<
>
Wird geladen...
Die Zahlen stützen die These nicht

Bei Hart aber Fair: Ost und West gar nicht so unterschiedlich

25.10.2022

| Lesedauer: 6 Minuten
Wer Hart aber Fair schauen wollte, musste vorher seine Hausaufgaben machen: Eine vorangesetzte Dokumentation sollte helfen, die Diskussion einordnen zu können. Die Frage, die es zu klären galt: Warum sind die Ostdeutschen so Putin-freundlich? Doch sie sind es tatsächlich nicht. Jedenfalls nicht viel mehr als der Rest des Landes.

In der ARD gibt es ein ganz besonderes Genre. In dieser Form wird es wohl nirgends praktiziert: Es ist der Elternbericht. Ein Journalist zieht los, um Leute zu befragen, zu den Themen der Zeit. Und einige sind seine Eltern, Geschwister und Freunde der Familie. Das suggeriert Nähe und Authentizität der Berichte. Maximale Intimität des Journalisten? Nicht nur sich selbst offen zu legen, sondern die Eltern gleich mit. Es ist auch faul: Statt sich Bürger mit interessanten Meinungen oder Umständen zu suchen, nimmt man welche, die man schon kennt, und baut einen Bericht darum herum.

ZEIT ZUM LESEN
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
So konnten ARD-Zuschauer an diesem Montagabend Jessy Wellmer – ARD-Sportmoderatorin – und ihre Familie, Familienfreunde und Ostdeutschland kennenlernen im Film „Russland, Putin und wir Ostdeutsche“. Weil man aber bei den knappen Budgets der ARD jeden Beitrag zweimal verwerten muss, macht man im Anhang an so eine Dokumentation auch gleich noch eine Talkshow zum gleichen Thema. Der Titel der dieswöchigen Ausgabe von „Hart aber Fair“: „Eine Frage der Herkunft: Warum sehen Ost- und Westdeutsche Russlands Krieg so anders?“

Natürlich ist Wellmer in der Runde dabei, sie ist ja mit ihrem Film auch der Aufhänger der Sendung. Wer ihren Streifen nicht gesehen hat, ist in den ersten Minuten der Talkshow verloren, denn der Kontext fehlt. Worüber reden die da? Eine Rezension von Hart aber Fair ist also gleichzeitig eine Rezension dieser Dokumentation Wellmers. Eine Dokumentation, in der Gregor Gysi als „oberster Ostdeutschlanderklärer“ vorgestellt wird. Gysi, der letzte Vorsitzende der SED (vor ihren diversen Namensänderungen bis hin zur „Die Linke“), soll über die Ostdeutschen reden.

NVA-Offiziere und SPD-Lokalpolitiker

Es sind teils wirre, teils verständliche Personen, die in der Dokumentation gezeigt werden. Da ist der ehemalige NVA-Offizier, der sagt „Russland ist für uns – symbolisch – immer noch der Garant des Friedens“, der in Deutschland keine Demokratie mehr erkennen möchte. Oder der SPD-Lokalpolitiker, der Nord Stream 2 öffnen möchte: falls Putin doch Gas durchschickt. Er drückt sein Missvertrauen in die Anstalten des ÖRR aus, ohne Wellmer Manipulation vorwerfen zu wollen. Andere, auf Demos gefilmte Personen, sind da direkter.

Insgesamt wird für Ostdeutschland eine Psychoanalyse gezeichnet. Eine Psychoanalyse einer älteren Bevölkerung, die antiwestlich, prorussisch und demokratieskeptisch ist. Und diese Einstellungen sollen aus ihrer biografischen Erfahrung geboren sein. Und sicherlich: Solche Meinungen scheinen in Ostdeutschland weiter verbreitet zu sein als im Westen. Aber die in der Dokumentation zur Untermauerung dieser These präsentierten Daten zeigen, dass es ein überzeichnetes Bild ist.

Die Unterschiede zwischen Ost und West werden überzogen

Zum Beispiel wird gefragt: „Wird in den Medien zu positiv oder negativ über Russland berichtet?“ Im Anbetracht der Dokumentation und der Hart-aber-Fair-Sendung von diesem Abend möchte man meinen: Das Ost-West Gefälle in dieser Antwort muss gewaltig sein. Doch es stellt sich heraus: Ist es nicht. 33 Prozent der Befragten in Ostdeutschland glauben, die Medien berichteten zu negativ, 23 Prozent der Befragten in Westdeutschland: 10 Prozentpunkte Unterschied. Das gleiche Bild ergibt sich bei der Frage: „Stellt Russland eine Bedrohung für die Sicherheit der Welt da?“. Das beantworten im Osten 20 Prozent mit „Ja“ oder „eher Ja“, im Westen sind es 11 Prozent. 9 Punkte Unterschied.

R+V-STUDIE „DIE ÄNGSTE DER DEUTSCHEN 2022“
Die Deutschen haben Angst vor den Folgen der Politik
Doch es gibt so viel mehr Faktoren als nur die biografische Komponente, die die Unterschiede zwischen den Antworten in Ost und West erklären könnten. Die allgemeine Altersstruktur der Bevölkerung, das Einkommensniveau, der Anteil der Zuwanderer unter den Befragten, sogar der im Osten höhere Teil an Männern in der Bevölkerung: All diese Faktoren können hier einen Unterschied machen. Wie viele Prozent Unterschied in der Antwort bleiben übrig, wenn man sie einbezieht? Wie groß ist der tatsächliche Anteil der Biografie der Ostdeutschen, für die die DDR nun 32 Jahre zurückliegt? Wenn man die Frage nach der Russlandeinstellung nicht plump reduziert auf die Frage „Wohnst du in Potsdam oder Stuttgart?“, könnte der Film interessant werden. Und wie viele und welche Wessis zogen seit 1990 in den Osten um und wie viele und welche Ossis in den Westen?

