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Verbot sei Dank:

Ballermann-Song „Layla“ wird Sommerhit des Jahres 2022

von Redaktion

29.07.2022

| Lesedauer: < 1 Minuten
Die Gesellschaft lässt sich nicht von Moralpredigten einiger Politiker und Journalisten einschüchtern, gar zum Verzicht zwingen. Und deshalb ist „Layla“ schon seit zehn Wochen in den deutschen Charts und die fünfte Woche auf Platz 1.

Beinahe jeder kennt ihn mittlerweile, hat ihn schon gehört und/oder von den Kontroversen um ihn mitbekommen: Tagelang bestimmte der zwar niveaulose, aber eigentlich harmlose Schlagersong „Layla“ die politische Diskussion Deutschlands. Während sich einige Journalisten über den Ballermann-Hit aufgrund seines vermeintlichen sexistischen Textes echauffierten und die Verbannung des Songs auf einigen Volksfesten begrüßten, wurde das Lied weiter fleißig auf Partys und Festen gespielt.

Und das anscheinend im richtig großen Stil, denn GfK Entertainment (ermittelt auch die offiziellen Deutschen Single-Charts) kürte „Layla“ gerade offiziell zum Sommerhit 2022. Dr. Mathias Giloth, Managing Director GfK Entertainment: „Die repräsentativen Streaming- und Verkaufsdaten ergeben in diesem Jahr ein eindeutiges Bild.“ Die Menschen lieben „Layla“.

Das zeigt: Die Gesellschaft lässt sich nicht von Moralpredigten einiger Politiker und Journalisten einschüchtern, gar zum Verzicht zwingen. Klar ist spätestens jetzt, dass die allermeisten Menschen in Deutschland kein Problem mit dem Lied, sondern mit der übersensiblen „Woke-Bubble“ haben, die vielen Spaß kaputt macht, während nebenan unbeanstandet die schlimmsten Deutsch-Rap-Songs mit brachialsten Darstellungen sexueller Gewalt weiterlaufen.

Die spaßbefreiten Neo-Puritaner haben mit ihrer Cancel-Empörung nun das genaue Gegenteil des Angestrebten erreicht: Wir sehen eine glasklare Trotzreaktion der Gesellschaft mit dem klaren Zeichen „Auf euch hören wir nicht – auf ‚Layla‘ schon“. Auf Twitter verraten einige User, dass sie erst seit den Verboten auf einigen Volksfesten von „Layla“ Kenntnis bekommen hatten. Der Song ist inzwischen schon seit zehn Wochen in den Charts und die fünfte Woche auf Platz 1, für einen Ballermann-Song rekordverdächtig. Es ist das erste Mal seit Culcha Candelas „Hammer“ (2007), dass wieder ein deutschsprachiger Song diesen Titel erklimmt.

Das Vorhaben, den Hype um den Song durch Verbote auf Festen einzudämmen, ist auf alle Fälle komplett nach hinten losgegangen: „Die wunderschöne Layla“ bleibt. Bekannter, beliebter und besungener denn je.

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12 Kommentare

  1. naja…..ziviler Ungehorsam unter Absingen eines simplen Saufliedes….nicht mal mit allzu deftigem Inhalt und vor allem mit dem Liedtext….lalala….wenn das der Protest des Deutschen Michels ist. In Frankreich gehen wenigstens Gelbwesten auf die Straße wenn ihnen was nicht paßt….bei uns werden besoffen solche Liedchen als Protest gegen „die Obrigkeit“ gegröllt. Eingreifen muss Nancy Faeser erst, wenn das Westerwaldlied angestimmt wird….das ist ja rechts und bei der BW nun verboten….aber….Glück im Unglück….das Lied kennen ja nur noch die alten weißen Männer. Man stelle sich vor….die beiden „Sänger“ hätten eine Neuauflage von „einst ging ich am Ufer der Donau entlang“ abgeliefert. ach was solls….alles lächerlich.

  2. Ich werde zwar weiterhin bei Bach und Händel bleiben und auf Layla verzichten. Aber jede Aktivität der „Kartoffeln“ gegen ihre woken Tyrannen sollte man mit dem Abspielen der ersten Takte des „Hallelujah'“ aus dem „Messias“ honorieren.

  3. „Die Gesellschaft lässt sich nicht von Moralpredigten einiger Politiker und Journalisten einschüchtern, gar zum Verzicht zwingen.“

    Nein, überhaupt nicht! Ist ja nicht so, dass wir uns in den letzten Jahren von illegaler Migration überrennen, uns in Quarantäne ein- und aus dem öffentlichen Leben aussperren, uns zwangsmaskieren und versuchsimpfen und im großen ganzen das Maul hätten verbieten lassen… 😀

    Jetzt ausgerechnet dieses abgrundtief schlechte Stück Geschmacksverirrung zur Freiheitshymne hochzujubeln und die völlig niveaulose Ballermannkultur zum Hort des Widerstands, das ist einfach nur peinlich.

    Tatsache: Das wäre so oder so ein Hit geworden, weil nunmal guter Geschmack schon lange kein massenfähiges Thema mehr ist.

  4. Meine Hoffnung ist ja, dass diese Reaktion (jetzt ist Schluss mit dem verbieten bzw. der Bevormundung) sich demnächst auch auf die aktuellen politischen Themen überschlagen. Sollte noch einmal z.B. wegen Corona oder sonstige fadenscheinige Gründe Demonstrationen verboten werden, so würde ich mir wünschen, das dann erst recht alle auf die Straße gehen. Anscheinend benötigt unsere Politik sehr zeitnah eine Entwicklung hin wie zu Ende der DDR – alle gehen auf die Straße mit dem Spruch „Wir sind das Volk“.
    Oh Gott !!! – ist der Ausdruck „Wir sind das Volk“ überhaupt noch Gendergerecht oder politisch noch auf der richtigen Seite bzw. Verfassungskonform. Ich weiß es nicht. Es ist mir aber auch egal.

