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Weder hart noch fair

Hart aber fair sucht den Oberbösewicht: Boris Palmer oder Guido Reil?

14.05.2019

| Lesedauer: 5 Minuten
Populismus bezeichnet die Methode, nicht den Inhalt. Und ist eigentlich ein Kampfbegriff der Hilflosigkeit, der versucht, einen bestimmten Politikbereich als seriös abzugrenzen von dem irgendwie schmuddeligen, über den wir nicht weiter reden wollen. Lehrt Ralf Schuler die Runde bei Plasberg.

Juso-Chef Kevin Kühnert ist verschnupft, kann nicht kommen und Boris Palmer, der grüne Oberbürgermeister von Tübingen, kommt verspätet, er wurde aufgehalten. Bei Plasberg diskutiert werden soll die Frage: „In Europa, in Deutschland: Wie viel Populismus verträgt die Politik?“

Auf den verspäteten Palmer wartet beispielsweise Guido Reil, Essener Kandidat der AfD für das Parlament der EU, langjähriges SPD-Mitglied, Gewerkschafter, Glück-auf-Kumpel ohne akademischen Hintergrund: Wir erfahren, dass auf ihn und sein Haus schon eine handvoll Attentate verübt wurden, aber Spitzenreiter mit zehn Anschlägen sei immer noch seine Parteikollegin Beatrix von Storch, erzählt Reil.

Ebenfalls in Erwartung, wann Palmer kommt, ist mit Grimme-Preisträgerin Isabel Schayani die einzige Frau in der Runde. Die Deutsch-Iranerin des WDR darf eine dicke Kladde auf den Tisch legen und später Zitate der anderen vorlesen, die sonst als Einspieler gekommen wären. Ist das ein Lerneffekt, die Veränderung bei Hart aber Fair, soll das nun subtiler sein? Jedenfalls wird Schayani den AfD-ler in so eine Art hinterhältig sanftes Verhör nehmen dürfen, während Plasberg dazu minutenlang einfach schweigt.

EMINENT LESENSWERT
Ralf Schulers unverstellter Blick ins Zentrum der Macht
Man muss es fragen: Kann sich 2019 über solche und weitere Inszenierungen überhaupt noch ein einziger Zuschauer aufregen? Später wird noch genüsslich die Mitte-Studie der SPD-nahen Friedrich-Ebert Stiftung per Einspieler ausgebreitet, als wäre nichts gewesen mit diesem tendenziösen wie schludrigen SPD-Papier, dann darf aber doch noch der eingeblendete Claus Kleber seine kritischen Fragen an die Studienmacherin stellen und die Hart-aber-fair-Runde ist sich anschließend weitestgehend einig, dass diese unter der Regie des Soziologen Andreas Zick entstandene Studie nichts taugt, aber warum wird sie dann überhaupt so breit ausgewalzt?

Dass diese SPD-Studien nichts taugen, dafür braucht man keinen mit dem kleinen Zeh konvertierten Claus Kleber, dafür reicht es weiterhin, wenn kritische Medien mit einem Hauch von Restdenkvermögen sie einfach lesen und kommentieren. Anschließend soll halt lesen, wer mag oder sich traut oder beides.

Ebenfalls eingeladen ist einer, der es offensichtlich gerade noch über Schleichwege herausgeschafft hat in die Sendung aus dem braunen österreichischen Sumpf, sodass man sich die Frage stellen darf, ob der österreichische Politikwissenschaftler Peter Filzmaier im Anschluss an Hart aber Fair gleich einen Asylantrag stellen wird bei der nächsten Polizeidienststelle. Denn zurück in die Heimat wird er wohl nicht mehr können, bei den Verhältnissen dort, wie er sie schildert. (Daheim klingt der Haus-Polit-Guru des ORF anders.)

OFFENBARUNGSEID
Mitte-Studie, Teil III: Nie versiegender Quell intellektueller Ver(w)irrung
Die Überraschung des Abends mag Ralf Schuler sein. Er ist Chefkorrespondent im Parlamentsbüro der Bild-Zeitung und Autor des Buches „Lasst uns Populisten sein. Zehn Thesen für eine neue Streitkultur“. Er ist aber auch Ex-DDR-Bürger, er hat in der Obhut von Honecker und Co. erfahren, was Populismus ist, und nicht vergessen, wie sich das anfühlt. Schuler eilt also Reil immer dort zu Hilfe, wo der Kumpel dialektische Defizite hat. So will dann die Plasberg-Show in der Show nicht recht greifen, wenn sich für den Moment alle auf das rechte Objekt aus dem Pott stürzen sollen oder wollen.

Zum Ende der Sendung folgt noch eine Entgleisung von Plasberg, als er sich in aller Deutlichkeit gegenüber Reil positioniert, weil es die Runde bis dahin offensichtlich nicht geschafft hat, den Essener mit der dickglasigen Brille an die Wand zu drücken.

Aber noch mal zurück auf Los: Irgendwann im ersten Drittel kam auch der verspätete grüne Boris Palmer angerauscht, sein Fahrer musste wohl ordentlich Bleifuß machen, um den Tübinger Oberboss überhaupt noch vor die Kameras zu bringen. Bei Palmer ist das immer so eine Sache: Der Mann hat in der Öffentlichkeit zwei Gesichter. Entweder er verschärft irgendeinen Clinch mit seinen Grünen, indem er noch eine Schippe drauflegt oder er bewegt sich auf dem Ablass-Pfad über das eigene Gesagte. Zwischen diesen beiden Polen bleibt er bei Plasberg der größte Selbstdarsteller noch vor dem „verfolgten” Wissenschaftler aus Österreich.

Palmer ist unberechenbar nicht nur für seine Partei geworden: Immer dann, wenn AfD-Mann Reil neben ihm vielleicht denkt,  er hätte einen Mitstreiter, dann flankt der Grüne ganz diffizil und über die Wahrnehmungsspur des Kumpels hinweg ins gegnerische Tor.

VOM GROßEN SPRUNG ZUR GROßEN TRANSFORMATION
Klima – der neue Klassenkampf?
Palmer ist und bleibt ein Mann der Buntheit, der Massenzuwanderung, des Prinzips: No-border-no-nation. Da braucht sich Claudia Roth eigentlich gar keine Sorgen machen. Nein, dieses Chamäleon der Grünen ist für den Aufwind der Partei sogar überlebenswichtig, weil er jene Wähler zu den Grünen herüberrettet, die noch unentschlossen sind. Palmers Kurzeinsätze für eine Begrenzung der Zuwanderung sind die so wichtigen Strohfeuer auf der grünen Landebahn. Der Gesang der Sirenen. Nicht mehr. Nicht weniger.

