Heute schon tief genug ins Glas geschaut? Ins Wasserglas natürlich. Wir wissen doch: ohne Wasser kein Leben. Das köstliche Nass ist ein Gesundheitselixier, von dem man nie genug bekommen kann. Zwei Liter am Tag ist bereits erste Bürgerpflicht, wenn’s denn reicht. Denn wenn man Durst empfindet, sei es zum Trinken bereits zu spät, so die Beratung. Wie wär’s mit einem Tipp zum Abschlagen des Wassers: Wenn die Blase drückt, ist es zum Pinkeln schon zu spät. Deshalb vorher aufs WC gehen.
Doch wie findet man heraus, ob man sein Soll schon erfüllt hat? Expert/-innen raten zum „Turgortest“: Wer sich in die Haut zwickt, könne mit bloßem Auge sehen, ob Wassermangel drohe. Vielleicht beißen sich die Damen mal in den Hintern, um rauszufinden, ob bald Mittagspause ist.
Es heißt, ein Erwachsener verlöre täglich 2,65 Liter an Wasser. Bereits ab zwei Prozent Wasserverlust, warnen Ärzte, drohten Schwindel, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen. Außerdem käme dadurch „die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung im Körper nur zäh voran“. Früher waren für den Sauerstofftransport noch die roten Blutkörperchen verantwortlich.
Manipulativer Journalismus
Wasservergiftungen immer häufiger
Welcher Teufel mag die Ernährungsberatung bloß geritten haben, der Menschheit Trinkempfehlungen anzudienen? Mit Engelszungen verkünden sie nun Ratschläge, die uns bestenfalls dem ewigen Leben näherbringen. Immer öfter werden Wasservergiftungen beklagt, manchmal mit tödlichem Ausgang. Klingt zwar komisch, ist aber bitterer Ernst. Auch dann, wenn viele Menschen, ja sogar Ärzte, glauben, zu viel Flüssigkeit werde einfach wieder ausgeschieden.
Doch der Körper ist kein Bassin, bei dem man einfach den Stöpsel zieht. Zur Ausscheidung des Wassers benötigt die Niere Natrium, sprich Kochsalz. Der Mensch kann also nur so viel pieseln, wie er vorher an Salz gespeist hat. Fehlt Natrium, bleibt das Wasser notgedrungen im Körper. Dies führt schließlich zum Lungen- oder Hirnödem. Erhält der Patient nicht sofort reichlich Salz, ist er tot.
Gibt man den Fachbegriff „water intoxication“ in Pubmed ein, einer einschlägigen Datenbank für medizinische Publikationen, erhält man an die anderthalbtausend Treffer. Die meisten Vorfälle werden natürlich nicht groß publiziert, schließlich ist eine Wasservergiftung so banal wie ein entzündeter Appendix. Da ein Zuviel an Wasser zugleich ein Zuwenig an Salz bedeutet, trägt die Wasservergiftung noch einen zweiten Namen: Hyponaträmie. Pubmed liefert über 10.000 Treffer.
Factfulness: Wie gut geht es der Welt heute?
Opfer sind Kleinkinder ernährungsbewusster Mütter. Manche verdünnen sogar die Formulamilch, in der Hoffnung, ihr Baby zu verschlanken, denn Babyspeck macht ihnen Angst. Später tragen die Kids eine Aluflasche mit Saftschorle bei sich, an der sie aus Langeweile nuckeln. Apfelsaft enthält reichlich Kalium, den Gegenspieler des Natriums. Zudem mindert die Kalorienzufuhr durch die Fruchtsüße den Hunger. In der Folge essen die Kids weniger feste Nahrung, in der sich rettendes Salz befindet.
Typische Opfer sind Frauen auf Abnehmdiät. Um diese besser durchzuhalten, befolgen sie den Tipp, bei Hunger statt etwas zu essen lieber einen Schluck Wasser zu trinken. In der Folge kommt es zu Konzentrationsproblemen und Persönlichkeitsveränderungen. Am Steuer eines Pkw sind diese „Trinker“ genauso wenig erwünscht wie alkoholisierte Fahrer.
„Trinke nur, wenn du Durst hast“
Früher galt das ständige Wassertrinken (Polydipsie) als Hinweis auf psychiatrische Probleme, heute ist solches für viele junge Frauen normal. Unklar ist, ob die psychiatrischen Erkrankungen Polydipsie zur Folge haben oder ob diese vielmehr eine Folge des übermäßigen Wassertrinkens sind.
Am meisten leiden alte Menschen unter salzarmer Wasserkost, die ihnen gern verordnet wird. Eine schmerzhafte Folge sind Knochenbrüche. Bereits milde Hyponaträmien erhöhen das Frakturrisiko spürbar. Wenn die viele Flüssigkeit mangels Salz nicht mehr ausgeschieden werden kann, bekommt die schwächelnde Pumpe Extraarbeit. Stehen die Senioren aus ihrem Sessel auf, wird ihnen nach ein paar Schritten schwindlig, sie stürzen und brechen sich die morschen Knochen.
Besonders tückisch ist eine Symptomatik, die sich nahtlos in das Bild einer Demenz einfügt: Eine kräftige Bewässerung führt bei Greisen zu Verwirrtheit – die sich mit einer Salzgabe leicht therapieren ließe. Für manche Einrichtungen ein interessantes Geschäftsmodell, weil „demente“ Personen eine höhere Pflegestufe erhalten als Senioren, die noch selbstständig sind. Zumindest in Skandinavien versucht die Fachwelt, dem gefährlichen Trend gegenzusteuern. Im „Läkartidningen“, dem wichtigsten Ärztejournal des Nordens, werden die Kollegen regelmäßig aufgeklärt. Ein paar einschlägige Überschriften: „Wasser ist ein gefährliches Gift“, „Lebensgefährliche Hyponaträmie infolge des Irrglaubens, Wasser mache schön“. Und: „Trinke nur, wenn du Durst hast – zu viel kann dein Leben gefährden.“
Bald saufen sich in Deutschland mehr Menschen mit Wasser zu Tode als mit Alkohol.
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das ist genau das, was Udo Pollmer sagen will
Ich denke,
mehr als Einer nur der Kommentatoren verkennt so gründlich(!!!)
wie deutlich die mehr als nur Spur von Ironie in Pollmers Beitrag.
(Zu kritisieren hätte ich höchstens, dass er Ironie und Fakten miteinander an einigen Stellen recht gründlich miteinander „verknotet“.)
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Kaum zu verkennen ist die Ironie HIER:
https://www.youtube.com/watch?v=uTG2eu6qRDY
😉
Danke für den lachtränenden Hinweis!!
Wehe dem unbedarften Leser, der bei der jetzigen Hitze einem an anderer Stelle bereits aufgefallenen Lebensmittelchemiker folgt und das Trinken vernachlässigt. Tatsache ist, dass sporadisch befragte Bekannte mühsam um die 3 Tassen Kaffee und ein oder 2 Cola als Trinkmenge pro Tag angeben, andererseits an mehreren Erkrankungen leiden, welche ursächlich auf zu wenig Wasserkonsum zumindest mehrheitlich zurückzuführen sind. Über den Tag verteilt Wasser trinken, nicht abends feststellen, zu wenig getrunken zu haben und dann 1 Liter kippen. Möglichst keine kohlensäurehaltigen Mineralwässer zu sich nehmen, die belasten den Körper mit zusätzlichem Aufwand, um der Säure Herr zu werden. Hilfreich ist in diesem Zusammenhang eigene Recherchen über Wasser anzustellen, ein unerschöpfliches Gebiet mit erstaunlichen Erkenntnissen. Viktor Schauberger sollte angesehen werden, auch die Bücher von Batmanghelidj (Sie sind nicht krank, Sie sind durstig) bringen viele Ansichten, welche diesen Artikel als nicht gerade stichhaltig entlarven. Vielen Dank an nicofs für die fundierten Gegenargumente.
Ich glaube nicht, dass es so einfach ist, „Sie sind nicht krank, Sie sind durstig“.
Eine andere Überlegung könnte sein, Sie sind krank und deshalb nicht durstig. essen aber stattdessen zuviel.
Wasser ist vielleicht die schlichteste Form der Ernährung, die den Körper wieder in den Normalstand der Nahrung bringt.
Eine dadurch drohende Unterernährung könnte dann doch festzustellen sein?
Es gibt ohnehin das Heilfasten mit Wasser, um den Organismus umzustimmen.
Das ist nicht mein Ding.
Wohl aber solange zu trinken bis sich Hungergefühle erst einstellen. Man isst dann nicht soviel, auch weil der Körper das Wasser der Nahrungsmittel nicht mehr braucht?
Nun,
schon Paracelsus wusste: „Nur die Dosis macht, dass es kein Gift ist“ …
Wahrscheinlich brauchen wir das ganze Wasser, um den Zucker zu verdünnen, der uns in hinterlistigster Form in vielen „Lebensmitteln“ in hoher Dosierung untergejubelt wird.
Merke: Wer hinter jeder Sau her läuft, die durchs Dorf getrieben wird, kommt bald ausser Atem.
Alles etwas zu allgemein gesehen. So sollten Leute, bei denen die Pumpleistung des Herzens nicht mehr normal ist, mit dem Trinken Maß halten und auch mit der Salzaufnahme.
Auch mit dem Schweiß verliert man übrigens viel viel Salz.
