Auch der letzte Bundeswehrsoldat hat Afghanistan bereits verlassen. Nach dem vollständigen Abzug des westlichen Militärs trat umgehend ein, was nicht hätte passieren dürfen. Das sich selbst überlassene Afghanistan wurde über Nacht zurückkatapultiert auf den Status islamischer Gottesstaat. Das war zumindest nicht der Plan der USA. Dem renommierten US-Journalisten und Buchautor F. William Engdahl zufolge sollten über 18.000 zivile Auftragnehmer des Pentagon im Land verbleiben und den Status quo erhalten. US-Demokraten verkauften dies damit, dass sich bei einem ersatzlosen Abzug die Frauenfeindlichkeit des brutalen Talibanregimes wieder vollständig durchsetzen könnte. Das klang nach edlen Motiven, war aber von Anfang an bestenfalls ein Teil der Wahrheit.
Privatisierung des Krieges
Nach dem Abzug des Militärs sollten Söldnertruppen und Geheimdienste gegebenenfalls mit Unterstützung von Spezialeinheiten die Regie übernehmen. Schon bisher kamen am Hindukusch sieben Angehörige privater Sicherheitsfirmen auf einen Soldaten. Warum aber wurden die letzten militärischen Einheiten abgezogen? Warum sollte das Land weitgehend einer Mischung aus privaten Interessen und geheimdienstlichen Aktivitäten überlassen werden? Etliche Motive sind dafür auszumachen, nachvollziehbare und auch einige andere.
Den längsten Krieg der US-Militärgeschichte nach 20 Jahren endlich zu beenden konnte anfangs als Erfolg verkauft werden, auch wenn Amtsvorgänger Donald Trump die Entwicklung in die Wege geleitet hatte. Damit ging die Erwartungshaltung einher, dass die US-Administration nicht mehr in der Öffentlichkeit begründungspflichtig ist für den Militäreinsatz einschließlich etwaiger Gefallener.
Die Taliban können nun NATO-Waffen nutzen – und exportieren
Die Rechnung ging bekanntlich nicht auf: Es sind zwar vorläufig keine Gefallenen mehr zu verzeichnen, aber die afghanische Regierung brach ohne das militärische US-Korsett binnen kürzester Frist zusammen. Von wegen Beinfreiheit ohne Kontrolle durch den Kongress: Die Biden-Administration hat zusammen mit den westlichen Gefolgestaaten die größte Blamage des Westens seit Menschengedenken zu verantworten und einen öffentlichen Aufruhr sondergleichen geerntet.
Zurück zur politischen Absicht: Der Krieg sollte privatisiert und der parlamentarischen Kontrolle entzogen werden. Wären das aber Manöver gewesen, die sich mit der demokratischen Konstitution der Vereinigten Staaten vertragen hätten, einem unserer engsten Verbündeten? Durfte das sein, dass Söldner die Missionen von regulären Truppen in Afghanistan fortführen? In welches Licht wären dadurch auch die NATO-Länder geraten, die zwar ihre Soldaten heimholen, den Konflikt aber zwielichtigen Interessen und unüberschaubaren Entwicklungen überlassen sollten?
Neben Geheimdiensten und zwischenstaatlichen Organisationen haben sich seit Jahren Firmen wie DynCorp als militärische Auftragnehmer in Stellung gebracht. Im Netz ist DynCorp als privates US-Sicherheits- und Militärunternehmen ausgewiesen. Von der Zentrale in den USA aus gesteuert, setzt DynCorp Mitarbeiter in vielen Konfliktgebieten der Welt wie Bosnien, Somalia, Angola, Haiti, Kolumbien, Kosovo, Kuwait, Afghanistan und dem Irak ein.
Baerbock und ein anderer Grünen-Politiker dilettieren über die Bundeswehr
Allein für Afghanistan werden derzeit dutzende Mitarbeiter gesucht. Bereits bis 2019 hatte dieser Dienstleistungskonzern für Ausbildungsaufträge zugunsten der afghanischen Armee und für die Verwaltung von Militärbasen mehr als sieben Milliarden US-Dollar eingestrichen. Sehr kompliziert wird die Chose bei Aufgaben wie „Beaufsichtigung der Zerstörung afghanischer Mohnfelder“. Schaut man auf die Entwicklung der Opium-Produktionsmengen, woraus bekanntlich das Rauschgift Heroin raffiniert wird, scheint DynCorp wie auch andere nicht sehr erfolgreich gewesen zu sein.
Rauschgiftrekorde
Die nackten Zahlen vermitteln einen verheerenden Eindruck. Die rigide Antirauschgiftpolitik der Taliban hatte zu einer Reduzierung der Opiumernten auf etwa 185 Tonnen im Jahr 2001 geführt. Entgegen allen offiziellen Verlautbarungen konnten sich nach der US-Invasion ab Oktober 2001 die Opiummärkte wieder erholen. Sechs Jahre nach Beginn der US-Besetzung gab es in Afghanistan mehr Land, auf dem Drogen angebaut wurden, als in Kolumbien, Bolivien und Peru zusammen. Nach Angaben von Alfred McCoy stieg die Opiumproduktion auf mehr als 8000 Tonnen im Jahr 2007 und erreichte 2017 mit 9000 Tonnen einen vorläufigen Rekord.
Nach Auffassung von Alfred McCoy ging es bei der US-Präsenz
nicht um die Bildung einer demokratischen Nation oder Demokratie.
