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Weihnachten geht erst los

Hart aber fair: Hubertus Heil gibt Geld gegen Gelbweste, CDU bietet mehr

12.02.2019

| Lesedauer: 6 Minuten
SPD und CDU graust es vor den nächsten Wahlen. Und so ziehen beide mit dem Geschenkkorb durch die TV-Studios. Aber komisch, die Wähler merken das. Wie kommt das bloß, sind sie doch nicht so dumm, wie die Parteizentralen glauben?

Das schafft nur die SPD: Sich dafür verteidigen zu müssen, dass man das Füllhorn ausgepackt hat. Vielleicht ist die Geste des bartlosen Weihnachtsmanns Hubertus Heil an die Rentner aber auch zu durchsichtig gewesen, wenn wichtige Wahlen anstehen und sich die Akzeptanz für die ehemalige Partei der Arbeiter und Angestellten im freien Fall befindet. 

Während die SPD also angebliche sozialdemokratische Positionen als Allheilmittel für Machterhalt wiederentdeckt haben will, macht es der Koalitionspartner CDU aktuell auf die gleiche Art und Weise, wenn die neue Vorsitzende Kramp-Karrenbauer zeitgleich in Sachen Massenzuwanderungskrise Positionen aus dem Geschenkkörbchen der AfD zu sich herüberzerrt. Klar, auch für die CDU stehen Wahlen an. Wahlen sind ja für alle da. 

Bei so viel Geschenken kommt Plasberg nicht mit

Nur Plasberg scheint an diesem Montagabend aufs falsche Pferd gesetzt zu haben, wenn er Heils Rentengeschenke bespricht und nicht AKK’s neue Pläne für eine effektive deutsche Grenzsicherung. Das kann man ihm nicht vorwerfen, heute werden Geschenke schneller zum Ausverkauf ins Schaufenster gelegt und der Rabatt in Rekordzeit gewährt. Später in den Tagesthemen wird Kramp-Karrenbauer dann folgerichtig den Satz des Abends sagen, wenn sie erklärt: „2015 war eine humanitäre Ausnahmesituation, dass soll sich nicht wiederholen.“ Aber was genau soll sich hier nicht wiederholen? Die humanitäre Geste als Ausnahme? Also beim nächsten großen Ansturm auf die neue Festung Deutschland dann doch die Wasserwerfer? Der Wettlauf beginnt.

Hubertus Heil versucht bei Hart aber Fair die Aufmerksamkeit wieder für die Sozialdemokratie zurück zu gewinnen, stattdessen gelingt ihm das Outing des Abends – ach was, des Monats! ­– wenn er  warnt: „Wir wollen doch keine Gelbwesten wie in Frankreich!“ Ja aber warum denn nicht, fragen hunderttausende Michels vor den Bildschirmen zurück. Oder doch nicht? 

Na klar, die ganze Renten-Zuckertüte nur ein Sedativum gegen potentielle deutsche Gelbwesten: Aber warum vermutet Heil die ausgerechnet in den Reihen der Rentner bzw. der Rentner von morgen? Wäre es da nicht erfolgreicher gewesen, die Abwicklung der Automobilindustrie rückgängig zu machen oder diese Dieselverbote zu verbieten, wenn sich doch exakt auf diesem Feld die ersten deutschen Gelbwesten zum Protest versammeln? 

Aber OK, man kann ja nachvollziehen, was Heil und die Seinen geritten haben mag: Wer immer noch Milliarden für die Folgen der Massenzuwanderung aus der Portokasse zu bezahlen beabsichtigt, der muss mindestens den Trostpreis für die anbieten, die schon immer hier waren und dafür zahlen. Also für die, die aktuell noch in Mehrheit Stimmenvieh dieser lästigen Wahlen sind, wenn die Europawahl, und die Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg anstehen. Diese Steuer- und Beitragszahler die den Gegenwert für ihre Lebensleistung schwinden sehen.

Verteilen aus leeren Kassen

Blöd nur, dass Cicero-Chefredakteur Schwennicke heute in Plasbergs Rollenspiel den Vermiesepeter spielen darf, wenn er Heils Rentnerglücksgeschichte einer Wunderheilung der Sozialdemokratie an dieses Milliardenloch erinnert, das Finanzminister Olaf Scholz gerade im Sparstrumpf seines Ministeriums entdeckt haben will. Aber geht es so einfach mit den Totschlag-Argumenten der verflossenen 80er? Verteilen aus leeren Kassen wird schwierig, aber gar nichts mehr hergeben an die, die einzahlen?