Als Richtschnur kann für Gesunde gelten: Man sollte an warmen Tagen häufiger zum Salzstreuer greifen und im übrigen Mineralwasser zum üblichen Speis und Trank trinken. Eher etwas zuviel Salz nehmen als zu wenig: Eine gesunde Niere wird mit zuviel Salz spielend fertig – sie konzentriert den Urin und schmeißt es postwendend raus.
Was mir an Herrn Pollmers Kommentaren immer gut gefällt ist, daß er dem Individuum den Rücken stärkt. Er appelliert an die Selbstverantwortung des Einzelnen. Habe den Mut, Dich Deines eigenen Instinktes zu bedienen, ohne Anleitung durch einen Dritten. Sozusagen eine kant’sche Aufklärung in Ernährungsfragen: Aufklärung als den Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. (Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Instinktes, des Körpergefühls, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen.)
Man muß sich einmal vorstellen, was das heißt, wenn sog. Ernährungsexperten den Menschen ihr eigenes Körpergefühl madig machen und ihnen abgewöhnen wollen, auf ihren Instinkt zu hören. Ist das einmal gelungen, sind die Betroffenen orientierungslos und beliebig manipulierbar. Genau dieses Vorgehen beobachten wir doch auch im Politischen. Betreutes Denken dort – betreutes Trinken hier.
Das sind doch Binsenweisheiten.
Ein Gr0ßteil der Bedürfnisse, speisst sich aus Gewohnheiten. Man gehe zum Aldi einkaufen und schaue sich an was viele Menschen sich so täglich „gönnen“. Das hat nichts mit einer Kant’schen Mündigkeit zu tun, sondern ist schlicht einem Programm der kontinuierlichen Trägheit geschuldet. Wären es wirklich mündige Entscheidungsprozesse, so wäre klar zu erkennen, das Individuen durch einen Prozess der Suche und Ausprobierens gehen. Dies kann ich aber nicht erkennen. Es ist sogar eher eine Sklaverei der Gewohnheiten aus der der Einzelne mangels Kraft und Gelegenheit sich nicht befreien kann.
Das heisst nicht das Besserwisser nun Vorschriften machen sollen, aber einem Prediger der Selbstnachgiebigkeit nun deshalb auf den Leim zu gehen, ist auch nichts anderes als Besserwisserei.
……… ich mache mir mal die Mühe einer Gegendarstellung wesentlicher Thesen.
Der Hinweis „Wer sich in die Haut zwickt, könne mit bloßem Auge sehen, ob Wassermangel drohe.“ wird gleich zu Beginn ins lächerliche gezogen und mit Arschbeißen für die Mittagspause verglichen; dabei sind gerade die damit gemeinten „stehenden Hautfalten“ neben trockenen Schleimhäuten einer der wichtigsten Indikatoren, um Exsikkose (Austrocknung) zu erkennen. Vielleicht mal einleitend: in unseren Nieren werden täglich etwa 180 Liter Primärharn aus dem Blut gepresst und anschließend resorbiert der Körper wieder zurück, was er davon noch gebrauchen kann – auch Elektrolyte wie Natrium. Zum Schluss bleiben etwa zwei Liter Harn, die wir ausscheiden und mit ihnen zusammen Gifte und Abfallprodukte. Trinken wir zu wenig, merkt der Körper, dass er auch Flüssigkeit zurück halten soll: es wird immer mehr Primärharn rückresorbiert, unser Urin wird weniger und dunkler, Gift und Abfall werden schlechter Ausgeschieden und Erreger haben es leichter, die Harnröhre und den Harnleiter nach oben zu wandern und Blasen- bzw. Nierenentzündungen auszulösen. Auch durch Stuhlgang verlieren wir noch etwas Flüssigkeit und Elektrolyte (bei Durchfall natürlich mehr) und natürlich durch Schwitzen; darauf gehe ich später ein – zurück zum Artikel. Der Autor zweifelt an, dass die Sauerstoffversorgung leidet und und führt sein Grundschulwissen der Biologie ins Felde, wonach ja die roten Blutkörperchen diesen besorgten – was so weit auch richtig ist, aber diese wiederum werden im Blutserum transportiert. Fehlt dem Körper Flüssigkeit, wird auch dieses dickflüssiger, was natürlich auch den Sauerstoff- und Nährstofftransport beeinträchtigt.
Im nächsten Absatz fragt der Autor, ob wir unseren Flüssigkeitsbedarf nicht auch über feste Nahrungsmittel decken könnten. Selbstverständlich ist das möglich, aber allein um die zwei Liter Flüssigkeitsverlust durch Urinieren auszugleichen, müsste ich 2 Kilogramm Gurkensalat essen. Wem das gefällt, bitte. Zum „metabolischen Wasser“: Ohne Wasser in der Nahrung bleibt mir die doch schon im Halse stecken, bevor da überhaupt etwas metabolisiert wird – zumal das entstandene metabolische Wasser mengenmäßig vernachlässigt werden kann. Dass die benötigte Trinkmenge individuell unterschiedlich ist, kann man nicht abstreiten, der Vergleich mit den Schuhgrößen hinkt aber gewaltig: die empfohlene Trinkmenge ist ein Minimum, kein Durchschnitt – also Schuhgröße 30. Habe ich größere Füße, nehme ich größere Schuhe; benötige ich mehr Flüssigkeit, trinke ich mehr. Es mag keine universelle „gesunde Schuhgröße“ geben – aber in einem Laden für Erwachsenenschuhe gibt es keine Schuhe unter Größe 30.
„Immer öfter werden Wasservergiftungen beklagt, manchmal mit tödlichem Ausgang.“
Ich wäre an dieser Stelle dankbar, wenn der Autor das belegen würde – ich konnte dafür keine Belege finden, nicht in der Fachliteratur, nicht auf Pubmed. Und sicher ist: wer viel trinkt, scheidet mehr aus. Millionen Jahre der Evolution haben einen Organismus geschaffen, der äußerst effizient darin ist, sich zu nehmen, was er braucht und zu verwerfen was nicht benötigt wird. Das kann jeder selber testen: Wer sich bewusst zügig einen zusätzlichen Liter Wasser zuführt wird diesen Liter auch wieder ausscheiden; profan könnte man sagen: je trink, desto Toilette.
„Doch der Körper ist kein Bassin, bei dem man einfach den Stöpsel zieht.“
Wir sind jetzt übrigens an dem Punkt des Artikels, wo die inhaltliche Qualität komplett einbricht. Will der Körper Wasser transportieren, geht das nur passiv, indem es einem Gradienten folgt. In der Niere durch Natrium (soweit ist der Artikel korrekt) in den oben erwähnten Primärharn, dann holt sich der Körper das Natrium aber wieder zurück, lediglich etwa 1% werden ausgeschieden. Es mag nicht ganz der Stöpsel im Bassin sein, aber 99% Effizienz ist doch ganz ok, oder?
„Der Mensch kann also nur so viel pieseln, wie er vorher an Salz gespeist hat.“
Die Niere macht 180 Liter Primärharn mit den wenigen Milligramm Natrium im Blutserum und gewinnt 99% zurück. Der Mensch kann so viel pieseln, wie die Niere nicht zurück resorbiert – zumindest, bis nicht mehr genug Flüssigkeit im Körper ist, um einen Blutdruck aufrecht zu erhalten. Das passiert übrigens, bevor das Natrium alle ist.
Vielleicht noch etwas Allgemeines zum Natrium:
Die empfohlene Tagesmenge Natrium, die man zu sich nehmen sollte, beträgt etwa 0,6g (Quelle: DGE), maximal etwa 1,5g (Quelle: AHA; WHO: 2,0g); etwa 100g haben wir im gesamten Körper. Da Natrium – entgegen der Behauptung des Autors – kein Kochsalz ist, sondern es erst zusammen mit Chlorid wird (Natriumchlorid, NaCl), ergibt das etwa 1,4g Kochsalz (maximal 3,9g bis 5,0g). Das ist weniger als ein Teelöffel und die meisten von uns nehmen ein vielfaches davon täglich zu sich (Quellen: INTERSALT-Studie, Nationale Verzehrstudie II). Über Hormone wie Aldosteron und ANP steuert der Körper bedarfsgerecht, wie viel des aufgenommenen Natriums verworfen oder zurückgewonnen wird. Der Natriumverlust steigt also nicht linear mit der Urinmenge.
Wie kann es also zu einer Hyponatriämie kommen?
Bei vielen (chronischen) Erkrankungen, insbesondere der Niere als zentralem Regulator, kann es zu einem hohen Natriumverlust kommen. Bei sonst gesunden Menschen aber vor allem im Rahmen eines allgemeinen Flüssigkeitsverlustes, beispielsweise bei Durchfall, Erbrechen oder großflächigen Verbrennungen. Eine weitere Ursache kommt hinzu, wenn wir jetzt einen Mechanismus betrachten, den ich vorhin ausgeblendet habe: Schwitzen. Eine Schweißdrüse funktioniert auf molekularer Ebene so ähnlich wie die Niere: Natrium wird aktiv ausgeschieden und das Wasser folgt passiv. Leider wird allerdings im Gegensatz zur Niere das Natrium dann nicht wieder zurück gewonnen, sondern geht für den Körper verloren.
