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Er ist nicht mehr da

Georg Diez bei Spiegel-Online still und heimlich fort

11.10.2018

| Lesedauer: 3 Minuten
Nein, die Welt wird nicht besser oder schlechter ohne aufgepumpte politische Texte eines früher mitunter lesenwerten Feuilletonisten, der aus den USA als Weltverbesserer zurückkam und dabei vergaß, dass er als solcher schon rüber gemacht hatte.

Die Kolumne des Georg Diez ist nicht mehr. Ungefähr zeitgleich mit Erscheinen eines neuen Buches des Journalisten verschwand Georg Diez aus der Riege der SPON-Kolumnisten. Zwei Nachfragen bei der Online-Redaktion blieben bisher unbeantwortet. SPON und auch Diez selbst nahmen dazu bisher keine Stellung. Das darf man ungewöhnlich finden, wenn ein Autor so lange schon an so einem viel beachtenden Platz wöchentlich tätig ist. Auch der Stammleserschaft gegenüber, die es ja auch bei Diez gegeben haben muss, kann man so ein Verhalten merkwürdig bis unhöflich empfinden. Welcher Drama-Queen-Akt mag hinter diesem allseitigen Schweigen stecken?

Die Kolumne „Der Kritiker“ von Georg Diez wurde nun bei Spiegel Online still und heimlich entsorgt. Der letzte Eintrag ist vom 09.09. 2018. Diese letzte Kolumne trägt den Titel „Die Krise der Konservativen“. Anschließend verschwand Diez vom Radar bei „SPON – Die Kolumnisten“ samt Foto und Einträgen, die jetzt nicht mehr am üblichen Platz abrufbar sind und nur per Suchmaschine gefunden werden können.

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Einmal Harvard und zurück

Nun war Georg Diez schon einmal für längere Zeit weg. Aber er war nicht nur einfach weg, er inszenierte seinen damaligen Abgang wortreich in einer vorerst letzten Kolumne am 28.08.2016, als es da hieß: „Autoritäre Systeme, Radikalismus, Kapitalismus – was ist das für eine Zeit, in der wir leben? Der Kritiker zieht sich nach Harvard zurück, um zu erforschen, wie die Zukunft der Demokratie aussehen könnte.“

Diez sparte damals nicht an großen Worten, sparte nicht an Pathos und Selbstbespiegelung, als er damals sein Sabbatical von sich selbst, von seiner SPON-Kolumne nahm und seine letzte Kolumne eröffnete, als wäre dieser kurze Text der Beginn eines großen tragischen Epos:

„Was ist die Zeit, in der wir leben – das ist es, was ich wissen will, jeden Tag, mit jedem Wort, das ich schreibe, das ist es, was ich auch mit dieser Kolumne herausfinden wollte und will, jede Woche neu: einer Kolumne, die ich immer so gern geschrieben habe, weil ich oft selbst nicht wusste, wohin mich die Gedanken führen würden.“

Diez ging 2016 für ein Jahr in die USA, um nach Selbstauskunft herauszufinden, wie eine Demokratie im 21. Jahrhundert aussehen könnte, die sich „von den Zwängen eines Kapitalismus befreit (…) Das ist es, womit ich mich im kommenden Jahr beschäftigen werde …“ und weiter: „Ich weiß, dass die Aufgabe etwas größenwahnsinnig ist …“

Diez kündigte an, ein Jahr lang an der Universität Harvard an einer „Mischung aus Akademie und Praxis“ teilzunehmen. Er kam dann tatsächlich ein Jahr später zurück, schrieb wieder seine Kolumne und war leider auch großenwahnsinnig geworden. Was allerdings nicht stimmte, war, was er seinen Lesern damals im ersten Aufguss einer letzten Kolumne versprach: „Ich werde als ein anderer zurückkehren.“ Diez war Diez geblieben. Er war sogar noch viel mehr Diez geworden. Wir haben hingeschaut. War es dieses Noch-mehr-Diez, was nun für SPON nicht-mehr-erträglich war?

