Mit der Läuterungsagenda führten die Identitätslinken auch ein neues Gerechtigkeitsmodell ein. Sprachlich wird dieses neue Modell nicht sichtbar, denn es verbirgt sich hinter dem auch von Identitätslinken genutzten Begriff der sozialen Gerechtigkeit. Analysiert man jedoch die politischen Ziele, zeigt sich, dass es ihnen inhaltlich mitnichten um eine übergreifende soziale Gerechtigkeit geht, sondern um eine auf die Förderung von Opfergruppen ausgelegte Identitätsgerechtigkeit.
Der Hauptunterschied der beiden Gerechtigkeitsmodelle besteht darin, dass soziale Gerechtigkeit auf die Herstellung von sozialer Durchlässigkeit ausgerichtet ist. Dies bedeutet, dass Menschen ihren sozialen Status beeinflussen können. Genau das schließt Identitätsgerechtigkeit aufgrund der anhand von unveränderbaren Merkmalen wie Geschlecht und Hautfarbe vorgenommenen Gruppeneinteilung aus. Gesellschaftliche Polarisierungen und daraus resultierende Fragmentierungen sind nahezu unausweichliche Folgen dieses Gerechtigkeitsmodells. Besonders polarisierend und fragmentierend wirken die fehlenden Möglichkeiten zum Statusgruppenwechsel, wodurch das die Gruppen Trennende starrer und unversöhnlicher wird.
Hinzu kommt, dass Identitätsgruppen um politische Aufmerksamkeit und Ressourcenzuteilung konkurrieren, was Fragmentierungstendenzen verstärkt. Eine Gesellschaft, die das Signal sendet, dass Gerechtigkeit von der Förderung von Opferidentitäten abhängt, lädt nachgerade dazu ein, immer neue Opfergruppen zu konstruieren und im Kampf um Ressourcen zu mobilisieren, mit den entsprechenden Folgen für den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt.
Positive Diskriminierung spaltet
Eng mit dem Polarisierungspotenzial der Interventionsfrage verbunden sind die einseitig an Privilegierte gerichteten Forderungen, die Identitäten der Nichtprivilegierten anzuerkennen. Die Einseitigkeit ist in den Augen der Identitätslinken gerechtfertigt, da eine Anerkennung der Privilegierten der Anerkennung der von ihnen geschaffenen Machtstrukturen und Unterdrückungspraktiken gleichkäme. Außerdem wird die Auffassung vertreten, dass die Identitäten von Opfergruppen positiv aufgeladen und gestärkt werden müssen. Auf diese Weise sollen Identitäten auf Augenhöhe gebracht werden. Erst wenn dies der Fall ist, so die Argumentation, kann Identitätsgerechtigkeit für alle verwirklicht werden.
Da ein Auf-Augenhöhe-Bringen am schnellsten vorankommt, wenn man auf beiden Seiten ansetzt, wird genau das gemacht. Anders ausgedrückt: Die Aufwertung von Nichtprivilegiertenidentitäten erfolgt auch mithilfe der Abwertung von Privilegiertenidentitäten. So werten Identitätslinke beispielsweise die Identitäten von Migranten auf und die der Mehrheitsgesellschaft ab. Das darin ruhende Polarisierungspotenzial wird von denjenigen, die diesen Prozess vorantreiben, übersehen bzw. gilt angesichts des hehren Zieles als vernachlässigbar. Die Bevölkerungsmehrheit hingegen neigt dazu, asymmetrische Anerkennungsforderungen und unterschiedliche Formen der Wertschätzung von Gruppenidentitäten als ungerecht zu empfinden und darauf verschnupft zu reagieren.
Identitätslinke Läuterungsagenda manipuliert Politik und Gesellschaft
Argumente wären selbstredend hilfreicher als Vorwürfe, aber diese scheint man nicht zu haben. Oder man ist aufgrund dessen, dass man sich zu sehr in selbstreferentiellen Echokammern bewegt, nicht darauf vorbereitet, dass Analysen und Ansprüche begründet werden müssen; dass es mehr braucht als Behauptungen und dass es legitime Pro- und Contra-Argumente gibt. Wie sonst ist zu erklären, dass diskreditierende Unterstellungen so inflationär gebraucht werden und gut begründete Argumente so selten?
