Als Fools, Frauds and Firebrands (so lautet der Originaltitel von „Narren, Schwindler, Unruhestifter – Anm. d. Red.) 2015 im Vereinigten Königreich erschienen war, fragten viele Kritiker, was der Sinn eines solchen Werkes heute noch sei. Schließlich sei die Sowjetunion und mit ihr die Vorstellung von der kommunistischen Gesellschaft schon vor 25 Jahren zusammengebrochen, und den Linken sei es danach nicht mehr gelungen, eine ähnlich umfassende totale und totalitäre Utopie wie den Kommunismus zu entwickeln. Die Welt sei heute eine andere, die primitiven Versuche egalitärer Gesellschaften hätten wir – mit wenigen Ausnahmen wie Nordkorea, Kuba oder Venezuela – hinter uns gelassen. Der britische Guardian (für den viele der im Buch kritisierten Autoren geschrieben hatten) sah in Scrutons Werk gar den Versuch, den kalten Krieg fortzuführen, und kritisierte den obsolet gewordenen Antikommunismus eines ewig gestrigen Reaktionärs.
Zweifler und Kritiker lagen falsch. Denn das utopische Denken, das die Gesellschaft der Gegenwart in finstersten Farben malt und auf den Trümmern des historisch Gewachsenen und Verbindenden eine neue Gesellschaft der totalen Emanzipation und der allgemeinen unvermittelten Gleichheit erträumt, hat nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums nur kurz innegehalten. Alsbald entstanden neue, der westlichen Wohlstandsgesellschaft angepasste Versionen des totalitären, ökologischen und kollektivistischen Utopismus. Die nannten sich zwar (meistens) nicht mehr Sozialismus oder Kommunismus, aber es musste weiter gekämpft werden: gegen neue Formen der »strukturellen« Unterdrückung, von denen behauptet wird, sie seien in allen Lebensbereichen präsent, für noch mehr Gleichberechtigung und schließlich für die neue, nebulös gehaltene Utopie einer grenzenlosen, ökologischen und von jeder Tradition und Hierarchie befreiten Weltgesellschaft.
Jenseits des Links-Rechts-Rasters
Noch 1976 konnte der Politikwissenschaftler Kurt Sontheimer zu Recht behaupten, die im akademischen Milieu kursierenden und mancherorts dominierenden linken Theorien, insbesondere die kritische Theorie der Frankfurter Schule, hätten keine relevante Auswirkung auf das politische Leben Westdeutschlands, da dessen Institutionen von ihnen im Wesentlichen unberührt seien. Doch die »Demokratisierung« der akademischen Bildung und der Machtgewinn der Medien und ihre Eroberung durch Linke änderten diese Lage alsbald. Die jungen Akademiker strebten in den Staatsapparat, denn ihre sozialen Visionen sollte ja der Staat verwirklichen, und so geschah genau das, was für Sontheimer seinerzeit noch schwer vorstellbar war: Extreme akademische Theorien wurden mit Macht in die Öffentlichkeit getragen, und bald konnte und wollte sich keine Partei und keine Institution mehr diesem mächtigen Strom der linken Ideen verschließen. Diesen Ideen, ihren heutigen Folgen und deren wichtigen Vertretern ist dieses Buch gewidmet.
Woher stammen die Überzeugungen, die heute im Westen den »Mainstream« des öffentlichen Denkens und meistens auch des politischen Handelns bilden? Woher kommt die Auffassung, dass Geschichte eine Richtung habe, und die führe unweigerlich zu noch mehr Gleichheit, noch mehr Fortschritt und noch vollständigerer Emanzipation? Warum glauben wir, dass die Menschheit leichtfertig und nur um des Profits willen ihre Ressourcen verschwende und der Mensch ein Schädling des Planeten sei? Warum sind die meisten davon überzeugt, dass die westliche Gesellschaft systemisch ungerecht und unser Wohlstand immer nur auf Kosten anderer aufrechtzuerhalten sei?
Woher stammt die Idee, dass unschuldig geborene Menschen in vorgefertigte repressive Strukturen der Gesellschaft gezwungen werden, die zu dekonstruieren ein Akt der Befreiung sei? Woher kommt die Auffassung, dass der Staat allein für die gerechte Verteilung der Güter der Gesellschaft und für das Glück der Allgemeinheit verantwortlich sei? Wieso verachten wir unsere eigene, einmalige europäische Kultur, beschuldigen sie, ein Instrument der Unterdrückung und Ausbeutung zu sein, und huldigen stattdessen primitiven, vorzivilisatorischen Kulturen? Warum sind wir besessen von der Idee der Gleichheit und glauben, dass ihre immer weitere Ausdehnung, die Abschaffung von Autorität, Hierarchien und Bindungen, der einzig richtige Weg und das Unterpfand des Glücks sei?
„Ihr schuldet uns was“ – statt Klassenkampf spaltet jetzt Minderheitenpolitik
Scruton stellt englische, amerikanische, deutsche und französische Philosophen, Historiker, Rechts- und Sozialwissenschaftler vor, die zu den hochgeschätzten Denkern, den »öffentlichen Intellektuellen« ihrer jeweiligen Länder gehören und mit ihren Arbeiten unser heutiges Bild von der Welt entscheidend geformt haben. Er nennt sie links, weil sie sich selbst so bezeichnet haben und weil ihr Denken in der linken Denktradition wurzelt. Sie alle rühmten sich, kritisch der »Gesellschaft« gegenüberzustehen, auch wenn sie von deren Institutionen mit akademischen Titeln und üppigen Salären belohnt und vom Establishment gefeiert wurden. Sie erheben im Wesentlichen zwei Anklagen gegen die im Westen vorherrschenden Gesellschaftssysteme: Sie sollen auf Unterdrückung und Herrschaft beruhen und durch Entfremdung und Verdinglichung Menschen ihrer Würde berauben und sie zu Dingen reduzieren.
