Nun ist die große Transformation, die Umgestaltung aller Lebens- Wirtschafts- und Gesellschaftsbereiche im Dienste einer Klimapolitik auch in der katholischen Kirche angekommen. In seinem Hirtenwort 2023 schreibt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Bätzing unter der Überschrift „Bedenke, Mensch…“: „Wenn wir nun die österliche Bußzeit beginnen, dann wollen wir uns auf einen Weg der Umkehr und der Erneuerung machen. 40 Tage wie Jesus in der Wüste stellen wir uns den Herausforderungen. Im Kleinen vollziehen wir im Kirchenjahr im Zugehen auf das Osterfest, was als große Transformation nötig ist.“
Bätzings Wort ist zumindest aus zwei Gründen überraschend: „Im Kleinen“ vollziehe die Kirche, was „im Großen notwendig“ sei. Damit ordnet Bätzing die Kirche den Belangen des Staates unter. Der Staat ist das Große – die Kirche sein Vollzugsorgan? Gläubige Christen lehnen diese Unterordnung strikt ab. Konkret: Geben Robert Habeck und Annalena Baerbock, das World Economic Forum und der IPPC vor, was die Kirche zu vermitteln hat?
Aber auch eine zweite Frage stellt sich: Die „große Transformation“ ist also aus Sicht des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz „notwendig“? Schauen wir an, was darunter verstanden wird: Es geht um nichts weniger als die Beseitigung der Demokratie zu Gunsten einer autoritären Klima-Diktatur. Die große Transformation soll auch unser bislang höchst privates Leben umkrempeln: Wie wir essen, wie wir leben, bis hin zu der Frage: Wie viele Geschlechter gibt es? Nach der großen Transformation soll man sein Geschlecht jederzeit frei wählen können; und Abtreibung ist inklusive. Im Koalitionsvertrag der Ampel, die sich ausdrücklich zur „Großen Transformation“ bekennt, geht es um nicht weniger als die Abschaffung der Familie.
Konservatismus in der Zeit der großen Transformation
Und obwohl die Mehrzahl der Katholiken über die Skandale der Kirche erschüttert ist, vor allem über den sexuellen Missbrauch, so ist den meisten bewusst, dass deren Ursachen nicht in der Befolgung der Glaubenslehre sondern in ihrer Relativierung zu suchen ist. Viele sind ratlos. Was also tun? Raus aus der Kirche?
Tichys Einblick: Können Sie verstehen, wenn jemand sagt: Ich muss da raus – aus der Kirche?
Bernhard Meuser: Ja, das kann ich sehr gut verstehen. Ich habe mich selbst schon gefragt, ob der Punkt gekommen ist, an dem man aus der Kirche austreten muss, um in der Kirche zu bleiben.
Warum ist Ihnen der Gedanke gekommen?
Wegen anhaltender Piraterie. Ich glaube, da kapern einige gerade das Schiff der Kirche. Als Fahrgast möchte ich, dass das Schiff geistlich auf Kurs bleibt und sich am Kompass des Evangeliums orientiert. Nicht nur bei mir gehen die roten Lichter an, wenn irgendwelche Leute das Steuer an sich reißen. Ich möchte nicht, dass die Kirche unter fremder Flagge segelt, schon gar nicht unter der Rainbow Flag. Woher nimmt man das Recht, eine 2000jährigen Lehrtradition über Bord zu werfen und aus der Kirche Gottes eine angepasste Zivilreligion, eine NGO oder eine Fahrgelegenheit für jede dahergelaufene Ideologie zu machen?
Welches Interesse haben Piraten an der Kirche?
„Nach Golde drängt, Am Golde hängt. Doch alles! Ach wir Armen!“, ahnte schon Goethe. Heute arbeiten viele Leute bei der Kirche, die gut davon leben, aber im Traum nicht daran denken, die anfordernden Prämissen des Evangeliums zu unterschreiben. Jemand hat einmal gesagt: Die glauben selbst nicht, was sie glauben.
Nehmen Sie nur eine Zahl: 800.000 Leute sind bei der Kirche angestellt, aber nur 900.000 Katholiken besuchen sonntags die Heilige Messe. Wenn jeder Kirchenangestellte selber in die Kirche ginge und auch nur einen weiteren Menschen mitbrächte, wären wir bei 1,6 Millionen Kirchenbesuchern. Nun kenne ich aber Menschen, die nicht bei der Kirche angestellt sind, aber trotzdem die Heilige Messe besuchen. Das ist das Problem. Wenn sich die Kirche aufgrund ihrer ökonomischen Potenz zu einer existenziellen Nische für Leute mit Drittinteressen entwickelt, fühle ich mich da nicht mehr wohl.
Also austreten?
Das ist eine schwierige Frage. Mit der Kirchensteuer geschieht auch viel Gutes. Ich möchte nicht wissen, ob die Sorge für die Kinder, die Alten und die Armen besser beim Staat oder bei nicht weiter ausgewiesenen freien Trägern aufgehoben wäre. Würde die Sozialfürsorge der Kirchen von heute auf morgen zusammenbrechen, würde es sehr kalt werden in unserem Land.
Die verblüffende visionäre Kraft des Robert Hugh Benson
Heute bleiben beide Großkirchen den Beweis des Geistes und der Kraft immer häufiger schuldig; sie erscheinen als tief in die Zivilgesellschaft eingelassene bürgerliche Entitäten, gewaltige Arbeitgeber-Organisationen, die Sozialkonzerne steuern und bei nachlassender Nachfrage Erbaulichkeit verwalten. Da ist viel Ballast und wenig Heiliger Geist an Bord. Und wenn wieder einmal Beton hochgezogen wird, höre ich immer häufiger den Satz: „Diesen Quatsch finanziere ich nicht mit meinem guten Geld!“
Kann man nicht vielleicht aus der deutschen katholischen Kirche austreten und trotzdem in der Gemeinschaft der Gläubigen bleiben?
Noch einmal – und nun ins Theologische gewendet: Das ist eine komplizierte Frage. Zunächst einmal ist zu sagen, dass man nicht Christ wird, indem man in ein kostenpflichtiges Melderegister eingetragen, und somit im Babyalter nolens volens Vereinsmitglied wird. Christ wird man durch die Taufe. Sie ist ein Geschenk von Gott und begründet einen von Gott her unauflösbaren Bund. Nicht einmal der Papst kann jemand aus der Taufe herausschmeißen.
Die Mitgliedschaft in einer Körperschaft öffentlichen Rechts gleichen Namens ist ein sekundäres Konstrukt, ein win-win-Geschäft zwischen Kirche und Staat (der übrigens gut an der Kirchensteuer mitverdient), das mit Theologie im strengen Sinn nichts zu tun hat. Also genau genommen, müsste man sagen: Das muss gehen – aus der Körperschaft austreten und trotzdem im „Leib Christi“ verbleiben. Natürlich muss jemand, wenn er Christ ist, auch materiell die Kirche unterstützen. Christsein geht unbedingt auch an deinen Geldbeutel. Traditionell spricht man vom „Zehnten“, der dazu da ist, die Verkündiger des Evangeliums und jene, die den „Dienst an den Tischen“ betreiben, materiell zu versorgen.
