Fast alle Kindergerichte sind ungesund“, befanden Experten der Universität Heidelberg. Umgehend forderten die üblichen Verdächtigen, die Lebensmittelindustrie müsse „mehr Verantwortung für gesunde Ernährung übernehmen“. Der Handel ließ sich nicht lange bitten, und setzte „im Kampf gegen den Zucker“ seine Lieferanten unter Druck. Lidl will im Rahmen seiner „Reduktionsstrategie 2025“ in Joghurt und Co bereits 520 Tonnen Zucker eingespart haben. Tolle Leistung! Da der Kalorienkonsum der Kunden aus biologischen Gründen konstant bleibt und bleiben muss, rechnet es sich: Man streicht nahrhafte, sprich teure Rohstoffe aus den Rezepturen und kann dann doppelt so viel Ware verkaufen. Einst eine verwerfliche Manipulation, heute der Königsweg zum Heil.
Auch Michelle Obama hat ein auf Verschlankung und Gesundung ausgelegtes staatliches Schulessen eingeführt – für „Healthy Hunger-Free Kids“: Das Mittagessen macht also nicht satt, sondern nur „hungerfrei“. Die Kids klagten in der Tat, dass ihnen angesichts der ekligen Menüs schnell der Appetit vergangen sei. Um die Entsorgung der weggeworfenen Hunger-Free-Menüs bezahlen zu können, mussten manchmal die Ernährungsberaterinnen entlassen werden. US-Medien berichteten, dass mancherorts Cops entlang der Schulwege patrouillierten, damit sich die Schüler keine Pizza holten. In der Folge entstand auf den Schulhöfen ein Schwarzmarkt für Salz, Zucker und anderes Begehrtes. Ja, lernen fürs Leben – und wenn es sein muss, dann eben im Pausenhof.
Einen ähnlich abstoßenden Vorgang gab es in Großbritannien. Dort erklärte sich Jamie Oliver, wie es heißt, ein Starkoch, bereit, für Schüler gesunde Menüs zu kreieren. Alsbald reichten besorgte Mütter Pausenbrote durch die Gitterstäbe der Schulhoftore. Es folgten Straßenproteste, in denen Schüler und Eltern für richtiges Essen demonstrierten. Unsere Politik wird diese Vorfälle zum Anlass nehmen, um den Druck auf die Kinder zu erhöhen. Natürlich ahnen wir im Grunde unserer Herzen, dass das Paradies der gesunden Ernährung nur erreichbar ist mit Stacheldraht, Wachtürmen und Hunden.
Vogelfutterkreationen fürs Kind
Zu allen Zeiten haben Mütter probiert, ihren Sprösslingen eine Kost angedeihen zu lassen, die diesen widerstrebte. Doch es war vergebliche Liebesmüh, ihnen Spinat oder Pampelmusensaft einflößen zu wollen, später folgten Vogelfutterkreationen, die in bewussten Haushalten Insektenbeilagen enthielten, weil das Korn bei wohligen Bruttemperaturen gehortet wurde, um es tagesfrisch zu schreddern. Eine immer noch aktuelle Strategie ist das Prinzip Panschen: Wenn die Köchin den untergerührten Brokkoli nicht mehr rausschmeckt, dann merkt ihr Kind auch nichts. Ganz bestimmt.
Verehrte Leserin, geschätzter Leser, wie war das bei Ihnen? Könnte es sein, dass Sie das, was Sie essen mussten, über lange Jahre nicht mehr freiwillig in den Mund genommen haben? Kinder, die ständig wider Willen „Gesundes“ reingewürgt bekommen, werden dies ein Leben lang verabscheuen.
Meist hat es biologische Gründe, wenn Kinder bestimmte Speisen nicht mögen. Im Kochfisch beispielsweise sind nicht nur Gräten drin, die eine gewisse Zungenfertigkeit erfordern. Ihm entströmt auch ein eigenwilliger Duft. Die Aversion dagegen ist angeboren – und der Protest des Nachwuchses bei Tisch ein Zeichen von Gesundheit. Bei panierten Fischstäbchen ist das alles kein Problem: Sie riechen nach Gebratenem und sind frei von Gräten. Statt sich darüber zu freuen, stufen viele Ernährungsexperten Fischstäbchen lieber als „ungesundes Fast Food“ ein.
Mamas Essensekel prägt den Fötus
Eskimokinder wiederum lieben Fisch. Weil Föten aktive Geruchsnerven besitzen, nehmen sie Speisegerüche über das Fruchtwasser wahr. Nun wird hiesigen Schwangeren empfohlen, viel Kochfisch zu essen, damit sich das Kind schon im Mutterleib daran gewöhne. Das geht meist schief. Traditionell ernährte Eskimos finden Fisch lecker. Die Botenstoffe im Nabelschnurblut signalisieren dann: Muttern geht’s jetzt richtig gut. Wenn bei uns Schwangere zu einer fischelnden Kost genötigt werden, dann halten sich die Glücksgefühle meist in Grenzen. Die Botschaft für die Leibesfrucht ist klar: Wenn’s nach Fisch riecht, ekelt sich Mama. Pfui Teufel!
