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Holger Steltzner scheidet aus

FAZ: Kurswechsel nach Berlin

18.03.2019

| Lesedauer: 3 Minuten
Der Herausgeber des Wirtschaftsteils der FAZ, Holger Steltzner, scheidet aus dem vierköpfigen Herausgebergremium aus. Offensichtlich soll auch der kritische Wirtschaftsteil gleichgerichtet werden. Er war die letzte Säule des klassischen Wirtschaftsliberalismus.

Es ist eine dürre Nachricht, aber sie ist erschütternd: „Holger Steltzner ist aus dem Kreis der Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ausgeschieden. Die Grundlage für eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den anderen Herausgebern war nicht mehr gegeben. Steltzner war seit 2002 für den Wirtschafts- und den Sportteil zuständig.“

Holger Steltzner ist der wohl einflussreichste konservative Journalist, den Deutschland noch hat. Schon seit 2015 zerreisst eine tiefe Kluft die FAZ: Das Feuilleton wirkt wie die Spielweise altgewordener Schülerzeitungsredakteure, die mal kurz auf Revolution machen, wenn sie nicht am Freitagnachmittag mit Greta Thunberg protestieren und sich dabei ganz jung vorkommen. Unter Frank Schirrmacher hatte dieser Trend begonnen, allerdings hatte es genialische Züge, die die Schwäche in der Argumentation überdeckten. Jetzt ist es nur noch bemüht; Jürgen Kaube, der Nachfolger, spielt mit dem Sand in Schirrmachers Schuhen. Der politische Teil feiert Angela Merkel und jeden ihrer Winkelzüge. Gelegentlich darf Jasper von Altenbockum einen klugen Kommentar schreiben, den er zwei Tage später relativieren muss. Seine Vorwitzigkeit wird immer scheuer, die Furchen immer sichtbarer. Es ist nicht leicht, eine anspruchsvolle Leserschaft mit dem gemischten Allerlei zu verköstigen, das aus der Kanzleramtskantine halbwarm angeliefert wird. Aber verdienstvoll.

So ist es kein Zufall, dass der Herausgeber dieses politischen Teils, Berthold Kohler am Montag durch die Redaktionsstuben zog, um den Rauswurf von Holger Steltzner zu verkünden – ohne etwas zu sagen.

Denn es war ein Rauswurf, so viel klingt zwischen den Zeilen durch. „Das wäre ja mal ganz was Neues, dass die @faznet den wahren Grund nennt, wenn sie einen Herausgeber feuert“, witzelt Hugo Müller-Vogg mit Galgenhumor bei twitter; auch er war einst ähnlich trocken aus den heiligen Hallen mit dem bröckelnden Putz und dem herabfallenden Stuck als Herausgeber entfernt worden.

In Steltzners Teil war die Welt noch in Ordnung. Hier darf Heike Göbel die Wirtschaftspolitik kritisieren, die Energiewende wird kritisch beleuchtet. Wenn Kohler EU-Europa feiern lässt, zählt Steltzner die Kosten und addiert die Spesen. Während vorne die Politik mit Lob über Subventionen für die nationale deutsche soziale Staatsbatterie überquillt, denkt der Wirtschaftsteil darüber nach, woher der Strom kommen soll. Gerald Braunberger schaut auf Unternehmen; kritisch aber ohne grünen, anitkapitalistischen Schaum. Seine Analyse gescheiterter Bankfusionen stört die Kreise der Berliner Champion-Züchter.

Oder der Finanzteil stellt die Frage, ob zwei Geldvernichtungsmaschinen wie die Commerzbank und die Deutsche Bank gemeinsam zu Dukateneseln mutieren, wenn die Horrorbrothers Altmaier und Scholz sie kreuzen. Nicht einmal von Schülerstreiks ist der Wirtschaftsteil angetan. Nüchtern und faktenreich wird die Wirtschaft abgebildet; es ist ein informativer Teil. Nur geringfügig übertrieben: Steltzners Teil ist die Börsenzeitung in groß, der Politikteil ähnelt in seinem Bemühen um Streicheleinheiten aus dem Kanzleramt längst dem Neuen Deutschland Honeckers und das Feuilleton geht mit der Titanic unter: Bemüht witzig, bloß es lacht keiner über die Schmutzeleien, die als Kulturgut missverstanden werden.

Das ist an sich nicht ganz neu: Vor Einführung des Euros kämpfte der Wirtschaftsteil der FAZ unter Hans Barbier als Redaktionsleiter und Jürgen Jeske als Herausgeber gegen die Zerstörung der Mark, während die Politik damals schon Helmut Kohl huldigte, wenn auch nicht ganz so untertänig. Bekanntlich hat die Politik sich durchgesetzt, die Wirtschaft verloren.

Das war damals gar nicht mal schlecht; zwei Blickweisen sind ja nie verkehrt. Eingebauter Widerspruch macht Medien wertvoll. Aber heute gilt ja eine subtil erzwungene, meist allerdings freiwillig befolgte, alternativlose Gleichschaltung. Man spürt, dass Steltzner lästig geworden war. Immer diese Meckerei aus Frankfurt; warum nicht so lieb sein wie die Süddeutsche Zeitung aus und mit dem Weitblick eines Prantlhausener Anzeigers. Immer diese Nörgelei, immer dieses Studieren von Ludwig Erhard im Original und nicht in der verseichten Form einer Sahra Wagenknecht. Dafür hat Steltzner den Ludwig-Erhard-Preis erhalten, und zu Recht. In seiner Dankesrede hat er gezeigt, wie die in den 50er-Jahren fast bankrotte FAZ durch das Engagement von Mittelständlern vor dem Ruin und Ludwig Erhard und seine Politik vor dem Untergang gerettet wurden. Marktwirtschaft braucht Kämpfer. Steltzner ist einer, der den Wohlstand für Alle nicht verdaddeln will.

Steltzner ist ein kluger Mann, nie belehrend, aber klar. Er ist eckig, aber bekanntlich ist everybodys darling jedermanns Rindvieh. Er war loyal zu allen Mitarbeitern der FAZ, auch wenn er ihre Denkweise für falsch hielt und gegensätzliche Positionen vertrat; insofern ein letzter Vertreter des Korpsgeistes, der früher dort vorherrschend war. Wenn sich Redaktionen auseinander dividieren lassen, fallen sie auseinander oder müssen klein beigeben. Das wollte er nicht, ihm fehlte die Gefälligkeit, mit der sein Gegenspieler Kohler die Spielfiguren verknüpfte.

