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Peak Woke - Quoten all-time low

„Persönlichkeit“ statt Modeln – Das Finale von GNTM

18.06.2023

| Lesedauer: 6 Minuten
Wie schon seit mehreren Jahren, geht es bei GNTM nicht mehr in erster Linie ums Modeln. Gut, Kritiker würden jetzt sagen, das tat es noch nie. Jetzt hat das Ganze allerdings seinen Höhepunkt erreicht. Wo früher hauchdünne Persönchen die Krone holten, laufen heutzutage Transpersonen, Gehörlose, Übergewichtige und Omas über den Laufsteg. Das Feuilleton ist happy - die Einschaltquoten auf einem historischen Tiefstwert.

Alles was ich über Germany’s Next Topmodel – und insbesondere die diesjährige Staffel – weiß, weiß ich komplett unfreiwillig. Vielleicht geht es Ihnen nicht anders. Trotzdem darf die Staffel von 2023, die nun zu Ende gegangen ist, nicht unkommentiert bleiben. Wie schon seit mehren Jahren, geht es bei GNTM nicht mehr in erster Linie ums Modeln. Gut, Kritiker würden jetzt sagen, das tat es noch nie. Jetzt hat das allerdings seinen Höhepunkt erreicht. Wo früher nur hauchdünne blonde Persönchen die Krone holten, laufen heutzutage Transpersonen, Gehörlose, Übergewichtige und sogar Omas über den Laufsteg. Gerade deshalb steht die aktuelle Staffel nun im Fokus der Aufmerksamkeit und Kritik.

2023 ist das Jahr, in dem mit der 23-Jährigen Halbbrasilianerin Vivien das erste Mal ein Plus-Size-Model gewinnt. Die Siegerin der diesjährigen GNTM-Staffel Vivien ist übergewichtig, ihre Konkurrentinnen aus dem Contest auf den Plätzen 2 und 3 beide „Person of color“. Auf Platz 5 schafft es die fast fünfzigjährige Nicole und das einzige Model, das treue GNTM-Zuschauerinnen von Stunde Null als im herkömmlichen Sinne Germany’s Next Topmodel Durchschnitt bezeichnen würden, ist die 18 Jährige Selma, auf Platz 4. Selma galt die ganze Staffel über als Favoritin – nicht, weil sie dünn und weiß ist, sondern weil sie einen Job nach dem anderen absahnte und in keiner Runde schlecht abschnitt.

Wer glaubt, dass sich hieran nur die bösen Rechten stören, liegt tatsächlich falsch. Die Videos, die der GNTM-Account vom großen Finale auf YouTube gepostet hat, sind voll von solchen Kommentaren: „Diversion um jeden Preis, die weißen Models fliegen zuerst raus.“ „Ich denke, das war die letzte Staffel GNTM, die ich mir angesehen habe.“ „Hat nichts modeln zu tun, aber ok“ „Selma wurde verarscht.“ In den sozialen Medien ist auch Flaute – ansonsten brachen die neuesten Entwicklungen der letzten Folge quasi im Livestream über einen herein, sobald man Twitter öffnete. Die Medien melden einen historischen Tiefstwert der Einschaltquoten. Während vor zwei Jahren noch 2,97 Millionen bei der Liveübertragung des Finales einschalteten, waren es dieses Jahr nur noch 1,66 Millionen. Aber klar – es ist ja auch langweilig, wenn man schon von vornherein weiß, wer gewinnt.

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Screenprint: statista.de

 

Für mich ist diese Entwicklung seltsam zu beobachten. Anders als alle meine Klassenkameradinnen, habe ich GNTM nie geschaut und war damit immer eine Außenseiterin. Nicht, weil ich mich nicht für Mode interessiere, sondern weil ich mich da eher an Karl Lagerfeld halte: Heidi Klum? Nie gehört. Claudia Schiffer auch nicht.  Während ich nie genau wusste, was in den Sendungen wirklich abging, bekam ich allerdings die Wirkung, die sie auf meine Freundinnen hatte, deutlich zu spüren. Plötzlich waren alle auf Diät, sahen ihre breiter gewordenen Hüften als Übergewicht statt als Werk der Pubertät und trainierten sich schon mit zwölf Jahren ihren „Sexy Catwalk“ an. Jetzt muss man „Persönlichkeit“ haben. Die haben sich die meisten zwischen ihren Saftdiäten und Victorias Secret Tangas allerdings nie antrainiert.