Wenn sich dieses berechtigte Anliegen nun verselbstständigt und die Institution zu einem selbstreferentiellen Apparat mutiert, der außer Kontrolle gerät, kann man schon auf den Gedanken kommen: Warum gebe ich mein gutes Geld einer unfruchtbaren Großinstitution, die es veruntreut? Ich könnte es doch dem Priester X geben oder der Gemeinschaft Y?
Nun wird man dafür aber in Deutschland aus der Kirche ausgeschlossen?
Rede vom „systemischen“ Missbrauch lenkt ab von Verantwortung Einzelner
Also, was denn nun: Austreten oder nicht?
Ich kann Ihnen nur sagen, was ich tun werde. Ich werde solange mein Geld via Kirchensteuer der Kirche geben, solange mein Bischof in Einheit mit dem Papst und der Universalkirche ist. Ja, mit dem Synodalen Weg kann es zu echten Konflikten kommen. Sollte mein Bischof ein Häretiker sein und ins Schisma gehen, ist er exkommuniziert – und ich werde den Teufel tun, ihm in die Exkommunikation nachzufolgen.
Was aber, wenn es zu keinem formellen Schisma kommt, wenn wir in eine schmutzige Grauzone geraten, wenn Rom es einfach hinnimmt, dass mein Bischof mich auf seine häretischen Ansichten und seine Privatmoral verpflichten möchte? Dann werde ich aus dieser korrumpierten Bistumskirche austreten, um in der Kirche zu bleiben. Ich werde den Priester finden, der in Einheit mit Rom ist und der mir die Sakramente spendet. Und ich werde mein Geld gut in gläubige Kirchenprojekte investieren. Aber so weit sind wir noch nicht.
Aber das könnten Sie doch schon jetzt tun – und Sie müssten keine diözesanen Betonburgen und keinen ungläubigen Apparat von Funktionären alimentieren?
Bevor jemand, der wie ich die Kirche liebt und immer noch an ihre Erneuerung glaubt, aus der Kirche austritt, muss viel passieren. Was ist denn mit all den hypermoralistischen katholischen Intellektuellen geworden, die der Kirche den Rücken gekehrt haben? Sind sie im Glauben gewachsen? Sind sie dem Lieben Gott ein Stück nähergekommen? Sind sie im Frieden gestorben? Ich habe etliche Biographien dieser Art gesehen. Und überall habe ich diesen Gang ins Eis, dieses langsame Erkalten, diese Bitterkeit wahrgenommen. Es war letztlich doch ein vom Dünkel getragenes Fortstehlen aus der Gemeinschaft – kein Abschied von der Kirche. Es wurde der Abschied von Gott.
Lieber setze ich mich der Kirche aus, wie sie nun einmal ist. Ja, manchmal leide ich wie ein Hund an ihr. Aber ich gehe hin. Sie schenkt mir das Wort Gottes und nährt mich mit den Sakramenten. Und wenn ich einen guten, demütigen Priester finde, der noch glaubt, was er glaubt, dann jubelt mein Herz.
Vielen Dank, Herr Meuser, für dieses Gespräch.
Bernhard Meuser (*1953, verh., 3 Kinder, 5 Enkel) ist ein katholischer Theologe und Publizist. Bekannt wurde er vor allem als Initiator und Hauptautor des in 70 Sprachen erschienenen „YOUCAT“. Er war Geschäftsführer der YOUCAT Foundation, leitete zuvor jahrzehntelang verschiedene Verlage und ist selbst Buchautor. Meuser gehört zu den Gründern der „Initiative Neuer Anfang“, worin Christen ein neues Gespräch über Anthropologie, Ethik, Philosophie, Theologie und Publizistik eröffnen. Angesichts vielfältiger Bedrohungen der menschlichen Lebenswelt will die Initiative die Frage nach dem Menschen neu durchdenken. Selbst Missbrauchsopfer in der Katholischen Kirche, löste im Jahr 2020 sein 432-seitiges Werk „Freie Liebe. Über neue Sexualmoral“ starke Zustimmung und heftigen Widerspruch aus.
Bernhard Meuser, Freie Liebe. Über neue Sexualmoral. Fontis Verlag, Klappenbroschur, 432 Seiten, 20,00 €.
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Ich verstehe die Aufregung nicht.
Wer an ein unsichtbares, aber allsehendes Wesen, an einen gütigen und allwissendes Gott, der sich ausgerechnet Kardinal Marx und Bischof Tebartz-van Elst als Bodenpersonal aussucht, wer an die Jungfräulichkeit Marias nach der Geburt Jesu, die Verwandlung von Oblaten in Fleisch und Wein in Blut und weitere Dogmen der römisch-katholischen Kirche glauben kann, sollte doch kein Problem damit haben, auch noch an 59⅔ Geschlechter und den menschengemachten Klimawandel zu glauben. Und dass Deutschland das Weltklima retten kann ist geradezu biblisch: Euer Gott hätte schließlich Sodom verschont, wenn er dort nur 50 Gerechte gefunden hätte.
Also: Amen and awoman¹!
1: https://www.youtube.com/watch?v=mAyLorS4fXc
Danke für das sehr besonnene und tiefgründige Interview. Eine gute Begründung, nicht aus der Kirche auszutreten. Allerdings überwiegen die Gründe für einen Kirchenaustritt bei Weitem: die reine Tatsache, dass man weiter bezahlt, wird auch von all den verirrten Kirchenfunktionären und Priestern als schweigende Zustimmung gewertet, vor allem dann, wenn man unverändert zur Messe geht. Als Katholik bedarf ich der regelmäßigen Kommunion, die ich im Regelfall nur im Verlauf einer Messe erhalten kann, und ihrer würdig nur dann bin, wenn ich in einem entsprechend „geläuterten“ Zustand bin, was im Grunde eine Beichte voraussetzt. Die deutsche Bischofskonferenz tut so, als sei man exkommuniziert, wenn man aus der Kirche austritt, dh.man sei nicht mehr zum Empfang der Sakramente zugelassen. Damit wollen sie – vor allem bei den Katholiken – Ängste schüren und vom Austritt abhalten. Diese „Drohung“ ist ohne Bestand – machen Sie den Versuch – kein Priester darf in der Realität Ihnen den Empfang verweigern. Wenn er dann noch weiß, dass Sie (seinetwegen und wegen des drohenden Schismas in Deutschland) nicht mehr zahlen, wird ihn das mehr beschäftigten, vielleicht auch ärgern, als wenn er in Ihnen eines seiner zahlreichen Schafe sehen kann, das wie betäubt und geduldig diese dekadente Entwicklung der Kirche mitträgt. Es ist letztlich eine Gewissensfrage, ob ich eine vom Teufel infiltrierte Kirche mitfinanziere, oder ob ich das verweigere und die Gründe hierfür auch kundtue. Mein Gewissen sagt mir, dass ich diese mehr und mehr heidnische und idelogisch verquarzte Organisation nicht länger finanzieren helfen darf, sondern durch einen Austritt auf die Missstände hinweise und mir einen „Wiedereintritt“ für den Fall offenhalte, wenn in der Kirche wieder die Frohe Botschaft verkündet und Seelsorge in der Wahrheit Jesu betrieben wird. Inzwischen entferne ich mich keinen Zentimeter von Gott, sondern versuche nach wie vor jeden Tag in die Heilige Messe zu gehen und nehme dafür auch oft längere Fahrten auf mich, um bei Priestern zu sein, die selbst noch glauben. Und ja, dann jubelt auch mein Herz immer wieder.
