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Aber bitte mit Sahne!

Giovanni Zarrella textet Udo Jürgens politisch korrekt um

27.02.2023

| Lesedauer: 2 Minuten
Ohne alte Songs kommt das ZDF in seinen Shows nicht aus – aber die sind oft politisch unkorrekt. Also müssen sie umgeschrieben werden. So wie es jetzt Giovanni Zarrella mit Udo Jürgens' "Aber bitte mit Sahne" getan hat.

Der Branchendienst DWDL feiert: „,Giovanni Zarrella Show´ mit Rekord beim jungen Publikum“. Dieser „Rekord“ entspricht 620.000 jungen Zuschauer. So viele genügen, um bei einem Branchendienst eine Jubelmeldung auszulösen. Wobei als „jung“ gilt, wer noch nicht die 50 Jahre erreicht hat – „steht die Sonne tief, wirft ein Zwerg auch lange Schatten“.

Der letzte Satz stammt aus einem Song von Peter Maffay. Sollte ihn Giovanni Zarrella in seiner ZDF-Show aufgreifen, müsste er ihn umtexten. Vielleicht in: „Steht die Sonne tief, werfen auch kleine Menschen lange Schatten.“ Doch noch ist es nicht so weit. Noch geht es um Udo Jürgens, dessen Werk Zarrella am Samstag in seiner Jugenddisco ausgeschlachtet hat. In einem Medley verwurstete er Songs des Altmeisters, darunter „Aber bitte mit Sahne“.

Das Problem ist nur: Der Sänger mit einem heute nicht mehr akzeptablen Faible für junge, blonde Frauen hatte auch ein freches Mundwerk. In „Aber bitte mit Sahne“ sang er: „Sie pusten und prusten, fast geht nichts mehr rein / Nur ein Mohrenkopf höchstens, denn Ordnung muss sein.“ Da steckt aber ein Wort drin, das Gefühle verletzt, die Kolonialisierung verharmlost und die Eiscreme im Kühlschrank schmelzen lässt. Also nicht „Ordnung“ oder „prusten“, sondern „Mohrenkopf“.

Das singt der Giovanni Zarrella nicht. Der nette Schwiegersohn mit dem Gespür für die jungen 48-Jährigen. Nicht im ZDF, wo Norbert Himmler und Jan Böhmermann persönlich über die korrekte Sprache wachen. Der Zarrella singt: „Sie pusten und prusten, fast geht nichts mehr rein / Nur ein Schokokuss höchstens, denn Ordnung muss sein.“ Schon ist die Welt wieder ein Stück besser geworden. Ob Zarrella noch weitere Songtexte umgeschrieben hat, etwa „Südosteuropäischer Wein“, „Merci du sich selbst als weiblich lesendes Wesen“ oder „Egal wie viel Jahr, egal welche Haar-Farb“? Wir wissen es nicht. So lange am Stück schauen wir die „Giovanni Zarrella Show“ offen gesagt nicht.

PS.: Gemeinsam mit Zarrella das Medley gesungen haben Namika und Roland Kaiser, der mittlerweile mehr Haltung als Stimme hat.

PPS.: Darf man noch „verwursten“ schreiben? Und falls nein: Muss es dann „vertofuen“ heißen oder „verveganischwursten“? Wir schauen einfach ein wenig ZDF und warten auf die Antwort.

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29 Kommentare

  1. Verdammt noch mal, hat dieses Land Deutschland eigentlich keine anderen Sorgen als sich mit Texten einst Großen Künstlern herum zuschlagen, daran herum zu Doktern. Eine Frechheit von diesem Möchtegern Sänger Zarella / Mortadella sich überhaupt an Udo Jürgens seine Songs herzumachen, hat der keine eigenen Ideen für Songs, statt von anderen zu klauen? Wenn er es tut, dann NUR im Original…sonst sollte er es gepflegt unterlassen. Furchtbar, einfach nur noch zum weglaufen.