Es ist schade um die FAZ.

Es passt zum Tag, dass uns heute das Handelsblatt 200 Euro schenken will, wenn wir es abonnieren und die Wirtschaftswoche 250 bietet, wenn ich sie lesen wollte. Früher zahlten Leser für Zeitungen, heute zahlen die Verlage für Leser.

Das ist der Zustand der Wirtschaftspresse heute.

Was bietet mir jetzt die FAZ?

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109 Kommentare

  1. Es ist erschreckend, was in der Mainstream-Presselandschaft so passiert. Ich denke, die Leser hätten ein Recht darauf, zu erfahren, was genau der Grund war, die Erklärung ist mehr als dürftig. Ansonsten: Ruft man Steltzer in der FAZ online auf, um alte Artikel zu suchen, erscheinen nur noch Bezahlartikel für 2,50 Euro. Kohlers Artikel hingegen sind kostenlos zu lesen….

  2. Was für ein Irrenhaus ist Deutschland geworden.
    Ist das eine unerkannte Krankheit?
    Mir scheint, es geht ein Virus um, der wahnhafte Selbstverleugnung und den Willen Selbstzerstörung befördert.
    Im Großen, wie im Kleinen.

    Eine SPD, die nur noch gegen die Interessen ihrer ehemaligen Kernklientel (Arbeiter!)handelt.

    Eine „Linke“, die beim Thema Migration ihre Kernklientel (die kleinen Leute) verrät.

    Eine CDU, die ihre Hauptwählerschaft (den Mittelstand und die Mittelschicht) ausbluten lässt.

    Eine FDP, die der „mehr EU“-Religion huldigt und den Rechtsraum Nation, der zwingende Voraussetzung für die freie Entfaltung von freien Bürgern ist, in Frage stellt.

    Ein Beamtentum, daß den Quell seines steuerfinanzierten Wohlstandes (die Industrie) abschafft.

    „Spitzenpolitiker“, die ihre Pendants in Partnernationen beleidigen.

    Gestandene Erwachsene, die einer heiligen Greta huldigen.

    Männer, die sich ständig alles bieten lassen und sich für alles Schlechte verantwortlich machen lassen.

    Zeitungen wie die FAZ, die gegen ihre Kernklientel anschreiben und noch die letzten Vertreter dieser Klientel schassen.

    Die Liste wird immer länger.

    Alles nur noch krank.

    • Ihre nachgefragte unerkannte Krankheit ist eine „ganz normale Erscheinung“ Die wahrzunehmenden Bilder sind immer dann zu beobachten, wenn die Widersprüche
      in einer Gesellschaft zunehmen und nicht aufgelöst werden. Wenn der vernunftbegabte
      arbeitende Teil der Bevölkerung sich von den Predigern achselzuckend anhört: „In hundert Jahren wird noch…usw. usf.“

  3. Lieber Herr Tichy. Ich habe Ihren Artikel einigen eingefleischten FAZ – Lesern empfohlen, die dies alles gar nicht glauben wollten. Mich wundert, dass die FAZ überhaupt noch einen einzigen zahlenden Abonnenten hat. Aber es ist wie immer: „Wir geben ihr auch dieses mal noch EINE LETZTE CHANCE, wenn es dann weiter bergab geht, dann kündigen wir unser Abonnement.“ Mit anderen Worten: Nie!

  4. +

    >> womöglich auch nur Phantomschmerz und die Zeit der politischen ErklärBären neigt sich dem Ende zu. *Es war einmal* heißt es im Märchen und die Leutz warten nicht mehr darauf, dass man ihnen eine Welt vorgaukelt, wie sie sein könnte oder sollte. Die Zeiten ändern sich, man besorgt sich seine Info am nächsten Klick, mal mit dem rechten Daumen, mal mit dem Linken Link, mal schlecht mal recht – das neue Medium Internet wartet darauf, entdeckt zu werden. Die Meinungsmacher vergangener Zeit haben die Flucht angetreten und sich auf die Seite der Laienschauspieler geschlagen, die verzweifelt versuchen, den Polit-Zirkus am Laufen zu halten, jüngstes Beispiel – die EU-Dressurnummer der Briten -sofern man sich am BerlinerKommödchen noch nicht die ansteckende Krankheit der Agoraphobie geholt haben sollte..

    meine persönliche Erfahrung: – sich selbst nicht so wichtig nehmen – zu den meistgelesenen Blättern im Wald, gehört die Apotheken-Umschau mit über 9 mio gelesenen Exemplaren – die behandeln Symptome von A bis Z von Gelenkschmerzen – Beine – Brustschmerzen bis Haarausfall

    eines wird auch dem Dümmsten immer klarer: dass die Demokratie, wie sie uns seit Kindestagen eingehämmert wird, ein Trugbild ist. Die Konturen werden immer deutlicher sichtbar „die da oben, die werden scho´ alles richtig mache“n – und – „was will man dagegen tun“, haben ihre Spuren hinterlassen.

    +++

  5. „Die F.A.Z. schafft sich ab“ – hätte man schon seit einiger Zeit mutmaßen können. Dass es ihnen damit nicht schnell genug gehen kann, überrascht doch etwas. Anderseits hatte ich mich schon gefragt, was für einen Stand (mit Sicherheit keinen leichten) kann so ein gediegener konservativer Journalist wie Herr Steltzner in diesem veränderten Blätterwald noch haben?
    Nun, die Herren Anpassungswillig, die bei der derzeitigen politischen Mode nicht wie von vorgestern erscheinen wollen, werfen ihren tüchtigsten Kapitän über Bord und halten mit dem einstigen Flaggschiff des deutschen Journalismus Kurs auf Scapa Flow. Und dann – erst einmotten und schließlich Luken öffnen.
    Avanti Dilettanti!

  6. Mein Vater hat „Neues Deutschland“ gelesen und ich habe ihn immer gefragt, warum er es macht, obwohl auch damals klar war, dass es nicht die Wahrheit ist.

