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Geschichte des Sozialismus – Teil 1 von 3

Der Sozialismus: Eine Jahrtausende alte Geschichte verschiedener Anstriche

27.12.2023

| Lesedauer: 7 Minuten
Zahllose revolutionäre Bewegungen, die sich als verschiedene Spielarten des Sozialismus entpuppen, prägen die Gegenwart, und die Mär, frühere Anläufe wären „kein echter Sozialismus” gewesen, ist quicklebendig. Eine dreiteilige TE-Serie will die Geschichte des Sozialismus beleuchten.

In den letzten Jahrzehnten sind zahlreiche Bewegungen, Aktivistengruppen und Projekte entstanden, die alle versuchen, die Gesellschaft auf die eine oder andere Weise neu zu gestalten. Wo Viele nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion das Ende der Geschichte verorteten, entstand stattdessen der wilde Westen konkurrierender Ideen, die versuchen, die Nachfolge der ideologischen Vorherrschaft über eine westliche Welt zu erlangen, die den Bezug zu ihren historischen Wurzeln verloren hat.

Klimaalarmisten, Gender-Ideologen, postkoloniale Critical-Whiteness-Experten und viele andere Propheten einer neuen Ära schossen wie Pilze aus dem Boden. Einige von ihnen wollten den Anschein erwecken, es handele sich um Graswurzelbewegungen, doch meist stellte sich heraus, dass sie von einigen der reichsten und einflussreichsten Menschen und Organisationen der Welt gefördert wurden.

Obwohl diese Bewegungen offensichtlich in ihrem gemeinsamen Kampf gegen die traditionellen westlichen Werte vereint waren, schien es nicht immer einfach, einen gemeinsamen Nenner zwischen ihnen auszumachen. Das ist der Vorteil von Krisenzeiten, wie wir sie gerade erleben, denn in ihnen lichtet sich der Nebel, der die Aufmerksamkeit von dem ablenken soll, was hinter diesen Bewegungen steckt, und der Blick auf das gemeinsame Ziel, das hinter all diesen Bewegungen steht, wird frei. Wie sich herausstellt, ist mehr als nur ein Körnchen Wahrheit an der Vorstellung, dass sie alle in einer gemeinsamen Ideologie verwurzelt sind.

Die schiere Zahl der Bewegungen schafft Verwirrung über ihre Ursprünge, denn ihre treibenden Kräfte haben schon längst gelernt, ihre uralte Ideologie anzupassen und zu verschleiern, um sie dem jeweiligen Zeitgeist anzupassen. So haben sie sich als viel anpassungsfähiger erwiesen als alle konservativen oder reaktionären Bewegungen. Tatsächlich ist die Fähigkeit zur Verschleierung ihrer wahren Antriebe eine der Hauptstärken dieser Kräfte.

Doch wer sind diese Kräfte? In konservativen Kreisen werden ihnen viele Namen zugeschrieben, und es wird heftig diskutiert, welcher das Phänomen, mit dem wir es zu tun haben, am besten beschreibt. Links, liberal, neomarxistisch, jakobinisch sind nur einige der vielen Begriffe, die zur Beschreibung des Feindes verwendet werden, aber derjenige, den ich für die Dauer dieses Essays verwenden möchte, ist der von Igor Schafarewitsch in seiner brillanten historischen Analyse dieser Bewegungen, „Der Todestrieb in der Geschichte”, verwendete Begriff des Sozialismus.

Sozialistische Utopien im religiösen Gewand

Im Gegensatz zu dem, was uns die Apologeten der alten Schule sozialistischer Regime weismachen wollen, ist der Sozialismus nicht „prinzipiell gut“ und scheiterte auch nicht einfach an „schlechter Umsetzung“. Er ist auch nicht „unzureichend erprobt“, denn ideologisch aufgeladene sozialistische Bewegungen gibt es seit mehr als 2000 Jahren, während der Staatssozialismus fast so alt ist wie die menschliche Zivilisation selbst. Und im Gegensatz zu dem, was uns die naiven Anhänger utopischer Träume vom „neuen Menschen“ weismachen wollen, sind die entsetzlichen Ergebnisse sozialistischer Gesellschaften nicht das Ergebnis gescheiterter Versuche, sondern im Gegenteil ein inhärentes und notwendiges Ergebnis sozialistischer Gesellschaften.

Was Schafarewitsch aufzeigte, waren die unterschiedlichen Erscheinungsformen der ideologisch überhöhten, sogenannten chiliastischen sozialistischen Bewegungen, die im Kern durch die immer wieder gleichen zerstörerischen Ideale geeint waren. Schafarewitsch, ein renommierter sowjetischer Mathematiker und Freund Alexander Solschenizyns, stellte dem chiliastischen Sozialismus den Staatssozialismus gegenüber, mit dem er wiederum all jene Gesellschaften beschrieb, die in ihrer Ausführung tatsächlich sozialistisch waren. Es waren Gesellschaftsformen, die oft den frühesten theoretischen Modellen vorausgingen und überall auf der Welt im Laufe der Geschichte auftauchten, vom alten Ägypten über das China der Qin-Periode bis hin zum Inka-Staat in den Anden.

Der chiliastische Sozialismus, der theoretische Traum einer utopischen sozialistischen Gesellschaft, scheint jedoch ein fast ausschließlich westliches Phänomen zu sein. Verwurzelt in Platons Theorie des idealen Staats, manifestierten sich diese Ideen zuerst in den gnostischen Sekten der ersten Jahrhunderte nach Christus und verbreiteten sich wie ein Lauffeuer durch die zahlreichen häretischen Sekten des Mittelalters bis in die frühe Neuzeit. In der Reformationszeit wetteiferten einige der radikalsten sozialistischen Häretiker um die Vorherrschaft, wie die Hussiten oder die Anhänger von Thomas Müntzer (der selbst unter dem Banner der Regenbogenflagge in die Schlacht zog).

Es ließe sich argumentieren, dass die Reformation die erste erfolgreiche sozialistische Revolution des Westens war, in der sich das Luthertum durchsetzte, weil es in seinen Forderungen gemäßigter und kompromissbereiter war als die radikalen Revolutionäre von Sekten wie den Katharern, Adamiten und verschiedenen Versionen der Wiedertäufer. Mit anderen Worten: Das Luthertum war „Sozialismus light“, und das ist der Grund, warum es Erfolg hatte, wo andere Ketzer scheiterten.

Die Wandlungsfähigkeit des Sozialismus im Laufe der Geschichte

Es ist jedoch bemerkenswert, dass die im religiösen Gewand – der Sprache ihrer Zeit – erschienenen Forderungen, im Kern fast identisch waren mit den Ideen, die seither immer wieder in sozialistischen Bewegungen auftauchen. Einige dieser omnipräsenten Kernforderungen sind:

  • Abschaffung des Privateigentums
  • Zerstörung der Familie und deren Ersatz durch „freie Liebe”
  • Abschaffung der Religion zugunsten des Glaubens an eine Ideologie
  • Gemeinschaftlichkeit und Gleichheit, Unterdrückung jeglicher Individualität
  • Utopische Visionen von einer zu erschaffenden „neuen Welt“ und einem „neuen Menschen“
  • Zerstörung klassischer Hierarchien zugunsten eines bürokratischen Apparats weniger Auserwählter
  • Absolute Gewaltbereitschaft zur Bekämpfung jeglicher Opposition

Nach dem Erfolg der Reformation war der Durst nach religiöser Revolution gestillt, und die revolutionären Utopien fassten stattdessen vermehrt unter weltlichen Intellektuellen Fuß. Bereits Thomas More und Tommaso Campanella skizzierten in ihren Werken „utopische“ Gesellschaften (More nannte sein Werk sogar „Utopia“), in denen fiktive, weit entfernte Gesellschaften beschrieben wurden, in denen die meisten der oben genannten sozialistischen Grundforderungen vollständig verwirklicht waren. Dies führte sogar zu einiger Verwirrung, da sich einige Leute fragten, ob Mores Werk durch seine Kenntnis des Staates der Inka in Peru beeinflusst worden sein könnte, der einem voll entwickelten Staatssozialismus am nähesten kam, da das in „Utopia“ skizzierte Ideal große Ähnlichkeiten zur Realität des Inkastaates aufwies. Doch More schrieb „Utopia“ bereits 1516, die Spanier kamen aber erst 1531 zum ersten Mal mit der Andenkultur in Kontakt. Ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie universell die sozialistischen Ideen sind, sodass sie überall auf der Welt auftauchen, unabhängig vom historischen und geografischen Kontext, in dem sie entstanden sind.

Die utopischen sozialistischen Ideale fanden auch bei den Autoren der Aufklärung Anklang. Im 17. Jahrhundert erfreuen sich sozialistische Romane großer Popularität, und im 18. Jahrhundert übersetzten Schriftsteller wie Jean Meslier, der heute zwar kaum noch bekannt ist, aber einen enormen Einfluss auf Voltaire hatte, die sozialistischen Ideale in die Sprache ihrer Zeit. Während die Ketzer des Mittelalters ihren Sozialismus in einen religiös motivierten Kontext kleideten, ersetzten die Sozialisten der Aufklärung die Religion durch die Vernunft, um die ansonsten fast identischen Ideen einer utopischen Gesellschaft zu rechtfertigen.

Meslier war bei den radikalen Jakobinern so angesehen, dass Anarcharsis Cloots 1793, als der Jakobinerkonvent offiziell den Kult der Vernunft einführte, vorschlug, eine Statue von Meslier im Tempel der Vernunft aufzustellen, da er es war, der als erster die „religiösen Verwirrungen“ überwunden hatte. Abwandlungen dieser sozialistischen Ideen finden sich bei vielen mehr oder weniger bekannten Autoren dieser Zeit. Deren unbeholfene philosophische Versuche, ihre Ideologie zu rechtfertigen, könnte man oft als amüsant bezeichnen, wäre da nicht die Blutspur, die ihre Ideologie durch die Französische Revolution und ihre europaweiten Nachbeben zog.

Im Sozialismus des 19. Jahrhunderts kam es dann zu einer Abkehr vom Kult der Vernunft hin zur wissenschaftlichen Methode, vor allem in Form des historischen Materialismus, wie er von Karl Marx propagiert wurde. Das ist die Form, mit der die meisten Menschen den Sozialismus assoziieren, auch wenn das Faktenwissen über die tatsächlichen Schriften und Ansichten von Marx heute bestenfalls lückenhaft ist. Und das ist nicht apologetisch zu verstehen, wie es bei vielen Marxisten der alten Schule üblich ist. Die bolschewistische Schreckensherrschaft in der Sowjetunion war keine „Fehlinterpretation“ von Marx, sie war tatsächlich eine relativ konsequente Umsetzung Marxscher Ideen, nur sind diese in der Regel nicht Teil der Diskussion in den etablierten Medien, wenn wieder einmal von den revolutionären Ideen von Marx geschwärmt wird.

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Staatssozialismus als erlösender Kompromiss

Der Terror in der Sowjetunion, insbesondere in den Jahren vor Stalin, steht beispielhaft für den splitterhaften Charakter sozialistischer Bewegungen. Wie bei den zahllosen mittelalterlichen Häresien oder den vielen Fraktionen innerhalb der Jakobiner, waren auch die Bolschewiki weit weniger ein monolithischer Block, als es uns im Rückblick erscheinen mag. Die berühmteste Kluft bestand natürlich zwischen den Anhängern Lenins und Trotzkis, aber auch andere Revolutionäre wie Bucharin, Sinowjew, Kamenew und natürlich Stalin vertraten unterschiedliche Schattierungen und Ausprägungen des Sozialismus, was auch die brutalen internen Säuberungen erklärt, die in dieser Zeit stattfanden.

Doch ungeachtet ihrer internen Unterschiede war der äußere Hauptfeind der Sozialisten immer klar definiert und wurde nie vergessen. Erst unter Stalin wurden die rivalisierenden Fraktionen konsolidiert (oder ausgerottet, wie auch immer man es nennen will) und eine Form des Staatssozialismus etabliert. Die Tatsache, dass Stalin diesen internen Auseinandersetzungen, die stets auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen wurden, ein Ende machte, muss als Teil der Anziehungskraft verstanden werden, die Stalin trotz seiner genozidalen Bilanz bis heute auf manche Russen ausübt.

Die enorme Zahl der von Stalin verursachten Todesopfer verdeckt auch die Tatsache, dass er im Gegensatz zu anderen Bolschewiki eigentlich kein Ideologe war. Auch Stalin war der „stabile Kompromiss“, so makaber das angesichts von Millionen von Toten auch klingen mag. Pragmatisch bis auf die Knochen und sich jeder Bedrohung seiner Macht bewusst, waren seine ideologischen Beiträge kaum der Rede wert, und die Errichtung einer weltweiten sozialistischen Utopie hatte er nie wirklich im Sinn. In dieser Hinsicht ähnelte er Napoleon, den niemand als Ideologen bezeichnen würde, als vielmehr einen pragmatischen und rücksichtslosen Staatsmann, der dem ideologischen Gezänk der sozialistischen Narren in Frankreich ein Ende setzte.

