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Wann ist ein Rassist ein Rassist?

Identitätslinke Läuterungsagenda manipuliert Politik und Gesellschaft

von Gastautor

10.06.2019

| Lesedauer: 10 Minuten
Seit der Flüchtlingskrise 2015 scheint die Gesellschaft in Linke und Rechte gespalten - ein Riss der selbst Freundschaften und Familien trennt. Wie konnte es so weit kommen? Giovanni Deriu interviewt die Migrationsforscherin Dr. Sandra Kostner zum Kampf um die Deutungshoheit.

Tichys Einblick: Frau Dr. Kostner, soeben erschien Ihr Buch zur Migrationsgesellschaft unter dem von Ihnen geprägten – übrigens genialen – Begriff Identitätslinke Läuterungsagenda. Warum hat Sie das Konzept der Identitätslinken nicht überzeugt?

Sandra Kostner: Das hat weniger mit den Zielen der Identitätslinken als mit ihrer Motivation und Vorgehensweise zu tun. Ihre Kernziele, also die Überwindung von Diskriminierungen und Ausgrenzungen, teile ich. Ihre Motivation hingegen konnte mich nie überzeugen, da sie zu sehr von Eigeninteressen geleitet ist.

Eine ganze Reihe ihrer Vorgehensweisen sind aus meiner Sicht hochproblematisch. Am problematischsten finde ich, dass sie zu ihrer Zielverwirklichung Menschen in Opfer- und Schuldgruppen zwangskollektivieren und für diese Zwangskollektivierung Abstammungsmerkmale heranziehen, wie Geschlecht und ethnische Herkunft, die Menschen nicht beeinflussen können. So erhalten die Identitätslinken letztendlich was sie abschaffen möchten, nämlich eine durch Abstammung determinierte Gesellschaft. Das ist die folgenreichste nicht-intendierte Konsequenz ihrer Politik. Dass Identitätslinke sie hinnehmen, liegt daran, dass es ihnen um die Demonstration bzw. Einforderung moralischer Läuterung geht, wofür sie klar abgegrenzte Opfer- und Schuldkollektive als Bezugspunkte benötigen.

Eine andere höchst negative Folge ist der ewige, die Gesellschaft spaltende Diskriminierungskreislauf, den die Identitätslinken in Gang setzen, indem sie die Diskriminierungsrichtung umdrehen, anstatt Diskriminierung unabhängig davon zu bekämpfen, wen sie betrifft.

Eine Politik, die so selbstbezogen, einseitig, unfair und kontraproduktiv ist, kann mich nicht überzeugen.

TE: Die vor einigen Wochen hitzig geführte Debatte um Boris Palmer, der übrigens auch einen Beitrag zu Ihrem Buch verfasst hat, wäre dafür ein klassisches Beispiel, auf das die Identitätslinke sofort angesprungen ist und sogar eine nicht gestellte Frage hineininterpretiert hat. Reicht die an sich harmlose Frage Palmers, „welche Gesellschaft die Bahn denn abbilden wolle?“ schon aus, eine Rassismusabsicht zu unterstellen? So wie es die DB im ersten Tweet quasi getan hat, was ihm aber nun auch von seiner Partei und vielen anderen vorgeworfen wird?

SK: Unsere Reaktion auf etwas sagt immer mehr über uns selbst aus, als über die Person, die sie ausgelöst hat. Wenn also eine deutungsoffen gestellte und zur Debatte einladende Frage reflexartig mit Rassismus in Verbindung gebracht wird, gewährt dies vielsagende Einblicke in die Motivation all derjenigen, die zu diesem persönlichen Diskreditierungsmittel greifen.

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In identitätslinken Kreisen sind Rassismusvorwürfe schon deshalb so verlockend, weil sie keiner Begründung mehr bedürfen und man in der eigenen Community damit punkten kann – und genau darum geht es vielen. Neben der Möglichkeit, ohne viel Aufwand soziale Anerkennung zu erfahren, bieten diese Vorwürfe auch die perfekte Gelegenheit, um sich selbst als Antirassisten zu inszenieren. Die Logik dahinter lautet: Wer Rassismus bei anderen erkennt und brandmarkt, kann selbst kein Rassist sein.

Die sozialen Medien eignen sich für soziale Bestätigungserlebnisse und Läuterungsinszenierungen obendrein in besonderem Maße. Die meisten schrecken im direkten Kontakt davor zurück, jemanden des Rassismus zu bezichtigen oder gar als Rassisten zu bezeichnen, in den sozialen Medien ist es hingegen leicht, da man nicht mit seinem Gegenüber als Mitmenschen konfrontiert ist.

Bei Boris Palmer spielt zudem seine Parteizugehörigkeit für das Empörungspotenzial eine zentrale Rolle. Eine Partei, die Antirassismus zum Bestandteil ihrer politischen DNA erklärt hat, reagiert wenig überraschend gereizt auf Personen aus dem eigenen Lager, die sich der Verschließung von Themen verweigern, die nur annäherungsweise mit Rassismus zusammengedacht werden könnten. Angesichts der kompletten Überdehnung des Rassismusbegriffs in den letzten Jahren sind das inzwischen sehr viele Themen. Und das ist ein ernstzunehmendes Problem. Erstens, da ein gesellschaftliches Klima der Unfreiheit um sich greift, das nicht zu einem liberal-demokratisch verfassten Staat passt (das belegt auch die aktuelle Allensbach-Studie zur Meinungsfreiheit). Und zweitens, weil der Rassismusbegriff durch die enorme Überdehnung substanzlos wird und irgendwann in Fällen von echtem Rassismus nicht mehr zur Ziehung von roten Linien greift.

TE: Gehen wir zurück zum Beginn, sie schreiben in Ihrer Einleitung, der Anstoß für Ihr Debattenbuch „Identitätslinke Läuterungsagenda“ liege bereits etliche Jahre zurück, damals waren Sie auf einer Party bei australischen Lehrern eingeladen und ein Gespräch ließ Sie aufhorchen; erzählen Sie bitte…

SK: Eine Lehrerin erzählte auf der Party, dass sie seit Jahren viele indigene Kinder unterrichte und irgendwann zu der Erkenntnis gekommen sei, dass diese Kinder sich mit dem, was sie „westliche“ Lerninhalte nannte, so schwer täten, weil ihnen diese Inhalte aufgrund ihrer Kultur fremd seien.

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Sie habe sich daher entschlossen, vor allem die Mathestunden für Kunstunterricht zu nutzen, denn für Kunst hätten Aborigines ein ganz besonderes Talent entwickelt. Dieses Talent wollte sie fördern, um das kulturelle Selbstwertgefühl der Kinder zu stärken. Insbesondere Mathematik war für sie ein „kulturfremdes“ Fach, das man indigenen Kindern nicht aufzwingen dürfe. Dass es aufgezwungen sei, machte sie allein daran fest, dass die Lerninhalte den Kindern Probleme bereiteten. Besonders stark betonte sie, mit welch großer moralischer Entlastung diese Unterrichtsumstellung für sie persönlich einhergegangen sei, da sie den Kindern nun keine Inhalte mehr aufzwänge, die sie noch weiter von „ihrer“ Kultur entfernten und das wollte sie vor dem Hintergrund des erfolgten kulturellen Genozids, für den sie als Weiße allein aufgrund ihres Weißseins mitverantwortlich sei, unbedingt verhindern.

Ich war entsetzt von dieser Vorgehensweise und der Selbstbezogenheit, die mir im Handeln der Lehrerin entgegentrat. Deshalb fragte ich sie, ob sie sich mal Gedanken über die Konsequenzen für das spätere Leben der Kinder gemacht hätte und warf ihr vor, dass sie verantwortungslos handeln würde. Daraufhin entbrannte ein längeres Streitgespräch, in dessen Verlauf die meisten anderen schweigend zuhörten, einige der Lehrerin beipflichteten und ich isoliert meine Position vertrat.

Dieses Streitgespräch sowie ein später am Abend stattgefundenes Vieraugengespräch mit einem Freund, in dem er sein Schweigen damit begründete, dass er einfach genug davon habe, durch Widerspruch die immer gleichen Rassismusvorwürfe auf sich zu ziehen, gaben mir ebenso zu denken, wie dass er mir nahelegte, zukünftig in solchen Fällen zu schweigen, weil ich ansonsten schnell sozial ausgegrenzt würde.