Zugleich sehen sie sich in der Pflicht, dies zu enthüllen, denn seinen bedauerlichen Zustand zu erkennen, ist dem einfachen Menschen nicht gegeben. Das, was er als Wirklichkeit versteht, ist nur eine schillernde, irreführende Oberfläche, unter der die wahren Kräfte und Zusammenhänge verborgen liegen, die irgendwann – dank der unermüdlichen Dekonstruktionsarbeit der Intellektuellen – zum Vorschein kommen. Schon Marx war der Überzeugung, dass hinter der bunten Welt der Waren, Märkte und zwischenmenschlichen Beziehungen die wahre Natur der kapitalistischen Produktionsweise verborgen liege: die Abpressung des Mehrwerts durch die besitzende Klasse.
Geschichte werde durch die unterirdischen Ströme der Produktionsverhältnisse und Produktivkräfte und die aus ihren Widersprüchen resultierenden Klassenkämpfe vorangetrieben, bis endlich die im Schoße des Kapitalismus entstandene revolutionäre Klasse, das bis dahin seiner selbst unbewusste Proletariat, zur Klasse für sich werde und der Verschleierung der wahren Verhältnisse ein Ende bereite, indem es endlich die Realität der direkten Wahrheit erschaffe, die zugleich die Gesellschaft der allgemeinen Gleichheit sei.
Dieser Vorstellung einer unter Scheinverhältnissen verborgenen Realität begegnen wir bei den neueren Denkern der Linken wieder, und diesem Aspekt, dem Verlust der Wirklichkeit durch Dekonstruktion und der Erschaffung einer dafür geeigneten Sprache, dem Orwell’schen »Neusprech«, gilt die besondere Aufmerksamkeit Scrutons. Auch wenn das Proletariat nunmehr als revolutionäre Klasse ausgedient hat, bleibt die Unterdrückung und die bewusste Verschleierung der Wirklichkeit durch die »Bourgeoisie« bestehen, sie hat unter Linken nur neue Namen bekommen: die »Industriegesellschaft« (Galbraith), »Herrschaftsstrukturen« (Foucault), und immer wieder das »Andere« (Sartre, Lacan), »Verdinglichung«, »Entfremdung« und »Warenfetischismus« (Lukács), »instrumentelle Vernunft« (die Frankfurter Schule).
Eine Vision, die immer realer wird: »1984« von George Orwell
Aber nicht nur die Sprache dient der Loslösung von der Realität: Die europäische Denktradition, das Streben nach Verständnis der Wirklichkeit, ihre Methoden der Analyse und Deduktion werden verworfen, zugunsten eines assoziativen »rhizomatischen« Denkens (Deleuze). »Anstelle des Denkmodells des vertikal wachsenden Baumes – nach oben/nach unten, Ursache/Wirkung, Wurzel/Zweig –, das bisher in der westlichen Zivilisation dominiert hat, schlagen Deleuze und Guattari ein rhizomatisches Modell vor: Das Denken sollte sich seitwärts bewegen, sich verbinden, einschließen und wachsen, während es an den Rändern immer wieder anderen Rhizomen begegnet«, schreibt Scruton.
Den besonderen Zorn der Bewunderer der zu Popstars avancierten französischen Denker rief Scruton mit seinem Urteil hervor, diese hätten die unendliche Macht des Sinnlosen entdeckt, ihre Theorien seien purer, nicht interpretierbarer Nonsens, dem das Publikum umso begeisterter huldige, je unbegreiflicher sie sind.
Die »Nonsens-Maschine«, wie sie Scruton nennt, hat schwerwiegende Folgen für die Standards der akademischen Welt gehabt. Jeder, der heute auch nur versucht hat, eine geisteswissenschaftliche Arbeit zu lesen, wird sofort wissen, was mit der »Nonsens-Maschine« gemeint ist. Sie half, eine Sprache zu etablieren, deren wichtigste Aufgabe ist, »die Beschreibung der Realität durch den rivalisierenden Zweck der Machtausübung über die Wirklichkeit« zu ersetzen. So entstehen Sätze, deren Syntax zwar die der normalen Sprache ist, deren Begriffe jedoch keiner Wirklichkeit, keinem konkreten Gegenstand oder keiner Beziehung entsprechen und so die Existenz einer anderen, von der realen unabhängigen Wirklichkeit beschwören.
»Ideologie«, »Strukturen«, das »kleine« und das »große Andere«, »Deterritorialisierung« und »Reterritorialisierung«, das »EREIGNIS« und der »Wahrheitsprozess«, noch ergänzt durch undurchdringliche und mathematisch nicht interpretierbare »Matheme« sind die Elemente, die eine entfremdete, nach Veränderung schreiende gesellschaftliche Wirklichkeit beschreiben sollen – ohne mit ihr jemals in Berührung zu kommen.
Als hätte Scruton die Zukunft erahnt: Seit dem Erscheinen von Fools, Frauds and Firebrands 2015 haben Neusprech und Nonsens ihren Siegeszug durch Kultur, Parteiprogramme und Politik der westlichen Länder fortgesetzt. Die politische Sprache hat sich von der Wirklichkeit inzwischen fast vollständig gelöst, jede noch so absurde Behauptung kann öffentlich und mit allem Ernst aufgestellt werden, ohne dass ein Aufschrei der Entrüstung folgte: Der Nonsens ist zu unserer Realität geworden.