  2. Dann schauen wir uns doch mal an, was eigentlich der so geschmähte Mohrenkopf ist:
    Ursprünglich ist er das Porträt des heiligen Mauritius. Maritius (St. Maurice), abgekürzt Mohr lebte im 3. Jh. n. Chr. als Anführer der Thebanischen Legion Roms und weigerte sich, Christen wegen ihres Glaubens zu töten. Aufgrund dieser Befehlsverweigerung wurde er hingerichtet.
    Mauritius war Afrikaner und schwarz. Sein dunkles Konterfei ziert z. B. den Dom zu Magedeburg, im Wappen des Bistums Freising und München ist er als Schutzheiliger abgebildet. Da er auch als Heilkundeler galt, wurde er zum Schutzheiligen der Apotheker.
    Moritzkirchen, Moritzapotheken, Moritz als Vor- oder auch als Zunamen (Max und Moritz …) oder in Ableitung davon Mohrenapotheke, Mohrenstraße oder als Spitzname Mohr (selbst für Karl Marx: Mohr und die Raben von London) erinnern an den mutigen Afrikaner, der sich den Christenverfolgungen widersetzte.
    Der Mohrenkopf ist von dieser Tradition abgeleitet.
    SO! Und nun ist auch klar, warum er weg muß(te): Ein gottloses rot-grün-ideologisiertes hinverbranntes ungebildetes Gesindel, wie uns derzeit „regiert“, vielmehr bedroht, hat natürlich rein gar nichts mit unseren Werten und dem Christentum am Hut. Und nimmt alle Dummköpfe, die diesem Wahn hinterherlaufen oder sich für ihn prostituieren, gern in ihre (Kraken-)Arme.
    Aber um nochmal an Max und Moritz und Wilhelm Busch zu erinnern: Wehe, wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe …
    In diesem Sinn: Vergelts Gott und danke für Ihre Aufmarksamkeit.

  3. „PS.: Gemeinsam mit Zarrella das Medley gesungen haben Namika und Roland Kaiser, der mittlerweile mehr Haltung als Stimme hat.“
    Oh, Danke. Endlich schreibt´s mal einer! Wenn dieser durchschnittliche „Künstler“ mit einer fast schon unterdurchschnittlichen Stimme sein unerklärliches Comeback nicht mit der Funktion als Staatssprachrohr bezahlen muss weiss ich auch nicht mehr weiter. Außerhalb seines Geträllers lässt der ja keine Sekunde vor dem Mikrofon aus uns allen die Staatspropaganda zu vermitteln.
    Warum bloß hat nie ein Interviewender nein gesagt?

  4. Wie schon der Altmeister des US amerikanischen, politischen Kabarett, George Carlin wusste:
    „Politische Korrektheit ist Faschismus, der sich als Manieren tarnt.“

  5. Wie steht es hier eigentlich mit dem Urheberrecht? Ansonsten nicht vergessen diese Zeitgeisthinterherrenner würden auch jedem anderen Zeitgeist hinterherlaufe, wenn es der Karriere nützen würden. Ergo, die wären auch vor 90 Jahren in die „richtige“ Richtung gerannt.

  6. „Aber Bitte mit Sahne“ ist auch nicht ok. Die armen Kälbchen.

  7. Ist das juristisch eigentlich ok, Originaltexte/Kunstwerke, hust, Zeitgeist-anständig zu machen? (Die Frage ist ernst gemeint.)
    Ich finde das Lied ja eh empörend, weil es eine Diskriminierung mutmaßlich nicht ganz schlanker, als verfressen beschriebener Damen (m/w/d) darstellt. Man müsste das von Frau Ataman prüfen lassen. Oder an die Meldestelle Antifeminismus geben.

  8. Kürzlich hörte ich besagten Song von Udo Jürgens und stieß auf das M-Wort. Mal schauen, dachte ich, wie lange es noch dauert, bis es politisch “correctiert” wird.
    Es ging schneller als Herr Scholz üblicherweise eine Entscheidung fällt.

    • Hat der Scholz schon einmal eine Entscheidung getroffen? Ohne, daß er sie vergessen hat?

  9. Nunja…Giovanni möchte gerne „everybody’s Darling“ sein…da möchte er nicht von den Wokoharam ins Fadenkreuz genommen werden.
    Nicht gerade „Wir brauchen Eier!“..
    Mein Papa hört ihn aber gerne..