TE: Wo gibt es ähnlich gelagerte Fälle in unserer Gesellschaft – Sie scheinen ja einen wunden Punkt getroffen zu haben?

SK: Auch im hiesigen identitätslinken Milieu ist Kultur- wahlweise Religionssensibilität als Rechtfertigung einer Ungleichbehandlung von Menschen, die einer Opfergruppe zugeordnet werden, weit verbreitet. In Deutschland greift diese Rechtfertigung vor allem bei nichtwestlichen Migranten bzw. Muslimen, da sie zu den Hauptobjekten von Läuterungsdemonstrationen auserkoren wurden.

Identitätslinke halten Menschen, die sie einem Schuldkollektiv zuordnen als moralisch nicht ausreichend legitimiert, um die gleichen Maßstäbe an Menschen aus einem Opferkollektiv anzulegen wie an die Eigengruppe. Gerechtfertigt werden die Folgen solcher Ungleichbehandlungen für die betroffenen Individuen damit, dass Kritik an kulturellen oder religiösen Praktiken „problematisch“ sei, weil sie von den „Opfern“ als rassistisch oder eurozentrisch motiviert gedeutet werden könnte.

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Eine solche Deutung stellt in den Augen der Identitätslinken den Läuterungsgrad aller in einer Schuldgruppe zwangskollektivierten Personen infrage. Dort wo Läuterung das Hauptziel ist, ist die Vermeidung solcher Deutungen wichtiger als das Schicksal von Menschen. Das geht im Extremfall bis hin zur Rechtfertigung von schweren Menschenrechtsverletzungen, wie der Genitalverstümmelung von Mädchen. Die meisten Identitätslinken scheuen hier allerdings vor einer Rechtfertigung zurück und verlegen sich lieber auf Ausweichstrategien. Besonders beliebt sind Verweise auf die noch nicht vollständig hergestellte Geschlechtergerechtigkeit in der Mehrheitsgesellschaft – ein Verweis, der auch bei allen anderen Mädchen und Frauen betreffenden kulturell-religiös legitimierten Praktiken (z.B. Kopftuch, Polygamie, häusliche Gewalt) zum Einsatz kommt.

TE: Einerseits war ich erschrocken, andererseits aber wenig erstaunt, dass andere Wissenschaftler Ihnen von der Bearbeitung dieses Themas abraten wollten, weil es für die weitere Karriere hinderlich sein könnte.

SK: Die Bedenken bestätigten leider, was ich schon seit Jahren beobachte nämlich, dass sich im Hochschulsektor eine Kultur der Ängstlichkeit vor dem frei geäußerten Gedanken ausbreitet. Die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften sind von dieser Kultur der Ängstlichkeit besonders betroffen, da dort der Anteil von Akademikern, die eine identitätslinke Haltung vertreten oder ihr zumindest zuneigen, vergleichsweise hoch ist. Dass die Bedenken nicht grundlos sind, zeigt sich daran, dass Wissenschaftler, die Kritik an identitätslinken Positionen üben, sich nicht selten in einer marginalisierten Position wiederfinden, was nicht ohne Folgen für berufliche Optionen, aber auch Zugänge zu Drittmitteln, Publikationsmöglichkeiten etc. bleibt.

Besteht in Institutionen ein Konformitätsdruck, ist es nie einfach, sich ihm zu entziehen oder ihm standzuhalten, ohne einen entsprechenden Preis dafür zu bezahlen. Bei den Hochschulen kommt erschwerend hinzu, dass das Gros der Wissenschaftler befristet beschäftigt ist, wobei sich vor allem Doktoranden und Habilitanden in einem schwierigen Abhängigkeitsverhältnis befinden. Wo Abhängigkeitsverhältnisse und Konformitätsdruck zusammenwirken, schreitet die präventive Selbstzensur voran.

Warum sich gerade Identitätslinke mit von ihren Positionen abweichenden Argumenten so schwertun, ist nicht allein mit akademischer Eitelkeit und dem üblichen Konkurrenzkampf um Einfluss und Ressourcen erklärbar. Es hat wohl vor allem damit zu tun, dass identitätslinke Positionen im Kern ideologische Positionen sind. Als solche stehen sie auf wackligen Beinen und sind mit einem Wahrheits- und Durchsetzungsanspruch ausgestattet, der sich mit Wissenschaft nicht gut verträgt. Ferner wirken Ideologien auch identitätsstiftend. Wo das der Fall ist, fällt es Personen schwer, Kritik an spezifischen Positionen, die sie vertreten, von Kritik, die auf sie als Person zielt, zu unterscheiden. Die Ironie dabei ist, dass Identitätslinke, um sich selbst vor Kritik zu immunisieren, zu genau dem Mittel greifen, das sie auf der ideologischen Ebene am meisten bekämpfen: Machtasymmetrien.

TE: Wen möchte eine breite Identitätslinke, von der Sie behaupten, sie habe sich bereits in Teilen der Gesellschaft, auf den Behörden, in der Politik, aber auch in den Medien etabliert, eigentlich erziehen oder läutern? Und mit welchem Ziel?

SK: Läutern müssen sich aus identitätslinker Sicht all diejenigen, die aufgrund ihres jeweiligen Abstammungsmerkmals für die Unterdrückung, Abwertung oder Diskriminierung von spezifischen Gruppen verantwortlich gemacht werden.

UNERWüNSCHTES WORT: BüRGER
Der Kampf um die Herrschaft mit den Mitteln der Spaltung
So müssen sich Männer als geläutert gegenüber Frauen zeigen, Heterosexuelle gegenüber Homosexuellen, „Weiße“ gegenüber „Nichtweißen“, Nichtmigranten gegenüber Migranten, Christen gegenüber anderen Religionsgemeinschaften, Nachfahren ehemaliger Kolonialmächte gegenüber den Nachkommen ehemaliger Kolonien usw. Dabei gibt es eine Läuterungspyramide: Ganz oben stehen Gruppen, die Unterdrückungs- und Abwertungserfahrungen geltend machen können, die mit der „westlichen Erbsünde“ verbunden sind, also mit Rassismus und Kolonialismus.

Allerdings begnügen sich Identitätslinke nicht damit, Unterdrückung und Abwertungen zu beenden. Sie möchten vor allem durch Läuterungsdemonstrationen ihre moralische Integrität wiedergewinnen, die sie aufgrund des Schuldstatus ihrer Gruppe als verlorengegangen ansehen. Dafür sind sie auf die Mitarbeit aller Gruppenmitglieder angewiesen. Da die Wiederherstellung ihrer moralischen Integrität für sie nur erreichbar ist, wenn alle Individuen, die sie in der Schuldgruppe zwangskollektiviert haben mitziehen, versuchen sie Druck auf diejenigen auszuüben, die sich nicht für ihre Agenda zwangsverpflichten lassen möchten.

TE: Ergebnisoffene Diskussionen oder Kritik sind ab einem gewissen Punkt nicht mehr möglich, weil sie einen ganz anderen Drive bekommen, haben Sie das auch festgestellt?

SK: Identitätslinke berufen sich zur Unterstützung ihrer Agenda gerne auf die Menschen- und Grundrechte. Insofern bekennen sie sich explizit zur Meinungsfreiheit und betrachten diese als hohes Gut.

Dass sie dennoch einiges zur Verschließung von Themen und zur sozialen Ausgrenzung von Andersdenkenden beigetragen und auf diese Weise ein repressives Meinungsklima erzeugt haben, ist ihnen teilweise nicht bewusst. Häufiger allerdings kommt für sie die Schaffung eines hohen sozialen Erwünschtheitsdrucks einer Notwendigkeit gleich, um eine zumutungsfreie Gesellschaft, soweit dies die Empfindungen von Opfergruppen betrifft, zu verwirklichen.

Sie schränken die Meinungsfreiheit also nicht direkt ein. Deshalb können sie auch immer für sich in Anspruch nehmen, die Meinungsfreiheit zu verteidigen. Die indirekten Einschränkungen, für die sie verantwortlich sind, betrachten sie als unerlässlich, um Opfergruppen zu schützen und um Opfergruppen keinen Anlass zu geben, die Schuldseite als moralisch nicht geläutert hinzustellen. Meinungsfreiheit ist für Identitätslinke demnach kein politisch neutrales Grundrecht, sondern eines, das in richtige und falsche oder moralisch akzeptable und inakzeptable Meinungen zu unterteilen ist. Sie sprechen sich selbst die Deutungshoheit darüber zu, was akzeptabel ist.