Ohne Zugehörigkeit kann es keine Freiheit geben
Während die Alternative zur westlichen Gesellschaft der Gegenwart, die große Utopie, das EREIGNIS (Badiou) oder die »gleichberechtigte Gesprächssituation« (Habermas), in den Werken aller Autoren nebulös bleibt, haben sich diese im realen Leben für eine ganz eindeutige Alternative entschieden: Sie fanden sie im Schoße oder im Dunstkreis kommunistischer Parteien. Entweder waren sie selbst Mitglieder oder sie unterstützten sie in Wort und Tat. Hobsbawm und Sartre haben nicht einmal die Niederschlagung der ungarischen Revolution 1956 und das Bekanntwerden der stalinistischen Gräueltaten in der Sowjetunion in ihrer Treue erschüttern können.
Die 68er-Revolte begeisterte sie alle, viele unter ihnen waren aktiv daran beteiligt und ließen sich wie Foucault von der chinesischen Kulturrevolution mitreißen. Den Unterschied zwischen der kommunistischen und der kapitalistischen Welt haben sie – wie Galbraith oder Habermas – heruntergespielt. Die heute noch lebenden unter ihnen, Badiou und Žižek, beschwören weiterhin das große Ziel, die Revolution (was immer auch diese sein mag), die die »verdorbene Welt« des Westens hinwegfegen soll.
Scruton ist trotz seiner scharfzüngigen, mitunter gnadenlosen Kritik geblieben, der er immer war: ein großzügiger und verständnisvoller Mensch. Er hebt überall, wo es möglich ist, die positiven Leistungen der behandelten Denker hervor: Er lobt die Forschungsarbeit der Historiker Hobsbawm und Thompson, auch wenn er ihr Geschichtsbild ablehnt, spricht mit Verständnis über die Qualen Sartres, mit viel Anerkennung und Wärme über den späten Foucault und würdigt sogar die gekonnt weltmännische Hochstapelei eines Kenneth Galbraith. Zornig machen ihn dagegen menschliche Verfehlungen, der Opportunismus und die politischen Verbrechen des Georg Lukács, der aggressive Dogmatismus Althussers oder die zynische Hemmungslosigkeit des Slavoj Žižek.
Auf die Frage, warum die westlichen Gesellschaften trotz vieler erschreckender Erfahrungen – nicht zuletzt des zwanzigsten Jahrhunderts – weiterhin von der Idee der Gleichheit und eines zerstörerischen Neuanfangs besessen sind, gibt es keine alles erklärende Antwort. Dazu gehört gewiss, dass die Argumente der Konservativen nicht die unwiderstehliche Anziehungskraft linker Ideen besitzen, denn Konservative empfehlen keine erlösenden Utopien und malen keine romantischen Bilder des Sturms auf das Bestehende. Sie raten stattdessen zu Vorsicht und empfehlen Misstrauen all den »totalen« Theorien gegenüber, die unsere Gesellschaft mit den abstrakten Begriffen von Macht, Klassen, Kräften, Strömungen und Kämpfen beschreiben und die vielfältige Realität der großen und kleinen Institutionen, die das Leben der Bürger lebenswert machen, zu Instrumenten »bourgeoiser« Unterdrückung erklären.
Roger Scruton, Narren, Schwindler, Unruhestifter. Linke Denker des 20. Jahrhunderts. Aus dem Englischen übersetzt und mit einem Vorwort versehen von Krisztina Koenen. Edition Tichys Einblick im FBV, Hardcover, 368 Seiten, 25,00 €.
„… seinen bedauerlichen Zustand zu erkennen, ist dem einfachen Menschen nicht gegeben …“
Genau das ist sie in nuce, die linksgrüne Hybris, die Grundlage ihrer sturen Rechthaberei und die Basis des heutigen Nanny-Staats!
So weit haben sich die „Linken“ (oder besser Lifestyle-Linken nach Sahra Wagenknecht) von ihrer traditionellen Klientel entfernt, dass sie sich tatsächlich einbilden, die „einfachen Menschen“ könnten ihren eigenen Zustand nicht erkennen. Mittlerweile haben sie diese falsche Annahme zum Weg und Ziel gemacht, denn viele „einfache Menschen“ erkennen mittlerweile vor lauter Staats- und Medienpropaganda wirklich nicht mehr, was ihre eigentlichen Probleme sind und verspüren nur ein unerklärliches Unbehagen, wenn sie die vorgestanzten Parolen und Lügen nachbeten.
Die Linken/Lifestyle-Linken und Grünen (ebenfalls Lifestyle-Linke) sind die Mörder der Aufklärung und bringen damit die Katastrophe über Deutschland und den Rest des Westens. Ob dem noch rechtzeitig entgegengesteuert werden kann, ist fraglich.
Aber vielleicht kommt ja nach den Wahlen tatsächlich Rot-Rot-Grün an die Macht. Wenn die dann mit ihren Verboten, Enteignungen und Verteuerungen so richtig loslegen, besteht immerhin die Chance, dass auch die „einfachen Menschen“ in ihrer Mehrzahl merken, dass etwas nicht stimmt mit den gängigen Narrativen.
