Im „Spiel des Lebens“ von MB mussten die Spieler einen Beruf abschließen. Der mit Abstand bestbezahlte Beruf war der des Journalisten. Das Spiel ist veraltet. Finanziell ist Journalist kein Traumjob mehr: Nach und nach sind die Zeitungen aus dem Tarif ausgestiegen. Die Frankfurter Rundschau hat in ihren Kommentaren hart gegen die Leiharbeit angeschrieben – und sie im eigenen Haus selbst über Jahre schamlos praktiziert.
So verdient denn ein deutscher Journalist heute laut dem Fachportal Campusjaeger im Schnitt 4120 Euro. Das hört sich erstmal solide an. Die Spreizung geht aber weit auseinander: Demnach liegt ein Viertel der Angestellten bei 7000 Euro und drüber, während ein anderes Viertel unter 2300 Euro bleibt. Wohlgemerkt für einen Job, für den in der Regel ein Studium vorausgesetzt wird. Es ist eine Frage des Alters, wer auf welcher Seite der Spreizung steht. Die Jüngeren arbeiten eher prekär, die Älteren genießen Bestandsschutz. Die Gründe für diese Spreizung liegen in der Tarifflucht und in der Leiharbeit, die schamlose Zeitungen wie die Frankfurter Rundschau nach den Hartz-Reformen einführten. Die Hüterin linker Moral zwang 2006 vor allem die jüngeren Journalisten in dieses Beschäftigungsverhältnis.
Rücktritt von Intendantin Schlesinger zeigt: Die ARD ist eine feudale Anstalt
Denn teure Altverträge und außerordentlich hohe Pensionansprüche raubten den Sendern das Geld – für ein gescheites Programm ebenso wie für die jüngeren Mitarbeiter. Laut Wissenschaftlichem Dienst des Bundestags gehen die Gehaltsspannen schon bei den Mitarbeitern der Ebene weit auseinander: Bei den Redakteuren beträgt sie demnach zwischen rund 3700 und 10.800 Euro, bei Kameramännern zwischen 2900 und 8600 Euro sowie bei Produktionsingenieuren zwischen 3600 und 8300 Euro.
Nach seinem eigenen Haushaltsplan setzt das ZDF in diesem Jahr rund 2,4 Milliarden Euro um. Trotzdem entsteht dem Sender nach eigenen Angaben eine Lücke von knapp 200 Millionen Euro. Von den 2,6 Milliarden ausgegebenen Euro gehen laut ZDF 1,4 Milliarden Euro ins Programm und 566 Millionen Euro in die Personalkosten. Dabei hat das ZDF nur 3500 festangestellte Mitarbeiter. Doch aus diesem Topf werden auch freie Mitarbeiter bezahlt.
Für Pensionen hatte das ZDF im Jahr 2020 laut Konzernbericht 1,93 Milliarden Euro zurückgestellt. Wie viel die Sender konkret für die laufenden Pensionszahlungen ausgeben, lässt sich nur schätzen. Die Zahlen variieren zwischen 6 und 8 Prozent aller Einnahmen, andere gehen von mehr aus. Das ZDF teilt die Pensionskosten auf mehrere Etats auf und macht sie so unsichtbar. Der Hessische Rundfunk gab 2016 laut FAZ fast halb so viel für die Pensionen aus wie für die Bezahlung der aktuellen Mitarbeiter. Überträgt man das aufs ZDF, wären es etwa 180 Millionen Euro im Jahr für Pensionen. Das passt auch zu den Rechnungen, die sich aus den verschiedenen Etats ergeben.
Das Pensionsproblem ist der KEF gut bekannt. Die Kommission soll die Finanzen der öffentlich-rechtlichen Sender kontrollieren und verlangt von ihnen schon seit Jahren, dass sie die Pensionskosten senken sollen. Für das Thema zuständig war Ralf Seibicke, bevor er aus der KEF ausschied. Der selbe Ralf Seibicke hat laut Medienberichten 60.000 Euro vom MDR für Gutachten bekommen, die er teilweise noch als KEF-Mitglied verfasste. Zu einem Satz von 240 Euro pro Stunde. Doch Spielraum, die Pensionskosten zügig zu senken, haben die Sender ohnehin nur wenig. Die Gewerkschaften sorgen für Bestandsschutz. Schon allein aus Eigeninteresse, weil sie bei den älteren Mitarbeitern deutlich besser organisiert sind.