Tückisch für die Kleinen ist Brokkoli: „Diese Bäume ess ich nicht“, lautet die natürliche Reaktion eines ernährungstechnisch unverdorbenen Kindes. Als Ursache fällt zunächst die Bitterkeit auf. Bitteres ist für Kinder ein Warnsignal, damit sie das Zeug sofort ausspucken. Deshalb ist die Bitterempfindung bei ihnen viel intensiver als bei Erwachsenen. Erst wenn die Leber gereift ist, nimmt diese Aversion ab. Dazu kommt der „Kohlmief“, der bei vielen Kindern eine Reaktion wie bei Kochfisch auslöst.
Das Seveso-Gift im Brokkoli
Gesundheitsexperten raten zu Brokkoli wegen seines Gehaltes an Indol- 3-Carbinol. Dieses zählt aufgrund seiner leider krebsfördernden Wirkung toxikologisch zu den „natürlichen TCDD-artigen Verbindungen“. TCDD ist als „Sevesogift“ bekannt. Dann folgt „hochgesundes“ Sulforaphan. Daraus bildet der Körper erhebliche Mengen Dithiocarbamat. Diese Stoffe sind klassische Pestizide. Rückstände aus Pflanzenschutzmitteln in Gemüsen sind im Vergleich dazu bedeutungslos. Wenn schon Kohl, warum nicht Blumenkohl? Der ist weder bitter noch giftig.
Vorlieben haben ebenfalls ihre Gründe. Das gilt auch für Nudeln und Pizza, die vielen Eltern den Angstschweiß auf die Stirn treiben. Warum bloß? Millionen italienischer Bambini mussten das immer essen, damit sie groß und stark wurden. Da wird bei uns erst Mittelmeerkost gepredigt, und kaum haben die Kinder ihre Lieblingsspeisen in Form von Pasta und Pizza entdeckt, wird davor gewarnt. Was für eine Bigotterie! Dabei sind Pizzen ein vollständiges Menü mit Mehl, Tomaten, Käse, Schinken, Paprika, Sardellen und vielen anderen Zutaten als Belag. Das wird dann als „einseitig“ geschmäht. Wie verlogen ist das denn?!
Es ist ganz normal, wenn Kinder Phasen haben, in denen sie sich auf ein bestimmtes Lebensmittel konzentrieren, sich tatsächlich „einseitig“ ernähren. Der Maßstab sind nicht Nährwerttabellen, sondern einzig und allein das Gedeihen des Kindes.
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Die „richtige“ Ernährung ist m. E. eine der Ersatzreligionen. Anbieten sollten Eltern vielfältiges Essen; nur macht das viel Arbeit und ist daher inzwischen Luxus. Eher wird auf den Geschmack eines jeden Essers Rücksicht genommen und für jeden eine andere Pizza aufgetaut :). Darüber kenne ich kein Kind, dass nicht entweder bei Süßem oder bei Salzigem auch nach dem Essen noch zugeschlagen hätte. Bewegungsmangel halte ich persönlich für gravierender.
Kindermund tut Wahrheit kund?
Gilt das auch fuer FridayforFuture?
Richtig in diesem Artikel ist, dass das spätere Essverhalten inklusive der Vorlieben schon im Mutterleib programmiert wird, also auch das Zuviel und manchmal sogar das Zuwenig. Die Muttermilch darf dabei nicht vergessen werden. Sicherlich schmeckt die Muttermilch von Japanerinnen nach Fisch. Wie man im angehängten Bild sehen kann, bleiben Kinder, die sich vegetarisch ernähren, im Wachstum zurück und entwickeln paranoide Phantasien. Außerdem sind Vegetarier keine Engel, wenn sie Pflanzenteile essen, die die Pflanzen zum eigenen Überleben und sogar zur Arterhaltung produziert haben. Jedes Leben ist schützenswert, weshalb man mehr Wale für die menschliche Ernährung nutzen sollte. Ein bis zwei Walleben sind etwa 1000 Schweineleben oder 100 000 Hänchenleben, was man mal denen verklickern sollte, die sich für jeden Vogel einsetzen wollen.
https://www.dropbox.com/s/euguzuhirab4mc9/IMG-20190423-WA0000.jpg?dl=0
Mal ganz ehrlich: Ich glaub, nirgendwo abseits politischer Wahlkämpfe wird so viel Unfug geäußert wie beim Thema „gesunde Ernährung“.
Die Mithilfe ist bestimmt eine Garantie dafür, daß es schmeckt.
Darum sollte Kindern auch ein kleines Garten angetraut werden, wo sie dann – unter beratender Anleitung – selbst für verantwortlich sind.
Kein Garten? Kein Problem: Es tut auch ein Blumentopf mit Schnittlauch und (ideal, weil so schnell) Radieschen.
Kinderehe, und dann noch mit Schnittlauch? Hört sich zutiefst illegal und unmoralisch an. 😉
Die folgende Liste sollte eigentlich jeden Öko in den Wahnsinn treiben:
https://gesundheitstabelle.de/index.php/schadstoffe-gifte/gifte-lebensmittel
Liebe Veganer und Bioladenfans: auf jeden Fall auf das Adjektiv „natürlich“ achten. Das heißt in diesem Fall so etwas wie „Glyphosat vom Biobauern“.
Da haben Sie zwar zum Teil recht, Herr Pollmer, Kinder sollte man nicht zum Essen zwingen, aber bei den italienischen Bambini muß ich doch widersprechen. In Italien wird noch viel, viel mehr Gemüse zubereitet als bei uns! Die Mütter kochen dort einfach schmackhafter und das Gemüse von den Märkten ist dort wirklich noch sonnengereift und voller Aroma!
