Als ich 20 Jahre alt und überzeugter Marxist war, schrieb ich in einem Aufsatz zum Thema »Zur Argumentationsstrategie linker Umweltpolitik«: »Aufgabe linker Umweltpolitik darf es also nicht sein, systemimmanent gegen die Zerstörung der Umwelt zu kämpfen, denn – wie gezeigt – widersprechen sich Kapitalismus und Umweltschutz grundsätzlich. Es ist daher nicht die Aufgabe, irgendwelche Illusionen über die Möglichkeit des Umweltschutzes im Kapitalismus zu bestärken, sondern diese systematisch zu zerstören und aufzuzeigen, dass Umweltschutz erst in einem anderen ökonomischen System möglich ist, in welchem die Produktionsmittel vergesellschaftet sind und die Produktion am Gebrauchswert, an der Befriedigung natürlicher Bedürfnisse, orientiert ist.«
Ähnliche Argumentationen sind heute, fast ein halbes Jahrhundert später, populär. Naomi Klein, die populäre Kritikerin des Kapitalismus und der Globalisierung, gibt zu, dass sie zunächst kein besonderes Interesse am Thema Klimawandel hatte. 2014 schrieb sie dann ein dickes Buch mit 700 Seiten zum Thema »Die Entscheidung. Kapitalismus vs. Klima«. Wie kam es zu diesem Wandel ihres Interesses? Kleins Hauptthema war bis dahin der Kampf gegen die Globalisierung. Sie sagt ganz offen: »… ich begann erst dann, mich stärker für dieses Thema [Fakten zur Erderwärmung] zu engagieren, als ich erkannte, dass sie ein Katalysator für Formen sozialer und wirtschaftlicher Gerechtigkeit sein könnten, von denen ich ohnehin überzeugt war.« Ihre Hoffnung war eine »neue Klimabewegung, die den Kampf gegen den sogenannten Freihandel aufnimmt«. Effiziente Lösungen, wie etwa die klimafreundliche Kernenergie, lehnt sie strikt ab, da sie gar nicht an Lösungen im Rahmen des Kapitalismus interessiert ist.
„Am Klimawandel beweist sich eine heroische Generation selbst“
- »das Gemeingut [gemeint: Staatseigentum] massiv auszuweiten«
- »eine sorgfältig geplante Wirtschaft« einzuführen
- »unsere Wirtschaft mehr oder weniger von Grund auf zu ändern«
- »neue Steuern, neue öffentliche Beschäftigungsprogramme«
- »Rückabwicklung von Privatisierungen«
- »Auslöschung der reichsten und mächtigsten Industrie, die es jemals auf der Welt gegeben hat: der Öl- und Gasindustrie«
- staatliche Vorgaben dazu, »wie oft wir fahren, wie oft wir fliegen, ob unsere Lebensmittel eingeflogen werden, ob die Sachen, die wir kaufen, auf Haltbarkeit angelegt sind … wie groß unsere Wohnung ist«
- »die Zusammensetzung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von Grund auf neu ordnen«
- »Privatinvestitionen in die Produktion überflüssiger Güter müssen sinken«
- »erhöhte Regierungsausgaben«
- »wachsende Umverteilung«
Zustimmend zitiert sie einen Vorschlag, wonach die wohlhabendsten 20 Prozent der Bevölkerung die größten Opfer bringen müssten, um damit mehr gesellschaftliche Gleichheit herzustellen. Ihre These ist: »Unser Wirtschaftssystem und unser Planetensystem befinden sich miteinander im Krieg« und daher sei »ein revolutionärer Wandel des Wirtschaftssystems nötig«.