Denn dass es den Rentnern allen so toll geht wie ein in Berlin-Mitte wohlgenährter   Chefredakteur insinuiert, das stimmt ja nicht. Das weiß etwas besser Verena Bentele, Präsidentin des fast siebzig Jahre alten Sozialverbandes VdK Deutschland e. V. (VdK = Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands). Der ist mit fast 1,9 Millionen Mitgliedern der größte Sozialverband Deutschlands. Und jede Menge Rentner darunter. 

Bentele ist es zu verdanken, dass der Abend auch mit ein paar persönlichen Geschichten von Rentnerschicksalen gewürzt wurde. Ihr Satz des Abends ist ein Hinweis auf eine am gleichen Sendeplatz folgende Dokumentation über publikumsscheue Milliardäre in Deutschland. So im Übrigen auch die Marschrichtung der Vereinspräsidentin, die sicher in der Partei von Katja Kipping besser aufgehoben wäre als bei der ihres Nachbarn am Hart aber Fair Tresen, der gerade seine Rentnergeschenke verteidigen muss. 

Übrigens auch gegen einen Einspieler Plasbergs, der so im Vorübergehen die massenhaften Leidensgeschichten der Rentner zu der von lediglich drei Prozent macht, die wirklich Probleme hätten. Hier allerdings muss Heil nicht rudern, wenn ihm Verena Bentele zur Seite springt, denn sie weiß um bis zu 15 Prozent der Rentner, die zwar ein Anrecht auf eine Bezuschussung hätten, aber diese aus Scham nicht wahrnehmen würden. 

Und natürlich hat sie Recht, was für ein Skandal, wenn der Staat mit dieser Scham plant, anstatt eigeninitiativ dort vorbeizuschauen, wo er weiß, das es nicht reichen kann. Das Heer der Sachbearbeiter, das demnächst in den privaten Wohnungen der Rentner die Vermögensverhältnisse ausbaldowern soll, kommt nur, wenn ein Rentner den Antrag auch ausgefüllt hat. Eigeninitiativ macht sich keiner auf den Weg, um mal zu schauen, was der Rentner auf der Margarinestulle liegen hat. Stattdessen wird in die Schmuckschatulle gespickt und geschaut, ob neben dem Ehering mit Brilli noch eine Rolex darauf wartet, vergoldet zu werden. 

Putzen für das Leben der Anderen

Darüber empört sich auch die ebenfalls eingeladene zukünftige Armutsrentnerin Susanne Holtkotte: Die hatte mehrmals einen Bandscheibenvorfall und malocht trotzdem noch Vollzeit im Krankenhaus als Reinigungskraft. Eine hochverantwortliche Beschäftigung übrigens, wenn man sich einmal vergegenwärtigt, welche Auflagen diese Hygienemaßnahmen gegen Krankenhauskeime heute benötigen, um den Patienten Schutz zu gewährleisten. Für das, was dieser Frau an Rente zusteht, wenn sie ihre Jahre voll hat, muss sich die Gesellschaft tatsächlich schämen. Selbst mit Zuschuss aus Heils Füllhorn kommt sie dann kaum über 1.000 Euro. Putzen also für das Leben der Anderen.

Und Plasberg gießt weiter Öl ins Feuer, wenn er an die Rentenversprechen der letzten Jahre erinnert, an immer neue Namen für immer gleiche Lösungsverweigerungen: Zuschussrente, Lebensleistungsrente, solidarische Lebensleistungsrente und gesetzlichen Solidarrente. 

Hubertus Heil sagt so oft „fleißig“, dass man dahinter schon eine persönliche Faulheit vermuten darf. Und er sagt es einmal zu oft, wenn er seine „Abbruchkante“ auf 35 Jahre Arbeit gestellt hat, also alle, deren Lebensumstände diese Lebensarbeitszeit leider nicht hergeben, eben nicht in den Genuss dieses neuen Arbeitsehrensoldes bringen. Was für ein potemkinsches Dorf hinter Heil, wenn er den Verfechter des Leistungsversprechens gibt, seine Partei aber immerfort nur die Umverteilung im Munde führt. Nein, so wird das leider nichts mit der Glaubwürdigkeit liebe SPD.  