„Pubmed liefert über 10.000 Treffer.“
Kommen wir nun kurz zu der angedeuteten „Recherche“, die der Autor auf Pubmed betrieben haben will. Wer es nicht kennt, „Pubmed“ ist eine digitale Datenbank, in der medizinisch-wissenschaftliche Publikationen archiviert, katalogisiert und über ausgefeilte Algorithmen durchsucht werden können. Da es für die Hyponatriämie eine sehr große Menge an Ursachen aus annähernd allen medizinischen Fachrichtungen und eben auch entsprechende Forschungen gibt, erhält man natürlich auch viele Ergebnisse, wenn man ohne weitere Einschränkungen danach sucht. Die Menge der Ergebnisse belegt absolut nichts. Sucht man nach Hyponatriämie in Zusammenhang mit Flüssigkeitszufuhr reduziert sich die Zahl der Ergebnisse übrigens auf 400, viele davon handeln von Patienten mit bereits bestehenden Grunderkrankungen. Die wenigen wirklich relevanten Ergebnisse berichten von Marathonläufern, die über Stunden geschwitzt haben und dadurch, wie oben beschrieben, natürlich Unmengen an Wasser und Natrium verloren haben, aber auf der Strecke immer nur Wasser getrunken, aber kein Salz zugeführt haben.
Daraus wird auch ersichtlich, wie beim gesunden Menschen eine Hyponatriämie entsteht: nicht durch exzessives Trinken, sondern durch mangelnde Salzzufuhr. Um ohne besondere Umstände, wie Krankheit oder Schwitzen, bei normaler Nahrungsaufnahme nur mit Trinken das Natrium über die Niere auszuschwemmen, müsste man absurd viel Trinken; ob es eine Studie gibt, die mal ausgetestet hat, wie viel konkret, ist mir nicht bekannt – aber mit den empfohlenen zwei Litern am Tag ist man noch sehr lange nicht in der Gefahrenzone. Gerade jetzt im Sommer, wo der Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen groß ist, ist der Ratschlag, viel zu trinken keineswegs „höchst gefährlich“, sondern äußerst sinnvoll.
„Opfer sind Kleinkinder ernährungsbewusster Mütter.“
Wer seinem Kind Nahrung vorenthält oder diese furchtbaren, süßen Säfte in die Nuckelflasche macht, dem ist ohnehin nicht zu helfen. Wer seinem Kind bei sonst gesunder Ernährung eine Wasserflasche anbietet, macht nichts falsch.
„Typische Opfer sind Frauen auf Abnehmdiät. Um diese besser durchzuhalten, befolgen sie den Tipp, bei Hunger statt etwas zu essen lieber einen Schluck Wasser zu trinken. In der Folge kommt es zu Konzentrationsproblemen und Persönlichkeitsveränderungen.“
Den unterschwelligen Sexismus lasse ich mal unkommentiert. Wer nichts isst, der bekommt natürlich Probleme mit der Konzentration. Das nennt sich Hypoglykämie (Unterzuckerung) – Firmen wie „Dextro Energy“ haben ihr gesamtes Geschäftsmodell auf diesem Prinzip aufgebaut.
„Bereits milde Hyponaträmien erhöhen das Frakturrisiko spürbar.“
Das ist so tatsächlich richtig (Corona et. al., 2018), leider kann der Autor diesen kurzen Moment geistiger Erleuchtung nicht ausnutzen, da der Artikel danach eine Talfahrt beginnt, die mir auf vielen Ebenen die Sprache verschlägt. Er erklärt, dass gerade alte Menschen durch den Natriummangel die aufgenommene Flüssigkeit nicht mehr ausscheiden können (diese These ist nach wie vor falsch) und deshalb das Herz nicht mehr hinterherkommt. Spätestens jetzt wird deutlich, dass der Autor weder Ahnung von Medizin, noch einen entsprechenden Experten zu Rate gezogen hat. Warum haben alte Menschen oft Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) in den Beinen? Die Antwort lautet: Herzinsuffizienz. Kausal hat das nichts mit dem Natriumverlust durch Trinken zu tun; das passiert einfach, wenn man älter wird – und geht auch nicht weg, wenn ich systematisch im Pflegeheim jedem Bewohner morgens einen Teelöffel Salz verabreiche. Der Schwindel nach dem Aufstehen hat ebenfalls überhaupt nichts mit dem Natrium zu tun; es handelt sich dabei um eine orthostatische Dysregulation, die beim plötzlichen Lagewechsel vorkommt – insbesondere dann, wenn das Herz-Kreislauf-System nicht mehr „fabrikneu“ ist. Sehr, sehr oft ist das übrigens bei exsikkierten Patienten der Fall, die aufgrund ihres Flüssigkeitsmangels keinen ausreichenden Blutdruck mehr aufbauen können.
„Besonders tückisch ist eine Symptomatik, die sich nahtlos in das Bild einer Demenz einfügt: Eine kräftige Bewässerung führt bei Greisen zu Verwirrtheit“
An dieser Stelle habe ich bei der Erstlektüre des Textes laut aufgeschrien. Abgesehen davon, dass ich aus medizinischer Sicht nur rätseln kann, was eine „kräftige Bewässerung“ konkret sein soll – schon aus meiner Erfahrung im Rettungsdienst kann ich sagen, dass es fast keinen alten Menschen gibt, der genug trinkt. Mit dem Alter nimmt das Durstgefühl ab – zusätzlich dazu ist gerade in Pflegeheimen und auch Krankenhäusern der Zugang zu Trinken für mobilitätseingeschränkte Patienten oft erschwert. Ich habe in all den Jahren noch nicht einen einzigen Patienten gehabt, der „voll auf Wasser“ war und deshalb Probleme hatte. (Ich bitte an dieser Stelle alle im Gesundheitswesen Tätigen, da gerne einen solchen Fall zu schildern, wenn ihr ihn erlebt habt!) Was ich hingegen ständig erlebe sind ausgetrocknete Patienten mit stehenden Hautfalten und trockenen Schleimhäuten, die infolge dieser Exsikkose über Kopfschmerzen, Kreislaufbeschwerden, Schwindel, Verwirrtheit oder verstopfte Katheter klagen. Es ist übrigens faszinierend zu sehen, wie ein völlig verwirrter Patient mit einem systolischen Blutdruck von unter 90 nach 500-1000ml Flüssigkeit über die Vene innerhalb von Minuten wieder klar im Kopf wird und zu einem gesunden Blutdruck zurück findet.
Zusammengefasst: Es ist heiß draußen, trinkt anständig! Wenn ihr viel schwitzt macht ne Prise mehr Salz aufs Mittagessen. Glaubt nicht jeden Scheiß, den die Leute schreiben; wenn ihr euch nicht sicher seid, fragt euren Arzt.
Ich habe heute (7:00 bis 23:30) schon 5 Liter getrunken und lebe noch.
Kriegen wir jetzt die richtigen Artikel schon in den Kommentaren?
Auf TE gibt es keine „richtigen“ und „unrichtigen“ Artikel, sondern unterschiedliche Meinungen, die begründet werden. Wir sind kein Bekenntnis-Portal, auch wenn das manche Leser möchten.
Begründung ist ein gutes Stichwort, ansonsten vielleicht nicht direkt so laut bellen, man merkt’s.
Trotzdem sollte man eine – wissenschaftlich widerlegte! – Meinung dann nicht als medizinisch seriöse Handlungsempfehlung verpacken.
Wissenschaftlich ist gerade im medizinischen Bereich vieles immer nur auf Zeit belegt oder widerlegt – so meine Beobachtung seit Jahrzehnten.
Den Eindruck hab ich beim Arzt fast jedes Mal.
Sicherlich unterliegt auch die medizinische Erkenntnis einem Wandel. Ich bin Optimist und nenne diesen Fortschritt. Müssen wir jetzt, nur weil sich auch in der Medizin dinge retrospektiv auch mal als Falsch erweisen, alles anzweifeln? Dürfen wir unseren Ärzten keinen Glauben mehr schenken? Ich denke nicht, denn gerade im Bereich der grundlegenden Körperfunktionen haben wir solide Erkenntnisse, bis hinunter auf die molekulare Ebene; Bereiche bei denen wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen können, dass die wissenschaftlich postulierten Thesen der Realität entsprechen. Ich bemühe hier mal ein plakatives Beispiel aus meinem Berufsfeld (bitte Geduld, ich hohle aus…):
Im Mittelalter ist man überwiegend davon ausgegangen, das Herz befinde sich auf der rechten Seite; dies wurde so von allen offiziellen Stellen (Fürst und Klerus) propagiert und nicht hinterfragt. Irgendwann kam aber der Forscherdrang und man hat unzählige Menschen aufgeschnitten, untersucht und festgestellt: Irrtum! Das Herz ist links! Dann ist eine Weile lang nicht viel passiert bis jemand in einem aufgeschnittenen Menschen das Herz unerwartet auf der rechten Seite gefunden hat. Was dann nicht passiert ist: Ein reißerischer Artikel auf TE erklärt uns, dass wir über Jahrhunderte das Herz auf der falschen Seite gesucht haben (lebensgefährlich!) und es schon immer rechts war. Was hingegen passiert ist: Man hat diesen Fall weiter untersucht und weiter geforscht und erkannt, dass es bei etwa einem von 15.000 Menschen zu diesem sogenannten „situs inversus“ kommt – auch wenn man die Ursachen dafür noch nicht genau versteht.