Das macht allerdings auch nichts. Aufopferungsvoll habe ich mir nun zumindest das Finale der GNTM-Staffel angeschaut, und ich kann Ihnen berichten, dass es genial sein könnte – wenn es denn Satire wäre. Die Show beginnt mit einem großen Tanzakt. Mit von der Partie sind Matrosen in bauchfreier Uniform, übersäht mit Strasssteinchen, halbnackte Frauen mit Raketen-BH – und alle tragen übergroße Barockperücken. Man muss es gesehen haben, man kann es kaum in Worte fassen. Falls Ihnen das etwas sagt: Stellen Sie sich den extravaganten Moderator Ruby Rhod aus „Das Fünfte Element“ vor, aber als Choreografie. Da die Kostüme aus dem Film seinerzeit von Jean Paul Gaultier entworfen wurden – und dieser als Gastjuror in diesem Finale in der Jury sitzt, dürfte ich mit diesem Vergleich mittenmang getroffen haben. Anders als im Film, rettet uns in dieser Show aber kein Bruce Willis. Diese Parallele trifft sich trotzdem auch abseits der Kostüme super. Schließlich war die überdrehte und oberflächliche Art der Charaktere im Film absichtlich und satirisch so überzeichnet – um genau solche Shows wie die von Heidi Klum zu karikieren.

„Das Böse“, das im 1997er Fantasy-Film auf die Erde zukommt, dürfte in dieser Sendung durch niemand geringeres als Heidi Klum verkörpert werden. Die tut zwar so, als wäre dies noch ein fairer Wettbewerb, doch ist er heute noch weniger als zu Beginn des Sendekonzepts. Der Maßstab ist nicht Leistung, sondern das Woke-Barometer. Doch die politisch-korrekte Krönung ist nur die Spitze des Eisbergs. Als wäre dieser Zickenkrieg nicht schon hart und erbarmungslos genug, haben eigentlich alle verloren. Die wahre Gewinnerin hat die Krone schon vor 19 Jahren in die Wiege gelegt bekommen: Leni Klum. Sie und Heidi Klum waren die letzten Wochen heiß im Trend, nachdem sie zusammen ein Mutter-Tochter-Unterwäsche-Shooting gemacht haben. Den Vorwurf, Heidi würde ihre Tochter als Frischfleisch vermarkten, muss sie sich auch hier gefallen lassen. Parallel zur großen Tanzshow laufen die Top 5 Kandidatinnen über den Catwalk – sie alle sind die Stars der Show, bis sie es plötzlich nicht mehr sind. Dann kündigt der Sänger Leni an, die im engen Kleidchen, das ihr kaum über den Po reicht, in die Choreografie mit einsteigt. Die Models sieht man gar nicht mehr. Am Ende bedankt sich Heidi mit einem gekünstelten Luftküsschen, „Das hast Du ganz toll gemacht“. Die Kamera schwenkt zu Leni Klum, die wir nun von hinten über die Bühne laufen sehen, während sie versucht, ihr Kleid über den Po zu ziehen.

Andauernd wird über die Sendung hinweg eine posende Leni eingeblendet – soll sie zur Nachfolgerin ihrer Mutter für Germany`s Next Topmodel aufgebaut werden oder was passiert hier? Als nach zwei Rausschmissen nur noch die Top 3 von 5 Kandidatinnen übrig sind, ist es an Leni Klum (19), das Model Vivien (23) – die sich später als Gewinnerin herausstellen wird – zu bewerten. Trotz deutscher Mutter spricht Leni nur Englisch fließend, ihre Muttersprache klingt dann so: „Ich mein Vivien, isch liebe dich. Du bist mega, du siehst mega aus. Immer. Die Leute lieben Dir und die Kamera liebt Dir und aaaaaaaaaah (hier bitte hohes Kreischen einfügen, eben doch typisch die Mama) Du bist super stark, isch liebe Disch!“ Man munkelt schon lange, dass Heidi Klum die Sendung an ihre Tochter übergeben will, doch die kann diese Rolle zumindest noch nicht annähernd ausfüllen. Sie selbst steht noch ganz am Anfang ihrer Karriere, die ihre Mutter unterstützt und befördert. Mama Heidi selbst hat sich in ihrer neuen Rolle in ihrem Woke-Festival auch noch nicht eingefunden. In der einen Minute tönt sie: „Es gibt keine Verlierer heute!“, in der nächsten kräht sie zum hundertsten Mal: „Es kann nur eine Germany`s Next Topmodel werden!“