Die Talkshow zeigt die Welt nur als Schatten an der Wand
Die dritte Klasse bilden die Führungskräfte. Zumindest bei ihnen stimmt noch die Hackordnung, die das „Spiel des Lebens“ in den 70er Jahren vorgegeben hat: Nach Zahlen des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags verdient WDR-Intendant Tom Buhrow mehr als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und zehnmal so viel wie ein junger Redakteur. Als Programmdirektor kam Norbert Himmler beim ZDF demnach auf rund 240.000 Euro Jahresgehalt, als Intendant sind es dann knapp 370.000 Euro. Laut dem Statistischen Bundesamt verdiente der Intendant des WDR 2021 sogar 413.000 Euro im Jahr, der des SWR 361.000 Euro und selbst der Saarländische Rundfunk zahlte seinem Intendanten demnach 245.000 Euro. Das sind 25 Cent pro Einwohner im Saarland – Neugeborene mit eingerechnet. Für einen Angestellten.
Die Dreiklassenschaft endet nicht beim Gehalt. Während Patricia Schlesinger als RBB-Intendantin für ihr Büro Geld ausgab, als gäbe es keine Morgen mehr, knausern die Sender an den Spesenabrechnungen der kleinen Mitarbeiter. Ein Kollege weist TE darauf hin, welche Hürde es für ihn war, dienstliche Telefongespräche abzurechnen. Ein anderer berichtet, dass er zu Terminen morgens anfahren und abends abreisen musste, um dem Sender Kosten für die Übernachtung zu sparen. Für ihn bedeutete das mitunter, dass er über 30 Stunden am Stück auf den Beinen war.
Es sind die freien Mitarbeiter, die ohne Hilfe dastehen. Die Gewerkschaften vernachlässigen sie. Im Schlesinger-Skandal hat sich zum Beispiel der DJV lange geziert, bevor er die Intendantin überhaupt kritisierte – um dann gleich zu betonen, dass das alles ja nur ein Einzelfall sei. Der Gewerkschaft DJV sind allgemeine, woke Debatten näher als klassische Gewerkschaftsarbeit. Tarifverhandlungen des DJV haben eine ähnliche Trefferquote wie der HSV. Für Mitarbeiter einstehen, tut die Gewerkschaft nur, wenn es die richtigen sind.
Fallen Mitarbeiter von ARD und ZDF wegen der falschen politischen Einstellung, steht der DJV nicht im Weg. So war es, als der SWR Ole Skambraks wegen öffentlicher Kritik rausschmiss. Und so war es, als das ZDF Katrin Seibold wegen interner Kritik feuerte. Die „Kolleg:innen“ hätten sich erheblich dadurch gestört, dass Seibold über Qualitätssteigerung reden wollte. Lieber entlässt das ZDF eine Mitarbeiterin, bevor es die Qualität der nachrichtlichen Berichterstattung verbessert.
„Der Staat kann nicht nur geben“ – der ÖRR als Anstalt zur Bürgerbelehrung
Diese Schlagseite lässt sich aber zumindest teilweise finanziell erklären. Wer über eine gute Ausbildung verfügt und wem materielle Versorgung wichtig ist, der wird sich angesichts der schlechten Bezahlung und der prekären Einstiegsbedingungen gegen eine Karriere als Journalist entscheiden. Auch nicht bei ARD oder ZDF. Der gut ausgebildete Materialist hat in Zeiten des Fachkräftemangels ganz andere Chancen. Bleiben die Idealisten. Denen Sendungsbewusstsein wichtiger ist als Geld. Sei es, weil sie Materielles gering schätzen oder weil sie von Zuhause mit so viel Geld versorgt wurden und werden, dass sie nicht wirklich auf selbst verdientes angewiesen sind.