De facto bedeutet das, dass für sie das Grundrecht auf Meinungsfreiheit nur solange schützenswert ist, solange es nicht ihre Agenda durchkreuzt. Ist dies der Fall, versuchen sie Meinungsäußerungen durch Stigmatisierungen zu unterdrücken. Die moralische Diskreditierung Andersdenkender, zumeist in der Form der Etikettierung als rechts, rassistisch, islamophob oder sexistisch, dient ferner dazu, sich der inhaltlichen Auseinandersetzung mit Kritik an den eigenen Positionen zu verweigern. Dazu haben Identitätslinke die Grenzen dessen, was als rechts usw. gilt, weit verschoben: rechts, rassistisch, islamophob und sexistisch ist nunmehr alles, was nicht stramm auf identitätslinkem Kurs liegt. Diese Grenzverschiebung ist der Grund, warum die Diskurskeulen „Nazi“, „Rassist“ usw. immer häufiger und heftiger geschwungen werden mit den entsprechenden polarisierenden und diskursvergiftenden Folgen für die Gesellschaft.

Dass sich auf diese Weise kein rechtes Gedankengut bekämpfen lässt, liegt auf der Hand.

NUR EINE GELDFRAGE
Wikipedia: erfolgreichstes Machtinstrument linker Deutungshoheit
Ganz im Gegenteil: Die wirklich Rechten können sich in der Masse der aus läuterungsideologischen Gründen als rechts bezeichneten Personen verstecken. Wer Argumente und Meinungen aus dem Diskurs verdrängen will, weil sie den Rechten nützen könnten, opfert letztlich das Menschen- und Grundrecht auf Meinungsfreiheit dem Kampf gegen rechts und erweist der freiheitlich verfassten Gesellschaft einen Bärendienst.

TE: Ist es falsch zu behaupten, dass z. B. Opferentrepreneure oder Identitätslinke ständig eine Möglichkeit der Diskriminierung aufrechterhalten? Wird so anderen Positionen Bewegungs- und Diskussionsraum genommen, dient das den Identitätslinken zur Durchsetzung ihrer Deutungshoheit?

SK: Die politische Relevanz der identitätslinken Entrepreneure hängt in der Tat davon ab, dass sie Benachteiligungen von Opfergruppen ausmachen können. Mit jeder Benachteiligung, die die Gesellschaft abbaut, entzieht sie ihnen Stück für Stück die Geschäftsgrundlage. Um politisch relevant zu bleiben sowie um Jobs und Ressourcen zu sichern, sind sie immer auf der Suche nach neuen Benachteiligungsindikatoren. Je weniger Benachteiligungen bestehen, umso mehr verabsolutieren sie ihr Gleichheitsideal. Eine benachteiligungsfreie Gesellschaft ist in ihren Augen erst erreicht, wenn der Anteil der Opfergruppen in allen gesellschaftlichen Bereichen – allen voran Institutionen, Belegschaften und Parlamenten – genau deckungsgleich mit dem jeweiligen Bevölkerungsanteil ist.
Da dieses Ziel nicht erreichbar ist, haben sich die Entrepreneure ein dauerhaftes Betätigungsfeld geschaffen.

Die Einführung des Konzeptes der Mikroaggression ist eine weitere Strategie, mit der sich die identitätslinken Entrepreneure ein neues Mobilisierungsthema erschlossen haben. Ob eine Mikroaggression vorliegt, bestimmt allein das subjektive Empfinden eines Individuums aus einer Opfergruppe.

Damit wird Menschen aus einer Schuldgruppe die Deutungshoheit über ihre eigenen Worte genommen. Denn es kommt nicht mehr darauf an, was jemand sagen möchte, sondern nur noch wie das Gegenüber die Worte interpretiert und emotional darauf reagiert. Die Deutungshoheit über die eigenen Worte lässt sich durch Erklärungen, wie das Gesagte gemeint war, nicht wiedergewinnen, denn in diesen Fällen weisen die Entrepreneure darauf hin, dass die Deutungshoheit grundsätzlich beim Opferpart liegt.

Setzt sich dieser erst jüngst aus den USA übernommene Trend durch, sind die Folgen so absehbar wie verheerend für den gesellschaftlichen Zusammenhalt: Wer Subjektivität in Form von verletzten Gefühlen zum alleinigen Maßstab erhebt und dabei anderen ihre kommunikative Selbstbestimmung nimmt, der öffnet der Willkür Tür und Tor und zerstört das Vertrauen der Menschen darauf, einen fairen Zugang zum Diskurs zu haben. Aber genau auf dieses Vertrauen ist jedes funktionierende Gemeinwesen angewiesen.

TE: Wie finden Sie eigentlich aus einem Kommunikationsteufelskreis hinaus?

SK: An erster, zweiter und dritter Stelle steht die Bereitschaft zur kritischen Selbstreflexion. Wer nicht willens ist, die eigenen Ziele, Motive und Vorgehensweisen zu hinterfragen und die Folgen des eigenen Handelns in den Blick zu nehmen, steckt in einem ideologischen Gefängnis fest und ist unfähig einen Beitrag zur Gestaltung eines fairen demokratischen Willensbildungsprozesses zu leisten. Ist diese Bereitschaft vorhanden, gilt es zu analysieren, wie genau eine vergiftete Kommunikationssituation entstanden ist und wie sich Aktion und Reaktion zueinander verhalten bzw. sich hochschaukeln.

Daran anschließend geht es für die Beteiligten darum, sich zu überlegen, was sie zur Entgiftung des Kommunikationsklimas beitragen können. Unabhängig von konkreten auf der jeweiligen Analyse beruhenden Ansatzpunkten, kann man allen Beteiligten nur raten, sich nicht am jeweiligen politischen oder ideologischen Gegenpol zu orientieren und bestimmte Positionen besonders vehement zu vertreten, um sich möglichst stark vom Gegenpol abzugrenzen, so wie dies leider in den letzten Jahren zwischen Identitätslinken und Identitätsrechten der Fall war.

Last but not least muss das Ringen um gesellschaftliche Ziele und die Mittel zu ihrer Verwirklichung über die Sachebene und nicht über persönliche Diskreditierungen verlaufen.

TE: Frau Dr. Kostner, wir danken Ihnen für das erhellende Interview.

Giovanni Deriu ist freier Journalist, Dipl.-Sozialpädagoge und seit 20 Jahren in der (interkulturellen) Erwachsenenbildung tätig.

Dr. Sandra Kostner ist Migrationsforscherin, sie lehrt und forscht an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd und dort zudem Geschäftsführerin des Master-Studienzweigs Interkulturalität. Sie arbeitet u.a. auch beim Projekt der Evaluation des Paktes für Integration im Auftrag des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg mit.


Sandra Kostner (Hg.), Identitätslinke Läuterungsagenda. Eine Debatte zu ihren Folgen für die Migrationsgesellschaften. Ibidem-Verlag, 314 Seiten, 22,00 €


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59 Kommentare

  1. die typischen Methoden der Kulturmarxisten.
    eine homogene Gesellschaft ist für solche wirren Köpfe die Hölle, weil die keine Angriffspunkte für die marxistisch-sozialistischen Werkzeuge bietet. es wäre ja kaum einer bereit, sich in einer, wenn auch nicht perfekten, aber doch ganz heimeligen Lebenssituation, mit marxistischer Revolution zu beschäftigen.
    deshalb wird die Gesellschaft in immer kleinere „diskriminierte“ Einheiten zerdröselt, denen es zu helfen gilt, Gleichberechtigung zu erhalten. LBGTQ, Color, sex, whatever……sind die Größen, die zur Minderheitendiktatur aufgebauscht werden. alles nur Scheinargumente, um die Homogenität aufzudröseln, kleiner und schwächer zu machen.
    Und als die einzige Lösung bleibt dann zuletzt nur noch der vollkommene neue Ökosozialismus. (Schon beim Schreiben muss ich Lachen!!)
    Woher im Übrigen die Notwendigkeit der „Läuterung“ kommen soll, ist mir nicht klar.
    Die europäische Geschichte ist mir bekannt, und mit dem 3.Reich habe ich mich intensiv auseinandergesetzt. Ich weigere mich aber dezidiert, diese angeblichen Erbsünden der Kolonialisten und Nazis auf meinen Schultern zu tragen und mich daher in permanent gebückter Haltung ggü. Kultur- und Bildungsfremden Neuankömmlingen zu bewegen.
    Es ist einfach mal irgendwann genug. Hatte in meiner direkten Abstammung keinen einzigen Nazi oder Herero-Killer. Sicher ist: es gab sie beide, die Nazis und die anderen.
    Und ganz sicher ist, wir sollten daraus gelernt haben.
    Aber ein gebückter Gang ohne Rückgrat wird uns nicht helfen.
    Und der Sozialismus war und wird keine Lösung sein.