Es gibt zwar auch dort immer mehr Kinder, die nach der Schule in die Fastfood-Ketten rennen, aber da ich mal eine Weile in Italien gelebt habe, kann ich wirklich sagen, daß die Kinder dort von zuhause aus besser essen, das Kochen hat einfach einen höheren Stellenwert. Und die Kinder essen einfach, was die ganze Familie dort ist…..
Ich esse hier auch nicht gern Tomaten / Broccoli, aber nur, weil alles verwässert und ohne Aroma ist. Wenn es aber im Sommer direkt vom Erzeugermarkt um die Ecke kommt, mag ich es schon…..
Sehr schöner Kommentar, danke.
Herr Pollmer spricht bei Mittelmeerkost von Pizza und Pasta. Ohje, unter Mittelmeerkost versteht man -wie Sie richtig schreiben- in erster Linie Gemüse und auch Fisch und Olivenöl.
Von daher ein typischer Pollmer-Artikel, voll mit Halbwahrheiten und Fehlinformationen.
lilo, schauen Sie sich bitte im Internet Photos von Treffen eineiiger Zwillinge an und Sie werden feststellen, dass Übergewicht, Untergewicht und Normalgewicht praktisch überhaupt nichts (!!!) mit der Ernährung oder der „kapitalistischen Gesellschaft“ mit ihren in der Fabrik gefertigten Fertignahrungsmitteln zu tun hat.
Ps. Wissen Sie übrigens, wo mit die dicksten Menschen der Welt leben? In dem kleinen südafrikanischen Königreich Lesotho, wo es – soweit ich weiß – nicht eine einzige „McDonald“-Filiale gibt und die Leute idR. nicht in den Supermarkt gehen um einzukaufen, sondern die ihre Nahrung noch selbst auf ihrem Acker anbauen und in kleinen Ställen heranzüchten. Die Menschen leben noch harmonisch im Einklang mit der Natur, sind aber trotzdem adipös. Ubbs. Und jetzt?! Eine Erklärung dafür?
„Essen darf nicht schmecken“ So erzieht man die Kinder in der bildungsnahen Mittelschicht mit ihrer calvinistisch-puritanisch-evangelisch geprägten Alltagskultur zur Disziplin, zur Ordnung und Zucht. In den unteren Schichten wird hingegen lustvoll-lotterhaft seinen Trieben, Instinkten und Begierden gefrönt. Beim Hamburger mit Pommes Frites essen, beim Zigaretten rauchen, beim Chips, Schokolade und Gummibärchen essen, beim Bier- und Coca-Cola trinken, beim Porno-Video, RTL und Fußball kucken, beim X-Box spielen und beim tiefer gelegten Verbrennungsmotorauto fahren. So zumindest das vorherrschende Ressentiment, so sehr zutreffend oder nicht zutreffend es auch sein mag. Angehörige der Mittelschicht hingegen, die was auf sich halten, die kasteien sich lieber, um ihren Mitmenschen und sich selbst zu beweisen, dass sie nicht so sind wie das „Pack“, von denen sie sich mit allen Mitteln abgrenzen wollen. „Distinktionsverhalten“ ist das soziologische Fachwort dafür. Man könnte es auf Normaldeutsch aber auch einfach als „hochnäsigen Dünkel“ bezeichnen.
Die (vermeintliche) geistige und moralische Überlegenheit seiner Lebensweise und seines Seins wird dadurch zum Ausdruck gebracht, dass man…Achtung!…“gesund isst“ – und gesund ist bekanntlich die Medizin und Medizin ist immer bitter und je medizinischer das Essen desto gesünder ist es daher. Zudem muss die Nahrung natürlich auch biologisch-dynamisch sein. Was den fair getradeten Einkauf im LPG-Biomarkt teuer macht. Der subtile Vorteil dabei ist natürlich, dass man beim Shoppen unter sich sein kann und nicht von Menschen behelligt wird, die ihre Kleidung bei KiK kaufen. Selbstredend ist man zudem Nichtraucher, Nicht-Colatrinker, Antialkoholiker (wenn man von den 50 Euro-Lambruscoflaschen im Weinkeller absieht), Süßigkeitenverächter, Fernsehnichtbesitzer, Stadtbüchereimitgliedskarteninhaber, Öffentlicher Nahverkehr- und DB-Jahreskarteninhaber und das MacBook wird nur benutzt, um Banküberweisungen zu tätigen und gelegentlich bei http://www.zeit.de reinzuschauen. So jedenfalls die gefällige Selbstdarstellumg.
Abstrakt betrachtet ist die von Herrn Pollmer angesprochene Ernährungsideologie und auch die anderen von mir aufgezählten lustfeindlichen Dinge wider der Natur des Menschen, nicht anderes als Unterformen unser preußisch-protestantisch geprägten Kultur und zudem Derivate des Kulturmarxismus, der es sich schließlich zur Lebensaufgabe gemacht hat die Welt im Allgemeinen und die Evolution des Menschen im Besonderen auf den Kopf zu stellen.
Ihre Mittelschicht ist beängstigend schräg. Sagen Sie mir bitte, wo Sie herkommen, damit ich das Gebiet großräumig umfahren kann.