Eine Verteidigung des Kapitalismus – sachlich, empirisch, überprüfbar
Seit mehr als 20 Jahren veröffentlicht die Yale-Universität den »Environmental Performance Index«, der zeigt, wie gut die Länder im Umweltschutz sind. Insgesamt werden 32 Indikatoren in 11 Kategorien erfasst:
- Qualität der Luft
- Hygiene und Trinkwasser
- Schwermetalle
- Abfallmanagement
- Biodiversität und Habitat
- Ökosystemdienstleistung
- Fischerei
- Klimawandel
- Schadstoffemissionen
- Wasserreserven
- Landwirtschaft
Laut diesen Analysen sind Dänemark, Luxemburg, die Schweiz, Großbritannien und Frankreich die Länder mit den besten Umweltbedingungen. Es folgen Österreich, Finnland, Schweden, Norwegen und Deutschland. In dem Bericht heißt es: »Eine der durchgängigen Lehren des EPI ist, dass Nachhaltigkeit ausreichenden wirtschaftlichen Wohlstand erfordert, um öffentliche Gesundheit und Umweltinfrastruktur zu finanzieren.« Die Forscher zeigen, dass es eine klare Korrelation zwischen dem Bruttosozialprodukt und dem Stand des Umweltschutzes in einem Land gibt.
Interessant ist es, den Umwelt-Index mit dem Index der wirtschaftlichen Freiheit zu vergleichen. Dieser »Index of Economic Freedom«, den die Heritage Foundation seit 1995 ermittelt, misst die wirtschaftliche Freiheit in allen Ländern der Welt. In dem jüngsten Bericht (2021) wurden Länder analysiert. Der Soziologe Erich Weede hat diesen Index treffend als »Kapitalismusskala« bezeichnet. Der Grad der wirtschaftlichen Freiheit wird in dem Index anhand von 12 Kriterien gemessen, die alle gleich gewichtet sind:
- Eigentumsrechte
- Gerichtliche Wirksamkeit
- Staatliche Integrität
- Steuerbelastung
- Staatsausgaben
- Finanzpolitische Gesundheit
- Unternehmerische Freiheit
- Freiheit des Arbeitsmarktes
- Währungsfreiheit
- Handelsfreiheit
- Investitionsfreiheit
- Finanzielle Freiheit
Die zehn wirtschaftlich freiesten Länder waren 2021:
- Singapur
- Neuseeland
- Australien
- Schweiz
- Irland
- Taiwan
- Großbritannien
- Estland
- Kanada
- Dänemark
Die wirtschaftlich unfreiesten Länder waren Nordkorea, Venezuela, Kuba, der Sudan und Simbabwe. (…)
Zitelmann – „Kapitalismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung“
Natürlich kann man argumentieren, dass der Kapitalismus zu höherem Wirtschaftswachstum führt und Wirtschaftswachstum wiederum zu einem Anstieg des Ressourcenverbrauchs. Nach dieser Logik wären die ineffizientesten Systeme für die Umwelt am besten, da diese zu einem geringen Wachstum führen. Die oben genannten Analysen zeigen jedoch, »dass in einer frühen Phase des Wirtschaftswachstums eines Landes ein hohes Maß an Umweltverschmutzung zu beobachten ist, während nach einem kritischen Punkt des Wirtschaftswachstums ein allmählicher Rückgang der Umweltverschmutzung zu verzeichnen ist«. Gegen das vereinfachte Argument, mehr Wirtschaftswachstum führe automatisch zu mehr Umweltverschmutzung, sprechen zudem zwei Argumente:
- In nicht-kapitalistischen Ländern war die Zerstörung der Umwelt ein noch weitaus gravierenderes Problem als in kapitalistischen Ländern.
- Der Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und steigendem Ressourcenverbrauch löst sich im Zeitalter der Dematerialisierung immer mehr auf.
Zunächst zum ersten Punkt. Nirgendwo gab es eine so schlimme Umweltzerstörung wie in den ehemaligen sozialistischen Staaten. Ist das ein relevantes Argument? Ja, denn wenn es so wäre, dass eine auf Privateigentum, Wettbewerb und freier Preisbildung basierende Wirtschaftsordnung ursächlich sei für die Umweltverschmutzung, dann müsste diese ja in Ländern, die nicht diese Merkmale aufweisen, zumindest deutlich geringer sein, was jedoch nicht der Fall ist.
