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Nachdenkliche und ganz andere Analyse

Krieg in der Ukraine: Eskalation statt Entspannung

28.07.2024

| Lesedauer: 7 Minuten
Gemeinsam mit seiner Partnerin Petra Erler skizziert Günter Verheugen in seinem Buch „Der lange Weg zum Krieg“ einen dramatischen Konflikt in Europa, an dem alle Seiten nicht nur beteiligt, sondern für den sie mitverantwortlich sind.

Gläubige Zuschauer von Radio und Fernsehen, ja auch die Leser der meisten Gazetten müssen jetzt ganz tapfer sein. Seit Mitte Mai gibt es von zwei versierten Autoren, die seit langem in der europäischen Außenpolitik verankert sind, eine nachdenkliche und ganz andere Analyse des Krieges zwischen der Ukraine und Russland – weitgehend unbeachtet von der Medienöffentlichkeit.

Schließlich stellen die zwei außenpolitischen Experten Günter Verheugen und Petra Erler fest: Es wird aufgerüstet statt abgerüstet, geschossen statt verhandelt. Sie klagen an: Ohne das Versagen der deutschen und der EU-Außenpolitik wäre es zu dieser verheerenden Eskalation nicht gekommen.

Solche Töne bekommen vor allem Zuschauer und Zuhörer des öffentlich-rechtlichen Rundfunks weder zu hören noch zu sehen. Kein Wunder, dass es im deutschen Blätterwald kaum Rezensionen und Hinweise auf dieses Sachbuch aus dem Heyne-Verlag gibt. Solche Thesen von Autoren handeln Politiker wie Medienvertreter verächtlich als „Putin-Versteher“ oder „Friedens-Schwurbler“ ab, da können sie noch so viel fachliche Expertise oder eine politische Herkunft (FDP/SPD) besitzen, die jenseits von „Rechts“ liegt.

Deswegen dürften wohl politische Eliten diesseits und jenseits des Atlantiks das Werk von Günter Verheugen und Petra Erler eher als störend beiseite wischen, getreu nach dem Motto: Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

TICHYS LIEBLINGSBUCH DER WOCHE
Kremp: „Wer sich in den Krieg begibt, bleibt nicht sein Eigentümer“
Allerdings könnte deren Analyse so manchem Falken in der Außen- und Verteidigungspolitik zumindest eine Ahnung vermitteln, warum es zum Krieg zwischen Russland und der Ukraine gekommen ist und welche Wege wieder herausführen könnten. Zumindest bemühen sich die Autoren wieder eine Roadmap zum Frieden in Europa aufzuschlagen.

Wer sind sie? Zunächst ein Paar aus West und Ost.

Günter Verheugen kennen wohl die meisten: Er ist ein politischer Wanderer zwischen den Welten, mit liberalem Geist ausgestattet. 1944 in Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) geboren, durchlief der Politikwissenschaftler die Schule von Hans-Dietrich Genscher im Bundesinnenministerium und Auswärtigen Amt. Danach managte er bis 1982 als Generalsekretär die FDP. Nach der „Wende“ seiner Partei zur CDU/CSU/FDP-Koalition wechselte Verheugen zur SPD und vertrat sie bis 1999 direkt für den Wahlkreis Kulmbach im Bundestag. Danach stieg er zum Mitglied der EU-Kommission auf mit Zuständigkeit für die Erweiterung der Europäischen Union. Später amtierte er von 2004 bis 2010 als EU-Kommissar für Unternehmen und Industrie.

In Brüssel lernte er seine heutige Ehefrau Petra Erler kennen. Die in Thüringen geborene Wirtschaftswissenschaftlerin gehörte nach der Volkskammerwahl dem Planungsstab des letzten DDR-Außenministers Markus Meckel (SPD) an. Ab 1999 beriet sie den EU-Kommissar Verheugen, der damals für die Erweiterung der Europäischen Union zuständig war. Ihre Berufung zu seiner Kabinettschefin geriet als „private Affäre“ in die Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass Verheugen und Erler eine Liebesbeziehung hatten.

Nun melden sich Verheugen und Erler mit einem bemerkenswerten Buch zu einem schlimmen Krieg im östlichen Europa zurück. In den vergangenen Jahren verfolgten beide „mit wachsender Sorge, wie sich das Verhältnis zwischen dem Westen und Russlands immer weiter verschlechterte“, schildern sie ihre Beweggründe für ihr 336 Seiten starkes Buch.

Sie verurteilen gleich zu Beginn Russlands „völkerrechtswidrigen Krieg“ auf europäischem Boden. Aber: „Wir haben uns nicht in Hass, Wut und Trauer verloren“, wie viele ihrer politischen Kollegen. Denn es wurde überhaupt nicht „kühl hinterfragt, wie es so weit hatte kommen können“. Warum alles Vertrauen aus ihrer Sicht in Scherben lag, und was zu tun wäre, „um diesen Krieg schnellstmöglich zu beenden“.

Verheugen und Erler erkennen „Züge eines Stellvertreterkrieges“

Stattdessen beherrschte den Westen der politische Drang, „Russland nunmehr zu ruinieren“, als hätte Russland ein Tabu gebrochen, das sonst niemand brach, schreiben die Autoren. Mehr noch: „Es war so, als hätte es alle sonstigen Kriege und Völkerrechtsbrüche nach 1990 nie gegeben.“

Beide seien bestürzt, „wie bereitwillig sich auch unser Land in diesen Krieg hineinwarf, der alle Züge eines Stellvertreterkrieges aufweist“.