  10. Giovanni, wer??? Es ist entsetzlich was bei uns passiert! Eine kleine Minderheit (wie unten jemand treffend schreibt die wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank hat) treibt diesen Blödsinn immer weiter auf die Spitze, die Jugend kennt es schon nicht mehr anders, ein Großteil ist gleichgültig und ein paar Vernünftige schreiben hier auf Tichy was sie davon halten.
    Das wird leider nicht ausreichen um den Wahnsinn zu stoppen! Scheinbar brauchen wir Deutschen den totalen Untergang um zur Vernunft zu kommen….

  11. Ich kann beweisen, dass dieser „Entertainer“ Schwäbisch gesprochen hat. Wenn dass keine kulturelle Aneignung ist, was dann?

  12. Nur gut, dass man heutzutage beim Bäcker noch einen oder auch mehrere Granatsplitter kaufen kann, ohne gleich als Bellizist ausgegrenzt zu werden.
    Wenn dazu noch Bombenwetter herrscht, ist alles ganz zeitgemäß.

    • Als Bellizist sind Sie doch gerade in Deutschland so richtig en Vogue.
      Ausgegrenzt werden sie höchstens, wenn sie Krieg nicht ganz so toll finden wie alle anderen.

  13. Tja, wer nicht alle Tassen im Schrank hat, muss eben aus der Kanne trinken.
    Und das – kann sich jeder vorstellen – sieht ziemlich dämlich aus.

  14. Ist Sahne nicht auch schon inkorrekt.
    Das Produkt einer methanrülpsenden Tierart, welche uns mit jedem Liter Milch, jedem Spritzer Sahne dem Weltuntergang durch Überhitzung einen Schritt näherbringt.
    Bitte demnächst alle Lieder- und Schlagertexte vor der Aufführung im ÖRR von einer Sensibilitätsleserin auf correctness durchsehen lassen.
    Bei Roald Dahl stießen beim Sensibilitätscheck Attribute wie „dick“ und „klein“ auf Missfallen, aber auch „hübsch“ und „schlank“, und sowas dürfte in Schlagern tausendfach vorkommen.
    Die Schmonzette „Weine nicht, kleine Eva“ wird dann umgetitelt in „Weine nicht, du dich als Frau definierende, dir den Namen Eva gebende, von dezenter Körpergröße geprägte Person“
    Schöne neue Welt.

  15. Giovanni Zarella war nach seiner Brosis-Zeit, in der er höchstwahrscheinlich auch nicht viel verdient hat, chronisch erfolglos und hat sich mit Trash-Formaten und dem Verdienst seiner Frau über Wasser gehalten. Erst mit seinen Schlagersongs auf italiensch hat er seit 2019 richtig Erfolg. Da will er wohl nix riskieren und macht Männchen vor den Woken, um ja nicht anzuecken. Bei Florian Silbereisen find ich das noch viel schlimmer, denn der sollte genügend Kohle gemacht haben, dass ihn diese laute Mini-Minderheit nicht kratzen sollte, das sieht bei Zarella anders aus, da hat Nena die wesentlich dickeren Eier.

  16. Nein, dass Schwurbelfernsehen schau ich nicht !!! Das sollten alle tun die noch an das Gute glauben. Einfach nicht mehr anschalten ! Machen wir zu Hause schon 3 Jahre so…..und es schont die Nerven !!

  17. Unsere eigene Kultur wird uns Stück für Stück weggenommen. Der „Unterton“ dieser „erzieherischen Tätigkeiten“ ist immer was für üble“Rassisten“, austauschbar mit „Schuldig an Allem“ , wir doch sind und von dem „woken Geistesleuchten“ erzogen werden müssen.
    Absolut übergriffig und unverschämt. Aber das betitelt werden von Deutschen als „Kartoffel stört keinen. Das läuft langsam unter Psychoterror bzw. Appartheid.

    • So ist es, Ananda, der eingeübte Schuld-Kult macht es möglich.
      Man ist stolz darauf sich schuldig zu bekennen, das erhöht den Marktwert und die Gage.
      Dass man beim gemeinen Durchschnittsbürger genau das Gegenteil erreicht, könnte sogar noch einen weiteren Aspekt hinzufügen: den eigenen Opferstatus.