Sozialismus – Die gescheiterte Idee, die niemals stirbt
1990 zog Zhores A. Medvedev Bilanz für die Sowjetunion: »Die Sowjetunion hat durch radioaktive Verseuchung mehr Weide- und Ackerland verloren, als die Schweiz insgesamt an Anbaufläche besitzt. Durch Staudämme wurde mehr Land überflutet als die Gesamtfläche der Niederlande. Zwischen 1960 und 1989 ging durch Versalzung, Veränderungen des Grundwasserspiegels und Staub- und Salzstürme mehr Land verloren, als die gesamte Anbaufläche Irlands und Belgiens zusammen beträgt. Bei akuter Nahrungsmittelknappheit ist die gesamte Anbaufläche seit 1975 um eine Million Hektar pro Jahr zurückgegangen. Die Sowjetunion verliert ihre Wälder im gleichen Maße, wie in Brasilien der Regenwald verschwindet. In Usbekistan und Moldawien hat die chemische Vergiftung mit Pestiziden die Raten geistiger Retardierung so stark erhöht, dass die Lehrpläne der Sekundarschulen und Universitäten geändert und vereinfacht werden mussten.« 1992 konstatierten die amerikanischen Sowjetunion-Experten Murray Feshbach und Alfred Friendly Jr. in dem Buch »Ecocide in the USSR«, dass »keine andere industrielle Zivilisation ihr Land, ihre Luft und ihre Menschen so systematisch und so lange vergiftet hat«. (…)
Nach dem Zusammenbruch des Sozialismus wurde Bilanz gezogen. Die sozialistischen Länder rühmten sich ihrer Vorreiterrolle beim Umweltschutz. Die DDR schrieb im Jahr 1968 den Umweltschutz als Staatsziel in die Verfassung und gründete bereits 1972 – 15 Jahre vor der Bundesrepublik – ein eigenes Umweltministerium. Auch beim Umweltschutz, so wurde immer wieder behauptet, zeige sich die Überlegenheit des Sozialismus gegenüber dem Kapitalismus.
Doch wie sah es in der Realität aus? In dem Bericht der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit hieß es 1990: »Die ökologischen Probleme … sind verheerend. Auch für die Bevölkerung der DDR sind die Umweltbelastungen fast überall wahrnehmbar. Besonders gravierend ist die Luftverschmutzung durch Schwefeldioxid und Kohlendioxid, die durch die Verbrennung von Braunkohle entsteht. Die Braunkohle ist der größte Energieträger in der DDR, doch die Kraftwerke sind veraltet; es fehlt an Entschwefelungsanlagen. Die Belastung ist so stark, dass viele Menschen in den betroffenen Regionen, z. B. rund um die Industriezentren Leipzig, Halle, Karl-Marx-Stadt und Dresden, überdurchschnittlich oft an Atemwegserkrankungen und Ekzemen leiden.
»Flugasche« – der Roman, der in der DDR nicht erscheinen durfte
Die Schadstoffbelastung der Böden, so der Bericht, war in vielen Gegenden der ehemaligen DDR festzustellen und wurde durch die intensive Landwirtschaft bzw. Massentierhaltung ebenso erzeugt wie durch die unsachgemäße Ablagerung giftiger Industrie- und Siedlungsabfälle auf »wilden« Mülldeponien. Die Bergleute, die in Wismut unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen Uran abbauten, bekamen zum Ausgleich bis zu 7 Liter Schnaps im Monat. Das Wort »Uran« durfte nicht ausgesprochen werden und selbst in den Broschüren der Wismut-Berufswerbung wurde es streng gemieden. Auch in den privaten Gesprächen unter den Beschäftigten und Anwohnern des größten Uranbergbauunternehmens Europas war von Uran nie die Rede.