Noch ein Vogel wird abgeschossen, dieses Mall vom Moderator selbst, als er der resoluten Reinigungskraft vorrechnet, dass sie für ihre Rente jetzt auch schon in Teilzeit gehen könnte, es würde nicht viel weniger dabei herauskommen. Dass die arme Frau dann aber nur die Hälfte verdient bis zur Rente, scheint Plasberg entgangen. Oder nein, dann kann sie ja aufstocken. Aber will sie gar nicht, sie hat noch soviel Spaß an ihrer Arbeit, wie Heil an seiner. Wie viel ist das bloß jeweils? 

Dann geht es noch einen Moment lang um diese elenden Prüfverfahren, wenn einer vom Amt nach Hause kommt und die Goldbarren gegenrechnet. Schwennicke findet das ganz OK, unsere gute Frau Holtkotte weniger. Aber wie soll man dann die Zahnarztgattin mit den schweren Klunkergeschenken ihres Gatten rausrechnen, wird nur so allgemein gefragt.  Es sind immer die Zahnarztgattinnen, die neuerdings die Sozialdebatte bestimmen. Sie sind bald eine verfolgte Minderheit.

Über einen haben wir noch nicht gesprochen: Johannes Vogel dürfen wir nicht vergessen. Der ist FDP-Sprecher für Arbeitsmarkt und Soziales und scheint auf der selben Rhetorikschulbank wie Christian Lindner gesessen zu haben, zumindest verbal gar nicht so schlecht. 

Und er schmeisst mutig irgendein Rentenkonzept „Basisrente“ der FDP gegen das von Hubertus Heil, aber es will ihm nicht so recht verständlich werden, will nicht so richtig aufschlagen, ob die Rentner da im direkten Vergleich nun Zuckerbrot oder Pritsche – nein, Peitsche! ­–  bekommen.  Angeblich soll Frau Holtkotte noch ein paar Hunderter mehr bekommen als bei Heil. Aber wird sie deshalb wirklich schon zur Europawahl bei den Gelben aufkreuzen? Wir glauben es nicht. 

Trari – Trara, der Geschenkewagen der CDU ist da

Die wichtigste Frage des Abends wird dann aber auch wieder nur in den folgenden Tagesthemen und nur am Rande verhandelt, nämlich die, was eigentlich die Union zu den Rentenplänen des Koalitionspartners sagt. Was die SPD kann, kann die CDU schon lange.

Wird Merkel auch hier wie in der Zuwanderungsfrage ihre Richtlinienkompetenzkarte ziehen? Damals, als sie Seehofers Grenzsicherungspläne und Seehofer gleich mit auf Eis legte, nur um so lange zu warten, bis eine Kramp-Karrenbauer auftauchte und jetzt vorgibt, eben diese Seehofer-Vorschläge durchsetzen zu wollen, freilich ohne sie so zu benennen. 

Wird Merkel Heil ins Rentenkontor treten? Aber um wen nachzuschicken als Vollstrecker? Na klar: Die Annegret K.-K- darf ran. Und die liefert bei Ingo Zamparoni den Rundumschlag ab, wenn sie erklärt, das Prinzip des Förderns und Forderns würde nicht aufgegeben werden. Andrea Nahles grätschte schon im Heute Journal dazwischen: „Wir bestehen darauf, dass sie umgesetzt wird, wie, darüber müssen wir natürlich reden.“ Meinen beide das Gleiche? Ach so, es ist ja Koalition. Da sagen sie dasselbe und meinen die andere Politik, ehe sie sich auf die von der SPD verständigen.

Und Kramp-Karrenbauer fragte sich dann noch in Richtung Zuwanderer, warum jemand, der „jeden Tag arbeitet, mit seinen Steuergeldern jemand solidarisch unterstützen soll, von dem wir dann nicht einmal mehr verlangen, dass er zum Beispiel die Meldepflichten, die er hat, oder die Pflicht, die er hat, auch an Maßnahmen teilzunehmen, wahrnimmt“. Die Frage kommt zu spät, ungefähr drei Jahre, weshalb wohl viele Wähler auch die CDU bestrafen. 