32 Jahre später – kommt mal eine andere Erklärung?

Doch daran scheitert die Dokumentation und es scheitert auch die darauffolgende Talkshow. Der Vorwurf der erlernten Russlandfreundschaft, der unüberbrückbaren mentalen Unterschiede zwischen Ost und West, sitzt 32 Jahre nach der Wiedervereinigung noch zu tief. Wellmer vertritt dieses Bild in ihrem Film und glaubt: Es ist vor allem auch ein Generationenkonflikt. Sie selber als Ostdeutsche habe ja keine prorussischen Einstellungen, vertraut dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Ralf Fücks hat auch keine Erklärung anzubieten. Er ist Gast des Plasberg-Talks, sagt, er sei selber früher Kommunist gewesen. Er sagt, „musste mich häuten“, um die damals gelernten Feindbilder abzulegen, die Feindbilder USA und Nato. Fücks ist Teil des politischen Vorfelds der Grünen: Er leitet die Denkfabrik „Liberale Moderne“, ist Mitglied des B90/Die Grünen und war Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung.

DEUTSCHLAND IM DEINDUSTRIALISIERUNGS-MODUS
Der Abstieg vom Wohlstandsgipfel hat begonnen
Anders sieht es Antje Hermenau. Die ehemalige Grünenpolitikerin ist nun als politische Beraterin aktiv. Sie vertritt die Anti-Kriegs-Ostdeutschen in der Sendung. Denn sie möchte „über die Sanktionen ehrlich reden“ und möglichst schnell einen Frieden in der Ukraine erreichen. Wie das geschehen soll, sieht sie so: „Das müssen die Russen und die Amerikaner miteinander klären. Uns Europäer nimmt ja eh keiner ernst“, sagt sie.

Eine Frage, bei der wirklich größere Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen offenbar werden, ist die, ob die Sanktionen angemessen sind. Die Sanktionen gehen 35 Prozent der Befragten im Osten zu weit, der gleichen Meinung sind 21 Prozent der Befragten im Westen. Dagegen finden 25 Prozent im Osten, dass die Sanktionen nicht weit genug gehen, während dies 38 Prozent im Westen sagen. Hierfür präsentiert Hermenau eine Erklärung: Sie habe auf den Demos der vergangenen Woche mit vielen Leuten geredet, die das Gefühl haben, „dass wir gerade mit dem Arsch auf Grundeis gehen“ und dass „wir unser mühsam aufgebautes Bisschen etwas verlieren“. Die größere wirtschaftliche Gefahr im Osten beeinflusst die Meinung der Menschen vor allen anderen Faktoren.

Hermenau nach ist es die wirtschaftliche Not, oder die Furcht davor, die die Leute in Ostdeutschland zu ihrer Meinung bringt. Doch auch sie kann sich nicht von der biografischen Erklärung befreien: Ihr zufolge haben die Ostdeutschen eine erlernte Angst vor einer Deindustrialisierung des Landes. Diese Angst fehlt den Westdeutschen. Vielleicht eine vereinfachte Sicht, wenn man in das Post-Industrielle Ruhrgebiet blickt. Aber eine Sicht, der kein anderer der Talkshowgäste etwas entgegensetzen kann. Außer Fücks, der ökonomische und politische Sichtweisen auf den Ukraine-Krieg nicht vermischen will. Das Leid der Ukrainer muss doch die Angst vor Wirtschaftsschäden stechen. Vielleicht hat er auch Recht, dass muss jeder für sich selbst wissen. Doch ein Schaden ist leicht in Kauf genommen, wenn man sein Geld vom Staat bekommt.

WAS FEHLT, SIND ELOQUENTE MITSTREITER
Weshalb eine Wagenknecht-Partei reelle Chancen hat
Der andere Ostdeutsche-mit-DDR-Erfahrung in der Runde ist Henry Maske. Der ehemalige Profiboxer ist wohl der bekannteste der Talkshowgäste des Abends. Und er sieht den Grund für die unterschiedlichen Einstellungen eher in den Unterschieden zwischen den Landesteilen, die bis heute nachwirken: 22 Prozent niedrigerer Lohn, 52 Prozent geringeres Vermögen. Das Problem sei nicht eine gelernte Sympathie für Russland, sondern ein Gefühl der Entfremdung von den Westdeutschen. Insgesamt wird er aber wenig in die Diskussion eingebunden: Er ist an diesem Abend als DDR-Nostalgiker eingeplant, wird auf seine Erfolge angesprochen und wie es war, von Honecker mit Orden behängt zu werden. Eine Ostalgie, die nicht bei ihm aufkommen will, er will „auf keinen Fall das Rad zurückdrehen“, auch wenn er bei manchen versteht, warum sie so denken könnten.

Der letzte in der Runde ist Stefan Creuzberger, Professor für Zeitgeschichte in Rostock. Ihm wird die große Errungenschaft attestiert, dass er als Westdeutscher in den Osten gezogen ist. So als gäbe es da noch immer eine Mauer, die die Landesteile trennt. Auch er bringt die schleppende Diskussion nicht weiter. Als Historiker muss er qua Beruf ja die These vertreten, dass historische Ereignisse wie biografische Einflüsse die Geschichte bis heute nachhaltig formen.

Unhöfliche Demo-Reden und Briefe an Abgeordnete: Ein Angriff auf die Demokratie?

Diese Schwerfälligkeit der Diskussion fällt auch Frank Plasberg auf. Der Moderator versucht dann doch noch einmal eine Kontroverse anzuzetteln: Er konfrontiert Antje Hermenau mit ausgewählten Mitschnitten einer Demonstrations-Rede vor wenigen Tagen. Darin äußert sie sich kritisch über die Energiepreise („Energie ist der Brotpreis der Moderne“) und fordert die Menschen auf, ihrem Bundestagsabgeordneten zu schreiben, ins Wahlkreisbüro zu gehen und das Gespräch zu suchen. Sie sollen demonstrieren gehen, um ihre Meinung sichtbar zu machen. Denn man müsse „die Politiker“ zwingen zuzuhören. Gewohnt flapsig sagt Hermenau noch: „Ich glaube ja nicht, dass es dieses Mal einen Schießbefehl gibt.“ Das hat sie so auch schon in der Talkshow von TE gesagt, und keiner hat sich aufgeregt. Ist ja auch kein Aufreger, aber ARD ist eben eine Aufregermaschine, die daraus zuverlässig Aufregung produziert.

Etwa– ein Angriff auf die Demokratie ist das für Plasberg: Ist es nicht Erpressung, so auf die Politiker einzuwirken? Ist es nicht Demokratie gefährdend, wenn man von einem Schießbefehl munkelt? Ist es nicht unhöflich, von „den“ Politikern zu reden?