Durch diese Verschweigetaktik sollten Ängste in der Öffentlichkeit vor den gefährlichen Wirkungen des chemischen Elements verhindert werden. Daten zur Umwelt waren in der DDR spätestens seit einem Ministerbeschluss vom 19. März 1974 »Geheime Verschlusssache«. Günther Mittag, Sekretär des Zentralkomitees der SED für Wirtschaft, behielt sich die Entscheidung über die Verteilung vor. Nach 1982 durften nur noch er selbst, der Staatsratsvorsitzende Willi Stoph und Stasi-Chef Erich Mielke den jährlichen Umweltbericht erhalten. Die volle Wahrheit über den katastrophalen Zustand der Umwelt in der DDR erfuhren die meisten Bürger erst nach der Wiedervereinigung.
Gekürzter und um die im Buch enthaltenen Fußnoten bereinigter Auszug aus:
Rainer Zitelmann, Die 10 Irrtümer der Antikapitalisten. Zur Kritik der Antikapitalismuskritik. FBV, Hardcover, 464 Seiten, 25,00 €.
Ich halte die Gegenüberstellung von Kapitalismus und Kommunismus in Hinblick auf Naturschutz für arg plakativ und wenig zielführend.
Das mit DDR und UdSSR ist sicher alles zutreffend, von VR China braucht man wohl gar nicht anzufangen, aber es waren die oberkapitalistischen USA, denen ihr Humus im mittleren Westen davonflog und heute sind es nicht nur, aber auch, kapitalistische Länder, welche massiv Wälder und ganze Landstriche zerstören.
Eine wie Naomi Klein ist ohnehin nicht ernstzunehmen, verbohrte Marxistin (die, wie im Artikel erwähnt, mit Naturschutz gar nichts am Hut hatte). Ähnlich gelagert wie die sind in Deutschland bekanntlich die „Grünen“, die gern jeden Baum gegen Vogelschredder tauschen.
Am lautesten bejubelt wird das von den Klimakindern – und die sind indoktriniert von zumeist strammlinksgrünen Lehrern und Medien.
Das Verständnis des Missbrauches der Kapitalismuskritik durch die Linksgrünen der letzten 20 Jahre ist essentiell zum Verständnis aller heraufziehenden Katastrophen der nächsten Jahrzehnte in der westlichen Welt. Alle linksgrünen und „liberalen“ Fehlentscheidungen der näheren Vergangenheit werden mit dieser Lüge (und kapitalistischem Geld) zugeschüttet. Von der „Finanzkrise“ (ausgelöst durch Clintons und Bushs Freigabe von Immobilienkrediten für jeden und alles), über die Euro-Krise (planwirtschaftliche Verallgemeinerung von Schulden) bis hin zum jüngsten Ukraine-Konflikt und der beginnenden Hyperinflation – alles wird mit dieser Lüge zugeschaufelt. Nichts, aber auch gar nichts davon hat etwas mit Kapitalismus oder freier Marktwirtschaft zu tun. Wir haben nämlich keine freie Marktwirtschaft, wenn der Staat vorgibt, was man zukünftig noch verkaufen darf (Glühbirnen, Diesel-PKW, Atomreaktoren,…).
Und es sind keine Geheimnisse. Maxeiner/Miersch arbeiten sich daran schon ihr halbes Leben ab und mit den letzten beiden Büchern von Markus Krall ist das Thema eigentlich abschließend bedient. Aber was bringt es, wenn die meisten nur noch die Aufmerksamkeitsspanne einer Tagesschaulänge oder eines TikTok-Videos aufbringen und eine Folge Bodensee-Krimi schon die volle Aufmerksamkeit erfordert, um rauszufinden, dass der Rechtsradikale aus der ersten Szene auch der Mörder ist. Keiner soll hinterher sagen, dass man das nicht hätte wissen können. Natürlich hätte man das.
Die Umweltverschmutzung der ehemaligen DDR, hat man mit dem Geld des jetzt verpönten kapitalistischen Westgeldes, gut in den Griff bekommen.