  2. Sehr geehrter Herr Charles ,
    stimme Ihnen uneingeschränkt zu.
    „…dann muß das 68-er Erbe schonungs
    los abgewickelt werden …“ Von WEM ?
    WIE ?
    Vorsorglich hat man begonnen , den
    Bevölkerungsteil , der intellektuell,
    wirtschaftlich und vom gesunden
    Menschenverstand geleitet als
    “ alte weisse Männer “ zu difanieren
    und diskreditieren. Mir ist klar , das
    ein Anteil dieser alten weissen Männer
    selbst links-grün gehirngewaschen sind
    und ihrer eigenen Abschaffung apllaudieren.
    Die mögen intelligent sein ,weise und
    strategisch denkend sind sie nicht.
    Gleichzeitig werden äußere ( BW) und
    innere Sicherheit ( Polizei , Verfassungsschutz)
    systematisch ausgeschaltet.Wollen die alten weis-
    sen und lebenstüchtigen Männer ruhig
    zusehen , wie eine wahnsinnig gewordene
    Kamarilla dieses Land verwüstet. Oder sollten
    sie nicht ihre alten Knochen in Gang setzen und
    Zum intellektuellen Volkssturm übergehen ?

  3. „An erster, zweiter und dritter Stelle steht die Bereitschaft zur kritischen Selbstreflexion. Wer nicht willens ist, die eigenen Ziele, Motive und Vorgehensweisen zu hinterfragen und die Folgen des eigenen Handelns in den Blick zu nehmen, steckt in einem ideologischen Gefängnis fest und ist unfähig einen Beitrag zur Gestaltung eines fairen demokratischen Willensbildungsprozesses zu leisten.“

    Auf den Punkt. Doch was passiert in einer Gesellschaft, in der Identitätskinder den Kindern erzählen, dass sie nie erwachsen werden müssen? Von einem Menschen, der auf dem Level eines Identitätskindes stecken geblieben ist und sich einer Nachreifung vollkommen verweigert, müsste man sich über kurz oder lang abwenden. Weil das nach und nach das komplette Umfeld dieser Person macht, entsteht der natürliche Druck zur Nachreifung, man wird erwachsen.
    Das Erschreckende in unserer dekadenten Gesellschaft ist, dass grüne Kreise eben diesen Nachreifungsdruck abfedern und das Kindliche zur neuen Norm erklären und das mit zunehmendem Erfolg. Wie soll Empathie im eigentlichen Sinne, nämlich dem der Perspektivübernahme, entstehen, wenn nur noch die eigene Perspektive absolut gilt. Am Ende muss man diesen selbstgerechten, empathielosen Wesen nur noch eine Waffe und einen Grund geben und kann sie mit der entsprechenden Indoktrination gegen jeden erdenklichen Gegner hetzen, wenn es sein muss auch gegen sich selbst.

  4. Was kulturfremde Inhalte im Schulunterricht betrifft: das sehe ich ganz wie diese Lehrerin in Australien, auch wenn Australien da völlig anders gelagert ist – die Europäer sind dort die invasive Art, nicht die Aborigines.

    Aber davon ab: Ich halte es für vergebliche Liebesmüh und Zeitverschwendung, mohammedanische Orientalenkinder (dsgl. Afrika) in Deutschland zu beschulen, wenn die nicht vorbehaltlos mitmachen wollen. Es leiden nur die lernwilligen Kinder unter denen.

    Die Problematik ist die gefährliche Ideologie von Zuwanderung und Integration. wer nicht will, der sollte nicht müssen, hier sollte es gar keine weitere Diskussion geben sondern ggf. Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft nebst Abschiebebescheid nebst zeitnahen Ausreisetermin.

  5. In diesem Beitrag wird all das ausgesprochen, was nicht nur uns Deutschen, sondern inzwischen allen Europäer, oder aus Europa stammenden Menschen weltweit an globaler Schuld aufgebürdet wird. Ohne Europäer wäre diese Welt offensichtlich ein Paradies. Wem fällt so viel Verdrehung der Realität eigentlich ein?
    Dann noch kurz zu dieser merkwürdigen „Lehrerin“ aus Australien. Die Dame sollte ihre eigene pädagogische Unfähigkeit nicht als Kultursensibilität darstellen. Wenn sie den Kindern das Rechnen nicht beibringen kann, liegt das weniger an den Kindern als an ihrer Unfähigkeit.

  6. Früher hieß es „Hexe, Hexe“, heute heißt es Rassist(in!).

    Wie auch immer. Das erste Mal, das war schon lange vor 2015 als mir sowas aufgefallen ist, war, als ich mal von Klagen gehört habe, ich denke es war Brasilien, wo nach Quote der Hautfarbe ein Studienplatz vergeben wurde, und soweit ich weiß klagten dann entweder Zwillinge oder Geschwister, die andere Hauttöne hatten und unterschiedlich eingestuft wurden. Da wurde mir das erste Mal richtig bewusst wie krank mittlerweile auf eine Art rassistisch nur wegen der Hautfarbe Studienplätze vergeben wurden.

    In den USA ist es ähnlich, allerdings gibt es da eine Quote, die dann Schwarze bevorzugt und Asiaten benachteiligt, hier wird also rassitisch gegenüber Asiaten sich verhalten. Kein Asiate kann etwas dafür, wenn die Eltern eben auf Bildung wert legen. Interessanterweise gab es in Havard in den 20er Jahren auch eine Art Diskriminierung gegen Juden, weil diese zu gut waren.

    Niemals darf es, wie es aber im Linken Millieau passiert, aufgrund der Förderung von den Einen dazu kommen, dass die Anderen diskriminiert wird. Das passiert aber schon lange. Es fängt im Kindergarten und in der Schule an, wenn Jungs sich so „nett“ verhalten sollen wie Mädchen, weil sie sonst schlechtere Noten bekommen, und auch in diversen Ministerien wird jetzt auch geworben damit „Migrationshintergrund erwünscht“. Auch ein Unding, dass ein Gleichstellungsbeauftragter in NRW niemals männlich sein darf. Die Diskriminierung aufgrund von Geschlecht und „Rasse“(passender wohl Aussehen/Hautfarbe), die momentan um sich greift in Deutschland ist schon kaum fassbar.
    Und wie Atheisten aufgrund ihrer Nichtreligion von allen anderen Religionen diskriminiert werden, selbst im Rundfunkrat und einer Ethikkommission in der Uni könnte ich auch noch lange schreiben.

  7. Nicht zu vergessen, daß das alles mit aus Steuergeldern gesetzeswiedrig finanziert wird.

  8. „Kultur der Ängstlichkeit vor dem frei geäußerten Gedanken.. Die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften“ sind besonders betroffen.
    Leider macht diese Kultur der Ängstlichkeit auch vor Naturwissenschaften nicht halt. Siehe die wissenschaftliche Haltung in der „Klimawandelkrise“. Andere Meinungen als die herrschende Lehrmeinung vom 100% Menschen gemachten Kimawandel werden diffamiert und ausgegrenzt, statt dass es einen offenen wissenschaftlichen Diskurs gibt.

  9. Was ist mit ‚Schland‘ passiert?
    Gefangen zwischen ungefilterter Migration, einer ex-konservativen CDU, einer SPD, die nicht mehr die Belange ihres Klientels sieht, ‚umarmt‘ von Grünen, die auf den Hype von ein paar vertrockneten/verregneten Sommern eingeht, gestützt durch ein verstörtes Mädchen, das besonders in Deutschland ihre unreflektierte Anhängerschaft gefunden hat.
    https://www.achgut.com/artikel/greta_und_ihre_eltern_nicht_hysterisch_soindern_fanatisch

    Was ist los? Welche Krankheit ist hier ausgebrochen?
    Wo ist das Deutschland der WM damals? Wo ist diese Unschuld? Wo ist der Geist des damaligen ‚Sommermärchens‘?