SENDUNG 22.09.2022
Tichys Einblick Talk: „Null Energie – und dann alle pleite oder arbeitslos?“
Damit ist die Jagdsaison eröffnet: die Frage nach wirtschaftlichen Problemen vom Tisch gefegt. Nun kann man den Ostdeutschen Demokratiefeindlichkeit unterstellen. Fücks greift an: „Liebe Antje“, sie habe doch eine Verantwortung, die Menschen mitzunehmen und nicht nur pauschal zu verunsichern. Man habe eine Verantwortung, gegenzusteuern, zu sagen: „Leute, ich verstehe eure Sorgen, wir packen das an.“ Warum Nicht-Regierungsmitglieder plötzlich für die Regierung in die Bresche springen sollen, erklärt er aber nicht.

Wellmer wirft Hermenau vor, sie „arbeitet in die Ängste der Menschen rein“ und das komme ihr „grundfalsch“ vor. Klassisch deutscher Medienbetrieb eben: bloß nicht die Ängste von Menschen mit Hang zur Wahl von Randparteien adressieren. Wenn man sie nur lang genug ignoriert, gehen die Wähler und die Probleme, die sie antreiben, von allein weg.

Frage falsch verstanden, trotzdem beschimpft

Dazu passt die letzte Zahl, präsentiert in Hart aber Fair. Es ist das Ergebnis der Frage „Sind Sie mit der Art und Weise, wie die Demokratie in Deutschland funktioniert alles in allem zufrieden …?“.

Danach sind nur 51 Prozent der Gesamtbevölkerung zufrieden oder sehr zufrieden. Dramatischer noch ist es im Osten: Da sind nur 35 Prozent zufrieden. Endlich mal eine Frage mit echtem Unterschied zum Westen mit 53 Prozent Zufriedenen. Aus dieser Frage konstruiert die Runde eine allgemeine ostdeutsche Unzufriedenheit mit der Institution Demokratie an sich. Im Umkehrschluss würde sich also ein allgemeiner Wunsch nach Diktatur ergeben. Doch das ist eine verquere Lesart, die in der Runde auch nur eine Person realisiert. Antje Hermenau beschließt die Sendung mit der Frage: Sind die Leute unzufrieden mit der Demokratie an sich? Oder sind sie unzufrieden mit dem Zustand der Demokratie in Deutschland? Aber dann müssen die Tagesthemen anfangen und Plasberg hat noch eine seiner wenigen verbleibenden Sendungen von Hart aber Fair abgearbeitet.

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

46 Kommentare

  1. Es ist ein naiver Irrtum zu glauben, die Bürger der ehemaligen DDR würden wegen der damals verordneten Freundschaft zur Sowjetunion heute besondere Sympathien zu Putin hegen. Und es ist ebenso eine Mär, daß die Mehrheit der Ostler aus ihrer politischen Prägung die SU als das Reich des Guten angesehen hätten. Das mögen vielleicht manche überzeugten SED-Mitglieder geglaubt haben, repräsentativ für die gesamte Bevölkerung war es aber keinesfalls. Nach den Erfahrungen des 17. Juni 1953, nach Ungarn 1956, nach Prag 1968 und nach den Befürchtungen 1989 ist es einfach töricht anzunehmen, die Menschen von damals würden heute noch unter postsowjetischer Verblödung leiden.
    Nein, das Gros der älteren Ostdeutschen ist es von früher gewöhnt, die veröffentlichte Meinung kritisch zu hinterfragen, zwischen den Zeilen zu lesen und nicht alles Gedruckte zu glauben. Ostler haben wohl eher ein sensibles Gespür dafür, wenn sie einseitig belehrt werden sollen, statt objektiv informiert zu werden. – Die Westdeutschen hingegen hatten lange Zeit guten Grund, ihren Medien zu vertrauen. Sie sind daher heute noch meist bereit, blind die Meinung der führenden Zeitungen und des Öffentlichen Rundfunks zu übernehmen. Anders die Menschen aus der ehemaligen DDR.
    Nicht mangelnde Demokratieerfahrung im Osten, sondern eher mangelnde Diktaturerfahrung im Westen scheint mir die Ursache für unterschiedliche Sichtweisen zu sein.

  2. Ralf Fücks und seine Frau, die Grüne Marie-Luise Beck, die selbst ihren Parteigenossen zu unheimlich und wohl deshalb vom aussichtsreichen Listenplatz katapultiert wurde, ist ein Gespann, dem seit Jahren die Russophobie und der Bellizismus aus jeder Pore trieft.
    Das von beiden geleitete dubiose „Institut“ LibMod wird übrigens vom BMFSFJ und der BpB mit mehreren Millione Euro finanziert.

  3. Auch hier, scheint mir, geht es wieder nur um das Spalten der Bevölkerung, wie zuvor bei dem Thema Corona wird auch bei dem Thema Ukraine Jeder, der gegen Eskalation und für offene Informationen und Gespräche ist, als „Leugner“ und wahlweise als „Putin-Freund“ oder „Putin-Versteher“ mundtot gemacht, insbesondere von den alimentierten Medien, die in seit Jahren bekannter Manier von dem Geld der Steuerzahler gut leben.

  4. Es gibt wohl eher nur wenige echte „Putin-Freunde“, es ist ein weitestgehend unbegründeter Vorwurf ähnlich dem, man sei „Querdenker“, „Corona-Leugner“ etc. Hier sollen nur wieder Diffamierungsversuche unternommen werden, um Ostdeutsche als Feinde der Demokratie zu stilisieren und generell die Spaltung unseres Landes voranzutreiben.

  5. Habe die Doku gesehen, dieses hart-aber-unfair jedoch nicht, das tue ich mir nicht an. Die Doku ist natürlich an sich bereits manipulativ, denn es ist die Entscheidung der Macher, wen sie mit was zu Wort kommen lassen. Wellmer bezeichnet sich als ostdeutsche, aber sie ist 1989 erst 10 Jahre gewesen, hat die ddr und den Sozialismus nie bewusst kennengelernt. Außerdem ist sie schon ewig in der linksgrünen Blase des ÖRR tätig, und sie schafft es nicht, diese Blase zu verlassen oder das ideologische baumhaus um ihren Nischel einzureißen. Insbesondere an ihren Kommentaren aus dem off merkt man das, sie hört eben nicht nur zu, Sie wertet die Aussagen ihrer Gesprächspartner.