Halten wir also fest: Den Regierungsparteien geht vor den Wahlen gehörig der Stift und wie auf Knopfdruck wecken sie sich aus ihrem selbst gewählten Welcome-Refugees-Dornröschenschlaf und merken dabei nicht einmal, wie entsetzlich peinlich und unglaubwürdig das alles ist. Hubertus Heil ist bei Plasberg ganz aufgebracht, dass seine großzügige Geschenkorgie für die Menschen so kritisch aufgenommen wird und Kramp-Karrenbauer merkt nicht einmal, dass sie neuerdings Positionen vertritt, die auch direkt oberhalb der Hundekrawatte https://www.stern.de/lifestyle/mode/alexander-gauland—warum-der-afd-mann-eine-hundekrawatte-traegt-7637338.html entstanden sein könnten. Also natürlich weiß sie es genau, aber sie beantragt trotzdem die Urheberschaft. 

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38 Kommentare

  1. Zitat: „Und Kramp-Karrenbauer fragte sich dann noch in Richtung Zuwanderer, warum jemand, der „jeden Tag arbeitet, mit seinen Steuergeldern jemand solidarisch unterstützen soll, von dem wir dann nicht einmal mehr verlangen, dass er zum Beispiel die Meldepflichten, die er hat, oder die Pflicht, die er hat, auch an Maßnahmen teilzunehmen, wahrnimmt“.“

    > Oh man -ähm- oh Frau AKK, dass ist aber ja wohl mal so was von voll Nazi. Schließlich sind die armen „Fachkräfte“ voll traumatisiert und daher auch vergeßlich und können eben nicht anders(Sark off).

  2. Die Vorsorge der Bürger mit dem 3 Säulenmodell haben die regierenden SPD und CDU auf dem Gewissen. Wer soll da für die Zukunft sparen (können)? EU samt EZB hofiert, Griechenland überrettet und dem Bürger die Spar-Zinsen gestohlen für die Zinsersparnis des Staates. Mehr Steuern, weniger Kaufkraft durch Lohn. Alimentation Staatsfremder in zig Milliarden, dem Staatsvolk abgeknöpft und entzogen. Das ist unsere Regierung! Diese nicht zugegebenen Fehler wollen sie über die Grundrente „umgestalten“. Wer fällt auf diese Deformierer unserer Gemeinschaft noch herein. Nur die Geld- und Gehirngewaschenen.

  3. „und Kramp-Karrenbauer merkt nicht einmal, dass sie neuerdings Positionen vertritt, die auch direkt oberhalb der Hundekrawatte sein könnten.“

    Vielleicht muss man die Noch-Nicht-So-Lange-Hier-Lebenden (entweder aus geographischen oder demographischen Gründen) doch noch einmal darauf hinweisen, daß der Grossteil (gefühlt > 95%) der Positionen der Unsäglichen direkt aus den Parteiprogrammen der CDU früherer Zeiten entnommen ist. Die Linksdrift von Madame und ihrer Mischpoke hat das so gehörig vernebelt, daß es kaum jemanden heute noch gegenwärtig zu sein scheint.

    • In der Tat, die >Gottseibeiuns< vertritt ziemlich genau die Positionen, die die CDU vor 30 Jahren mal vertrat. Kann mich noch gut daran erinnern. Das galt damals als wohlstandssichernd und solide die Zukunft gestaltend.
      Aber das können die linksgestriegelten, vollständig dem Wunschdenken verfallenen Annalenas, Kathas und Kevins natürlich nicht wissen, denn damals steckten sie noch in den Windeln.

  4. Rentengeschenke.

    Nicht wirklich ein Grund sich aufzuregen.
    In Krisenzeiten (und so etwas kommt bald sicher auch in Deutschland) sind die Rentner die ersten, denen das Geld gekürzt wird. Das ist in jedem Land auf der Welt so und wird dann auch in Deutschland so passieren.

  5. Das Geld ist ja nicht da. Somit wäre doch die erste Frage, welche gestellt werden müsste, wem will Heil das Geld wegnehmen und wie will er das konkret tun.
    Würde man unseren Politiker bei ihren Wahlgeschenken so konkret auf den Zahn fühlen, dann wäre sehr schnell Ruhe im Karton.