Es zeigt sich jedoch, dass skrupellose Männer wie Napoleon und Stalin (oder sogar Martin Luther, wenn man so weit gehen möchte) nicht das revolutionäre Ideal des Sozialismus darstellen, sondern den Kompromiss und damit die Antwort auf das sozialistische Chaos der Utopisten. Chiliastische Sozialisten sind eben nicht einheitlich, sondern in viele verschiedene Lager gespalten, die aber – bevor sie sich gegenseitig fressen – in ihrem Hass auf den gemeinsamen Feind verbunden sind: die bestehende, funktionierende Ordnung von einst, sei sie nun Monarchie, Bürgertum oder Patriarchat.

Die revolutionäre Halbwertszeit auf dem Weg zur permanenten Revolution?

Leider ist die Tatsache, dass der Kompromiss sich am Ende immer durchzusetzen scheint, für Konservative kein Trost, denn die Messlatte verschiebt sich immer schneller, immer weiter. Fast könnte man von einer revolutionären Halbwertszeit sprechen: Während zwischen der Reformation und der Französischen Revolution mehr als 250 Jahre lagen, dauerte es von der Französischen bis zur Russischen Revolution nur noch etwa 125 Jahre, und die Revolution von 1968 folgte kaum mehr als 50 Jahre auf den Umsturz in Russland. Zugegeben, die Abstände sind gerundet, aber die zunehmende Geschwindigkeit und Dringlichkeit, mit der diese sozialistischen Revolutionen stattfanden, lässt sich nicht wegdiskutieren und wirft somit auch Fragen über das Hier und Jetzt auf.

Die Kulturrevolution der 1960er Jahre unterschied sich aber in einigen zentralen Aspekten von vorangegangenen Revolutionen. Schafarewitsch schrieb seine Analyse „Der Todestrieb in der Geschichte“ im Jahr 1975, und sah viele der kommenden Probleme richtig voraus. Zwar benannte er korrekt einige der einflussreichsten Revoluzzer jener Epoche (unter anderem den in der klassischen Linken eher gering geschätzten Herbert Marcuse und dessen Einfluss auf die sexuelle Revolution), aber der Erfolg dieser letzten Revolution war damals noch bei weitem nicht so absehbar, wie er sich heutzutage präsentiert. Die Besonderheiten der Kulturrevolution der 1960er Jahre sowie ihr Einfluss auf die zeitgenössischen sozialistischen Bewegungen sind Gegenstand des zweiten Teils dieses Aufsatzes.

Eine abschließende Bemerkung zur chinesischen Revolution, die in diesem Aufsatz auffallend abwesend ist: Zwar lässt sich nicht leugnen, dass der westliche Anstrich namens „Kommunismus“ die Revolutionäre der Mao-Tse-Tung-Ära beeinflusst hat, was sich am deutlichsten in der katastrophalen Kulturrevolution in China zeigte, doch scheint das ab der Ära Deng Xiaoping etablierte System sich einem Staatssozialismus anzunähern, der eher den autokratischen Bürokratien des alten China entspricht, als den im Westen üblichen Kompromissen. Daraus ließe sich auch der enorme wirtschaftliche Erfolg Chinas im Vergleich zur Sowjetunion erklären, die letztendlich auch wirtschaftlich kollabierte. Schafarewitsch verweist auf Karl Wittfogels Theorie des „orientalischen Despotismus“, verdeutlicht aber auch die Probleme, die selbst Marx hatte, als er versuchte, die von ihm sogenannte „asiatische Produktionsweise“ in sein System der Klassenstrukturen einzupassen.

So scheint das gegenwärtige chinesische Modell, nachdem es die härtesten ideologischen Bürden der frühen Revolution abgelegt hat, eher auf Modelle des Staatssozialismus zurückzugreifen, die bereits vor Tausenden von Jahren in den alten chinesischen Kulturen existierten. Es ließe sich argumentieren, dass der Erfolg eines solchen Modells auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass das Konzept des Individualismus in den chinesischen Gesellschaften historisch gesehen nie eine große Rolle gespielt hat, sodass diese Formen des Staatssozialismus widerstandsloser übernommen wurden, als andernorts in der westlichen Welt.

Lesen Sie hier Teil 2 und Teil 3 der Serie „Geschichte des Sozialismus“.

Freiheit oder Sozialismus? – TE-Wecker am 26. Dezember 2023

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49 Kommentare

  1. Der Autor bestätigt hier zu meiner Freude, mit seiner Einordnung Martin Luthers, indirekt meine Auffassung bezüglich des Protestantismus als eine Form des Frühsozialismus.

  2. die Spanier kamen aber erst 1531 zum ersten Mal mit der Andenkultur in Kontakt.

    Es erinnert mich an dieses in Kontakt kommen der Bevölkerung Deutschlands mit ihren Gästen.

  3. Sozialismus ist die vornehme Bezeichnung für den Versuch auf Kosten anderer zu leben. Wenn in einer Gesellschaft mehr als die Hälfte meinen auf der Seite der Ausbeuter zu landen, kann sowas sogar per Wahl ab die Macht kommen – siehe Ampelregierung.

  4. Interessant. Warte mit Spannung auf den zweiten Teil.

  5. Der Anstrich, die Bezeichnung, einerlei. Die Menschheit lässt sich seit Jahrtausenden, seit ihrer Sesshaftwerdung und Gründung von Dörfern und Städten, Nationen, gängeln, ausbeuten, führen, aber von wem? Sind diese Führer wirklich geeignet, oder eher nicht? Ich denke nicht. Sie sind, wie auch heute ganz verstärkt, der Teil der Gesellschaft, der es von sich aus zu nichts bringt, nichts leistet, es nicht nur nicht will, sondern nicht kann, auf die Mitmenschen angewiesen ist und lediglich einige uncharmante Eigenschaften besser einsetzt als die tumbe Masse, die für diese Figuren arbeitet, schuftet, stirbt und als Spielzeug zur Verfügung steht. Wie nennt man das? Stockholmsyndrom, oder Dummheit, oder Existenzangst, oder Bequemlichkeit, oder wie?

    • In „naturrechtlichen“ Zeiten nannte man es wohl das Recht des Stärkeren, welches die Möglichkeit „zum regieren“ und sonstige Privilegien (Polygamie/Harem, mehr Essen etc) mit sich brachte.
      Je „kultivierter“ Menschenansammlungen wurden, entwickelte sich das Faustrecht immer mehr zu ökonomischer Macht, die polizeiliche oder militärische Macht und materielle Vorteile nach sich zog.
      Aus demjenigen mit den robustesten Fäusten wurden Häuptlinge oder Könige, Fürsten etc, die ihre erkämpften Vorteile per Erbfolge für die Nachkommen absichern wollten und auch lange konnten, wir nennen es heute wohl Adel.
      Unsere bekannten Religionen waren den Herrschern sehr nützlich, weil die herrschende Kaste, der Adel sogar ein Gottgnadentum nur für sich reklamieren konnte, also deren exklusives Recht auf Herrschaft.
      Jesus mag der erste sozialistische Revolutionär gewesen sein, aber seine Nachfolger richteten sich im Umfeld der klassischen Machtstrukturen ein, statt sie zu bekämpfen. Und da Gottes Rückkehr inklusive Jüngstem Gericht und folgendem Reich Gottes schon lange auf sich warten läßt, war es für die Priesterkaste machtpolitisch ideal, mit der weltlichen Macht in Symbiose zu gehen und zu bleiben. Unsere kirchlichen Strukturen übernahmen lange das Bildungsmonopol in Europa, was natürlich auch indirekte, weltliche Macht mit sich brachte. Wer Regenten krönen und damit offiziell einsetzen darf, redet automatisch mit, wer Regent wird und wer nicht. Und der Kirchenbann war auch eine sehr mächtige, weltliche Waffe.
      Dieses Gefüge kam spätestens mit Napoleon in Schieflage, bis des 1918 weitgehend zerbrach, nach ca 2000 Jahren Bestand, in welcher Variante auch immer.
      Der Adel verlor sein exklusives Machtmonopol, die Kirchen das Bildungsmonopol, Demokratie aka bürgerliche Selbstverwaltung wurde in Europa und Amerika das neue Normal. Nur welcher Teil der Bürger (und wie) über alle anderen herrschen dufte, war damit noch lange nicht festgelegt. Eher die Gebildeten als Nachfolger der Priesterkaste oder eher die materiell Mächtigen, als Nachfolger des Adels oder irgendeine Mischform daraus?
      Im Kern dauert dieses Ringen bis heute an. Wie früher die Priester das Himmelreich deuteten, deuten „Sozialisten“ heute ihre „höheren Ziele“ und Werte und leiten daraus ihre Berufung zur Herrschaft ab. Ob Marxismus oder Klima ist dabei eher nur der Anstrich fürs gleiche Ergebnis.
      Die Fraktion Besitz, die eher mit Gleichmacherei und Umverteilung (ihres Besitzes) wenig Jubel verbinden kann, ihre materiellen Vorteile bewahren und vererben will (wie der alte Adel), steht in direkter Konkurrenz zu den „Sozialisten“, die ihnen ans Portemonnaie und davon leben wollen.
      Die aktuelle Klimasaga schafft neue Bündnisse zwischen Besitzenden und Umverteilern, wovon zumindest einige Superbesitzende/reiche stark profitieren, die breite Masse evident wenig bis gar nicht. Aber auch die neue „Priesterkaste“ der Klimaaktivisten profitiert zum Nachteil der Massen von der neuen Gotttheit „Klima“, wenigstens durch Existenzsicherung und nicht selten sogar Wohlstand.
      Marxismus war wohl der erste Versuch, eine nicht-kirchliche und nicht-ökonomische Elite an die Macht zu bringen und von den Massen versorgen zu lassen. Dessen Erfolg ist bekannt und langfristig eher überschaubar.
      Durch Wohlstand für die Arbeiterklasse (durch den verhassten Kapitalismus) verloren „Sozialisten“ ihre unterdrückten, ausgebeuteten Schäflein und suchen seit dem andere Opfergruppen, die sie an die Macht bringen sollen.
      Und Klima ist aktuell deren „heiße Story“. Klassenkampf ist weitgehend out, Kampf ums Klima ist In. Dieser neue Kampf ums Klima ist PR-mäßig deutlich intelligenter als der alte Klassenkampf und übernimmt viel mehr Techniken und Werkzeuge der alten, klassischen Religion, primär Angst und Angstmache. Die alte Hölle für sündiges Leben wurde die Klimaapokalypse bei „schmutzigen“, CO2 intensiven (was auch immer man sich darunter vorstellen kann oder soll) Lebenswandel. Klimaaktivisten spielen die neue Priesterkaste, gerne auch Frauen/Mädchen, als neu Vestalinnen. Von Greta bis Luisa und 1000 Namenslosen, Gleichgesinnten bietet „Klima“ Sinn, Auftrag und relativ sichere, eigene Versorgung über Staat oder NGOs. Die Saga arbeitet primär mit Demagogie, der Zorn Gottes wurde einfach durch eine Klimaapokalypse ausgetauscht, völlig egal, ob sie die nächsten 2000 Jahre eintritt oder nicht (das Vorbild der Kirchen nebst auf sich warten lassendes Reich Gottes dürfte als Vorbild gedient haben), solange sie irdisch nützlich ist und möglichst viele Klima-Gemeindemitglieder versorgt. Und wie Religion (und Ideologie) regelmäßig total ist und alle Lebensbereiche regulieren will (und früher teilweise hat), ist „Klima“ heute auch total, egal wie gut oder mies Wetter ist.
      Wie der Kampf innerhalb des neuen Adels, der national und global Superreichen ausgeht, ist wohl noch offen. Viele sind schon auf Klima aufgesprungen, aber bei weitem noch nicht alle, schon gar nicht die, denen die Klimasaga die Fundamente ihres Reichtums eher schädigt.
      Derweil die alte Institution „Kirche“ zumindest bei uns im Westen stetig an Macht und Einfluss verliert, ihr Bildungsmonopol schon verloren hat. Religiöse Demagogie funktioniert auch nur noch sehr bedingt, Sünden und möglicher Zirn Gottes sehen gegen Wetter und Klimaapokalypse wenig beeindruckend aus, eher sehr reaktionär und „weltfremd“. Kein Wunder, dass auch Kirche auf die Klimasaga aufspringt, um so ihren Untergang in die Bedeutungslosigkeit zumindest zu verlangsamen.
      Damit ist das uralte Spielfeld um irdische Macht neu gemischt. Wie immer geht’s um Geld und Macht, Eliten und Massen und um Strategien, wie Wenige es hinbekommen, die Massen zu steuern und zu ihrem Vorteil auszunehmen. Der Klassiker „Steuern“ bleibt bei uns im Westen erste Wahl, gefolgt von Verboten und sonstigen Gesetzen, die die Massen und ihre wirtschaftlichen und informellen Möglichkeiten regelmäßig immer weiter einschränken.
      An freien und wirtschaftlich autarken Bürgern haben weder weltliche noch geistige Eliten ein gesteigertes Interesse, weil es sie entweder überflüssig macht oder zumindest ihren Einfluss massiv einschränkt. Die alte Symbiose aus Adel und Priesterschaft findet vielleicht aktuell ihre Erben in Superreiche und Klimaaktivisten.
      Deren Interessen hatten und haben viele Schnittstellen und wie immer sollten sich die Massen nicht zu sehr darüber (die Segnungen der schönen neuen Netzwelt und den Weisheiten der Klimaaktivisten) freuen, denn die Interessen der „Normalos“ interessieren diese neue Eliten-Kasten wenig bis gar nicht.