Fragmentierungspotenzial birgt darüber hinaus, dass Identitätslinke von den Angehörigen der „Dominanzgruppe“ Unterstützung für das von ihnen entworfene moralische Läuterungsprogramm einfordern. Darunter fällt beispielsweise die Aufforderung, positive Diskriminierungen zugunsten von Opfergruppen zu unterstützen. Forderungen dieser Art finden in der Bevölkerung keinen großen Rückhalt, worauf die Identitätslinken wiederum schnell und einseitig mit dem thematisch passenden -ismus/-phobie-Vorwurf reagieren.
Es scheint inzwischen die Vorstellungskraft vieler Identitätslinker zu übersteigen, dass es andere Gründe als Rassismus etc. für die Ablehnung solcher Aufforderungen geben könnte. Zumeist stehen keine rassistischen etc. Motive dahinter. Die Bevölkerungsmehrheit erkennt an, dass spezifische Gruppen Ungleichheiten ertragen mussten und müssen, welche die liberal-demokratischen Prinzipien der eigenen Gesellschaft konterkarieren. Die Herstellung gleicher Freiheit wird begrüßt, zumindest aber mitgetragen. Was abgelehnt wird, ist die Vorstellung, dass alte Ungerechtigkeiten durch neue geheilt werden sollen. Das ist umso mehr der Fall, wenn die neuen Ungleichbehandlungen auf die Nachfahren der für die alten Ungleichbehandlungen verantwortlichen Gruppen abzielen; wenn es also keine oder allenfalls eine sehr lose Kopplung zwischen persönlicher Verantwortung und eingeforderten Kompensationsleistungen gibt.
Was Identitätslinke von anderen Bevölkerungsgruppen unterscheidet, ist, dass letztere aufgrund von Schuldeingeständnissen keinen grundsätzlichen moralischen Autoritätsverlust verspüren und somit auch nicht das Bedürfnis, in den Geläutertenchor einzustimmen. Aus ihrer Sicht ist es vollkommen ausreichend, wenn ein Gemeinwesen seine liberal-demokratischen Prinzipien diskriminierungsfrei anwendet, um Chancengleichheit zu erreichen.
Die Linke hat sich vom Projekt der Aufklärung längst verabschiedet
In der extremsten Form hat das Läuterungsbedürfnis so weit geführt, dass Identitätslinke ein neues Überlegenheitsgefühl entwickelt haben. Das alte Überlegenheitsgefühl beruhte auf Rassismus und richtete sich dementsprechend gegen andere Ethnien. Das neue Überlegenheitsgefühl bezieht seine Kraft aus dem moralischen Läuterungsgrad, den Mitglieder der „Dominanzgesellschaft“ aufweisen können. Die Unterteilung der „Dominanzgesellschaft“ in moralisch geläuterte und somit überlegene Personen und „die Anderen“ trifft bei „den Anderen“ naturgemäß auf wenig Gegenliebe und verstärkt Fragmentierungslinien.
Des Weiteren treten Fragmentierungen auch auf der parteipolitischen Ebene zutage. Insbesondere die Kluft, die sich im Lauf der Jahrzehnte zwischen der alten Linken, die weiterhin soziale Gerechtigkeit für alle verwirklichen will, und der Identitätslinken, die Identitätsgerechtigkeit priorisiert, auftat, hat in vielen westlichen Ländern die Stammwählerschaft von den sozialdemokratischen Parteien entfremdet. Letztendlich wurde mit dem Modell der Identitätsgerechtigkeit eine toxische Version von Gerechtigkeit entworfen, die ihr Polarisierungs- und Fragmentierungsgift langsam, aber stetig in die betroffenen Gesellschaften einträufelt. Das gesellschaftliche Klima wird von den neu geschaffenen Ungerechtigkeiten vor allem auch deshalb vergiftet, weil sie die Mehrheit betreffen und damit die Demokratiefrage im Raum steht.