  6. „Aber komisch, die Wähler merken das.“ (A. Wallasch, TE im Februar 2019)

    „Jeden Morgen steht ein Dummer auf – man muss ihn nur finden.“ (meine Oma, irgendwann, aber öfters vor langer Zeit)

    Die SPD sucht gerade… das Finden dürfte in diesem Dummland auch nicht besonders schwer fallen. Ein paar Prozentchen wird dieser blanke Populismus schon bringen, den zahlreichen SPD-nahen Medien sei Dank. Diese Politik ist und macht nur noch krank.

  7. Jup, die Wähler durchschauen die „Geschenke“ als Wahlkampfgetöse, sie strafen die SPD und die CDU ab (Heureka?) und wählen…..Grün?

  8. Sprachprobleme deuten auf tatsächliche oder potenzielle Kanzlerschaft hin. Und sozialistische Rentenkonzepte treiben einen Staat in die Insolvenz, mit und ohne Fachkräftezuwanderung bekannten Stils. So betreibt jeder sein eigenes Marketing in einem Wettbewerb, bei dem vorne um Wählerstimmen gebuhlt wird, um die Kohle für die eigene Clique zu maximieren und hinten bei allen das Gleiche rauskommt.

    Hundekrawatten allerdings fordern Respektabstand ein. Eine Kommentatorin auf Amazon meinte dazu: „Seit mein Mann diese Krawatte in der Firma trägt, kann er sich völlig frei bewegen. Kolleginnen und Kollegen halten mindestens eine Armlänge Abstand!“ Ich kaufe mir jetzt auch eine. Vielleicht kann ich mir dann das endlose Reden sparen. Krawatte, grün, Hundemotiv – klassisch, sportlich, elegant.

  9. Diese elenden und verlogenen – weil nicht finanzierbaren – Diskussionen werden bis genau zum 26. Mai d.J. geführt und danach in der Rundablage entsorgt.
    Weder die Spezialdemokraten haben verstanden, wo in diesem Land der Schuh tatsächlich drückt und die Union schon gar nicht. AKK sitzt seit Jahren im Vorstand der CDU und hat also bisher die Politik dieser Unpartei mitgetragen. Und heute tritt sie auf, als ob auf einmal das Parteiprogramm der AfD bei der Union Urstände feiert.
    Verlogen bis in die Steinzeit und daher nicht wählbar mit diesem Personal!

  10. Es gibt keine Sozialen Geschenke…weil es diese Geschenke durch weitere Steuer- und Abgabenerhöhungen geben kann. Das Geld fällt schließlich nicht vom Himmel.
    Bei den Grünen und Sozen scheint dies jedoch weit verbreitet zu sein….das Geld aus dem Automaten und der Strom aus der Steckdose kommt.
    Der Deutsche Sozialstaat bringt sich selbst um….in dem er immer mehr an Steuer- und Abgabenlast seinen Bürgern/Unternehmer aufdiktiert.

  11. Was? Ich soll mehr als 400€ zu meiner EU Rente dazu bekommen? Dann hätte ich über 1200€ Rente! Na da wähle ich die großzügigen Geldgeber SPD sofort. Wieso, die bezahlen das gar nicht sondern wir alle also der Steuerzahler? Ich übrigens auch denn auch ich zahle Steuern z.B. die Mehrwertsteuer u.a. Nö, dann lieber doch nicht!
    Ja, selbst Rentner bzw. die bald in Rente gehen wollen wissen, dass irgendwer den Ramsch erarbeiten muss. Ich lebe in bescheidenen Verhältnissen aber bin nicht arm, das betone ich immer wenn die Sprache auf die Rente kommt. Was die SPD da an Versprechungen abläßt ist unter Nepper, Schlepper, Bauernfänger abzuhaken.
    Dazu natürlich weis die SPD, dass sie das nicht durch kriegen denn über der hockt die CDU/CSU. Ich bin mir aber sicher, dass wir in den nächsten Wochen von Wohlfahrtsversprechungen bombadiert werden. Sagte nicht Hollande mal: Das kostet uns nichts, das bezahlt der Staat? Eben!!