  6. Das größte Problem des Sozialismus, Kommunismus ist die Individualität des Menschen, des Einzelnen. Die Bedrüfnisse und Prioritäten jedes einzelnen Individuums, man kann sagen im gesamten Reiche der Säugetiere, sind zutiefst unterschiedlich! Daran scheitert letzendlich jeder Versuch der Gleichmacherei. Die Menschen werden sich immer der Ideologie entziehen und ihren eigenen Weg suchen, ihre Lebensphilosphie zu verwirklichen. Zudem ist es die Tragik der Allmende, dass niemand mehr Verantwortung trägt. Damit ist der Niedergang jeder Form des Kommunismus garantiert. Die Geschichte ist schon mit genügend solcher Untergänge gespickt.
    Zuletzt bin ich noch stark der Meinung, dass zu den Verfechtern de Sozialismus vor allem diejenigen Individuen gehören, die gerne auf Kosten der Mitmenschen ihren Lebensunterhalt bestreiten.

  7. Anscheinend habe ich nicht genug Allgemeinbildung, um dem Artikel folgen zu können. Ich habe ohne ausführliches Googeln keine Ahnung, wie sich der Sozialismus von Igor Schafarewitsch definiert. Was ist chiliastischen Sozialismus und was ist Staatssozialismus. Und damit kann ich auch dem „Sozialismus“ nicht nur durch die europäische Geschichte, sondern durch die Geschichte bis in China nicht folgen. Dafür soll ich glauben, dass Luther sozialistisch getragen war? Schade.

  8. Der These vom Luthertum als einem „Sozialismus light“ vermag ich nicht zu folgen, hat es doch mit Luthers „Zwei-Reiche-Lehre“ einer Sakralisierung und Überhöhung der Politik einen wirksamen Riegel vorgeschoben. Nicht umsonst war und ist Luther unter Linken einer der meistgehassten Theologen überhaupt, dem man sein „obrigkeitsstaatliches“ Verhalten während des Bauernkriegs nie verziehen hat.

    • Dass das Luthertum das erste Mal den Sozialismus hoffähig machen konnte, vermutete ich schon lange! Sozialismus ist definiert durch den ideologischen Zwang. Der Hass auf Luther durch die heutigen Sozialisten kann ich nicht nachvollziehen. Gerade die evangelische Kirche in Deutschland ist doch der Träger des neuen Sozialismus, man brauche die Entwicklung der letzten Jahre doch nur ansehen. Selbst Merkel stammt aus diesem Dunstkreis.

  9. Ein sehr interessanter Beitrag, auf dessen Fortsetzung ich gespannt bin.
    Der historische Bogen ist faktisch unendlich lang, prägt die ganze bekannte Zeit westlicher Kukturen, von der vorchristlichen Antike bis heute.
    Und insbesondere das Christentum allgemein sollte politische Form von Religion nicht unterschätzt werden. Nicht umsonst gelang es erstaunlich reibungslos, dieses zur offiziellen römischen Staatsreligion zu erklären und die alte Vielgötterei der Römer (und Germanen, Griechen etc) zu verdrängen. Das Versprechen von Lohn für gottgefälliges Leben nach dem Tod macht irdisches Elend und irdische Ungerechtigkeit scheinbar erträglicher und ein Gott als Wegweiser dorthin ist schlicht intellektuell einfacher, als ganze Götterfamilien und Gesellschaften, die sich erstaunlich menschlich verhalten.
    Das Konzept Gott als Projektion irdischer Unzulänglichkeiten ist offensichtlich alt und sehr wichtig, mit den Wirkungen des Lebens auf Erden irgendwie klarzukommen.
    Und je besser dieses Konzept geeignet ist, Gesellschaft, Kultur und Zusammenleben zu strukturieren, umso stabiler und Dauerhafter wird es sein.
    Wir Westler haben zu großen Teilen Gott als Sinnbild des Glaubens an höhere Mächte, die unser Schicksal lenken, mildern oder später entlohnen verloren, vergessen oder überwunden. Unsere muslimischen Mitbürger offensichtlich noch nicht, aber auch in dieser Gemeinschaft sägt die Moderne, die Säkularisierung, die Aufklärung oder wie auch immer man den Trend nennen möchte.
    Aber auch dieser „Zeitgeist“ ist wie dargestellt nicht neu. Christliche Häretiker sind eigentlich kein bisschen überraschend, da sich eine Grundthese Jesu eben sehr lange nicht bewahrheitete: das baldige Kommen des Reich Gottes, das jüngste Gericht, mit der Beseitigung aller irdischen Machtstrukturen! Dieses Reich Gottes, als totale Machtstruktur, totale göttliche Machtstruktur läßt seit gut 2000 Jahren auf sich warten.
    Und ebenso lange müssen sich alle Gesellschaften oder Kulturen irgendwie doch menschlich organisieren und strukturieren, kein Gott hat den Menschen diese Last bislang abgenommen, das Paradies auf Erden etabliert und regiert seit dem selbst, weder im Morgenland, dem Abendland noch auf den Osterinseln.
    Auf dieses Faktum können jetzt schon viele Generationen moderner Menschen inklusive ihrer primären Kulturerinnerung durch Bücher (heute digitale Schriften) zurückblicken und wenig spricht dafür, dass morgen oder übermorgen eine irdische, göttliche Regentschaft beginnt. Vermutlich ist eine extraterrestrische Machtübernahme durch irgendwelche Marsmänner oder ITs realistischer, als ein baldiges, göttliches Himmelreich auf Erden.
    Und das kann man kulturell durchaus als Problem ansehen, wenn man anerkennt, dass Zusammenleben großer Menschenmengen irgendetwas braucht, was man gemeinsame Identität, Sinnstiftung oder Konzept nennen könnte.
    Und soll das irdische Leben, unsere Realität, viel Individualismus dulden, muß die Klammerwirkung der Kultur umso stärker sein, sonst zerfallen die Gesellschaften schlicht früher oder später in Millionen Nussschalen-Kaiserreiche der Individuen, in denen jeder für sich Gott, Kaiser und König ist.
    Und zumindest bereits „herrschende Klassen“, Gruppen oder Eliten haben sicherlich keinerlei Interesse daran, ihre irdische Macht, Privilegien und sonstige Vorteile an eine diffuse Allgemeinheit abzugeben, Gott hin oder her.
    Und das führt zu den immer gleichen Realitäten, mit welchen Göttern, Ideologien oder Konzepten auch immer: manche wollen immer etwas gleicher als die Gleichen sein, werden oder bleiben. Ob man sie Machthaber, Regenten, König, Staatsrat, Papst oder Kanzler nennt, ist dabei eigentlich völlig gleichgültig. Funktional bleibt es immer dabei, das Wenige für den großen Rest der Massen sagen, wo es langgeht, was der Spaß kostet und das es auf Erden keine gesundheitsfördernde Idee ist, das real existierende Machtgefüge in Frage zu stellen.
    Und das real existierende Machtgefüge wird in allen Staaten der Welt, seit immer und durch alle Epochen primär durch Waffen und Armeen in der Hand der regierenden Wenigen geklärt.
    Und unsere Geschichte ist voll von Machtwechseln, aber ganz leer bezüglich Epochen, in denen keinerlei Machtstruktur (Wenige herrschen über Viele) existierte. Was irgendwie Fortschritt oder Revolution genannt wird, wechselt nur die stets kleine Gruppe der Machthaber aus, ändert aber am Ergebnis für die breite Masse der Machtlosen oft bis immer herzlich wenig. Natürlich haben sich Gesellschaften durch den technischen Fortschritt stark verändert, meist weg von von mehr oder weniger reinen Agrargesellschaften, in denen die Meisten auf Feldern arbeiten mußten, um sich und die Mitbürger zu ernähren. Diese Normalität prägte auch Uns bis zur sog. Industrialisierung, in deren Folge Proletariat entstand und Städte wichtig wurden, da Fabriken und Büros eben dort entstanden, in und um Städte.
    Wohlstand brachte Komfort und gewisse Feiheiten, aber spätestens bei den Steuern ist Schluß mit Lustig (und Freiheit).
    Selbst die liberalste Demokratie duldet es nicht, dass irgendjemand grad keine Lust zum Steuerzahlen hat und das Geld lieber seinen Kindern gibt oder selbst verbraucht. Und nur sehr wenige Ländern können es sich (zb wegen Ölreichtum) leisten, auf irgendeine Steuer auf Arbeitstätigkeit zu verzichten, weil die herrschenden Strukturen genügend eigene Einkünfte generieren können, wie zb die „Scheichstaaten“. Allerdings funktioniert das auch nur in einer Form modernen Absolutismus, sprich nicht als Demokratie und schon gar nicht in armen Ländern, ohne märchenhafte Bodenschätze. Bei uns oder den USA oder Russland oder China etc verlangen alle herrschenden Klassen, Regenten, Parteien, „Hauptsstädte“ oder wie auch immer, ihren Tribut in Form von Steuern von den Massen, den funktional Beherrschten.
    Und wenig bis nichts sichert dieses Gefüge besser, als eine starke Zentralherrschaft, ein starker „Bund“, ein allmächtiges Washington, Moskau oder Peking, eben ein allzuständiger „Staat“.
    Und jede Variante von „Sozialismus“ fordert den totalzuständigen Staat, der alle und Jeden in allen Lebensbereiche regulieren und besteuern kann, natürlich auch die modernste Variante von Sozialismus: der „Klimastaat“. Dessen totalen Anspruch erleben wir mittlerweile tagtäglich und immer ungeschminkter.
    Mögen die Wortgirlanden sehr dem Zeitgeist folgen, möge man Gott durch Klima oder Klassenlose Gesellschaft austauschen, wichtig ist für die herrschenden Wenigen nur, was zur Lenkung der Massen funktioniert, natürlich nach deren Pfeife, der Pfeife der Wenigen. Welche Geschichte auch immer erzählt oder versucht wird, sie mißt sich immer am Ergebnis, ihrem Funktionieren.
    Was mehr Macht aka Geld in den Machtbereich der Wenigen bringt, ist gut, funktioniert. Je dauerhafter und grundsätzlicher, umso besser. In diesem funktionalen Verständnis ist Sozialismus für Herrschende stets gut, die nicht auf den Luxus absoluter Macht qua Geburt oder Feudaler Kaste zurückgreifen können, irgendwie die Fassade der Mitsprache aufrecht erhalten müssen, aber dennoch faktisch absolut, zentral und ungestört herrschen wollen. Darin unterscheiden sich Washington, Brüssel, Moskau oder Peking heute nur noch graduell, durch mehr oder weniger Achtung der Rechte der Beherrschten. Das große Trends in Richtung immer mehr Kontrolle, Überwachung, staatliche Einmischung etc. gehen, grade im angeblich so liberalen Westen, können nur rettungslos Optimisten leugnen.
    Insbesondere die „Klimaerzählung“ und angebliche Schutzmaßnahmen zugunsten sog Minderheiten führen zu immer mehr Rechte an den Staat, mehr Zentralisierung, mehr Steuerlast, weniger „Bürgerrechte“ für die Massen usw., was man schlicht totalitäre, antidemokratische Trends nennen könnte. Und nichts ist typischer für „Sozialismus“: sein Totalanspruch, seine Unvereinbarkeit mit starken Abwehrrechten in den Händen der faktisch machtlosen Bürger, Massen, seine strukturelle „Besserwisserei“ der Wenigen, der irgendwie „Erleuchteten“, die den irgendwie blöden Herdentieren sagen, wo ihr Glück auf Erden auf sie wartet.
    Versprach der klassische Sozialismus den Massen die klassenlose Gesellschaft und Reichtum für,jeden, indem man den Reichen alles wegnimmt und deren Quellen ihres Reichtums „vergesellschaftet“, verspricht der Klimasozialismus allen die Rettung der Welt vor irgendeiner behaupteten Klimahölle. Und die Retter stehen schon Schlange, egal wie wenig Ahnung sie von Klima, Naturwissenschaften, Physik etc. besitzen, aber zum Trost besitzen sie jede Menge Machtgespür und viel Phantasie, was man mit all den lustigen Steuereinnahmen anstellen kann, könnte und sollte, wenn man sie den blöden Massen erst einmal abgepresst hat. Fahrradwege in Peru klingen toll, 17 verschiedene Toiletten für 69 erfunden Geschlechter natürlich auch, der Singsang ist heute dank „Staatsfunk“ und Internet in aller Ohren. Nichts ist zu absurd, solange es funktioniert, also dem bestehenden Herrschaftssystem dient. In Parteienstaaten halt den herrschenden Parteien dient, in Monarchien oder sonstigen Staatsformen halt den dortigen Eliten dient. Und „Klima“ dient fast allen herrschenden Eliten, weshalb sich über UN oder WEF oder sonstige Machtclubs schnell alle einig wurden, dass Klima ganz wichtig und politische sehr nützlich sei.
    Und nirgendwo erodieren alte Bürgerrechte und bürgerliche Errungenschaften aus vordemokratischen Zeiten heftiger, als in unserem, demokratischen Westen – wegen Klima, sog Rassismus, sog Feminismus, sog Hatespeech etc pp. Die Wortgirlanden haben immer tolle Namen, nur führen sie immer zu den gleichen, schlechten Resultaten: mehr Abbau bürgerlicher Rechte, mehr Macht an „Zentralregierungen“, mehr Steuern/Abgaben etc.
    Ob irgendein „neues Gesetz“ wirklich dem Klima oder irgendeiner angeblich unterdrückten Gruppe hilft, wird weder breit diskutiert noch hinterfragt, noch objektiv evaluiert und schon gar nicht zurückgenommen, falls es sich als Flop oder Fatamorgana erwiesen hat.
    Mehr Rechte an die Bürger oder weniger Steuereinnahmen an Wasserkopfstaaten sind das moderne Teufelszeug, und wird auch kaum noch von Parteien gefordert.
    Denn wer (schlecht getarnte) Sozialisten arbeitslos machen oder ihnen das Geld anderer Leute wegnehmen will, ist halt Nazi, Kapitalist oder sonstiger Unmensch, jedenfalls kein „Guter“ (Genosse).
    Und es ist auch kein echter Widerspruch, daß heute selbst Superreiche wie Gates oder Zuckerberg (uvm) die Klimasaga fördern, die den Massen viel Geld wegnimmt und den Zentralregierungen immer mehr Macht zuschanzt – genau das ist das, was Superreiche Superreiche gemacht hat, sei es über monopolistische Betriebssysteme, soziale Netzwerke oder Internethandel, das Wallstreetsystem staatlich geregelter Geldflüsse, Investitions oder Sparmöglichkeiten, dem zentralisierten Gesundheitswesen und der staatlich gelenkten Wohlfahrt. Strukturell und funktional gibt es da keine wesentlichen Dissonanzen zwischen Politikern oder Superreichen, solange der Rubel in die richtige Richtung rollt, in die Hände der Wenigen und die Massen es hinnehmen, geschröpft und in Schach gehalten zu werden. Und damit sie sich nicht gegen die Wenigen effektiv organisieren, manipuliert man deren Kommunikation (heute über das Internet), streut Zwietracht durch Sinnlos-Themen wie Pronomen oder mikroskopische „Minderheiten“-Anliegen etc, die wie immer den hübschen Nebeneffekt besitzen, die Allzuständigkeit der Zentralregierungen auszubauen, Jobs (natürlich nur für Genossen) in der Staatsblase verteilen zu können, Steuern erhöhen zu können etc.
    Kurzum: das alte, sehr schmutzige Spiel um Machterhalt, Geld etc, nur in einer halbwegs neuen Verpackung…