Achtung Denkfehler: „Mit der Kirchensteuer geschieht auch viel Gutes. Ich möchte nicht wissen, ob die Sorge für die Kinder, die Alten und die Armen besser beim Staat oder bei nicht weiter ausgewiesenen freien Trägern aufgehoben wäre.“….dieser Satz zeugt von Unwissenheit. Die Kirchensteuern fließen nicht in die Träger um bei diesen „gute Taten“ zu finanzieren. Als erstes mal…50% gehen nach Rom…sind also weg. Die anderen 50% werden auf die Diözesen aufgeteilt…und fließen eben nicht in „Gute Werke“. Die Caritas finanziert sich über Spenden und über ihre Trägerschaften im Gesundheits/Pflege/Krankenbereich….und hier muss man genau hinsehen….was heißt „Trägerschaft“? Betreibt die Caritas die Einrichtungen? Oder fungiert sie nur als „steuerbegünstigter Träger“. Das ist ein breites Thema….dem man bei TE mal nachgehen sollte.
Sehr geehrter Herr Meuser.
Unter der Prämisse, daß Gott das Leben schuf, also von der Genesis, zur Urzelle, im folgenden die Evolution bis hin zum Menschen, der als Ebenbild Gottes gilt: Wie kommt es, daß Bergoglio, CEO Vaticano Inc., und die meisten(?) katholischen Bischöfe & Priester, einen mutwilligen Eingriff in Gottes Werk mit einem als „Impfung“ verharmlosenden gentechnischen Eingriff, ohne Kenntnisse möglicher Kurz- und Langzeitfolgen gutheißen, sie es sogar als „Christenpflicht“ quasi als Seelenheilgarantie predigen, und „Ungeimpfte“ als Glaubensabtrünnige & Zweifler de facto aus der Kirche ausschließen?
Was ist mit den vielen Kranken & Alten, die von den evangelischen & katholischen Amts & „GeschäftsKirche“ alleingelassen verrexxxxx? Haben sich nicht damit die „evangelischen“ & „katholischen“ Kirchen“ selbst exkommuniziert indem sie Gottes Werk, den Menschen, als „unvollkommen“ herabwürdigen, menschliche biochemische Techniken als göttlich erhoben, und sein Gebot von Nächstenliebe & Barmherzigkeit, bewußt & vorsätzlich unterließen?
Außerdem, nicht nur die obigen Tatbestände, sondern auch finanzielle Beteiligungen an lebensgefährlichen & illegalen Schleusereien sind es, die nmM. eine finanzielle Unterstützung an sich schon verbieten. Die nebenbei -noch- geleisteten guten Taten verblassen zunehmend dagegen, zumal wenn jetzt begonnen wird auch aus „kirchlichen“ Alten & Pflegeheimen Menschen rauszuwerfen, damit noch mehr G€ld an/mit sog. Flüchtlingen generiert werden kann -> Peter Hahne ua.
Das kommt daher dass das Kirchenpersonal überwiegend aus abgehobenen Weicheiern besteht die denken das sie dem aktuellen Trend, was auch immer das ist, folgen müssen um die Gläubigen in der Kirche zu halten.
Das Gegenteil ist der Fall aber sie merken es nicht oder wollen es nicht merken.
Wie gemütlich ist es doch den Vorgaben der Regierung zu folgen besonders dann wenn diese ANGEBLICH zum Wohle der Menschen agiert.
Sei es Corona oder Klima.
Da braucht man sich als Kirchenfuehrer selbst keine Gedanken mehr zu machen ob das alles richtig ist. Die Bequemlichkeit hat Vorrang vor den Bedürfnissen der Gläubigen!
Und es geschieht doch alles nur zu deren Besten!
Gerne wird Verzicht gepredigt aus der warmen und materiellen Sicherheit.
Mit dem christlichen Glauben hat das nichts mehr zu tun!
Ich habe über 40 Jahre in dem Dorf gelebt in dem Bätzing geboren und aufgewachsen ist. Ich kenne ihn aber nur vom sehen.
Das Dorf ist oder war ein sehr katholisches Dorf indem die Menschen , und auch ihre Pfarrer, eigentlich überwiegend mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität standen. Zumindest zu der Zeit als Bätzing dort seine Kindheit und Jugend verbracht hat.
Scheinbar hat ihn das aber nicht sonderlich geprägt.Ich wundere mich nicht zum erstenmal über sein Verhalten.
Ich bin Katholikin und bleibe es auch.
Das halte ich es mit Herrn Meuser bei dem ich mich herzlich bedanke:
„Lieber setze ich mich der Kirche aus, wie sie nun einmal ist. Ja, manchmal leide ich wie ein Hund an ihr. Aber ich gehe hin. Sie schenkt mir das Wort Gottes und nährt mich mit den Sakramenten. Und wenn ich einen guten, demütigen Priester finde, der noch glaubt, was er glaubt, dann jubelt mein Herz.“
Danke für diese Interview.
Wir alle haben ja eine Einstellung zur Kirche. Wir kommen nicht an ihr vorbei. Ob wir ihr angehören oder nicht.
Ich bin vor 30 Jahren ausgetreten, weil ich die Verwicklung von Kirche und Staat nicht mehr ertrug.
Und ich bin vor 15 Jahren wieder eingetreten, weil ich verstanden habe, daß das eben keine Rolle spielt. Daß ich katholisch „bin“, egal, ob ich das will oder nicht. Also stehe ich auch dazu. Mit diesem Papst und den komischen Funktionären, aber auch mit wunderbaren Priestern und einzelnen. Die Kirche war innerlich schon übler dran.
Und ich engagiere mich in meiner Kirche. Um genau die beschriebene Entwicklung hin zu einer weiteren grünen NGO zu verhindern.