    Deutsche Einheit, auch im Denken, wird es erst geben, wenn die wendegeneration ausgestorben ist. Allerdings werden wir bis dahin als Nation wahrscheinlich schon untergegangen sein.

  6. Der Effekt dieser Sendung könnte doch sein,die Menschen von Demos fern zu halten-Viele Demos finden im Osten statt,gegen Waffenlieferungen,gegen die Energiepreise. Wird der Ostdeutsche per se als Putin Freund gestempelt,lassen sich diese Demos schnell verunglimpfen als Putinversteher Demo. Die Hoffnung könnte dich sein, daß das Aufbegehren im Westen somit gedämpft wird.Auch wird der Keil wieder zwischen Ost und West getrieben,nichts ist bedrohlicher ,als ein Zusammenhalt im Volk.

    • Ich glaube, das haben die damals mit „Pegida“ schon nicht geschafft.
      Und wir, die wir auf die Straße gehen, nehmen den ÖR über solche wie Herrn Tichy wahr, der hier berichtet – und lassen die Propagandisten ansonsten „links“ liegen.
      Beständig beeinflussen müssen sie natürlich die, die uns, die wie spazieren gehen, dann im Alltag diffamieren.
      Tja. Und der „Zulauf“ zu den Demos wird beschränkt. Das ganz sicher.
      Denn sie trauen ihren eigenen Augen und Ohren nicht – sondern dem, was das Fernsehen sagt.
      Wusste schon Orwell:
      „Die Partei lehrte einen, der Erkenntnis seiner Augen. und Ohren nicht zu trauen. Das war ihr entscheidendes,. wichtigstes Gebot.“

  7. Die Bemerkung, einer von drei Damen, die von Wellmer befragt wurden im Rahmen der Reportage, hätten sich die USA aus diesem Konflikt herausgehalten, war die Kern- u. Schlüssel-Aussage der ganzen Reportage.
    Die Sendung wäre vielleicht interessant gewesen, wenn sie mit dem nötigen zeitlich- geschichtlichen Rahmen ausgestattet, sich mit den wirklichen Gründen des unglückseligen Krieges in der Ukraine befasst hätte. Tat er aber nicht. Es wurde, wie immer um den heißen Brei herumgeredet und ein gewisser, mit sorgenvoll gerunzelter Stirn dabeisitzendem ehemaligen Vollkommunisten Namens Füchs, steuerte sein geläutertes Wissen bei. Allein diese Tatsache muss beim Zuschauer, der noch differenziert, eine gewisse Gänsehaut verursachen. Maske ist der Gentleman, der seinem Ruf treu blieb. Wellmer selbst wollte unter soviel geballter Intelektualität nicht auffallen und blieb wohltuend zurückhaltend und relativ ruhig bei der Pseudoanalyse ihrer Reportage durch die Restteilnehmer. Hermennau hatte offensichtlich die Handbremse gezogen. Viel Kreide! Und Plaßberg selbst (?), war wie stets an einer ehrlichen Debatte nicht interessiert.
    Und Schlussendlich, das Publikum handverlesen und nicht wirklich sachkundig. Ein lässliches Schauspiel ohne jeden Wert für eine differenzierte Meinungsbildung oder fruchtbare Diskussion.
    Verschwendete Zeit also.

  8. Sie schreiben „Wenn die Ostler heute ein wenig russlandfreundlicher als die Westler sind, liegt das wohl eher daran, dass sie weniger ideologisch und mehr pragmatisch an das Verhältnis von Deutschland und Russland herangehen.“
    Einen weiteren Aspekt möchte ich ins Spiel bringen: Die in der DDR aufgewachsenen Mitbürger (und wohl im Wesentlichen auch deren Kinder) haben Übung und Erfahrung, was das – im Journalisten-Neusprech gerne – sogenannte „Einordnen“ angeht! Und was das Erkennen und Bewerten von Meldungen im Staatsfunk betrifft, sind sie den Westlern weit oder zumindest deutlich voraus! Aktuelle Kamera heißt jetzt Tagesthemen oder Heute Journal, die Vielfalt in den Talkrunden spricht ebenfalls Bände und statt Sudel-Edes schwarzem Kanal gibt es heute Sendungen von von Hirschhausen und anderen, die uns sagen, was wir denken sollen!
    Ich glaube, wir Wessis sollten das ein bisschen üben!

  9. Jo! Eine wahre geschichte: Vor ca. 2 jahren habe ich beruflich einen mann kennenglernt. Man hat sich unterhalten….ich habe erzählt das ich kölner bin….auf meine frage wo er denn herkommt kam die antwort „aus OST-deutschland“….verwunderlich für mich war das der mann erst um die 30 war also die DDR selber gar nicht mehr hat kennengerlent bzw ansich auch nur EIN deutschland….sachen gibts!

  10. Tatsache ist aus meiner Sicht, dass jeder, der die Entstehung des kriegerischen Konflikts in der Ukraine, unvoreingenommen und frei von geostrategischen Interessen analysiert, zu anderen Schlüssen kommen muss, als dass es der „verrückte Putin“ war, der eine Lage herbeigeführt hat, die dann zur Eskalation führte. Das ist völlig unabhängig von Ost oder West, hat eher mit der Resilienz gegenüber Propaganda zu tun. Aber ich weiss, Propaganda, die verbreiten immer nur die anderen.

    • Dann bitte machen Sie sich doch einmal die Mühe und schauen sich den Vortrag der Fra Pro.Krone—Schmalz über die Historie des Ukrainekrieges an . Gehalten vor der Volkshochschule Reutlingen .
      Eine klare ,saubere Herausarbeitung der Hintergründe und keine Behauptung die auf „ Bauchgefühl „ beruht . Viel Spaß und noch mehr Erkenntnis beim Anschauen .

  11. Die Ostdeutschen sind für mich ganz klar nicht mit der Demokratie an sich unzufrieden, denn dafür sind sie 1989 auf die Straße gegangen. Sie sind mit der Art und Weise unzufrieden, wie sie z. Zt. in Deutschland praktiziert und ihnen vorexerziert bzw. was ihnen als Demokratie vorgesetzt wird.
    Neuestes Beispiel der Einschnürung der Meinungsfreiheit ist die Ausweitung von § 130 StGB durch den Bundestag in einer Art und Weise, dass die Öffentlichkeit davon kaum Notiz genommen hat.