Also die bildungsnahe lutheranische untere Mittelschicht, in der ich aufgwachsen bin, argumentierte so: „Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. / Wir wären froh gewesen, was anderes als Erdäpfel und Steckrüben gehabt zu haben. / Iss gefälligst auf, sonst…“
Andererseits habe ich die Erfahrung gemacht, daß diejenigen, denen in der Kinheit jeder Menüwunsch von den Augen abgelesen wurde, sich zu ganz absonderlichen Essern entwickeln können. Zu Menschen, die zum Beispiel Ihre Nahrung auch mit 40 noch auf dem Tellerrand sortieren (was einem Gastgeber gegenüber extrem unhöflich sein kann).
Ich finde, man kann gesunde und schmackhafte Kost kombinieren, aber es gehört auch zur Erziehung, hinundwieder einmal etwas vorgeschrieben zu bekommen. Und nicht immer zum Nachteil. Denn viele Dinge, die ich als Kind nicht mochte, esse ich heute sehr gern. Beispielsweise Rosenkohl, Rote Beete, Leber, Spinat. Auf den Geschmack kommt man nur durch Probieren. Teils immer wieder und mit längeren abständen dazwischen.
Letztendlich stellt sich die Frage, ob und wie man Wohlstandserkrankungen vermeiden möchte. Wen das nicht interessiert, kann das einfach ignorieren.
Hat es auch mit der Ernährung zu tun dass finanziell besser gestellte eine längere Lebenserwartung haben oder viel mehr mit Arbeitsbedingungen und sonstigem Lebensstil?
Ich persönlich muss sagen, dass eine hochwertige Gurke einfach besser schmeckt und oft sind das eben die Biomodelle.
Wir hatten einen grossen Garten, kaum ging der Sommer los, musste ich immer Spargel stechen und schälen.
Ist ja ganz lecker, aber ich kann es bis heute nicht mehr essen. Ich finde Vielfalt beim Essen ist wichtig.
Was der Körper braucht, da hat er Lust drauf. Man braucht halt manchmal ein saftiges Steak, mal was salziges oder eine Thunfisch Pizza selbstgemacht.
Übergewichtig werden die Leute durch Bewegungsmangel in Verbindung mit unvorteilhafter Ernährung.
Bei uns im Dorf hat die Grundschuldirektorin die zuckerfreie, vegetarische Schule eingeführt.
Die Eltern der Jungen durften sich einen Vortrag anhören, wie defizitär und toxisch das männliche Geschlecht ist. Von den 4. Klässlern hat ein Junge eine Gymnasialempfehlung bekommen und ALLE Mädchen.
Es gibt Schulräte, die sich solcher Umstände annehmen sollten … .
Und? Schon nee Quote gefordert??? 🙂
Wenn die Eltern sich das gefallen lassen…
Der eine Junge wurde genderneutral Erzogen. Salz, Zucker und fettfrei vegan ernährt. Auf einer anderen Schule als Gymnasium, wäre der nur Opfer geworden.
Eine Schuldirektorin, die sich in die Ernährung meiner Kinder einmischt, würde ich zum Grillen einladen.
Sagt da Keiner was ?
Lehrer sind im Allgemeinen dumme Menschen. Nicht alle freilich, aber… Wer etwas kann, tut es, wer nicht, der bringt es anderen bei.
Ich selbst war „vielleicht geeignet“ fürs Gymnasium und habe trotzdem einen Hochschulabschluss. Mein bester Freund aus Kindertagen war „nicht geeignet“, er ist heute Arzt.
Des Menschen Wille ist sein Königreich. Anstatt irgendetwas zu verteufeln, sollten wir uns lieber auf den vernünftigen Spruch „Alles in Maßen“ besinnen. Erziehung zum „Maßhalten“ ist aber anstrengend und setzt voraus, Konflikte mit dem teilweise störrischen Nachwuchs auszutragen. Schauen Sie doch mal in die Familien – in vielen geben heute selbst dreijährige Kinder den Ton an, eine Erziehung findet schlicht nicht statt (eher die der Eltern). Verunsicherte Eltern überall – ein Bombardement an Medienausgüssen und Vorschriften, da kann man schon mal das eigene Bauchgefühl überhören.
Es gibt kaum ungesundes Essen bei abwechslungsreicher Ernährung. Viel vom Falschen hat Folgen, zu wenig vom Richtigen auch. 6 mal die Woche Pizza und drei mal täglich Pommes sind sicher anders zu bewerten als einmal die Woche Pizza und gelegentlich Pommes. Mir begegnen häufiger stark übergewichtige Kinder, die Beweis dafür sind, dass Kinder nicht automatisch (nur) essen, was gut für sie ist.
Auch wenn Kinder instinktiv wissen, was gut (und nicht gut) für sie ist, wird am Ende vom Angebot bestimmt, was sie tatsächlich essen. Essenspräferenzen sind meiner Meinung nach typabhängig und werden nicht alleine vom Elternhaus definiert.
Wir waren zu Hause 5 Kinder und ich war die einzige, die jedes Gemüse geliebt hat, insbesondere Spinat, grüne Bohnen, und Kartoffeln, aber auch Fleisch. Nudeln rührte ich nicht an, außer es gab nichts anderes. Meine Schwester hingegen war eine reine Nudelesserin, mochte aber auch Käse und Joghurt. Sie liebte Früchte, die ich bis heute nicht esse (rote Johannisbeeren z.B.). Ich verabscheute Käse, Joghurt, Fisch und sogar Milch, die ich nur stark abgekocht und mit Kabapulver zu mir nahm (mir wurde sogar vom Geruch flau, obwohl ich nachweislich keine Milchunverträglichkeit habe). Dafür liebte ich die dicke Haut, die sich nach langem Köcheln auf der Milch gebildet hatte. Allen anderen grauste es davor.