Eine Glaubensgemeinschaft kann prinzipiell gar nicht konservativ genug sein, vertritt sie doch überzeitliche, überörtliche und überpersönliche Prinzipien über die Sterblichkeit des Menschen hinaus. Die katholische und evangelische Kirche sind nur durch das Wort Christi legitimiert, und ihren Auftrag haben sie zuvörderst darin zu sehen, die Frohebotschaft zu verkünden. Damit geben sie den Gläubigen eine feste Orientierung in einer grundsätzlich unübersichtlichen Welt. In dem Maße aber, wie die katholische und, weitaus schlimmer noch, die evangelische Kirche diesen Auftrag beiseiteschieben und sich, eilfertig den gerade lautstärksten Modetorheiten nachlaufend, immer mehr verweltlichen, hören sie beinahe unwiederbringlich auf, ein Glaubensanker zu sein. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist der Glaube jedenfalls in der katholischen Kirche nicht stärker, sondern ausweislich der vielen Kirchenaustritte offensichtlich schwächer geworden. Und die in einer Art schleichender Selbstauflösung begriffene evangelische Kirche verzeichnet tatsächlich noch höhere Austrittsquoten, obschon sie ja alle angeblich unter den Nägeln brennenden eingeredeten Ängste und Sorgen auf das politisch korrekteste bemäntelt. Anscheinend stärken pseudoreligiöse Propagandaphrasen des Klimawahns oder Genderunsinns keineswegs den Glauben, sondern führen zu Relativismus und letzten Endes zu Orientierungslosigkeit. Am meisten haben beide christlichen Kirchen allerdings an Zuwendung in der Coronazeit verloren, als sie sich als Büttel der Staatsgewalt für die Gläubigen zeitweise unerreichbar gemacht haben; denn selbst in den moralischen Abgründen des Nationalsozialismus und Kommunismus waren die Türen der Kirchen niemals so abweisend verschlossen, und niemals wurde die Seelsorge so vernachlässigt; und niemals zuvor wurde statt der Frohbotschaft die panikgetriebene staatliche Propaganda verkündet. Es ist tragisch, daß viele Gläubigen dies ihrer Kirche nicht verzeihen können, aber es ist die Schuld der Kirchen.
Vielen Dank für den schönen Beitrag. Die Kirche ist kein Verein, in den man nach Belieben ein- und austritt. Vor allem sollte man nicht denken, ein Austritt hätte irgendwelche positiven Konsequenzen. Das ist in etwa so, wie aus Protest nicht mehr an wählen zu gehen. Prozentual stärkt das eventuell sogar die Fanatiker.
Es ist leider ein bisschen unbequem: Wir müssen uns ein- und mitmischen, und wer an Gott glaubt, sollte das in einer Kirche tun. Ich habe auch viel, viel anderes zu tun…. aber mittlerweile ist der quasi-religiöse Wahn (Gender, Klima) so weit gediehen, dass wir aktiv werden MÜSSEN. Es ist enorm wichtig, dass die Kirchen nicht auch noch gekapert werden.
Sehr vernünftige Worte des Herrn Meuser.
Ich hadere auch seit deutlich über 20 Jahren mit der Frage, austreten oder bleiben und bin bis heute geblieben.
Das deutsche Modell Amtskirche als „öffentlich-rechtliche Körperschaft mit Wohlfahrtkonzern“ ist in seiner staatsnahen und damit automatisch politiknahen Ausgestaltung teilweise unerträglich geworden.
Der transzendente, spirituelle Kern der ganzen Veranstaltung „Kirche“ aka Religion gerät seit Jahrzehnten immer deutlicher unter die Räder, ins gesellschaftliche Abseits. Messen werden immer einseitiger Spektakel für Alte und sehr Alte, die Verluste zu verarbeiten versuchen oder dem eigenen Ende schon direkt ins Auge sehen. Jugendarbeit findet natürlich noch statt, aber durchzogen von Anbiederungen an Politik, Zeitgeist und Geschäftsinteressen.
OK, das Problem ist nicht neu. Seit Kaiser Constantin sind Politik und Kirche schwer zu trennen und symbiotisch verbunden. Selbst das „dunkle“, wirtschaftlich und wissenschaftlich wenig ergiebige Mittelalter konnte die „Amtskirche“ insb zum eigenen wirtschaftlichen Vorteil nutzen.
Das Bonmot „halte du sie arm, wir halten sie dumm“ als vermutlich fiktiver Dialog zwischen einem Kaiser und Kardinal bringt jahrhundertelange Praxis dennoch gut auf den Punkt, wie Amtskirche insb in Zentraleuropa seit Jahrhunderten „läuft“.
Erst die bürgerliche Moderne, incl sozialistischer Strömungen ab ca der französischen Revolution brachten staatliche Schulen außerhalb kirchlicher Strukturen, der bis heute zahllose Innovationen folgten. „Dumm halten“ funktioniert immer weniger, was allerdings auch den „Armhaltern“ aka staatlichen Strukturen aka Regenten aka heute Politikern nicht sehr gefällt. Heute müssen sie sich um das „Dummhalten“ selber kümmern, was zahllose staatliche Angriffe auf die Freiheit des Internet zwanglos erklärt.
Die Macht über (die richtigen) Informationen und das Geld der Masse lang schon immer in den Händen weniger, Staaten neigen immer und überall dazu, diese Privilegien in eigener Hand zu halten. Graduelle Unterschiede zwischen verschiedenen Länder und Gesellschaften gibt’s natürlich, aber der Grundtenor zugunsten staatlicher Macht, von der eher nur wenige persönlich profitieren, ist uralt und fast schon universell.
Genau das war das revolutionäre in der Botschaft Chisti. Schmeißt die Händel und Krämer aus dem Tempel, gib dem Kaiser was ihm gebührt und ansonsten scher Dich nicht um irdische, weltliche Güter, das Himmelreich kommt, es ist nicht nur eine nette Idee, sondern durch eigenes Verhalten erreichbar.
Das klingt heute schon fast nach anarchistischer Gleichgültigkeit gegenüber Staat, seiner Macht, seinen Waffen und Gewaltoptionen.
Johannes Paul wurde mit seinem „Fürchtet Euch nicht“ zum Bestatter des Kommunismus, zumindest erst in Polen, dann scheinbar insgesamt.
Heute klingt alles genau umgekehrt: „fürchtet euch“ vor Klima, Inflation, Jobverlust, Corona etc, folgt und gehorcht, egal welchen Stuss wir Anrichten, wie diametral wir der Lehre Christi widersprechen und komplett entgegengesetzt handeln.
Kirche wurde Big Busisness statt aus dem Tempel vertrieben, Arme und Schwache wurden zum guten Geschäft, das Himmelreich ist zur netten Geschichte für Omis degradiert, das weltliche Reich der Staaten und Mächtigen wurde zum ein und alles – auch und insbesondere unserer Kirche.
Und in dieser Komfortzone der „Etablierten“ ist gut leben, zumindest für die Etablierten. Jedes Jahr werden aberwitzige Summen verbrannt, weil sie halt da sind und immer neues Geld nachfließt. Mögen Einzelne integer und bescheiden geblieben sein, wovon ich über die Jahrzehnte Gottseidank einige kennenlernen durfte, aber die breite Mehrheit im Geschäftsmodell Kirche, Wohlfahrt erfolgreich angekommen – das sprichwörtliche „Gutmenschentum“ ist außerordentlich lukrativ, nur selten frei von unendlicher Heuchelei – Bigotterie.
Aber auch das ist nicht neu. Die Bettel- und Schweigeorden haben schon vor Jahrhunderten die gleichen Probleme vorgefunden und ihre Schlussfolgerungen daraus gezogen, manche haben die interne Revolte sogar überlebt. Nur haben sie nie die Übermacht im großen Tanz um Geld, Einfluss und Ansehen gewonnen. Wollte man Luther so deuten, wäre eine Blick auf die heutige EKD wenig als „Erfolg“ zu deuten, deren Tanz mit dem Staat aka dessen gewünschten Zeitgeist ist noch viel unverfrorner als unserer.