Im Frühjahr 2022 veränderte der Krieg sich zur anhaltenden militärischen Eskalation, bei der sich die Nato die Strategie des „Siegfriedens“ auf ihre Fahnen geschrieben hätte. Dafür seien Waffen geliefert, Soldaten ausgebildet und das Überleben des ukrainischen Staates finanziert worden. Denn: „Die Schlacht um die künftige Rolle der USA wird auf dem Rücken des Landes ausgetragen, das die Armee des Westens stellt, der Ukraine.“

WELCHE WERTE VERTEIDIGEN?
Stell Dir vor, Putin kommt und keiner geht hin
„Mit den Wirtschaftssanktionen gegen Russland wurden weltweit negative Effekte hervorgerufen und unser Land sukzessive in die Rezession gestoßen“, kritisieren Verheugen und Erler. Ein falsches Kriegsnarrativ verbreitet durch eine Propagandawelle habe jeden, der diesen Krieg anhalten wollte, denunziert. „Eine beängstigende Einheitsfront von Meinungsführern und Meinungsmachern in Politik, Medien und Gesellschaft verweigert sich jedem Diskurs, sabotiert ihn geradezu.“

Jetzt sei Europa „in einem Stellvertreterkrieg verfangen“: Der Westen mit der Ukraine in einem Schützengraben, Russland, Donbass und Krim im anderen. Dafür werde gar „bedingungsloser Gehorsam“ gefordert. „Diesen Gehorsam verweigern wir, aus Sorge um die Zukunft Deutschlands, der Europäischen Union, der Ukraine und ja, aus Sorge um den europäischen Kontinent insgesamt“, betonen Verheugen und Erler.

Sie erinnern gleichzeitig daran: „Die militärische und politische Expansion verlief von West nach Ost und nicht von Ost nach West.“

Die Autoren appellieren, die Erfahrungen aus der bewährten Entspannungspolitik für eine internationale Friedensordnung zu nutzen. „Einvernehmen kann nur geschaffen werden, indem man sich über die legitimen Sicherheitsinteressen verständigt und an einer Struktur arbeitet, die allen Seiten genügt.“ Denn: „Nur Frieden rettet Leben. Friedensverweigerung aber begründet Schuld.“

Sie warnen nachdrücklich: Selbst, wenn man wie heute Russland als „ewigen Feind“ sehe, es bleibt Teil des europäischen Kontinents, es gehe nirgendwo anders hin. Mehr noch: „Ein Zerstörungswille, der sich auf Russland richtet, zerstört auch uns. Er führt zwingend in die nukleare Katastrophe.“ Wenn die Existenz Russland auf dem Spiel stehe, sei nach dessen nuklearer Doktrin, der Atomwaffeneinsatz erlaubt. Der Westen wolle Putin stürzen, aber es ist Verheugen und Erler zu billig, „einen Krieg auf den Charakter eines einzigen Mannes“ zurückzuführen. Allerdings: „Wir wollen Putin in unserem Buch weder weißwaschen, noch unterstützen wir die Absicht eines westlichen regime change in Russland.“

Feindbilder seien jedoch die größte Hürde auf dem Weg zur Schaffung zuverlässiger Sicherheit. Frieden suchen in Europa gehe nur zusammen mit Russland, „ob uns das passt oder nicht.“

Deutschland und Europäische Union als Vasall der USA

Enttäuscht sind die Autoren vor allem auch über die bereitwillige Aufgabe der eigenen deutschen Sicherheitsinteressen zu Gunsten der USA. Frankreich und Deutschland hätten als führende Nationen Europas ihre eigenen „integrativen Erfahrungen“ dem Kriegstreiben entgegensetzen müssen. Doch das Gegenteil sei der Fall: „Heute scheint es Deutschland, im weiteren Sinn die EU, vorzuziehen, als Vasall der USA deren Führungsrolle zu verteidigen.“ Dort gehe man davon aus, dass in der Welt Chaos herrschen würde, wenn Amerika nicht führe. „Das wird als westliche Demokratie- und Werteverteidigung betrachtet“, kritisieren die Autoren.

EIN SICHERHEITSPOLITISCHER WECKRUF
Kann die Nato Europa (noch) verteidigen?
Obendrein wählen die USA im November einen neuen Präsidenten. Im Augenblick hat Herausforderer Donald Trump nach dem Attentat das Momentum auf seiner Seite. Wie entwickelt sich der Konflikt dann, wenn man der Analyse der Autoren folgt? „Im günstigsten Falle werden sich die USA und Russland im Ukraine-Krieg arrangieren“, vermuten sie. Ein Scheitern führe nur zur Ausweitung des Krieges. Aber: „Was aus der Ukraine wird und wie das die deutsche und europäische Sicherheitslage beeinflusst, ist völlig offen. Was, wenn die Ukrainer merken, dass sie verheizt wurden?“, fragen Verheugen und Erler.

Für all das habe Deutschland keinen Plan. Ihr Fazit: „Eine derart abhängige und kurzsichtige Außenpolitik wie aktuell hat es noch nie in Deutschland gegeben. Nicht unter Brandt, Schmidt, Kohl, Schröder, auch nicht unter Merkel“.