    Alles plattgekloppt durch Zwangsideologien der Freunde ungefilterter Zuwanderung, Klimahysteriker, Öko-Diktatoren etc., unterjocht von Schulkindern?
    Wohin entwickeln wir uns?

    Spaß weg, nur ein paar Graugesichter dürfen noch arbeiten für immer mehr Spaßgebremste, die ihr ‚Öko‘-Bewusstsein aus weggeworfenen Plastikbechern ziehen, gleichzeitig gegen Feuerwerke wettern, während sie zum nächsten Auslandsflug im Billigflieger sitzen?

  10. Sie wissen, wie die DDR und die SED entstanden ist…?

  11. **

    Was mich viel mehr interessiert: Was sind „indigene Kinder“???? Indigen bedeutet einheimisch! Indigene Kinder wären hier also deutsche Kinder, in Frankreich französische Kinder, usw.! Wie kann man hier indigene Kinder unterrichten, die sich mit der westlichen Kultur schwertun??? Offensichtlich sind das Kinder, die wohl eher das Gegenteil von indigen sind.

    Bitte keine neuen Modeworte schaffen. Es reicht, dass der linksgrüne Kampf um die Deutungshoheit schon einen ganzen Haufen neuer Begriffe erzeugt hat, die alle etwas komplett anderes meinen, als dem Wortlaut nach dort steht. „Schutzsuchender“, „Klimakatastrophe“ und „Rechtspopulist“ bspw., die grundsätzlich in lächerlicher Weise in etwa das Gegenteil dessen meinen, was man, sagen wie vor fünf Jahren, darunter verstanden hätte.

    Zum Schluß des Interviews wird es dann auch recht seltsam. Plötzlich wird dem Identitätslinken wie ein Kaninchen aus dem Hut der Identitätsrechte gegenübergestellt. „…wie genau eine vergiftete Kommunikationssituation entstanden ist…“ Diese „Kommunikationssituation“ erinnert mich frappierend an die berühmten „Messerstechereien“. Es wird ganz stumpf insinuiert, dass zwei gleichwertige, bewaffnete Gegner aufeinandertreffen. So wenig wie das Opfer einer Messerattacke von einem vorzugsweise illegal sich hier befindenden Angehörigen einer fragwürdigen gewaltaffinen Kultur die Absicht hatte an einer „Messerstecherei“ teilzunehmen, so wenig hatte es mit „Kommunikation“ zu tun, als Frau Merkel, ohne auch nur irgendwen zu fragen, die Grenzen sperrangelweit öffnete, und der nicht bahnhofsklatschende Teil der Bevölkerung das kategorisch ablehnte. Dieser Teil der Bevölkerung besteht mitnichten aus „Identitätsrechten“, er soll auch gar nicht kommunizieren, er wird diffamiert und mit hohem staatlichen Budget bekämpft! Es ist auch keineswegs notwendig sich an imaginären Gegenpolen zu positionieren, man gilt qua Existenz als Gegner, besser noch, immer mehr Normalbürger werden stigmatisiert, damit der Linke eine Existenzberechtigung hat, den Kampf gegen „Rechts“. Hieraus eine , von beiden Seiten, vergiftete Atmosphäre zu konstruieren, ist sehr fragwürdig, vor allem in dieser höchst theoretischen Formulierung, da die überwiegende Mehrheit der vermeintlichen „Identitätsrechten“ bis zu dem Moment noch gar nichts von ihrem Glück wußten.

    Die Lösung hier in der Selbstreflexion suchen zu sollen, wird dann schon ernsthaft dreist, wird mir doch, und sehr vielen anderen, ziemlich direkt unterstellt, an der Spaltung der Gesellschaft Mitschuld zu tragen. Primäres Ziel des Interviews ist der Linke, es wird aber, mit gedrechselten Sätzen, der Eindruck erweckt, als hätte ich mehr als als 0,3 Promille Rechtspopulismus im Blut (woher, bleibt unklar) und trüge eine Mitschuld. GANZ SICHER NICHT!!!

  12. Die Opferpryramide geht ungefähr so, 1. Muslime, 2. Homosexuelle, 3. Frauen, 4. Schwarze …. ganz unten der heterosexuelle weiße Mann. Wer recht hat, entscheidet sich nach seiner Stellung in der Opferpyramide. Will man immer recht haben, müsste man also eine muslimische schwarze Lesbe sein.

    • Erinnert mich immer an „Little Britain“: „Ich bin der einzige Schwule hier im Dorf“ – und der Rest was dann passiert ist bittere Realität.

    • oder beim ÖRR arbeiten. Die Wissen alles. Besser !

  13. Was ist an Ausgrenzung und Diskriminierung prinzipiell schlecht oder falsch? Eine ernsthafte Frage. Wäre sie ohne Vorteil, dann hätte die Evolution dieses schon aussortiert. Also. Ganz rational und ohne moralische Attitüde. Desgleichen gilt auch für Vorurteile, Misstrauen und Antipathie.

    • Hat Vor und Nachteile.
      Ich nenne da z.B. die ehemaliche Wehrpflicht, die nur für Männer galt.
      Es muß aber unbedingt eine Gleichheit auch beim Kinder kriegen erreicht werden.
      Das muß doch in der heutigen zeit der „Wissenschaft“ erreichbar sein, daß auch Männer Kinder gebären können.
      Sprache ist doch die Lösung ! Damit läßt sich doch alles machen, oder? Laut Grünen „Häuptling“ doch schon!
      Also Landwirte und Andere die Ihr mit eueren Händen arbeitet das ist nicht mehr nötig,
      Redet, damit kann man euere Arbeit besser machen. Fragt den Grünenhäuptling, der macht euch das sicher vor.

  14. Die Analyse ist fundiert und differenziert aufgebaut. Aber sie beschreibt leider nur den Ist-Zustand und geht auf die weitergehenden Eskalationsstufen leider nicht ein. Dabei gibt es dafür recht gute historische Beispiele.

    Richtig passend fallen mir jetzt hier 2 Beispiele ein.

    1. die französische Revolution, die erst alles was auf „adlig“ aufs Schafott geschickt hat, dann alles was man als „reich“ empfunden hat, dann in immer schnellerem Tempo all das, was der gerade meinungsbildenden Führerschaft und deren Ideologien nicht entsprochen hat. Gerade dieses jakobinerhafte Verhalten ist absolut typisch. Und wenn es am Ende keine Meinungsunterschiede mehr gibt, die feststellbar wären, so werden welche erfunden, damit der Irrglaube weiterhin Nahrung findet.

    2. Ähnlich verhielt es sich mit der russischen Revolution. Erst die Zarenfamilie, dann die Adligen, dann die bürgerliche Regierung unter Kerensky, dann Ermordungen von Bolschewiki wie Trotzki oder Sinowjew, Kamenew, Bucharin. 1934-38 wurden dann Hunderttausende !!! wegen Verschwörung bezüglich des Attentats auf Kirov, das nachweislich von einem Einzeltäter, Leonid Nikilaew, begangen wurde. Dazu zwischen 1932-33, dem mehr Menschen zum Opfer fielen, als dem Holocaust als Ergebnis einer ideologisch verblendeten Agrar- und Wirtschaftspolitik (Zwangskollektivierung, hat was von Kevins Verstaatlichungsideen) vermengt mit dem Kampf gegen die bösen Großgrundbesitzer, die Kaluken.

    Vorher wurden 10.000 Kleriker 1926-32 liquidiert und danach die „Intelligenzia“ , allein 1932 50.000 Intellektuelle nach Sibirien deportiert.

    Bezüglich des Holodomer ließ Stalin zwischen 1938 und 1940 die wichtigsten Mitwisser – Postyschew, Redens und Kossior – wegen vorgeschobener Beschuldigungen vor Gericht stellen, aburteilen und hinrichten. Trotzdem bestreitet Russland bis heute eine Verantwortlichkeit am Holodomer.

    Freut Euch ihr Deutschen auf güldene Zeiten

  15. Das „Schweigen“ als Ablehnung wird als schweigende Zustimmung gewertet. Die Gesellschaft hat ein immenses Problem, dass eines Tages explodieren kann.