Umso alberner wirkt es dann auch am Morgen nach der Sendung, wenn beispieslweise die Süddeutsche in linksintellektueller wie pawlowscher Aufgeregtheit gegen Palmer agiert, als wäre das Blatt Partei und nicht Presse, wenn die Zeitung wörtlich schreibt, das Palmer „zwar hochintelligent, rhetorisch quasi-begnadet und politisch höchst erfolgreich ist. Aber auch leicht erregbar und das immer öfter auf Feldern, bei denen nicht nur seine Parteikollegen sich fragen, ob er wirklich nichts Besseres zu tun hat.“

Der Journalist Ralf Schuler schafft vor allem eines: Er stellt mit seinen eingestreuten Analysen den österreichischen Politwissenschaftler ins Seitenaus. Der lächelt dazu tapfer oder er lächelt, weil er es noch mal aus der rechten Hölle Österreich über die offene Grenze nach Deutschland geschafft hat. Wurde er nach dem Grenzübertritt mit Teddys beworfen? Nein, diese Zeiten sind längst vorbei. Nicht alles, was aus Österreich kommt, muss automatisch gut sein. Aber das weiß man in Deutschland schon viel länger.

SCHNELL AUF DER PALME
Marketing-Effekt? Boris Palmer und die Deutsche Bahn
Die Sendung gerät Plasberg einmal noch mehr als sonst sowieso schon aus dem Ruder, als es der Runde einfach nicht gelingen will, die Anwürfe Palmers gegen die Migrantendarsteller der Werbung der Deutschen Bahn zu brandmarken: Zu gestellt, zu inszeniert wirkt tatsächlich das im Hintergrund eingeblendete Migrantenkarussell, zu berechtigt die Frage Palmers: Was soll das eigentlich? Claudia Roths eingeblendetes „Rassist!“-Geschrei ist der Tropfen, der das Empörungsfass beim Zuschauer zum Überlaufen bringt in Richtung Unglaubwürdigkeit.

Palmer erzählt vom Hass, der auch nach Roths Ausbrüchen über ihn ergossen wurde, „von Menschen die für sich beanspruchen, Vielfalt und Toleranz zu vertreten.“ Die grünen Parteigenossen seien über ihn hergefallen „in einer unerträglichen jakobinischen Verdammungsorgie.“  Das führe dann aber dazu, so Palmer weiter, dass die Leute sich einigeln, dass sie nicht mehr sagen, was sie denken, dass sie nicht mehr mit denen reden können, und das sie bei denen (Fingerzeig zum AfDler) in der Wahlkabine landen.

„Ich möchte aber, dass meine Partei aufhört, immer mehr Leute zur AfD zu treiben.“ Applaus. Solche Ambivalenzen sind beliebt beim Publikum. So etwas bringt Wählerstimmen. Und das ist so ein typischer überdehnter Palmer-Spagat, von dem es auch an diesem frühen Abend bei Plasberg einige zu bestaunen gibt. Neid hin oder her, aber Claudia Roth sollte ihre Kritik an Palmer bloß nicht überreizen. Der Mann bringt Stimmen. Also auch Stimmen für noch mehr Zuwanderung und noch mehr großes Gesellschaftsexperiment.

Der Springerkonzern darf zu Recht stolz sein auf seinen Ralf Schuler. Es mögen ja eine Reihe echter Blindsäger bei Welt und Bild tätig sein, Schuler sticht hervor. Deswegen soll ihm hier auch das Schlusswort gehören, wenn er gegen Ende der Runde mal zusammenfasst, was es zum Populismusthema der Sendung grundsätzlich zu sagen gibt:

„Populismus ist eigentlich ein Stigma, wenn man sich klar macht, dass im Prinzip andere Parteien nach Inhalten bewertet werden – also sozial, liberal, konservativ – Populismus bezeichnet dagegen die Methode des Vorgehens. Und tatsächlich ist es eigentlich ein Kampfbegriff der Hilflosigkeit, der versucht, einen bestimmten Politikbereich als seriös abzugrenzen von dem irgendwie schmuddeligen, über den wir nicht weiter reden wollen. Und genau da liegt das Problem: Leute, die gewählt haben, haben ein Problem artikuliert, und sie rechts oder links liegen zu lassen, bringt die Gesellschaft nicht weiter, zumindest eine demokratische nicht.”


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64 Kommentare

  1. Danke Herr Wallasch, dass Sie sich angetan haben, Ihre Zeit diesem Schmarrn zu opfern. Aus gutem Grund tue ich es mir nicht mehr an, so etwas anzuschauen. Genau wie seinerzeit beim „Schwarzen Kanal“ des Karl-Eduard von Schnitzler schalte ich den Fernseher sofort aus. Alle Fernseh – Talkshows verfahren nämlich inzwischen alle nach dem gleichen Rezept : drei bis vier gute (regierungstreue oder den etablierten Parteien verpflichtete) Gäste gegen einen Bösen antreten lassen, um ihn und seine kritischen Anschauungen als populistisch, rechtsextrem, menschenverachtend und inkompetent zu „entlarven“. Dabei werden weder auf höfliche Umgangsformen (jemanden ausreden lassen) geachtet noch Logik der Argumente geachtet.

  2. Selbstverständlich ist Palmer ein Grüner und vertritt deren Parteilinie. Er nimmt sich aber heraus, selbständig zu denken und zu reden. Wenn er dann zurückgepfiffen wird und sich entschuldigt, klingt das alles doch sehr nach Seehofer (good cop – bad cop).
    Nichtsdestotrotz könnte ich eine grüne Partei mit lauter Palmers eher ertragen als den Haufen der Grünen, die sie mehrheitlich in Wirklichkeit sind: Deutschlandhasser.
    Herr Reil hatte einen schweren Stand und hat wohl abgewogen, welches das kleinere Übel ist. Wieder einmal gar nicht stattfinden oder den Pranger. Er ist rhetorisch eben nicht so bewandert wie all die Grünen und Sozis, die außer labern nichts gelernt haben. Reil aber weiß, wie es ist zu arbeiten und sich für die Menschen um sich herum einszusetzen. Das Hetzkampagnen ihn derart diffamieren, hat er nun wirklich nicht verdient. Schande über Plasberg, der sich verdeckt im Lager der Hetzer bewegte . Da zählte dann doch wieder nur, gesinnungskonform den Vorgaben der Neo-Aktuellen-Kamera zu folgen.
    Was mich außerdem furchtbar abgestoßen hat war die Präsentation von höchst einseitigen Zuschauerbeiträgen, dass zog mir dann echt die Schuhe aus.