Ihre schonungslose Analyse der Vorgeschichte des Ukraine-Krieges verdeutlicht, wie seit Anfang der 90er Jahre die bis dahin so erfolgreiche Entspannungspolitik entwurzelt wurde. Konfrontation und Machtstreben traten an die Stelle von Verständigung und Annäherung.

Nahmen die politischen Akteure einen neuen Kalten Krieg etwa bewusst in Kauf ebenso wie das Risiko eines Kriegsbrandes?

Die Lösung der Autoren ist nicht neu, sie kannten schon Willy Brandt, Hans-Dietrich Genscher und Helmut Kohl: „Wir müssen dringend zurückkehren zu Dialogbereitschaft, vertrauensbildenden Maßnahmen, einer neuen Entspannungspolitik!“

Exklusive TE-Nachfrage bei den Autoren

Tichys Einblick fragte bei den Autoren nach, ob es über ihr wegweisendes Buch zur richtigen Zeit jenseits des politischen Mainstreams Reaktionen gab und wie sie sich die Funkstille über ihr Werk erklären.

Haben sich Politiker bei Ihnen gemeldet?

„Null“, antwortet Verheugen kurz.

Wurden Sie beide schon dafür kritisiert?

„Nein, aber wir wurden in den neuen Medien mit Lob überhäuft. Weder die öffentlichen-rechtlichen Anstalten noch andere große Leitmedien haben sich mit unserem Buch beschäftigt, obwohl es schon seit Mitte Mai auf dem Markt erhältlich ist“, sagen beide Autoren unisono.

Das zeigt, dass sie mit dem Buch wohl einen Treffer gelandet haben?

„Wir wollten mehr Realitätssinn für die aktuelle Lage erzeugen, auch um den schrecklichen Krieg zu beenden“, meint Petra Erler

Hat sich die SPD-Elite von Ihnen jetzt abgewendet?

„Da war ja schon vorher seit Jahren kein Kontakt mehr“, berichtet Verheugen.

Fazit: Expertise ist in der SPD neuen Typs offensichtlich nicht mehr gefragt.

Zumindest beim Publikum scheint das Werk anzukommen

Leser wie Annette Popp aus Hamburg kommentieren bei Heyne auf der Internetseite unter Rezensionen Verheugens und Erlers Buch etwa so:
„Eines der wichtigsten Bücher unserer Zeit. Eine präzise Analyse der vergangenen fünfzig Jahre. Und eine schonungslose Abrechnung mit der Hybris und dem Machtstreben des Westens, mit dessen Arroganz gegenüber dem Osten. Leider wird es vermutlich geflissentlich ignoriert werden von den sogenannten ‚Leitmedien‘, weil es nicht in deren Narrativ passt. Und auch nicht in den Mainstream innerhalb der deutschen Politik, die da sagt, das Land müsse wieder ‚kriegstüchtig‘ werden. Es ist vielmehr ein grandioses Plädoyer für den Frieden und für mehr Verständigung zwischen den Völkern und ebenso zwischen deren Regierungen. Ein notwendiges Buch. Ein unverzichtbares Buch.“

Selbst Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung, ansonsten meist Schild und Schwert der grünen Partei, findet anders als seine regierenden und kriegstreibenden Grünen im Außenamt:
„Wer sich mit der wichtigen Frage befasst, wie das Verhältnis zwischen dem Westen und Russland wieder freundschaftlich, jedenfalls friedlich und vernünftig geregelt werden kann, wer etwas vom friedlichen Zusammenleben der Völker von Wladiwostok bis Lissabon hält, tut gut daran, das Buch von Verheugen und Erler zu lesen. Auch wer sich in der Geschichte der Friedens- und Entspannungspolitik gut auskennt, wird in diesem Buch neue Fakten und Argumente finden. Ich war sehr positiv überrascht.“

Den politischen Mainstream und seine angeschlossenen Journalisten wird es jedenfalls wurmen: Verheugens und Erlers Analyse des Ukrainekrieges hat auf der Spiegel Bestsellerliste immerhin Platz 18 in dritter Auflage erreicht.

Günter Verheugen/Petra Erler, Der lange Weg zum Krieg. Russland, die Ukraine und der Westen: Eskalation statt Entspannung. Heyne Verlag, Hardcover mit Schutzumschlag, 336 Seiten, 24,00 €.


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33 Kommentare

  1. Und jetzt erzählen uns die gestrauchelten Nasen wie die Welt so läuft. Diesen Leuten glaube ich gar nichts!

  2. Putin kommt garantiert nicht, daß haben seine Generäle derzeit bewiesen, indem sie völlig unbedarft die nordöstliche Grenze schutzlos ließen und eine Handvoll Ukrainer ohne nennenswerte Gegenwehr über 50 km ins russische Landesinnere vorstoßen konnten.

    Das würde bei Eroberern nicht passieren, denn die haben die Eigenheit alles platt zu walzen und deshalb dürfte die Sorge unbegründet sein, weil sie nun genug zu tun haben um den Schaden zu beheben, der über grenzenlose Leichtfertigkeit dem Anschein nach geschehen konnte.