    Er sagte immer, dass er sich über „die aktuelle Linie der Partei“ informieren müsse…

  7. Der Rückgang der Zeitungs- und Zeitschriftenleser und der damit verbundene Schwund der Auflagen dieser Blätter hat wenig mit der mangelnden Qualität dieser Produkte zu tun.

    Es ist einfach out Zeitungen und Zeitschriften zu lesen. So wie es irgendwann auch andere Produkte (und die damit verbundenen Berufe) ausgestorben sind, so passen auch gedruckte Medien nicht mehr in die heutige Zeit.

    Die Menschen bedienen sich und bevorzugen zunehmend andere Nachrichten- und Informationsquellen, wovon es noch nie so viele gab, wie heute. Noch zu keiner Zeit wurden die Menschen so massiv mit (falschen) Informationen zugemüllt, ohne Zeitungen und Zeitschriften zu lesen.

    Leider ist auch die Qualität dieser „neuen“ Nachrichtenquellen und Informationslieferaten in der großen Überzahl keinen Deut besser als BILD, Welt, SZ, FAZ, Handelsblatt, Stern, Spiegel und die vielen anderen gedruckten Medien.

    Die Manipulation der Untertanen im Sinne der politischen Systeme funktioniert auch bestens ohne gedruckte Medien.

  8. Schöner Beitrag. Wie gut, dass es noch eine Tageszeitung in der Schweiz gibt.

  9. Die FAZ war mal Referenz für deutsche Sprache. Rechtschreibfehler musste man mit der Lupe suchen und hat trotzdem keine gefunden. Heute ist die FAZ orthografisch ein Fischblatt wie jedes andere.

    Seit dem Zugang dieses SPON-Typen und dem Abgang von Schirrmacher ist die FAZ erledigt.

  10. +

    Das *Trugbild Demokratie* gewinnt an Kontur –

    Gut so!

    – Kartler wissen das: *Der Beschiss kommt irgendwann auf den Tisch*

    +++

    • Richtig. Wie sagte Abraham Lincoln: Man kann einige Menschen die ganze Zeit zum Narren halten und alle Menschen eine Zeit lang. Aber man kann nicht alle Menschen alle Zeit zum Narren halten.

  11. Quo vadis, FAZ? Zuletzt veröffentlichte die FAZ am 1. März einen Kommentar Holger Steltzners, nun wird bekannt, dass er seine Position als (Mit-)Herausgeber dieser Zeitung verliert. Auch von Philip Plickert, im Wirtschaftsressort der FAZ ebenfalls hervorstechend in Renommee und Ausrichtung, las man vor knapp zwei Wochen zuletzt.

    Die Zeitung, die von ihrem einst berechtigt hervorragenden Ruf zehrt, scheint weiter an klugen Köpfen, die doch angeblich immer dahinter stecken, zu verlieren. Ein Teil des bundesrepublikanischen Trauerspiels, zu dem maßgeblich der Verlust nicht nur der Werte, sondern auch der Institutionen der Bonner Republik gehört.

    Noch gibt es die FAZ, natürlich, und unter den Blinden ist der Einäugige König. Doch was hat sie noch gemein mit dem konservativ ausgerichteten, insbesondere aber geistig unabhängigen Blatt, das sie einst herausragend machte.

  12. Ein Artikel wie aus der Seele geschrieben! Kompliment!!! Schön, dass es noch solche Stimmen gibt. Das Trauergefühl überwiegt aber, einer der letzten Anker drohen zu verschwinden. Vielleicht kommt ja bald Seibert TV und Seibert Redaktionsvorsitz. Ganz bestimmt immer mit den neusten Information von der Regierung….

  13. Damit ist das allerletzte Argument obsolet, wenigstens ab und an noch die FAZ zu lesen. Ein weiteres Merkel-Jubelblatt braucht keiner, der sich eine Prise gesunden Restverstandes bewahrt hat. Eine Schande, was aus der einst so seriösen Zeitung mit dem klugen Kopf dahinter geworden ist! Heute verhält es sich so, dass die „klugen Köpfe“ hinter dem Blatt die Gesichtszüge eines Heiko Maas tragen.

    Wenn ich mich zurückerinnere, wie wir zu Hause in den 80er- und 90er-Jahren die FAZ nicht bloß gelesen sondern verschlungen haben… Damals bereute ich, dass wir nur ein Abo hatten, da mein politisch hoch interessierter Vater sich das Blatt immer vor mir schnappte und es dann in den nächsten Stunden nur noch widerwillig aus der Hand gab. Er musste es nicht mehr erleben, was aus seinem absoluten Lieblingsblatt geworden ist. Vielleicht sieht er es auch „von oben“ und schlägt die Hände über dem Kopf zusammen ob jenes übertrieben politkorrekten Geschreibsels. Heute würde er dieses bedruckte Papier gewiss nicht mal zum Einwickeln von Abfällen verwenden.

    • War gerade auch mein Gedanke. Dankbarkeit dafür, dass meine Eltern, die sich ihr Lebtag gemüht und geschafft haben, das Ganze uns bescherte Dilemma nicht mehr miterleben müssen.

  14. Lieber Herr Tichy,

    zum Thema sehr schön passend habe ich heute einen Beitrag auf FAZonline entdeckt.

    Anlass des Artikels war der beim DLF jährlich stattfindende „Kölner Kongress“ über die Grenzen des Erzählens in den Medien und inwieweit der „Fall Relotius“ Konsequenzen habe.

    Schon In den ersten Absätzen des Artikels „schimmert“ dann aus meiner Sicht eine grundsätzliche andere Auffassung der Aufgaben der Medien bzw. der ÖRR durch, wenn der Autor über den ÖRR als „erzählerische Instanz“ und als Experimentierfeld für eine eine „verspielte Inszenierung von Scheinrealitäten“ sinniert.