  3. Die müde Veranstaltung namens EU-Walkampf plätschert so dahin.

    Angst vor Veränderungen beherrscht die Szenerie. Entsprechend unverbindlich fallen die Aussagen auf den Wahlplakaten aus. Die erinnern dann auch fatal an überwunden geglaubte „Durchhalteparolen“.

    Nur die Liberalen fallen da positiv auf. Deren Kandidatin wird mit konkreteren Aussagen plakatiert. Eine Wohltat.

    Auch ansonsten tut sich nicht viel. Wo ist die Opposition?

    Bleischwer liegt eine graue Nebelwand über dem Land.

    Ein Alptraum … .

  4. Seltsam, da lacht ein Publikum, daß sicher für sich in Anspruch nimmt, jede Diskriminierung anderer nicht zu dulden, einen Arbeiter aus, der sich nicht der geschliffenen Rethorik geübter Politikdarsteller bedienen kann. Und dann meint eine Quotenjournalistin, G. Reil ins Kreuzverhör nehmen zu dürfen und zu fragen, was er denn gegen diese Leute habe; diese Leute sind die Mordbuben, die wahrscheinlich die Ursache der Flucht ihres Elternteils aus Persien gewesen sind. Man fragt sich, was ist hier größer: Dummheit oder Frechheit?

    • „Man fragt sich, was ist hier größer: Dummheit oder Frechheit?“

      Es ist wohl beides zu gleichen Teilen,mit ständig ansteigendem Pegel!!

      Mein Bruder hat sich diese „Sendung“ angeschaut,und nun haben die „Weltbesten“Weltverbesserer genau das Gegenteil bei ihm erreicht,er rief mich am nächsten Morgen an,wir haben Zeit,sind beide im Ruhestand,und sagte nur : Bruder,jetzt weiß Ich was Du meintest mit wähle blau oder bleib gleich zu hause.
      Ja,wir waren beide CDU und FDP Wähler,vor 2015,eben von Haus aus konservativ,und da es nur noch eine konservative Partei gibt,und die Liberalen
      auch nicht mehr liberal sind,ja welche Möglichkeit bleibt da noch : blau oder zu hause bleiben!

  5. Wegen Guido Reil und Ralf Schuler habe ich mir gestern die Sendung angesehen. Aber es hat mich – wie so oft – in solchen Runden geärgert, wie speziell der Moderator und die Dame vom WDR versuchten, G.Reil vorzuführen. Aber in diesen Sendungen wird immer mit unfairen Mitteln gearbeitet. Als Guido Reil die Dame vom WDR auf die Hinrichtungen von Homosexuellen in den meisten islamischen Ländern ansprach, verweigerte sie eine Antwort. Aber bei den „guten“ Gästen geht man darüber hinweg. Nachhaken unerwünscht, selbst wenn der größte Blödsinn verzapft wird. Warum konfrontiert man nicht einmal jemand von einer anderen Partei allein einer kritischen Runde, besetzt mit R.Tichy, H.M.Broder, C.Schwennicke, J.Fleischhauer usw. und lässt die Klatschhasen weg?
    Interessant ist bei solchen Sendungen immer das Gästbuch. Bei HAF gab es dieses Mal reichlich gesperrte Kommentare. Ich glaube nicht, dass dort Hetzparolen gepostet wurden. In der Sendung vorgelesen werden meist auch nur solche, die das wiedergeben, was die gewünschte Richtung ist. Manchmal muss ich schmunzeln, wenn ich mir vorstelle, wie vielleicht schon fast verzweifelt nach „passenden“ Kommentaren gesucht wird.

  6. Vor „hart aber fair “ wurde eine Dokumentation, mit Namen „Feindbild Brüssel-Was wollen Europas Rechtspopulisten?“ So was einseitiges ist mir selbst bei der ARD schon lange nicht untergekommen! Die linke Handschrift der Macher war unverkennbar! In letzter Zeit geht man wieder ungenierter an die Meinungsmache ran, es stehen halt Wahlen bevor! Und auch mit meinen Zwangsgebühren wird die rotgrüne Meinungsmache und Wahlwerbung im öffentlich-linklichen Rundfunk finanziert und ich kann daran nichts ändern!
    Was die Linkspopulisten wollen, wissen wir ja schon alle! Sozialismus in Reinform, das Zentralkomitee ist in Brüssel schon tätig, darüber braucht man keine Berichte mehr!

    • Zeitgleich im ZDF
      ZDFzeit: Laut, forsch, national
      Wie Salvini, Orbán & Co. Europa spalten
      Das war schon Realsatire wie Orban etc Demokratiedefizite und Beeinflußung der Presse und Justiz vorgeworfen wurde, wobei man fast alles auf Deutschland deckungsgleich hätte übertragen können. Das Orban mit 2/3 Mehrheit gewählt wurde, mußte man dann aber doch kleinlaut eingestehen. Problematisch für die Macher war aber sicherlich, daß sie zwangsläufig die Argumente der Geschmähten bringen mußten; da werden viele gesagt haben: Stimmt doch! So gute und ausgiebige Werbung hätten die Gescholtenen gar nicht zu hoffen gewagt.

  7. Herr Wallasch, vielen Dank für den Satz über Boris Palmer!
    Er wird ja gerne mal so hingestellt als sei er schon ein halber AfD Mann. Dabei ist er genauso ein Klima und Multikulti Apologet wie die anderen auch.
    Das was Seehofer für Merkel ist, ist Palmer für die Grünen. Und es gibt genügend die ihm auf den Leim gehen.
    Vor allem auch im Lager der Konservativen.

  8. VON FRANK PLASBERG HIELT ICH MAL VIEL, jetzt frage ich mich, wie der morgens seinen eigenen Anblick im Spiegel (Toilettenspiegel meine ich) ertragen kann, **. Aber dafür tun viele seiner Zuschauer es abends dann.

  9. Ja, Leute wie Reil fehlen der SPD von heute. Es sind Leute die zwar vermeintlich intellektuell unterlegen sind aber ein Gespür dafür haben, wenn was schief läuft. Diese Leute kriegst du auch als Edelsozi nicht ruhig und sie stören. Aber sie stören im positiven Sinne, wenn den Edelsozis der Blick auf diejenigen verlohten geht, die sie wählen sollen.

  10. Es ist anscheinend so, wie am Sonntagabend bei Will auch, dass kurz vor den Wahlen keine hochrangige Vertreter der Parteien mehr in die Talks gehen. Sie haben einfach nichts mehr pro EU anzubieten und die Warnerei vor den Nationalisten läuft sich gerade tot. Die AfD hat einen von der Straße hingeschickt und, meine ich, ist nicht schlecht damit gefahren.
    Sehr negativ aufgefallen ist mir das gezeigte Wahlplakat der AfD. Einmal mehr dumm und geschmacklos in Aufmachung und Aussage. Ich glaube, dass man mit sowas mehr Wähler aus der Mitte vertreibt, als man rechts gewinnt.