So entsteht denn eine journalistische Landschaft, die sich aus der Oberschicht speist. Schon 1993 hat eine Studie ergeben, dass nur zehn Prozent der Journalisten aus der Arbeiterschaft stammen. 55 Prozent der Journalisten waren die Kinder von Beamten und Angestellten. Der Rest stammte aus der Oberschicht. Die Branche hat auf das peinliche Ungleichgewicht reagiert: Sie veröffentlicht solche Studien nicht mehr.
Für wohlhabende Kinder ist es deutlich leichter, Journalist zu werden. Das wohlhabende Elternhaus lässt nicht nur die schlechten Einstiegsgelder ertragen. Es ermöglicht auch ein schnelles Studium mit vielen Auslandsaufenthalten, während andere sich das erst verdienen müssen. In vielen privaten Sendern bedeutet ein unbezahltes Praktikum den Einstieg in die Karriere. Ein halbes Jahr unbezahlt arbeiten? Sogar ein ganzes? Auch diese Praktika sortieren angehende Journalisten aus ärmeren Haushalten aus. Nicht selten beginnt eine Karriere, die bei ARD und ZDF endet, mit einem unbezahlten Praktikum bei RTL.
So entwickelt sich eine Journalistenschaft, die frei von Sorgen aufgewachsen ist – was die Qualität ihrer Berichterstattung nicht steigert. Wer nie eine Stromrechnung zahlen musste, der lässt diese nicht als Gegenargument zum sofortigen Ausstieg aus Gas, Atom und Kohle zu. Wer sich nicht um Miete oder Lebensmittel sorgen muss, hat mehr Zeit, über die Vorteile veganer Bio-Ernährung nachzudenken. Und wer nie in einem Hilfsjob angeschnauzt wurde, ist schneller beleidigt, wenn sich sein Gegenüber die passenden Pronomen und das Tagesgeschlecht nicht merken kann – oder will.
Spardruck kennt die gesamte Branche. Doch bei Zeitungen und Privatmedien haben sie andere Gründe. In ARD und ZDF ist der Spardruck erst durch die Verschwendungssucht der Führungsebene entstanden. Das wirkt sich mehrfach negativ aus: Der Zwang sorgt für die Spaltung innerhalb der Sender, wie sie sich gerade vor aller Augen im RBB abspielt. Außerdem befördert der Sparzwang die Karrieren von Traumtänzern, schließt ärmere gesellschaftliche Schichten aus und hält wirtschaftliche Realisten von Funk und Fernsehen weg. Mit Quoten beschäftigen sich ARD und ZDF gerne. Nur nicht mit Quoten im eigenen Haus – für junge Menschen aus armen Haushalten zum Beispiel oder für Menschen mit einer handwerklichen Ausbildung oder wenigstens einem Studium außerhalb der Juristerei oder der Geisteswissenschaft. Diese Quoten würden das Prgoramm verändern: weg von grün-linken Predigern, zurück zu Realisten und vor allem: Journalisten.
Der GEZ-Rundfunk muss weg und wird es auch.
Gerade im Bereich der Medien, speziell des ÖRR, sollten Sie bitte nicht immer schreiben, was die Leute und Leutinnen VERDIENEN, sondern was sie BEKOMMEN. Dazwischen können Welten liegen.
Das Ding ist nicht reformierbar und müsste man abschaffen. Sollte man sich doch wieder entscheiden, so einen ÖRR zu haben (oder was auch immer), muss eines feststehen: Es dürfen keine Pensionsversprechen gemacht werden. Wird knallhart verboten. Es kann nicht sein, dass es parallel zu Legislative und Exekutive Anstalten gibt, die ihre Gehälter und Pensionen frei bestimmen können und sich so auf immer ewig von der Allgemeinheit und ohne parlamentarische Kontrolle finanzieren lassen.
Die öffentlich-rechtlichen Medienmacher sind seit längerem die größten Egoisten: Jede(r) schlesingert sich bestmöglich seine persönlichen Vorteile zusammen: Charity, Asylindustrie-Projekte, Impfkampagnen – alles verbunden mit persönlichen Vorteilen bei richtiger Haltung.