    Hier die wortwörtliches Passage:

    „Damit eignet sich das Funkhaus bestens als Veranstaltungsort für den seit drei Jahren gemeinsam mit der Kunsthochschule für Medien (KHM) ausgerichteten Kölner Kongress, der den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, vornehmlich das Radio, als erzählerische Instanz zu verorten versucht.“

    „Im Mittelpunkt des Interesses stand diesmal die Frage, wie sehr ein Sender gegenüber der Öffentlichkeit auf die Wirklichkeit verpflichtet ist. Oder anders gewendet: Wie viel Freiraum bleibt da noch für das Experimentieren mit reinem Sound und für die verspielte Inszenierung von Scheinrealität?“

  15. Ich habe wegen VZ (Zastrow, „Wir schaffen das“) mein FAZ Apo gekündigt.

  16. Für mich begann der schleichende Anfang vom Ende mit dem Abdruck von Fotos auf der Frontseite. So schade.
    Auch online wenig Bereicherndes. Hier wie woanders: Boulevard.

  17. Die politische Säuberungswelle hat inzwischen das gesamte öffentliche Leben erfasst. Radio- und Fernsehmoderatoren sind immer öfter, mit einem Mal kommentarlos verschwunden, selbst Werbeikonen wie Mehmet Scholl tauchen nur noch als Auslaufmodell bei einer nonkonformen Automobilmarke auf. Kein Wunder, dass in öffentlichen Talkshows immer nur die Selben sitzen und auch sonstige Shows und Fernsehfilme sind stets und ständig mit den gleichen Gesichtern besetzt. Anna Loos, Florian Silbereisen, Herbert Grönemeyer und dann kommt nicht mehr viel….

  18. Früher hieß es; Das immer hinter der FAZ ein kluger Kopf steckt.
    Vielleicht wollen sie sich eine andere Leserschaft erschließen, hinter der ein anderes Körperteil steckt, z.B. ein Hohlkopf.

  19. Die staatlich goutierten Säuberungsaktionen werden ungebremst fortgesetzt, trotz der dramatisch sinkenden Leser- und Userzahlen. Was mag man da in Berlin so alles versprochen haben, dass Medien(Konzerne) gegen ihre Leserschaft agieren und sämtliche Marktgesetze brechen? Die neue Lust am Untergang wie anno dazumals wird es doch nicht sein?

  20. „Sie sind keinen Cent mehr wert…..“
    Da gebe ich Ihnen völlig Recht. Ich möchte hier keine Schleichwerbung machen, aber seit einigen Jahren geht das Gerücht um, dass die Schweizer Zeitungen das neue „West-Fernsehen“ seien. In diesem Zusammenhang habe ich mich nicht nur für TE, sondern auch für den Deutschland Teil der NZZ entschieden, wenn ich einen ideologiefreie und seriösen Berichterstattung wünsche. Das ist mir auch ein einige Cent wert.

  21. Ich habe der FAZ aus genau den genannten Gründen schon lange den Rücken gekehrt. Wie zuvor schon der Wirtschaftswoche. Das „Verlagssterben“ wird weitergehen, genau so wie von Herrn Tichy erst kürzlich beschrieben. Für das große Heer der Linken (inkl.CDU, Kirchen, FAZ…) ist natürlich der rückwärtsgewandte, haßerfüllte Bürger schuld! Vielleicht gibt es demnächst so etwas wie die GEZ auch für Zeitungen?! Eine Zwangsabgabe, damit Arbeitspätze gerettet und neben Belehrfernsehen auch Belehrzeitungen überleben können.

  22. Das soll jetzt keine Häme sein, aber nachdem ich in 2017 meine FAZ- Abos gekündigt habe, ist es nur gut, daß Leute wie Herr Stelzner „freigesetzt“ werden. Ich hoffe darauf, daß Sie ihre Talente und ihren Sachverstand zukünftig anderswo besser zur Geltung bringen können, Herr Stelzner, und daß Sie nicht in wirtschaftliche Nöte geraten. Schließlich ist die Zeitungskrise ja nicht nur eine inhaltliche, so daß auch bei der FAZ das Toten-glöckchen läutet. Ich jedenfalls wäre sehr glücklich, wenn Fachleute wie Sie dazu beitragen könnten, ein Blatt wie Tichy’s zu einer Institution zu machen, wie es die FAZ einst war. Ich hoffe sehr, daß viele Leser das Geld, das sie durch Abokündigung einsparen, weiterhin ausgeben, für guten Journalismus. Alles Gute für Sie, nehmen Sie weitere Kollegen mit! Als Feigenblatt für Bärchenwerfer sind Sie definitiv zu schade gewesen!

    • „Ich jedenfalls wäre sehr glücklich, wenn Fachleute wie Sie dazu beitragen könnten, ein Blatt wie Tichy’s zu einer Institution zu machen, wie es die FAZ einst war.“. Das war auch mein erster Gedanke.

  23. Früher war die Sonntagsausgabe der FAZ für mich Pflicht. Im Jahr 2010 habe ich aufgehört die umfangreiche Sonntagsausgabe der FAZ (Printversion) beim Bäcker zu kaufen und zu lesen, vor allem aus Zeitmangel. Danach ging es nur noch sporadisch mal auf die Online Variante deren Besuch ich irgendwann 2017 eingestellt habe. Für das Nachbeten der Merkelschen Regierungspolitik mochte ich nichts mehr bezahlen. Es ist mir zuerst schwergefallen auf die FAZ zu verzichten wie auf einen langjährigen Freund, aber heute scheint es mir als sei der Freund gestorben.

  24. Herr Tichy, ich bin nicht erschüttert, sondern nur erstaunt, dass man Holger Steltzner nicht schon viel früher „entsorgt“ hat.

    Ich hatte die FAZ als Zeitung für Deutschland über mehr als 20 Jahre so sehr geschätzt, dass ich das Abo sogar aufrecht erhielt, als ich in Malaysia lebte. Das, obwohl die Zeitung mit mindestens 5 Tagen Verzögerung bei mir eintraf. Aber das war noch eine Zeitung, in der Journalisten ihr Handwerk betrieben und auch verstanden haben.