    • „…vor den Wahlen keine hochrangige Vertreter der Parteien mehr in die Talks…“

      Das hat m. E. nach einen ganz anderen Grund. Die wollen vermeiden, dass ihnen noch Entlarvendes herausrutscht, das das Wahlergebnis beeinflussen kann. Wenn das ein Subalterner absondert, dann können die sich immer noch hinstellen und sagen: Das ist weder die Meinung der Partei noch der Kanzlerin! Und sie wollen vermeiden, dass sie NACH der Wahl anhand ihrer Lügen VOR der Wahl angreifbar werden! Und dass sie vor Wahlen IMMER lügen, das ist doch die empirische Erkenntnis aus den letzten 70 Jahren, oder?

    • „Sehr negativ aufgefallen ist mir das gezeigte Wahlplakat der AfD.“

      Ich weiß nicht, ob dieses Plakat echt war und wirklich von der AfD stammt. Ich weiß aber definitiv, dass linke Kreise durch gefakte Wahlplakate schon einmal versucht haben, die AfD mit genau solchen Aussagen zu diskreditieren. So geschehen in meinem Wahlkreis in Hessen. Natürlich hat die Mainstreampresse darüber nicht berichtet, ist ja nur von „regionalem“ Interesse.

      Dieselbe Methode wird von Linken mit Hakenkreuzschmierereien und Hitlergruß praktiziert, was natürlich sofort den Rechten angelastet wird. Wobei die Agents provocateurs, die den Hitlergruß während Demos präsentieren, zwar festgenommen werden (wenn man sie denn erwischen will), aber nach Feststellung der Personalien freigelassen werden und in der Regel straffrei ausgehen, da sie es ja für eine gute Sache getan haben (vulgo: Diskreditierung einer berechtigten und genehmigten Demo der „Rechts“populisten).

      Nun ja, bei Ihnen hat dies ja den beabsichtigten Effekt nicht verfehlt.

  11. Ich hatte nur mal kurz reingeschaut und nach 15min reichte es auch schon, als ich die Kampfklatscher mit falschem Einsatz hörte!
    UNERTRÄGLICH…

  12. Ich habe die Sendung nicht gesehen und werde es auch nicht tun. Aber mein Eindruck aus verschiedenen Berichten, auch diesem hier, ist sehr deutlich, dass es eine richtig pluralistische Diskussion war.

    Etwas, was lange Zeit immer seltener geworden war, was jetzt aber – erfreulicherweise – wieder öfters zu passieren scheint. Gut so!

  13. Focus, das Test- und Tippsblatt für alle Angelegenheiten und Ungelegenheiten. Dort schreibt vorwiegend die hoffnungslos verpeilte Vorstufe zum Journalistenpraktikanten. Auflage sinkt beständig und nachhaltig. Von über 500 000 im Q2 2015 auf unter 375 000 aktuell (Quelle: statista.com). In der verantwortlichen Redaktion von Focus nachdenkliche Gesichter und wahrscheinlich grübelnd so…: „Was ist da nur los?“
    Soll man darüber lachen oder weinen? Ich weiss es nicht (mehr).

    • bereits kurz nach Erscheinen des FOCUS, der sich ja parallel zum SPIEGEL positionieren sollte, als letztgenanntes Medium noch lesbar war (Anfang der 90er Jahre im letzten Jahrhundert!!), hieß es: Die Bild-Zeitung für Akademiker. Und das war schon hoch gegriffen!

  14. Da die uralte Kindersendung ‚Das feuerrote Spielmobil‘ ja schon seit Äonen aus dem TV verschwunden ist, könnte man doch ‚Die Sendung mit dem Frank‘ ( Hart aber Fair ) zumindest musikalisch mit der alten Titelmusik einleiten. Zur Integrität und parteilosigkeit Plasbergs erinnere ich mich unscharf an eine Begebenheit mit Broder und ihm, die Backstage bei Hart aber Fair vorgekommen sein soll. Broder beschrieb, wie Plasberg ihn aufforderte, doch bestimmte Positionen ( zu einem Thema, dass ich nicht mehr erinnere ) nicht in der Sendung vortragen solle.
    Der amerikanische Volksmund hat dafür die schludrige Redewendung:“Nuff said!“

  15. Normalerweise schaue ich mir Plasberg nicht mehr an. Ich habe es trotzdem getan, aus einem Grund: Ralf Schuler! Ich kannte ihn von der „Achse des Guten“ und wollte ihn hören. Ich wurde nicht enttäuscht, er ist kein Haltungsvorzeiger, wie z. B. der Ösi-Professor, sondern ein Guter (und als Mainstream-Journalist ist das nicht normal).

  16. Was solls? Solche Sendungen arten immer mehr zum Kinderfunk für Erwachsene aus. Wenn Kasperle Moderator unterwegs ist, um den bösen Räuber in Gestalt eines „Populisten“ aufs Kreuz zu legen, dann wissen die Klatschaffen wiwie’s ausgeht. Und dann jauchzen, klatschen und kichern sie artig. Nein Danke! Auf geistig zurückgebliebene Erwachsene habe ich keinen Bock. Mit denen habe ich nur Mitleid.

  17. Es ist sonnenklar: Populismus ist für die Systemparteien die aus deren Sicht völlig irrige Annahme, man müsse den Wählerwillen vollstrecken. Denn ganz im Gegenteil darf der Wählerwille keine Rolle spielen und die Kunst der Politik ist, den Wähler so zu verar*****, dass er nicht merkt, wie er hintergangen wird und sein Kreuz nächstes Mal wieder bei diesen Betrügern machen!

  18. Die Grünen sind die Partei der Anti-Midasse. Sie wissen, wer Midas war? Der König, dessen Berührung alles zu Gold werden ließ. Bei den Grünen ist es umgekehrt.

    Oder auch wie Lisa Fitz treffend den Unterschied zwischen Computern und den Grünen beschrieb: Computer sind Intelligenz ohne Emotionen, bei den Grünen ist es umgekehrt!

  19. Reil ist kein intellektueller Überflieger, haut auch mal „einen“ raus, verbal wohlgemerkt. Aber er ist (so weit ich das beurteilen kann) eine ehrliche Haut. Auch solche Typen gehören in eine Volksvertretung.

    • Würde sagen nicht, nicht „Auch“, sondern (wieder) Überwiegend!