Ich unterscheide mich auch optisch von meinen Geschwistern und war die einzige Dunkelhaarige mit 4 blonden Geschwistern, komme also offensichtlich mehr nach meiner Mutter und mütterlicherseitigen Oma.
Wir Geschwister sind jeweils nur ein bis zwei Jahre auseinander und insofern glaube ich nicht, dass die Nabelschnur entscheidender Faktor war. Später las ich einmal über die 4 Typen der Blutgruppen-Ernährung und fand uns alle und meinen Partner darin ziemlich gut getroffen.
Meine beiden eigenen Kinder hatten und haben auch komplett unterschiedliche Essensgewohnheiten, aber auch -abneigungen. Was sie partout nicht mochten, mussten sie auch nicht essen.
Salat aßen beide gerne, weiteres Gemüse wurde in kleingehackter Form z.B. unter das Hack gemischt, egal ob in Spaghetti Bolognese, Kartoffelauflauf mit Hackfleisch oder Fleischküchle (Frikadellen). Das mochte sogar der Gemüseverächter. Somit war für den gesunden Aspekt gesorgt, den Rest besorgten selbstgemachtes Eis aus frischen Früchten und Joghurt, mäßig gesüßt oder Fruchtsoßen über dem Pudding.
Hätte ich jeden Tag Pommes und Süßgebäck auf den Tisch gestellt, hätten die Kinder das sicher auch mit Begeisterung gegessen. Hab ich aber nicht, aus guten Gründen.
Mal abgesehen, daß die Entwicklung von Instinkten über Generationen und Jahrhunderte- wenn nicht Jahrtausende, erfolgt. Vor zwei Generationen war es für den überwiegenden Teil der Europäer noch gut und wichtig, sich auf jede Kalorie zu stürzen, derer er habhaft werden konnte, da Sättigung eher die Ausnahme war als die Regel. Dies kann natürlich im Zeitalter der Überversorgung schnell nach hinten losgehen. Oder nehmen wir mal die unterschiedlichen Vorlieben von Frauen und Männern bei der Nahmrung (Frauen Süß – Männer -Herzhaft) Diese stammen noch aus der Zeit als Jäger und Sammler, sind also nach (in Mitteleuropa) 7000 Jahren immer noch zumindest rudimentär präsent.
Wir müssen halt immer Religion betreiben … . Wer erinnert sich noch an den „gesunden“ BMI bis 25? Heute ist er alterbedingt abgestuft und reicht wesentlich weiter. „Trimm Dich 130“ bei welchem der Puls hochgejagt wurde … schnell vergessen. Und vielem anderen Unfug.
Mediterrane Küche ist Fettküche. Gepaart mit „schnellen“ Kohlehydraten. Abgepuffert mit etwas Gemüse. Mahlzeit. Morgens stets nur ein Espresso und ein „süsses Teilchen“.
Absolut „vollwertig“. Und dann erst der Rohkostquatsch. Pfui Deibel. Erst als die Menschen kochen lernten, stieg die Lebenserwartung über 25 Jahre.
Momentan ist das Fleisch „Bäh“. Stattdessen frisst man Unkraut. Nun denn … . Leider kommt Intelligenz vom Fleisch, respektive tierischem Eiweiss. Kein Wunder das so viele „Limitierte“ unterwegs sind … .
Also Schluss mit dem ganzen Unsinn. Alles meiden, was uns „verarbeitet“ vorgesetzt wird wegen der darin versteckten Salz- und Zuckerberge, Triebmittel, Verdickungsmittel, Farbstoffe und anderen Ekligkeiten. Selber machen und dabei essen was einem schmeckt. Geht gut, man muss es nur versuchen.
Als Anfang sollte man sich ein Waffeleisen kaufen … . Und lernen, Obstkompott zu kochen. Dann braucht man einen guten Schmortopf, Fleisch, Zwiebeln, Paprika, Schmorgemüse … dann ist man schon ganz weit vorne … .
Und es muss auch nicht das Kräutlein „ich muss da unbedingt rein, bin aber nirgends zu finden oder schweineteuer“ sein für das Essen. Auch wenn es im Kochbuch steht. Etwas salzen oder gehackte Petersilie und gut ists.
Aber was rede ich offene Türen ein. Bei diesem Autor – der hat „es drauf“. Gott sei Dank, eine Stimme der Vernunft im Meer der Sektenreligionen … .
Übrigens … Sport ist ungesund. Angemessene Bewegung dagegen nicht. Aber das ist eine andere Geschichte.
Das mit dem Essen während der Schwangerschaft stimmt so ganz sicher nicht!
Als meine Mutter mit meiner Schwester schwanger war, hat sie sehr viel Käse gegessen und zwar freiwillig und gerne, meine Schwester hat bis sie fast 30 war, Käse nur mit langen Zähnen zu sich genommen. Bei mir hat meine Mutte viel, und gerne Nüsse gegessen. Jeglicher Art, es war Herbst und Winter – ich esse bis heute keine Nüsse.