Es gibt in diesem Kontext das äußerst bemerkenswerte Phänomen, dass ausgerechnet „ehemalige“ Linke die schärfsten Kritiker von Postmodernismus, Political Correctness und dem „linksgrünen Zeitgeist“ sind. Dahinter verblassen sämtliche Anfeindungen „traditionell-konservativer“ Kritiker. Das sollte zu denken geben, weil es womöglich zeigt, dass der angeblich „linke“ Zeitgeist (vom grünen Extremismus ganz zu schweigen) mit der Substanz „linker Ideale“ nicht nur wenig gemein hat, sondern vielmehr in krassem Widerspruch zu stehen scheint.
Mir scheint, man muss schon ziemlich harte Drogen einwerfen, um auf die Idee zu kommen, Habermas in denselben Sack wie Deleuze zu stecken und ihn mit der »Nonsens-Maschine« der französischen Poststrukturalisten zu assoziieren – aber vielleicht ist Scrutons Kenntnis der Ideengeschichte auch einfach nur zu oberflächlich, um mitbekommen zu haben, dass Habermas einer der frühesten Kritiker der postmodernen Philosophen gewesen ist. Ich gebe gerne Geld für Bücher aus, aber für solche Kapriolen scheinen mir 25,00 € dann doch fehlinvestiert.
Religion, Sektierertum und Obskurantismus gewinnen bei dummen Menschen – und derer gibt es mehr als kluge – IMMER gegen Zweifel, mühsame Recherche, unvollkommene Erkenntnisergebnisse, Unsicherheit, Ratio. Das liegt in der Natur der Sache. Das ganze Mittelalter war gekennzeichnet davon. Und jetzt machen wir es Ayatollah Khomeini und den Persern nach: wir stürzen uns volle Kraft zurück ins Mittelalter. So einfach ist das.
How dare you? Wie koennen Sie es wagen, als Frau den Text eines Mannes zu übersetzen. Ist das unzulässige kulturelle Aneignung? Oder dürfen Frauen das – wenn der Text von einem alten weißen Mann stammt? Ist dann alles möglich, auch das Gegenteil davon?
Schon Karl Raimund Popper „dekonstruierte“ die uralten Irrtümer der Philosophen des Totalitarismus, der Menschenfeindlichkeit und der Unfreiheit, angefangen bei Plato: Der Historizismus, der behauptet, Geschichte bewege sich auf ein Ziel zu, und die irreführende, fatale Gleichsetzung von Individualismus und Egoismus, bzw. von Kollektivismus und Altruismus.
Die Sozialismen haben, aufbauend auf den toxischen Gedanken Platos, Milliarden von Menschen ins Elend, in die Unterdrückung und in den Tod geschickt, wie andere Ideologien vor ihnen.
Leider haben gerade viele Intellektuelle und Verantwortungsträger nichts gelernt. Nicht in 2500 und nicht in 100 Jahren.
Eine schöne Rezension von Frau Koenen.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen, habe es vor 2 Jahren auf Englisch durchgelesen.
Übrigens: wie man es schon von den parteipolitischen Vertretern dieser Ideologie kennt, war es bereits bei ihren geistigen Vordenkern:
Kein einziger von den in diesem Buch behandelten linken Granden ging je einer geregelten Arbeit nach, noch hätte es das Elternhaus erwartet. Jeder einzelne von Ihnen war ein gepampertes, wohlstandsverwahrlostes Elitenkind, zu einer Zeit als es das Prädikat auf weit weniger Menschen zutraf als Heute.
Seit Erscheinen des Buches hat sich so manche zu vermutende Charakterschwäche dieser Linken Vordenker mehr als bestätigt, allen voran Michel Foucault, der in der ehemaligen Französischen Kolonie Tunesien Knaben misbrauchte und bis zum Lebensende in San Francisco wissend über seine Aids-Erkrankung das Virus „weitergab“.
Linke und Grüne besitzen die erstaunliche Fähigkeit, die Realität vollkommen auszublenden. Das scheint mir auch die Hauptursache für die philosophischen Verfehlungen zu sein. Auf FOCUS hatte ich kürzlich zum möglichen Ausbleiben des Golfstroms durch den Klimawandel die Frage gestellt, was denn die Grünen dazu sagen würden, dass dann für ärmere Bevölkerungsgruppen der erhöhte Heizbedarf bei arktischer Kälte im Winter kaum zu bezahlen sei und durch die CO2-Abgabe die Grünen alles noch schlimmer machen würden. Darauf antwortete ein erboster Anhänger der Grünen – natürlich nicht, ohne vorherige beleidigende Unterstellungen gegen mich – dass die Grünen doch gerade daran arbeiten würden, dass dies – nämlich das Abflauen des Golfstroms – nicht passieren würde. Was für ein absurder Größenwahn in einem Land, das gerade einmal 2% zum jährlichen weltweiten CO2-Ausstoß beiträgt! (P.S. Meine Antwort, dass die Grünen, wenn sie es denn ernst meinen würden, nicht die Vielflieger des Dt. Bundestags wären und Deutschland mit Blick auf das Weltklima viel zu unbedeutend sei, wurde vom FOCUS dann übrigens als unangemessene Replik abgelehnt.).
Das „Hauptübel“ für die zurecht formulierte Kritik am erkennbar „linken“ Zeitgeist stellt jedoch die Bereitstellung akademischer Plattformen dar, auch Hochschulen genannt, die alle Regierungsformen jedoch so „geil“ finden, produzieren sie doch Anregungen für „die“ Politik, um die Regierten, manchmal Bürger oder auch Wähler genannt, stets als Untertanen gedacht, als geistig Unterbelichtete, als potenziell Kriminelle oder als zu beschützende Konsumenten zu betreuen und zu bevormunden, im Wohlfahrtsstaat oder wo auch immer.