    • „das alte, sehr schmutzige Spiel um Machterhalt, Geld etc“ ist also Sozialismus?

      • Im Kern ja – nur die Herrschaftsverhältnisse bzw Eliten werden ausgetauscht, aber nicht aufgelöst.
        Ebenso die Besitzverhältnisse, die von privat an den Staat wechseln, aber natürlich nicht an die Bevölkerung. „Volkseigener Betrieb“ war insofern nur Etikettenschwindel für „staatlicher“ Betrieb, dessen Erträge an den Staat flossen, statt an Alteigentümer oder Aktionäre.
        Allerdings flossen später kaum noch Erträge, weil „Staat“ regelmäßig nicht „Unternehmer“ kann. Daher verfielen nicht nur die Erträge der verstaatlichten Unternehmen, sondern die ganze Infrastruktur nebst Bausubstanz, im ganzen „real existierenden“ Sozialismus.
        Unsere alte Mischform aus Freiheit und Staat war lange sehr erfolgreich, nur dürften wir an einem Kippunkt angelangt sein, an dem zuviel Staat (Sozialismus mit Elementen von Freiheit) sowohl technischen Fortschritt als auch Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ruiniert, was etwas verzögert den Wohlstand der Bevölkerung ebenfalls spürbar mindern wird.
        Grüne „Klima-Planwirtschaft“ trägt ebenfalls in sich alle Elemente von „Sozialismus“ und kann nicht „frei“ gedacht werden, weder mit politischen noch ökonomischen Alternativen. Und ob der Grüne Sozialismus für die Bevölkerung ein schöner wird, darf jetzt schon mit 1000 guten Gründen bezweifelt werden.

  10. Ein sehr interessanter Beitrag, auf dessen Fortsetzung ich gespannt bin.
    Der historische Bogen ist faktisch unendlich lang, prägt die ganze bekannte Zeit westlicher Kukturen, von der vorchristlichen Antike bis heute.
    Und insbesondere das Christentum allgemein sollte politische Form von Religion nicht unterschätzt werden. Nicht umsonst gelang es erstaunlich reibungslos, dieses zur offiziellen römischen Staatsreligion zu erklären und die alte Vielgötterei der Römer (und Germanen, Griechen etc) zu verdrängen. Das Versprechen von Lohn für gottgefälliges Leben nach dem Tod macht irdisches Elend und irdische Ungerechtigkeit scheinbar erträglicher und ein Gott als Wegweiser dorthin ist schlicht intellektuell einfacher, als ganze Götterfamilien und Gesellschaften, die sich erstaunlich menschlich verhalten.
    Das Konzept Gott als Projektion irdischer Unzulänglichkeiten ist offensichtlich alt und sehr wichtig, mit den Wirkungen des Lebens auf Erden irgendwie klarzukommen.
    Und je besser dieses Konzept geeignet ist, Gesellschaft, Kultur und Zusammenleben zu strukturieren, umso stabiler und Dauerhafter wird es sein.
    Wir Westler haben zu großen Teilen Gott als Sinnbild des Glaubens an höhere Mächte, die unser Schicksal lenken, mildern oder später entlohnen verloren, vergessen oder überwunden. Unsere muslimischen Mitbürger offensichtlich noch nicht, aber auch in dieser Gemeinschaft sägt die Moderne, die Säkularisierung, die Aufklärung oder wie auch immer man den Trend nennen möchte.
    Aber auch dieser „Zeitgeist“ ist wie dargestellt nicht neu. Christliche Häretiker sind eigentlich kein bisschen überraschend, da sich eine Grundthese Jesu eben sehr lange nicht bewahrheitete: das baldige Kommen des Reich Gottes, das jüngste Gericht, mit der Beseitigung aller irdischen Machtstrukturen! Dieses Reich Gottes, als totale Machtstruktur, totale göttliche Machtstruktur läßt seit gut 2000 Jahren auf sich warten.
    Und ebenso lange müssen sich alle Gesellschaften oder Kulturen irgendwie doch menschlich organisieren und strukturieren, kein Gott hat den Menschen diese Last bislang abgenommen, das Paradies auf Erden etabliert und regiert seit dem selbst, weder im Morgenland, dem Abendland noch auf den Osterinseln.
    Auf dieses Faktum können jetzt schon viele Generationen moderner Menschen inklusive ihrer primären Kulturerinnerung durch Bücher (heute digitale Schriften) zurückblicken und wenig spricht dafür, dass morgen oder übermorgen eine irdische, göttliche Regentschaft beginnt. Vermutlich ist eine extraterrestrische Machtübernahme durch irgendwelche Marsmänner oder ITs realistischer, als ein baldiges, göttliches Himmelreich auf Erden.
    Und das kann man kulturell durchaus als Problem ansehen, wenn man anerkennt, dass Zusammenleben großer Menschenmengen irgendetwas braucht, was man gemeinsame Identität, Sinnstiftung oder Konzept nennen könnte.
    Und soll das irdische Leben, unsere Realität, viel Individualismus dulden, muß die Klammerwirkung der Kultur umso stärker sein, sonst zerfallen die Gesellschaften schlicht früher oder später in Millionen Nussschalen-Kaiserreiche der Individuen, in denen jeder für sich Gott, Kaiser und König ist.
    Und zumindest bereits „herrschende Klassen“, Gruppen oder Eliten haben sicherlich keinerlei Interesse daran, ihre irdische Macht, Privilegien und sonstige Vorteile an eine diffuse Allgemeinheit abzugeben, Gott hin oder her.
    Und das führt zu den immer gleichen Realitäten, mit welchen Göttern, Ideologien oder Konzepten auch immer: manche wollen immer etwas gleicher als die Gleichen sein, werden oder bleiben. Ob man sie Machthaber, Regenten, König, Staatsrat, Papst oder Kanzler nennt, ist dabei eigentlich völlig gleichgültig. Funktional bleibt es immer dabei, das Wenige für den großen Rest der Massen sagen, wo es langgeht, was der Spaß kostet und das es auf Erden keine gesundheitsfördernde Idee ist, das real existierende Machtgefüge in Frage zu stellen.
    Und das real existierende Machtgefüge wird in allen Staaten der Welt, seit immer und durch alle Epochen primär durch Waffen und Armeen in der Hand der regierenden Wenigen geklärt.
    Und unsere Geschichte ist voll von Machtwechseln, aber ganz leer bezüglich Epochen, in denen keinerlei Machtstruktur (Wenige herrschen über Viele) existierte. Was irgendwie Fortschritt oder Revolution genannt wird, wechselt nur die stets kleine Gruppe der Machthaber aus, ändert aber am Ergebnis für die breite Masse der Machtlosen oft bis immer herzlich wenig. Natürlich haben sich Gesellschaften durch den technischen Fortschritt stark verändert, meist weg von von mehr oder weniger reinen Agrargesellschaften, in denen die Meisten auf Feldern arbeiten mußten, um sich und die Mitbürger zu ernähren. Diese Normalität prägte auch Uns bis zur sog. Industrialisierung, in deren Folge Proletariat entstand und Städte wichtig wurden, da Fabriken und Büros eben dort entstanden, in und um Städte.
    Wohlstand brachte Komfort und gewisse Feiheiten, aber spätestens bei den Steuern ist Schluß mit Lustig (und Freiheit).
    Selbst die liberalste Demokratie duldet es nicht, dass irgendjemand grad keine Lust zum Steuerzahlen hat und das Geld lieber seinen Kindern gibt oder selbst verbraucht. Und nur sehr wenige Ländern können es sich (zb wegen Ölreichtum) leisten, auf irgendeine Steuer auf Arbeitstätigkeit zu verzichten, weil die herrschenden Strukturen genügend eigene Einkünfte generieren können, wie zb die „Scheichstaaten“. Allerdings funktioniert das auch nur in einer Form modernen Absolutismus, sprich nicht als Demokratie und schon gar nicht in armen Ländern, ohne märchenhafte Bodenschätze. Bei uns oder den USA oder Russland oder China etc verlangen alle herrschenden Klassen, Regenten, Parteien, „Hauptsstädte“ oder wie auch immer, ihren Tribut in Form von Steuern von den Massen, den funktional Beherrschten.
    Und wenig bis nichts sichert dieses Gefüge besser, als eine starke Zentralherrschaft, ein starker „Bund“, ein allmächtiges Washington, Moskau oder Peking, eben ein allzuständiger „Staat“.
    Und jede Variante von „Sozialismus“ fordert den totalzuständigen Staat, der alle und Jeden in allen Lebensbereiche regulieren und besteuern kann, natürlich auch die modernste Variante von Sozialismus: der „Klimastaat“. Dessen totalen Anspruch erleben wir mittlerweile tagtäglich und immer ungeschminkter.
    Mögen die Wortgirlanden sehr dem Zeitgeist folgen, möge man Gott durch Klima oder Klassenlose Gesellschaft austauschen, wichtig ist für die herrschenden Wenigen nur, was zur Lenkung der Massen funktioniert, natürlich nach deren Pfeife, der Pfeife der Wenigen. Welche Geschichte auch immer erzählt oder versucht wird, sie mißt sich immer am Ergebnis, ihrem Funktionieren.
    Was mehr Macht aka Geld in den Machtbereich der Wenigen bringt, ist gut, funktioniert. Je dauerhafter und grundsätzlicher, umso besser. In diesem funktionalen Verständnis ist Sozialismus für Herrschende stets gut, die nicht auf den Luxus absoluter Macht qua Geburt oder Feudaler Kaste zurückgreifen können, irgendwie die Fassade der Mitsprache aufrecht erhalten müssen, aber dennoch faktisch absolut, zentral und ungestört herrschen wollen. Darin unterscheiden sich Washington, Brüssel, Moskau oder Peking heute nur noch graduell, durch mehr oder weniger Achtung der Rechte der Beherrschten. Das große Trends in Richtung immer mehr Kontrolle, Überwachung, staatliche Einmischung etc. gehen, grade im angeblich so liberalen Westen, können nur rettungslos Optimisten leugnen.
    Insbesondere die „Klimaerzählung“ und angebliche Schutzmaßnahmen zugunsten sog Minderheiten führen zu immer mehr Rechte an den Staat, mehr Zentralisierung, mehr Steuerlast, weniger „Bürgerrechte“ für die Massen usw., was man schlicht totalitäre, antidemokratische Trends nennen könnte. Und nichts ist typischer für „Sozialismus“: sein Totalanspruch, seine Unvereinbarkeit mit starken Abwehrrechten in den Händen der faktisch machtlosen Bürger, Massen, seine strukturelle „Besserwisserei“ der Wenigen, der irgendwie „Erleuchteten“, die den irgendwie blöden Herdentieren sagen, wo ihr Glück auf Erden auf sie wartet.
    Versprach der klassische Sozialismus den Massen die klassenlose Gesellschaft und Reichtum für,jeden, indem man den Reichen alles wegnimmt und deren Quellen ihres Reichtums „vergesellschaftet“, verspricht der Klimasozialismus allen die Rettung der Welt vor irgendeiner behaupteten Klimahölle. Und die Retter stehen schon Schlange, egal wie wenig Ahnung sie von Klima, Naturwissenschaften, Physik etc. besitzen, aber zum Trost besitzen sie jede Menge Machtgespür und viel Phantasie, was man mit all den lustigen Steuereinnahmen anstellen kann, könnte und sollte, wenn man sie den blöden Massen erst einmal abgepresst hat. Fahrradwege in Peru klingen toll, 17 verschiedene Toiletten für 69 erfunden Geschlechter natürlich auch, der Singsang ist heute dank „Staatsfunk“ und Internet in aller Ohren. Nichts ist zu absurd, solange es funktioniert, also dem bestehenden Herrschaftssystem dient. In Parteienstaaten halt den herrschenden Parteien dient, in Monarchien oder sonstigen Staatsformen halt den dortigen Eliten dient. Und „Klima“ dient fast allen herrschenden Eliten, weshalb sich über UN oder WEF oder sonstige Machtclubs schnell alle einig wurden, dass Klima ganz wichtig und politische sehr nützlich sei.
    Und nirgendwo erodieren alte Bürgerrechte und bürgerliche Errungenschaften aus vordemokratischen Zeiten heftiger, als in unserem, demokratischen Westen – wegen Klima, sog Rassismus, sog Feminismus, sog Hatespeech etc pp. Die Wortgirlanden haben immer tolle Namen, nur führen sie immer zu den gleichen, schlechten Resultaten: mehr Abbau bürgerlicher Rechte, mehr Macht an „Zentralregierungen“, mehr Steuern/Abgaben etc.
    Ob irgendein „neues Gesetz“ wirklich dem Klima oder irgendeiner angeblich unterdrückten Gruppe hilft, wird weder breit diskutiert noch hinterfragt, noch objektiv evaluiert und schon gar nicht zurückgenommen, falls es sich als Flop oder Fatamorgana erwiesen hat.
    Mehr Rechte an die Bürger oder weniger Steuereinnahmen an Wasserkopfstaaten sind das moderne Teufelszeug, und wird auch kaum noch von Parteien gefordert.
    Denn wer (schlecht getarnte) Sozialisten arbeitslos machen oder ihnen das Geld anderer Leute wegnehmen will, ist halt Nazi, Kapitalist oder sonstiger Unmensch, jedenfalls kein „Guter“ (Genosse).
    Und es ist auch kein echter Widerspruch, daß heute selbst Superreiche wie Gates oder Zuckerberg (uvm) die Klimasaga fördern, die den Massen viel Geld wegnimmt und den Zentralregierungen immer mehr Macht zuschanzt – genau das ist das, was Superreiche Superreiche gemacht hat, sei es über monopolistische Betriebssysteme, soziale Netzwerke oder Internethandel, das Wallstreetsystem staatlich geregelter Geldflüsse, Investitions oder Sparmöglichkeiten, dem zentralisierten Gesundheitswesen und der staatlich gelenkten Wohlfahrt. Strukturell und funktional gibt es da keine wesentlichen Dissonanzen zwischen Politikern oder Superreichen, solange der Rubel in die richtige Richtung rollt, in die Hände der Wenigen und die Massen es hinnehmen, geschröpft und in Schach gehalten zu werden. Und damit sie sich nicht gegen die Wenigen effektiv organisieren, manipuliert man deren Kommunikation (heute über das Internet), streut Zwietracht durch Sinnlos-Themen wie Pronomen oder mikroskopische „Minderheiten“-Anliegen etc, die wie immer den hübschen Nebeneffekt besitzen, die Allzuständigkeit der Zentralregierungen auszubauen, Jobs (natürlich nur für Genossen) in der Staatsblase verteilen zu können, Steuern erhöhen zu können etc.
    Kurzum: das alte, sehr schmutzige Spiel um Machterhalt, Geld etc, nur in einer halbwegs neuen Verpackung…