Was hat das mit mir zu tun? Ich arbeite im Rettungsdienst und muss deshalb auch gelegentlich Menschen wiederbeleben. Dafür gibt es fest vorgeschriebene Handlungsabläufe, die alle 5 Jahre durch ein europaweites Expertengremium anhand von wissenschaftlichen Erkenntnissen überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Auch festgelegt durch diese Abläufe ist, wo ich den Defibrillator ansetze: nämlich so, dass der Strom durch die linke Körperhälfte fließt, wo auch das Herz ist. 14.999 Menschen kann ich damit das Leben retten, dem einen mit situs inversus vermutlich nicht. Das ist aber immer noch besser, als andersrum kleben (weil ich den reißerischen Artikel gelesen habe, s.o.) und nur noch einen von 15.000 zu retten…
Bei einer Population von einigen Milliarden (!) gesunder Menschen, die quasi täglich Wasser trinken – unter verschiedensten Umständen – sind bisher eine Hand voll Einzelfälle bekannt geworden, in denen es zu einer Hyponatriämie kam, zumeist aus einleuchtenden und vermeidbaren Gründen, die mit dem Trinken des Wassers nicht ein mal in Verbindung stehen. Aus diesen Einzelfällen heraus eine allgemeine Warnung vor dem Trinken von Wasser auszusprechen ist genau so, wie die Leitlinien der Reanimation für Menschen mit situs inversus umzuschreiben:
1. Es ist im Sinne der empirischen Forschung falsch.
2. Man rettet den extrem seltenen Ausnahmefall auf Kosten der Gesundheit ALLER anderen.
PS:
Der Einzelfall mit Hyponatriämie ist meistens ein Marathonläufer, der nicht besonders gut trainiert ist und deshalb massiv schwitzt. Ihm kommen deshalb eine kritische Menge Natrium und Flüssigkeit abhanden. Zum Glück gibt es am Streckenrand immer genug Wasser, so dass er den Flüssigkeitsmangel beseitigen bzw. gar nicht erst eintreten lassen kann. Im Flüssigkeitshaushalt ist es also ein Nullsummenspiel während das Natrium immer weiter verschwindet und einen hässlichen Salzrand an seinem Shirt verursacht. Hat der Körper alle Natriumreserven verbraucht sinkt nun auch der Natriumspiegel im Blut, dessen Osmolarität sich verändert. Ab einem bestimmten Punkt führt diese Elektrolytverschiebung zu lebensgefährlichen Symptomen wie Herzrhythmusstörungen oder Hirnödemen. Hat er sich das jetzt durch das „gefährliche“ übermäßige Trinken zugezogen und so das ganze Natrium ausgespült? Nein, er war ja nicht ein einziges mal Urinieren. Hätte er auch noch auf das Trinken verzichtet, wäre zu den o.g. Symptomen noch ein hypovolämischer Schock dazu gekommen.
Nachtigall ich hör dir trapsen.
Wenn Sie das zugrunde legen, können wir ja auch einen Meinungsaustausch darüber beginnen ob der Mond am Himmel vielleicht nicht doch eine große Scheibe Käse ist. Kann mich jedenfalls nicht erinnern, je einen solch auf oberflächliche Effekte abzielenden Artikel hier auf TE gelesen zu haben, der im Anschluß daran dann derart grandios durch einen Kommentar zerlegt wurde. So ist eben auch der schlechteste Artikel immer noch für einen guten Kommentar gut. Auch das ist TE.
Herr Thiel, vielen Dank für Ihre unfehlbare Benotung, von deren Art in meinem Text auch die Rede ist.
Einen Text, den ich wie immer mit großem Interesse gelesen habe.
In diesem Fall auf jeden Fall.
Wirklich klasse lieber nicofs. Auch wenn mein Ruf nach jemandem der wirklich Ahnung vom Thema hat, nicht freigeschaltet wurde, ist dieser auf wundersame Weise doch noch erhört worden. Man muß sich nur wundern wie leicht die sonst so kritischen TE-Leser auf einen derart unqualifizierten Artikel hereinfallen, wenn man nur ein wenig das Feindbild bedient.
Es liegt doch auf der Hand, daß das individuelle Durstgefühl nicht immer den tatsächlichen Flüssigkeitbedarf des Körpers abbildet. Mein Gott, sind wir jetzt schon doof zum Trinken, oder was?
Also, nochmals herzlichen Dank für ihren fundierten Kommentar.
Gerade den Wetterbericht gecheckt und siehe da: „(…) Unser Körper verrät uns, ob wir im Sommer auch ausreichend Wasser trinken. Wenn wir keinen Durst verspüren, dann sind wir auf gutem Wege (…).“
https://www.daswetter.com/nachrichten/wissenschaft/wieviel-liter-wasser-verlieren-wir-im-sommer-2.html
Ich persönlich trinke immer nur wenn ich Durst verspüre. Bin auch bei den jetzigen hohen Temperaturen noch bei guter Gesundheit.
Das dürfte der Normalfall sein.
Nein. Bei zunehmenden Alter geht leider das Durstgefühl meistens arg zurück. Und bei vielen menschlichen psychischen Prädispositionen ist die Fähigkeit, das Durstempfinden wahrzunehmen, von vornherein herabgemindert, bzw. beeinträchtigt.
Nicofs, sind Sie Arzt oder Rettungssanitäter. Ihr missionarischer Eifer und die Stützung ihrer Hypothesen über einen Haufen Fallbeispiele lässt mich eher letzteres vermuten. Machen Sie doch wie so viele Ihres Schlages eine Ausbildung zum Heilpraktiker und lassen Sie alle an Ihren Erfahrungswerten und Ihrem Lehrbuchwissen, mit dem Sie vermeintlich jeden Arzt beeindrucken können, teilhaben.
Einmal so viel, was im Lehrbuch steht, ist zwar meist Stand der Wissenschaft, wenn Sie aber eine wissenschaftliche Ausbildung haben, wissen Sie, dass es Modelle und Hypothesen sind, was zu einer gewissen Vorsicht mahnt. Kennen Sie eigentlich den Mount Stupid? Einfach einmal googeln.
Danke, ich habe eine wissenschaftliche Ausbildung. Was ich hier angerissen habe, ist keineswegs genug um einen Arzt – in diesem Kontext insbesondere Nephrologen – zu begeistern, sondern kratzt allenfalls an der Oberfläche unserer wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse. Mir ist völlig bewusst, dass wir auf Hypothesen und Modellen aufbauen, deswegen sortiert man sie auch nach dem Grad ihrer Evidenz. Die Funktionsweise der Niere ist sehr gut erforscht und verstanden – ich weiß nicht so genau, was Sie hier von mir hören wollen. Ich stütze meine Hypothesen zumindest mit Quellenangaben und habe mir – im Gegensatz zum Autor – die Mühe gemacht, im Pubmed nicht nur Suchbegriffe einzugeben, sondern auch die Suchergebnisse zu betrachten. Lieber hagr, verraten Sie mir doch bitte, welche Voraussetzung erfüllt sein muss, damit Sie sich einem Modell oder einer Hypothese verschreiben – oder diese verwerfen?
Sie haben natürlich vollkommen Recht, dass ein bislang nicht falsifiziertes Modell, das gleichzeitig möglichst einfach ist, richtungsweisend ist.
Trotzdem hege ich eine gewisse Sympathie für das intuitive Körpergefühl. So kann man ja auch berechtigterweise überlegen, ob es bei älteren Personen wirklich sinnvoll ist, den Blutdruck auf Teufel komm raus herunterzuprügeln, nur weil die Gefäße nicht mehr so geschmeidig sind. Erinnern sie sich noch an die Regel, dass sys. Blutdruck ruhig Lebensalter+100 sein kann? Ich würde das auch heute bei Greisen, die sowieso schon einen Haufen Medikamente nehmen, so sehen. Das 60+- Schwergewicht ist hingegen mit Sport besser beraten.
Ähnliche Beispiele gibt es mehr. Der Körper ist eben komplex und ich bin überzeugt, ohne es beweisen zu können, dass, solange wir uns unsere Intuition nicht abtrainieren, wozu auch diverse Gesundheits-/ Ernährungsratschläge beitragen, wir auch über eine sehr gute, innere Sensorik verfügen. Womöglich nicht immer und überall.
hör auf deinen Körpe und lass dich nicht von diesen Einser-Abiturienten die Hucke vollquatschen.
Meine Frau, 91, entwickelte über Monate hinweg, vom Hausarzt als ‚“altersgegemäßer“ Vorgang diagnostiziert, einhergehend mit galoppierendem körperlichen Verfall, alle Symptome einer fortschreitenden Demenz, kulminierend in einem hochdramatischen deliranten Anfall und der Spontandiagnose des alarmierten Notarztes: „Exsikkose!“ (lebensgefährliche körperliche Austrockung infolge von Flüssgkeitsmangel). Daran sterben in extremen Hitzesommern – und damit vermutlich auch heuer – tausende Insassen europäischer „Senioren-Residenzen“ wie die Fliegen dahin. Kein „Durst“, Herr Pollmer, bewahrt sie davor.
Angesichts solchen – durch Flüssigkeitszufuhr vermeidbaren! – Massensterbens, um einer spektakulären Schlagzeile willen, die Parole zu propagieren „Trinke nur, wenn du Durst hast“, empfinde ich als unverantwortlich.
