den Aufschwung , und eine Zeit für den Untergang “ .

    Der Untergang ist nahe, liebe ZEITler :-))

    Man riecht bereits den Mief des Hades , begleitet noch von den lärmenden Parolenrufern der Antifa, deren Geheul sich aber mehr und mehr zu furchttriefendem Wimmern entwickelt .

    Wie ich diesen rauschenden Abgesang der 68er und Globalistenlügner herbeigewünscht habe, so sehr bedaure ich, dass es nun Jahrzehnte dauern wird, um letzlich all diese Menschenverachter einer gerechten Strafe zuzuführen .
    In der Hölle schmoren genügt bei weitem nicht für das , was sie der Menschheit angetan haben…..

  6. Volker Thiel, des Volkes schlimmster Volker.
    Die Köterrasse auf der Kö-Terrasse? Oder wie oder was?

  7. Habe letzte Woche ein Freiexemplar (nicht bestellt..) im Briefkasten gefunden und kurz ins Magazin geschaut – es ging um Gesundheit. Es gab ein Interview mit Heinz-Rudolf-Kunze, der über seine Ängste berichtete.Kaum hatte ich einige Sätze gelesen, kam schon das Thema auf die Ängste der Deutschen und das damit verbundene Erstarken der „Populisten“. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hat es mir dann gereicht und die gesamte Zeitschrift landete im Altpapier. Ich möchte nichts darin verpacken

  8. Was Sie zur Zensurpraxis der FAZ schreiben, stimmt grundsätzlich. Allerdings wurde das Thema Zensur dort elegant gelöst indem viele Artikel nicht mehr kommentiert werden können. Gerade das hat viele gute Foristen vertrieben.

    • Komme aus der Branche. Die Werbeindustrie ist da völlig unideologisch. Klar gegen die Preise runter, wenn Klicks, Visits oder Auflage sinken…

  9. Nein, das Gebäude lassen wir stehen. Wir ändern nur die Inschrift: „Den geschenkten Menschen“. Diese werden spätestens in einer Generation die Mehrheit in einem Land in Mitteleuropa haben, das früher einmal Deutschland hieß.

    • Ja, Siebeck! Das alte Leckermaul…. Und natürlich das Feuilleton, früher eines der besten der Republik. Und die Heiratsannoncen im Zeitmagazin…-:) immer für einen Lacher gut…

  10. Ich glaube, dass da nur noch ein Restchen an Kommentaren wirklich veröffentlicht wird. Sanft-kritisch allenfalls.
    Fraglos haben sich viele kenntnisreiche Kommentatoren, von denen man immer lernen konnte, von der Gazette verabschiedet.
    Was soll man auch hirnen und sich mühen, wenn dann gefiltert wird?

  11. Dazu passt, dass XY-Einzefall im Orkus des www gerade verschwunden ist und auch sonst mit Messern verübte Taten nur äusserst rar erwähnt werden – praktisch kommen die in den MSM seit ein paar Tagen nicht mehr vor.
    Es scheint den Wahlen geschuldet, dass noch stärker nicht sein darf was nicht soll aber doch ist.

  12. Auch wenn mir vieles an der ZEIT nicht passt, so entdecke ich online mindestens einen Artikel am Tag, den ich sehr lesenswert finde. Gekauft wird sie nur sehr, sehr selten, dann aber eben wegen einiger guter Artikel. Auch hier bei TE ist vieles tendenziös, unlauter oder einfach nur dumm. Wie in allen Medien. Man muss sich eben überall seine Rosinen herauspicken, dann klappt das auch mit einem differenzierten Weltbild.

  13. Zitat aus dem Artikel:
    „Sie entlarven im Auftrag der Staatsmacht „Verräter“, „Klassenfeinde“, „Merkelgegner“, „Systemfeinde“, stellen sie an den Pranger und vernichten ihre Existenz.“

    Nun, was hält die Sprüchekiste derer, die schon länger hier
    Steuern zahlen, zum Kampf gegen Rechts bereit?

    „Die größten Kritiker der Elche sind selber welche!“

  14. Ihre gesamte Diktion verrät in der Tat die Zugehörigkeit zum rechten Kampfvokabelstoßtrupp. Kinderstube statt Vielfaltskrippe, Wortschatz statt Leichtsprachenliste, Ehre statt Respektsbekenntnis, deutsche Sprache statt Germarabikanisch, Kopf statt oberes Abtrennbares oder füllbarer Hohlkörper, Ecke statt toleranter Rundung, Bessermenschen statt Wahrheitshirten, Würde statt Proskynesis, usf. Hüten Sie sich. Es wird nicht beim Sprachkompass bleiben, in den Top-Koranschulen entwickeln Top-Ingenieure bereits einen Sprachfilter, der falsche Worte gar nicht erst hervorkommen lässt. Sehen Sie das Gute daran: der Wortschatz ist auf n=721 begrenzt (sonst braucht man eine Ausnahmegenehmigung), die Grammatik vereinfacht: Isch Disch Krankenhaus. So macht unsere Integration Spaß.

  15. Was sich darin äußert, war schon vor 20 Jahren offensichtlich: die innere Haltlosigkeit und Denkfaulheit eines selbstzufriedenen Pseudobildungsmilieus, das nicht gewappnet ist gegenüber Anmutungen und jeder Narretei anheimfällt. Diese Hohlheit ist übrigens auch einer der Gründe, warum gerade die „akademische Elite“ und das Bürgertum – anders als es manche Legenden wollen – nach 1933 so besonders rasch der neuen Herrschaft verfielen. Die Parolen wechseln, der Typus bleibt.