  11. Viele interessante Aspekte, wenn auch manche überspitzt, manche aus dem Zusammenhang gerissen.

    Wie Sie richtig erkennen: Kein Mensch lebt ohne Weltanschauung. Diese ensteht aus Einflüssen in der frühen Kindheit: Eltern, Staat, Schule, Kirche, Literatur, Medien, günstigenfalls ergänzt aus der eigenen Lebenserfahrung.

    Sich als Heide zu bezeichnen, wenn der Glaube an die Überlegenheit der eigenen Weltanschauung so groß ist, dass man sie als die einzig wahren Kulturbringer ansieht, da krümmt sich mir dann doch der Zehnagel.

    Unter den Egomanen war Goethe kein kleiner, und die Sicht auf die Antike ist aus 2000 Jahren Entfernung (und durch die Brille des humanistischen Literatur-Curiculums) reichlich verklärt.

    Lesen Sie mal etwas darüber, wie in Pompeji das Verbrechen herrschte – und wie man mangels eines (vom Volke ausgehenden) staatlichen Gewaltmonopols zu Selbstjustiz greifen oder sich verbarrikadieren musste.

    Nein, Kulturbringer sind m.E. diejenigen, die sich das beste aller Traditionen und Erkenntnisse bewahren, und die unseren und technologischen Fortschritt täglich erweitern – und zwar in einer Demut gegenüber der eigenen Erkenntnisfähigkeit, wie sie nur aus einem ehrlichen Studium der Vergangenheit und und dem Respekt vor fremden Wertesystemen erwachsen kann.

    Und unter Bewahrung und Wertschätzung dessen, was wir als die „Schöpfung“ oder profaner die „Natur“ bezeichnen.

    Zu jedem aufgeklärten Glauben gehört auch der Zweifel. Insofern Danke für Ihre obigen Zitate und Anmerkungen.

  12. Besser als der Begriff des Sozialismus wäre m.E. der der (nahen) Endzeiterwartungen, wenn ich das ganze in der Geschichte sehen will. Der Sozialismus als gesellschaftliches Modell ist doch sehr an die Industrialisierung gebunden, mit der die Produktivität enorm anstieg und die Möglichkeit von Wohlstand für alle real zu werden schien. Die wichtigsten Unterscheidungskriterien für alle gesellschaftlichen Bewegungen und Modelle sind m.E. Freiheit und Individuum (Markt) oder Gleichheit und Kollektiv (Plan) als Leitstern, was ganz grob Rechts oder Links entspricht. Was ist im Sinne der Wohlstandsfrage effektiver? Das ist die Frage.

  13. Für jemandem mit einem Hammer sieht jedes Problem aus wie ein Nagel…- nein im Ernst, wenn der Sozialismus schon nicht von Marx erfunden wäre, eine tiefere Verbindung zur menschlichen Natur wäre doch sehr naheliegend und zwar in Form des Neides. Hierhinein passt von Nietzsches Sklavenmoral bis zur Beseitigung der Kulaken, die es wagten immerhin wenigstens noch ein Schwein oder eine Kuh im Stall zu haben, alles auch der Fromme und allen weltlichen Besitz bei anderen verabscheuende Mönch Savonarola.Und die Anfänge? Gott nahm Kains Opfer nicht an, worauf dieser den Abel (vgl.zufällig engl. abel, ability) erschlägt. Jordan Peterson hat auf diesen Zusammenhang zwischen Neid und Sozialismus als Kultur des Neides schon 2016 hingewiesen.

  14. Sozialismus kurz auf einen Nenner gebracht, ist der Kampf zwischen arm und reich und die Vertreter dieser Klasse halten die Fahne ihrer Interesssen solange hoch, bis sie selbst an der Spitze stehen um dann das Verhalten des Gegners anzunehmen und teilen sich sogar noch die Nüßchen, sehr zum Schaden ihrer Klientel, was man heutzutage wieder in aller Deutlichkeit zu sehen bekommt.

  15. Der Unterschied zwischen den euopäischen und dem asiatischen Sozialismus ist wohl folgender:
    Dadurch das in Europa mehr das Individuum geachtet wird als die Gemeinschaft fällt es schwerer den Sozialismus durchzusetzen. Man versucht es zwar immer wieder aber die Folgen sind immer die selben da sich der gemeine Westler, wohl auch durch die Aufklärung, immer noch als Person begreift und nicht als ein Teil des Staates.
    Anders dagegen die Aisaten.
    Dort begreift man sich eher als Kollektiv. Selbst in Japan oder Korea wird die Firma also das Kollegtiv höher bewertet als die Familie. In China kommt noch das Staatskollegtiv dazu. Das Individuum ist nichts denn die Partei(China), die Firma stehen immer über dir.
    Was noch dazu kommt:
    Der Sozialismus braucht immer einen Anführer (Stalin, Mao,Habeck?) und eine Parole. Nur wer es schaft als Anführer mit einer guten Parole die Massen hinter sich zu vereinen kann sein System auch durchsetzen.
    Da aber hier im Westen der Kollegtivismus nicht sehr hoch gehalten wird ist auch der Sozialismus jedesmal zum scheitern verurteilt.

    Bevor Fragen kommen: Ich arbeite weltweit im Tief- und Straßenbau und habe in den o.a. Ländern schon gearbeitet.

  16. Ein interessantes und schwieriges Thema. Die Probleme fangen schon bei der Definition von Sozialismus an.

    Die chiliastische Definition von Sozialismus ist zu schwammig, weil sie mehr oder weniger auf alle Staats- bzw. Herrschaftsformen zutrifft.

    Denn jede Staats- bzw. Herrschaftsform benötigt eine Legitimation. Und zwar eine, die hernach nicht mehr hinterfragt wird. Was der Philosoph von nebenan als Satz a priori bezeichnen würde. Da musste nicht erst Platon um die Ecke kommen, dieses grundlegende Konzept kannten auch schon die alten Ägypter und Babylonier. Der ideale Staat ist der, wo der Göttliche regiert und jeder auf seinem Platz sitzt.

    Schauen wir uns mal die sozialistischen Kernforderungen genauer an:

    • Abschaffung des Privateigentums
    • Zerstörung der Familie und deren Ersatz durch „freie Liebe”
    • Abschaffung der Religion zugunsten des Glaubens an eine Ideologie
    • Gemeinschaftlichkeit und Gleichheit, Unterdrückung jeglicher Individualität
    • Utopische Visionen von einer zu erschaffenden „neuen Welt“ und einem „neuen Menschen“
    • Zerstörung klassischer Hierarchien zugunsten eines bürokratischen Apparats weniger Auserwählter
    • Absolute Gewaltbereitschaft zur Bekämpfung jeglicher Opposition

    Wenn man verlangt, das sie alle kumulativ vorliegen, dann gab es noch nie in der Geschichte eine sozialistische Bewegung oder gar einen sozialistischen Staat.
    Wenn man hingegen einzelne Punkte herausgreift, dann wird man festellen, dass es noch nie eine Staats, Herrschafts- oder Gesellschaftsform ohne zumindest einen davon gab.

    Haderte nicht z.B. die frühe katholische Kirche selbst mit dem Konzept des Privateigentums? Check.
    Abschaffung der Religion zugunsten des Glaubens an eine Ideologie – wenn auch im religiösen Gewand? Check.
    (Religion ist gleich Ideologie. Der einzige Unterschied ist der Anknüfungspunkt, hier metapysisch, dort naturrechtlich. Lex aeterna versus lex naturalis. Läuft auf genau dasselbe hinaus. Es ist ein Satz a priori, hinterfragen verboten.)
    Gemeinschaftlichkeit und Gleichheit, Unterdrückung von Individualität? Check.
    Utopische Visionen von einer neuen Welt und neuen Menschen? Check.
    Zerstörung klassischer Hierarchien zugunsten eines bürokratischen Apparats weniger Auserwählter? Check.
    Absolute Gewaltbereitschaft zur Bekämpfung jeglicher Opposition? Check.
    Bloß die freie Liebe fehlt.