  16. Um es mal böse zu sagen:
    Die Argumentation kommt mir vor, wie die Argumentation der guten Kommunisten im damaligen Ostblock, dass die bösen Kommunisten die an sich gute Idee des Kommunismus mit ihrer Brutalität und ihrer Tyrannei kaputt machen.
    Ich bin aber der Meinung, dass die Idee des Kommunismus an sich scheitert und IMMER zu Brutalität greifen muss.
    Um im Bild zu bleiben, diese gute Frau würde ich als „gute Kommunistin“ ansehen.

  17. So wie ich diese Minderleister kennengelernt habe, kaschieren die nicht. Die sind so minder, dass sie ihre unlogische, inkonsistente und ungebildete Weltsicht gar nicht als mögliches Problem erkennen. Natürlich auch nicht reflektieren (können). Eine geringe rationale kognitive Kompetenz und emotional-ideologisches Verhalten gehen zusammen.

  18. „Ihre Kernziele,also die Überwindung von Diskriminierung und Ausgrenzung……….“
    Und schon langt es mir und wie !

  19. Ich verweise hier insbesondere auf den deutschen Fall: alle von T Tenenboom (Allein unter Flüchtlingen) Befragten äußerten, es sei wegen dem Nationalsozialismus gewesen, daß die Grenzen offen gehalten wurden 2015; dazu Nawratil: Der Kult mit der Schuld die beste Einführung (amazon Kundenrezensionen). GESTERN wollte ich den Film „Black Book“ des weltberühmten Regisseurs P Verhoeven sehen, die Geschichte einer Jüdin in Holland, die sich von einem SS-Offizier angezogen fühlte: Es war mir nicht vergönnt: Statt des ausgedruckten Programms kam zuerst als Sühneleistung des deutschen Nazis (ich und alle anderen Deutschen) eine 55minütige Sendung über Fritz Bauer; das war die Voraussetzung der Herren von Arte, daß ich den Film später hätte sehen dürfen. Wir stehen unter Betreuung.

  20. Absolut überzeugende Analyse. Ich freue mich auf das Buch.

  21. Eine Wissenschaft, welche ähnlich einer Religion kein selbst geschaffenes Dogma in Frage stellt, kann man mit gutem Gewissen abschaffen, da der Erkenntnisgewinn schlicht gegen null tendiert. Das gilt besonders für Hochschulen, bei denen man Geisteswissenschaft ohne weiteres mit Hirnwäsche gleich setzen kann.

    • Popper war ein Sozialdemokrat, noch Fragen?

      Vgl. Ludwig von Mises Erinnerungen: In deutschen Hochschulen wird seit 70 Jahren Nationalsozialismus gelehrt. (Zitat aus dem Gedächnis)

  22. „In identitätslinken Kreisen sind Rassismusvorwürfe schon deshalb so verlockend, weil sie keiner Begründung mehr bedürfen und man in der eigenen Community damit punkten kann – und genau darum geht es vielen“

    Zu welcher Gruppe gehören eigentlich Frau Will, Frau Illner, Herr Lanz, usw.?
    Sind sie Identitätslinke oder Leute, die sich vor den Rassismusvorwürfen aus dieser Community fürchten?

    Und wie werden die dänischen Sozialdemokraten jetzt von den Identitätslinken gesehen? Sind das nun Rassisten oder bereits Nazis?

    Und wer ist die Anführerin der identitätslinken Kreise? Claudia Roth?

    • eute wie Anne Will & co sind nur Maden im Speck der oeffentlich rechtlichen Propaganda Maschinen , welche die identity politics Narrative des schwarz-gruenen Systems in Berlin nachkauen. Sie sind zutiefts perfide Heuchler,. Will verdient mit iherer eigenen Produktionsfirma Millionen und der Steuerzahler muss sich ihren Schrott anhoeren und dafuer bezahlen. Ein hoch korruptes System.

    • Die meisten Menschen im „Establishment“ sind einfach Opportunisten, geltungssüchtig, …, die Erfolg haben wollen und nach den Spielregeln spielen. Die besonders Skrupellosen wollen sich als besonders harte Kämpfer für das Gute hervortun, weil es ihnen Aufstiegschancen bringt: Wer unter Stalin möglichst viele Spione fand, stieg auf, wer nicht so viele fand, war vielleicht selbst einer. Revolutionäre Zeiten fordern revolutionäre Opfer.

  23. Ich habe bereits anderweitig einen Artikel von Frau Dr. Kostner gelesen und bin auch hier wieder beeindruckt von ihrem Scharfsinn und der exakten Analyse Linken und ihrer Strategien.

    Allerdings fiel mir auch hier wieder auf, dass ihre Aussagen schwer zu lesen und zu verstehen sind. Beispielhaft sei nur dieser Satz zitiert: „Identitätslinke halten Menschen, die sie einem Schuldkollektiv zuordnen als moralisch nicht ausreichend legitimiert, um die gleichen Maßstäbe an Menschen aus einem Opferkollektiv anzulegen wie an die Eigengruppe.“

    Ich lese regelmäßig und sehr viel – auch sehr schwere Texte. Doch hier gelange ich fast an meine Grenzen. Es besteht die Versuchung, dass andere Leser einfach aufgeben, wenn die Aussagen – die doch so wertvoll sind – so schwer zu entschlüsseln sind.

    Meine Bitte an die Autorin ist daher, einfacher zu schreiben, da sonst viele Leser diese Erkenntnisse nicht werden nutzen können, was ich sehr schade fände.

    • Danke!! Bin zwar englische Muttersprachlerin, dafür aber öffentliche bestellte und beeidigte Übersetzerin, seit 40 Jahren in Deutschland und ein – in aller Bescheidenheit – sehr belesener Mensch, aber nach der Lektüre hier habe ich mich gefragt, ob mein deutsch nachgelassen hat – oder ob die Autorin Soziologin sei – sonst kann man nicht so unnötig unverständlich schreiben!

    • Auch wenn die Autorin sehr gut analysiert: Sie haben insofern recht, als der Satz schlicht verworren ist, d. h., er drückt mit seiner Struktur im zweiten Teil nicht präzise das aus, was mit ihm ausgedrückt werden soll. Man versteht es natürlich dennoch, aber man muss ihn interpretieren. Präzise Ausdrucksweise ist Sprachkunst. Aber ansonsten drückt sie sich gut aus.
      Ich schreibe das deshalb, weil immer wieder akademische Schriften wegen der Ausdrucksweise v. a. Studenten wenig Erhellung bieten! Einige spezifische Berufsgruppen, insb. die Soziologen und Politologen, haben sich eine Ausdrucksweise angewöhnt, die schwer zu verstehen ist und die jedoch, wenn man die Sätze nach sprachwissenschaftlichen Kriterien analysiert, oft entweder Leerformeln darstellen oder wenigstens auf ein Drittel eingedampft werden könnten! Das ist ein Ärgernis, das in akademischen Kreisen aber nicht verbalisiert wird, vordergründig erfahren die sich so ausdrückenden Leute sogar eher Bewunderung, auch wenn man unter Freunden nach dem Sinn des Vorgetragenen oder Geschriebenen fragt! Man will nicht als Tölpel angesehen werden!
      Diese spezifischen Sprachen könnte man mit den Ammoniten vergleichen: Die bildeten im Laufe ihrer Entwicklung im Gehäuse immer kompliziertere, vielfach verbogene und gefaltete Trennwände aus (Lobenlinien in Versteinerungen), bis sie durch die entsprechende Massezunahme schlicht nicht mehr lebensfähig waren!

  24. Und wer sind diese ominöse Rechten, die sich verstecken?

  25. Habe ich das jetzt richtig verstanden? Einige australische Lehrer sind der Meinung, daß Aborigines mit Mathematik nicht umgehen können. Irgendwie wird dies dann mit ominösen kulturellen Hintergründen erklärt, um nicht auf die schiefe Ebene eines Vergleiches der kognitiven Fähigkeiten zu geraten. Ist das deren Ernst Frau Kostner? Wie sollen diese Leute in einer modernen Gesellschaft dann selbständig existieren? Oder welche Lösung wird dann propagiert?
    Dauerhafte Alimentation, oder ein Leben wie vor der Ankunft der Europäer?

    • Herr Ludwigsburger, Sie sprechen mir sowas von aus der Seele!