Die Regel heute: Vom Volontariat zum Journalistenstuhl.
Zur Erheiterung sei das YouTube-Video (zugleich Suchbegriff) „Kommentar: „Wir sind Journalisten, keine Lügner““ von Kai Gniffke auf dem Kanal „tagesschau“ empfohlen. Das Beste (außer dem berechtigten Austeilen gegen die Putin-Versteher) kommt aber eben bei 1:34:
Das Video ist ein paar Jahre alt (von 2017?), hat im aktuellen Licht der Einführung des Suffix „:innen“, dem Scheitern der Information über die Problematik der Energiewende, demnächst wohl auch noch über die Landwirtschaftspolitik, Ursachen der Inflation etc. vor allem aber durch den Fall Schlesinger aber ein besonderes Gschmäckle erhalten. Von den Talkshows und dem einseitigen politischen Kabarett/der Comedy gar nicht erst zu reden. 😀
Ich hätte nichts gegen einen öffentlich-rechtlichen Nachrichtendienst, oder besser formuliert „Informationsdienst“ für die Öffentlichkeit. Den Musikandenstadl können die betreffenden Nachfrager auch woanders her bekommen, gesponsort von der Zeitschrift „Altdeutscher Apfelkuchen und Blasmusik“. Unterhaltung kann der ÖRR einfach nicht! Aber alles andere — außer teuer verpacken und Propaganda — aber auch nicht so richtig. Von daher plädiere ich für die vollständige Abwicklung dieser überteuerten, für die Öffentlichkeit unnützen Institutionen.
In meinen Augen ein nicht wirkluch gelungener Artikel. Sehr tendenziös.
„Wohlgemerkt für einen Job, für den in der Regel ein Studium vorausgesetzt wird.“ Seit wann erfordert der Beruf „Journalist“ ein Studium? Erfordert die Bezeichnung überhaupt eine Ausbildung oder kann sich jeder so bezeichnen?
Im übrigen ist das, was Sie beschreiben teure Alte, billige Junge, Arbeit an teuren Tarifverträgen vorbei ja nicht nur im ÖRR so. Wo war es jemals anders?
Da D ja alles ausgelagert hat, was angeblich „unter“bezahlt ist, sollte D auch den Journalisten auslagern. Wie wäre es mit Bangladesch? Oder an KI?
Im übrigen zeugt es von einem Mangel an Kontrolle, wenn der ÖRR Gehälter zahlen kann, die einem Drittvergleich nicht standhalten. Aber ist dem überhaupt so? Es fehlt der Vergleich mit Gehältern ausserhalb des ÖRR der gleichen Branche. Und die erforderlichen Qualifikatuinen über „Frau“ hinaus sollten ebenfalls verglichen werden.
Das stimmt, als Journalist kann man sich bezeichnen wenn man einige Beiträge publiziert hat. Das bedeutet nicht, dass jemand ohne Studium nicht gut schreiben kann oder ein akademischer Abschluss guten Journalismus garantiert. Aber Wissen sollte vorhanden sein und das ist ohne Lernen nicht zu haben.
Auslagern des Journalismus – man hat den Eindruck das ist schon geschehen.
ÖRR betreibt ein undurchsichtiges Geflecht aus ausgelagerten Töchterinnenfirmen, die selber wieder ausgegliederte Töchter usw. Oder die Anne Wills, die ihre eigene Sendung produzieren.
Alles um möglichst viel der 8,3 Milliarden privatisieren zu können. Durchblick hat da keiner. Die KEF bestimmt auch nicht.