Bleiben oder gehen, schwierig.
Ich gehe gerne außerhalb von Deutschland in unsere Häuser des Herrn, insb in Südeuropa, kann dort noch etwas Ruhe finden und hinhören. Natürlich sind auch dort ähnliche säkulare Trends wie bei uns bereits Realität, aber bei weitem noch nicht so vollzogen wie bei uns.
Frieden und Wohlstand sind vermutlich generell kein optimales Umfeld. Armut, Elend, Kriege, Tod, Krankheiten und Not fordern Hoffnung und Zuversicht, einfach zum überleben oder Begleitung beim Sterben. Wer stirbt schon gerne allein, irgendwo im Heim oder Krankenhaus?
Wenig überraschend daher, wo Glaube noch gelebt wird und wo er zum Geschäftsmodell wurde bzw bleiben konnte.
Schwierig!
Früher verließ man die Kirche, weil man den Glauben an Christus verloren hatte, las ich sinngemäß in einem anderen Forum, heute aber verlasse man die Kirche, um sich seinen Glauben an Christus und Gott zu erhalten.
Es ist dann viel Platz für die „Kirche ohne Steuern“.
Die Schilderung des Autors hier macht klar, dass nicht mal mehr die 800.000 Kirchenmitarbeiter und ihre engsten Angehörigen regelmäßig zum Gottesdienst gehen. Die Substanz christlichen Lebens ist verweht.
Da braucht es dann mehr Substanz außerhalb der Amtskirche und mehr unabhängiges Gemeindeleben.
So wie hier.
Es ist an der Zeit, Glauben und Gemeinschaft außerhalb der steuerpflichtigen Gemeinschaft zu stiften.
Christus hat Kirchensteuer weder erhalten noch eingefordert.
Mit Gott, mit Jesus und mit der Heiligen Schrift kannst Du die Welt, die Menschen, das Leben und Dich selbst besser verstehen. Da steckt das Wissen und die Erfahrung von Jahrtausenden drin. Nutze so du magst die Gelegenheit, im Angesicht Gottes zu leben.
Ich stehe voll und ganz hinter dem Christentum, aber aus der katholischen Kirche bin ich ausgetreten. Da die eben nicht mehr voll und ganz hinter dem Christentum steht. Siehe das Kreuz ablegen in Jerusalem zugunsten der Moslems.
Lieber Bernhardino,
auch mich hat das Ablegen des Kreuzes durch höchste kirchliche Würdenträger im Nahen Osten arg irritiert.
Jerusalem ist für Christen und Juden und Moslems eine heilige Stadt.
Wenn die Christen in der arabischen Diaspora sehen:
die höchsten deutschenWürdenträger trauen sich in einem muslimischen Umfeld nicht, das Kreuz zu tragen,
dann werden sie entmutigt.
Die Vermittlung christlicher Werte und des christlichen Glaubens and die neu Zugewanderten wäre eine der Aufgaben der christlichen Kirchen.
Die findet nicht statt. Eine Evangelisation auch nicht.
Die Amtskirchen leuchten nicht mehr.
Das o.g. Problem habe ich auch – mit der evangelischen Kirche. Auch ich bin noch Mitglied. Aber eines hat mir die aktuelle Entwicklung gezeigt: Die Bedeutung des ersten Gebots: Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
Ich sehe viele Pfaffen um goldene Kälber tanzen – sie anbeten, sei es Klima, Gender etc. Dabei benutzen sie den Namen Gottes, ihre Schäfchen zum Tanz ums Kalb zu folgen. Somit verstoßen sie m.E. auch gegen das zweite Gebot: Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.
Schon in den 80ern hieß es immer gerne: ich brauche keine Kirche. Beten kann ich auch im Wald. Aber tun es die Menschen dann auch? Und viel wichtiger: drehen sich die Gedanken dann nicht früher oder später nur noch um die eigene Achse und christlicher Glaube mutiert zu so etwas wie Gnosis? Wenn ich eins verstanden habe, dann, dass Christsein immer der Gemeinschaft bedarf. Sie wissen schon: wo zwei oder drei in meinem Namen… nicht einer. Und ich erlebe es selbst immer wieder Sonntags, dass einem diese Gemeinschaft Kraft für die Woche spendet.
Und nein, tatsächlich nicht jeden Sonntag, da hakt die seltsame Rechnung mit den 900.000 im Artikel doch ein wenig, denn trotzdem würde ich mich immer noch als regelmäßigen Besucher bezeichnen.
Austreten käme für mich nie in Frage, denn es bläst nur denen die Segel auf, die im ÖR und anderen christenfeindlichen Medien nur zu gerne die schwindenden Zahlen auf dem Silbertablett präsentieren, da sie Gott und (christlichen!, bei anderen Religionen, die angeblich zu Deutschland gehören hat man ja Samthandschuhe an) Glauben weiter diskreditieren und zu Gunsten ihrer eigenen, verque(e)ren Pseudoreligion für immer begraben wollen.
Sicher braucht die Institution immer wieder Erneuerung und die Rückbesinnung auf die Kernaussagen des Evangeliums – aber Verändern entsteht nur durch Engagement. Durch Nichtwählen werden sie auch keine Wahl gewinnen sondern sie „helfen“ damit nur den falschen. Ich sehe gar nicht ein, diesen grünen Gender-Agitatoren (und „Antichristen“ wenn Sie so wollen) das Feld zu überlassen!
Was ich persönlich auch immer wieder faszinierend finde und auch mir zeigt, dass ich Kind meiner Zeit bin: „Bewahrung der Schöpfung“, Umweltschutz, Tierschutz oder gar Klimaschutz. Wo genau steht zu diesen Themen irgendetwas im Alten oder auch Neuen Testament? Spontan fällt mir zu diesem Komplex nur „Macht Euch die Erde untertan“ und „mehret Euch!“ ein. Wenn man objektiv diese Aussagen betrachtet, sind sie das genaue Gegenteil der „großen Transformation“.
Es ist letztlich selbstverständlich, dass man die Erde als Gottes Werk respektiert. Was aber heutzutage passiert ist, dass die Schöpfung selbst zum Gott erklärt wird und ihre von den Medien hochgejazzten „Propheten“ gleich mit. Ich fühle mich gerade tatsächlich ein wenig an die Zeit Jesu erinnert, in der die Leute vielen Blendern und falschen Messiasen hinterhergelaufen sind.
Amtskirche,allein dieses Wort sagt alles,ein Amt ist eine Behörde und somit Staatlich und weisungsgebunden.
Ich bin ein Kreationistisch Evangelikaler Fundamentalchrist, für mich zählt einzig und allein Gottes Wort und die Bibel ist mein Wegweiser,dies lebe ich von ganzem Herzen.
Das ist z.b. auch der Grund weshalb ich als 3xU diesem ganzen Virenschwindel von Anfang an keinerlei Glauben geschenkt habe, und diese Politik zutiefst ablehne.