  12. Natürlich durchschaut Herr Wallasch und viele andere Leser hier das Manöver und entlarven die wohlfeilen Versprechungen der Volksparteien als Wahltaktik und sonst nichts. Wir haben aber eine Gesellschaft, in der diese Einsicht weit überwiegend nicht vorhanden ist. Auch dieses mal wird es so sein, wie viele, viele male zuvor. Ich kann mir die Debatte dazu in meiner, politisch nicht ganz uninteressierten, Familie bereits ausmalen: Ja klar haben sie Fehler gemacht, aber jetzt ist es soweit, dieses mal ist es ganz anders, dieses Mal haben sie (die Volksparteien, die man immer schon wählte) es verstanden“. Mein Einwand darauf, dass sich die vollmundigen Versprechen, besonders in der jüngeren Vergangenheit letztlich nicht nur als haltlos erwiesen haben, sondern oft sogar noch das Gegenteil dessen umgesetzt wurde, was vorneweg versprochen wurde, werden weggewischt. „Man müsse ihnen nur noch einmal die Chance geben, jeder kann sich irren“. Dass zum wiederholten mal offenkundig hinter dem Verhalten kein Versehen, sondern Absicht lag, wird als Kassandraruf disqualifiziert. Dass so oft schon derjenige, der als Löwe absprang dann als Bettvorleger endete, liegt nie an der Person, schon gar nicht an der Partei, erst recht nicht am System, sondern ist immer widrigen, äußeren Umständen geschuldet. Man, und ich im besonderen, mag es nicht fassen können, aber so einfach ist der Deutsche gestrickt und deshalb haben es Politiker weiterhin so einfach. Immer, wenn es brisant wird, wird ein Paket von Versprechungen geschnürt, auf das der Wähler anschließend natürlich kein Recht auf Umsetzung hat. Skrupel hat da niemand. Selbst Versprechen, die es bis in einen Koalitionsvertrag geschafft haben (Stichwort ‚Upload-Filter‘), sind das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben wurden. Aber das ist für den Wähler eben Schnee von gestern. Jetzt sind es die neuen Versprechen, die es mit dem Kreuz an der richtigen Stelle zu würdigen gilt.

  13. Es ist doch eigentlich ganz einfach: Man kann immer nur soviel aus einem Beutel heraus nehmen, wie vorher herein getan wurde.
    Bei der aktuellen Rentendebatte, die Heil angestassen hat, geht es mitnichten um die angebliche Grundrente. Tatsächlich geht es darum die Bürger auf eine Einheitsrente vorzubereiten. Und diese wird nicht allzu viel mehr betragen als diese unheilige Grundrente, evtl. gibt es dann noch eine Staffelung, pro 5 zusätzlicher Einzahlungsjahren 100 Euro mehr z.B.

    Somit bitte nicht an den angeblichen Wahlgeschenken aufhängen, sondern ruhig mal schauen, was steht wirklich hinter den diversen Vorschlägen von Politikern.

  14. man hätte auch Herrn Plasberg fragen können wie hoch seine Rentenansprüche aus seinem durch Zwangsbeiträge finanzierten Job ausmachen werden statt die Einkommensverhältnisse dieser anwesenden Frau breit zu treten. Die anwesenden Politiker reden immer wieder von den hart arbeitenden Menschen. Sie selbst tragen aber zu ihren horrenden Pensionen keinen einzigen cent bei. Ist das gerecht? Ich glaube nicht. Viel eher ist hier Gier im Spiel. Die Schweiz macht es uns vor. Alle zahlen ein, die Rentenhöhe ist aber maximiert, aber alle bekommen eine auskömmliche Rente. Das Denken unserer Politiker ist von Privilegien beherrscht. Aus diesem Grunde wird es mit den Reformen nichts. Es wird Stückwerk bleiben und damit ist den Betroffenen nicht geholfen.

  15. Wenn es hier ein vernünftiges Rentenniveau für die „hart und fleißig Arbeitenden“ gäbe (und nicht nur knapp 50%), bräuchte man sich über so einen Quatsch wie Respekt-Rente gar nicht unterhalten. Die geplante 10%ige Erhöhung ist für die wirklich Bedürftigen ohne weitere Einkünfte ohnehin ein Witz, denn wie weit kommt man in Deutschland mit ca. 1000.- TEUR Brutto-Rente? Davon kann man bei steigenden Mieten grad mal die monatlichen Fixkosten bestreiten und geht weiterhin zur Tafel. Aber Heil möchte sein Füllhorn ohne Bedarfsprüfung auf lebenslang in Teilzeit mitverdienende (oder nur so angemeldete) Frauen ausschütten, auch wenn die andere Einkünfte, Vermögen und solvente Ehepartner haben. Also gerecht finde ich das nicht. Wir reden hier über das Verschenken von maximal 13 Rentenpunkten. Das sind 13 Jahre, in denen andere den jeweiligen Durchschnittsverdienst verdienen mussten! Angst vor gelben Westen habe ich nicht, denn Deutsche können nicht (mehr) rechnen, sonst wären sie bei einem Rentenniveau von 50% schon lange auf der Straße.