Man mag erstmal denken, dass Übergewicht, Transsexualität und linke Denke in der Welt von Glitzer, Gold und Victorias Secret Engeln keinen Platz haben. Doch das Gegenteil ist der Fall: All das passt perfekt in die Welt der Mode, weil es selbst Mode ist. „Ich wurde vor 20 Jahren im Körper eines Jungen geboren“ – was soll man da als stinknormales Durchschnittsmädchen noch sagen? Das toppt ja nur noch ein Brand im Kinderheim. Was solche Themen unter der Oberfläche auch für die Betroffenen bedeuten, interessiert keinen in der Sendung. Es ist neu, es ist spannend, es ist anders. Das reicht bereits. Das gleiche mit Übergewicht. Jedes Model bei Klum, das jemals mehr als 50 Kilo gewogen hat, wurde immer als „Naturgewalt“ oder „große Persönlichkeit“ und „selbstbewusst“ bezeichnet. Nicht wegen ihres Charakters. Sondern weil eine Frau wie Heidi Klum, die selbst mit ihren 50 Jahren keine Falte und kein Gramm Fett am Leib haben darf, sich gar nicht vorstellen kann, so jemals das Haus zu verlassen. Wer so aussieht und sich in ihre Sendung traut – der muss einfach selbstbewusst sein! Wieder etwas, womit sie nie in Berührung kommt – und schon ist es en vogue. Tatsache ist, dass sich hier niemand für die Gefühle dieser Mädchen interessiert. Es ist Mode, die wieder out sein wird, genauso wie die Mädchen es nach Sendeschluss sein werden. „Awww Olivia, ich liebe Oliven!“, tönt Heidi dem Model auf Platz 3 zum Abschied hinter her. Olivia sieht nicht so aus, als hätte sie den Spruch zum ersten Mal gehört, zwingt sich aber trotzdem und im Angesicht der Niederlage ein Lächeln ab.

Am meisten tut es mir für Selma leid. Selma ist mit langem seidigen braunem Haar in die Sendung gekommen. Heidi hat aus ihr eine pinke Schreckschraube gemacht. Schulterlang, mit so vielen Stufen, dass sie aussehen wie abgerissen. Dazu platinblond gebleichtes Haar mit leichter pinker Tönung. Ihr Haar ist so in der Struktur angegriffen, dass sie sich wahrscheinlich anfasst wie Stroh. Gesund ist da gar nichts mehr. Sie sieht aus wie eine Barbie-Puppe, die einem kleinen Mädchen zum Opfer gefallen ist, das Friseur spielen wollte. So geht Heidi mit Frauen um, die hübscher sein könnten als sie. Die Hässlichen macht sie zu Königinnen. Dabei hat Selma es sogar mit ihren zerstörten Haaren geschafft, nach Model auszusehen. Ein bisschen hat sie an Milla Jovovich in ihrer Rolle als Leelo, das Fünfte Element höchst selbst erinnert. Deren Schönheit konnte auch nicht durch die zerzausten neon orangen Haare zerstört werden, die man ihr im Film verpasste. Sie war und ist eben ein echtes Topmodel. Nicht so wie Heidi Klum – die beruflich anderen die Haare zerstört, selbst aber seit 50 Jahren immer die gleiche Frisur trägt. Aber sie war ja auch noch nie als Topmodel in Paris. Es reicht allerdings trotzdem, eine Sendung für Mädchen zu produzieren, die noch verlorener sind als sie selbst.

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37 Kommentare

  1. Na und?
    Die Mädels (und Jungs), die da mitmachen, wissen doch nun zur Genüge, wie das da abläuft. So naiv kann ja keiner sein, hier irgendetwas Sinn-stiftendes hinein interpretieren zu wollen oder gar zu denken, aus ihm oder ihr würde nach der Show tatsächlich ein Top-Model. Haha.
    Wenn man also weiß worauf man sich da einläßt, ist jammern zum Schluss völlig fehl am Platze. Aber öffentlich jammert ja auch niemand.
    Ich halte Heidi Klum für eine äußerst tüchtige Geschäftsfrau. Wer mit so wenig so viel erreicht, über Jahre hinweg, eine eigene Show und dergleichen, der kann so dumm nicht sein. Höchstens diejenigen, die sich davon einwickeln lassen und sich das antun.
    Die privaten Sender sind doch außerdem für ihr anspruchsloses Programm bekannt – Dauerwerbesendungen mit kurzen Einspielern. Da sie wahrscheinlich den eigenen Anspruch haben, noch schlechter als die ÖR-Sender zu sein, sinkt das Niveau immer weiter in ungeahnte Tiefen.
    Also – alles wie immer.

  2. Was für einen Unterschied macht es? Nach meinem Verständnis sind im Rahmen der GNTM-Staffeln nie Models entdeckt worden, die dann groß rausgekommen wären. Eher geht es anschließend direkt ins Trash-TV. Da sind Modelmaße ohnehin nicht so wichtig.