Darin unterscheiden sich die sog. konservativen Denker nicht von ihren linken Kollegen. Gemeinsam steht ihnen der jeweils Herrschende meist näher als die von ihm Beherrschten. War schon beim verehrten Platon so.
Die gesamte neuere Soziologie hängt am fiktiven Begriff der „Gesellschaft“, der jedoch so vielfältige Ausprägungen besitzt, wie es kulturelle, historisch gewachsene Zivilisationen gibt, die als politische Größen Einfluss auf andere Elemente sozialer Erscheinungsweisen ausüben. Diese moderne Schimäre ernährt den gesamten Berufsstand.
Besonders beliebt in linken Kreisen ist die verhängnisvolle Nabelschau mit dem „eindimensionalen Menschen“ des amerikanischen Mittelstands der 50-ger und 60-ger Jahre, die gerne als der vorgefundene Zusammenhang des industriellen und ökologischen Irrsinns beschrieben wird (Herbert Marcuse).
Max Weber begnügte sich noch damit zu erforschen, ob Evangelikale oder Katholiken intelligenter, und damit produktiver für das Gemeinwesen seien. Sein besonderes Interesse galt Kindern, wie später bekannt wurde.
Das sich seit Marx selbstentfremdete Wesen, als Konsument oder Arbeitnehmer, geistert bis heute durch die akademischen Landschaften, die häufig in Kristallpalästen beheimatet, in ihnen befangen und ihnen verpflichtet bleiben, allerdings gut alimentiert, vorwiegend im Beamtenstatus. Also weniger Entfremdung, mehr Rechte bitte, heißt das zwingendermaßen allzeit juvenile Motto. Wie das bei mehr Migration funktionieren soll, daran wird noch gearbeitet.
Real geht es immer um die Zukunft des jeweiligen Nationalstaats, in dem sich allerdings die sich selbst denkenden „Gottgleichen“ gottgleich tummeln wollen oder den sie mittels eines paradiesischen Szenarios für alle umgestalten wollen. Erst kritisieren und dann verändern, lautet ein bekanntes Credo, meist in ein System von Gleichheit und Gerechtigkeit oder in eine Gemeinschaft egalitärer Gläubiger, gerne auch im Weltmaßstab.
Die radikalsten Denker formulieren allgemein, dh. prinzipiell, je undifferenzierter desto besser, am besten alternativlos und unwiderruflich. Egal ob Bilderstürmer oder knallharter „Reformer“, Wokeness ist aktuell gefragt.
Die entsprechenden Ideologien oder auch Religionen unterliegen gewissen Moden, verstauben in den wissenschaftlichen Einrichtungen allerdings nicht wirklich und garantieren das Überleben der geistigen oder geistlichen Klasse oder Kaste. Diese Liga bleibt stets die gleiche, egal wie die Protagonisten heißen, die Liebe zur Wahrheit oder die Liebe zu einem Vordenker vereint sie.
Alte bekannte Namen von Koryphäen und ihre aufdringlichten Fragen oder Dogmen bewahren die Exklusivität des Klubs und bilden die Basis für die meist verstörenden Erkenntnisse der nachfolgenden Befürworter oder Gegner.
Weil man ohne korrekte Organisation als „Staat“ (oder Kirche) alles als Anarchismus denken müsste, und dieser sich aber schlecht der gedanklichen Ordnung unterwirft, muss der Aberglauben an widerspenstige soziale Objekte als Chaos, Tribalismus, auf jeden Fall als rückständig, stigmatisiert werden. Diese meist relativ uninteressanten politischen und wirtschaftlichen Gebilde können allgemein kaum als Märkte in Erscheinung treten und entziehen sich damit den anerkannten Kategorien staatlicher Paternalisierungs- oder Industrialisierungsbemühungen (außer sie besitzen Bodenschätze in Hülle und Fülle oder produzieren verpönte Halluzinogene). Jedenfalls kann nicht sein, was nicht sein darf. Und das geht nun mal korrekt nur akademisch, wie in den (Sozial-)Wissenschaften dargelegt.
Die Freiheit derselben ist uns allen (?) ja „heilig“, womit die konservativen und die linken oder liberalen Akteure an ihrem nutzbringenden Besserwissen-Ringelpiez festhalten können, ja müssen, bis in Ewigkeit. Wir Unwissenden bezahlen diesen zudem und glauben an ihn auch teilweise.
Ethik hat eben einen Preis, besonders wenn sie menschenwürdig sein muss, was aber gar nicht so einheitlich gedacht werden kann. Die dafür formulierten Lösungen fallen bekanntlich eben denkbar verschiedenen aus. Ohne Tradition und Zeitgeist wäre jedenfalls keine Wissenschaft erlaubter wie unerlaubter sozialer Interaktionen denkbar. Probleme und „leere Rhetorik“ bleiben leider immer aktuell, sie können nicht getrennt werden. Stupid it’s science.
Das „Hauptübel“ für die zurecht formulierte Kritik am erkennbar „linken“ Zeitgeist stellt jedoch die Bereitstellung akademischer Plattformen dar, auch Hochschulen genannt, die alle Regierungsformen jedoch so „geil“ finden, produzieren sie doch Anregungen für „die“ Politik, um die Regierten, manchmal Bürger oder auch Wähler genannt, stets als Untertanen gedacht, als geistig Unterbelichtete, als potenziell Kriminelle oder als zu beschützende Konsumenten zu betreuen und zu bevormunden, im Wohlfahrtsstaat oder wo auch immer.