WIDERSTAND GEGEN DEN AKTIVEN WIDERSTAND?
Georg Diez im Widerstand gegen Bedeutungslosigkeit – hinter der Tastatur als Waffe
Eine seiner letzten Kolumnen nach seiner letzten Kolumne (ja, es wird kompliziert, wenn man sich immer wieder neu trennt) nach seiner Reise in die Staaten rief zum Widerstand auf. Aber sein Sofa-Widerstand stachelte nur, insistierte, wollte nur andere bewegen, aktiv zu werden, während sich Diez hinter seine Tastatur zurückzog und vom Ideal einer „undogmatischen Menschlichkeit“ fabulierte. „Es sind Memes, es sind Fiktionen, die notwendig sind, um die Wirklichkeit zu verändern.“, schrieb Georg Diez. Und damit war dann auch alles gesagt, als Diez zu jenen gehören wollte, die davon träumen, die Wirklichkeit der anderen nachhaltig zu verändern. An der Tastatur. Im deutschen Größenwahn, den er ja selbst für sich fürchtete, als er seine Reise in die USA erklären wollte.

Eine große Übersättigung, offensichtlich eine Langeweile und ein Beleidigtsein ob der fehlenden Aufmerksamkeitssteigerung, als niemand wirklich seinen Erkenntnissen lauschen wollte, die noch schriller geworden waren als noch zuvor, als Diez mit „Lösungen“ für Deutschland im Gepäck seine Arbeit für seine SPON-Kolumne wieder aufnahm.

ABGESANG
Mesut Özil tritt zurück: das Drama ist zu Ende
Nun ist er einfach verschwunden. Diez fliegt jetzt unter dem Radar. Wüssten wir schon um die Hintergründe der Kündigung, könnten wir Georg Diez immerhin noch zu Gute halten, dass er verstanden hat, dass man sich nicht immer wieder neu verabschieden kann wie ein junges Mädchen, das mit sich und der Liebe noch so furchtbar ringt. Ja doch, manchmal muss man einfach für immer wegbleiben, um andere Ufer zu entdecken. Möglicherweise ist ja das neue Buch des Journalisten, der auch Autor ist, so ein rettendes Ufer.

Manchmal aber hilft es einfach auch, einen Moment lang kleinere Brötchen zu backen. Einfach mal still sein. Nein, die Welt wird nicht besser oder schlechter ohne solche aufgepumpten politischen Texte eines früher mitunter lesenwerten Feuilleton-Journalisten, der aus den USA als Weltverbesserer zurückkam und dabei vergaß, dass er als solcher schon rüber gemacht hatte.

Kolumnist nun verzweifelt gesucht? Eigentlich nicht.

Ein kleines Abschiedsgeschenk an den in Selbstsicht größten Kolumnisten aller Zeiten wollen wir uns aber dennoch nicht verkneifen: Ein finnisches Sprichwort: „Guter Rat ist wie Schnee, je leiser er fällt, desto länger bleibt er liegen.“ Und ein Satz von Timur Vermes. Der schreibt in „Er ist wieder da“: „Es war sofort ersichtlich, dass er nicht um die Macht der Stille wusste, sondern sie eher fürchtete.“

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52 Kommentare

  1. Ganz ehrlich: Ich werde diesen Georg Diez nicht vermissen. Diez war einer der schlimmsten Hetzer beim Spiegel: Extrem abgehoben, menschenverachtend und bösartig, so würde ich seine Texte charakterisieren. Es war eine Qual für mich, diese Ergüsse zu lesen, und am Ende habe ich auch das nicht mehr gemacht. Ist es damit vorbei? Nein, natürlich nicht, es gibt viele ‚Georg Diez‘ beim Spiegel. Eine heißt Margarete Stokowski.