Es ging um Heroin
McCoy weiß, wovon er spricht. Er lehrt an der Universität von Wisconsin südostasiatische Geschichte mit den Forschungsschwerpunkten illegaler Drogenhandel und verdeckte Operationen des US-Geheimdiensts Central Intelligence Agency (CIA). Ergo ein ausgewiesener Kenner der Materie.
Den US-Krieg in Afghanistan beklagte Alfred McCoy 2018 wie folgt: „Wie konnte die einzige Supermacht der Welt mehr als 16 Jahre lang ununterbrochen kämpfen – auf dem Höhepunkt des Konflikts eine Truppe von mehr als 100.000 Soldaten einsetzen, das Leben von fast 2.300 Soldaten opfern, mehr als eine Billion Dollar für ihre militärischen Operationen ausgeben, … eine Armee von 350.000 afghanischen Verbündeten finanzieren und ausbilden – und trotzdem nicht in der Lage sein, eines der ärmsten Länder der Welt zu befrieden?“ Nach seiner Auffassung ging es bei der US-Präsenz nicht um die Bildung einer demokratischen Nation oder Demokratie. Es ging um Heroin.
Geheimdienste am Ruder
Derartige Machenschaften hinter den offiziellen Kulissen erfordern selbstredend eine organisatorische Ausgangsbasis mit in die zwielichtigen Aktivitäten passendem Personal. Wie früher jene von Hamid Karzai war die inzwischen davon gelaufene afghanische Regierung unter Ashraf Ghani ebenfalls eine Schöpfung der Vereinigten Staaten. Ghani sollte Washingtons bewährter Stellvertreter in Kabul bleiben. Einer der größten afghanischen Opiumbarone war bis 2011 der Bruder von Karzai. Im Jahr 2009 schrieb die „New York Times“ unter Berufung auf ungenannte US-Beamte: „Ahmed Wali Karzai, der Bruder des afghanischen Präsidenten und ein mutmaßlicher Akteur im boomenden illegalen Opiumhandel des Landes, erhält regelmäßige Zahlungen von der CIA, und das schon seit acht Jahren.“ Ahmed Karzais Karriere endete abrupt, als er in seinem Haus in Helmand von einem seiner Leibwächter niedergeschossen wurde. Der afghanische Landesteil Helmand ist weltgrößter Opiumproduzent.
Auch wenn Washington bestreitet, in die afghanische Opiumwirtschaft verwickelt zu sein, legt laut Alfred McCoy allein die Geschichte der CIA seit dem Vietnamkrieg etwas anderes nahe. Er dokumentierte als Autor des Buches „Die CIA und das Heroin – Weltpolitik durch Drogenhandel“ die engen Verbindungen dieses Geheimdiensts zum Beispiel zu Hmong-Stammesangehörigen in Laos, die in den Opiumhandel verwickelt waren. Später sollte sich herausstellen, dass die von der CIA kontrollierte US-Fluggesellschaft Air America während des Vietnamkriegs an verdeckten Operationen wie der heimlichen Verschiffung von Opium aus dem Goldenen Dreieck beteiligt war.
Kriege nur im Namen der Moral? Besser nicht
Wenn der Einsatz Tausende gefallene Soldaten
später in ein Fiasko mit privaten Söldnerheeren übergeht,
diskreditiert dies das ganze Bündnis
Treten hier entscheidende Gründe zutage, weshalb die USA Afghanistan entgegen allen offiziellen Beteuerungen nicht vollständig verlassen und durch Hintertürchen im Land präsent bleiben wollten? Die CIA scheint wie auch private militärische Auftragnehmer in unmittelbarer Nähe derart schmutziger Geschichten unterwegs zu sein. Das ergibt sich allein daraus, dass es über die langen Jahre zweifellos möglich gewesen sein dürfte, mit entsprechenden Schwerpunkten die verschlungenen Opiumwege auszukundschaften, Exportrouten zu kontrollieren und wenigstens die unmittelbaren Profiteure auszuschalten. Zudem müssen Hunderte Tonnen Chemikalien nach Afghanistan importiert worden sein, um aus der Milch des Schlafmohns Heroin herzustellen. Und das hätten die Amerikaner nicht mitbekommen?
Osama bin Laden ist seit zehn Jahren tot, weshalb wurde der Afghanistaneinsatz nicht spätestens damals als aussichtsloses Unterfangen abgebrochen? Die gegenwärtige Lage war bis zum Zusammenbruch der afghanischen Regierung keine wesentlich andere als im Jahr 2011. Aber tatsächlich beendet werden sollte der US-Einsatz in Afghanistan, einem der größten Opiumproduzenten der Welt, ohnehin nicht. Er sollte lediglich seine Form ändern.
Exit-Strategie für Auslandseinsätze
Ist nun im Lichte dieser Entwicklungen der jahrzehntelange Afghanistankrieg gänzlich als Fehlschlag zu werten? Müssen sich die Angehörigen der Gefallenen oder die Verwundeten und Traumatisierten sagen lassen, dass ihr Einsatz – außer der Förderung der Drogenwirtschaft und der endemischen Korruption – nichts bewegt hat? Angesichts der aktuellen Entwicklungen ist die Frage nicht abschließend zu beantworten.