Darin unterscheiden sich die sog. konservativen Denker nicht von ihren linken Kollegen. Meist steht ihnen der jeweils „Beherrschende“ näher als die von ihm Beherrschten. War schon beim verehrten Platon so.
Die gesamte neuere Soziologie hängt am fiktiven Begriff der „Gesellschaft“, der jedoch so vielfältige Ausprägungen besitzt, wie es kulturelle, historisch gewachsene Zivilisationen gibt, die als politische Größen Einfluss auf andere Elemente sozialer Erscheinungsweisen ausüben. Diese moderne Schimäre ernährt den gesamten Berufsstand.
Besonders beliebt in „linken“ Kreisen ist die verhängnisvolle Nabelschau mit dem „eindimensionalen Menschen“ des amerikanischen „Mittelstands“ der 50-ger und 60-ger Jahre, die gerne als der vorgefundene Zusammenhang des industriellen und ökologischen Irrsinns beschrieben wird (Herbert Marcuse).
Max Weber begnügte sich noch damit zu erforschen, ob Evangelikale oder Katholiken intelligenter, und damit produktiver für das Gemeinwesen seien. Sein besonderes Interesse galt Kindern, wie später bekannt wurde.
Das sich seit Marx selbstentfremdete Wesen, als Konsument oder Arbeitnehmer, geistert heute weiterhin durch die akademische Landschaften, die durchwegs Kristallpalästen angelegt, befangen und ihnen verpflichtet bleiben, allerdings gut alimentiert, vorwiegend im Beamtenstatus. Also weniger Entfremdung, mehr Rechte, bitte, heißt das allzeit natürliche Motto. Wie das bei mehr Migration funktionieren soll, daran wird noch gearbeitet.
Real geht es immer um die Zukunft des jeweiligen Nationalstaats, in dem sich allerdings die sich selbst denkenden „Gottgleichen“ gottgleich tummeln wollen oder den sie mittels eines paradiesischen Szenarios für alle umgestalten wollen. Erst kritisieren und dann verändern, lautet ein bekanntes Credo, meist in ein System von Gleichheit und Gerechtigkeit oder in eine Gemeinschaft egalitärer Gläubiger.
Die radikalsten Denker formulieren allgemein, dh. prinzipiell, je undifferenzierter desto besser, am besten global und unwiderruflich, egal ob Bilderstürmer oder knallharte „Reformer“. Wokeness ist aktuell in.
Die entsprechenden Ideologien oder „Religionen“ unterliegen gewissen Moden, verstauben in den wissenschaftlichen Einrichtungen allerdings nicht wirklich und garantieren das Überleben der geistigen oder geistlichen Klasse oder Kaste. Diese Liga bleibt stets die gleiche, egal wie die Protagonisten heißen, die Liebe zur Wahrheit oder die Liebe zu einem Vordenker vereint sie,
Alte bekannte Namen von Koryphäen und ihre aufdringlichten Fragen oder Dogmen bewahren die Exklusivität des Klubs und bilden die Basis für die meist verstörenden Erkenntnisse der nachfolgenden Befürworter oder Gegner.
Weil man ohne korrekte Organisation als „Staat“ (oder Kirche) alles als Anarchismus denken müsste, und dieser sich aber schlecht der gedanklichen Ordnung unterwirft, muss der Aberglauben an widerspenstige soziale Objekte als Chaos, Tribalismus, auf jeden Fall als rückständig, stigmatisiert werden. Diese meist relativ uninteressanten politischen und wirtschaftlichen Gebilde können allgemein kaum als Märkte in Erscheinung treten und entziehen sich damit den anerkannten Kategorien staatlicher Paternalisierungs- oder Industrialisierungsbemühungen (außer sie besitzen Bodenschätze in Hülle und Fülle oder produzieren verpönte Halluzinogene). Jedenfalls kann nicht sein, was nicht sein darf. Und das geht nun mal korrekt nur akademisch, wie in den (Sozial-)Wissenschaften dargelegt.
Die Freiheit derselben ist „uns“ allen ja „heilig“, womit die konservativen und die linken oder liberalen Akteure an ihrem nutzbringenden Besserwissen-Ringelpiez festhalten können bis in Ewigkeit. Wir Unwissenden bezahlen diesen ja und glauben an ihn auch teilweise.
Ethik hat eben einen Preis, besonders wenn sie menschenwürdig sein muss, was aber gar nicht so einheitlich gedacht kann werden kann. Die dafür formulierten Lösungen fallen bekanntlich eben denkbar verschiedenen aus. Ohne Tradition und Zeitgeist ist jedenfalls keine Wissenschaft der sozialen Interaktion denkbar.
Die von Roger Scruton aufgeführten Personen waren oder sind „Narren, Schwindler, Unruhestifter“, eines aber waren sie nie: Linke. Sie entstammten leistungslos wohlversorgten klein- und in Einzelfällen grossbürgerlichen Milieus. Daher sind auch ihre teils konfusen und befremdlichen Konstrukte erklärlich.
„Die verdorbene Welt des Westens.“ Hier erschliesst sich wunderbar der biblisch-christliche Kern der „Neuen Botschaft“ des modernen Kommunismus (und neuerlich Ökologismus) mit seinen Propheten und Apologeten, Heiligen und Häretikern und einer hierarchischen Kirche, alles da, es fehlt nur der Gott. Den hat man mit „Wissenschaft“ nur verdrängt, aber alle Wissenschaft kann ihn letztlich nicht ersetzen, weshalb jetzt der archaische, antidemokratische, antiwestliche Islam im Westen machtvoll in die Lücke springt und auf grotesk-logische Weise gerade in der Linken Unterstützung findet. Es ist keine Frage, wer hier aber letztlich siegreich sein wird, man schaue nur auf die Geburtenraten und nach Afghanistan.