    Heute hat die FAZ, quasi als schlagenden Beweis für unqualifizierten Journalismus, unter der Überschrift „Schulung am iPad statt im Cockpit“ (Autor Timo Kotowski, Redakter der Wirtschaft), in einem Artikel belegt, dass Fakten und Wissen bedeutungslos sind. Der Autor schwafelt etwas über aerodynamische Vorgänge, von denen er absolut nichts versteht. Beim Anstellwinkel (Angle of Attack = AOA) bringt er als Maß aller Dinge die „Waagerechte“ ins Spiel. Die Waagerechte spielt aber bei „gefährlichen „Steillagen“ überhaupt keine Rolle. Die einzige Rolle spielt der Winkel zwischen dem relativen Wind und der Skelettsehne (Chord Linie) der Tragfläche.

    Übrigens, der Herr Wirtschaftsredakteur befindet sich in bester Gesellschaft. Bei einem Einstellungsgespräch mit einem ATPL Inhaber über Strömungsabriss, wusste der sich nur auf Geschwindigkeit zu beziehen. Der konnte sich aber nicht auf Ausbildung am iPad berufen, das iPad war noch nicht erfunden…

  25. Holger Steltzner war für mich der letzte Grund, überhaupt noch FAZ zu lesen, neben Frank Lübberding, der sehr sachlich die TV-Kritik erledigt (im Gegensatz zu Hans Hütt, bei dessen Texten es mich schüttelt) und Michael Hanfeld, der mit dadurch auffiel, daß er, was ja auch selten geworden ist, den ÖRR kritisierte, ohne ihn freilich ganz infrage zu stellen. Ich bin gespannt, ob die Säuberung mit Holger Steltzner aufhört (bestrafe einen, erziehe hunderte) und ob die letzten verbliebenen liberal-konservativen nun ebenfalls still und leise gehen oder auf Linie einschwenken. Da de Zeiten für Journalisten nicht gerade rosig sind, vermute ich mal letzteres. Herrn Steltzner wünsche ich, daß er schnell eine neue Plattform findet.

  26. Ein Holger Steltzner paßt ja schon lange nicht mehr zur neuen FAZ. Jetzt haben sie doch Justus Bender etc. Wahrscheinlich aber bald keine Leser mehr.

  27. Gerade einen Bericht über die Thematik auf der Online-Seite des Handelsblattes gelesen. Da steht drin, dass auch die FAZ-Herausgeber die Zeichen der Zeit nicht übersehen könnten. Und dann folgt: „Mit der Wahl einer Frau als Herausgeberin in die bisherige Männerrunde würde das Führungsgremium ein starkes Signal setzen.“

    Na dann bin ich einmal gespannt, wie danach die Auflage der FAZ wieder in die Höhe schnellt… (Herr, lass‘ Hirn regnen.)

    • Vielleicht wird Heike Göbel gewählt? Wäre doch ein starkes Signal – falls es wirklich Hirn regnet …

      • Wozu schießt man Steltzner ab, wenn Göbel seine Nachfolgerin würde – das passt nicht. Die Dame ist ebenso marktwirtschaftlich orientiert und mit Sicherheit kein glühendes Merkel-Fangirl, ergo „rechts“ wie die Hauptperson dieses Artikels. Es sei denn, sie lässt sich unter Druck setzen und auf Linie bringen.

  28. Fast 40 Jahre hatte ich die FAZ als Abo, damals in meiner Studentenzeit noch mit den lustigen keinen Gutscheinen. Vor ca 6 Jahren bestellte ich sie ab, da die Zeitung politisch unkritisch gegenüber Berlin wurde. Ein Jahr später bestellte ich sie dann erneut, weil es keine bessere Zeitung in Deutschland gab, las aber nur Wirtschaft und Finanzen, den Politischen Teil ignorierte ich weitestgehend.
    Wenn jetzt noch der Verantwortliche für den Wirtschaftsteil weg ist, er, der die Fahne hoch gehalten hat, dann ist die FAZ endgültig auf dem Kurs von Mainstream-Medien. Es gibt also keinen Grund mehr über 700 Euro im Jahr dafür zu bezahlen.
    Schade …, aber deshalb habe ich ja als Ausgleich Tichy´s Einblick gefunden und die Wirtschafts- und Finanzdaten bekomme ich aus anderer Quelle.
    Man muß sich anpassen an die Situationen und Konsequenzen ziehen.

  29. Die FAZ reinigt sich von regierungskritischen Stimmen um auch dabei zu sein, wenn die GEZ auch auf regierungstreue Printmedien ausgeweitet wird, oder wie soll man das verstehen? Auflagentechnisch kann das nur Harakiri sein, denn auf der linken Seite gibt es doch schon genug dahinsiechende Postillen.

  30. Das eigentlich Schlimme ist, finde ich, dass mit jedem weiteren verlorenem Blatt die von mir sehr geschätzte Vielfalt wieder ein Stückchen verloren geht. Was Linksgrüne unter Vielfalt verstehen wissen wir.

  31. FAZ … dahinter steckte immer ein kluger Kopf … damals … .

    Schon lange abbestellt. Irgendwo liegen immer noch Gutscheine für die Sonntagsausgaben herum … Gähn … .

    Freue mich jeden Tag über eine ausländische Nicht-EU-Gazette … . Gehirn auf Papier … .

  32. Holger Steltnzer sagt mir was. Ich war einmal ein begeisterter Leser der FAZ online und es waren nicht einmal die Artikel, die sie schrieben, es waren die klugen Kommentare ihrer Leser. Dann begannen sie ihre Leser zu beleidigen und mit ihrem Gebaren beim Ukraine-Putsch war für mich Schluss mit FAZ. Herr Stelzner hat den Zirkus bis heute ausgehalten? Respekt!

  33. Müsste ich ein Synonym für Holger Steltzner finden, käme mir spontan „Logik“ in den Sinn. Es bleibt vermutlich das verbindende Element zum Leser – es ist kaum möglich zu widersprechen, weil es einfach zu Ende gedacht ist.

    Ich habe ihn noch nie gesprochen, aber ich kann mir vorstellen, dürfte er einen Wunsch aussprechen, wäre es genau eben nicht, möglichst schnell seine Leidenschaft weiter ausleben und etwas dem Leser mitteilen zu wollen. Sondern vielmehr, dass der Leser doch auch beginne so logisch und zu Ende zu denken. Wenn man selbst glaubt den leztzten Denkschritt gemacht zu haben, dann noch einen weiter. Und immer mit dem Umkehrschluss – ist es gleichbedeutend, wenn Rechnung und Resultat gedreht sind?