  3. Es lohnt das Buch zu kaufen. Selbst wenn man Verheugen nicht mag oder ihn als einseitig empfindet (er positioniert sich im übrigen recht offen…), kann man über seine Gedanken nicht einfach hinweg gehen. Denn es gibt nun einmal im Leben auch andere Sichten der Dinge. Wer sich darauf einlässt, wird ein umfänglicheres Bild gewinnen. Und vielleicht das Problem bekommen, sich in der moralisch überlegenen Masse nicht mehr gut aufgehoben zu fühlen…

  4. Ich vermute, dass der Nato-Russland-Akte von 1997, die russische Vertretung bei der Nato, und warum das alles nichts gebracht hat, weniger ein Teil der Erwägungen im rezensierten Buch sind. Wahrscheinlich wird auch nicht ausreichend gewürdigt, dass mindestens zwei russische Oligarchen, Beresowski und Chodorkowski, die regelmäßig mit Jelzin, und anfangs auch mit Putin im Kreml am Tisch saßen, sehr einhellig erklärten, dass Putin bereit in 2001 den Schalter zur Rückkehr zu einem traditionell-autoritären, und auch brutalen Russland umlegte – siehe Putin’s Tschetschenien-Krieg und wie es dazu kam. Wahrscheinlich haben die Autoren des rezensierten Buches auch die sehr bedeutenden Erfahrungen des Finanzmanagers Bill Browder ( Amerikaner mit russischen Wurzeln) und seines Hermitage Capital Fund / und die Magnitski-Story nicht in die Analyse der Putin-Politik aufgenommen. Last but not least, spielten die Kriege der Amerikaner in Afghanistan und Irak für Putin wahrscheinlich in dem Sinn eine Rolle: was DIE können und sich erlauben, das kann ich schon lange. Putin’s Wutrede in München war immerhin schon im Februar 2007. Wir, D und die europäischen Natomitglieder von Gewicht, haben vor 2022 nicht aufgerüstet. Wenn dies der Fall gewesen wäre, dann hätten wir den Ukrainern auch 2 Millionen Granaten zur Verfügung stellen können – statt der lächerlichen 300 Tsd. Kein Mensch innerhalb der Nato hatte jemals den Gedanken einem Russen auch nur ein Haar zu krümmen, oder einen Meter russische Erde wegnehmen zu wollen. Wenn die Russen Tiflis, Kyiv, Bessarabien, Minsk sowieso, aber in Teile das Baltikum als “ ihres “ ansehen, dann haben Finnland und Schweden mit ihrem Nato-Beitritt die Antwort darauf gegeben. Si vis pacem para bellum.

    • Wahrscheinlich sehen der wegen Korruption aus der EU geschaßte Verheugen und seine in der DDR sozialisierte PartnerIn Erler (Begünstigte der Korruption) auch in den mit äußerster Brutalität geführten Eroberungskriegen Putin’s in Georgien (Süd-Ossetien ist seitdem wieder russisch) sowie zweimal in Tschetschenien (das erste Mal Jeltsin, das zweite Mal Putin, jetzt regiert da der von Putin eingesetzte Warlord Khadirov) sowie der Exkursion Putin’s nach Syrien und den Aktivitäten der Wagner-Söldner in der Sub-Sahara „Anzeichen von westlichen Stellvertetreter-Kriegen“. Auch die Karten von „Nova Russia“ (von Mariupol über Odessa/Kherson bis Moldova – die ganze Schwarzmeer-Küste wieder russisch und noch ein bisschen mehr), die ab Februar 2022 im russischen Propaganda-Fernsehen präsentiert wurden sind an Verheugen und Erler wohl vorbei gegangen. Aus Wikipedia: „The name Nova Russia received renewed emphasis when Russian President Vladimir Putin stated in an interview on 17 April 2014 that the territories of Kharkiv, Luhansk, Donetsk, Kherson, Mykolaiv and Odesa were part of what was called Novorossiya“. Das war 2014. Und in 2022 bedrohte der Westen Putin dann so doll, daß er das halt umsetzen mußte.
      Jetzt schickt Putin Kriegsschiffe nach Kuba und Venezuela, was soll er machen wenn „der Westen“ ihn auch da bedroht.
      In Deutschland reicht sowas zum „Spiegel-Bestseller“.

  5. Niemand weiß, was im Kreml abgelaufen ist und gedacht wurde. Das sind alles Mutmaßungen. Diese Buch ist ebenfalls voller Mutmaßungen. Meine Mutmaßung ist, daß Putin gesehen hat, daß die USA faktisch führerlos ist. Der Abzug aus Afghanistan war eindrucksvoll. Außerdem hat sich Europa abhängig von Rußland gemacht und kann sich nicht mehr verteidigen. Bei allen vorherigen Aktionen Putins gab es keine Konsequenzen. Militärisch hat er sich verschätzt. Die Ukrainer waren stärker als er dachte, und die Rote Armee ziemlich schlapp. Trump wird den Krieg beenden. Ich traue ihm zu, Putin massiv unter Druck zu setzen, so wie er es mit den Afghanen gemacht hat. Der Krieg wird sich für Rußland nicht gelohnt haben.

  6. Verheugen ist in der heutigen Einordnungsmethodik mindestens rechtsradikal. Ich habe mir Mearsheimer 2022 angehört: The Ukraine is the wests fault. Seitdem bin ich ein Putinversteher. Ich glaube so was von an „Gleiches Recht für alle“.