    Alle sogenannten Ketzerbewegungen, Katharer, Albigenser und wie sie alle heißen, waren Fleisch vom Fleische der Kirche. Das Problem ist schlicht, dass wer nach allen Seiten offen ist, der ist nicht ganz dicht. Spaß.
    Der Punkt ist: Alle sind gleich keiner. Wenn alle Christen sind, ist es keiner. Es muss schon eine Grenze geben, ein drinnen und ein draußen. Und dann gibt es eben Ränder. Und daraus folgt… Nun, Umberto Eco lässt das seinen William von Baskerville in Der Name der Rose recht gut erklären.

    Insofern jedenfalls war Luthers sozialistische Revolution keineswegs die erste erfolgreiche im Westen. Die erste war dann wohl eher die katholische Kirche selbst.
    Andererseits, das römische Kaisertum wäre der schwammigen Definition gemäß wohl auch Sozialismus gewesen…
    Demnach gäbe es auch gar keine Konservativen, es sei denn, das Wort bezeichnet bloß einen Sozialisten von gestern.

    Ich verstehe, was mit chiliastischer Sozialismus gemeint ist. Diese Definition des uralten Geistesgifts taugt aber nicht.
    Kollektivismus vielleicht? Aber auch das trifft es nicht ganz.

    Zu China:

    „scheint das ab der Ära Deng Xiaoping etablierte System sich einem Staatssozialismus anzunähern, der eher den autokratischen Bürokratien des alten China entspricht, als den im Westen üblichen Kompromissen.“

    „So scheint das gegenwärtige chinesische Modell, nachdem es die härtesten ideologischen Bürden der frühen Revolution abgelegt hat, eher auf Modelle des Staatssozialismus zurückzugreifen, die bereits vor Tausenden von Jahren in den alten chinesischen Kulturen existierten.“

    Ganz genau. Wenn China sozialistisch ist, dann in dem Sinne, wie es das schon immer war.
    China war und ist seit jeher ein bürokratisches(!) System. Das hat zwei Ursachen: Erstens die grundsätzlich eher kollektivistische Prägung Asiens. Der Westen ist dagegen eher individualistisch. Zweitens die schiere Bevölkerungsdichte.
    China besitzt heute die Machstruktur des klassischen westlichen Staatssozialismus a la UdSSR, eben weil diese sich nicht wesentlich von der traditionellen chinesischen Struktur unterscheidet.
    Es besitzt aber – anders als die Sowjetunion – keine marxistisch-sozialistische Wirtschaftsstruktur.
    Der Staat sagt den Firmen wo es langgeht, er leitet sie aber nicht. Nirgends gibt es soviele Milliardäre wie in China. China ist eine zutiefst kapiitalistische Wirtschaft. Denn auch Geschäft und Handel sind in der chenesischen Kultur tief verankert.

    Der pädophile Pudding namens Mao war noch nicht kalt, da war es mit dem Sozialismus im engeren Sinne (dem frei nach Marx) nämlich auch schon vorbei. Das alte Mandarin System war wieder da.
    Nur der Lack blieb marxistisch (bzw. maoistisch) sozialistisch – zwecks Legitimation. Rote Fahnen, Arbeiter-blabla, das Wort Kommunismus selbst. Altes System, neues Label.
    Die Uhr war wieder zurückgedreht, als hätte es Mao nie gegeben. Denn ob die Katze schwarz oder weiß ist, tut nichts zur Sache, Hauptsache, sie fängt Mäuse, wusste der Deng.

    • Ein paar wunderbare Gedanken zum Thema. Vielleicht können Sie meinen Ausführungen auch etwas abgewinnen, sobald diese freigeschaltet werden.
      Ich habe das Thema „Herrschaftssystem“ funktional beleuchtet, ohne Luhmanns Systemtheorie zu bemühen.
      Alle „Gedankengebäude“, nenn sie Ideologie oder Religion, die sich in der Nähe politischer, staatlicher Macht etablieren können, müssen scheinbar der staatlichen Macht nützlich sein, sie stärken und verstetigen und sie eben nicht bekämpfen. In diesem Sinne war das Christentum allen europäischen, weltlichen Herrschern sehr lange, sehr nützlich und heute ist es den demokratischen Herrschern aus Parteien sehr nützlich, irgendwas zu Klima, Gerechtigkeit oder Unterdrückung irgendwelcher Teilgruppen der Gesellschaft zu erzählen.
      Solange die Erzählung zum Machterhalt aka Wahlerfolg führt, ist sie gut, funktional gut. Wer keine Angst vor Wiederwahl oder Machtverlust haben muß, kann mit dem Thema Klima, Minderheiten etc. entspannter umgehen, vielleicht auch wesentlich rationaler, weil die eigene Macht eh gefestigt ist und keine neuen Angstgeschichten braucht.
      Auf das Funktionieren kommt es an, wenn Wenige über Viele „herrschen“ also bestimmen wollen, denn dummerweise brauchen die Wenigen immer die Massen, die für sie arbeiten, zahlen etc. Umgekehrt sind „Herrschende“ für die Massen eher leicht austauschbar, was von oben betrachtet als Gefahr angesehen werden muß und wird, seit immer. Daher dreht sich viel in der Politik um Kontrolle (der Massen) und möglichst effektive Unterdrückung von Aufmüpfigkeit, sobald sie für die stattlichen Strukturen existenzbedrohlich werden könnte.
      Damit lädt sich fast jedes Spannungsverhältnis auf Staat vs Bürger zurückführen, da kaum Bürger freiwillig Steuern zahlen, in den Krieg ziehen oder sich an Vorschriften halten, die sie belasten, wenn keine Strafe droht.
      Wer grade „den“ Staat darstellt und führt, kann variieren, aber seine „a priori“ Existenz nicht beseitigen. Sobald Anarchisten selbst die Macht im Staat erreichen konnten, sind sie die neue Herrschaftselite, was ein unlösbaren „ideologischen“ Konflikt darstellt.
      Kommunistische Kader wurden die Erben monarchistischer oder bürgerlicher Herrschaftseliten und haben ihren Genossen oft noch mehr abgenommen, als die Kapitalisten, wie heute unsere Demokratie uns Bürgern viel mehr abluchst, als römische Kaiser. Eine Deckelung der Steuer- und Abgabenlast zb per Grundgesetz ist natürlich obszön und würde sofort als Nazikram diffamiert, da ein guter (sozialistischer) Staat natürlich alles Geld der Welt an sich fordern darf.
      Staat als Freund zu denken ist jedenfalls irgendwas zwischen naiv und dumm, wenn man nicht zu den wenigen glücklichen Schweizern zählt, die die Idee Staat erstaunlich bürgerfreundlich hinbekommen haben. Und sind schon unsere aktuellen Versuche von „demokratischen Staat“ sehr mangelhaft, ist deren Steigerung (EU, UN etc) kaum von demokratischen Horror zu unterscheiden.

      • Ich denke, dass dieser Ihr Gedanke hier zentral ist:

        „Auf das Funktionieren kommt es an, wenn Wenige über Viele „herrschen“ also bestimmen wollen, denn dummerweise brauchen die Wenigen immer die Massen, die für sie arbeiten, zahlen etc. Umgekehrt sind „Herrschende“ für die Massen eher leicht austauschbar, was von oben betrachtet als Gefahr angesehen werden muß und wird, seit immer.“

        Jede Gesellschaftstruktur ist hierarchisch aufgebaut. Immer und ausnahmslos. Die Struktur jeder Gesellschaft ist pyramidenförmig. Die Pyramide kann natürlich flacher oder steiler sein, ägyptische oder nubische Pyramide, sie kann einen Knick haben (wie die berühmte Knickpyramide), sie kann sogar eine Stufenpyramide ein. Aber die Grundform ist immer gleich. Anders können wir Menschen uns nicht organisieren. Das Prinzip gilt in einer Familie, in einer Gang, einer Fußballmannschaft, einem Verein, einer Partei, einem Staat.

        Daraus folgt, dass es zwar immer wenige Herrschende gibt, die Herrschenden jedoch austauschbar sind. Wenn es einen Herrscherwechsel gibt, kann die gesellschaftliche bzw, staatliche Struktur entweder völlig unverändert fortbestehen, etwa wenn ein Königsgeschlecht gegen ein anderes ausgetauscht wird. Sie kann aber auch in der Form leicht verändert werden, etwa wenn man einen Zaren gegen einen Parteivorsitzenden tauscht. Mehr als diese geringfügige Anpassung ist jedoch nicht möglich. Die Hierarchie als solche bleibt intakt.

        Die Herrschenden sind sich dieser Tatsache bewusst, die Massen nicht. Darum neigen die Massen dazu, wenn das Leben zu hart wird, absurden revolutionären Versprechen von Gleichheit zu glauben, halten selbst noch die dümmsten Utopien für realistisch, und laufen den Robbespierres, Lenins und Maos hinterher. Sie verstehen nicht, dass sich die Gesellschaftstruktur als solche gar nicht verändern kann.
        Mann kann nur die Köpfe an der Spitze austauschen, man kann die Hierarchie in einem anderm Winkel gestalten, man kann sie sogar soverfassen, dass das Leben für die Massen kein Elend sein muss, man kann die Legitimation von Herrschaft verändern… aber man kann die Hierarchie nicht abschaffen. Man kann keine Gleichheit schaffen oder eine Gesellschaft ohne Herrschaft errichten.

        Wenn ich also von der Notwendigkeit der Legitimation jedweder Herrschaft spreche, bezieht diese sich immer darauf, warum eine bestimmte kleine Gruppe herrschen sollte, niemals darauf, dass überhaupt eine kleine Gruppe herrschen muss. Darauf braucht man keinen Gedanken verschwenden, das passiert sowieso. Meist kommt sogar erst die Herrschaft, dann folgt ex tunc (rückwirkend) die Legitimation.
        Erst wird der „gottgewollte“ König vom wütenden Pöbel einen Kopf kürzer gemacht, im Namen der Gleichheit zum Beispiel. Das ist ein Paradigmenwechsel: Die Legitimation der Herrschaftsordnung wird nicht mehr anerkannt. Nicht nur die konkrete Herrschaft (Personen wie z.B. der König) wird infrage gestellt, sondern die gesamte Herrschaftsordnung (Personengruppe z.B. Adel als solcher).
        Die Gleichheit legitimiert nun aber nur den Umsturz der alten Herrschaftsfordnung, nicht jedoch die neue, die zwangsläufig folgen muss. Also gibt es unvermeidlich ideologischen Zickenkrieg – Machtkämpfe, Säuberungen etc., bis sich eine neue Herrschaftsordnung fest etabliert hat; und siehe da, wenn es soweit ist, dann steht auch die neue Legitimation und natürlich galt sie schon immer. Und oh Wunder, die neue Ordnung ist der alten ziemlich ähnich.

        „Staat als Freund zu denken ist jedenfalls irgendwas zwischen naiv und dumm“

        Das hat Nietzsche perfekt auf den Punkt gebracht.
        Staat? Was ist das? Wohlan! Jetzt tut mir die Ohren auf, denn jetzt sage ich euch mein Wort vom Tode der Völker.
        Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde: »Ich, der Staat, bin das Volk.«
        Lüge ist’s! Schaffende waren es, die schufen die Völker und hängten einen Glauben und eine Liebe über sie hin: also dienten sie dem Leben.
        Vernichter sind es, die stellen Fallen auf für viele und heißen sie Staat: sie hängen ein Schwert und hundert Begierden über sie hin.
        Wo es noch Volk gibt, da versteht es den Staat nicht und haßt ihn als bösen Blick und Sünde an Sitten und Rechten.
        Dieses Zeichen gebe ich euch: jedes Volk spricht seine Zunge des Guten und Bösen: die versteht der Nachbar nicht. Seine Sprache erfand es sich in Sitten und Rechten.
        Aber der Staat lügt in allen Zungen der Guten und Bösen; und was er auch redet, er lügt – und was er auch hat, gestohlen hat er’s.
        Falsch ist alles an ihm; mit gestohlenen Zähnen beißt er, der Bissige. Falsch sind selbst seine Eingeweide.

        Staat ist eine zwangsläufige Notwendigkeit, wenn eine Gesellschaft zu groß wird, als dass sich die Leute alle von Angesicht kennen könnten.
        Aber er ist kein Freund des Volkes, er kann es gar nicht sein. Staat bedeutet nichts anderes als Herrschaftsordnung, und die ist logischerweise immer nur der Freund der Herrschenden.