  2. Wäre gut, wenn sie alle gehen. Der letzte macht das Licht aus.

  3. Ok, ist mir eigentlich wurscht. Wann geht Prantl?

  4. Zitat:„Der Kritiker“ von Georg Diez wurde nun bei Spiegel Online still und heimlich entsorgt.

    SPON wird nach langen Jahren links der Prawda doch nicht beginnen auf Qualität zu achten?
    Wenn doch düfte es ein langer Weg mit vielen weiteren kompromisloser „Entsorgungen“ werden….

    • Würde der Spiegel auf Qualität achten, müssten so ziemlich alle gehen. Mit Augstein angefangen. Das wird nix. Da kann man den Laden gleich zumachen.

  5. Nun, der Dynamismus der Revolution des Nihilismus gibt Worten eine beliebige Bedeutung, Vielfalt führt da zur Einfalt, Inklusion zur Beliebigkeit, Toleranz zur Guillotine … wenn statt dem Sein das beliebige Wollen dominiert und das Denken durchs Fühlen und Rechnen ersetzt wird… Eine (staatliche) Zensur findet nicht statt, sie wurde privatisiert … Nichts wirklich Neues unter der Sonne …

  6. Liebe Redaktion,
    dass Einäugigkeit nicht das Programm von TE ist, schätze ich sogar sehr und dies zeichnet TE aus meiner Sicht sogar besonders aus. An der Stelle haben wir keinen Dissens.
    Allerdings ist ja nun der Hr. Diez nun nicht gerade geeignet, als Linker ernstgenommen zu werden bzw. sich mit ihm mittels Sachargumenten auseinanderzusetzen. Da würden mir andere Linke einfallen, bei denen das von grundauf anders ist.
    Mit einer Fr. Wagenknecht oder meinetwegen dem einen oder anderen linken Journalisten kann man sicher in eine Diskussion kommen, ohne dass er sein Gegenüber sogleich verbal vernichtet. Genau das ist aber bei einer Person wie Diez nicht der Fall.
    Und ja, ich habe bis vor einigen Jahren – als ich noch SPON konsumierte – auch gelegentlich die Ergüsse eines Diez gelesen.

    • Was genau wollen Sie bitte? Ich bin noch nicht dahintergekommen. Helfen Sie uns

    • „Hr. Diez nun nicht gerade geeignet, als Linker ernstgenommen zu werden.“

      Ich würde noch einen Schritt weiter gehen. Der Mann ist Welten entfernt überhaupt ernst genommen zu werden.

  7. Vielleicht sieht er sich zu Höherem berufen und widmet sich dem feuilletonistischen Befreiungskampf der rechtgläubigen Amerikaner wider den Leibhaftigen im Weißen Haus.

  8. Auch der Spiegel ist den kapitalistischen Zwängen unterworfen und muß wöchentlich die nötige Penunzen verdienen und Kapitalismus kann sehr hart sein.

  9. Na ja, auch bei SPON werden die Clicks registriert. Dieser eitle Schwätzer konnte auch mich schon lange nicht mehr mit seiner verquasten Suada provozieren. Das gelingt einem immerhin präzise formulierenden Salonbolschewisten wie Jakob Augstein dann doch erheblich besser.

  10. Von allen SPON-Kolumnisten war Diez der extremste. Er machte aus der „Willkommenskultur“ eine regelrechte Erlösungsreligion, blieb aber immer nur in der Theorie. Die praktischen Auswirkungen der Asylkrise blieben ihm fremd. Dass mit dem ungezügelten Strom an Migration die deutsche Kultur verdrängt wird und damit auch sein eigenes intellektuelles Milieu, scheint ihm nicht bewusst zu sein. Unsere Zuwanderer interessieren sich nicht für Habermaß, Blumfeld oder Rilke, sondern für AMG Mercedes und Adidas-Jogginghosen. Die Träger des deutschen Kulturerbes können nur die Deutschen sein. Das muss auch Diez mal klar sein. Bushido und Haftbefehl werden Nietzsche, Goethe und Schopenhauer nicht weiter tragen, sondern im Youtube-Video mit komischen Fingerzeichen vor der Protzkarre rumhampeln und „Yo, Yo , Yo“ machen. Das ist ihre „Kultur“. So ein Kollegah wie Felix Blume hat sich den Migranten schon unterworfen und äfft sie nach. Wir sind auf dem Weg in die afro-orientalische Proletenherrschaft.