Es gibt einige positive Pflänzchen im Lande, die der Bewässerung und Behütung bedürfen. Es wurden tatsächlich Straßen gebaut, Brunnen gebohrt und nicht nur Mädchenschulen eingerichtet. Auch werden die nun wieder regierenden Taliban im eigenen Interesse nicht unvermittelt alle Fachleute für beispielsweise Wasser, Strom und Verwaltung um die Ecke bringen wollen. Was passiert, wenn die machthabende und regierende Kaste über Nacht ausgeschaltet wird, hat sich im Irak gezeigt. Die US-Amerikaner haben systematisch vorgemacht, wie es nicht funktioniert: Die Vertreibung von Saddam Hussein und dessen Gefolgsleuten der Baath-Partei von allen Hebeln der Macht ließ das Land in kürzester Frist verkommen. Der Aufstieg des IS hängt eng damit zusammen. Die Taliban werden schlau genug sein, dieses gescheiterte US-Modell nicht zu wiederholen.
Die Bundeswehr in der Krise: zwischen Elitetruppe und Reformruine
Der Bundesregierung ist nun die Freude darüber, den Kriegseinsatz in Afghanistan für die Bundeswehr beenden zu können, im Halse stecken geblieben. Vielleicht dringen nun endlich die bereits von Sowjets und Engländern gesammelten Erkenntnisse durch, dass ein Land wie Afghanistan nicht nach externen Vorstellungen formbar ist. Eine halbwegs ehrliche Aufarbeitung des bald 20 Jahre währenden Einsatzes ist angesagt. Damit unser Land nicht wieder im Automatikmodus in eine kriegerische Auseinandersetzung hineingezogen wird und Jahrzehnte keinen Ausweg zu dessen Beendigung findet. Alliierten im Rein- wie im Rausgehen lediglich hinterher zu stolpern, ist keine Lösung. Von elementarer Bedeutung ist, dass künftig ohne weitreichende – eigene – Strategie mit klaren Zielen keine Einsätze mehr begonnen werden dürfen. Deutschland muss endlich außenpolitikfähig werden.
Nicht fehlen darf in Anbetracht der verheerenden Erfahrungen am Hindukusch auch ein kritischer Blick auf das Verhalten der Verbündeten. Kriegseinsätze mit hochhehren Ankündigungen zu beginnen und die Partner zur Bündnisloyalität zu verpflichten ist die eine Seite. Wenn das Ganze aber Tausende gefallene Soldaten später in ein Steinzeitfiasko mit privaten Söldnerheeren übergeht, diskreditiert dies das ganze Bündnis. Das Resultat ist alles andere als eine positive Referenz für künftige gemeinsame Operationen. Alle Anzeichen der Kriegseinsätze in der Sahelzone deuten in eine ähnlich unlösbare Richtung.
Der Krieg gegen den Terror hat Afghanistan nicht befriedet. Die Taliban sind nach hunderttausendfachem Tod zurück an der Macht. Das Ergebnis wird dem Westen noch lange wie ein Mühlstein um den Hals hängen.
Mehr vom Autor in: Richard Drexl/Josef Kraus, Nicht einmal bedingt abwehrbereit. Die Bundeswehr in der Krise. Komplett überarbeitete und aktualisierte Neuausgabe. Edition Tichys Einblick im FBV, 288 Seiten, 22,99 €
„Deutschland muss endlich außenpolitikfähig werden.“
Ehrlich ?
Jetzt nochmal ?
Kurz vor der Abgabe der Finanz- und Außenpolitik an die EU ?
Andere Mächte, wie etwa Erdogans Türkei, registrieren ganz genau dieses Versagen des Westens/der USA am Hindukusch. Wird es Erdogan nun wagen können, militärisch robuster gegen Zypern oder gar Griechenland vorzugehen? Was hätte er zu befürchten? Einen Nuklearkrieg etwa? Kissinger hat die griechischen Zyprioten schon 1974 im Stich gelassen!
Tolle Analyse, was wirklich im Hintergrund geschieht, das ist, nicht nur beim Thema Afghanistan, für uns für dumm gehaltenen Bürger eher unvorstellbar. Auch wenn wir glauben, informiert zu sein. Ich möchte gerne wissen, wieviel Dreck in welcher Qualität unsere möchtegern Elite am Stecken hat, und ich meine jetzt nur die von Buntland. Ich fürchte, selbst wenn das bekannt werden würde, es hätte keinerlei Folgen auf das Wahlverhalten der Gehirn gewaschenen deutschen Wähler. Die Menschheit hat technisch riesige Fortschritte gemacht, in seinen charakterlichen und sozialen Eigenschaften ist die Masse Mensch selbst aber immer noch auf der Stufe von Brot und Spielen in der Zeit Neros. Das trifft wahrhaftig nicht nur auf die Taliban zu.
Diese Verzwergung, respektive Frontverkürzung, scheint zunächst plausibel. Wenn man sich aber zB England anschaut, daß einst Weltmacht war in dem die Sonne nie unterging, hört eine einmal gestartete Verzwergung nicht mehr auf. GB ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Und die nächste Verkleinerung steht schon vor der Tür: Schottland und Nordirland. Und das, so fürchte ich, wird auch das Schicksal der USA sein und in Folge dessen auch Europas. Bis zum Ende des Jahrhunderts, so meine Prognose, werden wir Geschichte sein, so wie das Römische Reich.
Das können Sie nicht durchsetzen, wenn sie keine Macht ausüben können!
Das ist ja gerade der Denkfehler, die Amis haben das sonst immer für uns mit getan!
Macht übt man wirtschaftlich, militärisch oder kulturell aus…..