Meiner Frau arbeitet sich übrigens, seitdem sie täglich diszipliniert ihre zwei Flaschen „Fachinger“ trinkt, als wäre nichts gewesen, an ihrem Lesegerät zum wiederholten Male durch unsere Bibliothek – von Demenz keine Spur.
Ich habe eine „mütterliche Freundin“, die in 10 Tagen 105 Jahre alt wird. Als ihr vor cca. 40 Jahren nach einer OP ein Neuochirurg „befahl“, zusätzlich täglich mindestens 2 Flaschen Mineralwasser zu trinken, hat ihr das zumindest nicht geschadet. Ich habe sie lange nicht gesehen, stehe aber mit einigen Personen ihres „sich bereits vor 20 Jahren selbst aufgebauten Netzwerkes“ in regelmäßigem Kontakt – von Altersdemenz keine Spur. Ihnen und Ihrer Frau alles Gute.
Ein „alter Hut“ ist,
dass das Durst-GEFÜHL mit dem Alter abnimmt.
Insofern … gilt es bei diesen Einzelfallzitaten zu relativieren.
Dass ich zu wenig trinke, merke ich daran, dass ich müde werde. Dazu brauche ich keine Apotheken-Umschau.
Was im Artikel nicht erwähnt wurde, aber ebenfalls eine große Rolle spielt: ständiges Trinken führt zum übermäßigen Ausspülen von Mineralien und Vitaminen aus dem Körper. Darum wird z.B. im Aryurverda dazu geraten, auf seinen Instinkt (Durstgefühl) zu achten und nur so viel zu trinken, wie man auch durstig ist. Man muß nicht automatisch im Sommer mehr trinken, wenn man in 20Grad heruntergekühlten, klimatisierten Räumen sitzt.
Viele Ernährungs-RATSCHLÄGE, die heute publiziert werden, kommen daher wie eine Religion und viele Zeitgenossen handhaben diese auch genauso!
Ausgewogen, natürlich und bewusst war gestern. Modern ist der immer aktuelle Hype um irgendein Nahrungs- oder Lebensmittel, und das oft der Jahreszeit angepasst!
Ein Schelm, wer sich dabei böses denkt – die werden doch nicht nur verkaufen wollen…….?
Made my day!!! 😀
Diese Gesundheitsreligion kann noch mehr..
Ich fahre jedes Jahr zum Fasten, dort wird bis zum Erbrechen missioniert, eine mehrere tausend Euro teure Wasserfilteranlage zu kaufen, die das Wasser durch mehrstufiges Reinigen rein, reiner am reisten macht und mithin viel besser. Denn, so die (Un)lehre, nur reinstes Wasser kann mit seinen „Greifarmen“ die meisten Giftstoffe binden und ausspülen. Und, ach ja, vieeel trinken natürlich! Die Armen wissen nicht was sie tun.
Denn, ein Bekannter arbeitet in der Chemie und hat mit Deionat (Reinstwasser) zu tun. Er hat mir mal die Geschichte erzählt, wie ein Kollege Deionat in seine Waschanlage vom Pkw gefüllt hat und, oh Wunder, glasklare Scheiben. Aber, nur kurze Zeit später fielen alle Gummis auseinander, denn das Deionat hat sie praktisch zersetzt, in dem es mit allem was „greifbar“ war, eine chemische Verbindung einging, logisch.
Jetzt stell ich mir in diesen Wasserseminaren immer vor, was dieses reinere Wasser aus dem Wasserfiltersystem im Körper anrichtet und grinse vor mich hin. Sagen werde ich nichts, gegen diese Wassermafia kommt keiner argummentativ an und denken muss schon jeder für sich selbst. Aber hey, vielleicht ist deren Wasser ja intelligent und bindet wirklich nur Giftstoffe und nicht auch die lebenswichtigen Mineralstoffe. 😉
PS Die wirklichen Probleme, Hormone und Mikropartikel, die sich im Körper anreichern, schafft auch dieses System nicht.
Ein scheinbar unpolitisches Thema. Aber es ist durchaus politisch. Denn hinter den dämlichen Empfehlungen, nicht auf den eigenen Körper zu hören, steckt die Haltung, dass die Natur dumm sei. Sie hat uns zwar über Jahrzehntausende der Evolution zu beachtlichen Erfolgen geführt, aber in unserem Zeitalter der Ideologen müssen für diese Ideologen Jobs und gesellschaftliche Rollen gefunden werden:
Also erklären sie uns, was wir essen sollen, wie viel wir trinken sollen, dass Männer Frauen nicht auf die Beine und Frauen Männern nicht auf den Hintern schauen sollten (das sei nicht natürlich, sondern sexistisch), und wie viele Geschlechter es gibt.
Der Tenor ist immer der gleiche: Die Natur ist dumm – der Berater schlau. Und deshalb ist er wichtig, hat er einen hohen Status und ist gut zu bezahlen.
Wir sind selbst schuld, wenn wir auf das geltungssüchtige Geschwätz dieser nutzlosen modernen Zeigefingerhebermischpoke hören, das unser öffentliches Leben dominiert.
Wer die Massen hörig macht, erhält auch ohne Säbelrasseln eine Armee.
Ohne staatlich betreutes Denken, wären wir doch alle längst tot! Wie wäre es mit einem Wasserdurchsetzungsgesetz, dass den Bürger strafbewehrt verpflichtet täglich 5 Liter Wasser zu trinken? Man könnte zusätzlich noch Quoten für ungesunde Nahrung einführen, das setzt allerdings die Abschaffung des Bargeldes und die Einführung einer nationalen Konsumdatenbank voraus. Wer sein Kontingent an sagen wir Rindfleisch erschöpft hat, wir bis zum nächsten Monat keines mehr kaufen können. Jedenfalls ist in Sachen Nannystaat noch viel Luft nach oben…..
Ihr Vorschlag geht in die richtige Richtung, kann aber nur ein Anfang sein.
Gesundheit: Menschen die sich fleischarm ernähren, mäßig trinken und maßvoll Ausdauersport betreiben, sollten staatlich unterstützt, allerdings auch mit höheren Rentenbeiträgen für die Schäden duch späteres Ableben sanktioniert werden. Ein Risikoprofil auf Basis der zentral erfassten Konsums bestimmt die Höhe der Krankenkasssen- und Rentenbeiträge. Bei deutlich verfrühtem Ableben können Anwartschaften auf Beitragsermäßigung vererbt werden, und zwar an jede Person, die vom Beitragsentlaster (fka Frühverstorbener) bestimmt wird.
Weltrettung: Flugreisen und Autofahrten müssen auf einem Klimakonto erfasst und budgetiert werden. Reist eine vierköpfige Familie von Deutschland nach New York entspricht das mindestens 17.000 km Fahrt mit einem verbrauchsgünstigen SUV mit Verbrennungsmotor. Ist das Jahresbudget verbraucht, müssen weitere Fahrten und Reisen im Folgejahr geplant werden. Klimakonferenzen werden ausschließlich als ökostrombetriebene Videokonferenzen erlaubt.
Ich höre lieber nach zwei Beispielen auf, sonst komme ich noch auf Ideen wie Kinderverzicht als CO2-Sparmaßnahme.
Haben Sie an dem Chip mitgearbeitet?
5 Liter? Ich schaffe neben 8 Tassen Kaffee, 3 Gläsern Sekt und brauner Brause (Zero) gerade einmal 653 ml Wasser / Tag.
Sie Unmensch 😉
Hat da der Herr Juncker etwa zuviel Leitungswasser abbekommen bei der Nato-Tagung.
Jetzt wird einiges klar.
Heißt es nicht Salz speichere Wasser im Körper?
Kalium ist der natürliche Antagonist des Natriums ( Salz). Wenn Sie salzhaltig essen, dann wird das Wasser im Körper gebunden, mit negativen Auswirkungen auf den Körper, z.B. Bluthochdruck. Diese wasserbedingte Volumenvergrößerung führt nun dazu, dass eine vermehrte Kaliummenge vom Körper zur Verfügung gestellt, mithin das Wasser wieder ausgeschieden wird. Wenn Sie nun natriumfrei oder -arm essen und trinken, dann vergrößert sich auch das Volumen, aber es wird keine vermehrte Kaliummenge zur Verfügung gestellt, d.h. die Wasserausscheidung (und damit auch die Ausscheidung von schädlichen Abbauprodukten) muss damit durch den normalen Kaliumwert geleistet werden. D.h. die unerwünschten Konsequenzen halten an, mit der Gefahr der Chronifizierung.
Meine Darstellung ist nur sehr rudimentär, aber der gesamte Komplex des Stoffwechsels ist hochkompliziert, und würde hier den Rahmen sprengen. Wichtig ist, dass das Märchen von der salzarmen/ salzfreien Ernährung eben ein Märchen ist, und eben auch viele gesundheitliche Folgen haben kann. Es kommt auch hier auf ein ausgewogenes Verhältnis an, um die biologischen Funktionen aufrecht zu erhalten.
Vielen Dank, sehr interessant. Obwohl das ja ein wenig widersprüchlich wirkt. Auf der einen Seite speichert Salz Wasser im Körper, auf der anderen ermöglicht es erst die Abfuhr. Stellt sich die Frage, ja was denn nun? Und was ist nun besser, zu viel oder zu wenig trinken?