    • „Einige australische Lehrer sind der Meinung, daß Aborigines mit Mathematik nicht umgehen können.“

      Was im Prinzip heisst, dass diese Lehrer die Urbevölkerung Australiens zu dumm für Mathematik halten und sie damit nicht länger belasten wollen. Man sieht in ihnen anscheinend immer noch die Wilden. Verstecken tut man die ganze Sache dann hinter dem Argument der „kulturellen Fremdheit“ von Mathematik für die Eingeborenen. Es sei eine Wissenschaft der Weissen und daher ungeeignet für Nicht-Weisse. Der gutmeinende Rassismus der Anti-Rassisten, das wäre auch mal ein Thema, dem man sich widmen könnte.

  26. Für jeden normal denkenden deutschen Bürger im Jahr 2019 ist es eine Selbstverständlichkeit :
    – kein Nazi zu sein
    – kein Rassist zu sein
    – kein Faschist zu sein
    – kein Antisemit zu sein
    – ein Demokrat zu sein
    – religiöse Toleranz zu üben
    – sexuelle Toleranz zu üben
    – für Gleichberechtigung von Mann und Frau einzutreten
    – Anhänger einer offenen Gesellschaft (hat nichts mit offenen Grenzen zu tun) zu sein

    Das gilt im Übrigen uneingeschränkt auch für die allermeisten AFD-Politiker und deren Wähler

    Ich frage mich, was in den Köpfen der Identitästlinken eigentlich vorgeht, dass Sie sich für diese Selbstverständlichkeiten ständig selbst selbst beweihräuchern.

    • Meiner Meinung nach sind das Menschen, die mit sich selbst und ihrem Leben nicht im Reinen sind. Sie verstecken sich in der linksidentitären Gruppe, die ihnen ein Gefühl der Zugehörigkeit und Gutmenschlichkeit vermittelt. Einerseits erhält man dadurch ein eigenes, sonst vielleicht nicht vorhandenes Selbstwertgefühl, andererseits kann man von einer höheren Warte aus Menschen belehren oder sein Helfersyndrom ausleben um geliebt zu werden. Wir sind mehr, wir sind viele, wir sind richtig, das ist gelebtes Mitläufertum.

      • Zitat: „Meiner Meinung nach sind das Menschen, die mit sich selbst und ihrem Leben nicht im Reinen sind. “

        > Mhh, oder auch kurz gesagt: Die sind ein Fall für den „Erbsendoktor“!

    • Antwort : die Verbreitung von identitaetspolitischen Schein-Narrativen und blanken social-justice Luegen : das ist eine alter Trick aus dem playbook der bolschewistisch- anarchistischenn Linken.

  27. Frau Kostner hat leider ihre Hausaufgaben nicht gemacht, bzw. will nicht wahrhaben, es mit einem vernunftfreien, machtorientierten weltanschaulichen Projekt des Kulturrelativismus zu tun zu haben, entwickelt in den 20er bis 60er Jahren…
    Ich nenne nur Levi-Strauss, Michel Foucault, Frantz Fanon (benutzt Arndt +Rassismus), Charles Taylor (benutzt Rosenberg)….
    Exzellent herausgearbeitet von Egon Flaig…
    „Alles Übel der Welt begann mit der europäischen Expansion – und Europa muß bezahlen bis in alle Ewigkeit“
    „Wahre Gleichheit erfordert eine umgekehrte Diskriminierung“
    Wer meint gegen diese um die universelle Herrschaft ringende Bewegung argumentieren zu können, hat irgendetwas nicht verstanden, oder will, etwas nicht verstehen….

    • achja; Etienne Balibar „Rassismus ohne Rasse“

    • „Alles Übel der Welt begann mit der europäischen Expansion – und Europa muß bezahlen bis in alle Ewigkeit“
      Wer dieses Axiom in Zweifel zieht, ist bereits ein Rassist oder ein Nazi oder beides.

  28. „Eine benachteiligungsfreie Gesellschaft ist in ihren Augen erst erreicht, wenn der Anteil der Opfergruppen in allen gesellschaftlichen Bereichen […] genau deckungsgleich mit dem jeweiligen Bevölkerungsanteil ist.“

    …ich sah noch nie einen blinden LKW-/Bus-/Taxifahrer.

    Aber im Ernst: der Mann einer Freundin suchte einen Job als Informatiker. Er ist aus Westafrika. Wir suchten einen und ich stellte den Kontakt her u. Er wurde eingeladen. Dann hörte ich nichts mehr. Beim nächsten Treffen erklärte Sie mir, wie rassistisch wir von der Firma seien. Ich war erstaunt und fragte (und sah) nach. Sein Code war fehlerhaft und nicht sauber. Er konnte keine Zertifikate vorweisen und ist vom Charakter sehr sanft (was hier schlicht nicht ins Profil passte). Beide liessen sich vom Rassismus-Vorwurf nicht abbringen. Nach einem langen Gespräch konnte ich sie überzeugen, dass er für diesen Job zu wenig qualifiziert ist. Das ging nur, indem ich sehr explizit nach verschiedenen Zertifikaten fragte (Kosten ca 40-50‘000€, 10-12 Jahre Erfahrung) und den Vergleich zum „Gewinner“ herstellen konnte. Er hatte die gleichen Chancen wie jeder andere auch, hat aber trotzdem verloren.

    Das ist eines der grössten Probleme: falls ich einen weissen nicht sympathisch finde, ist dies ok, falls ich einen nicht-weissen unsympathisch finde, bin ich Rassist. Also soll ich dem nicht-weissen Sympathie vorgaukeln? Wie verlogen!

    • So geht das überall. Ich muß doch nicht jeden Afrikaner oder Araber lieb haben, nur weil er ist, was er ist. Ich bin kein Antisemit, wenn ich Soros oder Rockefeller auf Grund ihres neoliberalen Verhaltens kritisiere. Ich glaube auch an keine Jüdische Weltverschwörung.
      Dagegen glaube ich schon eher an eine Art modernen Eroberungs-Dschihad des Islam.
      Während ich keinerlei Vorbehalte gegen einzelne Muslime habe, die ich gut kenne.
      Ich beurteile Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe oder ihrer Herkunft, sondern allein danach, was sie im Leben leisten und können, und wie sie sich mir gegenüber Verhalten.
      Man sollte unterschiedliche Gesellschaftsformen nicht miteinander mischen.
      Demokratische und tribalistische Kulturen sollten nicht gemischt werden, sondern nebeneinander in ihren jeweiligen Herkunftsländern friedlich leben und miteinander Handel treiben und Ideen austauschen und sich gegenseitig achten. Interkulturell funktioniert nicht. Man kann sich gegenseitig besuchen und die andere Kultur verstehen und achten lernen. So wie man andere Religionen anerkennt und vielleicht sich da hinein denkt.
      Interkulturell funktioniert bestenfalls in Megastädten, wo tolerante und gleich gebildete Menschen auf einer wirtschaftlichen technischen Ebene zusammen schaffen, aber zu Hause ihre kulturelle Herkunft als Privatvergnügen weiter leben können.
      Eine einheitliche Welt wäre ja auch langweilig. In der Vielfalt liegt die Würze.
      Nur Linke wollen das. Hauptsächlich in Deutschland. Linke und Dschihad, das passt!

      • „Ich bin kein Antisemit, wenn ich Soros oder Rockefeller auf Grund ihres neoliberalen Verhaltens kritisiere. Ich glaube auch an keine Jüdische Weltverschwörung.“

        Äh .. doch. Die Familie Rockefeller ist nämlich überhaupt nicht jüdisch, sondern protestantisch, und indem Sie sie aufgrund ihrer Finanzgeschäfte automatisch als jüdisch ansehen, bedienen Sie sich eines antisemitischen Stereotyps.

      • Die Linken nehmen als Vorbild für Deutschl. z. B. Singapur als Beispiel für eine Stadt mit geringer Autodichte. Wir sollten von Singapur lernen, schrieb „Die Welt“! Dieser Artikel bzw. dieser Autor bzw. die Grün-Linken haben allerdings nicht die geringste Ahnung von der Situation und der Politik Singapurs, oder sie lügen die Bürger an und sich selbst in die Tasche. Singapur hat keine Demokratie, die Ethnien leben nicht gemeinsam, sie sind weitestgehend gruppiert, auch wenn sie unter einem Dach wohnen und arbeiten, es werden keine Migranten aufgenommen, sondern nur Leute, die gebildet sind UND dringend benötigt werden. Niemand anderer wird akzeptiert. Singapur ist reich, der Verkehr ist Nahverkehr und so ausgebaut, wie man es sich hier nicht einmal erträumen kann – und so sauber und friedlich, wie man es sich hier nicht vorstellen kann. Ein Vergleich zw. Deutschland und Singapur ist also ein Vergleich zwischen Orangen und Spargel. Deutschl. ist abgesunken zu einem 3. Welt-Land, das nichts mehr fertigbekommt, denn es dreht sich nur noch um die Ideologie der Grenzenlosigkeit, der klimatischen Weltrettung, des Sozialismus schlechthin, der mit einer nebulösen „Gerechtigkeit“ verwechselt wird.
        Dies bedeutet, dass dieses Land erst in Grund und Boden gestampft werden muss, wirtschaftlich, wissenschaftlich und gesellschaftlich, bevor etwas Vernünftiges wieder aufgebaut werden kann – das allerdings dürfte wenigstens zwei Generationen beanspruchen.