    Wann peilen das die ganzen Diezes, Augsteins, Stokowskis, Lobos, Prantls dieser Republik eigentlich mal? Die „edlen Wilden“ gibt es nicht.

    • Selbst wenn Diez, Augstein, Prantl usw. vor den Migranten in’s Exil nach Amerika fliehen, werden sie die Schuld dafür dem bösen Deutschen geben, sich für Opfer halten und sich selbstgerecht für ihren heroischen Kampf für das Gute preisen.

  11. Vielleicht ist er auch nur losgezogen um sich über einen Strohmann einen Verlag zu kaufen…

  12. Diez wird sicher nicht der letzte Wendeverlierer sein, der im Kampf um die politische Deutungshoheit aufs falsche Pferd gesetzt hat 😉
    Leider ist zu befürchten, der taucht an anderer Stelle wieder auf… vielleicht als Spindoc bei den Grünen?

    • Falsche Pferd? Der Mann war und ist totalitärer Überzeugungstäter.

  13. Es liegt mir fern, nach Strauß´schem Vorbild aus den 70er Jahren Menschen und Ungeziefer gleichzusetzen.
    Ich muß jedoch gestehen, daß mir schon beim Lesen der Überschrift des Artikels das Sprichwort „Die R . . . verlassen das sinkende Schiff“ ganz spontan eingefallen ist.

    • Och, das wäre wirklich ein fieser Vergleich. Ratten sind clever. Und Ratten, die sich in wirren Hirngespinsten verlieren, werden von den anderen nicht durchgefüttert, haben bald ausgerattet und sind dahin. Sag ich ja. Ratten sind clever.

      • Deshalb gibt es sicher auch die Ratte im chinesischen Horoskop.

    • Bitte, bitte! Tun Sie den kleinen Nagern nicht unrecht.

      Das sind sehr soziale Tiere, bei denen wäre der genauso wenig willkommen gewesen wie seine maskuline Kollegin Margarete Stokowski.

  14. Zuviel der Ehre für einen selbstverliebten Spinner mit verkorkstem Weltbild.

  15. Kein Verlust. Wahrlich nicht. Und es sind ja noch genug neunmalkluge Salonsozialisten bei SPON übrig, da kann man den Abgang von Diez locker verschmerzen.

  16. Ohne diesen Artikel wäre mir das gar nicht aufgefallen – soviel zur SpOn-Kolumne.

  17. Den Fortgang von Hern Diez hätte ich gar nicht bemerkt, da ich selbst schon längst still & heimlich fort bin von Spiegel-Online (als Leser). Herr Wallasch, Sie wollen nun doch hoffentlich nicht zu Spiegel-Online wechseln? 😉
    Aber jetzt mal im Ernst: Ich finde Ihre Artikel allesamt informativ und lesenswert, kei politisch aufgepumpt und abgehoben. Ich würde Sie sehr vermissen, wenn Sie sich still & heimlich vom Acker machten. Selbst bei TE ist das ja nicht gänzlich ausgeschlossen 🙂

  18. Georg Diez war/ist der Heiko Maaß der SPON-Kolumnistenriege. Alle Kolumnisten dort, Alibi-Fleischhauer mal ausgenommen (man leistet sich ein bürgerlich-liberales Feigenblatt) haben ihre Probleme mit der Demokratie. Aber Diez wollte jede „Falschmeinung“ verbieten lassen. Falschmeinung war jede Kritik an der Migrantenpolitik Angela Merkels. So weit, so schlicht. Hierin und in seiner Selbstüberschätzung war er genauso maaßlos wie sein Vorbild, der ehemalige Brillenträger im Justizministerium. Vom Grundgesetz hatte sich Diez in seiner Selbstradikalisierung immer weiter entfernt. Zum Aufruf zum „bewaffneten Widerstand“ hätte nicht mehr viel gefehlt.