    • Lesenswert dazu auf jeden Fall: Brzezinski „The grand chessboard“ sowie die Ausführungen von Thomas P. M. Bartlet zu Europa.
      Danach kann man das US- Konzept hinsichtlich der Ukraine, der Bedeutung des Krieges für Europa und die geostrategischen Interessen der USA nachvollziehen. Auch kann man die Äusserung dieses US- Senators einordnen, der den bodenschätzereichen Donbass als 12 Brd US- Dollar schweres Interessengebiet der USA bezeichnet. Oder die Äusserung „Die 5 Mrd. $ für den Putsch in der Ukraine (2014) waren das beste Investment der USA aller Zeiten“

  7. Ist dieser Krieg nicht schon zum Selbstläufer geworden, ein notwendiges Ding/Übel/was auch immer, a das sich einige so wunderbar gewöhnt haben? Weil man damit seine Interessen durchsetzen kann? Diesen Krieg hätte/müsste man nicht soweit eskalieren lassen. Selbst einige, ob das die exilierte Mehrheit ist, wage ich aber nicht zu beurteilen, sehen die Fortsetzung positiv, weil sie so lange ihren Status als Flüchtling samt Vorteilen behalten. Man scheint sehr gut untereinander vernetzt zu sein…

  8. Wichtig dass es auch Stimmen der Vernunft aus dem (vormals) linken Lager gibt. Allein schon die Bezeichnung „Friedensschwurbler“ ist eine unglaubliche, ans Dritte Reich erinnernde, Entgleisung – gerade wenn sie von allesamt ungedienten Feiglingen und potentiellen Landesverrätern aus dem grünen Lager vorgebracht wird. Lediglich die Frage nach der Zukunft der Ukraine sehe ich als irreführend an. Die Ukraine hat keine Zukunft, bzw. nur als rein geografischer Begriff. Ihre Geburtenraten waren die niedrigsten aller Flächenländer Europas und der Krieg mit den verheerenden Opfer- und Flüchtlingszahlen unter der fortpflanzungsfähigen Bevölkerung gab ihnen den Rest. Das schaut zwar in Resteuropa auch nicht viel besser aus – wobei interessanterweise die größten Russenhasser wie Polen und Finnland auch die niedrigsten Geburtenraten haben – aber uns gab wenigstens kein Krieg den finalen demografischen Genickschuss. Kann allerdings noch kommen, wenn die schwarz-grünen Kriegstreiber, die allesamt ihre Greencard für die USA schon in der Tasche haben, so weiter machen.

  9. Wer – wie Frau Erler – in der DDR studieren durfte kennt die Rußland-Liebe halt noch von früher.

  10. > Wir verdankten unsere Freiheit in Westdeutschland während des Kalten Krieges im Kampf gegen Rußland den Amerikanern und den Briten.

    Kleiner Tipp: Reagan ist schon lange tot, die Welt ist eine komplett andere und einstige Freiheit ist im Westen totalitären Diktaturen gewichen, damit ein paar Oligarchen „für Klima“ kassieren können. Dafür ist aber der Ostblock-Kommunismus längst gefallen – Planwirtschaft hat nur noch Nordkorea (vermutlich nicht mehr lange – wirtschaftlich wollen die China nachahmen). Ach ja, und Habeckonomics in Buntschland wie auch der „Green Deal“ der EUdSSR.

  11. > Deutschland und Europäische Union als Vasall der USA

    Die USA-Weltherrschaft bedeutet derzeit die Weltherrschaft der Globalen Oligarchen wie Soros mit höchst tödlicher Agenda wie Great Reset. Ob Trump dies ändern kann oder überhaupt will, steht erst mal in den Sternen. Eine multipolare Welt und Unabhängigkeit von den USA wären sicherer.

  12. > Stattdessen beherrschte den Westen der politische Drang, „Russland nunmehr zu ruinieren“, als hätte Russland ein Tabu gebrochen, das sonst niemand brach

    Dieses Tabu – sich der westlichen Globalistischen Kabale widersetzen, welche bekanntlich für Fußvolk „you will own nothing“ vorsieht. Langsam sieht man deutlich im Westen, was für Stellvertreter sich der Westen angelacht hat – so wurde die für Anfang August geplante Werbetour der Asow-Neonazis in Deutschland, Polen, den Niederlanden und Belgien aufgrund der Proteste abgesagt. Vielleicht kommt bald eine Zeit, in der auch der Klavierspieler ausgeladen wird?