„Auf die Frage, warum die westlichen Gesellschaften trotz vieler erschreckender Erfahrungen – nicht zuletzt des zwanzigsten Jahrhunderts – weiterhin von der Idee der Gleichheit und eines zerstörerischen Neuanfangs besessen sind, gibt es keine alles erklärende Antwort.“
Es hat damit zu tun, dass der Sozialismus eine anthropologische Konstante ist und immer und immer wieder in der Geschichte auftaucht und auftauchen wird.
Diese Konstante liegt (für den Christen klar erkennbar) in der Erbsünde, also dem Wunsch wie Gott zu werden („Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott“) und einem Hadern mit der Theodizee, also mit einer gnostischen Verachtung für die Schöpfung (die für den Christen hingegen gut ist – „und Gott sah, dass es gut war“; Schmerz, Tod und Leid sind für den Christen Folgen des Sündenfalls und nicht Fehler der Schöpfung).
Aus dieser Melange entspringt dann die Hybris, die Welt zu verbessern, das Paradies auf Erden zu schaffen, Gott zu werden und die ungerechte Schöpfung, die Materie, den Körper zu überwinden und den neuen Menschen zu kreieren. Kein tatsächlicher Wohlstand, kein Millionenheer an Toten, keine Erfahrung wird an dieser Versuchung wie auch Schöpfungsverachtung je etwas ändern.
Für Schafarewitsch war das Kappen der Verbindung von Gott und Welt, von Materie und Geist, eine Verbindung die im Dogma der Inkarnation gewährleistet ist, die Urszene des Sozialismus (siehe dazu das Vorwort von Dimitros Kousadis zu Schafarewitschs „Der Todestrieb in der Geschichte“; ebenfalls äusserst erhellend sind Hilaire Bellocs Ausführungen zu den Albigensern in „Die grossen Häresien“).
Schafarewitsch behandelt aber auch das alte Ägypten, China. Er behauptet dort, der Sozialismus sei so alt wie die Gesellschaft selber, aber nicht älter.
Letztendlich läuft es auf Ausbeutung heraus: Entweder selber etwas zum Essen produzieren und Tausch von Gütern oder Raub (vgl. Oppenheimer).
Hab ich es übersehen, oder ist tatsächlich nicht erwähnt, dass der Autor Anfang 2020 verstorben ist? Nur so am Rande bemerkt. Ansonsten freue ich mich darauf, dieses Buch zu lesen. Danke für den Hinweis auf die verfügbare Ausgabe in deutscher Sprache.
Warum schaffen die Konservativen es nicht, der Bevölkerung klarzumachen, dass es ausser Klimawandel noch ein paar andere Gefahren auf der Welt gibt?
Abstieg Europas, Wohlstandsverwahrlosung, Kriegsgefahr zwischen USA und China (jetzt sich schon mit Cyperattacken und evtl. biologischer Kriegsführung beharkend), Überbevölkerung, Ein- und Unterwanderung aus inkompatiblen Kulturen, Zusammenbruch des Geld- und Finanzsystems etc. pp.
Milton Friedman, der sich als Liberaler alter Schule bezeichnete, machte schon vor 50 Jahren den Konservativen den Vorwurf, nicht zu agieren, sondern nur zu reagieren und somit den Entwicklungen (und linken „Nonsens-Ideen“) hinterherzulaufen: Eine grüne CDU braucht kein Mensch!
……dank an die autorin, die das elend der gegenwart gut beschrieben hat. was bleibt uns also zu tun? mühsam den acker bestellen, zu denken um zu sein und nicht den verführungen nachgeben! den totalen globalismus erkennen und benennen! mit diesem werden verwertungskrisen zu lösen versucht, indem ein autoritäres regime zu gründen versucht wird. für mich behält die kunst- klassische musik – und die naturwissenschaft mit ihren praktischen fächern auch ihren eigenen, ewigen wert! solange man menschlich mit ihnen umgeht! und sie nicht mißbraucht!
dem forum und den autoren grüsse aus österreich, hier stehe ich im weinberg und tue das notwendige!
Das passt: instinktive Selbstüberschätzung
Die meisten Leute glauben Dinge zu verstehen, von denen sie keine Ahnung haben. Dabei ist es nicht so, dass sie bewusst aufschneiden, sie erliegen tatsächlich der Illusion, etwas zu verstehen, was sie nicht verstehen. Erst wenn sie eine genaue Erklärung liefern sollen, bricht ihr oberflächliches Wissen in sich zusammen. Dabei spielt auch der sogenannte Dunning-Kruger-Effekt mit: Inkompetenten Menschen fehlt leider auch die Kompetenz, ihre Inkompetenz zu erkennen.
Wenn Gesellschaften wohlhabender werden, werden sie ganz automatisch linker, weil toleranter und liberaler. Wenn sich Mensch das leisten kann, werden Regeln abgeschafft, was allen zugute kommt, vor allem einem selbst. Wenn Gesellschaften gebildeter werden, streben sie zum Zusammenschluss, weil grössere Gesellschaften effizienter und effektiver und auch mächtiger sind als kleinere Gesellschaften. Das ist der Lauf der Dinge, von den Sippen der Jäger und Sammler über die ersten Siedlungen, dann Städte, dann Reiche und Imperien. Wer sich dafür interessiert, wird bei Harari fündig, der Historiker ist. Der Konservative verschliess sich übrigens nie dieser Entwicklung, die im Detail oft in Sackgassen und Nebenarmen endete.. Er befürwortete sie nur später, wenn sie sich bewährt hatte und der Status „Utopie“ durch war.