Ansonsten? Mein Vater hat, als ich 8 war versucht Sauerkrauteintopf in mich rein zu stopfen, indem er mich zwang den Teller leer zu essen. Als ich den letzten Löffel vol herunter gezwängt hatt, kam alles in hohem Bopgen wieder hoch. Mein Vater saß am Tisch mir gegenüber – ich musste nie wieder etwas aufessen, wenn es mir nicht schmeckte. Nur probieren mussten wir daheim alles.
Der Geschmack ändert sich im Laufe des Lebens.
Und Pizza? Ja, selbstgemachte ist sicherlich ok, da sind dann sogar Vitamine drin. Die Massen an Fertig-Pizzen dagergen und auch viele vom „Lieferhelden“ sind mit zuviel Salz, für den besseren Geschmack gezuckert und mit viel zu wenig frischen Dingen belegt.
Das gleiche betrifft viele Pasta-Gerichte.
Auch und gerade für Kinderkost gilt: Selbst kochen – nicht in Großküchen, sondern daheim. Abwechslungsreich kochen. Mit den Kindern zusammen kochen!
Meiner im Moment Pizza mit Salami. Vorher war was anderes. Einschränkungen nur von meiner Seite, wenn zuviel süsses, Schokolade usw….
Meiner Frau (Lehrerin) war in der Schule ein Mädchen (13,14 Jahre) aufgefallen, welches sehr blass und ausgemergelt daherkam. Auf Nachfrage erklärte sie, dass sie sich „bewusst“ und vegan ernährte, aus was für Gründen auch immer. Da das Ganze immer auffallender wurde, versuchte meine Frau, Sie von einer weniger stringenten Lebensweise zu überzeugen, zunächst ohne Erfolg.
Als sie sie ein Jahr später wieder als Schülerin hatte, war sie richtig aufgeblüht. Was war geschehen? Das Mädchen aß seit ein paar Monaten wieder „normal“, also auch tierische Produkte, mit einer fast unglaublich positiven Auswirkung.
Herr Pollmer, Sie sind für mich einer der wenigen vernünftigen Menschen im Themenbereich Ernährung. Ihre Beiträge auf Ihrer Website lese und höre ich immer mit großem Vergnügen. Alles locker vorgetragen und nachvollziehbar.
Sorry, aber den Beitrag kann ich nun wirklich nicht teilen. Habe selbst Kinder. Und natürlich essen die Kinder von klein auf Gemüse und Obst, wenn man es ihnen vorsetzt. Sie kennen es dann nämlich gar nicht anders.
Adipositas hat sich unter Kindern und Jugendlichen explosionsartig verbreitet, weil Eltern nicht mehr selbst kochen und lieber Cola und Chips anbieten, um ihre Ruhe zu haben. Und klar essen die Kinder lieber Pommes und Pizza, wenn sie die Wahl haben. Das Ergebnis lässt sich auf jedem Schulhof „bewundern“.
Übrigens: Adipöse Kinder finden sich am ehesten an Gesamtschulen, selten an Gymnasien. So viel zu dem Zusammenhang von Bildung und gesunder Ernährung.
Würde ich meine Kinder essen lassen, was sie wollten, würden sie innerhalb kürzester Zeit zu kleinen Tonnen mutieren. So bekommen sie Obst und Gemüse neben Brot und Müsli. Natürlich auch mal Pommes und Süßes, aber in Maßen. Es reicht, wenn sie sich den Kram zwischendurch selbst kaufen – das muss ich als Mutter dann nicht auch noch anbieten.
Sehe ich als Mutter und selbst mal Kind Gewesene genauso.
Zustimmung! In den meisten Familien wird nicht mehr gekocht, man setzt sich auch nicht mehr gemeinsam an den Tisch. Gegessen wird so nebenher.
Kein Wunder, daß Kinder nicht mehr satt werden und literweise Softdrinks in sich reinschütten! Kinder brauchen Vorbilder und Anleitung. Einfach immer weiter frisches Gemüse /Obst anbieten, aber nicht zwingen. Jedes Kind wird definitiv irgendwas finden, was gesund ist UND schmeckt. Es muß ja nicht unbedingt Broccoli sein…
Sorry, aber das sich Adipositas in unserer Gesellschaft aufgrund von „ungesundem Essen“ weit verbreitet hat und das noch „explosionsartig“, dass ist eine reine Medienente. Es gibt kein ungesundes Essen. Das ist definitiv falsch und gänzlich unwissenschaftlich. Es gibt nur Kohlenhydrate, Aminosäuren, Fette und Vitamine, und alle diese vier in der Nahrung enthaltenen Grundstoffe sind für den menschlichen Organismus überlebenswichtig. Und welche dieser vier Grundstoffe eine individuelle Person benötigt, das regelt bei der Gattung des Homo seit 2 Millionen Jahren der Appetit und der Hunger äußerst effizient und erfolgreich. Nicht die „verbauchte“ sondern die „verkopfte“ Nahrungsaufnahme via „Ernährungsberater“ jedweder Art und Ideologien, die sich mit dem Essen als Hauptthema beschäftigen, machen stattdessen den Menschen krank. Im Übrigen ist das Körpergewicht nachgewiesenermaßen im gleichen prozentualen Verhältnis genetisch bedingt wie die Körpergröße. Das glauben Sie mir nicht?! Dann schauen Sie sich doch bitte mal im Internet Photos von eineiigen Zwillingen an. Sie werden nicht! ein! einziges! Paar! finden, bei dem die Abweichung im Gewicht mehr als ein paar Kilogramm entspricht. Wirklich nicht ein Paar! Machen Sie die Probe aufs Exempel und Sie werden sehen, dass ich recht habe.