  12. Die sind ahnungslos.
    Die wissen nicht, was Kälte, hungern und darben bedeuten. Im Westen kennen nur noch die ganz alten Menschen Mangel – während im Osten das Anstehen für Waren erst vor 30 Jahren zu Ende war und der Blick auf politisch verordnete Planwirtschaft noch sehr präsent ist.
    Wer musste hier schon nehmen und nutzen was er kriegt?

  13. Vielleicht sind die Ossis einfach „deutscher“ als die Westdeutschen. Dem Wessi wurde das „Deutschsein“ ausgetrieben. Dem ist Mallorca näher als Görlitz. Der Wessi ist kein deutscher mehr, er ist das „NICHTS“. Die Propaganda war erfolgreich.

    • Und „ihr“ habt euch schlapp gelacht, daß „wir“ Schlange standen, weil es mal Bananen gab, für „euch“ unvorstellbar! Vor kurzem standet auch „ihr“ Schlange für die Kanüle in den Oberarm und das Plastikstäbchen für die Nase! Für MICH unvorstellbar!

    • Also das Interesse an der DM war ja wohl auch im „Westen“. Wer kam den in den Osten und hat sich vieles womit sich Geld verdienen lies unter den Nagel gerissen. Was kamen sie nicht in Massen die Teppichhändler, die Gebrauchtwagenverkäufer, die Versicherungsvertreter, die Immobilien Händler auf der Suche nach leicht verdientem Geld. Den Ossis konnte man das zu dem Zeitpunkt leicht abnehmen sie kannten all das ja nicht und hatten Nachholbedarf und waren naiv. Ich war ein Kind aber ich weiß noch wie die Gebrauchtwagenhändler wie Pilze aus dem Boden schossen und die Ossis haben gekauft, die Gebrauchten die im Westen keiner mehr wollte. Die Hilfen die in den Osten gingen sind zum größten Teil wieder in den Westen zurück gegangen.

  14. Habe nur die komplette Sendung: „Hart aber fair “ gesehen. Zwei Bemerkungen: Maske schilderte eine Episode, wie gut er als Kind von russischen Soldaten behandelt wurde. Es wird zu wenig differenziert zwischen der verbrecherischen Politik Putins und der zugegeben propagandahörigen Haltung der russischen Bevölkerung. Das hatten wir in Deutschland vor 80 Jahren auch so, die Bevölkerung stimmte mehrheitlich Adolf zu, so lange die Staatspropaganda erfundene Erfolge glaubhaft meldete.
    Zweite Bemerkung: Die Haltung der mitteldeutschen zur Demokratie: Hermenaus Schlussbemerkung:  „Sind die Leute unzufrieden mit der Demokratie an sich? Oder sind sie unzufrieden mit dem Zustand der Demokratie in Deutschland? “ ging fast unter, trifft aber des Pudels Kern. Die Demokratie in D ist schwer ramponiert: Weizsäcker: “ Die Parteien haben sich den Staat zur Beute gemacht“, Seehofer (sinngemäß): „Die bestimmen, sind nicht gewählt und die gewählt sind, bestimmen nicht.“ Ruf aus Afrika, das Wahlergebnis muss rückgängig gemacht werden und es wurde rückgängig gemacht. Die Regierungschefin verstößt ungestraft gegen Artikel 16a GG. Fragwürdige Berufungen auf hohe Justizposten und lammfromme Medien. Westdeutsche kennen über 50 Jahre Demokratie, da war manches noch besser. Z.B. gab es eine deutlich wirtschaftsfreundliche große Partei und eine deutlich sozial orientierte große Partei und dementsprechend unterscheidbare politische Alternativen und nicht diesen schwarz-rot-grünen Mischmasch.

    • Es wird zu wenig differenziert zwischen der verbrecherischen Politik xxxx und der zugegeben propagandahörigen Haltung der deutschen Bevölkerung…Ach ist das in D anders?

  15. Letztendlich sind wir hier doch alle für Frieden.
    .
    Bei uns, in der Ukraine und für die Russen.
    Alleine dass unsere Augenmerk auf die angebliche Zerstrittenheit untereinander und auf „Frieren und Darben“ gerichtet wird, ist doch eine politisch-mediale Unverschämtheit sondergleichen.
    Keiner, ob reich oder arm, will wegen irgend etwas und wegen dieser Ukraine schon gar nicht in den Ruin, Armut und Tod getrieben werden!
    Auch, dass wir als Steuerzahler als Finanziers eines Krieges genutzt werden müsste uns vereint demonstrierend auf die Straßen drängen.
    Zumal weder unsere Gesetze noch irgendwelche vertraglichen Vereinbarungen solches hergeben, was Politiker großspurig in unserem Namen versprechen.
    Schluss damit!

  16. Wie Böhmermann hinsichtlich der von ihm in die Öffentlichkeit und aus seltsamen Gründen ins ÖR-Abendpropgramm gebrachten „Affäre“ Schönbohm wird nun diese Wellmer mit ihrem wie auch immer zustande gekommenen Filmchen von „den Anstalten“ ins rechte Licht gerückt – das andere mit anderen Inhalten und Meinungen seit Langem nicht mehr betreten dürfen.
    Das ist, wie Herr Tichy schon beschreibt, woran es krankt.

  17. Die Familie Beck-Fücks scheint mir gestern in der Öffentlichkeit überrepräsentiert. Denn die Frau kam bei der Bild ans Mikrophon, wo sie, als Grüne“ in Peter Gauland einen würdigen Kritiker fand, der das Wort „Totalitarismus“ hinsichtlich der Vorgehensweise dieser Partei in den Ring warf.
    Auch Waldemar Hartmann teilte dort aus: „Sie führen uns in die Deindustrialisierung. Es war nicht der Sinn meines Lebens mit 74 da hinzukommen, wo ich hergekommen bin.“ https://twitter.com/BILD/status/1584620072869298177?cxt=HHwWgoCgtfDj2f0rAAAA

  18. Und wenn sich das alles so anfühlt als wäre man wieder in der ddr gelandet und das zum Ausdruck bringt, hat man die Demokratie nicht verstanden.