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Identitätslinken zwar aufgrund der Besetzung vieler Schlüsselpositionen einflussreiche Agenda-Setter sind, aber nicht die Bevölkerungsmehrheit stellen. Die von ihnen vorangetriebenen Gerechtigkeitsvisionen verstoßen in den Augen großer Bevölkerungsteile gegen wesentliche „soziomoralische Grundgesetze“, wie der Frankfurter Soziologe Karl Otto Hondrich die elementaren Beziehungsgesetze nannte, welche die „Grundlage gesellschaftlichen Lebens in allen Kulturen“ bilden. Hondrich kommt in seinem 2006 in der WELT veröffentlichten Gastbeitrag „Einwanderung ist Zumutung“ in Bezug auf die Verbindung von Demokratie und Akzeptanz von Migration zu der auch auf Identitätsgerechtigkeit zutreffenden Schlussfolgerung: „Solange demokratische Politik auf Mehrheitsentscheidungen beruht, muss sie der Mehrheit die Sicherheit geben, dass sie das Heft in der Hand behält, dass sie trotz Einwanderung Mehrheit bleibt und dass ihre kollektiven Gefühle, Interessen und Werte Vorrang genießen.“
Der Deutsche Hochschulverband (DHV) schlägt zu Recht Alarm
Genau das ist in den letzten Jahren in den USA, in Australien und vielen europäischen Ländern passiert. Warnungen vor den toxischen Auswirkungen gab es relativ früh. Größtenteils werden sie bis heute ignoriert, wohl weil sie einem identitäts- und opferfixierten Zeitgeist widersprechen, moralische Läuterungsagenden durchkreuzen und die fehlgeleitete Angst vorherrscht, dass die Thematisierung der negativen Folgen der Identitätsgerechtigkeitsmodelle von den Falschen, sprich rechtspopulistischen Kräften, instrumentalisiert werden könnte. Übersehen wird dabei, dass, wer den Rechtspopulisten das Feld überlässt, sich nicht wundern darf, wenn diese es in ihrem Sinne besetzen.
Auszug aus: Sandra Kostner (Hg.), Identitätslinke Läuterungsagenda. Eine Debatte zu ihren Folgen für Migrationsgesellschaften. Ibidem, 314 Seiten, 22,00 €
Identitätspolitik fragmentiert nicht nur Gesellschaft, sondern hebt sie als solche auf, weil die gemeinsame Auffassung des allgemeinen Rechts sich auflöst. Das fällt nur so lange nicht auf, wie die Versicherungswesen und Behörden (Rente, Hartz 4, Wohngeld, Elterngeld, Infrastrukturerhalt, Polizei …) weitgehend funktionieren und der Zugriff auf Steuerzahlung funktioniert. Jeder, der aber in das Zentrum von Stuttgart oder Nürnberg geht, weiß, sieht an den meist abwesenden (nicht offenen) Gesichtern der Einwanderer-Menschen, wie dünn der Faden des Gesellschaftlichen ist: sie spielen nur so lange mit, wie ihre Vorteile überwiegen. Sie rechnen und vertrauen nur oberflächlich, nicht tiefgehend. Dreht sich das für sie in Richtung plötzliches Rechnungsverlustes, also massiven mentalen Verlustes, werden wir merken, dass wir in einer Ruine ehemaligen kulturellen Zusammenhangs und Kulturbaus leben. Deutsche werden das gegenseitige Vertrauen dann auch verlieren. Vermutlich entsteht über die Krise eine völlig neue und merkwürdige nationale Lebenseinstellung des allgemeinen Mißtrauens, die dann nicht mehr deutsch genannt werden kann.
Bringen wir es auf den Punkt: Von Bedeutungs- und Arbeitslosigkeit bedrohte kulturmarxistische „Anwälte der Schwachen“ auf Neudeutsch auch „Identitätslinke“ genannt, wollen wie üblich die chronischen Verlierer der liberalen Leistungsgesellschaft zu Gewinnern und sich und ihre Sozietät namens „Linke Partei“ zu neuen Umsatz- und Profitrekorden führen. Das Identitätsdingsbums ist nichts anders als eine exotische Stilblüte einer saturierten, dekadent gewordenen Wohlstands- und Überflussgesellschaft. Erzählen sie mal jemanden in Moldawien was Identitätsspolitik ist. Er wird ihnen zu Recht das Vögelchen zeigen.
Ich habe gerade den Einleitungs-Beitrag der Autorin Sandra Kostner in dem hier beworbenen Buch „Identitätslinke Läuterungsagenda“ gelesen. Eine wirklich gute Kritik der Identitätspolitik. Empfehlenswert!
„Identitätsgerechtigkeit fragmentiert die Gesellschaft“ Divide et impera. In Zeiten historisch größter Toleranz und Wohlstand der Gesellschaft müssen neue Minderheiten erfunden werden um sie gegen andere oder die Mehrheit zu hetzen, nur so kann heute das „Divide“ funktionieren .