  13. Soweit, so richtig. Bei aller Bescheidenheit, aber das Alles und noch viel mehr zum Vasallenstatus konnte man hier und auf Achgut sehr kurze Zeit nach dem Kriegsbeginn von Kommentatoren, mich eingeschlossen, lesen. Interessant war allerdings, dass die Autoren, vor allem auf Achgut, aber nicht nur dort, sich voll auf die Seite der Scfwarzgruenen und der USA stellten, waehrend die Kommentatoren fast verzweifelt versuchten, Ursachen und weitere Entwicklung zu vermitteln. Vergeblich. Es geht natuerlich nicht „nur“ um die Ukraine und die brandgefaehrliche Kriegstreiberei von Gruengelbschwarz, auch als treue Diener des Hegemon bzw seiner Elite, sondern wieder einmal um etwas deutlich Grundsaetzlicheres, das wieder einmal nur die AfD ( richtig) thematisiert. Dass die Eliten der USA ueber ( Mio) Leichen vor allem anderer Nationen gehen und bedenkenlos ihre Vasallen fuer ihre geopolitischen Interessen opfern, sollte irgendwann Eingang auch bei den „Liberalkonservativen“ finden. Aehnliches gilt nicht zufaellig auch vor die Transformatoren des Kartells. Die Taeter und ihre Helfer sind sich sehr einig. Es wird inzwischen nicht nur fuer Sch’land zur existentiellen Frage, sich vom Hegemon deutlich zu emanzipieren und eigene Interessen zu definieren und durchzusetzen. Die Stationierung von Waffensystemen der USA in Sch’land ist verheerend. Noch nie war es angesichts der geipilitischen Entwicklung so wichtig wie heute, den Status als Bundesstaat der USA aufzugeben, was allerdings mit den Blackrockvertretern Merz und Habeck / Baerbock nicht gelingen wird. Wobei die unselige Entwicklung nach 1945 begann und nun einer Art Höhepunkt, der Aufgabe jeder Restsouveraenitaet entgegenlaeuft. Nach der kulturellen Besetzung und Transformation folgt nun die handfeste wirtschaftliche und militärische. Wobei es Bundesstaaten in den USA gibt, deren ( republikanische) Gouverneure autonomer agieren als der “ Bundeskanzler“. Das, was das “ deutsche“ Regime in der causa Ukraine betreibt, ist nur die logische Fortsetzung einer langen Entwicklung. Die einzigen Bundeskanzler, die hier vermutlich konsequent deutsche Interessen vertreten haetten, waeren Schmidt und Schroeder gewesen. Tatsaechlich wirken sich heute die Gemeinsamkeiten und inneren Verbindungen vor allem von WEF – Schwarzen und Gruenen bei gleichzeitigem Niedergang der SPD fuer Sch’land katastrophal aus. Und 80 % der Deutschen begreifen wieder einmal nicht, was hier ablaeuft. Sie werden es nicht einmal dann verstehen, wenn sie der Teufel am Allerwertesten packt.

    • Wenn wir wenigstens ein US-Bundesstaat wären. Aber wir sind nur ein ein besonders unterwürfiger Vasall, den die US-Eliten ohne mit der Wimper zu zucken opfern, wenn es ihnen opportun erscheint – und unsere Eliten machen da, anders als andere Vasallen a la Frankreich oder Türkei, auch noch bereitwillig mit. Nicht, dass die US-Eliten nicht willens wären auch ihre eigenen Leute zu opfern (O-Ton Clinton: „Basket of deplorables“). Aber das geht eben nicht ganz so einfach, denn die sind dank der US-Verfassung alle bewaffnet und wehren sich.

  14. Ich kenne das Buch nicht, Verheugen war mir bisher nicht sehr sympathisch.
    Wenn das stimmt, was ich gerade gelesen habe, dann möchte ich mich entschuldigen und ziehe meinen Hut.

  15. Stichwort Stellvertreterkrieg. Am 28.02.23 gab es es eine Anhörung im US-Senat, in der ein General Kellogg auf Nachfrage des Sen. Rick Scott meinte : „Senator, I believe if you can defeat a strategic adversary and not use any U.S. troops, you are at the acme of professionalism, because letting the Ukrainians defeat that, it takes a strategic adversary off the table and then we can focus what we should be focusing against our primary adversary, which is China at this time
    Übersetzt mit Deepl: „Herr Senator,Ich glaube, wenn man einen strategischen Gegner besiegen kann und keine US-Truppen einsetzt, ist man auf dem Gipfel der Professionalität angelangt, denn wenn man die Ukrainer siegen lässt, ist ein strategischer Gegner vom Tisch und wir können uns auf das konzentrieren, auf was wir uns konzentrieren sollten, auf die Bekämpfung unseres Hauptgegners, und das ist China zu diesem Zeitpunkt. “
    Im übrigen ist Gen. Kellogg (natürlich) der Meinung, dass Deutschland zu wenig zur Unterstützung der Ukraine beitrage.

  16. Die wiederholte Aussage von Stoltenberg z.B.
    „wir haben Russland schon einmal klein bekommen, wir weden es wieder klein bekommen“ (nicht unbedingt wörtlich) sagt doch eigentlich alles

  17. Tja, aufgrund der Meinungsmacht der Haltungsmedien hat der Dummmichel natürlich nicht erkennen können, dass es sich um einen Stellvertreterkrieg handelt, der bereits 2014 mit dem US-gelenkten Putsch in der Ukraine begonnen hat.

  18. Das sterbende Imperium USA läuft Amok, ein erweiterter Suizid, dem auch wir in Vasallentreue zum Opfer fallen werden.
    P.S. in einem hatte Karl Marx Recht, Geschichte wiederholt sich als Farce. Waren seinerzeit nicht die Grünen vorneweg gegen den NATO-Doppelbeschluss? Jetzt sind sie wieder vorneweg!

  19. „Wir haben kein Geld mehr – mach was“
    (Vladimir Vladimirowitsch Putin beim ersten Treffen mit dem neu ernannten „Chef-Auditor“ der russischen Regierung, zufällig Sohn des engen Putin-Vertrauten Kovalchuk)
    Es sollte klar sein, wie dieser Krieg endet. Mit dem russischen Staats-Bankrott.