Mein Leben und meine Hülle sowie meine Seele gehören einzig und allein Gott,und meine Liebe gilt Jesus Christus, und genau deswegen bin ich schon mit 14 Jahren (ich bin Baujahr 1962)aus der Evangelischen Kirche ausgetreten,denn schon in den 1970er Jahren zeichnete sich der heutige Zustand dieser sogenannten Amtskirchen ab.
Allen hier im Forum eine gute Fastenzeit Gottes Segen und ein frohes Osterfest!!!
Einfach nur abenteuerlich was der Bischof betreffs großer Transformation da von sich gibt. Mit anderen Worten, er hat sich des selbständigen Denkens auch im Sinne seiner Kirchenmitglieder entwöhnt oder er hat sich nur einfach den Herrschenden gnadenlos zum eigenen Vorteil unterworfen. Ich befürchte Beides trifft zu!
„für die große Transformation“ und „Impfen ist Liebe“ haben eine Sprengkraft, die diese 2000-jährige -nicht gerade an Irrungen und Wirrungen arme- Institution endgültig zum Einsturz bringen könnte. Dieser Papst stellt die Existenz seiner Kirche genauso zur Disposition wie damals vor 500 Jahren die Renaissance-Päpste mit ihrem wenig christlichen Lebenswandel. Damals war die Reformation das Resultat. Ob man heutzutage eine Gegenbewegung noch so lokal eingrenzen kann, ist mehr als fraglich.
Mit Gott, mit Jesus und mit der Heiligen Schrift kannst Du die Welt, die Menschen, das Leben und Dich selbst besser verstehen. Da steckt das Wissen und die Erfahrung von Jahrtausenden drin. Nutze die Gelegenheit, im Angesicht Gottes zu leben.
Die katholische Kirche ist seit Konstantin Herrschaftsinstrument. Sie hat aber auch, gerade auch aufgrund ihrer Verwaltungsstrukturen zum weltweiten Erfolg Europas beigetragen.
Nun bröckelt die Kirche und der Glaube und der Erfolg Europas. Ob die Kirche nun bröckelt, weil der Erfolg bröckelt oder ob der Erfolg bröckelt, weil die Kirche bröckelt, möge sich jeder überlegen. Auf jeden Fall entsteht ein Vakuum, das von andersgläubigen Zugereisten ausgefüllt wird. Die Kirche hat nicht mehr die Kraft, die Zugereisten spirituell zu integrieren.
Die Kirche macht keine echten Angebote mehr zur Evangelisation. Da werden Zugereisten keine Bibeln und keine christlichen Schriften in deren Muttersprache überreicht. Da werden die Grundlagen des Christentums nicht mehr erklärt und es wird nicht mehr für die christliche Lehre geworben. Eher gehen dann mal in Hamburg dreitausend Salafisten auf die Straße, als das in einer christlichen Kirche mal hundert Leute zusammenfinden.
Die katholische Kirche hatte mal einen universalistischen Anspruch. Marx und Bedford Strohm als Protestant hängen aber jetzt im Nahen Osten die Kreuze ab und entmutigen die Christen in der arabischen Diaspora.
Sie werden zu regierungsgesponserten Lehrmeistern der Welt. Das Kirchenvermögen zu verwalten, das in Jahrhunderten angesammelt worden ist, scheint interessanter, als die ursprünglich massgebliche spirituelle Komponente des Christentums.
Früher verließ man die Kirche, weil man den Glauben an Christus verloren hatte, las ich sinngemäß in einem anderen Forum, heute aber verlasse man die Kirche, um seinen Glauben an Christus und Gott zu behalten.
Es ist dann viel Platz für die Kirche ohne Steuern.
Die Schilderung des Autors hier macht klar, dass nicht mal mehr die 800.000 Kirchenmitarbeiter und ihre engsten Angehörigen regelmäßig zum Gottesdienst gehen. Die Substanz christlichen Lebens ist verweht.
Da braucht es dann mehr Substanz außerhalb der Amtskirche und mehr unabhängiges Gemeindeleben.
So wie hier.
Wir sind Zeuge, wie ein neuer, quasireligiöser Wahn entsteht, aber wir weigern uns zu erkennen, dass das, was vor 2000 Jahren begann, nichts anderes war. Gott ist Mensch geworden, ein geniales Bild des Menschen. Eine gotische Kathedrale zeugt vom Glauben der Menschen, mag sein, Dieser war aber nichts anderes als Wahn, Illusion. Die „Arbeitshypothese Gott“ wird in keinem Bereich mehr benötigt, in keinem. Das hat übrigens schon Bonhoeffer vor 90 Jahren erkann, eine Art Heiliger der ev. Kirche. Er flüchtete sich in eine vermeintlich „Glaubenserfahrung“ und letztlich auch in die politische Aktion. Uns steht eine neue methaphysische Wandlung bevor: Der Mensch wird Gott, die passende Ideologie dazu der Transhumanismus. Die große Transformation, die seit 500 Jahren in Gang ist, wird im Ergebnis das absolute Gegenteil von dem sein, was Christen erhoffen und erstreben. Einst war das Christentum die große Transformation, der Zerstörer der alten, antiken Welt, und Errichter eines totalitären Imperiums. Die rationale antike Welt hat damals auf das Christentum geblickt, wie wir auf die Klimagläubigen. Bald werden, wie um 300, die Techniker der Macht das Ruder übernehmen. Das Christemtum ist Geschichte.
„Die rationale antike Welt hat damals auf das Christentum geblickt, wie wir auf die Klimagläubigen.“ Das ist mir dann doch ein wenig zu schwarz-weiß gedacht. „rationale antike Welt“ ja es gab die Philosophen und Wissenschaftler und diese hatten in der Oberschicht auch eine sehr starke Resonanz, aber in der breiten Masse der Bevölkerung waren Aberglauben mindestens genauso vertreten wie im ach so dunklen Mittelalter. Man war extrem stark an verschiedensten orientalischen Religionen (Christentum, Mithraskult u. a.) interessiert. Auch ich bin sehr von klassischer antiker Kultur beeindruckt, aber natürlich nicht jeder Römer (genauer: Bewohner des römischen Reiches) wohnte in einer Villa mit Fußbodenheizung, fließend Wasser und studierte Plato und Aristoteles.
Die Römer haben ihren Kaiser als gottgleich angebetet und ihm Tempel gebaut. Da hat also schon mal der Mensch versucht, Gott zu werden. Das Ergebnis kennen Sie. Jeder Versuch ist bisher gescheitert und wird scheitern, ob dieser Scheingott nun Tiberius oder Greta heißt. Weil er immer an denselben Schwächen des Menschen scheitern muss. Weil der Mensch im Gegensatz zu Gott eben fehlbar ist.
Das Christentum ist eine kostbare Geschichte.
Für Europa war es eine Geschichte des langjährigen Erfolgs.
Nicht nur der langjährigen Kriege.
Der einigende Kult hat es Europa ermöglicht, weltweit erfolgreich zu sein.