  3. Meiner Einschätzung nach eine schädliche Sendung für pubertierende Mädchen, die ein zunehmend verqueres, wokes Weltbild versucht zu verkaufen. Das ein weißes heterosexuelles (cis)Mädchen klassischer Ästhetizität da keine Chance hat, war klar. Die kommt in der Opferhierarchie direkt nach dem weißen Mann. Also ganz unten. Wenn sie da keine emotionale Story verkaufen kann oder maximal polarisiert, wird sie nur solange mitgeschliffen, bis sich eine Gelegenheit bietet sie loszuwerden.
    Das Ganze wird noch hochgehypet, sodass vermutlich von der 5. bis zur 12. Klasse Mädchen kaum drumherum kommen, wenn sie dazugehören wollen. Gerade in Zeiten, wo fast jeder Influencer werden will und 0815 Jobs mit geregeltem Einkommen uncool sind, ist so eine Sendung wenig hilfreicher Trash.

  4. Überall, wo der Bürger als Kunde noch frei abstimmen darf, läuft er davon. Daher wird ja auch alles über Verbote und Regeln eingeschränkt. Wir achten nur nicht darauf, wie weit das in unserem Alltagsleben schon fortgeschritten ist. Und von vielen Regeln und Einschränkungen wissen wir auch gar nichts.
    Ein hoher Mitarbeiter aus der Chemibranche hat mir mal erzählt, dass das Aufstellen von Maschinen Zentimeterarbeit ist, weil es natürlich Abstandsregeln nach allen Seiten gibt. Ein Maschinenbauer hat mir erzählt, wieviel Verwaltungsaufwand der Export einer Maschine verursacht. In anderen Berufen braucht es Stunden, um einen neuen Kunden durch alle vom Gesetz und intern geforderten Kontrollen durchlaufen zu lassen, bevor er Kunde werden darf.
    Daraus kann ich nur schließen, unser BIP ist Augenwischerei. Und Heidi geht demnächst unter. Weil es dummerweise noch kein Verbot gibt, den Fernseher ausgeschaltet zu lassen.

  5. Sehr geehrte Frau David, Ihr Bericht zu dieser Freakshow klingt wie eine Mischung aus der Beschreibungen der Bewohner des Capitols in den „Hunger Games“-Büchern und dem Film „Idiocracy“. Eigentlich müsste TE Sie nun auf eine Kur schicken, nachdem Sie sich für das Team „geopfert“ und den Quatsch angeschaut haben. Besten Dank für den Bericht.

  6. GNTM = „Germanys Next Top Moppel“….fällt einem da nur spontan ein. Irgendwann musste es aber so kommen, das auch mal eine Übergewichtige (zusätzlich wohl auch noch Mulattin) gewinnt, wobei mir grundsätzlich vollkommen Wurst ist, welche Hautfarbe ein Mensch besitzt oder was die Waage anzeigt. Obwohl, eine vegane, ukrainische Transgender-Vertreter*In wäre auch denkbar gewesen. Ein Trost bleibt: nicht finanziert durch unsere Zwangsgebühren. Herzliches Beileid noch an die Autorin, die sich so etwas ansehen muss.

  7. Danke, liebe Frau David, für das update. Da ich schon seit vielen Jahren kein TV schaue, finde ich es dennoch interessant und informativ, wie und wo sich die Neowoker breit und breiter machen! Herzliche Grüße

  8. Pro 7 kürt stolz ein Mädchen mit Übergewicht und auf RTL läuft „The Biggest Loser“! DAS nennt man Unterhaltung oder Absurdistan! ?

  9. Die Umdefinierung der Schönheit im Sinne des Sozialismus:
    Auch Schönheit muss gerecht sein.
    Wenn nur die Schönen als schön gelten, werden die häßlichen diskriminiert und ausgegrenzt.
    Also hat man die Fetten und Häßlichen jetzt gefälligst schön zu finden.
    Wer nicht mitheuchelt, ist rechts.

    Heidi Klum gibt dabei gönnerhaft die Diversity-Beauftragte, die so tut, als hätte sie ihre eigene Karriere nicht ihrem Aussehen, sondern ihrem Intellekt und dem Wohlklang ihrer Stimme zu verdanken.

  10. Get woke, go broke!

    Stimmt mal wieder. GNTM interessiert mich eh nicht, aber die Zuschauerreaktionen bestätigen mir, dass es doch noch sehr viele normal empfindende Menschen in Deutschland gibt, denen dieser aufgezwungene Diversity-Quark mächtig auf den Wecker geht.