  20. Immer diese Putinversteher.
    Dann geht doch nach drüben.
    Die NATO versteher haben noch immer nicht kapiert,
    dass es dieses ‚“drüben“ nicht mehr gibt.
    Die behandeln Putin schlimmer als Stalin.
    Mit Stalin haben sie zum Schaden Deutschlands und Europas
    eine Nackriegsordnung geschaffen.
    Mit dem psychopathischen Massenmörder Stalin
    wollten und konnten sie verhandeln.
    Jetzt werden weitere Hundertausende Ukrainer und Russen
    für die psychopathischen Massenmörder
    aus den USA verheizt
    die auch uns wirtschaftlich und militärisch beherrschen.

    • > Dann geht doch nach drüben.

      Andersrum – die Globalisten-Versteher sollen bitte in die USA ziehen. Eurasien befreit sich zunehmend von der Brzezinski-Doktrin – keine Soros-NGO wird dort Klimahysterie und andere Narrative einpflanzen können.

  21. Man muss leider noch eins drauf setzen.
    Ohne den wirtschaftlichen Ruin Deutschlands wäre dieser versuchte Krieg unmöglich. Deutschland hat ihn finanziert.
    Die Regierung weiß sehr genau, wer die Pipeline gesprengt hat und Deutschland dazu „zwang“, mehrfach teueres US Zeuges zu kaufen. Robert singt über die unzuverlässigen Russen. Dabei zahlen wir die Waffen und die Munition. Unsere Regierung finanzierte das alles.
    Guckt man auf die Zahlen für 2025 wird klar: Ende Gelände ist die allgemeine Überzeugung.

    Es kam bereits zu Unvorhersehbarem, nämlich dem Einsatz zwei Kernwaffen. Pipelinesprenung und das Depot mit abgereichertem Uran. Beides hat die Verseuchung in Mitteleuropa gefördert, selbst in England ist es dramatisch.
    Die russische Föderation verachtet die EU (und die USA) , ohne das zu sagen. Aber das ist gesichert. Über 500 000 Ukrainer sind tot.
    2026 kommt es dann zu etwas Absurdem. Also: sie, die Amis, stellen Kernwaffen auf EU Boden und keiner aus der EU hat den Finger am Drücker. Sondern nur die Amis.
    Das wurde bisher nicht einmal erwähnt. Es wird von einem Sicherheitsgewinn gesprochen. Das ist Absicht. Denn hier Kernwaffen für Moskau aufzustellen, ist der Eintritt in die Todeszelle.

  22. Das deutsche Publikum und mit ihm die meisten derzeit aktiven deutschen Außenpolitker (im Gegensatz zur älteren Generation zu der auch Verheugen zählt) hat wenig bis überhaupt keine Ahnung mehr von Geopolitik und daraus folgenden Geostrategien der beiden Mächte USA und Russland, die in diesem Krieg jeweils ihre Rollen gemäß ihrer Interessen spielen. Bereits 1997 veröffentlichte der amerikanische Geostatege und außenpolitische Berater einer Reihe von US Präsidenten, Zbigniew Brzezinski, sein Werk „The Grand Chessboard, American Primary und Its Geostartegic Imperatives“ in dem er die Rolle der Ukraine als „Schlüsselstaat“ in der Zerrung gegensätzlicher Interessen USA/Russland mit China im Hintergrund beschrieb. Wer die Ukraine sozusagen als Vorhof in Besitz hat als Einflusszone und Glacis, entweder die USA oder Russland, bestimmt den weiten Verlauf der Geschichte im gesamten eurasischen Raum. Eingetreten ist das was Brzesinski noch vermeiden wollte, nämlich ein offener Krieg (den er allerdings auch nicht ausschloss) und die Annäherung Russlands an China bis hin zu einen Millitärallianz.
    Wichtig für die amerikanische Außenpolitik war seinerzeit eine Annäherung Deutschlands und damit auch EU Europas an Russland final zu beenden, denn ein einheitlicher Wirtschaftraum von Lissabon bis Wladiwostok passte überhaupt nicht in das Konzept der damaligen US-Außenpolitik. Die Ukraine war der Hebel, um jeder Art von Entspannungspolitik der deutschen Politik seit Willi Brandt über Schmidt, Kohl, Merkel den Boden zu entziehen, nachdem das Ziel einer Ausdehnung der US Einflusszone bis an die Grenzen von Belarus und darüber hinaus am nördlichen Rand (baltische Staaten) erreicht war.
    Dass Putin nur noch in einem Krieg die Möglichkeit sieht, seine geopolitischen Interessen zu wahren, kann sich insofern als großer Fehler erwesen (es hätte auch andere Optionen gegeben), wenn dieser Krieg zu einem Nato/Russland Krieg mutiert, der mit einiger Sicherheit dann zu einer umfassenden Zerstörung Europas führt. Gewinner einer solchen Auseinandersetzung wären die USA und China, wenn ihre jeweligen Territorien nicht in direkte Kämpfe involviert wären.
    Ob der neue kalte Krieg, der in Vorbereitung ist, das Potential hat, zu einem heißen Krieg zu werden,(noch in viel höherem Maß als der alte kalte Krieg) werden wir dann erfahren haben wenn er ausbricht.