  20. Hallo Herr Wallasch, mir gefallen Ihre Kolumnen immer ausgesprochen gut, dafür erstmal vielen Dank!
    Allerdings frage ich mich, wer denn überhaupt noch die Sendungen wie Hart aber Fair, die Wills, Maischbergers, Illners, Lanz´etc. anschaut? Ich habe schon vor Jahren aufgehört, mir damit die Laune zu verderben und mein Gehirn sowie meinen gesunden Menschenverstand damit zu beleidigen.

  21. Mir missfällt, wie die Talkshows neuerdings, wenn Sie schon AFDler einladen immer den Reil einladen, neulichs bei Lanz auch, gut er ist auf Listenplatz 2, aber er ist den Akademikern in den Runden Rhetorisch hoffnungslos unterlegen, und klar ist das Absicht vom Staatsfunk, aber Blöd ist er nun mal nicht, es kommt aber so rüber als ob er doof ist, es soll so rüber kommen, schaut mal da die Doofis von der AFD. Ich Sympathisiere aber gerade deswegen mit Ihm, weil er eben kein Akademiker ist, und ich in solch Runden auch Rhetorisch total unterlegen wäre, weil mir einfach der Akademische Hintergrund fehlt, ich bin genau so ein einfacher Arbeiter und Ex-SPDler wie er. Also ich weiß nicht, ob er Gestern noch unentschlossene Wähler eingesammelt hat, ich befürchte nicht . ( In der Sendung davor wurde er auch schon in einer Schule vorgeführt als Dummi)

    • Was ihm fehlt, ist das Training im Kontern, und das Bewusstsein, dass der/die Gegenüber noch weniger weiss.
      Z.B., sagen Sie mal, wie hoch ist denn der CO2-Anteil in der Atmosphäre? Wie hoch war dieser in den 60ern im Ruhrgebiet?

      Und dann: „Herr Plasberg/HerrLanz, bitte verifiziern Sie diese Aussage.“

      „Bullshit-Bingo“ dürfte bekannt sein, hier würde ich das Prinzip „Bullshit-Aikido“ anwenden – Aussage aufnehmen und vor die Wand laufen lassen.

  22. Ich weiß schon, warum ich mir seit Chemnitz solche Sendungen nicht mehr ansehe!

  23. Politiker der AfD werden nur ungern zu Talkshows eingeladen und wenn, dann wohlweislich die etwas weniger eloquenten unter ihnen. Als er noch bei der SPD war, störte das keinen, aber jetzt ist das natürlich ein Thema. Das, was seinerzeit Meuthen mit KGE veranstaltet hat, darf sich nicht wiederholen, sonst wird das grüne „Spitzenpersonal“ allzu leicht entzaubert. Claudia Roth wird uns zukünftig hoffentlich nur noch in homöopathischer Dosierung vorgesetzt, sie ist besser aufgehoben bei RTL: die besten Hits der 80er und 90er. Ansonsten ein erfrischend sachlicher Ralf Schuler, der ohne die übliche empörte Hassmaske der Medien antrat und analysierte: (sinngemäß) „Jede Partei behauptet von sich, die heutigen Probleme am Besten lösen zu können. Das ist doch auch Populismus.“ Chapeau!

  24. Oberlehrer PLASBERG zu REIL: ‚ich stell die Frage nochmal: ..wie weit trägt die Ächtung dazu bei, dass Sie sich in die Ecke der Afd als ehemaliger Sozialdemokrat einrichten oder eingerichtet werden?‘— ‚(AfD)‘ ‚….was vielleicht Ihre innere Heimat gar nicht ist?‘ Zuvor hatte diese Frau mit dem verkniffenen Gesichtsausdruck an REIL Fragen wie diese gerichtet: ‚Wie stehen Sie zu HÖCKE? Wo stehen Sie innerhalb der AfD?‘ PALMER durfte zuvor noch den Satz los werden: ‚An ihren Früchten sollten sie die erkennen – steht in der Bibel‘.

    Mir scheint, dass Herr REIL mit seiner Zusage, Gast in dieser Sendung zu sein, gar nicht ermessen konnte, dass er sich in ein Tribunal begeben wird. Die WDR (rot/dunkelrot) Moderatorin und der ewige Sozialdemokrat mit dickem Konto – vom Gebührenzahler regelmäßig aufgefüllt – nehmen einen ganz normalen, sehr integren Menschen mit großem Herz in die Mangel mit der Absicht, ihn – wie mir bei den Sätzen von PLASBERG schien – zurück zu holen in das einzig richtige Polsterbett der aufrechten Gesinnung, nämlich das der S – P – D. Daraus schließe ich, dass die beiden ihre eigene Zugehörigkeit zur Partei der Luschen und Orientierungslosigkeit gar nicht infrage stellen, sie demnach zufrieden sind mit dem Niveau von NAHLES, STEGNER, BARLEY, dem Jungspund der JuSos, der sich aufspielt, als habe die Welt auf ihn gewartet, und dem der vielen anderen mit dem roten Parteibuch.

  25. Nun ja, das Glas ist halb voll oder halb leer. Ich sehe es mal positiv:
    1. Eine solche Sendung wäre vor Kurzem nicht möglich gewesen. Klare Kritik an der Populismus-Beschimpfung, an der FES-Studie, an den lächerlichen Rassismus-Vorwürfen usw.
    2. Guido Reil wirkte in seiner ehrlichen und authentischen Art als klarer Pluspunkt für die AfD, überzeugend unterstützt von Ralf Schuler mit seiner Populismus-Definition als reinem Kampfbegriff gegenüber Andersdenkenden.
    3. Auch die Grünen konnten mit ihrer lächerlichen Attacke gegen Palmer (ausgerechnet vonseiten der „sympathischen“ Claudia Roth) keinen Punkt gewinnen, im Gegenteil.
    Im Ganzen also eher 1:0 für die Vernunft.
    Peinlich nur wie immer die ausgesuchten Claqueure im Raum sowie die völlig einseitige Auswahl der Zuschriften.

  26. Wie sagte Penny gestern bei „Big Bang Theory“ zu Sheldon: „Papperlapapp“.

    Mag schon sein, dass Herr Reil das Quasseln nicht so gut kann – ist ja auch keine abgebrochene Studierend*Inne wie Herr Kühnert.

    Auf dem WAZ-Portal ist übrigens zu lesen, wie sie die Abwesenheit desselbigen (Kühnert) bedauern – sogar ohne Bezahlschranke, wie es sich für richtige Propaganda gehört.