Ps. Was wollen Sie eigentlich damit sagen, dass es auf dem Gymnasium weniger Kinder mit Übergewicht gibt als auf der Gesamtschule?
Jahrzehntelang haben Ernährungswissenschaftler den wahnwitzig hohen Eisengehalt des Spinats voneinander abgeschrieben und Ernährungspyramiden veröffentlicht, die einer gesunden Ernährung fast diametral entgegenwirkten. Warum um Himmels Willen soll man die Clowns überhaupt Ernst nehmen, verkörpert deren Tun doch meist den Zeitgeist.
Mit Zucker sparsam sein. Das schützt vor übermäßigem Hungergefühl, und das wars dann auch schon was man seinen Kindern mitgeben sollte.
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Nur drei Punkte:
1.) Es gibt Unikliniken, die mit Sulforaphan in der Krebstherapie arbeiten. Es gibt diverse Studien dazu.
2.) Die Kinder heutzutage essen doch überwiegend Pizza, Pasta & Co.. Und, wie sehen die Kinder heute im Vergleich zu Kindern aus z.B. den 70ern aus? Die Zahl der adipösen Kinder in der westlichen Welt nimmt doch stetig zu.
3.) Geben Sie bei google einfach mal „brokkoli ungesund“ ein. Die einzigen Artikel, die diese Aussage bestätigen, stammen von Herrn Pollmer bzw. seinem fragwürdigen Verein EU.L.E..
Nach wie vor bin ich der Meinung, dass ein seriöses Magazin wie TE Herrn Pollmer keine Plattform für die Verbreitung seiner Fake-News bieten sollte. Was Herr Resch von der DUH in Sachen Feinstaub & Co. ist, ist Herr Pollmer von der EU.L.E. in Sachen Ernährung.
Das Aussehen der Kinder kommt daher dass sich viele nicht mehr bewegen dürfen, das sie mit dem Auto in die Schule gefahren werden, statt selbst zu fahren oder zu laufen, dass sie daheim vor dem Bildschirm geparkt werden, statt draußen zu rennen und zu spielen.
Herr Polmer behauptet auch nicht, Kinder sollten sich ausschließlich von Pommes und Cola ernähren, sondern dass man diese Produkte nicht verteufeln soll und andere wie Spinat oder Brokolie nicht verherrlichen soll und da kann ich ihm nur vollumfänglich zustimmen.
Es ist wohl eher ein Mix aus Beidem: es wird nicht mehr gekocht oder gemeinsam gegessen, Kinder müssen sich immer öfter selbst verpflegen.
Die andere Seite ist natürlich die Bewegungsarmut!
Beim ersten Absatz Ihres Kommentars bin ich völlig bei Ihnen. Bewegungsmangel ist neben der falschen Ernährung der Faktor für fette Kinder (ebenso natürlich auch bei Erwachsenen).
Doch, Herr Pollmer verteufelt grundsätzlich in seinen polemischen Artikeln Obst und Gemüse, preist dafür Pommes, Fleisch und Pizza. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch seine Veröffentlichungen der letzten Jahre.
Und genau aus diesem Grund nimmt auch kein Mensch, der sich ernsthaft mit Ernährung beschäftigt (ich rede nicht von Dogmatikern oder Ideologen, sondern einfach von reflektierenden Menschen) ernst.
Eine Krebstherapie ist auch radiologische Bestrahlung. Ist die nun auch deshalb gesund?
So etwas als Argument zu bringen ist schon ….
Sulforaphan mit einer radiologischen Bestrahlung (oder gerne auch Chemotherapie) zu vergleichen, ist schon … (um bei Ihren Worten zu bleiben).
Sulforaphan als vollkommen natürliches Produkt ist eben DIE Alternative zur Chemokeule bei der Krebstherapie, gerade bei Prostatakrebs.
Vielleicht sollten Sie sich einfach mal damit befassen, bevor Sie solche hanebüchenen Vergleiche bringen.
Die „adipösen“ Kinder leben heute im Gegensatz zu ihren Vorfahren nicht mehr auf dem Land, wo sie den ganzen Tag herumrennen können oder in der Stadt, wo ihnen der Grünraum vor der Nase noch nicht wegverdichtet wurde, sondern eingepfercht in winzigen Wohnungen, in denen sie den ganzen Tag vor der Glotze verbringen oder sich einen Rundrücken beim „appen“ holen.
Essen kennen Sie nur aus der Packung, „Mama“ (m/w/d) muss arbeiten und hat keine Zeit – und auch keine Lust, weil er/sie/es es nicht gelernt hat, selbst zu kochen.
Da kann man dann schon mal adipös werden … .
Ach so, dann gab es also in den 70ern in den Großstädten noch keine Kinder, die haben also alle auf dem Land gelebt.
Und jetzt leben die alle in der Stadt, können sich dort nicht bewegen und sind deshalb fett.
Mit Verlaub, ich bin Berliner, 71er Jahrgang und zu meiner Kindheit gab es nicht annähernd so viel dicke Kinder wie heute.
Dass Bewegungsmangel -dies ist aber nicht unbedingt ein „Stadtproblem“, ich sehe inzwischen auch viele adipöse Kinder auf dem Land- mit ein Faktor für Fettsucht ist, ist unbestritten. Doch nur darauf herumzureiten und die Essenszufuhr unberücksichtigt zu lassen, ist falsch.