Wo besteht dort tatsächlich Spardruck? Die „Lichtgestalten“ der ÖRR verdienen unverhältnismäßig viel im Vergleich zu den Erwerbstätigen im übrigen Leben, gleichgültig, ob Privatwirtschaft oder öffentlicher Dienst. Ausgenommen die „Chefs“ / Vorstände in früheren öffentlichen Betrieben, wie z.B. die Kreiskrankenhäuser, die privatisiert und zu ergiebigen Pfründen für dieWelt unserer Parteien gemacht wurden … ! Legen wirderen Repräsentanten doch im Einkommen mal offen, z.B. die „Letzte“, jedenfalls im Alphabet, Marietta „Z“lomka, oder oder oder, wie sie uns so als Moderatoren begegnen und wechselseitig denn noch versorgen, indem sie sich in ÖRR Talkshows oder Spiereihen einladen. Ein Selbstbedienungsladen ohne Sinn für Ausgabendisziplin, geschweige denn „SPAREN“!
Danke Herr Thurnes, ein aufschlußreicher Artikel eines „Insiders“. Schon lange habe ich darüber gerätselt, aus welcher Schicht („Klasse“ marxistisch formuliert) die Journaliisten in ihrer öffentlich rechtlichen Mehrzahl denn kommen. Das ähnelt einer großen Zahl der Wähler der Grünen, die aus den städtischen Ökobiotopen in Randlage kommen. Zu Hause war bereits alles vorhanden, Mangel nie gelitten, Mathematik und Naturwissenschaften ä bäh. Solche Leute habe ich in meinem Studium der Chemie auch nie getroffen. Daher sind die Hauptsätze der Thermodynamik für diese Personen wahrscheinlich nur lästige Fremdwörter ohne Inhalt. Ihr Schlußsatz als Quintessenz trifft den Nagel auf den Kopf. Quot licet Jovi non licet bovi. QED.
Ich erinnere mich, wie ich als Teenager meine Mutter fragte, was sie eigentlich so 1968 gemacht hat – es lief gerade eine entsprechende Doku im TV , mir kam die Hippie-Studenterevolte spannend vor – und meine Mutter mich irritiert ansah und sagte:“Nichts. Ich musste arbeiten. Für sowas hatten nur die Reichen Zeit.“
Daß Hippietum mit Geld zu tun hatte, war mir völlig neu und ließ die Dinge in ganz anderem Licht erscheinen. Antikapitalismus als Luxus für Leute mit Geld.
Daran denke ich immer, wenn ich Leute wie Carola Rakete oder Luise Neubauer sehe, verwöhnte Kinder, die schon in jungen Jahren die Welt gesehen haben und die genau wissen, daß sie immer oben schwimmen werden. Sie haben keinen Anreiz, einen wirtschaftlichen Aufstieg zu erarbeiten, denn sie hatten immer alles und sie werden immer alles haben. Da sie selber keine materiellen Wünsche haben, denken sie, daß Armut gar nicht schlimm sein kann. Daß sie selbst jederzeit Zugriff auf alles haben, blenden sie dabei aus.
Da, wo sie Verzicht inszenieren, ist es für sie nur ein Spiel, daß sie jederzeit beenden können. Das Lastenrad wird vor allem von denen gelobt, die jederzeit ins Auto steigen können.
Statt wirtschaftlichen Aufstieg strebt man moralischen Aufstieg an.
Daß solche Mechanismen auch beim Journalismus greifen, überrascht mich nicht.
Mich würde interessieren, ob das nicht mehr verfügbare Wim Toelke Buch „Stars, Kollegen und Ganoven“ von interessierter Seite weggekauft wurde, weil es im Rahmen der Sendung “ Der große Preis “ zu Geldabflüssen gekommen ist.
Obwohl eher für die Ratesenung bekannt ist das Toelke Sportbuch massenweise verfügbar.
Tja, schöne Analyse. Nur ändern läßt sich das nicht mehr, es wird eher noch schlimmer.
Die rot-grünen Volontäre rücken nach und wollen ihr Stück vom Kuchen abhaben und die Politik vor sich hertreiben.
Soeben schaltete ich mal wieder den Deutschlandfunk aus.
Wegen krankhafter Genderei, das ist nicht auszuhalten.
Kann es sein, daß selbst solche, denen ich stets insgesamt solide Arbeit unterstellte, für jedes „Hicks“ einen Extragroschen bekommen und sich deswegen der Schluckaufsprache befleißigen?