Dem muss ich zustimmen. Der Harari ist vielleicht zu 30% „Historiker“ (sicherlich nett und klug zusammengetragen für den Laien), der Rest ist Schwurbel. Völlig überbewertet.
Wenn Sie nur seine Ausführungen zur Vergangenheit bis heute betrachten: Was ist daran Geschwurbel? Für mich sind diese absolut klar, verständlich und nachvollziehbar. Und es bedarf auch keiner besonderen Geistesleistung, seine Ausführungen zur Vergangenheit in die Zukunft zu projizieren. Seine Ausführungen zur Zukunft sind keine Prognosen von der Qualität ‚in 12 Jahren geht die Welt unter“. Sie sind eine Palette von Möglichkeiten, verbunden mit der Frage, von welchem Nutzen technologische Neuerungen sein werden. Ich für meinen Teil war hinterher schlauer als vorher..
Das stimmt so nicht.
In der biologischen Evolution wie auch in der Software-Evolution existiert zunächst nur eine veränderte Kopie. Bis diese sich fortpflanzt vergehen je nach Spezie Tage bis Jahre. In der Software-Evolution Millisekunden. Und wenn man die Software sich evolutionär entwickeln LÄSST ( mit dem Ziel, eine grosse Anzahl geringfügig verschiedener Kopien zu erhalten ) dann wird man die Kopien nicht ‚wegwerfen‘ da sie ja das gewünschte Ergebnis sind. Ziel von solchen Programmen sind ja nicht ‚richtige‘ Ergebnisse, sondern falsche, da sich die Software beim kopieren leicht verändert hat. Mit jeder leicht veränderten Kopie machen Sie dann dasselbe. Sie wird sich beim Kopieren wieder leicht verändern und bei Anwendung wieder ein anderes Ergebnis liefern. Und so weiter. Nach einiger Zeit haben Sie Billionen unterschiedlicher stark veränderter Kopien. Wenn Sie alle durchtesten, werden ein paar Dutzend dabei sein, die das RICHTIGE Ergebnis liefern, OBWOHL sich die Software stark verändert hat. Diese paar Dutzend aus den Billionen sich selbst entwickelter Software sind dann wieder brauchbar, da sie ja das richtige Ergebnis liefern. Diese neue Software können Sie dann analysieren, wie Sie aufgebaut ist, ob Sie eleganter konstruiert ist als die Software die Sie zu Anfang selbst geschrieben haben.
Sie sehen, Harari erzählt keinen Quatsch….
Sie wird sich nicht beim Kopieren leicht verändern. Und wenn doch, ist sie unbrauchbar. Haben Sie schon mal programmiert?
Lesen Sie meinen Kommentar direkt über Ihrem.
Ergänzen wollte ich noch: Ziel von solchen Projekten ist nicht die Anwendung von Software, sondern deren Entwicklung. Eine Software, die sich leicht verändert hat, liefert natürlich unbrauchbare Ergebnisse. Wenn Sie in meinem Beitrag oben noch die Möglichkeit einbauen, nach jedem Kopiervorgang eine gewisse Anzahl von Kopien auszusortieren, dann haben Sie einen wahrhaft evolutionären Prozess. Nehmen wir an, Sie wollen eine augenscheinlich zu komplizierte Software vereinfachen, dann sortieren Sie nach jedem Kopiervorgang diejenigen Kopien aus, die die Software weiter verkomplizieren. Jetzt müssen Sie diesen Vorgang nur ausreichend oft wiederholen, bis Sie eine ausreichend grosse Anzahl von veränderten Software-Kopien haben, unter denen mindestens eine ist, die bei Anwendung das richtige Ergebnis liefert. Ich schätze mal, das ist bei einer Billion Kopien der Fall.
Pardon, meine Antwort unten nehme ich zurück. T E veröffentlicht die Beiträge manchmal etwas spät….
Harari belegt ja selbst, dass die bisherige Entwicklung der Menschheit keine Konstante war. Es gab schreckliche und blutige Verirrungen, Untergang ganzer Imperien. Er belegt ja auch, dass eine Neuerung nicht zwingend ein Fortschritt ist, im Gegenteil. Eine Neuerung ist ein Fortschritt, wenn sie von grösserem Nutzen ist. Die Frage ist daher, was er beraten hat und ob von den Politikern vielleicht nur Kanzler Kurz richtig zugehört hat.
Ausser Geschwurbel und keine Ahnung haben Sie keine Argumente auf meine Beiträge. Dann lasse ich die Diskussion mit Ihnen. Zeitverschwendung.
So kompliziert ist die Sache in Wahrheit eigentlich überhaupt nicht!
Sobald die Boomer Jahrgänge größtenteils weggestorben sind, stellen die Menschen mit europäischen Vorfahren hier in Deutschland nur noch eine Bevölkerungsminderheit, und die Neueuropäer, das ist die Partyszene und deren Nachkommen stellen hier in Deutschland dauerhaft die neue Bevölkerungsmehrheit!
Mit ALLEN dazugehörigen Konsequenzen!
Aber eine multiethnische, sich gegenseitig bekriegende Gesellschaft! Was von der dann am Ende übrigbleibt, wer weiß?