Immer wieder schön zu lesen, wie amüsant Hr. Pollmer gegen die Ernährungsideologen anschreibt. Wenn es nach denen ging, dann wäre hierzulande der historisch verbrämte vegane Gemüseeintopftag längst schon wieder Pflicht. 😉
Das ist ja noch nicht sooo lange her, dass die „Politiker“ uns das „richtige“ Futter des Oberkostverächters vorschreiben wollten. Und jetzt geht es offenbar wieder los … .
Sie würden nicht glauben, wie beliebt Gemüseeintopf ist. Ich koche öfter welchen und alle lieben ihn, egal wie alt.
Meine Tochter – 30Jahre – is(s)t heute vegan. Als kleines Kind liebte sie gebratene Enten- oder Hähnchen-Bürzel und schlürfte sie gierig herunter. Reines Fett. Das will sie heute nicht mehr hören.
Zu viel Ideologie in der Ernährungs’wissenschaft‘.
„Der Appetit ist ein Steuermechanismus des Organismus; er verlangt nach Nährstoffen, die in genau dem enthalten sind, wonach uns gerade ist.“
Ökotrophologin: „Appetit ist Einbildung!“
Ist wahrscheinlich ne Erfindung des alten weißen Mannes:-))
Das kommt darauf an, ob dem Körper Gelegenheit gegeben wird, seine eigenen Bedürfnisse mitteilen zu können.
Dazu durch den Markt gehen, sehen, riechen und warten … und dann das kaufen worauf man Lust bekommt.
Ist man aber durch Zucker und Salz versaut, wird es schwierig. Dann muss man ganz genau „hinhören“.
Appetit ist keine Einbildung, wird aber von verschiedenen (vermutlich Zusatzstoffen und einseitig bevorzugten Nahrungsbestandteilen) „verdorben“ bzw. fehlgeleitet.
Nach einer Frischsaft- und Leberentlastungskur meldete sich mein Appetit und ich verspürte ich plötzlich deutlichen Appetit auf Sachen, die ich sonst nie aß. Tatsächlich taten sie mir außerordentlich gut (z.B. Ananas).
Das Beste war aber dieses Erlebnisc: Nach einem schweren Sturz hatte ich exorbitanten Appetit auf Champignons (die ich sonst nie aß) und Bananen. Zwei Stunden nach dem Sturz kaufte ich meine Brotzeit in einer Bäckerei und nahm spontan zwei Schokobananen (mit frischen Bananen) anstatt der üblichen Wurstbaguettes. Normalerweise mochte und aß ich kein Süßgebäck. Abends bekam ich heftigen Appetit auf Champignons, ich habe förmlich Dosenchampignons gerochen (obwohl keine da waren) und wäre beinahe noch zur Tankstelle gefahren, um welche zu kaufen. Hätte ich es nicht besser gewusst, ich hätte es für Schwangerschaftsgelüste gehalten.
Einige Tage später riet mir mein Osteopath, wegen des Sturzes unbedingt Kalium zu mir nehmen, da das Körpertrauma den Kaliumbedarf erhöht. Auf meine Frage, welche Lebensmittel kaliumreich sind antwortete er: Pilze, Bananen….. Kein Witz.
An Ihrer Aussage ist schon was dran: der Körper nimmt sich, was er braucht! Wenn man ihn denn lässt….
Die meisten Menschen in D sind mit ihrer zuckerüberfrachteten, künstlichen Nahrung doch total irritiert und garnicht mehr fähig, auf ihren Körper zu hören.
Da Sie gerade die Leber erwähnten: Leber, Magen und Galle brauchen unbedingt auch Bitterstoffe. Diese wurden aber in den letzten Jahrzehnten erfolgreich aus den Gemüsearten ausgegrenzt, da „bitter“ einfach eine unbeliebte Geschmacksrichtung ist. Um so mehr Zucker konsumiert wird, um so einseitiger ist/ wird die Geschmacksbildung!
Ich denke auch,daß jeder normal gesunde Mensch schon seinem Instinkt folgen sollte und das essen , wonach ihm gerade ist. Und im Normalfall umfasst das eben alle Geschmacksrichtungen….
Natürlich. Eine andere Überzeugung würde schließlich die Ökotrophologin arbeitslos machen.
Ich hab mal eine leberfreundliche Ernährung gemacht und alle vorverarbeiteten Lebensmittel weggelassen. Daraufhin stellte sich ein gesunder Appetit hein, sprich, ich bekam Appetit auf Sachen, die mir dann auch sehr gut taten, obwohl sie sonst nicht auf meinem Speiseplan standen.
Ein Erlebnis hat mich aber besonders beeindruckt: Nach einem Sturz bekam ich Appetit auf Bananen und Champignos. So kaufte ich spontan zur Brotzeit statt das übliche Herzhafte zwei Schokobanen (mit echten Bananen). Zuhause am Abend hatte ich so eine Gier nach Champignons (die ich sonst nie esse), dass ich sogar den Geruch von Dosenchampignons wahrnahm und überlegte, zur Tanke zu fahren, um welche zu holen.
Paar Tage später sagte mein Osteopath, ich solle wegen des Sturzes Kalium zuführen, da durch das Körpertrauma der Kaliumbedarf steigt. Auf die Frage nach kaliumreichen Lebensmitteln antwortete er: Bananen, Pilze…