      • Danke für den Hinweis auf Nietzsche, dessen Hauptwerk ich zwar komplett gelesen habe, nur ist das schon wieder viele Jahre her.
        Mittlerweile habe ich mir eine gewisse Bequemlichkeit angewöhnt, die ich „Physikern“ abgeschaut habe: wenn eine gute Nährung für 99% meiner Probleme, Aufgaben oder Herausforderungen funktioniert, arbeite ich damit, bis mir eine bessere Nährung zugänglich wird, die vielleicht bei 99,50% funktioniert etc. Über die verbliebene Ungewissheit mögen sich Grundlagenforscher den Kopf zerbrechen.
        In der technischen Welt mag dieses „Mindset“ dazu führen, dass ich Geräte nutze, von deren Funktionieren ich überzeugt bin, ohne detailliert zu wissen, wie sie geschaffen wurden, auf wievielen Schultern von Vorentwicklungen sie stehen. Ich muß nicht immer bei Archimedes anfangen, wenn ich ein Tablett nutze.
        Ich meine, diese Reduktion auch auf zb Politik erweitern zu können, wenn mich ehrlich gesagt nur das Ergebnis interessiert, nicht die Qualität oder Gehaltsstufen der PR-Heerscharen.
        Dass ich die Schweiz für eines der herzlich seltenen Positivbeispiele halte, habe ich bereits angedeutet.
        Was diese für mich so herausragend macht, ist die beneidenswerte Vielzahl von Möglichkeiten bürgerlicher Mitsprache und Entscheidung, losgelöst von Wahlterminen oder elitären Flaschenhälsen, wie bei uns zb Parteien.
        In Ihrem Bild wäre das wohl die sehr niedrige Pyramide mit sehr breiter Basis, im Gegensatz zu unserer spitzen mit deutlich schlankerer Basis, die den schlicht evident undemokratischen Vergleichsstücken totalitärer Strukturen deutlich näher steht.
        Unser (mäßig „demokratisches“) Modell hat eine recht lange Kontinuität, wenigstens seit Bismarks Reichsgründung 1871, vermutlich noch länger. Weimar war vermutlich der größte Bruch, der die uralten Herrschaftsgruppen durch Parteien und Politiker austauschte, die die im Kern unveränderten Strukturen des Kaiserreichs mit neuen Eliten besetze. Das ähnliche Bäumchen-Wechsle-Dich erfolgte dann noch zum 3. Reich, der geteilten Nachkriegsordnung und dann wieder intern durch Einverleibung der früheren DDR Gebiete in die Bundesrepublik nach 1990.
        Wie von 1945-90 die Alliierten das gröbste Unrecht des 3. Reiches für die Bundesrepublik beseitigten, wurde nach der Wiedervereinigung das gröbste DDR-Unrecht irgendwie aufgearbeitet und beseitigt und so schnell wie möglich zu „Business as usual“ übergegangen, nach Facon der bereits etablierten, bundesrepublikanischen Spielregeln.
        Eben je, die in direkter Tradion des Kaiserreichs, Weimars und damit auch des 3. Reiches stehen. Zahllose Gesetze von heute wurden bereits um 1870 erlassen und über die Jahre dem Zeitgeist angepasst, teilweise nur verändert, teilweise ganz aufgehoben.
        Im Vergleich zu Weimar ist der Status Quo weniger demokratisch, da weder Präsident noch Kanzler direkt gewählt werden können, die Pyramide blieb „spitzer“, der sog Obrigkeitsstaat blieb obrigkeitlicher und mehr oder weniger total in den Händen weniger „Parteifürsten“, von Parteien mit „Regierungsoption“ (Union, FDP, SPD und ab 1998 die Grünen)
        So heftig die Grünen vor 1998 für Basisdemokratie und zb Volksentscheide im Bund eintraten, so ruhig wurde es darum nachdem sie selbst erstmals mitregieren konnten. Der politische Anspruch, die Herrschaftsform (Pyramide) „breiter“ also weniger spitz zu gestalten, wurde von den Grünen schnell beerdigt, nachdem man sich im Parteienstaat etabliert hatte, mit all seinen Vorteilen für die regierenden Eliten der sog Berufspolitik.
        Eine gewisse Ähnlichkeit zu den alten „Ständen“ oder „Klassen“ ist nur schwer zu leugnen, weshalb heute auch immer häufiger von „neofeudalen“ Strukturen gesprochen wird. Elitenclubs wie der WEF (oder die UN, die WHO, die Weltbank, der IMF etc) in denen sich die Berufspolitik und wirtschaftliche Interessen treffen und beraten, mögen alles mögliche (bis zu einem gewissen Grad sogar sinnvoll) sein, nur eines sind sie sicher nicht: demokratisch legitimiert. Natürlich sind sie alle legalistisch „korrekt“ etabliert und in der Ableitung der Ableitung irgendwie mittelbar „legal“ und dennoch will es scheinbar niemand genauer wissen, was die eigene Bevölkerung von den jeweiligen, dortigen Wohltaten hält. Mir ist keine Volksabstimmung dazu (den jeweiligen „Mitgliedschaften“ bzw. welche Rechte von wem auf wen übertragen werden können, was für wen bindend werden kann oder nicht etc) bekannt, weder bei uns noch aus anderen Ländern. Ist demokratische Mitsprache schon national teils massiv unterentwickelt, braucht man supranational schon viel Abstraktionsvermögen dazu, noch von „demokratisch legitimierten“ Institutionen zu reden, zumal offensichtlich undemokratische Länder gleichwertige Stimmrechte besitzen oder in WEF-Hinterzimmern eh ganz andere Spielregeln herrschen.
        Kurzum: wer, wo, wie irgendwas „festlegt“, beschließt oder zu Gesetz macht, ist heute intransparenter, als vor vielen Jahrzehnten. Die Allianzen zwischen zb Berufspolitik, Geheimdiensten und „global Player“ aus Wirtschaft und Finanzwelt werden eher undurchsichtiger denn transparenter, Bürgerrechte werden eher reduziert denn erweitert, Kontrolle über Geldflüsse und Kommunikation inklusive Internet eher ausgeweitet denn reduziert usw, also „Demokratie“ eher abgebaut, denn verbreitert und das scheinbar „überall“
        Insbesondere die neue Internet-Aristokratie scheint nur sehr oberflächlich irgendwas mit „Demokratie“ am Hut zu haben. Und was deren neuestes Baby „AI“ noch anrichten wird, bleibt abzuwarten. Ich habe allerdings massive Bedenken, auf ca 101 Ebene…

  17. Sozialismus!
    Man lese dazu diese vortreffliche Ausarbeitung:

    https://sciencefiles punkt org/2021/01/10/warum-linke-ideologie-unweigerlich-in-den-staats-terrorismus-fuhrt/

    Auszug

    Sozialismus war schon immer reines Linkes Gedankengut ob die Regierungsstruktur nun
    -Faschistisch (Führer*innen) oder
    -Kommunistisch (Rat und Ratsvorsitzender*innen) ist
    macht da nur einen geringfügigen unterschied, beides heißt Mangel und Armut per Diktat

    Was ist linke Ideologie? Sozialismus

    Linke Ideologie ist jede Ideologie, die auf Kollektivismus basiert, die Individuen nur als Teil einer Gruppe gelten lässt, egal, ob diese Gruppe eine Volksgruppe, Schwule, Queere oder Schwarze sind. Jede Ideologie, die Rechte für Gruppen vorbehält und die Gruppenrechte höher gewichtet als individuelle Rechte, z.B. dadurch, dass angebliche Gesetze zur Verhinderung von vermeintlichem Hass gegen “Gruppenmitglieder” zum Anlass genommen werden, um individuelle Freiheiten einzuschränken oder zu beseitigen, ist eine linke Ideologie.

    Hinzu kommt eine Fehlstelle, die linke Ideologie definiert. Linke Ideologie hat keinerlei konkrete und positive Definitionen der eigenen Nützlichkeit zu bieten. Linke Ideologie bietet wolkige Utopien, die in der Zukunft erreicht werden sollen und die zumeist aus einer Ansammlung von positiv bewerteten Versatzstücken bestehen, die keinerlei Verbindung zu Fragen von Machbarkeit und Sinn haben.

    Diese Fehlstelle hat zur Konsequenz, dass in linker Ideologie zwar keinerlei konkrete Vorstellung davon vorhanden ist, was konkret angestrebt wird, aber sehr konkrete Vorstellungen davon, was bekämpft wird. Linke Ideologie gibt IMMER und ohne Ausnahme ein klares und personifiziertes Feindbild vor. Die Feindbilder haben einen gemeinsamen Kern, der darin besteht, dass den als Feinden ettiketierten Menschen die Schuld für einen Zustand gegeben wird, der derzeit herrscht und der als schlecht deklariert wird. Die Erzählungen von menschenverursachtem Klimawandel, die Behauptungen von Rassismus, der Hass auf Kapitalismus, sie alle haben gemeinsam, dass denen, die diesen Erzählungen nicht folgen wollen oder in den Erzählungen als Feinde identifiziert werden, den Reichen, den “Klimawandelleugnern”, den Homophoben und Rechtsextremen die Schuld dafür gegeben wird, dass wir nicht im Paradies leben, das linke Ideologie denen verspricht, die dumm genug sind, sie zu der ihren zu machen, und dumm genug müssen sie sein, wie wir im weiteren Verlauf zeigen.

    Schließlich beinhalten alle linken Ideologien ein Versprechen des leistungslosen Nutzens, sei es konkret in materiellem Nutzen (Geld ohne Arbeit: Bürgergeld), in Form von Status oder als Angebot einer Identität.

  18. Im Gegensatz zu etlichen Sozialismen ist die Utopia der Thomas Morus noch rect vernünftig. Zu dessen Zeit war sogar Utopisten klar, dass sinnvolle Arbeit und Bildung die Grundlage für alles sein muss.

    • Downvoting für einen historischen Vergleich … den der downvoter vermutlich nicht einmal nachvollziehen kann? Geil!

  19. Ich habe mir letzthin Gedanken gemacht. Ich hoffe, Tichys Einblick erlaubt mir, hier darüber zu schreiben.

    Was wäre gewesen, wenn statt der Nationalsozialisten die Kommunisten sich durchgesetzt hätten?
    Man ist ja daran gewohnt, das gar nicht in Frage zu stellen. Ich tue es trotzdem: Woher will man wissen, dass es sooo viel besser gewesen wäre? Meine Absicht dabei ist nichtz, den NS zu verhartmlosen, sondern das Bild der historischen Roten ein wenig gerade zu rücken – diese werden ja regelrecht verklärt.
    Fakt: Die Roten sind mit ihren Gegnern und anderen Leuten, die ihnen nicht gepasst haben, auch nicht gerade zimperlich umgegangen, ich erinnere an die Bolschewisten in Russland, die Gulags, die Erschießungen usw.
    Dass die Juden vor ihnen sicher gewesen wären, ist keineswegs garantiert, denn ihre Religiosität war den roten ein gewaltiger Dorn im Auge – und sicher wurden die Juden auch von den meisten Bolschewisten als „Kapitalisten“ angesehen.
    Es hätte vielleicht keinen 2. Weltkrieg gegeben, vielleicht aber doch: Er wäre unter ganz anderen Voraussetzungen verlaufen. Das rote Deutschland wäre den faschistischen Italien und Spanien gegenüber gestanden. Die Franzosen, Belgier, Schweizer und England sowieso hatten mit dem Kommunismus auch nicht viel am Hut. gut möglich, dass Deutschland sich mit der Sowjetunion verbündet und Richtung Westen oder Süden Feldzüge gestartet hätte. Man soll bloß nicht glauben, dass die Roten das nicht fertig gebracht hätten! Natürlich wäre ihre Rüstung und Militärtechnik mit der des NS kaum vergleichbar gewesen, denn der Kommunismus hätte niemals dieselbe innovationskraft entwickelt. Was Skandinavien davon gehalten hätte, im Osten UND im Süden vom Kommunismus eingehegt zu sein, ist auch fraglich. Die Begeisterung hätte sich wohl in Grenzen gehalten.
    Also für politische Spannungen wäre jedenfalls auch gesorgt gewesen. Der Pazifikkrieg hätte ohnehin stattgefunden, vielleicht mit Deutschland an Russlands Seite gegen Japan.
    Naja, alles Spekulation – aber ich denke, man muß endlich realistischer über die rote Alternative zum NS und was sie womöglich beudetet hätte, nachdenken.

  20. Nun hat bereits Spengler in seinem Hauptwerk „Der Untergang des Abendlandes“ das zyklische Auftauchen des Sozialismus in verschiedensten Kulturen – und lange vor Marx – beschrieben und damit Schafarewitschs Ideen ein halbes Jahrhundert zuvor vorweg genommen.

  21. Der schlimmste Ausbeuter ist und bleibt dert Sozialismus / Kommunismus.

  22. Ich habe Schafarewitschs „Todestrieb in der Geschichte“ vor ein paar Jahren gelesen. Seitdem weiß ich:
    Ob rot, grün oder braun, Sozialismus ist in der Farbe totalitär.

  23. Die kürzeste Definition des Sozialismus? Eine kleine nutzlose Clique von Hasardeuren, die sich die materiellen und immateriellen Beiträge anderer zur Beute macht, um gut und gerne auf fremde Kosten zu leben.

    • Die Triebfeder des Sozialismus ist der Neid. Deswegen finden die Deutschen ihn immer wieder geil. Alle sollen gleich sein. Gleich arm und gleich blöd (bis auf die Bonzen und oberen Kader natürlich). Wir sind wieder einmal auf dem Weg.