    • In Anlehnung an das alte Spiegel-Motto war Diez da das „Dummgeschwätz der Kleptokratie“.

  19. Ich erinnere mich an solch intellektuell angehauchte **nasen in den letzten Gymnasialjahren. Sie hatten kein gutes Leben….

  20. Eine linke Kolumne weniger beim Spiegel. Schade, bleiben nur noch acht.

  21. Ich denke nicht, dass man diesen Schreiberling des Spon kennen muss. Und erst recht nicht muss man ihn vermissen. Das Geschäft besorgen schon diejenigen, die jeden Tag Selbstbespiegelung und Hedonismus fröhnen und noch immer rein gar nichts begriffen haben.

    • Hätten Sie Herrn Diez gelesen, würden Sie nachvollziehen können, weshalb es sehr wohl interessant ist zu ergründen, weshalb SPON ihn so sang- und klanglos aus den heiligen Hamburger Hallen verstoßen hatte.
      Ein solch radikaler, indoktrinierter, größenwahnsinniger Globalist, wie er es nach seiner Rückkehr aus den USA war, geht entweder divenhaft verschnupft mit großem Tamtam – oder auf leisen Söhnen direkt ins Regierungsgeschäft. So zumindest vermute ich es, und lasse mich von den kommenden Wendungen im Lebenslauf des Herrn Diez überraschen.

  22. Lieber Herr Wallasch,
    zum ersten Mal in all den Jahren eine ernste Kritik:
    Was um Himmels Willen ist der Grund für diesen Artikel? Ebenso hätten Sie einen Text darüber verfassen können, dass gestern in China ein Sack Reis umgefallen ist.
    Und mein Gefühl sagt mir, dass die meisten TE-Leser dies ebenso sehen.
    Vielleicht nochmals der Hinweis bzw. die Bitte auf einen viel spannenderen Beitrag:
    ein Folge-Interview mit Götz Kubitschek über seine Coup bei der Buchmesse bzw. seine angekündigte Beratertätigkeit – auch für CDU-Mitglieder.
    Nix für ungut.

  23. Naja. Den bisherigen Rezensionen -zumindest bei Amazon- nach, scheint Diezens Buch nicht der große Renner zu werden. Was ich auch nicht erwartet hätte. Georg Diez ist für mich prototypisch für die Gattung des überbehütet in seiner Seifenblase lebenden Akadebilikers, der konstant von keinem Realitätshauch beduftete Feuilletonsfürzchen ausstößt und baß erstaunt ist, das die Menschheit seinen erleuchteten Vorschlägen nicht folgen mag.

  24. Sehr geehrter Herr Wallasch, vielleicht würden es neben mir auch andere Foristen begrüßen, wenn Sie statt über einen konkurrierenden Kollegen über Themen schreiben, die die Leser bewegen. Herr Diez ist es was mich betrifft nicht und ich denke, damit bin ich nicht allein; vielleicht irre ich da aber auch…

    • Als Person ist Diez irrelevant. Aber denken Sie an die Art des Spiegel: Pars pro toto. Es geht auch (hauptsächlich?) um den Zustand des Spiegel und der „freien“ Presse insgesamt, widergeSPIEGELT durch einen (repräsentativen?) Einzelfall.

  25. Ja, das ist das Problem der Universitäten des Westens. Gerade im Geisteswissenschaftlichen Bereich ist die linke Indoktrination grenzenlos, insb. von ehemaligen Eliteuniversitäten, die nur noch im Naturwissenschaftlichen Bereich zu den Top-Playern gehören (wobei selbst da die Chinesen, im weltweiten Ranking auf den ersten Plätzen rangieren)

  26. Da sind noch genug Entrückte über, dass es einem an Enthirnung nicht fehlen wird.

  27. Sie erwähnten Timur Vermes. Ich wünschte mir auch einen Artikel über ihn.

    Mehr Dissonanz betreffend sein Wirken und seine Einschätzung zwischen „Er ist wieder da“ und seinem letzten Stück gibt es wohl kaum.