    Jeder der Lesen kann, könnte es. Zum Beispiel anfangen bei der Argumentation auf Namen, Amt, Partei, Farbe, Links und Rechts, usw. schlicht zu verzichten. Dann und nur dann kommt das Sachargument hervor. Dann fällt nämlich die im Artikel angesprochene Obrigkeitshörigkeit auf der einen Seite und die Parteizugehörigkeit auf der anderen Seite weg, und die Logik kommt hervor.

    Versuchen Sie einmal einen solchen Artikel zu verfassen, dann merken Sie wie lächerlich die anderen sind. So etwas gibt es kaum zu lesen und am TV schon gar nicht zu sehen. Die Moderatoren wüssten vermutlich gar nicht womit sie anfangen sollten – schon gar nicht wie sie weiterfahren könnten.

    Es würde damit über die Gegenwart berichtet und nicht immer über die Vergangenheit und die ferne Zukunft, die sowieso niemand voraussagen kann.

    PS: Dieser Kommentar enthält nur einen Namen – den, worum es geht.

  34. Die Konservativen erneuern um zu bewahren,
    die Progressiven zerstören um zu erneuern.
    S. Fischer
    Mehr und mehr gewinnt man den Eindruck,
    dass die neuerliche Tendenz konstruktiv mit
    destruktiv verwechselt. Und das ohne Not!
    Solche substanzlosen Irrungen und Wirrungen
    sind kurzlebig, sie werden reumütig kehrt machen.

  35. NUR KONSEQUENT, ABER BEZEICHNEND
    Ich selbst habe über Jahre Lesermeinungen bei der FAZ (dabei war ich richtig gut, ich habe mehrere Male die magische Grenze von 1000 Klicks überschritten, mein Rekord lag bei über 1100) und dort auch im Don Alphonso Blog geschrieben. Was mir auffiel:
    1. von allen Bloggern war Don Alphonso der mit Abstand erfolgreichste, da ging richtig die Post ab, da tobte das Leben. Da wo andere schlappe 10-20 Zuschriften hatten (und die Blogger waren in dem Fall meist Jüngere) hatte Rainer Meyer (alias Don Alphonso) meist 500-1000. Obwohl er eines ihrer Zugpferde war wurde er rausgeworfen, weil er zu viel kritische, vom Mainstream abweichende Meinungen zuließ. Ich selbst war schon davor unzufrieden mit der Ausrichtung der FAZ und habe diesen Rauswurf zum Anlass genommen, mich bei der FAZ zu deregistrieren. Seit der Zeit habe ich die FAZ nicht mal mehr angesehen oder angeklickt, geschweige denn eine Lesermeinung oder einen Blog geschrieben. Mich haben die als Leser/Verfasser gesehen. Ich bin da sehr, nein absolut zu 100% konsequent. Vielleicht meinen die, in der weichgespülten Pantoffelheld-Gesellschaft von heute gibt es keine konsequenten Typen mehr. Wenn sie sich da mal nicht irren. Und ich bin vermutlich nicht der einzige Leser, den die auf Nimmerwiedersehen verloren haben.
    2. Bei den Lesermeinungen zum restlichen redaktionellen Teil überwogen die konservativen bis stramm konservativen Meinungen (in etwa auf Holger Steltzner-Linie, ca. 85% [!!]).

    Fazit: die FAZ schreibt gegen ihre Stammleserschaft an. Ob das auf die Dauer gut gehen kann ist eher zu bezweifeln. Sie hatte mal eine auf solidem bildungsbürgerlichen Hintergrund ausgerichtete konservative Linie. Die FAZ von heute, das ist noch das traditionelle Logo, aber dahinter ist keine Substanz mehr, nur noch linksgrüner Einheitsbrei. Feministisch und juvenil-infantil. Dabei übersehen sie, dass Leute meiner Generation noch mindestens 20-30 Jahre „am Drücker“ sein werden. Und viele von uns beugen sich dem linksgrünen Kitsch nicht. Wenn sie auf Letzteren setzen ist das eben das falsche Pferd-meiner Meinung nach.

    Die FAZ war mal eine „Zeitung für Deutschland“ (steht absurderweise immer noch drauf)-heute ist es eine Zeitung gegen Deutschland.

    Ein anderer Frankfurter, der wohl berühmteste, unser aller Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe, schrieb mal: „…man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrthum um uns her immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht von Einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrthum oben auf, und es ist ihm wohl und behaglich, im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist…“

    Goethe war somit auch gegen den Mainstream. Wessen Name hat denn letzten Endes überdauert, seiner oder der der Mainstreamkleingeister? Eben. Würde Goethe heute leben, ein Angehöriger des linken/linksgrünen Mainstreams wäre er wohl sicher nicht. Die FAZ setzt somit wie gesagt auf das falsche Pferd und geht vielleicht auch damit unter.

    • Volle Zustimmung. So wie die große Einheitspartei gegen ihre Bevölkerung regiert, schreibt die FAZ jetzt gegen ihre Leserschaft. Mit freiheitlichen Methoden können beide nicht überleben. Deshalb werden die Methoden immer rabiater werden. Man wird doch die „Dummheit“ der störrischen Bevölkerung irgendwie in den Griff bekommen.

      • Mich spülen die nicht weich. Die kriegen mich nicht klein, nicht mit Propaganda und nicht mal, wenn sie mit dem Panzer über mich rüber fahren.

      • Dann sind wir ja schon mal zwei. Und ich denke, unter den TE-Lesern und v.a.den hiesigen Kommentatoren finden sich noch viele weitere. Und doch wundere ich mich über den hohen Anteil der Bürger, die immer noch nichts merken.

      • Die entweder dumm sind oder dumm gehalten werden und sich für dumm verkaufen lassen. Oder aus Bequemlichkeit gar nicht wählen gehen. Es ist schon ein Kreuz mit dem Michel und seiner Obrigkeitshörigkeit. Wir werden von der mit Abstand schlechtesten Politikergeneration regiert, die es je gab. Es ist mir ein Rätsel, wie man so was nicht merken kann.