    Leider kann man gewisse Discounter, die mit Wokeness nerven, nicht „aushungern“, da man nun mal bezahlbare Lebensmittel braucht.

    Bei den meisten anderen Unternehmen sollte das Prinzip aber funktionieren. Bud Light lässt grüßen.

  11. Die Frage ist doch eher: Warum stellen sich Frauen in solchen Sendungen überhaupt zur Verfügung? Was treibt sie an, was treibt sie um? Niemand zwingt sie dazu, sich derart bloßzustellen? Ist es Geld oder Geltung? Auffallen oder Gefallen? Der eigenen Bedeutungslosigkeit zu entkommen? Jeder weiß doch mittlerweile, dass das vergeblich ist! Also, warum tun sie es trotzdem?

  12. Linda Evangelista, „entdeckt“ mit 13 und dann Umzug nach New York.
    Kate Moss, „entdeckt“ mit 14.
    Gisele Bündchen, „entdeckt“ mit 14 oder 15.
    Naomi Campbell, „entdeckt“ mit 15.
    Christy Turlington, „entdeckt“ mit 13.Einzig Claudia Schiffer hat ihr Abitur gemacht.
    Man könnte meinen, eine Karriere als internationales Model sei der Weg in eine gewisse Bildungsferne und intellektuelle Armut. Man fragt sich, wer die Jugendlichen beschützt, wenn sie mit 14, 15, 16 nach New York oder Paris ziehen. Wie füllen sie ihre Abende, wenn sie wochenlang in London, Mailand, Rom oder sonstwo im Hotel leben müssen und nichts von dem tun können, was sie ansonsten zu Hause täten? Was passiert, wenn sie wochen- und monatelang in der Obhut von einflußreichen älteren Männern sind, die ihre Karriere sehr befördern können. Oder auch nicht. Was ist mit dem Arbeitsschutz (für Jugendliche!) bei den Fotoaufnahmen und Modeschauen? Schaut man sich entsprechende Aufnahmen an, sieht man immer wieder sehr, junge Models, Beine, Figuren, Arme, Gesichter, die bei normaler Ernährung so eigentlich nicht aussehen können. Man fragt sich, warum das Schönheitsideal der älteren Männer so anorektisch sein muß und hat noch nie von Skrupeln gehört, Jugendlichen das aufzuzwingen, b.z.w. wenn Jugendliche sich dem unterwerfen. Die Modeindustrie hat anscheinen auch sehr, sehr dunkle Seiten. Aber die Models machen ja all das freiwillig.
    Ungebildet, anorektisch, permanente Eß- und Gewichtskontrolle aber – im Sinne der Modeindustrie – schön und reich. Ist das wirklich der Traum intelligenter, vielseitig interessierter, junger Mädchen. Würde man das unterstützen wollen, wenn es die eigene Tochter wäre?
    Hat GNTM etwas mit dieser Modewelt zu tun? Ich habe mich immer gefragt, warum die jungen Frauen da mitmachen.

  13. Kann mich nur anschliessen, vor allem die letzte Passage ist pures Gold!

  14. Der Babysitter zur Erklärung, warum sie das nicht mehr schaue: „Ne Model-Castingshow guckt man, weil eine hübscher ist als die andere. Nicht weil eine fetter und xxx (Ausdruck für „migrantischer“) als der andere ist.“

  15. Was macht der Begriff „Germany“ eigentlich im Namen dieser Veranstaltung? Das kommt mir vor wie beim Fußball, wo Männer aus aller Herren Länder für eine Nationalmannschaft auflaufen, die mit dem Land, für das sie spielen, nichts zu tun haben. Für die war die Bezeichnung „die Mannschaft“ nur konsequent. Wie könnte die Klum-Sendung heißen? Pot Moddel?

  16. vollste zustimmung! auch wenn die autorin das wunderbar seziert, habe ich nur den halben artikel gelesen, das ist total verschwendete energie, nur das entziehen der aufmerksamkeit schwächt solchen woken blödsinn, dagegen anzuschreiben etc. stärkt es eher. es ist gewollt, dass wir uns mit so einem blödsinn beschäftigen und uns darüber streiten, alles ablenkung und spaltung…