D. übt ja wirtschaftl. Macht aus und schmarotzt militärisch bei den Amis.
Trump hat das erkannt und die Schrauben angezogen.
Aus seiner Sicht hatte er Recht……für uns eine bittere Erkenntnis und das ist nur der Anfang der Erkenntnis….
Gucken sie sich mal an wie weit die Türkei von uns weg ist und was die an Bevölkerung haben und was die an militär. Ressourcen haben.
Nicht nur Autobomben explodieren in Afghanistan, sondern auch die Bevölkerung. Das eine hängt wohl mit dem anderen zusammen. Und das gilt für große Teile der Welt. Übrigens auch für Syrien, daß seine Bevölkerung seit den 50ern vervierfacht (!) hat. Und das in einer ariden, wüstigen Umwelt. Was diese Bevölkerungsexplosion noch mit der Welt machen wird – dafür reicht meine Fantasie nicht aus. Nur eines scheint mir sicher: Faustrecht und das Recht des Stärkeren sind wieder am kommen. Kann man ja schon seit einigen Jahren gut beobachten. Und unter diesen Bedingungen kann man den Schweizer Veteranen, die ihr Sturmgewehr mit nach Hause nehmen durften, nur für ihre Weitsicht gratulieren.
Herr Drexl!
So richtig schlüssig, sind ihre Analysen nicht.
Fakt ist die USA werden auch immer linker und woker.
Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient….platter Spruch….aber hat einen wahren Kern.
Fakt:
Die Taliban wären besiegbar, aber nur wenn rücksichtslos gekämpft werden würde.
Die kämpfen ohne westl. Regeln…..ohne Uniformen und Zivilisten als Schutzschilde…..
Wer im eigenen Land mit „ungezogenen kleinen Jungs“ nicht fertig wird, ohne das eine Aufschrei und dudu gibt, wie soll da gegen hartgesottene Steinzeitkrieger vorgegangen werden?
Es liegt nicht an irgendeiner Strategie, es liegt an der Einstellung.
Habe mir gerade nochmal ein Bericht von einem ehemaliger Afghanistan Veteran angesehen…..auffällig war, der hatte auch für jeden und alles Verständnis….auch wenn der afghanische Polizist einen Einsatz verraten hat……für den hätten die Taliban nicht mal eine Patrone übrig…..
Mir persönlich war von Anfang an klar, was das bedeuten wird, wenn unsere Leute da hingehen…..entweder macht man das knallhart nur für Geld, oder man lässt es, denn man kommt da als gebrochener Mensch zurück….
Und zum Großteil sind ja auch nur Ossis da hingegangen und auch gefallen……das wird auch nirgendwo gesagt…
Eigentlich ist mir völlig egal, wer oder was hier bei diesem ganzen Mist auch noch Milliarden verdient hat.
Die große Mehrheit der Afghanen wollen es so – niemand hat sich wirklich gewehrt, als die Taliban ihren Sekundenblitzsieg starteten. Sollen sie doch glücklich werden in ihrem Gottesstaat, so lange sie den Rest der Welt in Ruhe lassen.
Darauf muss die Konzentration liegen, den Rest der Welt zu schützen, wenn man schon mehr als zwanzig Jahre lang nicht dazu bereit war, diese Verbrecher tatsächlich zu vernichten. Und vernichten heißt: Töten. Ja, ich weiß, dass ist ganz böse, was ich da schreibe. Aber vielleicht wäre es mal an der Zeit, Tacheles zu reden und nicht ewig mit Wattebäuschen zu werfen oder Blendgranaten zu werfen, die zu nichts führen, außer miesen Geschäftemachern die Portemonnaies zu füllen.
Mit Verbrechern und Terroristen kann man nicht reden, man kann sie auch nicht „umerziehen“. Und Gotteskrieger, die auf achtzig Jungfrauen warten, die sie nach dem Tod so richtig durchf… können, schon gar nicht.
ach das war kein Sekundenblitzkrieg, das war eine Implosion…..und das Machtvakuum haben die ausgefüllt.
89 war auch eine Implosion…..hat Kohl auch so nebenbei mal gesagt…
Die Verantwortlichen waren sogar froh, das es vorbei war, denn der Staat war am Ende und Pleite…..
Vielleicht haben die sogar ein GO von Biden bekommen.
Nach dem „Geplänkel“ inbezug Taiwan,
ist es ziemlichg zweifelhaft,
ob die bisherige Nr.1 sich mit Nr.3 anlegen wird…
Bei Focus wird folgendes gemeldet:
„Der verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Henning Otte (CDU), zieht ein rundum positives Fazit des langjährigen Afghanistan-Einsatzes. „Der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan war sehr erfolgreich“, sagte Otte am Mittwoch in Berlin vor einer Sondersitzung des Verteidigungsausschusses.“
Da frage ich mich schon, ob unsere Politiker nicht vielleicht doch grenzdebil sind. Was war denn bitte am Einsatz der „West-Allierten“ erfolgreich?
Solche Aussagen gehen leicht über die Lippen und mögen noch nicht einmal eine Lüge sein. Denn es wurden Brunnen gebaut, es gibt 100 Absloventen im Studiengang Gender und und und. Solange der Betreffende nicht auf das Resultat schaut, kann er diese Aussage machen, ohne rot zu werden.