  29. Leider sind die rechtlichen Konsequenzen der zutreffenden Analyse bereits enteilt. Wir haben aufgrund des NetzDG bereits eine indirekte Zensur, weil Betroffene sich nicht mit Grundrechten wehren können. Dies wirken im Privatrecht nur mittelbar. Die Punkte 1 bis 3 – kritische Reflexion – kommen Jahre zu spät, um zu wirken. Im Löschzentrum arbeiten übrigens die Opfergruppen der Identitätslinken. Wer es nicht glaubt, stelle sich in Essen vor die Zentrale.

  30. „Eine benachteiligungsfreie Gesellschaft ist in ihren Augen erst erreicht, wenn der Anteil der Opfergruppen in allen gesellschaftlichen Bereichen – allen voran Institutionen, Belegschaften und Parlamenten – genau deckungsgleich mit dem jeweiligen Bevölkerungsanteil ist.“

    Da sind die vermutlich identitätslinken Schreiber eines britischen Krimis schon weiter, den ich bisher gelegentlich gesehen und in der letzten Episode genervt abgeschaltet habe. Die Schwarzen und Pakistaner in Team und Plot waren OK, auch die Mischehen noch fast glaubwürdig. Dann wurde der Rechtsmediziner schwarz und ins Büro zogen eine schwer Körperbehinderte und eine vollverschleierte Muslima ein. Der ältere weisse Kollege der Kommissarin wird als minderleistend und plump dargestellt und von ihr oft geringschätzig gedisst. Ein jüngerer weisser Mitarbeiter ist im Gegensatz zu den fitten und selbstsicheren Frauen sozial gehemmt und führt nur Anweisungen aus. Die Weissen werden von der weissen Chefin hart angegangen und die aus den inzwischen zahlreichen „Opfergruppen“ geschont und gefördert, sowohl bei Mitarbeitern als auch bei Verdächtigen. Ach ja, Täter sind am Ende immer Weisse, oft nachdem nichtweisse „Opfer“ zu Unrecht rassistisch verdächtigt wurden.
    Das geht über proportionale Repräsentation des jeweiligen Bevölkerungsanteils weit hinaus und schön ist diese Welt auch nicht, wenn man sich Diskriminierung und Feindseligkeit einfängt, nur weil man unverschuldet zur Mehrheitsgesellschaft gehört oder gar ein Mann ist. Das ist Rassismus in umgekehrt.

    • Netflix? Ich kann viele Serien dort auch nicht mehr ertragen, die Buntismus-Propaganda wird immer aggressiver und absurder.

    • ….genau deckungsgleich mit dem jeweiligen Bevölkerungsanteil ist…….
      Leider wird auch das nicht reichen. Jeder (überprivilegierte?!) weiße Mann z.B. ist einer zu viel. Egal, wie viele Weiße es gibt. Nix Bevölkerungsanteil. In diesem Sinne.
      Ich möchte nicht, daß meine Kinder in einem Land aufwachsen müssen, wo sie dikriminiert werden. Weil sie weiß sind bzw. unser Sohn zusätzlich auch noch das falsche Geschlecht hat. Dazu dann noch die Nationalität mit der ewigen Erbschuld.
      Wo ihre Kinder in der Schule in Unterzahl als ‚Kartoffeln‘ gemobbt werden..
      Im Ausland können sie sich auch eher was zusammensparen. Mehr Netto vom Brutto
      würde das Frau Dr. Merkel nennen. Also lautet die Devise, unsere Kinder auch für so einen Schritt, Perspektive Ausland, fit zu machen, leider.

      PS.: Von immer mehr Freunden oder Bekannten kommen analoge Infos.
      Daß Sohn oder Tochter ‚erst mal‘ paar Jahre im Ausland bleiben, eine gute Stelle in
      der Schweiz oder wo auch immer angetreten haben ….. vorläufig doch noch nicht nach D zurückkommen….

  31. Exakt die gleichen Thesen wie von Ullrich/Diefenbach, Es war doch gut gemeint: Wie Political Correctness unsere freiheitliche Gesellschaft zerstört, 2017.

  32. Die Conclusio aus diesem Interview und vor allem den genannten Lösungsansätzen sollte für den Rest der Nichtideologen klar sein. Genausowenig, wie man „ Gläubige“ argumentativ und faktenbasiert „ überzeugen „ oder auch nur zur Reflexion anregen kann, kann man rational ! IdeologInnen erreichen, denn sonst wären sie keine IdeologInnen. Abgesehen von (quasi) rationalen und emotionalen Anschlusserwägungen ( Opportunismus, Ärgervermeidung und Zugehörigkeitsempfindungen der MitläuferInnen sind es die „ Hohe PriesterInnen“, ProphetInnen, Gurus und ErlösungsverheisserInnen, die ein gutes Gefühl durch Entlastung versprechen und dabei auf fruchtbaren Boden treffen. Solange dieser psychopathologische Boden existiert, und ein Ende ist aktuell nicht absehbar, werden SeelenheilsversprecherInnen ihre folgsamen Seelen total ! gewinnen, und dies in bestimmten Schichten und in einem bestimmten Geschlecht nicht zu knapp. Auch aus eigener Erfahrung gilt : Es ist aussichtslos, denn je mehr Argumente und Fakten kommen, desto mehr klammern sich die identitäts – und orientierungslosen, haltsuchenden „Kinder der Neuzeit“ an ihre Gurus, selbstredend zwischen diversen Zerstreuungs – , Kompensations – und Bestätigungsversuchen anderer „ Art und Güte“, woraus wieder Entlastungsbedarfe entstehen. Es ist naiv, „ Abhängigen“ welcher Art auch immer mit Ratio zu kommen. Entzug und Therapie wären die Lösung, gerne mit einer „harmlosen“ Ersatzspiritualität, und die Rückverlagerung von ( instrumentalisierbaren und instrumentalisierten )Entlastungsbedürfnissen und Empathie vom Politischen in das Private, wo es durchaus im
    Konkreten daran und an „ echten“ Gefühlen mangelt. Gut möglich, dass die Zeit, in der diese Gesellschaft oder Teile davon andere ( richtige, weil existentielle )Probleme zu lösen hat, nicht mehr zu weit entfernt ist. Diese Rückkehr zum Wesentlichen könnte !, muss aber nicht, dann segensreich wirken.

  33. Die Behandlung der Judenvernichtung und die zugehörigen Gedenktage, Gedenkveranstaltungen und Denkmäler folgen einer ähnlichen Läuterungsagenda. Ich halte mich seit Jahren von solchen Veranstaltungen fern. Das nicht, weil ich antisemitisch wäre, sondern eher, weil das Gegenteil der Fall ist. Jetzt wird dieses aggressive Läuterungsmuster auch noch auf fast alle Bereiche des Lebens ausgedehnt! – Übrigens erlebe ich das hier in Deutschland, wo diese Agenda mit deutsche Gründlichkeit durchgezogen wird, als schlimmer als in den USA, von denen wir den „Kampf gegen Rassismus“ usw. übernommen haben.

  34. Bezahlt diese Dame auch für die von ihr erforschte Migration und deren Folgen – oder dürfen das andere ausbaden und sie bekommt vom Steuerzahler auch noch ihren Lebensunterhalt?
    Langsam werde ich zum bekennenden Rassisten – ist nicht schlimm, wenn man sich
    daran gewöhnt hat.
    Eigentlich überhaupt nicht, wenn man solche Überschriften zu lesen bekommt: „Imam ruft in Basel zum Krieg gegen Ungläubige auf“, „Riesenaufregung in Dessau: Kind von „Dunkelhäutigem“ sexuell mißbraucht?“ etc.

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