  28. Ich glaube, nach Kubitschek wird von Dietz an der nächsten publizistischen Finte gearbeitet. Ich tippe darauf, dass er wie Kai aus der Kiste wieder auftaucht. Als Pressesprecher einer CSU-GRÜNE Koalition in Bayern, oder so in diese Richtung…

    • Der Gedanke ist so unsagbar fürchterlich, dass ich Ihnen dafür ein Like geben will.

      Diez als Pressesprecher einer vergrünten Landesegierung in Bayern wäre die logische Antwort auf Seibbert in Berlin.

  29. Interessant erscheint, dass in jedem Fall ein übersteigertes Selbstwertgefühl einer Person – Gröfaz, Grömaz oder Grökaz – ausreichend charismatisch wirkt und damit unverhältnismässig stark beachtet wird.

  30. Mhm, hat Georg Diez nicht vergessen ein paar Weltverbesserer mitzunehmen?

  31. Ich habe diesen Autor selten bis gar nicht gelesen. Das Foto von ihm sagte ja schon alles. Ich fand, er kam unsympathisch rüber. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie er überhaupt in der Lage ist, die praktischen Seiten seines Lebens zu meistern. Vielleicht konnte er sich ja vom SPON-Gehalt eine Haushälterin leisten.
    Das Leben meiner Freunde und Bekannten besteht aus Herausforderungen, von denen Diez vermutlich keine Ahnung hat: Neben Job und Haushalt gilt es, mehrere Kinder möglichst unbeschadet durch eine von Helikopter-Wahnsinn und Bildungsunsinn bestimmte Kindheit zu schiffen. Wenn ich die Diez-Ergüsse überhaupt mal gelesen habe, waren die Inhalte stets Anlass zum Kopfschütteln und der Gedanke „Wovon lebt dieser Mensch eigentlich? Kriegt der tatsächlich Geld für das Verzapfen dieses verschraubten Geschwurbels? “ drängte sich immer mehr auf. Für mich ist das sang- und klanglose Verschwinden dieses Möchte-Gern-Weltverbesserers wirklich kein Verlust.

  32. Nebbich, könnt er nicht mitnehmen die Frau Stokowski in die Vergessenheit? Die Frau Berg, den Herrn Lobo? Es sind noch da WeltverbesserInnen im Dutzend….

  33. Jetzt noch Berg, Augstein und Stokowski und der Laden wäre ausgemistet.

  34. „Autoritäre Systeme, Radikalismus, Kapitalismus – was ist das für eine Zeit, in der wir leben?“
    Welche Ironie!
    Seit dem Marsch der Linken durch die Institutionen, ihre Vermählung mit den (erst von der DDR, dann von globalistischen NGOs finanzierten) Grünen und die Kaperung der CDU durch eine rot-grüne Kanzlerin ist Deutschland so autoritär und radikal wie seit 1945 nicht.
    Der Kapitalismus wurde mit Hilfe der korrumpierten und manipulierten Linken zum weltweit präsenten Turbokapitalismus auf Steroiden = Globalismus.
    Alles, was der linke Herr Dietz so unerträglich findet, ist das Produkt seiner igenen Ideologie bzw. deren praktischer Anwendung!
    Welches Ausmaß von Realitätsflucht, Selbstbetrug und Selbstverleugnung muss man als Linker haben, um mit dieser Ironie der Geschichte zu leben? Oder ist eine hohe intellektuelle Beschränktheit ausreichend?

  35. … wie die Mehrzahl seiner Kompagnons bei SPON ein mehr oder minder delirierender Dilettant im Denken und im Schreiben. Schlimm, dass sowas in Mediendeutschland überhaupt als Stimme zählt.

  36. Vielleicht haben Sie mit der Einschätzung des Größenwahns schon eine halbe Antwort auf das “spurlose“ verschwinden gegeben.

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