  16. Sie zensiert nicht nur, sie sperrt auch mal schnell den Account, ganz ohne Hetz- und Hasskommentare geschrieben zu haben.
    Ich habe vor über einem Jahr, als ich noch kommentieren konnte, mehrfach Erdogan als einen Despoten oder Diktatoren bezeichnet. Wurde natürlich gelöscht. Wie bezeichnet DIE ZEIT Erdogan heute selbst?
    Wenn Lamya Kaddor behaupten darf, dass die meisten Menschen gar keinene Flüchtlinge zu sehen bekommen, wenn sie nicht gerade in der Nähe einer Unterkunft wohnen (ZON, 11.04.2016), dann ist dort wegbleiben das einzig sinnvolle.

  17. irgendwie müssen da auch mehrere Autoren unabhängig voneinander am Artikel der Zeit geschrieben haben.
    Vorne steht Trump in der Auflistung des unsagbar Bösen,
    hinten wird Twittern als die neue Auferstehung der Demokratie gefeiert..
    Ich habe Menschen im Drogenrausch schon geistig klarere Gedanken aussprechen gehört. Aber wer weiß schon was in den Wasserflaschen der Redakteure so alles drin ist..

  18. Einen Begriff, der sich zum festen Bestand der deutschen Sprache etabliert, ist Köterrasse. Den dürfen Sie nicht vergessen. Danke

  19. Och, die ist schon noch für was gut. In 10 cm breite Streifen schneiden, zusammenkleben und aufrollen. Und dann im Sanitärbereich aufhängen.

  20. Naja…
    Falls es neue Begriffsverwendungen gibt, eventuell auch andere Betonungen in der Nutzung, darf man ja mal einfach seine Leser darüber informieren.
    Ich fand das Glossar in der ZEIT allerdings reichlich albern und nervig.

    Aber gut, vielleicht habe ich auf dieser Seite hier die Begrifflichkeiten schon zu sehr aufgesaugt 🙂

  21. „Die Zeit“, auch solch ein komplett überflüssiges Käsblättchen. Moralisierende Belehrungen statt gutem Journalismus. Aber was soll man erwarten wenn TAZ Praktikanten dort als Journalisten angestellt werden.

  22. Ein Anekdötchen aus meiner ZEIT-Zeit:
    In irgendeinem Artikel anno 2016 im Dezember wurden Abschiebungen unberechtigter Asylbewerber als ‚Deportationen‘ bezeichnet.
    Ich hatte leider die Frechheit, mich an diesem Begriff zu stoßen und dazu das Beispiel meines Vaters zu beschreiben, der als Kind ein wirklich ‚Deportierter‘ nach dem 2. Weltkrieg war (inkl. Transport im Güterwaggon etc.)
    Irgendwie habe ich damit wohl die Netiquette verletzt und gelte seitdem (trotz vorhergehender 1 1/4-jähriger, unbeanstandeter Mitgliedschaft in der Community) nach fast 3 Monaten immer noch als persona non grata (meine Beiträge werden vorab moderiert, bevor man sie durchlässt – im Gegensatz zur normalen Gepflogenheit).
    Nun ja, inzwischen ist mir dieses Blatt sowieso aufgrund seiner extrem unausgewogenen Berichterstattung fremd geworden, zumindest die Online-Ausgabe.
    Ein einstmals liberales Blatt ist in die unreflektierte Links-Ecke abgerutscht.
    Die wenigen Lichtblicke wie Theo Sommer oder Josef Joffe haben scheinbar aus Altersgründen ihre (Schreib)Aktivität weitestgehend eingestellt.
    Die ZEIT war für mich als überzeugte Wahlhanseatin immer irgendwie mit dabei – war…

    Macht aber nichts!
    Sie haben immer noch tolle Kochrezepte im ZEIT-Magazin!
    Das ist es doch definitiv wert, ab und zu mal zumindest die Website aufzurufen, oder?! 😉

  23. Für mich hatte und hat sich die Lektüre der ZEIT nach diesen beiden Artikeln

    zur „Flüchtlingskrise“ endgültig erledigt:

    „Merkel war’s nicht“ –> 30.09.2016, siehe hier:

    http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-09/fluechtlingszahlen-2015-migration-asyl-deutschland-fluechtlinge

    Und dann „der Brüller“ 14 Tage später: „Merkel war es wirklich nicht“ (sic!) vom 11.10.2016, siehe hier:

    http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-10/fluechtlingspolitik-fluechtlinge-angela-merkel-balkanroute-offene-grenze

    Merke: Wenn man den Lesern Propaganda oft genug einhämmert, dann wird diese nicht zur Wahrheit, sondern zum Anlass, eben diese Propaganda zu meiden.

  24. Nach 22 Jahren als Abonnent habe ich sie vor fünf Jahren gekündigt. Es war nicht mehr auszuhalten! Mittlerweile kaufe ich mir gelegentlich eine- und stelle fest, dass man geistig gesünder bleibt, wenn man sie wirklich nur zum Einwickeln von totem Fisch verwendet.

    • Jeder cent für dieses Schmierblatt ist rausgeworfenes Geld.

  25. Selbst „Leben“ ist nun ein rechtes Wort 🙂

    also ich lebe mein Leben sehr gerne – dann halt als Rechte 🙂

  26. Tatsächlich, es ist kein verfrühter Aprilscherz- ich bin dem Link gefolgt…
    …betreutes Denken für die sich permanent überlegen fühlenden guten Menschen.
    Unheilbar.

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