Natürlich ist er das – also grenzdebil. Und ich muss jeden Morgen an seinem Konterfei vorbeifahren – der Kasper möchte nämlich wiedergewählt werden. Ich überlege jedes Mal, ob ich auf der riesigen Stellwand ein Kommentar hinterlassen sollte…Aber das wäre ja rechtswidrig ;o) Also wenn das mit Plakaten der Einheitspartei CDUSPDFDPLINKE gemacht würde.
Zum Opium
Erstens: Es gibt natürlicherweise nur zwei Gegenden, in denen die Mohnpflanze wetterbedingt ausreichend Opium bildet: das Goldene Dreieck, wozu Vietnam gehört, und der Goldene Halbmond, wozu Afghanistan gehört (und Ansatzweise die Türkei, übrigens). In Deutschland sogar eine Zeitlang auf der Insel Mainau, was ihren Reichtum mitbegründete.
Zweitens: Der Zugang zu potenten Schmerzmitteln, d. h. Opiaten (ersatzweise Kokain, dazu später mehr) ist aus naheliegenden Gründen *kriegsentscheidend*. Die USA haben naturbedingt keine eigenen Anbaugebiete. Es trapsen die Nachtigallen.
Drittens: Alternde Wohlstandsgesellschaften (also bereits das alte Rom, Laudanum) haben naturgemäß eine ungeheuren Bedarf an Opiaten auch in Friedenszeiten (Krebs, Zähne…), aber auch als Schlaf- und Beruhigungsmittel – selbst für Säuglinge im Schnuller.
Damit ist das Gebräu angerichtet: Die USA brauchten, um mächtig zu bleiben (wie weiland das britische Empire) steten Zugang zu riesigen Mengen an Opium, d. h. zum Goldenen Dreieck und / oder Halbmond (die USA bis zum I. WK zu Kokain, Südamerika). Wer diese Opium- Anbaugebiete kontrollierte, kontrollierte damit die Welt (die Briten zeitweise beide).
Jeder kriegführende Staat braucht Zugang dazu, jede alternde Gesellschaft auch. Die Alternative ist buchstäblich Folter. Alkohol (Rum!), oder andere Kräuter, sind nur ein unzureichender Ersatz. Doch wozu gibt es die CIA? Sie war gegründet worden als eine reine Nachrichten- Agentur, wurde aber zu Beschaffungs- Desinformations- Geheimhaltungs- und „Operativen“ Agentur umgebaut.
Sprung zur ferneren Gegenwart:
1975 verloren die USA den Zugang zum Goldenen Dreieck (wenigstens wurde er schwieriger); aber der Nahe Osten war ja noch da. Um 2000 produzierte Afghanistan 90% des „illegalen“ Opiums dieser Welt. Doch wer produzierte das *legale*?
Als dann die Taliban im Jahre 2001 die Opium- Ernte in Afghanistan aus religiösen Gründen auf Null stellten, griffen die USA ein – und siehe da, bereits im nächsten Jahr war sie wieder auf alter Höhe, und stieg, und stieg.
Das wunderte mich damals.
Wieso hatte ausgerechnet der ‚Westen‘ die „Heroinproduktion“, die im selben Westen doch solch verheerende Schäden anrichtete, wieder hochfahren lassen, anstatt den Taliban auf Knien zu danken, diesen Kelch von seinen Lippen genommen zu haben?
Und woher bekam der Westen eigentlich sein „legales“, sein medizinisches Opium, das in seinen Krankenhäusern und Siechenheimen mindestens in ebenso großem Umfang verbraucht wurde?
Das war nicht herauszubekommen. Ich fand keine Angaben dazu. Geraunt wurde von „geheimen“ Opiumfeldern in Zentral- Australien; aber das klang nach Desinformation. Von Überfällen auf australische Opiumtransporte oder dort operierenden Drogenbarone oder auch nur einer unkontrollierten Drogenszene war nichts zu hören. Möglich war es natürlich, da eine Angelegenheit der militärischen Sicherheit.
Aus dem gleichen Grund war es jedoch ebenso möglich, daß das „illegale“ Opium aus Afghanistan, Pakistan, und dem Iran (!) sowie aus Kambodscha, Laos, Thailand und Myanmar (Burma!) – es kommen noch Anbaugebiete in Mexiko und Kolumbien (!) hinzu, alles Gebiete mit „Drogenkriegen“- von den westlichen Geheimdiensten aufgekauft und „gewaschen“ wurde, und der angebliche „Kriege gegen die Drogen“, in dem die CIA so eine herausragende Rolle spielte, in Wirklichkeit ein „Krieg UM die Drogen“ war, also um deren Kontrolle; und wie in allen Kriegen wird eben mit abgezweigter Kriegsware Handel getrieben, was dann wiederum Strafaktionen der beteiligten Nationen auslöst, etc. (daß die wildgewordene CIA damit auch ihre eigenen schwarzen Kassen füllte, steht dabei außer Frage).
Worüber es ebenfalls keine öffentlichen Informationen gab: Konnte Morphium, konnten Opiate nicht synthetisch hergestellt werden – oder lohnte es sich vielleicht nicht? Und wenn doch, wieso landete das Zeugs nicht auch auf den Schwarzmarkt, wie andere synthetische Drogen?
Sprung zur näheren Gegenwart:
2016 wurde in den USA ein Präsident ins Amt gewählt, der es ernst meinte. Naiv vielleicht, aber wahrhaftig in seiner Naivität. Und dieser schloss die Haupteinfallstore für Opiate in den USA, insbesondere die US- mexikanische Grenze.