Erträglich ist da fast nur noch die Sendung mit der geistlichen Musik am Sonntagmorgen, bei übrigem Rest könnte man dran denken, daß die sonst gefeuert würden – oder eben, weil quasi verbeamtet, die an sich ja etwas renitent sein könnten – eierlose Duckmäuser, welche der Doktrin der Chefredaktion bedingungslos folgen.
Oder, andere Möglichkeit: Die waren und dachten schon immer so, „Marsch durch die Institutionen“ gelungen, chapeau.
So in etwa stelle ich mir übrigens vor, konnte jede beliebige Diktatur der Weltgeschichte funktioniert haben.
Dazu fällt mir noch ein….ARD und ZDF brüsteten sich mal mit ca. 200 Auslands-Journalisten/Korrespondenten. Diese sind natürlich nicht fest angestellt…sondern werden zum Großteil „gebucht“…dazu die TEAMs….Kamera, Ton, Schnitt. Und jetzt kommts….die Freien werden noch zum Deutschen Tarif abgerechnet…die Teams aber….zum „Inlandstarif“….wäre ja auch ok…wenn nicht die gleichen Sender bei der Privatwirtschaft immer wieder darauf hinweisen, dass sowas ja gar nicht geht. Wie auch immer….der Moloch wird nun vielen offenbar….Kontrolle gibt es so gut wie keine….und wenn, dann aus den eigenen Reihen. Was dabei rauskommt, kann man jeden Tag in den ÖRs sehen und hören.
Die haben auch mal gegeneinander für Fußball-WM-Übertragungsrechte geboten, damit den Preis hochgetrieben und letztlich dann die Übertragungen wie sonst auch hälftig zwischen sich aufgeteilt.
Der Bundesrechnungshof wollte dem ÖRR (ich denke, es war die ARD) auch mal auf die Finger (bzw. in die Bücher) sehen, was mit der Begründung der Nichtzuständigkeit abgelehnt wurde. Das ist verständlich, erklärte jedoch nie, wer überhaupt — vom Rundfunk-, Fernseh- und Hörfunkrat abgesehen — wo bei ÖRR reinsehen darf oder wer die Räte überwacht. Wer weiß, wer in den Räten sitzt, versteht die Frage! 😉
Es ist doch auch die Verlagskultur die bei sinkenden Abonnenten und prekärer Beschäfzigung einen “ 1 Euro Journalismus ermöglichen, mittlerweile beschleicht mich auch bei den großen Zeitungen das Gefühl, das hier mehr auf Stimmungen und Meinungsmache reagiert wird um daduch Werbeinnahmen zu generieren, anstatt sich Inhaltlich Seriös mit den Themen der heutigen Zeit auseinanderzusetzen, getrieben durch die solzialen Medien um ja keine Leser zu verlieren. Entsprechend wird auch der Schreibstandard und Wertemaßstab schleichend heruntergefahren. Mit den heute ersichtlichen Folgen …Gendern, LGBTQ+, Minderheitenvertretung und das echauffieren, wegesehen und verleugnen von Fakten. Experten die faktisch keine sind. unsägliche Kolumen und Wortglauberei die das ganze noch schlimmer machen.
Kritischer Journalismus Fehlanzeige.. auf (fast) allen Kanälen.
Und solange die ÖRR dieses Spiel ebenfalls betreiben, bewegen wir uns in einer breiigen Masse die das Hirn vernebelt ohne nachhaltigen Erkenntnisgewinn. Machen folglich eine solche Institution obsolet.
was Mich am meisten stört ist der „allseits kommunizierte“ aber fehlende Kompass.
Wichtiger sind komentierte Randerscheinungen und Verblödung/ Desinformation/ der breiten Masse. um diesen Randgruppen gerecht zu werden
Und genau für das Gegenteil sollte guter Jounalismus stehen.
Der Staatsfunk muß ersatzlos weg. Es gibt keinen Grund, daß Hofberichterstattung mit Steuergeldern bezahlt wird. Da ist es auch egal, was die Vorstandsebene dort verdient oder welchen Schampus sie wann und wo trinken.