Jetzt allerdings geht seine Prägekraft zurück.
Jetzt reicht es nur noch zur Regierungspropaganda.
Zur Spiritualität und zur Transzendenz reicht es nicht mehr.
Das Christentum ist genauso wenig Kulturvernichter, wie es der „weiße Mann“ an sich ist. Menschen hauen sich nun mal die Köpfe ein – und das manchmal sogar, obwohl ihr christlicher Glaube sie etwas anderes lehrt. Denken Sie, andere Kulturen wären da besser gewesen?
Ja. Die Heiden haben sich die Köppe eingehauen, aber nie wegen Religion. Sie haben nie behauptet, Andersgläubige zu verkloppen wäre irgendwie heilig. Deus Io vult…
Nehmen Sie nur eine Zahl: 800.000 Leute sind bei der Kirche angestellt, aber nur 900.000 Katholiken besuchen sonntags die Heilige Messe. Hier kann man spekulieren. Wenn man davon ausgeht, daß von den Beschäftigten 20% jeweils einen guten Grund haben, nicht in den Gottesdienst zu gehen, obwohl sie gewissermaßen durch den Dienstherren informell verpflichtet sind, dann sind von den 900T Besuchern gerade mal 116T von außerhalb der Blase, das sind keine 13 Prozent. Man könnte auch umgekehrt sagen, bei 87% derer, die in den Gottesdienst gehen, liegt eine hohe Abhängigkeit hinsichtlich des eigenen Lebens vor, hinsichtlich des Broterwerbs. Das könnte man auch Korruption nennen, Gewährung von Lebensunterhalt gegen Unterwerfung unter eine Religion, bzw. deren Interpretation durch den Klerus. Wer den Klerus erobert, bestimmt dort die Richtung. Wer mit Katholiken zu tun hat oder einer ist, muß bei Gottesdienstbesuchern auf der Hut sein. Deren Gefolgschaft ist mit hoher Wahrscheinlichkeit gekauft. Was man von solchen hält, die sich kaufen lassen, liegt im Auge des Betrachters. Ich bin ganz gewiß nur Einer unter Vielen, die so etwas nicht schätzten.
? Persönlich habe ich der Amtskirche schon vor 30Jshren den Rücken gekehrt, weil ich die Bigotterie nicht mehr ertragen habe. ? Wie sich gerade wieder zeigt, besonders in Berlin, war dies die einzig richtige Entscheidung. ? Ich muss keine Kirchensteuer zahlen um christliche Werte zu leben, im Gegenteil. Viele glauben, mit ihrem monatlichen Scherflein an Multi-Millionen-Konzerne haben sie ihren Teil getan und gut ist. ? Christ sein bedeutet Nächsten- und nicht Fernstenliebe, bedeutet Barmherzigkeit gegenüber Schwächerin, bedeutet mehr Sein als Schein, alles Eigenschaften, die in unserer Ellenbogengesellschaft längst komplett unter die Rädern gekommen sind. ?
„sollte man gehen, um zu bleiben?“
Eine sehr gut formulierte Frage, von essentieller Lebensbedeutung.
Gehen, aber wo dann bleiben?
Eine rein geistige Heimat ohne institutionelle Heimat kann nicht gesellschaftlich wirksam sein.
„L’art pour l’art“ ? ist daher die Frage.
Kann es einen geistige Existenz, ohne institutionelle Existenz geben?
Daher muss die Antwort lauten: Nicht gehen, sondern Reformieren.
Wie auch bei allen anderen Religionen, hat auch die katholische Institution „Kirche“ den religiösen Glauben ausschließlich als Instrument der eigenen Machtausübung missbraucht, wie auch der weltlichen Macht ihre Herrschaft abgesichert,
indem sie sich der Weltlichen Macht unterworfen hat, seit ihrer Verstaatlichung durch Kaiser Konstantin (Konzil von Konstantinopel 381). Nur die Verstaatlichung hat ihre matereille Existenz über 1700 Jahre hinweg gerettet und garantiert.
Die Lehre Jesus Christi war nur die Tarnkappe der Täuschung.
Durch die Säkularisierung, hat die Kirche die materrielle Garantie ihrer Existenz und ihre institutionelle Macht verloren, womit sie immer weiter fortschreitet auf dem schon seit 1700 Jahren eingeschlagenen Weg, sich von den Werten der christlichen Religion zuentfernen.
Was ist ihre Rettung? Gehen um zu bleiben?
„MitgliederschwundEvangelische Kirche verliert Hunderttausende GläubigeDer Trend ist ungebrochen: Die christlichen Kirchen in Deutschland verlieren immer mehr Mitglieder. Bei den Protestanten ging deren Zahl um knapp drei Prozent zurück.“
https://www.spiegel.de/panorama/evangelische-kirche-verliert-hunderttausende-glaeubige-a-cc701ab4-f259-4977-b26a-6c6923466b4b
den Protestanten gefällt wohl der Shuttleservice vom Mittelmeer in die soziale Hängematte immer weniger.
Austritt ist die einzig richtige Antwort für die Normalbevölkerung.
Leider tut das der fortdauernden Finanzierung der Kirche durch den Steuersäckl keinen Abbruch. Viel lukrativer für die Kirchen als die Mitglieder sind die vielen illegalen Migranten. DIE bringen das Geld. Der Staat zahlt (von UNSEREM Geld!) den Kirchen sehr viel Geld für die Versorgung der illegalen Migranten und für die Unterhaltung des kirchlichen Versorgungsapparats. Daher auch die andauerende Bereitschaft, MEHR Illegale ins Land zu holen bis hin zur Anschaffung eigener Schiffe. In der Wirtschaft nennt man sowas Absatzfinanzierung.
Deshalb muss es den Kirche im Prinzip egal sein, wie viele von uns deutschen Mitgliedern austreten, auch wenn es wegen des „Shuttleservice ist. Der Euro rollt trotzdem, ob wir es wollen oder nicht. Übrigens werden auch die Bischöfe durch uns alle finanziert, auch durch die Nicht-Mitglieder. Solange sich das alles also lohnt, solange es durch die illegalen Migranten MEHR Geld gibt als durch die Mitglieder, solange werden wir der Kirche auch vollkommen egal sein. Die Organisation Kirche ist ein purer Wirtschaftsbetrieb und sie verhält sich auch so – bloß für die Gläubigen wird das verschleiert, denn sonst würde es ja auch nicht funktionieren.
Das war übrigens nie anders. Als die Kirche vor etwa 1400 oder 1500 Jahren feststellte, dass so ein Abendmahl ganz schön ins Geld geht (es wurden damals tatsächlich regelmäßig Arme gespeist), wurde aus dem echten Abendmahl ein symbolisches Abendmahl. Plötzlich ging es nicht mehr um die echte Speisung von Armen, um Barmherzigkeit also, sondern es ging um einen symbolischen Akt, bei dem an Christi Abendmahl gedacht werden sollte, OHNE DABEI SATT zu werden… eine rein „geistige“ Aktion also. Da ging es auch schon nur um’s Geschäft.