Dafür ruiniert kapitalistisches Westgeld nun die Landschaft mit Windkraftanlagen und Photovoltaik…
Nein, es sind von Sozialisten dem Staatsvolk abgepresste Gelder, sprich Subventionen. Ohne Subventionen keine Windspargel/Solarpanele, im Kapitalismus würden diese gar nicht erst produziert werden, mangels Käufer, da unwirtschaftlich.
Nur in einer staatlichen Planwirtschaft haben Ungelernte, Dummlaberer, Minderleister und Nichtskönner (als Parteikarrieristen) eine Chance, eine versorgungssichere Führungsposition zu erlangen.
Im Kapitalismus bleiben diese Wirtschaftsversager meistens auf dem Level, wo man sie brauchen kann: Küchenhilfen, Parkplatzwächter oder Call-Center-Agents – und irrelevante Geistes“wissenschaftler“ bekommen keinen gechillten Job als Gedöns-Beauftragte, sondern stellen sich beim Sozialamt in die Schlange.
Schon klar, warum die Linken den Kapitalismus so shice finden …
Ich habe Ende 1989 Verwandte im Harz besucht. Ab der Grenze bei Hof alles grau in grau, richtig gespenstisch. Schade, dass unsere Kinder das nicht erleben können Wenn sie nur eine kleine Ahnung davon hatten, wie in der DDR die Umwelt zerstört war, würden sie vielleicht nicht so enthusiastisch bei Fridays vor Future mitmachen. Auch die Lehrer, die heute so bis 45 Jahre alt sind, haben keine Vorstellung, welche Zustände in der DDR geherrscht haben. Hätten sie die, würden sie unsere Kinder nicht so linksgrün indoktriniern. Je länger die DDR Geschichte ist, desto mehr verklärt sich das sozialistische Scheitern dieses Staates. Wie man sieht ist der Sozialismus heute wieder angesagt und verbreitet sich weltweit.
Ideologie ist nicht mit Argumenten, am wenigsten mit der Realität, beizukommen. Dass es nicht zutrifft, dass Kommunismus den Klimaschutz und Umweltschutz sowie Naturschutz erst möglich machen, zeigt am besten China, dessen Modell man unbedingt Teilen der westlichen Welt überstülpen möchte, mit Gewalt.
SOZIALISMUS IST OPIUM FÜR DAS VOLK
Meine These: es geht den „Sozialisten“ nur darum, das Volk ruhig zu stellen (nach dem Motto „was wollt ihr denn noch, ihr habt doch Sozialismus, also seid mal schön still“), damit ein paar wenige Globalisten sich die Taschen weiter vollstopfen können – während die einfachen Leute immer mehr verarmen.
Das passt insofern ins Bild, als es gerade die Geldelite („deep state“) in den USA war, die einen linken Präsidenten mehr oder weniger am Volk vorbei ins Amt hievte – der volksnahe Donald Trump war für die deep-state-Globalisten zu sehr eine Bedrohung geworden.
Ohne Leistungsprinzip und Leistungsanreize kann nichts zustande kommen – kein Wohlstand und kein geordnetes Staatswesen – die „DDR“ war (bzw. ist, denn Linksgrün will sie ja offensichtlich reinstallieren) das beste Beispiel dafür. Ich würde der Kapitalismuskritik allerdings insofern recht geben, als ich 2 unterschiedliche Kapitalismusformen sehe:
die gute, das ist der handwerklich und unternehmerisch orientierte Kapitalismus der hemdsärmeligen Bauer und Schaffer à la Donald Trump; und eine weniger gute: den Börsenkapitalismus, der vor allem dann abzulehnen ist, wenn es nicht mal mehr um Werte geht, sondern nur noch ums Zocken einer abgehobenen, neureichen und skrupellosen, von der Natur losgelösten Spezies von Raffkes.