  17. ich stimme zu, ABER: mal ehrlich, wen interessieren schon solche sendungen? das gilt auch für die ganzen tatort rezensionen… ich habe mich komplett, bis auf fussball ab und an, aus dem fernsehen ausgeklinkt, dies nun bestimmt schon 12 jahre oder mehr. nichtbeachtung und abziehen der aufmerksamkeit bringt viel mehr als kritik, die solchen blödsinn eher stärken als schwächen. das gilt auch für die parteien und politiker, letzteren habe ich seit dem genannten zeitraum hausverbot erteilt, sie kommen nicht in mein wohnzimmer, ihre aussagen interessieren mich nicht, ich will mich auch nicht mehr darüber aufregen…ich verstehe die kritischen menschen nicht, die noch immer den talkshows lauschen und dann darüber meckern, als wäre es etwas neues, dass die bullshit labern. das ist vergeudete zeit und energie, die man besser nutzt, z.b. einen garten zu organiseren und lebensmittel anzubauen und sich ganz allgemein möglichst unabhängig vom system zu machen. analyse ist wichtig, noch wichtiger sind konstruktive auswege. sich mit heidi klum zu beschäftigen ist total verschwendete zeit, meiner meinung nach. go woke, go broke!

  18. Gute Kritik an der Wokeness. Schwache Kritik an Heidi Klum. Spricht da etwa doch ein ganz bisschen der Neid? Über „Zickenkrieg“ schreiben darf man gerne, aber dann doch bitte nicht in die gleichen Muster fallen.

    Heidi Klum ist eine kluge Geschäftsfrau und dass sie es als Victoria’s Secret Model nicht auf die zugekoksten und magersüchtigen Laufstege von Paris geschafft hat, ist keine Schande.

  19. Sehr amüsant zusammengefasst, musste mehrmals lachen. Ich (Frau) habe mir diese Staffel tatsächlich angetan, diesmal sogar in voller Länge, was ich bei den Staffeln davor nicht schaffte, da oft nicht zum aushalten. Heidi lebt in den USA und verkörpert voll und ganz die dortigen Forderungen an Prominente, egal aus welchem künstlerischen Bereich.

    Sie geht also immer mit dem Trend der politischen, gesellschaftlichen Anforderungen, wie alle US Promis. Würde sie es nicht tun, wäre sie sofort weg vom Fenster. Natürlich hat GNTM nichts mit modeln zu tun. Also zumindest nicht im herkömmlichen Sinne was den Laufsteg betrifft. Das haben Sie schon richtig erkannt und beschrieben.

    Trotzdem hat sie es geschafft, obwohl sie selbst nie ein Model für den Laufsteg (Ausnahme als Engel für Victoria Secret) war, sich eine sehr erfolgreiche Karriere aufzubauen, indem sie immer dem geforderten Trend folgte und diesen in verschiedenen Formaten (hauptsächlich auch als Jury Mitglied) auslebte. Dazu gilt ihr Privatleben als Musterbeispiel der woken Transformation. So will man die woken Frauen sehen. Farbige Partner und Kinder, oft wechselnde Partner, Patchwork Familienleben, immer sexy Klamotten, dauernd nackig und ständig „horny“. Madonna hat es vorgemacht. Madonna, Heidi, Beyonce, Cher und wie sie alle heißen, werden noch mit 80 so auftreten.

    Mir geht Heidi total auf den Senkel mit ihrer Art, aber auch Madonna und die anderen US Stars. Ich finde es eher deprimierend, was ja jetzt auch nach Deutschland schwappt, dass Frauen stolz sind sich ständig nackt/halb nackt zu präsentieren, einen auf Männermordendes Biest machen und ihre Körper/Gesichter chirurgisch unentwegt aufpimpen lassen. Das alles bezeichnen diese Frauen als Stärke, Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit. Kein einziges Attribut davon stimmt, es ist eher armselig, dass man das Alter verstecken muss, und weiterhin krampfhaft versucht sich äußerlich auf 30 zu halten.

    Die Promis zeigen ein übersexualisiertes Verhalten, wo immer es geht, und dabei erniedrigen sie sich in meinen Augen eher als das sie als Vorbild für eine starke, moderne Frau dienen könnten. Eine Frau ist keineswegs bewundernswert und stark wenn sie im Playboy ist oder ewig Nacktheit, Geilheit und ständig junge, wechselnde Liebhaber präsentiert. Das hat weder was mit Feminismus zu tun noch ist das ein Vorbild oder bewundernswert. Aber auch das ist woke Kultur, die Frau nur noch als Lustobjekt zu präsentieren.

    Was ich besonders schade finde ist, dass Promikinder nichts normales leisten. Sie treten nur in die Fußstapfen der Eltern. Und wir sehen nur noch Models, Influenzer, DJs und angebliche „Künstler“, deren Erzeugnisse nur gekauft werden aufgrund des prominenten Namens. Da erlernt keiner mehr einen normalen Beruf. Und dem jungen Normalbürger wird so suggeriert, das sind die einzigen Berufe, die sich lohnen. Wer normale Arbeit verrichtet ist ein Versager.