Stimmt. Linkes Prinzip war immer: Man suche sich irgendeine Gruppe, in deren Namen man dann tun und lassen kann, was man will (ist geil). Das ist einfach eine bestimmte Art an die Macht zu kommen.
Das wäre eine wunderbare Sache.
Man könnte dann Foto-Safaris nach Linksland organisieren…
Sowas kommt dabei raus, wenn man Linke auf der Suche nach einem Proletariat, an dessen Spitze sie sich setzen können, kreuzt mit Leuten, die sich früher eher um streunende Katzen gekümmert haben und das Ganze noch mit ein paar Prisen Religion würzt.
Wir sollten nicht über jedes Stöckchen springen, das die Linke hinhält. Der Begriff „soziale Gerechtigkeit“ ist schon problematisch genug (Jedem das Gleiche? Jedem nach Leistung?), was soll nun Identitätsgerechtigkeit heißen?
Im Grunde geht es doch nur um die Diskurshoheit und damit um Macht. Die Linken gehen das mit der Moralkeule an, für sie gibt es nur Gut und Böse in der Welt. Wer a priori aufseiten des Guten ist, braucht keine Argumente. Er ist Schutzmacht aller Armen, Diskriminierten, Benachteiligten und damit immer im Recht. Opfer verlangen schließlich Anteilnahme, Rücksicht, Mitleid – und natürlich auch Geld, viel Geld. Wer da widerspricht, kann nur ein Frauen-, Ausländer- oder Schwulenfeind sein …
Die Linke hat immer Opfer gebraucht, um ihre Existenz zu rechtfertigen. Sie wechseln nur mit den Zeitläuften.
Vieles richtig. Aber sind Sie wirklich dieser Meinung, “ „Empörte Mehrheiten reden nicht selbst, aber schwitzen radikale Minderheiten aus, die grob artikulieren, was der politisch korrekte Diskurs unter den Teppich kehrt.“? Ich muss sagen, dass sich die empörten Mehrheiten hier bei uns mehrheitlich noch sehr moderat verhalten, wenn man bedenkt, was ihnen so alles an den Kopf geworfen wird, sobald sich mal jemand traut, überhaupt Kritik zu wagen.
Top Analyse!! Herzlichen Glückwunsch – diesen Text sollte sich die SPD hinter die Ohren schreiben. Dann hätte sie sofort verstanden, warum sie dermaßen viele Wähler verloren hat und noch verlieren wird.
Diese Änderung ist schon länger im Schwange.
Man sehe sich nur die Geschichte des §130 StGB an: Ab dem 1.1.1872 in Kraft, lautete er damals:
„Wer in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise verschiedene Klassen der Bevölkerung zu Gewaltthätigkeiten gegen einander öffentlich anreizt, wird mit Geldstrafe bis zu zweihundert Thalern oder mit Gefängniß bis zu zwei Jahren bestraft.“
D.h. damals war es strafbar KLASSEN gegeneinander „aufzuhetzen“.
Bereits 1960 hatte sich die Lage scheinbar geändert. Denn da wurde er geändert zu:
„[1] Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, die Menschenwürde anderer dadurch angreift, daß er zum Haß gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder sie beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet, …“
D.h. es waren dann unspezifiziert TEILE DER BEVÖLKERUNG.
1994 wurde es dann „moderner“:
„(2) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer
Schriften (§ 11 Abs. 3), die zum Haß gegen Teile der Bevölkerung oder gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihr Volkstum bestimmte Gruppe aufstacheln, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordern oder die Menschenwürde anderer dadurch angreifen, daß Teile der Bevölkerung oder eine vorbezeichnete Gruppe beschimpft, böswillig verächtlich gemacht oder verleumdet werden, …“
Ab das waren es den VOLKSTUMS-GRUPPEN. Und das bis heute.
Man erkennt an der Veränderung von Gesetzen die historischen Zustände.