  16. Die glauben wirklich immer noch, der alte Mechanismus „Geld gegen Stimmen“ funktioniere. Dass sich Zeit gewandelt, das Internet Einzug gehalten, sich die Quellen der Informationsbeschaffung vermannigfaltigt haben, spielt in deren gestrigen Hirnen keine Rolle mehr. DAS ist das für mich wirklich erschreckende. Wir werden von Leuten regiert, die nicht wissen, wo sie hinwollen, weil sie nicht mal verstanden haben, wo sie stehen. Weltfremde eben. Dass das nicht gut gehen kann, sehen wir an allen Ecken und Enden.

  17. Politiker machen einen Grundfehler. Sie schließen von ihrer eigenen Oberflächlichkeit auf die Wähler, die lange nicht so oberflächlich denken.

    Zu den Sozialkassen muß man nur bemerken, daß es seit den 6oer Jahren in D keine saubere Kassenführung gibt und die Umverteiler- u Selbstbediener-Argumente bestimmen die Kassenführung.

    Abgewählt gehören die, alle!

  18. Es funktioniert, und deshalb wiederholt es sich alle Wahljahre wieder. Verwerflich ist insofern nicht die Chuzpe der Protagonisten, sondern die Einfalt der Wähler.

  19. Klar wollen Heil &. Konsorten keine Gelben Westen in Deutschland. Herr Gabriel und andere wollen ja auch kein Pack, vor allem keines aus Dunkeldeutschland und dessen Hauptstadt Dresden. Dass das alles Bürger sind, eben nur keine devoten und obrigkeitshörigen, sondern politik- und regierungskritische Bürger sind, das interessiert die modernen Feudalherren nicht nur nicht, sondern das macht ihnen Angst. Bürger, die nicht mehr alles mitmachen und sich nicht mehr einlullen und bevormunden lassen wollen, das jagt den sog. „Etablierten“ und lupenreinen Demokraten wirklich Angst ein. Denn es ist ihnen klar, wenn das um sich greift, wenn das eine Massenreaktion wird und sich die Wut auf die da Oben den Weg bahnt, dann kann es auch ganz schnell vorbei sein, mit dem Schlaraffenland und lukrativen Leben, als eben auch von diesen Bürgern fürstlich subventionierte und finanzierte Politikimitatoren.

  20. Wohin man schaut: Politikdarsteller, die im Grunde keiner mehr sehen will und mit Angeboten, deren Glaubwürdigkeit mit den nächsten Wahlen endet…. Warum packt keiner von denen denn mal dort an , wo es wirklich brennt? Wir sind das Land innerhalb der 36 OECD-Staaten, das den hart arbeitenden Bürgern die meisten Steuern und Abgaben wegnimmt (nur in Belgien zahlt ein Lediger noch geringfügig mehr). Und die Sozies wollen dies auch noch „ausbauen“, d.h. die Bürger noch mehr belasten statt zu entlasten!

  21. Es gibt keinen Grund, Politikern noch irgend etwas zu glauben. Mein Beifahrersitz trägt gelbe Weste.

  22. Meiner Meinung nach eiert Herr Heil aus einem ganz einfachen Grund um die wirklich erforderliche Bedürfnisprüfung herum.
    Sein Konzept soll als „Rente“ (sogar Respektrente) verkauft werden und nicht als zusätzliche Grundsicherung für Senioren, die fleissig und hart malocht haben.
    Wenn man diese Respektrente einer Bedürfnisprüfung unterziehen wird, wird es nicht lange dauern, bis Stimmen laut werden, ALLE Renten, ob klein oder gross, nach Bedürftigkeit zu prüfen.