    • wenn KÜHNERT der einzige ‚Vorzeigekandidat‘ der SPD ist, von dem die SPD Führungsmannschaft und deren nächste Anhängerschaft auch noch überzeugt ist, wundert es mich nicht, dass die mit Verstand ausgestatteten Wähler in Scharen das Weite suchen. Sie finden eher ihre Heimat bei der blauen Partei, die ja wirklich Gehirnkompetenz UND Praxiserfahrung im Berufsleben vorzuweisen hat, übrigens nachweisbar dokumentiert.

  27. Es ist genau dieses „denen da“, welches die Überheblichkeit und Arroganz, die Geringschätzung sowie die Diskreditierung der gesamten Wählerschaft gegenüber transportiert. Natürlich, auf die dummen Lemminge, die nicht denken können, lässt sich abschätzend herabschauen, anscheinend unwissend, dass viele davon Leistungsträger sind. Nicht wahr, Herr Palmer? Da schwingt er Worte, wie man nicht der Opposition umgehen soll und schafft es selbst nicht, seiner eigenen Empfehlung zu folgen. Was für ein armer Wicht. Er wird im Verlaufe der nächsten Jahre hoffentlich die Gelegenheit erhalten, Bodenhaftung zu bekommen.

  28. Diese Inszenierungen sind alberner polit-medialer Klamauk, der an Absurdität nicht mal das Niveau des Schwarzen Kanals von Karl Eduard erreicht. Aber ganz offensichtlich verfängt diese Niedrig-Niveau Vorführung bei einer nennenswerten Anzahl an Mitgliedern dieser Gesellschaft – nicht die die zum Klatschen ins Studio gehen. Bis zur Erkenntnis wie einst bei Sudel Edel reicht es mehrheitlich hier leider noch nicht und so wird dieses Land immer weiter in Richtung „Gründe DDR“ deformiert oder wie es NeuSprech heißt: Transformiert.

  29. Lieber Herr „Protestwaehler“: Die Talkshow-Spielregeln sind nicht so, dass die Parteien jemanden „schicken“, sondern die Kandidaten werden von den Redaktionen ausgesucht (bei unsicheren Kantonisten nach vorherigem „Briefen“, ob sie auch das vertreten, was die Redaktion erewartet) nach dramaturgischen Gesichtspunkten: Regierungskritiker müssen immer der Mehrheit der eingeladenen „Guten“ rhetorisch unterlegen sein. Hätte die AfD Herrn Reil nicht geschickt, wäre sie vermutlich gar nicht vertreten gewesen.
    Vor diesem Hintergrund ist z.B. auch verständlich, dass rhetorisch und fachlich versierte Spitzenleute der AfD wie Dr. Curio oder Dr. Spaniel nie in Talkshows zu sehen sind. Sie würden nicht nur die üblichen zweitklassigen Schwätzer in den Talkrunden, sondern auch Plasberg, Will, Illner und Maischberger ( von Hayali und dem Südtiroler Mitternachtsschwätzer ganz zu schweigen) auf ihre wahre intellektuelle Zwergengröße schrumpfen lassen. Und das geht gar nicht.

  30. Wer die Grünen wählt, weil er denkt, daß dort die Überlegungen von Palmer eine Rolle spielen, könnte auch gleich SPD wählen, weil er denkt, die würden aufgrund von Sarrazin die Massenzuwanderung begrenzen.

  31. [….] bringt die Gesellschaft nicht weiter, zumindest eine demokratische nicht.”Zitat
    Und da liegt für mich der casus knactus! Jeden Tag lese ich die Meldungen, Artikel, Kommmentare, die Analysen, die Berichte von Experten und frage mich, ist das alles noch demokratisch? Leben wir noch in einer demokratischen Gesellschaft? Mittlerweile bezweifle ich das sehr. Für mich ist es einer demokratischen Gesellschaft unwürdig die Meinungs und Redefreiheit nicht nur einzuschränken sondern sogar zu verbieten.
    Auch der Zweifel an der Sinnhaftigkeit von Wahlen wächst. Am 26.05. sind Wahlen, bei uns drei auf einmal, und da habe ich die Möglichkeit meine Stimme abzugeben und danach habe ich sie nicht mehr, die hat dann eine Partei oder ein einzelner Politiker. Ich habe die nächsten 5 Jahre keine Möglichkeiten mehr die Partei oder den Politiker für seine verlogenen Versprechen vor der Wahl abzustrafen. Dabei finde ich, dass die Fraktionsdisziplin, die Parteiräson die sich jeder gewählte Politiker unterzuordnen hat, als zutiefst undemokratisch. Petitionen werden nicht beachtet und selbst wenn man sich an die Abgeordneten wendet, was ich schon etliche male getan habe, nur unverbindliches Gefasel von wegen einer Mehrheit muss sich jeder unterordnen.
    Zu den Populisten, die komischer Weise immer Konservativ, Rechtspopulistisch, Rechts, Nazi oder am schlimmsten AfDler sind, sei gefragt: Was ist das Gegenteil von einem Populisten? Ehrliche Politiker die frei ihre Meinung kundtun ohne dabei auf die Meinung seiner Wähler/Volk zu achten? Seine Meinung die er sich gebildet, in dem er die Realitäten analysiert, für und gegen abgewogen, sich mit Fachleuten beraten, den gesunden Menschenverstand zum Zuge kommen lassen hat? So verträumt das zu glauben bin ich lange nicht mehr.

  32. Einer der Vorteile bei TE ist, dass man sich die Plasbergs dieser Welt nicht selbst nahezu masochistisch antun muss, um -nicht überraschend -etwas entspannter zu lesen, was man vorher in etwa schon vermutet hatte. Besondere Hervorhebung verdient die -weil eher seltene – realistische Beschreibung des janusköpfigen Palmer und seines perfiden Doppelspiels. Ohne jeden Zweifel ist und bleibt er ein klassischer ( Hipster)Grüner ( siehe „Enteignung“), der es mit seiner Pseudoempörung über das eigene Lager durchaus clever versteht, auch Zweifler und Skeptiker ( Unentschlossene ) zu den Grünen zu bewegen, sozusagen im Verbund mit dem anderen ( Polit) Chamäleon Kretschmann, der mit seinem Gehabe und Pseudoverständnis für die Autohersteller die älteren Schwaben einfängt, ein Grund für den Erfolg der Grünen Totalitären in BW, Fahrverbote hin oder her. Man könnte durchaus die Dialektik des Marxismus( ich mache verbal auf Vernunft und handele ideologisch ) bemühen, ohne den zu grünen Damen Roth und co. komplementären Herren allzu nahe zu treten.