Das Argument der Traumtänzer und Salonkommunisten ist natürlich richtig – ändert aber nichts an der Sache. Genau wie früher: Anständige Menschen haben sich nicht beim Ostfernsehen beworben, beim Neuen Deutschland auch nicht. Wenn sie jetzt nicht genügend verdienen, sollen sie sich einen besseren Job suchen.
„Pensionen“? Sind da Beamte beschäftigt? Ich vermute mal, nein. Schon das Wort ist eine Irreführung diese Leute bekommen eine Rente!
Die “Beschäftigten“ ( mit was auch immer ) haben doch in die Rentenversicherung einbezahlt und müssten doch etwas herausbekommen. Es geht hier also darum, dass die Leute eine zusätzliche Leistung des Arbeitgebers (ÖRR) erhalten. Ist also der ausbezahlte Zuschuss zur Rente so hoch, dass die Finanzierung des ÖRR in Gefahr gerät? ? ????????
Die Antwort lautet JA! Mit 120% in den Ruhestand . Eine Berichterstattung hierüber würde doch nur Neider erzeugen.
Hervorragender Bericht. Trifft den Kern. Danke dafür. Eine Reform aus eigener Kraft wird es beim ÖRF nicht geben können. Dafür sitzen dort zu viele Nutznießer eben dieses Systems. Dito wie in der Politik. Dass aber Jungredakteure derart über den Tisch gezogen werden, war mir neu. Also auch eine massive Umverteilung von arm nach reich innerhalb des ÖRF. Grausam.
„Umverteilung von arm nach reich“ Ja, es müssen mehr reale Fälle aus dem ARDismus bekanntgemacht werden. Opfer und Zeugen und Zahlen müßte es doch in Massen geben.
Die hier beschriebenen Zustände sind schlimm, aber nicht ungewöhnlich in diesem Land der Überwachung und Kontrolle. Nicht nur bei den Medien herrschen manchmal unhaltbare Zustände. In der freien Wirtschaft ist es doch nicht anders, nur man spricht nicht darüber. Vielen kleinen Selbständigen geht es so. Man denke nur mal an die ganzen Zwangsabgaben, nicht nur für den ö.r. Funk, sondern auch für die IHK’n und anderen Kram. Für viele kleine Selbständige bleibt dann für die Altersversorgung nichts mehr übrig nachdem der Staat ihnen großzügig das Existenzminimum (€ 800,- bis € 900,- p.m.)steuerfrei überlassen hat. Welch ein Hohn. In diesem Land wird so getan ob alles in bester Ordnung ist. Ist es eben nicht mehr. Wie prekär die Situation bei Selbständigen ist hat sich doch ganz klar in der Pandemie gezeigt wo nach kurzer Zeit diese Leute reihenweise in die Insolvenz schlitterten und mit Mühe und Not, wenn überhaupt ein bisschen Geld vom Staat zum Überleben bekamen. Dieser ganze ö.r. Funk ist schlicht ein Anachronismus. Völlig aus der Zeit gefallen mit seinen talkern und sonstigen Experten. Man sollte auf Freiwilligkeit der Beitragszahlung setzen. Der Parxisschock wäre wohl katastrophal.Viele der Begünstigten müßten dann wohl erkennen dass dies was sie da so „produzieren“ von einem Großteil der Bevölkerung nicht wertgeschätzt wird. Zwar eine schmerzhafte Erkenntnis, aber überfällig.
Nachforschen, wer das entschieden hat und warum.Die Person entlassen und jemanden befristet einstellen um das System auf Transparenz umstellen. Jeden der sich dem in den Weg stellt und nicht übereifrig kooperiert (Übereifrigkeit ist ja auch in anderen ÖR-Bereichen beobachtbar), überprüfen ob er irgendwie Dreck am Stecken hat. Da gehen direkt 90% der Belegschaft.:D
…“wer das entschieden hat“…na wer wohl? Dieses System wurde von unseren Politikern mit aus der Taufe gehoben. Auch eine Spezies die völlig überversorgt auf Kosten der Steuerzahler segelt. Diese Leute wissen doch ganz genau dass das was sie da so aus der Steuerschatulle abgreifen völlig überzogen, unangemessen und nicht leistungsgerecht ist. Vor allem wenn man bei vielen dieser Leute den Aufwand für ihre Bildung, Ausbildung oder sogar völlig fehlenden berufliche Expertise in Relation zu ihrem Einkommen setzt.