  23. Warum fragt eigentlich niemand den Heil, wieviel Rente/Pension er bekommen wird und wieviel er dafür eingezahlt hat?

    • Genau, die sollen selbst erst mal einzahlen, bevor sie anfangen mit anderer Leute Geld zu leben und es zu verteilen. Das gilt für Staatsdiener und Beamte. Andere Länder machen es vor.

    • Vielmehr würde mich interessieren, warum keiner den weißen Elephanten im Raum benennt. Wenn kein Wechselgeld für eine „würdige“ Rente für die „Fleißigen“ da ist, wie können dann neben den zig Mrd. laufenden Zahlungen für schutzsuchende Sofortrenter da sein und 35Mrd. Rücklagen für eben diese gebildet worden sein?

    • Weil schon mikroskopisch kleine Teilpartikel dieser Pensionsantwort den gemeinen (im Sinne von gewöhnlich) Bürger einer potenziell eskalativen Verunsicherung unterwerfen! könnte. Und das wollen „wir“ doch nicht…

  24. Ich halte es da mit Sarrazin: Deutschland schafft sich selbst ab
    Zu diesem Bericht : Merken eigentlich CDU und SPD garnicht, dass Ihre Führungskräfte meistens an Blödheit ( Dummheit ) nicht zu überbieten sind ?

    • Na ja, zumindest haben sie ihre Glaubwürdigkeit verspielt. Wenn AKK sich nach einem „Werkstattgespräch“ ihrer Partei nun behauptet das eine Schließung der Grenzen durchaus denkbar wäre, so bedeutet dies doch im Umkehrschluss das die Wähler von der CDU drei Jahre belogen wurden. Auf solche Lippenbekenntnisse ( AfD wirkt) sollte man nichts mehr geben.

      • Zumal die CDU und die angeschlossenen Blockparteien für ihre Wendemanöver, nicht nur nach Wahlen, sondern gern auch mitten in der Legislaturperiode, berühmt und berüchtigt sind. Wer wählt sowas?

    • Werden wirklich bald zigtausende Rentner mit ihren Rollatoren und anderen Gehhilfen vor dem BKA aufmarschieren? Wir werden sehen, sprach der Blinde, wie der Einbeinige tanzen kann!

    • Die Blödheit dieser politischen Führungskräfte wird locker überboten: nämlich vom gemeinen deutschen Wähler (lat.: elector stupidus maximus simplex).

  25. Der rote politische Faden:
    -Ankündigen aber nichts umsetzen
    -Geld ausgeben um jeden Preis
    -Steuerzahler weiter ausnehmen

  26. Die SPD wird immer mehr zum Sammelbecken der Abgehängten und Erfolglosen, die es nicht mal in 35 Jahren schaffen etwas aus ihrem Leben zu machen. Armutsrentnerin Holtkotte hat mit ihrer Tätigkeit nun mal aufs falsche Pferd gesetzt. Hätte in jungen Jahren den persönlichen Marktwert steigern, und was anderes im Leben anfangen sollen. Wer das mal mitgemacht, und für wenig Geld gearbeitet hat, muss ja wenigstens im Job glücklich gewesen sein. Wer nach der Schicht an der Bushaltestelle steht, und bei Regen von vorbeifahrenden Autos vollgespritzt wird, muss sich schon mal fragen ob es mit Mitte 20, oder Anfang 30 nicht auch noch anders geht, und nicht nach dem 3. Bandscheibenvorfall rumklagen. Das Gleiche gilt übrigens auch für Unternehmer die nichts zahlen, und denen die „Fachkräfte“ weglaufen. Von denen kommt das Gejammer, dass angeblich 600.000 Leute fehlen. Die müssen sich mal überlegen, ob sie das richtige Geschäftsmodell betreiben, oder den Laden doch besser abschließen. Wenn 500 Euro mehr, dann für alle, schließlich hat man den Steuerzahlern in den letzten 10 Jahren 50% mehr abgeknöpft, und uns nie einen Cent Steuererleichterung gegönnt. Was da vor der Wahl wieder an Wohltaten diskutiert wird, davon kommt am Ende nichts bei den Leuten an, und wird spätestens nach der Wahl kassiert. **

  27. als Sofortaktion das Flaschenpfand verdoppeln und die Rentner beim Sammeln schützen.

    • Der Trittin wußte schon warum er unbedingt die Zweitwährung Flaschen und Dosenpfand einführen wollte.

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