  19. Insgesamt führt die Diskussion in die falsche Richtung. Es findet nämlich eine unzulässige Gleichsetzung „Wendeverlierer“ = „Putinfreund“ statt. Als Wessi sage ich : das ist Nonsens. Bei der Beurteilung des soeben stattfindenden Krieges, der sich daraus ergebenden (nicht) notwendigen Maßnahmen und meinem Wunsch, NS2 zu öffnen, orientiere ich mich an den Ereignissen und der Historie der letzten 30 Jahre sowie den kulturellen Eigenheiten der Beteiligten, nicht an einer nicht vorhandenen „Wendeverlierer“-Vita. Diese propagandistische Reduzierung der Sichtweise muss aufhören.

  20. Demokratie ist so ein Wieselwort. „Demokratisch“ an die Macht gekommen waren z.B. auch Stalin, Hitler und die ägyptische Islamistenregierung. Inwieweit unsere „Parteiendemokratie“ mit ihren supranationalen Abhängigkeiten und innenpolitischen Exklusionsinstrumenten dem entspricht, was der Gemeinbürger blauäugig unter „Demokratie “ versteht, ist zum Beispiel eine schwierige Frage, die man ruhen lassen sollte. Es könnte die Bürger beunruhigen und als Delegitimierungsbestrebung mißverstanden werden.
    Dass „ehemalige“ erklärte Demokratiegegner wie der Exmaoist Fücks auf einmal die eifrigsten Verteidiger der aktuellen politischen Verfasstheit Deutschlands sind, sollte jedoch sehr zu denken geben.

    • es gibt eine sozialistische Lesart der Demokratie. Wenn die Arbeiterklasse die Macht übernommen hat, ist die Demokratie verwirklicht und dass das so bleibt, muss der Staat auch mit Repressionen aufpassen das erleben wir gerade mit rot-grün. Hat mit Demokratie angelsächsischer Prägung nicht das geringste zu tun ist aber das selbe Wort. Wenn also vor Nancy Feser von Demokratie redet, meint sie die DDR Auffassung

  21. Das „Leuchten“ wie Jessy Wellmer überhaupt einen Job bei der ARD bekommen, zeigt allein schon dessen Reformbedürftigkeit!

  22. Moin.
    Im Westen sind doch die Gene der Bürger seit mehreren Generationen medialpoltich weichgespült.Er ist auch nicht ge WILL t sich denkmässig mit solchen Sendungen auseinanderzusetzen. Der Blick in die Suppe ist wichtiger als der Blick über den Tellerrand hinaus. Das politische Denken hier im Westen ist doch bewußt eliminiert worden um die Menge immer schön wie die Schafherde zu gängeln. Ein Schäfer und ein paar dressierte Hunde reichen doch hier.
    Aber um über den Tellerrand zu schauen, wie kann ich hier den manipulierten Bürger, außer Quizschau und heile Weltsendungen anstehende Problematiken verschleiern, aber um später im Nachgang zu belegen, ja wir haben ja uns der Sachlage auch angenähert. Wer sich mit der politischen Lage hier beschäftigt weiß doch um die wirtschaftliche Schieflage in der Republik. Die politische und medialen Akteure wissen Bescheid, dem Bürger wird dieses vorenthalten.
    Der Vorteil unserer Bürger in den östlichen neuen Bundesländern ist das Wissen sich auch in Notfällen zu helfen, trainiert in den Jahren des kalten Krieges. Unseren Wessis geht nach Abschalten des Stromes und Ausfall der Telefone doch sofort der verlängerte Rücken auf Grundeis.
    Ach ja, ein kleines medial-politisches Problem sollte nicht unerwähnt bleiben, die Herrschaften dieser Kaste ist nicht verborgen geblieben, was sich auch im Moment immer stärker entwickelt. Da stimmt doch irgendwas mit den Umfragen nicht, kippt da etwas,z.B. erst die politische Lage,dann anschliessend die mediale Lage, was das Ende zum Beispiel der GEZ Gebühren sein könnte. Man wäre dann selbst betroffen, es fehlte dann diesen Sendungen die finanzielle Grundlage.

  23. Weil man aber bei den knappen Budgets der ARD (…)“
    Das kann angesichts der GEZ-Gebühren und des weltweit teuersten Staatsfernsehens wohl nur Satire sein.

    • Wenn man abends eine Rezension in die Tasten haut, damit sie zum Frühstück fertig ist, vergisst man gerne Regeln wie „Ironie versteht der Autor immer nur selbst“. 😉
      Heute wieder für Sie bestätigt.

      • Wobei das keine Kritik gewesen sein sollte, weil nach meinem Verständnis Satire wahr ist (das unterscheidet Satire von Comedy). 😉

  24. Die „Ossis“ haben jahrelang Erfahrung, wie sie von den Medien manipuliert wurden, die „Wessis“ müssen da noch lernen, aber ich bin zuversichtlich. Inzwischen fällt immer mehr Leuten auf, dass man sich in den MS-Medien z.B. nicht neutral über den Krieg informieren kann, sie treiben einen geradezu zu den alternativen Medien, die versuchen, beide Seiten möglichst neutral zu beschreiben. Leider wird die jetzige Kamikaze-Regierung durch die Medien gehorsam unterstützt, so dass ein Ausweg nicht in Sicht ist. Nur das Volk kann jetzt noch eine Kehrtwende erreichen. Man muss sich mal vorstellen, dass viele Unternehmen die zwei Weltkriege und die Weltwirtschaftskrise überstanden haben, jetzt von der Ampel in die Knie gezwungen wird und dass nicht, weil es unabwendbar ist, sondern wegen übler ideologischer Verbohrtheit.

  25. Ich habe mir die Sendung wegen Frau Hermenau angetan. Fuer mich war das fanatische Verhalten von “ Spinn Doktor“ Füx entlarvend, schade daß Plasberg jede Kontroverse unter den Disskutanten unterbunden bzw. plattgebügelt hat!

  26. ICH BIN WESSI ,

    und wohl nicht der einzige, der sagt, man müsse den Dialog mit Putin suchen. Bei einer AfD-Veranstaltung vor ein paar Monaten war ein ehemaliger US – republikanischer Senator und Vietnam-Veteran namens Richard Black zu Gast; er äußerte jede Menge Verständnis für Putin und seine Motive. Sehr interessant, wenn man bedenkt, dass dieser Mann im Vietnamkrieg sein Leben riskierte, um den Kommunismus zu bekämpfen.

    Und kommunistisch oder links ist Putin ja ganz sicher nicht (auch wenn er beim KGB war), er ist de facto eher ein klassischer Rechtskonservativer. Links sind zur Zeit die USA in ihrem woke-und gender-Wahn. Den sie dem Rest der Welt mit Waffengewalt aufzwingen wollen. Den der Rest der Welt aber (und vor allem auch ich selbst vehement ) ablehnt.