  18. Die Jakobiner, diesmal in grün/rot, sind wieder los. Bücherverbrennungen, Umtexten, Geschichte verdrehen und Kultur zerstören ist wieder in. Im Gleichschritt mit Haltung und gegenderter Wokeness in den Totalitarismus. Geschichte wiederholt sich doch.

  19. Ich hatte Udo Jürgens eigentlich immer als linken Menschen wahrgenommen. So kann es gehen!

  20. Opportunisten unterwerfen sich den Infantilen , kann man sich nicht ausdenken , sowas .

  21. Schwachsinn kann sich nach der Bildungspolitik der letzten 40 Jahre in Deutschland mit rasender Geschwindigkeit verbreiten. Die neue Moral hält weder Ochs noch Esel auf.
    Der Gebrauch des gesunden Menschenverstandes wird erst wieder woke sein, wenn Hunger, Leid und Tränen einmal durchgemacht wurden.

  22. Mein Gott, ist das albern. Als wenn das irgendwie die Welt verändern oder gar verbessern würde, wenn man Texte von gestern zensiert.
    Nicht Worte bestimmen die Wirklichkeit, sondern Taten!
    Aber Worte lassen sich eben einfacher ändern, als selbst etwas zu tun.
    Der ganze woke Unsinn dient einzig der Selbstberuhigung derer, die den Hintern nicht hochbekommen. Es dient nicht der Verbesserung der Welt.
    Hat es nie. Im Gegenteil, wer die Dinge nicht mehr beim Namen nennt, verschleiert die Probleme nur und zementiert sie damit.

  23. Zarrella, Namika … was sind das für Leute deren Künstlernamen nach Quark- oder Süßspeisen klingen?

  24. Könnte auch ein Medienrechtlicher Verstoß sein, denn bei jeder Veröffentlichung müssen Urheberrechte berücksichtigt werden und da kann nicht jeder kommen und einen Text oder die Melodie eigenständig wandeln, es sei denn er hat die Genehmigung und das hängt nun ganz vom Medienbeauftragten der Erben ab, wie er es sieht und eingreift oder nicht, je nach Ermessenslage von Juristen, die damit so manchen durchaus in Schwiergkeiten bringen können.

  25. Ich frage mich, welche Zielgruppen das ZDF gedenkt, bedienen (oder umerziehen) zu wollen. Besonders helle scheinen die ja nicht zu sein.
    Schlager stehen bei jüngeren Generationen ja nicht gerade hoch im Kurs, und dieses pol.-korrekte Neusprech wird von den älteren Generationen wiederum zumeist abgelehnt.
    Aber solange dieser Grünpropagandafunk ja durch Zwangsgebühren abgesichert ist, scheint den Sprachverhunzen das ja auch nicht so wichtig zu sein.
    ZDF = Zentrum der Finsternis

    • Der ÖR erschafft sich durch sein Monopol eine eigene Realität, diese woken Umerzieher sind nur eine ganz kleine, aber lautstarke Mini-Minderheit,denen der ÖR entgegen des Rundfunkstaatsvertrages dauernd eine Bühne gibt. Wie einseitig die Berichterstattung ist, hat ja kürzlich erst ein Schweizer Institut festgestellt. Ob das nun FFF, LBGTQ, Gendersprache, Klima etc. betrifft, lauter medial erzeugte Scheinriesen, die für mehr als 90 zum Teil auch 99 % der Bevölkerung völlig irrelevant sind. Bei FFF sind sicherlich auch viele dabei gewesen, die nur die Schule schwänzen wollten oder das als gute Partx ansahen.Selbst in der Schwulen Community liest man in den Kommentarspalten immer wieder, dass ihnen das ganze LBGTQ Aktivistentum erheblich auf den Geist geht und sie sich davon distanzieren.
      Der weitaus größte Teil der Jugend hat auch ganz andere Sorgen und stammt eben nicht aus dem sinnsuchenden Klientel der Besserverdienenden wie Neubauer, das Stefan Aust einmal so treffend formuliert hat.

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