In dem anschließenden Aufschrei kam heraus, daß es inzwischen nicht mehr um natürliches Opium ging, sondern um ein tatsächlich und hauptsächlich in China hergestelltes künstliches, und damit hochreines, hochpotentes und hoch süchtig machendes Opiat, nämlich Fentanyl, dessen Staub einzuatmen bereits um Tode führen konnte. Angeblich führte dessen legale, halblegale wie illegale Gebrauch zu Zigtausenden von Toten im Jahr, allein in den USA.
Damit standen mehrere Dinge fest:
Erstens: Der Zugang zu Opium- Anbaugebieten war nicht mehr kriegs- und zivilisationsentscheidend. Opiate können in jedem Land der Welt in unbegrenzter Menge hergestellt werden.
Zweitens: Afghanistan wurde damit (auch für eine legale Opiumproduktion!) unwichtig.
Drittens: Was hat die Bundeswehr in Afghanistan gemacht? Mohnfelder vernichtet jedenfalls nicht.
Und eben jener Präsident traf daraufhin ein Abkommen mit den Taliban, das Land geordnet zu verlassen (daß sein Nachfolger das vermasselte, um ihm nicht einmal diesen Triumph zu gönnen, ist eine andere Geschichte).
Noch zu Kokain:
Nach wie vor enthält Coca-Cola angeblich Extrakt aus Kokablättern, die ausschließlich in bestimmten Gegenden Südamerikas wachsen (vielleicht wie bei Opium inzwischen auch woanders).
Anfangs auch noch das Kokain, als Stimulans- Ersatz für Alkohol. Nun nicht mehr. Wenn dem so ist, wo landete und landet wohl das extrahierte Kokain?
Kokain war ab etwa 1800 als Schmerz- und Betäubungsmittel in Gebrauch, insbesondere in den USA mit Zugang dazu – und hieß es nicht, Coca-Cola sei (inzwischen) eine CIA- Firma?
Angeblich gelang es dem Norden im amerikanischen Sezessions- bzw. Bürgerkrieg, den Süden davon abzuschneiden, was dessen Niederlage mit entschied.
1914 wurde dann in den USA der Zusatz von Kokain in Getränken und rezeptfreien Arzneimitteln verboten – wo landete es wohl?
Krieg, Rauschgift und Betäubung gehen Hand in Hand.
Die Chinesen haben das übrigens nicht vergessen.
„CIA-Teams mit Geldkoffern flogen ein und legten den wichtigsten Kriegsherren eine Million Dollar auf den Tisch. Mit Macht, Geld, Zugang zu Ressourcen und Aufträgen für Verwandte wurden diese gefüttert. Die Augen verschloss man vor Korruption, Drogenhandel und anderen Geschäften.“ Genau das war aber damals die richtige Strategie. Alles was danach kam, war unrealistischer Blödsinn. Natürlich dürfen sie nicht vergessen, den anderen Kriegsherren auch ne Million auf den Tisch zu legen. Ich hätte aber mit hunderttausend erst mal angefangen: immer den Feind meines Feindes auf möglichst niedrigem Level unterstützen. Dort gibt es keine Lösung im mitteleuropäischen Sinn. Wichtig, dass sie sich nur mit sich selbst beschäftigen. Loyalität oder gar einen unauflöslichen Eid gegenüber seinem Staat sind dort einfach inexistent. Für ein Eisernes Kreuz egal welcher Klasse krümmt sich dort kein Finger.
Werter Herr Drexl, wäre ich ein Spötter, würde ich sagen: „Endlich schöne Verschwörungstheorien auf TE“. Was sie da mit Bezug auf Alfred McCoy’s Buch „Die CIA und das Heroin – Weltpolitik durch Drogenhandel“ anreißen könnte noch mit Daniel Hopsickers Buch „Barry and the Boys“ ergänzt werden. Da wird gezeigt, dass die CIA der größte Drogenhändler der Welt ist. Der Drogenhandel füllt die schwarzen Kassen des Dienstes ohne (eventuell rechenschaftspflichtige) Mittel vom Staat zu brauchen. Man findet dort involviert bekannte Namen des Establishment, neben den Bushs die Clintons z.B. Wer diese Bücher liest, weiß was er von Rechtsstaatlichkeit westlicher Demokratien zu halten hat.
die einzige exit-Strategie muß sei, keine Auslandseinsätze !
Was hat die Nato Afghanistan gebracht außer 20 Jahre Krieg (davor schon hat Brezsinski ab 1978 die Drogenbarone gegen die Sowjets ausgerüstet und die beste Regiering die dort je war beseitig) und einer Renaissance des Opiumabbaus unter Natoschirmherrschaft….
Und nun Könnern wir für den ganzen Blödsinn eine weitere Million „Flüchtlinge“ aufnehmen…von Denen jeder sehr gut bezahlt wurde und jeder wußte worauf er sich einließ….
Mühlstein? Quatsch! Die Abneigung gegen Auslandseinsätze wird wachsen und das ist gut so. Mit Glück hält es eine Generation, bis die nächsten erneut alles besser zu wissen glauben. Dann geht der Grössenwahn von vorne los…
Der von George W. Bush begonnene Krieg in Afghanistan, um die Hintermänner der Terroranschläge am 11.09.2001 ()/11) zu fassen, war völlig absurd, da Afghanistan mit diesen Anschlägen nichts zu tun hatte. Osama bin Laden und seine Helfershelfer, davon die vier aus Hamburg, die den Anschlag verübt haben, waren mehrheitlich Staatsangehörige Saudi-Arabiens. Deutschland, damals unter Schröder/Fischer trottelten den USA hinterher und entsandten die Bundeswehr, die für diesen Einsatz in keiner Weise geeignet und ausgerüstet war nach Afghanistan.