Der Evolutionsbiologe Carel van Schaik und der Historiker Kai Michel erklären in „Das Tagebuch der Menschheit“ die Bedeutung der Religion anhand von Bibelexegese aus sozialbiologischer Perspektive. Über Jahrhunderte war das Christentum der Kit, der die fragilen europäischen Gesellschaften zusammen hielt. Unter dem Ansturm der Aufklärung und der Naturwissenschaften ist dieser Kit spröde geworden, bröckelt mittlerweile arg. Geblieben ist die genetisch bedingte Neigung der Menschen zum magischen Denken, die Sehnsucht nach Spiritualität und die Suche nach Metaphysik. Leider verweigert die protestantische Kirche noch stärker als die katholische das Füllen dieser Lücke, wollen ihre identitätsstiftende Funktion partout abstreifen. Dabei war Jesus ein knallharter Identitärer, wie van Schaik und Michel schreiben.
Gutes Interview, Bernhard Meuser hat völlig recht, ich sehe es ähnlich. Meine Antwort ist klar: Nicht aus der Kirche austreten, denn die Katholische Kirche ist weit mehr als nur die verirrten Kräfte bei den Vertretern der deutschen Kirchenführung. Und auch wenn jene, welche die wahren Aufgaben der Kirche wahrnehmen, derzeit in den Hintergrund treten, so sind sie doch vorhanden, ebenso wie die Gläubigen.
Der Zustand der Kirche ist nach meiner Wahrnehmung eine Folge gesellschaftlichen Werteverfalls dem die Kirche nicht entschieden genug entgegengetreten ist, und von diesem, insbesondere in Deutschland, unter dem linkem Dauerbeschuss, z.T. fortgerissen wurde. Folge, oder auch Ursache war, das Personal Eingang in die Kirche gefunden hat, dem politisches Agieren näher steht, als das Wort Gottes, welches sie dazu missbrauchen.
Ja, auch ich habe schon oft über einen Kirchenaustritt nachgedacht. Aber je länger dieses Nachdenken andauerte desto klarer wurde für mich, das es der falsche Weg ist. Gerade jetzt in einer Zeit, da sich die christliche Gesellschaft des Westens von Gott und christlichen Werten abwendet, als ob buchstäblich das Böse Besitz von ihr ergriffen hätte, ist dieser Schritt für mich undenkbar geworden.
Außerdem bin ich konservativ, und das gebe ich nicht her, wie ich mein Land nicht hergebe, meine Identität, meine Sprache, meine Kultur, meinen Glauben und eben auch meine Kirche nicht.
Stat crux dum volvitur orbis
Das ist ein guter, verständlicher Standpunkt. Warum soll man sich rausekeln lassen? Aber man muß eben auch sehen, wer da die Richtung bestimmt und aktiv mitmischen und gegen solche Leute antreten, die die Kirche mißbrauchen. Das ist so ähnlich, wie in der AfD sein, um Deutschland zu retten. Viel Erfolg!
Den Hirtenbrief von Bätzing musste ich im Gottesdienst ertragen. Der Text hätte genauso gut von den Grünen kommen können, 100 % ideologisch auf Linie. Ich hatte Bluthochdruck bekommen und war geneigt, rauszugehen. Zum Glück sind die Pfarrer in unserer Gemeinde ganz unpolitisch. Dafür muss man ja heutzutage dankbar sein. Solange das so ist, gehe ich in den Gottesdienst und bleibe in der Kirche.
Vor 2 Jahren bin ich aus „meiner“ evangelischen Kirche ausgetreten – ein Schritt, der mich Jahre quälender Überlegungen gekostet hat und den ich als sehr bitter empfinde – und den ich nicht einen Augenblick bereue. Meiner Beziehung zum Glauben und zu Gott und zu meinen Mitmenschen hat das gut getan – kein Abschied von Gott, im Gegenteil…
Austreten! Ist die einzige Antwort. Nur so kann sich etwas ändern.
1 . DANKE, dass endlich klar und deutlich, ganz ohne irgendwelche Umschweife, gesagt wird, worum es in der „Großen Transformation“ geht (Abschaffung der Demiokratie) und dass ENDLICH auch auf den Koalitionsvertrag hingewiesen wird, in dem sich die Parteien auf dieses Ziel (Abschaffung der Demokratie… sie nennen es nur nicht so) GEEINIGT haben.
2. Irrwege der Kirche sind ja leider nicht so neu, zw. 1933 und 1945 war es allerdings vorwiegend die evang. Kirhce, die sich damit hervor tat. Aber wenn ich mir Leute wie den Bedford-Strohm denke… dann konkurrieren diese beiden Kirchen wieder heftig miteinander um die Gunst der Diktatoren.
3 . Und an Herrn Meuser gerichtet: Die Taufe durch die katholische oder die evangelische Kirche ist kein Geschenk Gottes. Sie geschieht nur in seinem Namen. Es ist durchaus strittig, ob die Taufe eines Babys, das weder ja noch nein zur Taufabsicht sagen kann, sinnvoll ist. Deshalb gibt es ja auch Kirchen, die nur Erwachsene taufen – und auch diese Kirchen berufen sich dabei auf Gott. Da es nicht Gott war, der die Kirchen gründete, sondern Menschen, können auch die Maßnahmen der Kirche, wie z.B. die Taufe ihrer Mitglieder, nicht göttlicher Herkunft sein. Ob Gott überhaupt so eine Organisation „Kirche“ braucht, ist also ebenso strittig. Streng nach der christlichen Lehre müsste doch eigentlich JEDER ein Kind Gottes sein.
4 . Sie gehen offenbar davon aus, dass Ihr Papst als Vertreter Gottes auf Erden einen „sauberen“ Katholizismus vertritt.
Ihr Zitat: “Ich werde solange mein Geld via Kirchensteuer der Kirche geben, solange mein Bischof in Einheit mit dem Papst und der Universalkirche ist“ zeugt davon.
Ihr Papst ist längst eine der treibenden Kräfte, die hinter der „Großen Transformation“ stehen. Indem Sie Ihre Kirchensteuer weiter zahlen, unterstützen Sie auch jene Kräfte.
5 . Und: Können SIE denn beurteilen, ob ein aus der Kirche Ausgetretener im Glauben gewachsen ist oder nicht? Ob er Gott ein Stück näher kam oder in Frieden starb? Welch ungeheure Anmaßung, zu behaupten, es sei der „Abschied von Gott“ gewesen!
Nur zur Information werter Del.Delos!!!
Der Papst im Vatikan ist Stellvertreter Jesu,nicht vertreter Gottes.
Die Kirchen zu Kritisieren ist absolut Legitim,den Glauben an Gott und Jesus Christus in Frage zu stellen nicht.
Eine gute Fastenzeit und ein frohes Osterfest ihnen und ihrer Familie!!!
1. https://www.spektrum.de/magazin/gottes-stellvertreter/1441606
2. Der Glaube an Gott und Jesus Christus wurde hier gar nicht in Frage gestellt.
3. Selbst wenn der Glaube an Gott und Jesus Christus in Frage gestellt worden wäre, dann wäre auch das legitim.