      • Es scheint, daß die meisten es nicht sehen WOLLEN. Nach dem Motto: So schlimm kann das gar nicht sein, das muß ein Versehen oder Missverständnis sein, da steckt keine böse Absicht dahinter usw. Man kann sie förmlich mit der Nase darauf stoßen, aber sie zweifeln lieber an dem Verstand oder den Ansichten eines alten Freundes oder eines Familienmitglieds als an den guten Absichten der Regierung. Eine große Illusion, damit es nicht täglich wehtut?!

    • Wenn der überhaupt lesen kann. Aber sagen Sie mir eins: wenn Sie dort schreiben sind Sie doch wenigstens ab und an gezwungen auch ein paar Zeilen von deren Zeugs zu lesen. Wie packen Sie das ohne dass Ihnen dabei schlecht wird?

      • Ich bewundere Ihre Opferbereitschaft. In der Bibel steht: „Setze Dich nicht mit dem Toren an einen Tisch“. Ich glaube, die sind so verbohrt und engstirnig, wenn ich meine kostbare Zeit für den Versuch opfern würde, die zu belehren, sie wäre verschwendet. Aber ich muss ja nicht recht haben, vielleicht bewirken Sie damit ja wirklich etwas. Ich für meinen Teil will mit solchen Leuten keinen Kontakt, nicht mal um ein paar Ecken herum. Da die nicht auf hohem intellektuellen Niveau operieren lassen sie sich von Argumenten vermutlich kaum überzeugen. Wohl aber durch neue politische Mehrheiten. Wenn eine neue Partei endlich mit in die Regierungsverantwortung kommt, erst dann denken die um.

    • Sie können eine „nett“ formulierte Email an den Kontakt (Impressum) losschießen (ggf. mit „Hinweis“ auf Datenschutz/EU-Richtlinien irgendsowas, muß nicht fundiert sein) daß ihr Account dauerhaft deaktiviert werden soll. Hat bei mir bei ZON geklappt. Ich bin dort testweise inmitten des Flüchtlingshauptstroms „eingestiegen“ und wollte einfach wissen wieviele Kommentare ich bei diesem Blatt zu diesem Thema schaffe. Es waren 3, dann war ich (erstmal) gesperrt/draußen. Die überregionale Leitmedienlandschaft in Deutseland ist grauenhaft.

  36. Seit meinen Schülerzeiten habe ich die FAZ gelesen, seit Studentenzeiten abonniert. Aber im Zuge der Wulff-Kampagne habe ich ihr den Rücken gekehrt. Ich konnte die unerträgliche Hetze gegen den unbescholtenen Mann nicht ertragen, obwohl ich seine Politik (die oberflächliche Formel „der Islam gehört zu Deutschland“ steht dafür) schon damals entschieden ablehnte.

    • Wulff unbescholten? Ich habe dem nicht über den Weg getraut. Und er war auch einer von denen, die immer mehr politische Korrektheit und immer kleinlichere Standards eingeführt haben. Ich möchte nicht wissen wie viele der über die Klinge hat springen lassen, mit seiner aalglatten Art. Am Ende wurde er dann selbst Opfer genau jener pharisäerhaften Kleinlichkeit, die er auch verstärkt hat. Wer anderen eine Grube gräbt…
      Das musste er erfahren und ich habe es ihm gegönnt damals.

  37. Der konservative Wirtschaftsteil unter Holger Steltzner war der Hauptgrund, warum ich der FAZ trotz der seit vielen Jahren stattfindenden erheblichen Linksdrift und der enervierenden Kanzlerinnenergebenheit in Politik und Feuilleton die Treue gehalten habe. Der Wirtschaftsteil unter Steltzner war ein Leuchtturm der ökonomischen Rationalität in der politisch-medialen Verdummungsszenerie. Wenn die FAZ sich nun von dem intellektuell brillanten, der Vernunft und nicht Ideologien verpflichteten Holger Steltzner trennt und auch im Wirtschaftsteil auf den schwarzrotgrünen Mainstream einschwenkt, gibt es eigentlich kaum noch Gründe, diese einstmals große deutsche Tageszeitung als Leser weiter zu finanzieren. Es tut sich allmählich eine Marktlücke auf für eine neue konservative große Tageszeitung in Deutschland.

  38. Sehenden Auges und beim vollen Bewusstsein steuert Deutschland auf den Abgrund zu. Liebe Leute, es muss doch irgendwie möglich sein, den galoppieren Wahnsinn zu stoppen! Es würde doch schon ein intelligenter passiver Widerstand etwas bewirken. Warum überhaupt noch Mainstream Lesen? Und über das Niveau jammern? Schon seit Jahren sind die Magazine, Tageszeitungen nicht zu ertragen. Der Spiegel wurde z. B. schon sehr lange vor 2015 schlecht. Wir sind die Konsumenten! Wir können diese Tatsache nutzen. Ist die Bildung der letzten Jahrzehnten schuld, oder die Erziehung, dass die freiwillige Unterwerfung der Journaille und anderer, die freiwillige Uniformiertheit und der freiwillige Verzicht auf Freiheit, die so rasant voranschreiten, so eine Konjuktur haben? Der Mensch lernt nichts aus der Geschichte, obwohl er sich gerade in Deutschland das Gegenteil davon einbildet.

  39. Ich habe die FAZ vor einigen Jahren abbestellt. Der Wandel war zu deutlich, bei der Sonntagszeitung sowieso. Online habe ich Herrn Steltzner stets sehr geschätzt mit seinen deutlichen und fachkundigen Kommentaren. Ab heute gilt: Es war einmal.

  40. Das passt ja zur „Bereinigung“ der FAZ-Blogs vor ein paar Monaten. Der Berlin-kritische „Star-Blogger“ der FAZ, Don Alphonso, wurde bei dieser Gelegenheit ebenfalls expediert. Eine Dummheit ohnegleichen. Aber wenigstens konsistente Dummheit…

  41. Ein weiterer Grund, die FAZ abzubestellen und mit dem gesparten Geld Tichys Einblick zu unterstützen und die NZZ zu abonnieren.

    • Steltzner war der, der mich bisher immer wieder mit klugen Beiträgen davon abgehalten hat, wenn ich gerade mal wieder fest entschlossen war, mein Abo zu kündigen. Nun gut, jetzt hält mich nichts mehr davon ab.