  33. Ein Paradebeispiel für „Populismus“ in dem Sinne, wie ihn die Politiker der in der Nationalen Front vertretenen Parteien und Massenorganisationen gern den „Rechten“ vorwerfen, ist der Wahlslogan der SPD zur EU-Wahl: #EUROPAISTDIEANTWORT. Da poppt bei mir gleich die Frage (oder ist es die Antwort?) hoch: Wie war doch gleich die Frage? Die Genossen*Innen und ihre Brüder*Innen im (schlichten) Geiste sind schon soweit, alle Antworten zu kennen, bevor sie überhaupt die Fragen gehört haben. Abgehobener und weiter weg von den Problemen der „Menschen da draußen“ kann eine Politik gar nicht sein.

    • .. “ denn die Partei, die Partei hat immer Recht …“ und natürlich zieht mit denen allen die Neue Zeit. Einst „Für Frieden und Sozialismus“ – heute für die Welt Klima Rettung, grenzenlos.

  34. Vorab vielen Dank an Herrn Wallasch für Ihre Duldsamkeit und Frustrationstoleranz, welche ich nicht mehr aufbringen kann. Ich habe gestern nach langer Zeit kurz reingeschaut und nach den ersten Ausführungen Palmers zu Reil und dem EU-Parlament aufgegeben. Der wichtigste Schlaf ist der vor 24.00 Uhr. Vielleicht schaue ich mir aufgrund ihrer Zusammenfassung eine Aufzeichnung an.

    Typ Reil und Palmer sind mir beide bekannt. Mein Opa war Steiger und nahm mich als Kind mit auf den Marktplatz, wo die Kumpel saßen, welche noch nicht an der Silikose erstickt waren. Ehrlich, gradlinige Menschen, die ein Berufsleben unter Lebensgefahr verbracht hatten und froh waren, ein paar Sonnenstrahlen abzubekommen. Rhetorisch sind sie unterlegen, unbeholfen wirken sie auch, aber doof waren und sind die alle nicht. Sonst hätte sie den Pütt nicht überlebt.

    Typ Palmer kennt man vom Gymnasium. Er ist ein typischer Rechthaber, der sich als Individualist inszeniert, weshalb er zu den Grünen ging, denn nur die würden ja aufgrund ihrer „Vielfalt“ einen Typ wie ihn aushalten. Das ist Palmers großes Glück, denn schaut man auf die Mehrzahl solcher Menschen, sieht man ihr Scheitern in mittleren Jahren. Bei den Grünen hat Palmer seine Rolle als Feigenblatt gefunden – so wie Bosbach bei der Union und Buschkowsky lange Zeit bei der SPD. Die mäßig Politikinteressierten sagen dann: „Die sind ja nicht alle so.“

    • Reil stolpert über Worte, Palmer biegt und beugt sie.

      Reil ist ehrlich, Palmer unredlich. AM ist unehrlich und unredlich. Leider haben die beiden letzteren das Sagen in diesem Land.

  35. Populismus wird auch beschrieben als ein strategischer Ansatz, der Politik als eine Schlacht zwischen dem Volk und den korrupten Eliten darstellt. Die populistischen Politiker reklamieren dabei ständig, dass sie die einzig wahren Vertreter des Willens des Volkes seien.
    Ich habe den Eindruck, dieser Strategie wird dann alles untergeordnet, egal ob dabei die Gewaltenteilung, die Wirtschaft, die innere Sicherheit, die Menschenrechte, das Rechtssystem oder was auch immer unter die Räder kommt.
    Es gibt genügend Beispiele von Staaten, die so abgestürzt sind und die Türkei ist z.B. gerade dabei.
    Eher technokratische, faktenbasierte Vorgehensweisen sind im Populismus offenbar kaum möglich – wahrscheinlich weil sie schwieriger zu erklären sind.
    Aus meiner Sicht setzt Populismus immer gerne auf einfache Argumente, sozusagen Milchmädchenrechnungen, was hilft auch Stimmen von Wählern zu bekommen, die sich eher wenig eigene Gedanken machen.

    • Verstehe, was Sie meinen, aber nicht Großes, nichts Bleibendes wird auf dieser Kugel geschaffen, ohne, dass die Emotionen von Menschen berührt werden. Das Denken, Fühlen und Handeln der Menschen -das wissen wir aller(!)spätestens seit Freud- wird nur zum geringsten Teil vom Verstand gesteuert – da bilden auch die „Eliten“ keine Ausnahme.
      Und das bleibt so, solange die Kugel sich dreht… Im Grunde ist die Geschichte voll von „Populisten“, nur dass man sie früher nicht so genannt hat.

  36. Palmer beklagt, dass Parteigenossen über ihn hergefallen seien, wie in einer jakobinischen Verdammungsorgie. Nun, er kann noch von Glück reden, dass er nicht in der AfD war. Dann wäre vielleicht der nächste Anschlag fällig.
    Auch der Pizzabäcker in Berlin, er lehnt es ab, Menschen zu bewirten, die andere aufgrund … ihrer politischen Einstellung diskriminieren … Das macht er doch selber? Warum macht er das? Hat er Angst vor Palmers Parteigenossen?
    Reil ist ein aufrechter Kumpel aus dem Essener Norden. Ihm wurde übel von der SPD mitgespielt. Gestern wurde von Schanyani versucht, ihn in die Ausländerhasserecke zu stellen und war erst verwundert, dass die Türken die Schutzbedürftigen auch nicht mögen und AfD wählen, um anschließend zuzugeben, dass sie, ebenfalls aus Essen, aber aus dem Süden, sich in der Innenstadt auch fragt, ob das Bevölkerungsbild so sein muss…

  37. Herr Schuler sagte:
    „Leute, die gewählt haben, haben ein Problem artikuliert, und sie rechts oder links liegen zu lassen, bringt die Gesellschaft nicht weiter, zumindest eine demokratische nicht.”

    Genauso eine Aussage hätte ich mir gleich zu Beginn der Talk Show gewünscht. Dann hätte Herr Plasberg sich mal über den weiteren von IHM populistischen Verlauf der Sendung Gedanken machen sollen. Schade, dass Herr Schuler erst zu Ende der Sendung das gesagt hat.

  38. Ohh man, da hat die AfD mal wieder seine größte Leuchte ins Rennen geschickt, aus der letzten Lanz Sendung anscheinend absolut nichts gelernt, trotz wehleidigen Lamentierens im Anschluss. Reil, von nichts eine Ahnung aber zu allem eine Meinung… aber bei der AfD ist man ja der Überzeugung, schlechte Werbung ist besser als keine Werbung.