    Leni hat in der Show gezeigt, dass sie nichts kann und wurde dafür von den Anwesenden über den Klee gelobt. Man war begeistert. Dabei hat sie absolut alles in den Sand gesetzt. Ihre Moderation war grauenhaft, nicht ein Satz war korrekt. Ihr Walk schlimm, ein hyperaktives Kind läuft über den Catwalk (so sah es jedenfalls aus). Die Promikinder wachsen bereits mit dem Eindruck auf, sie sind besonders gut, da niemand sich traut ihren prominenten Eltern die Wahrheit zu sagen. Alle schleimen nur herum.

  20. Nunja…wenn der eigene „Lack“ abzublättern beginnt, die darunter liegenden Spuren eines „gelebten Lebens“ immer deutlicher zu Tage treten…und wohl die Dopaminkicks durch interessierte Blicke immer sparsamer werden…dann gibt es für die Frau von Welt…immer noch die Möglichkeiten:

    • a.) einen auf Charity zu machen
    • b.) sich der Wokisten-Fanbase anzunähern *schönes Gefühl im Bauchi*
    • c.) in ein Buddhistisches Kloster zu gehen..um über den Sinn d. Lebens sinieren

    „Unsere Heidi“ hat sich offenbar für b.) entschieden.
    Be careful, Heidi…in letzter Zeit zeigt sich immer deutlicher: Go woke, get broke!
    „Viel Glück“! *falsches Pferd und so*

  21. Ich werde jetzt nicht in die Häme verfallen, die die Autorin hat. Denn grundsätzlich habe ich GNTM immer gerne angesehen. Hübsche Mädels in einer Art Containershow. Nette Unterhaltung und Einblick in eine merkwûrdige Branche. Erst als man vor etwa 5 Jahren begann, auf den woken Zug aufzuspringen, wurde es unerträglich. Plötzlich waren Männer dabei, die erst seit kurzem Frauen waren, die Zahl der Afrikanerinnen wuchs, ebenso die der Westasiatinnen. Jedenfalls fragte man sich die letzten Staffeln nur noch: Wird’s die Umoperierte, die Afrikanerin, die Westasiatin oder die Dicke? Und ich frage mich, warum nehmen hübsche weiße Mädels überhaupt noch teil? Sie haben ja eh keine Chance.

  22. Ich kenne mich da nicht so richtig aus, gibt es da Publikumspunkte? Kann man da anrufen? Gibt es Länderpunkte? Ich hab mal gegoogelt und da soll es eine Gastjury geben keiner dieser Leute ist mir im entferntesten bekannt. Wahrscheinlich muß man zu den Eingeweihten zählen womit ich nicht dienen kann. Man merkt die Absicht und ist verstimmt. Daß da jetzt übergewichtige, schwatte Frauen gewinnen ist wohl dem Zeitgeist und der Werbewirtschaft geschuldet. Immer mehr Werbung im TV besteht aus schwatten Darstellern und ich glaube die Clips sind für den amerikanischen Markt gemacht und man jubelt die uns jetzt unter. Egal, die Kingsizemoddells werden wohl keine große Moddellkariere vor sich haben, aber da können sie das ja auf den Rassismus schieben und so in die Schlagzeilen kommen. Achso, ich finde die Klum auch nicht besonders schön, hübsch ja, schön nein!

  23. Yep, auch hundertausende Kilomter enfernt meiner Interessenssphären, aber passt zum linksGRÜNwoken Bullshxxtransformationszirkus: „GNTB“ = Germanys Next Top Bud(Light), läuft.

  24. „Tatsache ist, dass sich hier niemand für die Gefühle dieser Mädchen interessiert. Es ist Mode, die wieder out sein wird, genauso wie die Mädchen es nach Sendeschluss sein werden.“

    Es geschieht freiwillig, was die Mädchen sich antun und antun lassen.
    Wieviele der Kandidatinnen haben denn aufgrund der Sendung wirklich eine internationale Model-Karriere gestartet?

    • „Es geschieht freiwillig, was die Mädchen sich antun und antun lassen.“ ???
      Falsch !!! Die Mädchen werden dazu verleitet, durch falsche Erziehung.

      • Das entbindet sie nicht von der Verantwortung für sich selbst. Denn das wäre dann die allgemeine Verantwortungslosigkeit.

  25. Ob die Gewinnerinnen wissen dass sie einzig aus politischer Agenda und nicht tatsächlicher Eignung heraus gekührt wurden?