** Der Organismus „ demokratische Gesellschaft“ funktioniert noch, wenn er diese perverse Entwicklung bekämpf, und zwar politisch, nicht gewaltsam, was auf der anderen Seite durchaus vorkommt. Im übrigen geht es zwar auch, aber nicht nur um die allein richtige Form der Gerechtigkeit, sondern um viel weitergehende Fragen, die nicht nur das „ Wie“, sondern das „ Ob“ der menschlichen Existenz betreffen. Ich jedenfalls möchte als nicht von Verlustängsten geplagter „weißer Normalo“ nicht von Identitätslinken totalitär ( anders geht es bei denen nicht) beherrscht oder einer Endlösung zugeführt werden. Den Rechtspopulismusreflex kann man sich im übrigen sparen, denn hier geht es weder um„ Rechts“, noch um Populismus. Mit diesen falsch verwendeten Begriffen wird das „ Werk „ der Identitätslinken massiv erleichtert. Ein halbwegs Vernünftiger ( bei SoziologInnen ist das immer so eine Sache) würde hier deutlich differenzierter und tiefer argumentieren, ähnlich den verschiedenen Motivlagen bei der Wahl der AfD.
Wem ein Schuh passt, der kann ihn sich anziehen. Ich empfinde „Rechts“ nicht als Beleidigung.
Ich bin rechts und das ist auch gut so.
Soziologen sind eben immer linksrum gestrickt. Entsprechend liefert die Fantasiewissenschaft der Soziologie meistens entweder reinen Nonsens, oder bloße Binsenweisheiten, auf die jeder selbst kommen kann. Beispiel dieser Artikel. Da steht nichts drin, was ich nicht schon als Teenager begriffen hätte.
Wirkliche Erkenntnisse über das menschliche Verhalten entstammen den Gebieten der Psychologie, Verhaltens- und Evolutionsbiologie, oder auch Anthropologie.
Soziologie klaut nur bei echten Wissenschaften. So hört sich das dann auch an.
Hören Sie sich doch mal den Kriminologen (Kriminologie = Teilbereich der Soziologie) Pfeiffer an, danach Andrea Nahles, dann den Pippi Langstrumpf Song.
„Es scheint inzwischen die Vorstellungskraft vieler Identitätslinker zu übersteigen,“
Mitnichten übersteigt sie das, es ist vollkommen gleichgültig welche sachlich fundierten,
sogar ihre eigene Ideologie widersprechende Fakten man ihnen entgegenhält, sie suchen und erfinden Ausflüchte nach Gusto, mit der einzigen Forderung, den „Mitterechten“
nicht recht geben zu müssen. Selbst Feministinnen finden ja inzwischen relativierende Argumente, um beispielsweise sexuelle Übergriffe von Flüchtlingen zu verharmlosen. Der Hauptfeind ist die Mitte und das Rückgrat der deutschen Gesellschaft und dieses muss gebrochen werden, koste es was es wolle!
Selbst Psychologen entblöden sich nicht ins Fahrwasser dieser hysterisch-neurotischen Mentalität zu springen. Der Sog des Gruppenzwanges reißt alles wider besseren Wissens mit!
Mich erinnert dies an die Grundzüge der Rassenlehre, nur mit negativem Vorzeichen 🙁
Das ist es ja auch.
Wir haben einen neuen Stand mit vererbbaren Privilegien: Der Opferadel. Zwar nicht dank der Gnade Gottes, aber immerhin der Gnade der Haltungsbürger, die sich fast schon göttlicher Weihen dünken.
„vernünftige Diskurse über das Pro und Contra solcher Gerechtigkeitsmodelle mit dem entsprechenden -ismus/-phobie-Vorwurf im Keim erstickt werden“
Dass unsere Medien sich diesen Diskursverboten unterworfen haben, ist ein Tiefpunkt der bundesrepublikanischen Pressegeschichte. Offensichtlich messen die verantwortlichen Journalisten demokratischen Grundrechten wie Meinungsfreiheit keinen großen Wert bei.
Ich habe noch sehr gut im Ohr, wie sich das Linksgewäsch der sogenannten ’68er anhörte (einfach mal auf YouTube nach „Rudi Dutschke“ etc. suchen und genießen). Und das, was ich jetzt immer lauter von den Klima-**, den Linken, der Che-Guevara-Kühnert-SPD, den Grünen, den NGOs, den Uni-Vertretern, den Gender-Quatschköppen etc. höre, hat den gleichen unterdrückerischen, antidemorkatischen Sound. Wohin die 68er-Bewegung in Teilen abdriftete, wissen wir, wohin es mit den zeitgenössischen Aktivisten-Leutchen gehen wird, werden wir noch sehen.