  23. Gut, dass TE dieser differenzierten Sicht des Konflikts mehr Raum gibt – im Forum scheint man von Anfang an mehrheitlich ähnlich gedacht zu haben. Leider war die Kommentierung (wie bei der „Achse“) lange Zeit eindimensional und wurde bisweilen mit Schaum vor dem Mund vorgetragen (speziell im Fall des sonst so abgeklärten Tomas Spahn, RIP). Ich schätze an TE diese Fähigkeit, die eigene Sicht auf Personen und Geschehnisse weiterzuentwickeln – das sieht man am deutlichsten in der weitgehenden Ernüchterung, was den Charakter von CDU und FDP betrifft. Übrigens: Seit Wochen schon dominieren Fußball, US-Wahlen, Transvestiten usw. in den Leitmedien – der kleine Mann in Oliv (den ich bedaure) ist kaum noch zu sehen und wenn, wirkt er immer gehetzter. Der Ukraine-Krieg ist Europas Eliten inzwischen „sch…egal“, hat es den Anschein. Bitter für alle die, welche die Lippen-Bekenntnisse von Nato und Konsorten für bare Münze genommen haben.

  24. Versagen? Na ja, wenn man das subtile Provozieren des Gegners bis zu dem Punkt betreibt, an dem dieser reagieren „muß“, weil alle bisher aufgezeigten roten Linien mutwillig überschritten wurden Versagen nennen will…

    …aber es wird sich am Ende gleich bleiben, denn ist die Lawine erst einmal ins Rollen gekommen, es ist egal, was die Steine für eine Meinung haben. Sie werden mitgerissen.

  25. Naja, die Leute sollen das Buch von den Verheugens ruhig lesen. Aber im Grunde schrieb man hier im Westen nichts Neues. Wer sich politisch historisch interessiert, weiß Bescheid. Beide Autoren tauchen nicht tiefer in die speziell Deutsche Problematik ein, eben weil Beide Linke sind & Mitschuld an der gegenwärtigen Situation tragen. Das tun natürlich auch alle Mitglieder der Union. Schon Helmut Kohl war nur ein drittklassiger US Gouverneur. Als Schröder, Lafontaine den Aufstand gegen die USA probten, wurden sie jeweils abgesägt. Fischer ging mit der Freundschaft zu Madeleine Albright eine Rücktrittsversicherung ein. Man verließ sich bis zum heutigen Tag bei der politischen Machtausübung in Deutschland auf die Präsenz us amerikanischen Militärs. Über viele Jahrzehnte behandelte man bis jetzt unser Militär, wie den letzten Dreck, was alleine schon an den lächerlichen Uniformen des Wachbataillons zu erkennen ist. Das Wachbataillon sieht einfach scheiße & unmilitärisch aus. Was für Charaktere gehen denn freiwillig zu einem Sauladen, wie der BuntenWehr? Eine weitere Dekadenz-Erscheinung ist der Entzug aller militärischen Traditionen, ohne die keine Armee, die über ein reines Söldnertum hinausgehen muß, kämpfen kann. Bei der jetzigen BuntenWehr will kein Schwein für DEI, Klima – & Genderscheiße, geschweige für die Ukraine in den Krieg ziehen, man läßt sich lieber in DarkRooms vögeln. Das ist aktuell tatsächlich ein politisches Problem. Das Problem intensivierte sich in der 1. Amtszeit Trumps, als dieser drohte, die US-Söldner abzuziehen. Das politische Berlin sprang vor Angst im Dreieck. Denn, würde die Drohung Trumps umgesetzt, bekäme die BunteWehr einen ganz anderen Status & besäße keine Veranlassung, der BuntenJunta zu Berlin treu zu dienen.

  26. Es begann mit 5000 Helmen.
    Danach wurden und werden wir immer weiter reingezogen in einen Krieg der nicht der unsere ist und in dem wir nach der Ukraine der grösste Verlierer sind.
    Deutschland muss Friedensmacht sein.

  27. Auch Viktor Orban, Gott behüte diesen Mann, trägt seinen Friedenswillen wie ein Fels in der Brandung vor sich her und das Heer der asozialen Kriegstreiber verschmäht sein Bemühen um Frieden mit Missachtung. Was für eine profit – und machtgierige Sippschaft, die lieber viele Millionen Menschen zu künftigen Kriegsopfern werden lassen will, bevor sie auch nur ansatzweise von ihrer Kriegslüsternheit ablässt. Sie dient ohnehin nur dem Interesse einer Hegemonialmacht, die man mit erzwungener Heuchelei auch noch als Freund bezeichnet.

  28. Sämtliche Altparteien sind vollkommen degeneriert und zu Handlangern der USA verkommen. Um diese Erkenntnis zu gewinnen, benötigt man dieses Buch nicht. Verheugens Aktivitäten in seinen politischen Ämtern, vor allem als EU-Kommissar, habe ich immer kritisiert. Natürlich ist es positiv, wenn er seine eigenen Partei daran erinnert, dass sie einmal Leute wie Egon Bahr, Willi Brandt, Helmut Schmidt etc. in ihren Reihen hatte.

  29. „Der lange Weg zum Krieg“….egal wie lange und weswegen ER der krieg wäre so oder so gekommen. Das sich bekriegen gehört zu uns menschen dazu und scheint genetisch veranlagt zu sein. Schaut man in die geschichte europas die nachweislich ist kam ein krieg nach dem anderen. Und selbst beim neandertalern geht man davon aus das dieser „kriege“ gegeneinander geführt hat.

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