    Wir haben mit den USA früher gut gelebt und ich war immer ein Befürworter der deutsch-amerikanischen Freundschaft.

    Aber ich bin ein erklärter Gegner des woke-, gender-, BLM- oder critical-race-theory-Fanatismus. Und ich will auch nicht, dass amerikanische Großkonzerne sich unter linkem „Humanismus“ – Deckmäntelchen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber unseren Unternehmen erschleichen. Daher stehe ich der linken USA sehr kritisch bis ablehnend gegenüber. Ich hoffe auf einen konservativen Präsidenten bei der Wahl 2024 – am liebsten Donald Trump.

    Außerdem: ich habe es noch gut in Erinnerung, wie im Rahmen der 2+4-Gespräche bei der Wiedervereinigung den Russen zugesichert wurde, die NATO nicht weiter nach Osten auszudehnen. Daran hat man sich nicht gehalten. Selbst wenn es kein schriftlicher Vertrag war, auch ein Wort ist ein Vertrag. Pacta sunt servanda – dieser Grundsatz gilt schon seit der Antike.

    Und dann: bei allem was ein Mensch tut, muss IMMER auch relativiert werden – das ist ein rechtsstaatlicher Grundsatz. Beispiel: ein Ehemann tötet seine Frau – für den Moment erscheint das als monströser Mord. Wenn sich dann aber heraus stellt, dass diese Frau ihren Ehemann über Jahre hintergangen und ihm immer wieder geringe Dosen Arsen in den Kaffee getan hat, um ihn letztendlich zu vergiften, dann erscheint das alles in einem anderen Licht.

    Putin wird ein solch fairer, rechtsstaatlicher Prozess verwehrt – indem man immer nur die Seite z.B. des korrupten Selensky und des ebenfalls korrupten Biden-Clans sieht, die sich in der Ukraine hemmungslos bereichert haben. Von der Unterdrückung russischer Minderheiten in der Ost-Ukraine gar nicht erst zu reden.

    Daher sage auch ich als rechtskonservativer Wessi: Schluss mit den Sanktionen, sofort an den Verhandlungstisch und schonungslos alle Machenschaften von Selensky und den Bidens aufdecken. Es darf ja wohl kaum riskiert werden, dass es wegen solcher Typen einen dritten Weltkrieg gibt.

    • Sie wollen die alten Zeiten wiederhaben und gebau das wollen die ossis auch. Deswegen wollten sie diesem alten, für sie neuen deutschland beitreten.
      Jein vernünftiger isst ist putinfreund . Aber die Skeptik, die er gegenüber der USA und den kriegsbesoffenen deutschen hat , wird ihm so ausgelegt.
      Im im übrigen habe ich neulich hpuer bei tichy gelesen, wie weit entfernt dieser Staat von einer wirklichen Demokratie ist. Ich weiss nicht mehr der Autor war.

    • Stimme Ihrem Kommentar zu. Nur, was die meisten vergessen, oder nicht
      wissen: Die Ursache dessen, daß Allemannda von der Wallstreet nur noch
      als notwendiges Anhängsel gesehen wird, hat einen Grund. Und der liegt im
      Untergang der Sowjetunion und ihrer osteuropäischen Vasallen. Hatte
      Morgenthau noch die Absicht, aus Deutschland ein Agrarland zu machen,
      damit es nie wieder einen Krieg führen konnte, hatten Truman und Marshall, beeinflußt von ihren Beratern, schnell erkannt, daß es im Kampf gegen den
      Kommunismus (Churchill 1946:Wir haben das falsche Schwein geschlach-
      tet) sinnvoller sei, Deutschland wirtschaftlich wieder stark zu machen, um
      an der Nahtstelle Kapitalismus-Sozialismus zu zeigen, welches System das
      bessere ist. Das hat funktioniert. Nun, mit dem Fall der Mauer, nach dem
      Untergang des Sozialismus ist dieses Schaufenster nicht mehr nötig,
      Deutschland wurde allmählich zum nützlichen Idioten der USA zurückge-
      stutzt. Wir sind den USA allerdings immer noch zu etwas Nütze – wir sind
      der Wichtigste von ihren 800 (!) Militärstützpunkten weltweit.

      • So stark wie Sie sagen sind die Amis nicht. Wenn die Deutschen so wären wie sie von Natur aus angelegt sind wären sie viel stärker. Nur machen sie sich eben immer selbst schwach. Und das hat damals z.B. ein Präsident wie Ronald Reagan schon so gesehen. Wer macht denn in den USA die Hauptarbeit? U.a. auch 46 Millionen Leute, die deutschstämmig sind.

        Was für uns hier ein Riesenproblem ist, das ist der Euro. An einer Militärbasis wie Ramstein verdienen wir eher noch. Und Sie können mir nicht weismachen, dass es Schuld der Amis ist, dass wir den Euro haben. Es ist die Unfähigkeit unserer Regierungen (bzw. ihre Bösartigkeit gegenüber dem eigenen Land), den Euro eingeführt zu haben und ihn dann nicht wieder schleunigst losgeworden zu sein.

        EU und Euro, die sind unser Hauptproblem. Die USA unter einem Präsidenten wie Trump wären es nicht.

    • Zitat von Punkt.PRERADOVIC:
      „Der irre Putin hat die Ukraine überfallen“. Ist es wirklich so einfach, wie uns Regierung und Medien suggerieren?
      „Nein“, sagt Philosoph und Publizist Dr. Hauke Ritz. Er hat mit der Politologin Ulrike Guérot den Essay „Endspiel Europa“ geschrieben und beschreibt darin auch die jahrelangen Provokationen der USA gegen Russland. Der Westen hätte mit diesem Krieg gerechnet, die USA hätten ihn sogar gewollt und alle diplomatischen Bemühungen verhindert. Europa sei mit seinem Handeln als Friedensverbund krachend gescheitert.“

      Spannendes Video-Interview!
      Click ► Punkt.PRERADOVIC mit Dr. Hauke Ritz

  27. Ich muss nur in meine neue Heimat sehen. MV hat durch die Russland-Sanktionen erheblich „bluten“ müssen.
    Man kann in BW sehr wohl für scharfe Sanktionen plädieren, die Auswirkungen in BW sind eben nur marginal.
    Viele Unternehmen in MV haben, teilweise aufgrund historischer und persönlicher Kontakte und Erfahrungen, enge Handelsbeziehungen mit russischen Partnern. Bricht das Geschäft weg, dann ist „Schicht im Schacht“. Im Westen wird diese Tatsache weitgehend ignoriert.