  26. Chapeau, Elisa David! Chapeau für Ihre analytische Beobachtungsgabe, gepaart mit einer Leichtigkeit der Sprache, von der mancher Feuilletonist/in sich eine Scheibe abschneiden könnte – wenn Ihm oder ihr nicht die hinreißende Fähigkeit zu Wortgewalt fehlen würde, die Sie hier, Frau David, mit einem dezenten Donnerhall im Hintergrund zum Erklingen gebracht haben.

  27. Das ist doch die Neidparade! Diejenigen, die früher, weil pickelig, zu mollig, vielleicht introvertiert, Segelohren, im ersten Anlauf keinen abgekriegt haben und nicht in die angesagten Klamotten passten, mussten sich aus ihrer Schmollecke herausarbeiten. Anstatt Probleme aktiv anzugehen, ist die „Gesellschaft“ verantwortlich. Linkes Spiel! Der Zufall hatte uns letzte Woche in eine sich bereits zerstreuende CSD-Parade hineinbefördert und wir gaben uns bei einem Aperol Sprizz soziologischen Studien hin: Teilnehmeralter ca 14 bis 25 Jahre, biologisch in etwa gleich verteilt, auffällig war aber die äußerliche Erscheinung, zu dünn, viele zu dick, ungepflegt, gepierct bis zum Anschlag, da wo man sagen kann, der liebe Gott hat es mit seinen Gaben nicht so gut gemeint, aber man muss es nicht noch verschlimmbessern. Unattraktiv! 95 %! Und ich glaube, hier hängt der Woke-Haken. Es werden Menschen mit geringem Selbstwertgefühl geködert, die merken es wahrscheinlich nicht einmal, aber in dem einen Moment fühlen sie sich ganz besonders. Und denken über eine verqueere Sexualität der Realität entfliehen zu können, GNTM dasselbe, die jungen Frauen werden nie in Paris, London oder New York laufen, weil die zu präsentierenden Klamotten nur in einer Größe vorhanden sind, da gibt es nichts zu Rütteln! Vielleicht für Katalogfotos, mehr aber nicht! Es ist leider wie mit Katzengold, alles nichts wert. Aber die Heidi ist ja nicht für den zukünftigen Erfolg ihrer Girls verantwortlich, von daher kann es ihr doch egal sein!

  28. Der Cem will Werbung für Nahrungsmittel verbieten, die angeblich dick machen.
    Und hier kommt kommt die Botschaft rüber, wenn du dir eine Wampe anfutterst, kannst du einen Schönheitswettbewerb gewinnen.
    Muss man das verstehen?

    • Links-grün-woke widersprechen sich selbst ständig. Passt doch genau.

  29. Frau David, Sie haben sich das echt angetan? Sie haben wirklich eine hohe Schmerzgrenze, alle Achtung ?

  30. Als Mann gucke ich sowas nicht, aber wenn ich die Zusammenfassung lese, dann ist das wirklich nur eine Verarsche der Zuschauer. Dem Sender wird es egal sein, schließlich kostet diese Produktion nichts und bringt schnell ein paar Werbemillionen ein.

    • Fragt sich nur, wie lange noch. Die Werbetreibenden zahlen pro Zuschauer. Sind keine mehr da, gibt es kein Geld.

  31. Der Witz ist, daß der Traum vom Model für die ganz ganz wenigen, die es schaffen „echte“ Models zu werden, auf den grossen Shows in Paris und Mailand zu laufen, für die allermeisten der ganz wenigen eher ein Alptraum ist, ständige Ablehnung, Gewichtskontrolle, Drogen, ältere männliche Predatoren usw.
    Wohlhabend, geistig und körperlich gesund und mit Ehe und Familie kommen die wenigsten der wenigen aus diesem Beruf heraus.
    Claudia Schiffer oder Christy Turlington sind zwei von diesen ganz wenigen.
    Insofern merkwürdig das dieser unglücklich machende Lebensweg als Traum gesehen wird.
    Wie meinte Karl Lagerfeld über Heidi Klum: „Eine Heidi Klum kennt man nicht in Paris“.

  32. Beim nächsten mal gewinnt dann bitte Ricarda Lang…

    • Mal ehrlich- die Frau Klum schwimmt doch nur auf der woken Suppe mit.
      Diese Frau hatte vor jahrzehnten Schönheit, Geschmack und Anmut, ich glaube ihren Auftritten einfach nicht. Sollte sie in den Jahren wirklich „umgedreht“ sein?
      Das ist Show- nix anderes. Und ich bin davon überzeugt, dass sie sich zuhause vor Lachen über diese mißratenen Teilnehmerinnen einmacht. Der Rubel muss rollen…

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