Sämtliche Regierungen in Afghanistan nach dem Einmarsch durch die USA waren 100% korrupt. Das Geschäft mit Opium/Herion blühte auf. Die Bürger und die Geschäftswelt hat dies sehr früh erkannt. Die USA haben unter Trump den Rückzug eingeleitet. Der plötzlich Abzug der Truppen jetzt, hinterlässt natürlich ein Chaos.
Insgesamt gesehen wird das Leben in Afghanistan unter der Taliban Regierung aber weitergehen, natürlich auf der Grundlage ihrer Regeln. Falls der Westen komplett abzieht, gibt es bereits neue Interessenten, die sich dort engagieren wollen, China, Iran, Pakistan.
Hier in Deutschland wurde nur mit dem Begriff Ortskräfte ein Vehikel geschaffen, auf dessen Grundlage, eine massenhafte Migration von Afghanen nach Deutschland möglich werden soll.
Hervorragender Beitrag. Danke dafür. –
Der Autor geht davon aus, daß Afghanen oder besser die Bewohner dieses künstlichen Staatsgebildes nicht in der Lage wären, ihre eigenen Angelegenheiten zu regeln. Sie sind es und waren es immer. Sicher nicht in der Art wie es sich der protestantisch geprägte und jetzt woke Gutmensch in den USA und Europa vorstellt, aber auf ihre eigene Weise schon. Lassen wir sie gewähren und so leben, wie sie es möchten und wenn sie es nicht mehr so möchten, dann sollen sie ihren eigenen Bürgerkrieg führen. Uns geht das nur insoweit an, als wir sie dann angreifen, wenn sie versuchen uns anzugreifen. Den Islam bekämpft man nicht, man guckt zu wie er sich selbst zerstört. Was man auf gar keinen Fall machen darf, ist ihn zu unterstützen oder als gleichwertig zu betrachten. Er ist im Kern faschistisch.
stimme voll zu !
„ wenn sie versuchen uns anzugreifen.“ wie ist die Definition eines Angriffes?!
Glaube das ist das Problem…
Lieber Herr Drexl,
selten eine so offene Analyse in deutschen Medien gelesen, auch wenn Sie den deutschen Beitrag nicht thematisieren oder gar einer Kritik unterziehen, ausser das es vielleicht einmal an der Zeit wäre eigene Interessen, Ziele, Strategien und daraus abgeleitete Operationen zu entwickeln.
Vielleicht gelingt das ja mit AnnaRoberta Habock als Kanzler*In. Die Annalena hätte mit den Taliban kurzen Prozess gemacht und sie kampfunfähig gegendert, darauf darf man wetten.
Wie auch immer, so ganz habe ich die US-westliche Strategie eh nicht verstanden, bzw. sie macht tatsächlich nur Sinn vor dem „Rohstoffhintergrund“ und den Bereicherungsmöglichkeiten daraus und aufgrund der geistrategischen Lage des Landes.
Denn will man die Taliban besiegen, muss man handeln wie die Taliban, asymmetrisch kämpfen, die Mohnfelder mit gezielten Einsätzen zerstören und schnell wieder hinaus. Mit dem Völkerrecht vereinbar muss es allerdings sein.
Jedenfalls, nun sitzen die Taliban zwar als Zielscheibe im Talibanpalast! Aber nun sind die Chinesen, die Türken und die Russen am Zuge.
Vor zwanzig sagte ein sowjetischer Kriegsveteran in einem Interview mit dem Spiegel, das es in Afghanistan nichts weiter zu holen gibt es Dreck, Läuse und Tod. Merkel, Maas und Co. haben das bis heute nicht kapiert und werden es in diesem Leben auch nicht mehr kapieren.
Wenn man die Heroinproblematik und Geschäfte der Drogenbarone nimmt und die geplante Privatisierung als Fortsetzung des Krieges, der nun ausfällt, könnte man der aktuellen Entwicklung in Afghanistan sogar positive Züge abgewinnen und ein gewisses Verständnis dafür aufbringen, dass im Hintergrund wohl Vereinbarungen mit den Taliban stattgefunden haben, die das Nichteingreifen der afghanischen Armee beim schnellen Vollzug der Machtübernahme erklären. Die Afghanen in ihrer großen Mehrheit haben wohl die Schnauze endgültig voll, von den Kämpfen in ihrem Land paktisch seit dem Beginn der russischen Invasion noch zu Zeiten der Sowjets bis heute.
Die Taliban haben nun modernes Kriegsgerät in ihren Händen, das sie mit Ausnahme des fliegenden Geräts wohl auch bedienen können, zumindest die zahlreichen Bodenfahrzeuge einschließlich der Panzer. Entsprechende Instrukteure aus der alten afghanischen Armee werden sich gegen Bezahlung zweifellos finden lassen. Vieles wird auch verkauft werden an Interessenten, China und Russland werden Interesse daran haben, modernes westliches Gerät eingehend studieren zu können.
Die US- und NATO Strategie, den Krieg in Afghanistan weiter köcheln zu lassen ohne direkte Beteiligung ihrer Truppen, ist zumindest vollständig gescheitert. Überraschend scheint nur die „Plötzlichkeit“ dieses Vorgangs zu sein. Wenn man allerdings die Kastration z.B des AuslandsBND in Rechnung stellt, sind auch hier gewisse Kausalketten erkennbar, die den Vorgang illuminieren.