Ist auch komplizierter, als ich es hier beschrieben habe. Aber was hilft es, wenn man weiß, dass das Kalium im Zellinneren vorhanden, und das Natrium im extrazellulärem Raum, und da das Kalium auch für den osmotischen Druck zuständig ist, diffundiert es bei ansteigendem Aussendruck in den extrazellulärem Raum, und fördert damit die Ausscheidung (Druckausgleich). Natrium und Kalium sind in einer normalen Ernährung ausreichend vorhanden. Problematisch wird es, wenn einer der beiden “ Überhand“ hat.
Wieviel Sie trinken sollen bleibt Ihnen überlassen. Jeder Mensch hat ein individuelles Trinkbedürfnis. Allerdings ist im Alter das Trinkbedürfnis reduziert. Eine Ernährungsberaterin sagte mir mal, das ältere Menschen vor den kleinen Mahlzeiten mindestens ein halbes Glas Wasser, und zum Mittagessen ein ganzes Glas Wasser trinken sollen. Leitungswasser ist übrigens völlig okay, und auch Kaffee gilt mittlerweile als anzurechnende Flüssigkeit.
Vielen Dank für Ihre Antwort, in den Details scheinen Sie sich ja recht gut auszukennen, obwohl – meine Fragen haben Sie leider nicht beantworten können. Es ging dabei nicht darum wieviel man trinken soll.
Ganz einfach: trinken sie wenn sie Durst haben, salzen sie nach Bedarf. Ist ihr Urin dunkelgelb, haben sie ein Flüssigkeitsdefizit, ist er wasserklar, ein Wasserüberschuß. Scheiden sie mehr aus als sie trinken und sie haben Kopfschmerzen, hatten sie gesternabend Ischias, hält das länger an (und sie verlieren an Gewicht), haben sie Diabetes mellitus oder insipidus, dann zum Arzt.
So einfach ist es eben nicht. Wer intensiv beschäftigt ist, verdrängt oft das Durstgefühl und trinkt im Tagesdurchschnitt zu wenig. Auch ist es wohl kaum zu empfehlen, zu warten bis der Urin dunkelgelb ist, um dann zu versuchen die versäumte Flüssigkeitszufuhr wieder aufzuholen. Auch salzen nach Bedarf halte ich für zweifelhaft. Würde ich meine Zuckeraufnahme an meinem Bedarf ausrichten hätte ich wohl einige Probleme. Es ist eben nicht so, daß das was man in der jeweiligen Lebenssituation für den richtigen Bedarf hält, auch der tatsächliche Bedarf ist.
Der Zusammenhang zwischen Trinken und Ischias ist allerdings ein wenig rätselhaft.
So, jetzt ist der Groschen doch noch gefallen. Auch wenn ich nicht der EU-Kommission angehöre ist mir besagter Ischias nicht unbekannt.
@Jasmin: „…Wasser im Körper gebunden, mit negativen Auswirkungen auf den Körper, z.B. Bluthochdruck…“ in neueren Studien ist dieser angebliche Zusammenhang zwischen Salz und Bluthochdruck – sagen wir mal gelinde – relativiert worden. Es gibt keine wirklich belastbaren Belege dafür.
Das ist aus meiner bescheidenen Sicht genau so ein Irrglaube wie bei Spinat und dessen angeblich hohen Eisengehalt …
Die Studie ist mir nicht bekannt! Habe das auch noch nie gehört. Von Nestlé? Könnten Sie mir einen Link senden? Beim Spinat ist seit Jahrzehnten bekannt, dass beim Übertragen der Mineralwerte ein Komma falsch gesetzt wurde, sodass viele tausend Kinder Spinat essen mussten, weil er angeblich soviel Eisen hat. Dumm gelaufen!
Dem EU-Kommissionspräsidenten wäre nichtsdestotrotz beim nächsten Gipfel anzuraten, eher zu Tafelwasser zu greifen, als zu Moselwein und Gin Tonic.
Am besten zu Wasser aus der „Ischiasflasche“.
Als ich Kind war, in den 60ern, fuhr bei uns ein Aquellaauto durch die Siedlung und belieferte die etwas bessergestellten Leute mit Wasser und Limo. Ich war schon ein bischen neidisch. Bei uns gab es das selbstverständlich nicht, wir waren ja arm. Wasser aus dem Hahn war auch verboten, weil gechlort wie Mutter sagte, also Teufelszeug und bei Strafe verboten. In den anderen Häusern gab es Hagebuttentee, im Sommer kalt, war für unsere Kinderbande bäh. Also gab es nix, ganz ehrlich es gab nix. Wenn wir draußen waren hieß es immer, iß ein paar Beeren. Es gab Johannisbeeren, Stachelbeeren (rot und Grün), Klaräpfel und Eierpflaumen. Damit haben wir die Sommerhitze überstanden. Eis gab`s auch nicht, kein Geld. Morgens ein Glas Milch, abends Milch mit Nesquick. Wie haben wir das nur überlebt? Von den Brombeeren die wir sammeln mußten, machte Mutter Saft. Davon gab es ein Schlückchen ins Glas und wurde mit dem Teufelszeug Kranwasser aufgefüllt. Das war dann für die Hitzetage. Später gab es auch Zitronen, aus denen wir mit dem Teufelswasser und Zucker ein bischen Limo machen durften. Schön war es in den Ferien beim Opa, der hatte einen Brunnen und wir konnten trinken soviel wir wollten. Trotzdem tranken wir nicht literweise, nur zwischendurch ne handvoll.
Sehr schöner Beitrag, kenne ich ähnlich, nur ohne Beeren.
Ich habe es als Kind ähnlich erlebt. Wir waren dauernd dehydriert, da immer draußen herumgetobt (in den 60ern war das noch möglich). Ich erinnere mich an elendig lange Wandertouren im Hochsommer und Fußball auf dem roten, staubigen Grandacker. Mit rotem Kopf und schweißnassen Haaren haben wir uns manchmal zur Tankstelle geschleppt und mit den Händen Wasser aus dem Hahn an der Wand geschöpft (Schmutzwasser?). Wir haben es überlebt.
Mit den Ratschlägen ist es immer so eine Sache und manchmal wäre es doch sehr ratsam auf sich selbst zu hören und sich durch die eigene Vernunft leiten zu lassen, denn das kann sehr hilfreich sein und erst wenn bestimmte Dinge aus dem Lot geraten, kann man ja andere Stimmen hören, das ist empfehlenswert aber nicht immer nachahmenswert.
Wird Zeit, dass unsere Menschen in Deutschland wieder aufgefordert werden, ihr Leben und ihre Gesundheit nach gesundem Menschenverstand in die eigenen Hände zu nehmen, selbst Verantwortung für sich zu übernehmen, statt auf alle möglichen (Pseudo-)Gurus zu hören …
Ach, es tut so gut: Endlich mal jemand, der wenigstens ein bisschen Ahnung hat von Acker´bau, Viehzucht und Physiologie. Wer ist es denn?
Vor hundert Jahren hats bei den Bergsteigern vorm Aufstieg geheißen, wenig trinken und wenn dann Schnaps und bitte viel rauchen. Rauchen ist glaub falsch.
Schnapps hat viel Kalorien und mal eben austreten ist am Seil nicht immer möglich?
Bin kein Bergsteiger, aber so viel ich weiß, gehen diese Gipfelstürmer nicht ohne Feldflasche, „Spirituskocher“ o. ä., um sich Schnee abzukochen – für heiße Getränke, Suppen, etc… Aber wenn Xanamander das gelesen hat, wird schon was dran sein – übrigens macht Licht, insbesondere das von ihr initiierte D3-Hormon, auch satt und versorgt alle Zellen, nicht nur die der Knochen. Luis Trenker fragen. Der Schweizer Naturarzt Arnold Rikli hinterließ uns die Botschaft „Freilich tut’s das Wasser, doch höher steht die Luft und am höchsten das Licht“.
Mei dritts Viertele treibst glaub au naus, des Wasser von dene Viertele vo vorhär.
Jo – klasse!
Erinnert mich an die Geschichte von dem Wiesenbesitzer, der ungebetene Rumtrampelgäste mit dem Warnschild: „Achtung!!! Taraxacum officinale“ abzuwehren trachtete.
Hehe – sehr vergnüglich!
Ernährungsberater_*_Innen müssen schier unerträgliche Zeitgenossen sein.
Ich ernähr mich – denke ich – halbwegs normal, aber wenn so eine Nanny in der Nähe ist kommen nur Pommes (rotweiß + extra-Salz) mit Currywurst in Frage – wenn möglich mit nem Halben und nem Kräuter abgespült.
Geil!! So muss das!! Made my day!