Dass es darauf ankommt, wie der Kapitalismus umgesetzt wird, zeigt ein Blick nach Skandinavien: Norwegen, Schweden und Dänemark dürften wohl die wirtschaftsliberalsten und somit kapitalistischsten Länder der Erde sein. Die allerdings aber auch die besten Sozialsysteme aufweisen. Dass der Kapitalismus im Norden funktioniert hängt vielleicht auch damit zusammen, dass die Leute dort originär nicht so impulsiv sind.
Über vernünftige Kapitalismuskritik lässt sich reden.
Mit unreif-halbstark-infantilen antikapitalistischen Marktschreiern kann man allerdings nicht vernünftig reden.
Nun muss das, was der Autor sich mit 20 Jahren zusammen gereimt hat, nicht ein halbes Jahrhundert später noch gelten. Hinter dem heutigen Umweltschutz stehen massive finanzielle Interessen. Wenn es hier um „Planwirtschaft“ geht, dann nur in dem Sinne einer geplanten Umverteilung der Steuen, Abgaben und Vermögen der Bürger hin zu den Nutzniessern der Entwicklung. Wärmedämmung, Heizungserneuerungen, Solaranlagen und Windkraft sind ein Multi-Milliardengeschäft. Entsprechend gross dürfte der Druck auf die Politik sein, den Bürger mit entsprechenden Gesetzen und Verordnungen zum Einbau der nicht selten zweifelhaften Errungenschaften zu zwingen. Die Parallelen zu den Plänen einer Impfpflicht liegen auf der Hand – nur wird niemand den Produzenten der Impfstoffe ernsthaft antikapitalistische Absichten unterstellen wollen.
Mal plastischer gedacht, auf Kapital-Pyramiden saßen Britische Banker des Empire, sie haben ihre Zentrale in London. Nun sitzen auf noch viel höheren Kapital-Pyramiden ältere Profis in Washington, und machen an der Wallstreet mit allem, ganz ausgefuchst Gewinn.
Die dichten den Leuten sogar eine existenzielle Schuld an, schuldig für ihr Leben zu sein, falls sich das Wetter oder Wasserstände ändern.
Die lassen dafür geschulte Aktivisten auftreten, sogar akademisch dekorierte Influenzer mit Talaren, Professorenhüten Doktormützen usw.
Finanzieren eine Unzahl von NGO`s, die lauthals Reklame für Börsen-Zertifikate machen, mit denen angeblich dies und das gerettet würde.
Die Kapital-Pyramiden-Pharaos vereinbaren internationale Schutzverträge, wer für was wie viele (Klima)Klimmzüge, ersatzweise Bußgeld-Zertifikate bezahlen muss, und Hurra die Flachköpfe hüpfen wie die Hühner und begackern aufgeregt ihre Emotionen, Visionen inklusive Halluzinationen, bewerben sich um Jobs in dieser Designer-Image-Branche.
Die blicken doch gar nicht wem die Farm gehört und für wen sie goldene Eier legen. Diesem „Hühnermelker“, einen ganz verwirrenden politischen oder idealistischen rühmenden Rahmen zu zimmern, ändert doch nix an der Logik, oder?
So ein bisschen DDR hätte man den Antikapitalisten erhalten müssen. Vielleicht ein kleines Stückchen von Karl-Marx-Stadt, mit Plattenbau, Kopfsteinpflaster, Intershop und VEB Trabant Werkstatt. Das dann als Erich-Honnecker-Traditionsviertel, inklusive Wachturm und Mauerbau. Für die Antikapitalisten ein Pflichtwohnsitz, solange der Ausreiseantrag nicht genehmigt ist. Für alle anderen ein Vergnügungspark mit Broiler, Griletta, Campino und Udo Lindenberg. Auch zu Studienzwecken für Mitglieder der Blockparteien und Erstwähler geeignet.