    • Ist mir auch unbegreiflich, da der Reil doch jetzt sogar häufiger eingeladen wird in dem Wissen der Moderatoren, daß der in den Sendungen ob seiner Unbeholfenheit nach Strich und Faden vorgeführt werden kann. Man ist bei der AFD anscheinend wirklich der Meinung, daß es besser ist in den Sendungen vorgeführt zu werden als gar nicht mehr vorzukommen!? Aber der Gegenseite eine Steilvorlage nach der anderen zu liefern, halte ich eher für kontraproduktiv…

      • @Cethegus. Und wenn er die Einladung ablehnt? Dann heißt es doch sofort, dass die AfD (nicht Reil!) einer Diskussion ausweicht. Auch wenn unbeholfen, ist mir ein Guido Reil aufgrund seines bisherigen Lebenslaufs glaubhafter als ein Kevin Kühnert, der in seinem außerparteilichen Leben bisher nichts auf die Reihe gebracht hat. Früher nannte man so etwas „Versager“, heute hat er das Zeug zum Minister, wenn sich seine Partei als Mehrheitsbeschaffer in einer „Nationalen Front“-Regierung halten sollte.

    • Reil, von nichts eine Ahnung aber zu allem eine Meinung…
      >Zitatende<

      Ist das ein Wunder? Der Mann wurde doch 4o Jahre lang bei der SPD sozialisiert….

      Und- Besser spät als nie:-))))

    • Man möge mich korrigieren, aber zu solchen Sendungen werden bestimmte Personen eingeladen. Die werden nicht von den Parteien selbst geschickt.

      Was glauben Sie, wie eine Alice Weidel oder ein Gottfried Curio solche Runden mit Sach- und Fachwissen und mit verbalem Florett zu Schaschlik machen würden? Und darum werden diese Leute kaum bis nie eingeladen.

    • Reil hatte nicht weniger Ahnung von Zzsammehang zwischen CO2 und der Erderwärmung als Kevin. Letzterer hatte Lanz auf seiner Seite.

    • Und noch etwas: Glauben Sie, das ZDF würde es zulassen, dass sich jemand von der AfD bei Lanz reinsetzt, der fachkundig zum Märchen vom anthropogenen Klimawandel vorträgt? Niemals, denn dann bricht alles zusammen. Reil hatte nicht mehr und nicht weniger Ahnung als die anderen. Die anderen waren mehr.

    • Für den Fall dass Sie es einfach nicht wissen, mitnichten kann sich die AfD aussuchen welchen Kandidaten sie in derartige Politshows schickt denn die Einladungen gehen explizit an die Leute die dann in der Runde sitzen, sofern sie nicht absagen. Plasberg wird sich schon etwas dabei gedacht haben Reil einzuladen, besonders nach Reils Auftritt bei Lanz. Reil verkörpert einen Typus welcher gut als Ansprechpartner/Identifikationsfigur für eine Wählerschaft funktioniert zu der das Altparteienkartell doch jeglichen Bezug verloren hat bzw. zu verlieren scheint. Da würde es sich aus Sicht von Plasberg doch gut machen ihn einer eventuellen Unwissenheit zu überführen oder gar der Lächerlichkeit preiszugeben. Stellen sie sich doch mal vor ein Brandner, Böhringer oder Curio wären zu Gast, da wäre bestimmt ganz schön was los, nur anders als es sich Plasberg wünschen würde, gilt natürlich auch für Will, Illner etc.. Übrigens, so schlecht war Reil gestern nicht, da sind eher andere unangenehm aufgefallen!

    • na ja: wer lanz sieht, kann sicher gut beurteilen, wer ahnung hat oder keine!

    • Weil ist eben kein Intellektueller mit geschliffener Rhetorik, aber warum soll nicht auch jemand wie er Politik machen. Viele Leute fühlen sich sicher in seiner Gesellschaft wohler, als in der von Karl Lauterbach….

    • Ich kenne Herrn Reil aus seiner Zeit als Ratsherr der Stadt Essen für die SPD.
      Er hat viel für die Stadt getan, so die Partei ihn ließ und erfreut sich vieler Anhänger unter den Menschen speziell im Essener Norden, deren Sprache er spricht und die die AfD nicht aus Prinzip ablehnen.
      Mein persönlicher Eindruck: eine ehrliche Haut, läßt sich auch unter Druck nicht verbiegen (kann man gar nicht hoch genug bewerten), ein Praktiker eben – kein geschliffener Theoretiker. Was ist Ihnen lieber?

    • Mit der Meinungsfreiheit scheint man demnach nicht nur im linksgrünen Sprektrum Probleme zu haben.

      @Vivi_Virtual,.. genau, Reils Stärken liegen eher im robusten Straßenkampf, und genau darum sollte er sich darauf konzentrieren. So hat halt jedes Rädchen seine Aufgabe im Getriebe.

      @Parsifal,.. und was meinen Sie ist die bessere WahlWERBUNG, „rhetorisch geschliffen“ oder „plumpes Gestammel“?!?

      @friedrich – wilhelm,.. ich konsumiere GEZ-Medien GRUNDSÄTZLICH nur wenn Vertreter der AfD anwesend sind, aber davon haben Sie anscheinend keine Ahung.

      @Digedag,.. genau, und um dieses Spielchen mit mir treiben zu lassen bedarf es meiner Unterstützung. Man könnte auch einfach NEIN! sagen, aber dazu scheint es der AfD doch an Courage zu fehlen… der Sinn dieses „Freie Medien“ Treffen am Wochenende in Berlin ergibt sich mir dann allerdings ebenfalls nicht. Sich einerseits über die MSM zu echauffieren, um im nächsten Moment über jedes mir gebotene Stöckchen eben dieser zu springen… das kann man für sinnvoll erachten, oder auch eben nicht.

      @kett_wiesel,.. wäre er noch immer Mitglied der SPD, würde ich dessen Namen sicher nicht mal kennen. Man kann sich der AfD natürlich auch völlig unkritisch gegenüberstellen und alles abnicken was so in die verkehrte Richtung läuft… aber dann könnte man auch ebenso gut weiterhin CDU wählen. Wenn ich der Meinung bin die AfD müsste bestimmte Dinge besser machen, nehme ich mir die Freiheit dies auch anzusprechen, vielen Dank an der Stelle für Ihre Unterstützung.

      @Denis Diderot 2018,.. die Anderen sind in diesen Sendeformaten IMMER mehr, das weis man nicht erst seit gestern. Wenn ich mich allerdings zur Wahl stellen, sollte ich mich schon mal mit aktuellen Themen vertraut machen und mich nicht ständig als ahnungsloser Zombie vorführen lassen. Politik ist kein Selbstläufer, mit etwas Arbeit und Mühe sollte das schon verbunden sen, jedenfalls will man erfolgreich sein.

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