Die Dosis macht das Gift. Dieses Naturgesetz gilt auch für so etwas elementares wie Wasser. Ich hatte mich schon vor ein paar Jahren mit diesem Thema beschäftigt, weil mir die Mädels, die ständig an der Wasserflasche hängen und ohne gar nicht mehr aus dem haus gehen, auf die Nerven gingen. Bei meinen Recherchen bin ich darauf gestoßen, dass hinter dem Aufkommen dieser ganzen „offiziellen“ Empfehlung, „täglich mindestens 2 Liter Wasser zu trinken“, letztendlich kommerzielle Interessen von Unternehmen stecken, die das Gemeingut Wasser in Flaschen abfüllen um es zu einem Wucherpreis verkaufen zu können. Statt Leitungswasser aus dem Wasserhahn zu trinken wurde den Leuten erst eingeredet, abgefülltes Wasser wäre „hochwertiger“ (was in Deutschland wegen den hohen Standards bei Leitungswasser in den meisten Regionen nicht stimmt, sogar ganz im Gegenteil). Und um noch mehr von dem überteuerten abgefüllten Wasser verkaufen zu können, wurde dann auch noch verkündet, jeder Mensch müsse mindestens 2 Liter davon trinken um nicht krank zu werden. Gekaufte Ärzte, die auch erzählen würden, dass Rauchen gegen Kehlkopfkrebs hilft, finden sich ja immer. Eigentlich erstaunlich wie frühere Generationen ohne all dieses „Wissen“ überlebt haben, obwohl sie sich nur nach ihrem Hunger- und Durstgefühl gerichtet haben. Aber wir leben ja im „postfaktischen“ Zeitalter.
Hoffe die „Schluckspechte“ drehen wenigstens beim Einseifen das Wasser ab – Übrigens! Duschen wird auch überschätzt, habe ich gelesen – besser stinken für den Weltfrieden! Amen.
Das hat Steve Jobs auch gedacht. Hilft nicht!
Alles was übertrieben ist, ist schlecht – selbst Liebe kann es sein.
Also: alles mit Augenmaß und an die jeweilige Situation angepasst!
Wie wahr!
…. Sicherlich kann Wasser toxisch wirken, allerdings erst, wenn man 4-5 Liter auf einmal konsumiert. Selbst rot-grüne urbane Wasserflaschen-schleppende-Veganer-Damen werden dies wohl nicht tun. Da sich die heutige Gesellschaft aber nunmal sehr Salzlastig ernährt, Wurst und Fertigprodukte seien hier genannt, ist eine grundsätzlich erhöhte Wasserzufuhr bei diesen Personen durchaus sinvoll. Es ist wie mit allem, die Dosis macht das Gift …
Die Getränkeindustrie profitiert von den proklamierten Trinkempfehlungen und wie es mit Allem ist, die Dosis macht das Gift.
Nicht nur zum Thema Wasser, auch zum Thema Salz herrscht mittlerweile eine deutlich andere Sichtweise, zumindest in den USA. Dort werden schon seit längerem deutlich höhere Tagesdosen als zuvor und vor allem als hierzulande als gesundheitsfördernd empfohlen. Aber Deutschland, dessen Gesundheitswesen und die DGE hinken bekanntlich zumeist Jahre hinter den neuesten Forschungs-,und Studienergebnissen in medizin. und ernährungsspezifischen Aspekten hinterher. Die Römer haben 40-70 gr Salz am Tag gegessen haben und Skandinavier in der selben Zeit bis zu 100 gr (bedingt durch die Konservierung der Lebensmittel in der Pre-Kühlschrank-Zeit). Empfehlenswert hierzu z. B.
https://www.amazon.com/dp/B01GBAJR9C/?tag=phpprogramme
https://www.youtube.com/watch?v=eTr3S2Bqlow&t=1755s
Stimmt, Prof. Lauterbach (spd, früher SPD) verzichtet gänzlich auf Salz, seine Aussage. Merkt man ihm an.
… wenn er ab jetzt das Reden einstellt, erspart er uns auch noch CO2.
Sehr gut pariert. Ha, ha. Aber möglicherweise hat er Bluthochdruck. Ich dachte eher an das Gegenteil, weil er immer so kraftlos wirkt. So salzlos – der Arme.
Zu Zeiten der Dampflokomotiven gab es auf Bahnhöfen Waschbecken, die mit dem Warnhinweis versehen waren „Kein Trinkwasser“, denn das dort anstehende Wasser war salzarmes Kesselspeisewasser, von dem man wusste, dass ein Zuviel davon getrunken tödlich sein kann. Dieses Wissen scheint verloren gegangen zu sein. Auf jeder Flasche, die destilliertes Wasser enthält, müsste sich eigentlich ein Warnhinweis befinden.
Schnee ist auch destilliertes Wasser. Wildtiere löschen damit teilweise ihren Durst im Winter, weshalb die dann ganz verrückt nach Salz sind. Das wissen Jäger, die mit Salz sogar Tiere anlocken.
In meinem Bekanntenkreis hat eine junge, leicht übergewichtige Dame mit einer Fruchtsaftdiät ungewollt Selbstmord begangen. Todesursache war nicht nur der Natriumverlust, sondern die Kaliumkonzentrationserhöhung, was zur Senkung der Herzfrequenz führte. Die Dame war nicht mehr in der Lage, sich aus dem Bett zu erheben, um ihren Salzhunger stillen zu können.
Auf diesen Artikel erhebe ich mein Wasserglas – und verschlucke mich an einem Salzbrezel….
Ob der unnachahmliche Herr Polmer Interesse und Zeit hätte, bei Tichys Einblick eine Kolumne zu schreiben, ähnlich wie sie beispielsweise Herr Hennig mit „Das ABC von Energiewende- und Grünsprech“ etabliert hat? Mich würde es freuen.
D’accord – die Salzbrezel würde es sicherlich auch freuen. :-))
Das leuchtet mir nur bedingt ein, vor allem weil schon im Brot und Konserven mehr Salz steckt, als der Körper benötigt.
Ich habe einmal eine salzarme Ernährung ausprobiert. Dazu braucht man Nerven.
Ich glaube eher, dass Menschen automatisch nach Salz verlangen, sobald zuwenig davon im Körper vorhanden ist.
Hungergefühlen mit Wasser zu begegnen halte ich aber für nicht verkehrt, weil Fressattacken auch aus viel Stress entstehen können, Stress, auch psychischer also evtl. das Gehirn stimuliert, dem man antwortet mit vielem Essen.
Wieso nehmen nicht wenige Menschen 20 bis dreissig Kilo zu, wenn sie Antidepressiva nehmen? Vielleicht, weil das Gehirn so auf angenehme Weise stimuliert wird?
Warum glaubt man, Antidepressiva zu benötigen? Weil man zuviel Stress hat?
Da probiere ich getrost Wasser aus, um sedimentierten Stress ins Leere laufen zu lassen.
So nach dem Motto, trink ersteinmal ein Glas Wasser, bevor Du Dich über irgendetwas aufregst oder anfängst, etwas in Dich hineinzustopfen..
Bei alten Leuten hat man doch ohnehin leicht das Problem schon einer Nierenschwäche? Dann zuviel Wasser zu trinken, kann natürlich verheerend sein, zumal diese Leute nicht selten auch noch Diuretika bekommen und man das gar nicht bemerkt?
Milchersatz für Säuglinge noch zu verdünnen, der ohnehin schon verdünnt/adaptiert ist, ohne dass doch das tierische Eiweiss evtl. die Energie der Muttermilch bereithält, könnte ein Problem sein.
Pflanzliches Eiweiss benötigt der Mensch viel, tierisches schon weniger, Muttermilch könnte der beste Übergang zu einer eigenständigen Ernährung des Babys sein?
Aber nur als Laiin überlegt
Mutter sein ist in den ersten Jahren ganz schön anstrengend, vor allem seit den Zeiten des Internet.
„Das leuchtet mir nur bedingt ein, vor allem weil schon im Brot und Konserven mehr Salz steckt, als der Körper benötigt.“
Das ist Unsinn, mal davon abgesehen, daß es wohl nur sehr wenige Menschen gibt, die sich hauptsächlich von Brot und Konserven ernähren, um überhaupt nur in irgendeine gefährliche „Übersalzungszone“ zu gelangen. Zudem ist die Menge der Salzzufuhr natürlich immer individuell zu sehen, statt zu pauschalisieren. Ein Sportler oder gerade jemand der viel trinkt, braucht deutlich mehr Salz.
Na, weil der viel Energie umsetzt, also abbaut und viel schwitzt.
Natürlich muss er das und wenn Babies Durchfall haben, hat mir jedenfalls der Kinderarzt damals gesagt, unterstützen NEBEN MEDIKAMENTEN, DENN zu wenig Flüssigkeit ist lebensbedrohlich für Babies, Salzstangen und Cola
Aber bitte probieren Sie einmal nicht gesalzenes Brot.
Ich hab den Artikel so verstanden, daß es eher um ein Zuviel an Moralinsäure gehe als über zu wenig Salz im Wasser…
Lustig
Werte Mozartin, ich muss Ihnen einen Like geben, weil mE eine Menge zutrifft und sich ganz neuartige Sichtweisen ergeben. Insbesondere auf die Achse Gehirn-Fressattacken-Antidepressiva. Könnte auch mit zu viel Süßem zusammenhängen oder dem globalen Rauchverbot? Ausreichend Wasser + Salz (Frühstücksei) in Maßen sollte schon noch erlaubt sein. Auch Tee oder Kaffee (wer ihn verträgt). Aber dass zu viel Wasser die Stresshormone negativ beeinflussen soll? Ich jedenfalls trinke relativ viel Wasser, um „der Gesundheit und der Schönheit willen“. Wenn Zellen nicht genug Flüssigkeit zugeführt bekommen, „schrumpeln sie“ und „läßt so manchen alt aussehen“. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Sonntag.
Ich umarme Sie. Manchmal ist ein ganz bisschen Zuspruch aufbauend.
Ich habe ja nie behauptet, dass ich immer richtig liege.