Hinsichtlich der Umweltzerstörung im „real existierenden Sozialismus“ kann ich Herrn Zitelmann zu 100% beipflichten. Ich bin 1963 geboren, aufgewachsen in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz). Das war kein Luftkurort, aber man konnte leben. Auf dem Erzgebirgskamm, zwischen Zinnwald und Oberwiesenthal, sind damals die Wälder wirklich gestorben wegen der Rauchgase – entweder aus dem Chemiedreieck Bitterfeld-Wolfen-Leuna oder aus der tschechischen Chemieindustrie um Usti n.L. und Lovosice – je nach Windrichtung. Was ich dann noch in den 80ern in Leipzig als Student an Umweltbelastung erlebt habe, war tatsächlich grenzwertig. Dreck, Gestank (vor allem Nachts), völlig tote Flüsse. Und man hat uns noch 1988 im Studium erklärt-dass der Sieg des Sozialismus jetzt da ist und wir demnächst in den Kommunismus eintreten werden! Zumindest erklärt der Zustand der Umwelt damals. warum im Herbst 1989 die Leute auf die Straße gegangen sind. Irgendwas ist in den letzten Jahren schiefgegangen, dass jetzt eine Mehrheit(?) diese Zeiten wiederhaben will. Fragen über Fragen….Vielleicht sollten diese Leute sich mehr an der frischen Luft bewegen (gern auch im Erzgebirge, da gibt es jetzt keine toten Wälder mehr) oder mal vor Ort in Nordkorea oder Venezuela die Lage sondieren. Irgend ein NGO wird die Reise schon finanzieren. Hoffentlich haben die Herrschaften dann auch ein Rückflugticket in den ach so verhassten Kapitalismus.. .
Bin ich der Einzige, der das kapiert?
Umweltschutz und „Klimawandel“ haben NICHTS miteinander zu tun.
Umweltschütz könnte man als „Wirf keinen Müll weg“ sehr grob umschreiben. Wobei auch giftige Abwasser und giftige Abluft zu Müll zählen. D.h. eine gute Erziehung sollte ausreichen, um sich an den Umweltschutz zu halten.
Ob man die Zerstörung der Landschaft z.B. durch Windräder zum Umweltschutz oder extra zum Landschaftsschutz zählt, ist Ansichtssache.
Die „Klimarettung“ (oder wie immer man sie nennt) dagegen geht davon aus, dass vor allem verschiedene Gas wie CO2 oder Methan (oder noch andere?), die der Mensch erzeugt, einen Treibhauseffekt bewirken, der das Klima aufheizt. Wobei ich CO2 ganz sicher nicht als Müll bezeichnen würde, da das alle Tiere beim Ausatmen erzeugen.
»Kapitalismus ist schuld an Umweltzerstörung und Klimawandel«
Ach so? Die Damen und Herren Umwelt- und Klimaphantasten sollten sich doch nochmal Umwelt- und Klimaschutz im real existierenden Sozialismus der DDR und des gesamten Ostblocks zu Gemüte führen und dann mit dem Kapitalismus vergleichen.
Wäre sicher, frei nach Merkel, hilfreich.
Ja, das war auch mein erster Gedanke.
Nur kam mir dann noch ein zweiter – wieso sollte man sich nur zwischen beiden (bekannten) Formen entscheiden müssen? Gäbe es nicht doch eine sinnvollere Alternative?
Also das der Sozialismus nicht taugt – unbestritten. Aber der bisherige Kapitalismus wandelt sich gerade „smooth“ in eine totalitäre Technokratie mit Ansatz zur Transhumanität. Dementsprechend muss diese dem Kap inhärent sein. Ist also systemisch u. in meinen Augen nicht gerade erstrebenswert. Die Staatsquote ist also sehr hoch in diesem Kapitalismus, was offensichtlich Mensch und Umwelt zerstört. Mit der Erkenntnis müsste man die These der „Antikapitalisten“ eher bejahen.
Schaue ich mir die »Kapitalismusskala« an, den Grad der wirtschaftlichen Freiheit, der anhand von 12 Kriterien gemessen wird und denk ich an Deutschland in der Nacht, dann sind hier die bürgerlichen Freiheiten tatsächlich in Gefahr.