PS: „Wenn sie so klug wären, wie sie sich schlau vorkommen, wären sie immer noch dumm genug.“ (Kurt Tucholsky)
Meine Identität ist: atheistisch, heterosexuell, Gentechnikaffin, Pro-Atomkraft, Naturalist(kein Humanist!), liberal, Recht-und Ordnungsliebend, Pro-Deichausbau&bessere Infrastruktur für mgl. Unwetterkatastrophen, anstatt CO2 Steuer und pro-laizistisch.
Für die Identität gibt es keine Hilfen.
Bin ich pro Wissenschaft bekomme ich von Religiösen (allen!) und Grünen was auf den Kopf.
Bin ich gegen Humanismus, bekomme ich von allen Besserverdienenden linken etwas auf den Schädel.
Und wenn ich dafür plädiere mehr Kanalausbau und Dämme zu bauen, bekomme ich von Jungen Gretas was auf den Kopf.
Will ich weniger Religion im Staat und öffentlichen Raum sind nicht mal mehr die Linken dafür.
Und wenn ein Außerirdischer je das hier lesen würde, dann würde er, objektiv gesehen wohl nicht sehr viel von der momentanen Dominanzgesellschaft halten. Manchmal wünsche ich mir ewiges Leben auf irgendeiner Wolke samt Fernglas und höre mich dann die nächsten Jahrzehnte und wohl Jahrhunderte sagen „Wusste ich es doch“ „Hab ich doch gesagt.“
Schon in Platons Politeia war die Demokratie die schlechtere Form der Volksherrschaft. Mittlerweile kann ich die alten Griechen beneiden um ihre Form der Demokratie. So ein Scherbengericht fände ich wirklich hilfreich!
Mir tun nur meine Kinder Leid diese Zeit zu erleben und die Art der Freiheit, die ich selbst erlebt habe nie kennenlernen zu können. Freiheit im Wort in Gedanken, wo es noch hieß „wer nicht fragt bleibt dumm“ anstatt „wer fragt, bekommt was auf den Deckel.“ Ich hoffe, dass es sich irgendwann umkehrt, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Oh wie wunderbar! Ich bin doch nicht allein!!!Falls Sie besagte Wolke gefunden haben, bitte ich dringend um Benachrichtigung!
Zitat: „Mit der Läuterungsagenda führten die Identitätslinken auch ein neues
Gerechtigkeitsmodell ein.“
Wer hat den Identitätslinken die „Einführung eines neuen Gerechtigkeitsmodells“ gestattet? Unsere Parteienfront?
Sind wir eigentlich noch eine Demokratie? Oder kann hier jeder „einführen, was er will, vorausgesetzt es ist „links-grün“.
Wir sollten, da die Parteien-Demokratie ganz offensichtlich nicht mehr funktioniert, so schnell wie möglich die Basisdemokratie einführen. Das dient der Erdung aller Beteiligten.
Tja, vor 5 Jahren hätte mich dieser Text noch zum Nachdenken angeregt. Heute kann ich „Gerechtigkeit“, „Fluchtmigrationspolitik“ und vor allem eine offensichtlich bereits festehende „Akzeptanz von Einwanderung“ und ähnliches nicht mehr hören. „Identitätsgerechtigkeit“, Gott im Himmel, was für ein Sprachmüll. Es gab und gibt übrigens keine demokratische Entscheidung zu Asyl, Einwanderung, Türken, Mohammedaner, Afrikaner etc. Und das ist in ganz Europa so. Wir werden erst dann wieder zu geordneten Verhältnissen finden, wenn genau diese Dinge demokratisch verhandelt und entschieden werden.
Das demokratischen „Verhandeln“ findet gerade in Sachsen statt. Wegen angeblicher Formfehler verweigert die Parteienfront der Altparteien der sächsischen AfD die Aufstellung von mehr als 18 Kandidaten.
Das Establishment ist misstrauisch geworden. Trump hat man unterschätzt und auch mit „Deep-State-Methoden nicht klein gekriegt. Die Briten kämpfen noch um ihren Brexit. In Österreich hat man die konservativ-rechte Regierungskoalition mit geheimdienstlichen Mitteln gesprengt.
Das links-grüne Establishment schlägt zurück. Von „Verhandeln“ kann keine Rede mehr sein.