    • Auch, wenn Sie in MV mit bei die Ersten sind – seit dem Parteitag er Grünen in Bonn ist klar, dass sie „fossile Geschäftsmodelle“ landesweit zerstören werden und sich keiner mehr sicher fühlen kann.
      Das darf man nicht überhören. Hier Habeck in aller Deutlichkeit: https://twitter.com/AbschnittsBV/status/1581570907616649217
      Das heißt Deindustrialisierung, nichts weniger. Zerstörung der Wirtschaft, des Handels, von allem, was wir kannten und was Generationen und wir aufbauten und zur Blüte brachten.
      Aus welchem Grund auch immer.

  28. Der Osten ist so und der Westen ist anders so.
    Hört das denn in den Medien nach mehr als zwanzig Jahren nach der Wiederreinigung gar nicht mehr auf? Süddeutschland gegen den Norden, Bayern mit Schleswig-Holstein so permanent zu vergleichen, davon ist zu gut wie nichts zu hören.
    Warum also immer wieder Ost gegen West und wenn es auch nur die fragwürdige Überschrift ist. Ein Versuch der Medien Konflikte zu schüren wo kein sind, wo einfach nur Vielfalt zu finden ist? ,
    Weil solche Scheinkämpfe Zuschauern anlocken sollen, wie beim Boxen oder im Fußball?
    Der untaugliche Versuch eine flächendeckende Einheitsmeinung zu erreichen?

    • Sie wollen, dass wir ineinander zerstritten erscheinen. Und zwar bei vielerlei Themen.
      Mit einem Souverän, der nicht am gleichen Strang zieht, haben „sie“, wer auch immer das ist, leichtes Spiel.

  29. Ich bin in der DDR zur Schule gegangen (1966-76) und Anfang der 80er in den Westen gegangen. Das war die Zeit, als noch ein wenig des Sputnik- und Juri-Gargarin-Glanzes wirkte aber schon der Niedergang sich andeutete. Ausser vielleicht zwei, drei Mädchen war in meiner Klasse niemand, der die Sowjetunion als „Vorbild“ sah. In der Bevölkerung war es ähnlich, ca. 10% als Mitglieder der SED oder der Blockparteien waren linientreu oder gläubig, höchstens 10 % waren auf Gegenlinie und der Rest politisch eher indifferent (Datsche, Trabbi, Bier und Korn). 90% guckten jeden Abend Westfernsehen und hörten Westradio. Begehrt waren bei allen Westwaren, nirgend russische. Wenn es heute Unterschiede zwischen Ost und West in der Kriegsfrage gibt, dann sind sie v.a. als Trotz zu sehen. Man kann den Westdeutschen mal zeigen, das man eigenständig ist. Die Unterschiede haben viel mehr mit den 30 Jahren seit 1989 als denen davor zu tun und sie sind gering, wie die Umfragen zeigen. Der vermeintliche Antiamerikanismus im Osten ist eigentlich ein Antiwestlerismus. Man möchte sich auch nicht hineinziehenlassen in eine Großmachtauseinandersetzung zwischen Rußland und den USA, die es ja in erster Linie ist. Ich bin überzeugt, dass dies nicht möglich ist und dass es in unserem ureigenen deutschen Interesse ist, dass Rußland mit dem Krieg nicht durchkommt, aber auch die andere Sicht hat einen rationalen Kern, vielleicht ist sie etwas zu begrenzt.

    • Ich habe das gesehen und mich da nicht wiedergefunden!
      Maske war zu Ostzeiten privilegiert. Politisch hat der viel Quatsch erzählt.

      Z.B. will ich mit den Russen nix mehr zu tun haben und finde Amerika eher als „Inspiration“ in mancherlei Hinsicht.
      Zu Gorbatschow habe ich auch eine andere Meinung, die hier auch nicht veröffentlicht wurde.
      Wir haben den Krieg verursacht und dafür gebüßt! als Faustpfand der Russen.
      Gorbatschow war auch nicht der große Gönner….in der letzten Doku habe ich nichts entdeckt, was jetzt irgendwie bemerkenswert wäre.
      Gauck hat meines Erachtens noch die besten Analysen, auch wenn sie nicht allen gefallen und Frau Hermenau.
      Wir als Ostdt. hatten keine Gelegenheit unsere Geschichte selbst aufzuarbeiten und uns alles selbst aufzubauen….mit Irrungen und Wirrungen.
      So sehe ich auch die Probleme in Polen und Ungarn. Die sind auf dem Weg.

      • Gaucks großartige Analysen: „Hell- und Dunkeldeutschland“,
        Nichtgeimpfte seien „bekloppt“, „frieren für die Freiheit“, und
        v.a.m. Dafür 25 000€ bis ans Lebensende – da können Einem
        schon solch treffliche Analysen durch den Kopf schießen.

  30. „Wir brauchen jeden Monat vier bis fünf Milliarden Dollar für unseren Haushalt. Wir glauben, dass Deutschland etwa 500 Millionen Dollar pro Monat übernehmen könnte, vor allem mit Blick auf das Jahr 2023. Von der EU insgesamt erhoffen wir uns rund zwei Milliarden Dollar pro Monat“, sagte der Wirtschaftsberater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Alexander Rodnyansky, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “ https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-10/ukraine-ueberblick-finanzhilfen-forderungen-iaea-bombe
    Tja, und wer sich nicht jubelnd dafür ausspricht ist, dass Deutschland monatlich 500 Mio US$, keine EURO!, an die Ukraine überweist, schon Putinist.
    Nur zur Erinnerung: die USA verleasen ihr Kriegsmaterial und erwarten von der EU einen Dauerauftrag an die Ukraine, damit diese die Leasingraten bedienen kann.
    „USA fordern EU auf, der Ukraine endlich Geld zu überweisenDie US-Regierung fordert von der EU raschere Zahlungen. Teuer sind unter anderem die von den USA geleasten Waffen. “ https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/ukraine-braucht-dringend-geld-li.271538

Einen Kommentar abschicken