„Von den 2,6 Milliarden ausgegebenen Euro gehen laut ZDF 1,4 Milliarden Euro ins Programm und 566 Millionen Euro in die Personalkosten.“
Vergleicht man dies mit dem Personalkostenanteil von Unternehmen der freien Wirtschaft, ist dieser in Hinblick auf die Gesamtausgaben gar nicht einmal so hoch. Das Kostenproblem des ZDF besteht somit trotz überzogener Gehälter auf höheren Ebenen (die es auch in der freien Wirtschaft häufig gibt) nicht in erster Linie im Personal, sondern in den geradezu irrsinnigen Ausgaben für ein Programm, das nur noch einen überschaubaren Teil der Bevölkerung interessiert. Hier könnten wohl schnell und problemlos massive Einsparungen gelingen, würde das Programm wieder auf eine Grundversorgung eingedampft.
Bei den jüngeren Journalisten, und das sind eigene Beobachtungen aus früheren Tätigkeiten im erweiterten Medienumfeld, kann von „Idealismus“ und „Sendungsbewusstsein“ unterdessen nur sehr bedingt die Rede sein. Viele Absolventen der Geistes- und Sozialwissenschaften führt schlicht Einfallslosigkeit in die Medien. Es sind diejenigen, die nicht als Lehrer arbeiten wollen, die für eine universitäre Karriere nicht die Voraussetzungen mitbringen und die Vorbehalte gegen die freie Wirtschaft haben – vor allem wegen des dort herrschenden Leistungsdrucks. Also macht man das, was man aus Unizeiten kennt, nämlich Texte schreiben. Die Engagierteren sehen den Journalismus dabei als Sprungbrett, um rasch gut bezahlte Positionen in der Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen und Verbänden zu finden, während der Rest sich ängstlich an die einmal erreichte Stelle in einer Zeitung, Zeitschrift oder Nachrichtenagentur klammert, sofern man es nicht in den ÖR schafft.
Ansonsten aber ein sehr guter und lesenswerten Beitrag.
Könnte mal jemand aus der Redaktion alte Zeitungsberichte uns den Jahren 2005-2010 ausgraben und die Bezeichnungen die auf Ärzte angewandt wurden die 80.000 EUR und mehr verdienen jetzt auf die ÖR Nutznießer übertragen? Nur um den Verdacht zu entkräften es würde mit doppelten Maßstäben gemessen…..
Meine Hoffnung ist ja, dass ARD und ZDF den Weg der katholischen und evangelischen Kirche in der BRD gehen: Immer noch finanziell gut gestellt, aber kaum noch von irgendeiner Bedeutung für die Masse der Leute.
Wenn man Strom und Gasverträge auf Grundlage einer herbeigeschwurbelten „Notlagesituation“ ändern kann, wird doch sicherlich auch das mit den Pensionen spontan neu verhandelbar sein, wenn man nur wöllte. Dazu bräuchte es nur ein paar „Experten“ und ein oder zwei willfährige Richter und die exorbitanten Pensionen wären noch nächsten Monat Geschichte.
PS: Das die ÖR Intendanden mehr verdienen als der Kanzler ist nur logisch, da sie im Prinzip entscheiden wer Kanzler wird. Tom Buhrow ist so was wie der Schattenkanzler. Wenn Buhrow Scholz weg haben wöllte, kämen morgen in der Tagesschau eine Reihe von Warburg Angestellten und Cum-Ex Experten zu Wort mit anschließedem Brennpunkt „wie lange ist Scholz noch Tragbar, Habeck übernehmen sie!“. Im ZDF würde eine Dame von irgendwelchen Fahrstuhlsprüchen von vor 30 Jahren kommen und irgeneine Ex würde plötzlich „die Wahrheit auspacken“.
So sieht die Realität leider aus.