    • Der Urtrieb und Kern des Marxismus, wie ich ihn verstehe, ist immer das Verlangen unterprivilegierter Sektierer, eine Lage in einer Gesellschaft zu schaffen, bei der sie sich als oberste Kader in ein gemachtes Nest setzen können.
      Als Instrumente brauchen sie eine fadenscheinige Ideologie, Katastrophen und Kriege, die ihnen zu Hilfe kommen und Radikalität und psychopathogene, kriminelle Energie. Soziale Kompetenz würde dem Sozialismus abträglich sein. Abstrakte Gleichmacherei und Gleichschaltung sind der wichtigste Wesenszug des Sozialismus der Massen.

  24. > Klimaalarmisten, Gender-Ideologen, postkoloniale Critical-Whiteness-Experten und viele andere Propheten einer neuen Ära schossen wie Pilze aus dem Boden.

    Gestern las ich auf UncutNews einen Artikel, laut dem China jährlich westliche Klimahysteriker mit über 50 Millionen USD sponsern soll, damit der Westen sich selber vernichtet. Ich glaube zwar nicht an russische oder chinesische Truppen in Berlin, aber Beihilfe zum Suizid nehme ich schon sehr übel – wenn die Nachricht stimmt.

    • Das politische Denken und Agieren der Chinesen ist langfristig und sehr strategisch.
      Könnte also passen.

      • Dabei wird allerdings ein Todeskult gezüchtet, der nach Weltherrschaft lechzt und Milliarden Tote bewirken könnte. Ein anderer UncutNews-Artikel der letzten Tage schätzte die Anzahl bei „Net Zero“ auf mindestens vier Milliarden. Diese Ideologie-Sabotage-Strategie ist ein Spiel mit dem Feuer.

        Während der Westen voll mit Propaganda-Phantasien wie Putins „Spaziergang“ bis Lissabon ist, das Schüren eines totalitären Todeskultes ist die echte Gefahr – so etwas kann man nicht wirklich kontrollieren. Was, wenn die Klimareligion doch noch die ganze Welt beherrscht, Russland und China eingeschlossen? Fragen, über die man in unabhängigen Medien reden müsste.

  25. Hmmm …. . ?

    Das ist jetzt das zweite Mal in kurzer Zeit, wo Igor Schafarewitschs Buch „Der Todestrieb in der Geschichte” besprochen wird. Das erste Mal hörte ich von dem Buch in einem Vortrag von Markus Krall und nun bei euch.

    Es wird Zeit, selbst mal‘n Blick in dieses Buch zu werfen.

    @TE Kann ich das bei Euch erwerben ?

    • Im Lichtschlag Verlag (über: eigentümlich frei)

  26. Die Sehnsucht nach Sozialismus entstammt dem Wunsch des Menschen nach einer idealen Gemeinschaft, der dann auf die modernen Großgesellschaften projiziert wird. Der Wunsch nach der idealen Gemeinschaft wiederum ist durch die Evolution im Menschen genetisch angelegt: seine Vorfahren konnten in harter Umwelt nur deshalb überleben, weil sie in relativ kleinen Gemeinschaften erfolgreich kooperierten.

    Großgesellschaften aber funktionieren nicht nach den Regeln von im Verhältnis kleinen Gemeinschaften. Es ist Tragik, dass die Menschen in Großgesellschaften sich nach etwas sehnen, welches nicht wirklich funktioniert, und wenn, dann nur als Diktatur, wie als Stalinismus oder als ein putinsches Russland.

    • Volltreffer! („Die Sehnsucht nach Sozialismus entstammt dem Wunsch des Menschen nach einer idealen Gemeinschaft“). Das ist exakt meine Erfahrung mit politisch Linken und Linksextremisten. Sehnsucht, Wunschdenken, Träumerei, „rosarote Ideale“ sind die Motivation für das politische Handeln der Linken. Sie sehnen sich nach einer idealen Welt, die es so vielleicht nie gegeben hat und geben wird. Mir wäre dieses Wunschdenken egal, wenn nicht schon Millionen von Menschen dafür ihr Leben hätten lassen müssen. Ich hatte vor Kurzem erst eine hitzige Diskussion mit einer Linken darüber. Sie endete darin, dass meine Gesprächspartnerin auf meine Aussage, dass es keine 100% Gleichheit in der Realität gibt, empört ausrief, dass sie in so einer Welt nicht leben will. Diese Menschen dürften nicht in politische Ämter gelangen. In Null Komma Nichts sind sie bereit im Namen „der guten Sache“ alles zu opfern und das Gemeinwohl zu gefährden.

    • Ich wundere mich immer, dass die Menschen es so wenig bemerken, dass je weiter die Entscheidungsebenen sich vom Heimatort des Individuums entfernen, desto unpersönlicher und unpassender werden sie.
      Deshalb gilt immer: entferntere Machthierarchien (wie EU, WHO oder UNO) werden nie vom Volk, sondern von interessierten Machteliten etabliert, um sich über Volksinteressen hinwegzusetzen. Schon Bundesregierungen sind in vielen Fragen des täglichen Lebens viel zu weit von den Sorgen und Nöten der Bürger entfernt, die sie aber beanspruchen zu entscheiden.

      In Deutschland läuft immer mehr falsch, weil ferne Mondkälber entscheiden, wieviel Uhr es ist. Nicht umsonst war unsere Staatsorganisation als Föderation konzipiert. Jetzt fallen fast alle Entscheidungen statt in Stadt und Land im fernen Brüssel oder gar in Washington.

    • Stimmt. Niemand ist in einer Großgesellschaft Kommunist, selbst wenn es eine noch so kommunistische Gesellschaft ist. Aber jeder ist in seiner Familie Kommunist, selbst wenn er noch so marktliberal ist.

      Der Mensch trägt gegenüber anderen Menschen zwei gegesätzliche Impulse (bzw. Imperative) in sich, die letztlich demselben Ziel dienen: Überleben und fortpflanzen – der ultimative Imperativ der kontinuierlichen Existenz, den alles Leben teilt. (Nietzsche kommt da nah ran mit dem Willen zur Macht).

      Konkurrenz und Kooperation sind sozusagen das Yin und Yang der Evolution. Bereits ein einfacher mehrzelliger Organismus verdeutlicht das. Einzelne Zellen kooperieren, um nach außen konkurrieren zu können. Das heißt aber nicht, dass innerhalb des Organismus nicht mehr konkurriert werden würde.

      Kleine Gesellschaften kooperieren stärker miteinander. Trotzdem herrscht innerhalb der kleinen Gesellschaft auch Konkurrenz. Das weiß eigentlich jeder, der mit Geschwistern aufgewachsen ist oder selbst mehrere Kinder hat.

      Das Problem der Großgesellschaft ist die fehlende emotionale Bindung einerseits und fehlende Rückkopplung andererseits.
      Emotional zieht der Mensch immer das Konkrete dem Abstrakten vor. Nicht umsonst ist ein Toter eine Tragödie, während eine Million bloß Statistik sind. Ein bekannter und vielleicht sogar geliebter Mensch ist etwas ganz anderes als einer, der sozusagen nur theoretisch existiert.
      Und natürlich ist in einer kleinen Gemeinschaft immer klar, wer wofür die Verantwortung trägt, wer Hilfe verdient hat oder nur faul ist und andere ausnutzt, und natürlich wer überhaupt dazugehört.

      Ergo konkurriert man innerhalb der Großgesellschaft stärker und kooperiert weniger. Nur bei karer Bedrohung von außen. Es braucht viel mehr einigende Meme, die eine gemeinsame Identität begründen, um eine Großgesellschaft überhaupt zusammenzuhalten. Eine Familie benötigt weder Flagge, noch Hymne noch Symbole.
      Es bilden sich zahllose Sub-Gesellschaften zwecks Konkurrenz nach außen, in diesem Fall gegen die übrigen Mitglieder der Großgesellschaft. Stände, Gilden, Vereine, Parteien… Und wieder kleinere Grüppchen darin. Und so weiter. Ein ziemlich komplizierter Tanz.

      Putins Russland ist da übrigens ein sehr schlechtes Beispiel. Denn es ist nicht auf zwangsweise Kooperation angelegt, wo diese gar nicht funktionieren kann.
      Putin hält bloß die Großgesellschaft Russland zusammen. Genau das Gegenteil von dem, was die deutschhassenden Wokisten hierzulande tun.
      Die dekonstruieren nämlich die notwendigen Klammern, welche eine Großgesellschaft überhaupt erst zusammenhalten (gemeinsame Identität, kulturelle Meme), während sie gleichzeitig versuchen, der Gesellschaft die Regeln einer WG aufzuzwingen.
      Und genau darum fliegt es uns auch um die Ohren.

      • Genial: „Die dekonstruieren … die notwendigen Klammern, welche eine Großgesellschaft … zusammenhalten (gemeinsame Identität, kulturelle Meme), während sie gleichzeitig versuchen, der Gesellschaft die Regeln einer WG aufzuzwingen … darum fliegt es uns auch um die Ohren.“

  27. „STOP FLOGGING

    the dead horse!“ So möchte man ihnen zurufen und noch hinzufügen (damit sie es auch wirklich verstehen): „…the dead horse of socialism.“ Es ist wahrlich das wohl größte Märchen der Menschheitsgeschichte, zu behaupten, der „wahre“ Sozialismus sei noch nicht hinreichend versucht worden. Keine andere Ideologie der Menschheitsgeschichte wurde öfter ausprobiert, und keine andere scheiterte so häufig wie gerade der Sozialismus.

    Linke Logik sieht so aus: man hat ein totes Pferd vor sich, das (begreiflicherweise und für jeden normalen Menschen sofort zu sehen) nicht mehr aufstehen kann, weigert sich aber, das zu akzeptieren. Allerdings sucht man nach Ausflüchten, lügt sich in die Tasche: „man muss nur versuchen, die Frequenz der Schläge zu erhören, den Winkel aus dem heraus gepeitscht wird, die Peitsche wechseln, etc.“

    Die Anzahl möglicher Ausflüchte ist schier unendlich, aus diesem Grund versuchen sie es auch immer wieder. Und ignorieren jedes realistische Menschenbild, ignorieren die Natur und ihre Gesetze. Der Sozialismus ist überwiegend nicht eine Ideologie der Arbeiter (die wollen davon zumeist nichts wissen), sondern der müßiggängerischen Muttersöhnchen und höheren Töchter aus „gutem“ Hause, aus den Kreisen der Bourgeoisie.

    Wie unbelehrbar stur, rechthaberisch, selbstgerecht und somit gefährlich die werden können (eigentlich sind sie ja nicht wirklich ernst zu nehmen, vor allem nicht in ihrer neuesten Spielart, den linksgrünen „Schneeflocken“) zeigt nicht nur die Geschichte der RAF (die bestand nämlich überwiegend aus Typen mit diesem Psycho- und Soziogramm), sondern auch ihre brutale Intoleranz und ihre totalitäre Einstellung anderen Meinungen gegenüber.

    Sie wollen mit dem Kopf durch die Wand, sich keiner Argumentation stellen, wollen per Gesetz ihre Rechthaberei durchsetzen – wenn man sie nicht davon abhält. Und es ist höchste Zeit, dass die wachsende Zahl derer, die unter ihnen zu leiden haben, sich wehrt. In Bezug auf Deutschland heißt das: 2024 wird man in drei Bundesländern Landtagswahlen haben. Dann können die Leute dort die Wende vollenden und dem Spuk ein Ende machen!

  28. Ja unsere Großeltern oder auch meine lebten auch 12 Jahre in Sozialismus. Der nannte sich damals nur anders, nämlich Nationalsozialismus und nicht wie heute irrigerweise behauptet Faschismus.

    • Sehr richtig. Dieser hatte auch alle Facetten die der Sozialismus immer und immer wieder zeigt.
      Der Kollektivismus, die Verachtung alles Bürgerlichen, Individuellen, der Familie, des freien Unternehmertums. Es gab Massenfeierlichkeiten, x-Jahres Pläne, Lager für Andersdenkende. Der Bürger war von Kindheit an in staatlichen Einrichtungen gebunden, etc.

    • Richtig! Bin mir nicht mal mehr sicher, ob der Duce und Franco letztenendes etwas anderes als Sozialisten waren. Im Grunde spielt es auch keine Rolle: Man hat die Wahl zwischen Demokratie & Marktwirtschaft oder Ideologie & Diktatur: Ob letztere in Rot, Braun oder Grün daherkommt, ist eigentlich schnuppe.

    • Natürlich war der Nationalisozialismus ein Sozialismus – auch da stand der große Staat über dem Individuum. Aber: Hitler hasste die Kommunisten und Sozialisten. Und er hatte von ihnen gelernt. Die Kommunisten hatten Schlägertrupps. Unter anderem kamen die kommunistischen Trupps, um die Veranstaltungen der Nationalsozialisten zu sprengen. Und er wusste: Gegen die Linken hilft nur Gewalt. Und so gaben die rechten Schlägertrupps den linken Schlägertrupps aufs Maul und Kommunisten landeten im Knast und im Lager. Der Kampf gegen „Rechts“ ist seitdem in der linken DNA. Genauso wie dass jeder der Feind (Klassenfeind etc.) ist, der nicht dem wirren sozialistischen Schwachsinn folgt.

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