  5. Tatsächlich ein Musterbeispiel des „Streisand- Effekts“.
    Ich selbst bin auch tatsächlich erst durch diesen albernen
    Hype darauf aufmerksam geworden, man wollte ja hier
    auf der gerade vergangenen Rheinkirmes das Lied auch
    vorauseilend gehorsam sanktionieren. Das ist deftig nach
    hinten losgegangen.

  6. Jetzt müssen die Deutschen diese Verweigerungshaltung nur noch in anderen Bereichen zeigen: „Klima“, Energie, EU, Gesundheit, Verkehr, Zuwanderung, Islamisierung, Gendern etc.
    Dann wären wir auf einem guten Weg.

  7. Find ich gut, dass der Song die Charts anführt, denn meine Devise ist: Hauptsache gegen den Hauptstrom! Hauptsache bei den politisch Korrekten anecken. So etwas wie die Woken, nannte man früher Spießer: kleinkariert, Kontrollfreak (am liebsten die Nachbarn ausspähen), nach außen immer feine, weiße Weste, geistig minderbemittelt, Mitläufer, Neigung zum Denunziantentum. Armselige Geschöpfe eben, die vor Schmerzen schreien müssten, wenn Dummheit weh täte.

  8. Liebe Redaktion,

    in den 2000-er Jahren landete Mickie Krause einen absoluten Partyhit, mit einem Songtext aus dem richtigen Leben, so invrünstig wie damals mitgesungen wurde. Dagegen wirkt Layla doch recht bieder.

    Ich wage es einmal – des besseren Verständnis und Niveau wegens – einige Strophen hier zu zitieren und empfehle zum Mitsingen die Youtube-Mitschnitte, die bislang offensichtlich den Woke-isten durchgeflutscht sind.

    Also, here it comes:

    „Es gibt 100.000 Frauen,
    Denen ist alles zuzutrauen,
    Doch ich sag no,

    Es gibt 50.000 Weiber,
    Die haben einwandfreie Leiber,
    Doch ich sag no,

    Ich will 10 nackte Friseusen,
    10 nackte Friseusen, ohoh,
    10 nackte Friseusen,
    Mit richtig feuchten Haaren…

    Es gibt 100.000 Mädel,
    Die sind alle schön und edel,
    Da werd ich weich…

    Es gibt 50.000 Damen,
    Die wollen alle meinen Namen,
    Doch ich bleib hart,

    Es gibt 100.000 Schnitten,
    Die haben wunderschöne Augen,
    Dann bin ich weg…

    Es gibt 50.000 Hasen,
    Die wolln mir alle einen erzählen,
    Ich hör nicht hin…“

  9. Ja, es scheint tatsächlich, als ob eine zunehmende Menge Menschen von den pseudomoralischen Gesellschaftswächtern die Schnauze voll hätte.
    Da nehm ich doch gerne in Kauf, das ich mir den Deppensong jetzt öfter mal anhören muß 🙂

  10. Die typische „Ihr könnt mich mal!“-Reaktion. In den 1980ern war es bei Falcos „Jeanny“ ja nicht anders. Der Hit war monatelang in den Top 10 und etliche Wochen sogar auf Platz 1, wurde in Radio und Fernsehen gar auf den Index gesetzt. Dafür liefen die Plattenverkäufe prächtig. Mancher würde es sicherlich etwas deftiger formulieren, aber die Welt besteht gottseidank nicht nur aus offenbar ebenso sexuell unterbefriedigten wie dauerbeleidigten Feminist*Innen!

  11. In der Schweiz dürfte sich die Band „Lauwarm“, die kein Mensch kannte, doch jetzt jeder, nachdem ihr Konzert mit Raggae-Musik abgebrochen wurde, über die kostenlose Werbung genauso freuen. Die Band besteht aus fünf weißen Männern, teils mit blonden Rastalocken! Skandal!
    Einige Konzertbesucher fühlten sich angesichts der Frisur und der „kulturellen Aneignung“ „unwohl“. Und statt nach Hause zu gehen, verlangten sie vom Veranstalter, das Konzert sofort abzubrechen. Was der im vorauseilendem Gehorsam auch prompt tat.
    Was die Künstler und die anderen Konzertbesucher wollten, interessierte die nicht.
    Die Band kann sich jetzt vor Aufträgen nicht mehr retten.

  12. Das ist genau der selbe Effekt, den man Anfang der 80er Jahre in den Videotheken beobachten konnte: Als die Indizierungswelle von Horrorfilmen damals hochschwappte, weil da ein paar Bürokraten Filme ernster genommen hatten, als die Konsumenten selbst, klebten nicht wenige Videothekare Indizierungswarnschilder auf die Kassetthüllen von Filmen, die gar nicht indiziert waren.
    Warum? Weil das den Verleih ankurbelte, da die Konsumenten nun solche Filme erst recht ausliehen. Wenn ein Film indiziert wurde, stieg die Nachfrage danach. Bei der Prohibition konnte man den selben Effekt ja auch beim Alkohol beobachten.
    Je mehr man Dinge verbietet oder reguliert, desto mehr macht man den Durchschnittsbürger überhaupt erst auf das Produkt aufmerksam, was dann die Nachfrage steigert. Und zwar unabhängig davon, ob es verboten ist oder nicht.

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