„ Die Afghanen in ihrer großen Mehrheit haben wohl die Schnauze endgültig voll, von den Kämpfen in ihrem Land paktisch seit dem Beginn der russischen Invasion noch zu Zeiten der Sowjets bis heute.“
Die haben die Schnauze nicht voll, die suhlen sich in einer Opfermentalität, übernehmen keine Verantwortung für nichts und niemand…..keine Lust zum arbeiten, sich für irgendwas einzusetzen, nur bis zum eigenen kleinen Horizont denkend….
Ich vermute kein westl. sozialisierter kann sich vorstellen, wie die drauf sind….
Die Afghanen sind in Stämmen und einer Viezahl von sehr unterschiedlichen Ethnien organisiert. Innerhalb der Stämme gibt es seht wohl Loyalitäten und Verantwortungsübernahme für gemeinsame Interessen.
Wenn sie „keine Lust“ zum Arbeiten hätten, wären sie wohl längst alle verhungert. Landbau und Landwirtschaft scheinen auch „Arbeit“ zu sein. Der Volksstamm der Paschtunen aus denen sich die Taliban hauptsächlich rekrutieren sind traditionell Krieger, was man ihnen auch ansieht.
Zitat:“Nach Auffassung von Alfred McCoy ging es bei der US-Präsenz
nicht um die Bildung einer demokratischen Nation oder Demokratie.
Es ging um Heroin“
Ich kann mich erinnern, dass ich dieses Thema mal vor einer mittelschweren Ewigkeit in der Kommentarsektion dieser Webseite angeschnitten habe. Und zwar mit dem drastischen Vorwurf, dass die Bundeswehr den Drogenhandel Afghanistans absichern würde. Was empörte Reaktionen hervorrief.
Ich schätze, die Bundeswehr ist relativ naiv aus Bündnisverpflichtung in den Einsatz gegangen und hat diesen dann auch in ehrlicher Absicht zu absolvieren versucht. Was da für Rahmenbedingungen im Hintergrund schwelten, war vielen Soldaten wohl nicht bewusst.
Jetzt zu den Amerikanern:
Krieg führen ist teuer. Einzig um westliche Werte zu verbreiten, macht das keiner. Es lohnt sich einfach nicht. Also müssen Verträge zur Nutzung lokaler Bodenschätze her. Wenn keine Bodenschätze vorhanden sind, dann tut es eben auch etwas anders. In diesem Falle Heroin.
Und wenn man das ganze dann nur noch über Söldner abwickelt, die für den richtigen Preis auch ihre eigene Großmutter aufknüpfen, dann verselbstständigt sich das alles und es geht überhaupt nicht mehr um Menschenrechte, sondern nur noch um Geld.
Private Söldnerfirmen sind im verteidigungspolitischen Sinne keine verlässliche Größe. Die bringen ihre Expertise für jeden ein, der genug zahlt.
Das können Regierungen sein, die ihr Engagement auf diese Art und Weise um drei Ecken verschleiern, dass können aber auch finanzstarke internationale Organisationen mit weltanschaulicher und/oder geopolitischer Interessenlage sein.
Und in diesem Zusammenhang geht mir das Attentat von Las Vegas nicht mehr aus dem Kopf. Das war überaus gut inszeniert und mit militärischer Präzision eingestielt. Einzig das Ziel dieser Aktion war viel zu offensichtlich gewählt.
Was den Schluss zulässt, dass jemand aus oben genanntem Umfeld, wohl mit wenig geheimdienstlicher und/oder politisch-kultureller Expertise aber sehr viel Geld, private militärische Expertise eingekauft hat, um in den USA Chaos anzurichten und deren Waffenrecht zu torpedieren. Und das muss keineswegs ein Amerikaner gewesen sein.
Solche Aktionen gehen immer über drei Ecken. Wer da wirklich der Auftraggeber ist, erfährt selbst der Auftragnehmer üblicherweise nicht. Dafür wird er aber fürstlich entlohnt. Ein Einmalauftrag also, mit dem man sich zur Ruhe setzen kann. Und wenn der Auftragnehmer im Nachgang den Mund nicht halten kann, dann landet er selbst auf der Abschussliste.
Zentralasien ist wohl die Weltgegend, die am weitesten von den USA entfernt ist. Wollen die USA weltweit aktiv werden, sind sie eine maritime Macht: Sie müssen einen von 2 Ozeanen überwinden, um dorthin zu kommen. Die gegenüberliegende Seite dieser Ozeane, also Europa und Ostasien sind für die USA sicherlich interessant. (Der eigene Doppelkontinent ist sicherlich noch wichtiger.) Und ansonsten sind vielleicht noch die Küsten Afrikas und Südasien interessant.
Wenn die USA ihr internationales Engagement zurückfahren wollen, ist Zentralasien sicherlich weit vorne. Um dieses Gebiet werden sich dann vermehrt China, Russland, Indien und verschiedene islamische Mächte wie Pakistan, Türkei, … bemühen. Und alle nichtislamischen Mächte haben ein Interesse daran, dass von Afghanistan keine Terrorunterstützung ausgeht. Dafür braucht es keine USA. Die USA müssen sich nicht um alles kümmern. Und das ist sicherlich auch, was die meisten Amerikaner möchten.