Zufälligerweise habe ich 30 Kilo durch Antidepressiva zugenommen (Wegen Mobbings genommen). Die damalige Ausgeglichnheit führe ich jetzt schlicht auf die erhöhte Fähigkeit des Körpers zurück, die Fehlstellungen zu überbieten.
Das kann nicht die richtige Art sein, auf in meinem Fall sehr berechtigte Ängst zu reagieren.
Ich plädiere jetzt im Gegenteil für dann die Einnahme des guten alten Baldrian mit Hopfen. Hopfen ist ein Hanfgewächs und da ich Alkohol nicht mag… Intelligenz wird dadurch wahrlich nicht beeinträchtigt, eher befreit von der Abwehr angstauslösender Einwirkungen von aussen. Pseudo-intelligenz, im Sinne von aufgeputschter Gehirnaktivität, dürfte allerdings damit nicht möglich sein. Intelligenz ist nicht gleich Bluthochdruck im Gehirn. Ich zum Beispiel sehe viel zu viel, viel mehr als ich möchte.
Man sollte sich den Gefallen tun, wenn man medizinische oder chemische Kenntnisse hat, zu den eingenommenen Medikamenten die Mengen an Nahrung dazuzustellen, die es in der Natur benötigte, solche Mengen zu sich zunehmen.
Z.B. bei Vitamin/Hormon D.
Meine Haut ist so hell, dass ich vermutlich noch als Maulwurf genügend Licht aufnehmen würde.
Pflanzen stehen in Wohnungen meist hinter Glas und gedeihen bei mir völlig ohne Dünger, nur ab und zu ein bisschen Homöopathie, ausgezeichnet und vor allem langsam.
Man kann sich natürlich selbst so pushen, dass man in 10 Jahren hundert Jahre alt wird.
Sind Sie eine Frau? Vielleicht nicht von ganz ungefähr, dass wir auf solche Zusammenhänge achten?
Zum Zucker.
Als ich keinen extra zu mir nahm, hatte ich die schlechtesten Zähne der Welt, durch Karies (Autoaggressionserkrankung?)
Jetzt ernähre ich mich „anthroposophisch“. bis nachmittags süß, salzig dann am Abend.
Ich glaube, die bringen Salz in Verbindung mit dem Abbauen von Nahrung und Süsses mit Energiezufuhr.
ABER EXPERIMENTE NUR BEI SICH, NICHT BEI BABIES!!!
Wenn Sie Geld haben, empfehle ich Demeternahrung
Und immer den Arzt fragen.
Okay, Homöopathie habe ich auch an meinen Pflanzen ausprobiert, als Laiin. Aber ich habe etwas als Patientin bei Herrn Dr. von Ungern-Sternberg gelernt und meine Mutter war nur bei ihm.
Irgendwann wären allopathische Medikamente angezeigt gewesen, zu denen sie sich leider nicht durchringen konnte.
Ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass sie auch ALS SELBST sterben wollte, nicht beachtet hat sie die Einflüsse von Aussen und zum Schluss die Liebe von uns Kindern.
Wenn Herr Lauterbach einmal beginnen würde, ein bisschen zu experimentieren in Bereichen, die er sonst strikt ablehnt…
Die Schily-Brüder wuchsen anthroposophisch auf. Konrad Schily war Mitbegründer der „anthroposophischen“ Universität Witten/Herdecke.
Berlin hat das anthroposophische Klinikum Havelhöhe, an dem man sich mit dem Erwerb von Kunstaktien beteiligen kann.
Meine Güte, wenn ich Geld gehabt hätte…
Paracelsus sagt: „ALLE DINGE SIND GIFT UND NICHTS IST OHNE GIFT; ALLEIN DIE DOSIS MACHT, DASS EIN DING KEIN GIFT IST.“
Werte Mozartin, Patientin bei Herrn Dr. von Ungern-Sternberg, wer kann das von sich sagen? Einer der wesentlichen Türöffner für die Komplementärmedizin. Nicht „schulmedizinisch“ alternativlos. Ganzheitliche Betrachtung des Individuums. Licht, Luft, Nahrung, die verträglich ist, schmeckt und der unserer Ahnen ähnelt. Grundnahrungsmittel von Demeter nehme ich auch, aber jeglichem Ärger aus dem Wege gehen ist ebenso wichtig. Und Vitamine, Vitamine, Mineralien etc, zumal man mit zunehmendem Alter die körpereigenen langsamer verstoffwechselt. Und C beispielsweise nur durch die Nahrung aufgenommen werden kann. Da die Zentrale aller Steuerungsmechanismen im Gehirn sitzt und jegliche Hormonausschütttung aktiviert wird, auch die der Stress-Hormone, ist Wasser sicher nicht die schlechteste Leitung, um mal alles kräftig durchzuspülen. In diesen chaotischen Zeiten mein Elixier. Was die Gewichtszunahme betrifft, spielen wohl auch die gene eine Rolle. Beim Klimakterium liegts am Östrogenmangel bzw. der notwenigen Substitution. So wird es auch bei den Antidepressiva sein. Wunderbar, wenn Sie mit den o. g. natürlichen Maßnahmen auskommen. Wenn sie die Möglichkeit haben, in die helle und bunte Natur zu schauen oder sich gar in ihr bewegen – lassen vielleicht auch die Fressattacken nach. Denn Zucker macht sauer – und durch die „schamlose“ Politik haben wir davon genug. Ich wünsche einen gelungenen Start in die neue Woche. Und – trinken Sie Wasser, wenn’s beruhigt.
@Mozartin: „Pflanzliches Eiweiss benötigt der Mensch viel, tierisches schon weniger…“ wo haben Sie denn diese „Weisheit“ her? Der Mensch ist von Natur her ein Allesfresser – schon deshalb sind ernährungstechnisch die „Empfehlungen“ der Vegetarier- und Veganer-Fans gesundheitsgefährdend. Auch hier gilt – ein ausgewogener Mix ist gesundheitlich unbedenklich – jedes Ausbrechen in Extrema ist gesundheitsgefährdend.
Und darauf grill ich mir jetzt erstmal ein saftiges Steak! Schönen Sonntag noch!
Da verlangen Sie bitte von einem Bürger nicht zu viel. Der geht nämlich davon aus, dass es für „gute“ Sachen keine Obergrenzen gibt.
Angefangen beim Wasser über die ausufernde Moral und schlussendlich angekommen bei „geschenkten Menschen“, von denen man anscheinend schiere Unmengen verdauen kann.
Wie sie aber treffend beschreiben, vergiftet man sich auch an banalen Dingen, die man schon ewig kennt. Was für eine Wirkung entfalten dann die Neuhinzugekommenen?
Mir ist jetzt nicht ganz klar, wer der Autor des Artikels ist. Nach Lage der Dinge vermute ich mal Herr Pollmer. Also Herr Pollmer, hochinteressanter Artikel und schön schnoddrig geschrieben. Das liest es sich gleich nochmal so gut. Die von Ihnen aufgezeigten Zusammenhänge waren mir – wie wohl vielen Anderen – nicht bekannt. Insbesondere, dass es Salz braucht, um Wasser auszuscheiden. Warum werden wir dann von der einschlägigen „Ernährungsberatung“ so in die Irre geschickt? Vielen Dank für diesen Artikel.
Gute Frage! Vielleicht weil dadurch das drohende Rentenproblem entschärft wird ? ;-P
Übliches Leitungswasser enthält Salze/Mineralien genug. Gemeint ist destilliertes Wasser – das bringt Sie in der Tat um.
Ja, aber nur, wenn Sie Unmengen von diesem destill. Wasser trinken. Achtung: Zum Selbstmord eher ungeeignet! 😉
Ha ! Endlich wird das mal an prominenter Stelle thematisiert! Diese ständige Wasserschnuckelei, bei der immer mehr Leute schon mit angehängten Wasserflaschen herumlaufen, geht einem auf den Nerv. Wie oft musste ich mir das schon anhören: „Oh, du trinkst aber wenig. Du musst mehr trinken !“ Alles Blödsinn. Besonders Frauen scheinen von diesem Fimmel infiziert zu sein. Ich habe noch nie viel Wasser benötigt, weil meine Elektrolyte offenbar schwer in Ordnung sind. Selbst bei Bergtouren hält sich mein Wasserbedarf in Grenzen. Auf die Mischung kommt es an. Gut und richtig ernährt, und alles läuft wie von selbst. Trinken ohne nachzudenken, das ist natürlich !
Das ist eine gefährliche Einstellung!
Von entscheidender Wichtigkeit ist, daß Sie exakt die Ratschläge Ihres staatlich zertifizierten Ernährungsberaters befolgen, im Idealfall in Verbindung mit einer Sie dabei unterstützenden App mit Verbindung zu Ihrer Gesundheitskasse.
🙂
Denn es geht ja weniger um Gesundheit – wichtig ist allein, Menschen zu jeglichem Stuß irgendwelche Ratschläge zu geben, auf daß die Untertanen zu verblödeter, dressurgeeigneter Masse werden.
Von den „Grünen“ kommt bestimmt bald eine Ratgeberapp zum Thema „Klimagerechtes Ausatmen“.
Oder gibt das derlei schon?
Wahnsinnskommentar, sehr amüsant! Made my day!!
Wenn es für viel Wasser trinken bei den Krankenkassen Rabatt gibt, werden die Männer nachziehen. Ist dann zwar nicht die Amygdala, aber irgendwas anderes komisches.