      • Habe ich nach 40 Jahren abbestellt…

    • Vorsicht bei der NZZ… dascheint sich bereits ähnliches anzubahnen, wenn man die Entwicklung dort verfolgt…

  42. Na dann werden ja ein paar sehr begabte Journalisten bald eine neue Heimat suchen. Vielleicht bei Ihnen?

  43. Die FAZ ist mit dem Erwerb der FR zu derselben geworden. Aber wurde schon vor langen Jahren aufgrund journalistischer Schlechtleistung abbestellt. Ein Schmierenblatt erster Kajüte.

    • „Die FAZ ist mit dem Erwerb der FR zu derselben geworden.“ Ähnlich wie die BRD mit dem Erwerb der DDR zur DDR 2. mutierte.

  44. Die Iden des März. Vor fast genau einem Jahr Don Alphonso und nun Holger Steltzner. Keine negativen €U Einlassungen und Kommentare vor der EU Wahl in einer überregionalen Tageszeitung! Jawolll! Zu Befehl!

  45. Angenehme, feine Ironie, schön zu lesen, und gemessen an den üblichen Hiobsbotschaften ist die Gleichschaltung des Wirtschaftsteil einer deutschen Zeitung kein echter Aufreger mehr. Sollte es sein, aber man gewöhnt sich ja an alles. Plötzlich waren dann aber dennoch meine Schuhe weg. „Immer diese Nörgelei, immer dieses Studieren von Ludwig Erhard im Original und nicht in der verseichten Form einer Sahra Wagenknecht.“ Hatte beim lockeren Plauderton einer fast selbstzufriedenen Betrachtung von leichten Mißtönen im gefestigten Gefüge einer sich selbst so sicheren und in Würde gealterten Republik schon nicht mehr damit gerechnet, dass es noch losgeht. Jawoll, so will ich das lesen!

  46. Steltzner ist der Last Man Standing in der ehemals renommierten Redaktion. Sein Rausschmiss ist eine Verzweiflungstat der Sozietät, die aus der Reuse des Merkelismus rückwärts nicht mehr herauskommt und vorne das Ende sieht.

    Die Sache fing 2013 an mit einer „Wahnsinnstat“: Man machte den rotlinken bis dato „Spiegel-online“-Chef Müller – von Blumencron zum Verantwortlichen sämtlicher FAZ-Onlineaktivitäten. Schon damals fasste man sich an den Kopf, wie ein Spiegelchef die Zukunft der FAZ übernehmen konnte. Für mich war das ein untrügliches Zeichen, dass der Wurm schon im gesamten Gebälk stecken musste.

    Währenddessen tanzte das Feulleton mit seinen puerilen Wendungen allen in der Redaktion und vor allem den konservativen Noch-Lesern auf der Nase herum. Ich dachte damals „Lass‘ sie spinnen, der Steltzner wird’s schon wieder richten“. Das war ein Irrtum.

    Da auch noch 80 Prozent der höflichen, aber redaktionskritischen Forenbeiträge gesperrt werden (noch heute jederzeit von jedermann nachprüfbar) und zu wichtigen Themen die Foren geschlossen bleiben, ist klar: Diese Regierungsjubelmaschine mit ihrem impertinenten Gutmensch-Pädagogismus hat fertig. In 2 Jahren sprechen wir uns wieder.

  47. Vor Jahren noch gehörte FAZ obligatorisch zum Frühstück ! Schirmmacher und Bahners verdarben manchmal den Genuß aber FAZ war noch immer die beste Tageszeitung in deutschsprachigem Raum. Irgend wann, vor 5 oder 7 Jahren tauchten anscheinend neue, nicht sehr talentierte Schreiber , die als Linke zu dieser Zeitung nicht passten. Die Unzufriedenheit, besonderes mit politischem Teil der Zeitung, wuchs. Liberale Handhabung der Leserbriefe und online Kommentare wurde Schritt für Schritt eingeschränkt. Ausgezeichnete Kommentare, z.B. einer Dame aus Seattle , verschwanden mit der Zeit. Zensur machte sich bemerkbar, AfD, Putins Untaten, Syrien und Merkels Migrationskrise !
    Man merkte schnell, dass Profil dieser Zeitung gezielt verändert werden soll. Zu diesem Zeitpunkt bot nur noch NZZ die Möglichkeit frei zu kommentieren. Heute auch nicht mehr.
    Danke Herrn Steltzner, dass Sie es so lange ausgehalten haben, ich kündigte vor Jahren unser Abo, und mutig, für immer weniger Leser, die Fakten präsentierten und kommentierten. FAZ verliert schon die letzten Reste des gesunden Menschenverstands!

  48. „Es passt zum Tag, dass uns heute das Handelsblatt 200 Euro schenken will, wenn wir es abonnieren und die Wirtschaftswoche 250 bietet, wenn ich sie lesen wollte. Früher zahlten Leser für Zeitungen, heute zahlen die Verlage für Leser.“
    You made my day ?

  49. Herr Tichy, ich möchte keine ungebetenen Ratschläge erteilen, aber – machen Sie ihm ein Angebot. Hier bei Ihnen fände er dankbare Leser.

  50. Herr Tichy, das ist doch völlig in Ordnung. Ohne Wirtschaft braucht dieses Land auch keine Zeitung mit renommiertem Wirtschaftsteil: Maaßen, Steltzer, Tichy, Krall usw., alles Jungs aus der Bonner Republik. Wie wäre folgender Vorschlag: MBGA. Make Bonn Great Again!

  51. Habe die FAZ fast drei Jahrzehnte als Abonnent begleitet, dann aber 2015 das Blatt abbestellt. Erst sachlich-bürgerlich, dann modern-liberal, dann lückenhaft und am Ende marktschreierisch-angepasst, wie so viele Produkte der Mainstreampresse. Stelzner/Göbel waren die letzten Mohikaner in einem Pulk von Angepassten.

  52. Seit 2014/ 2015 dreht dieses Land durch, besonders durch die Politische Meinungs- und Mediendiktatur ausgeübt wurde. Bis zu jener Zeit war für mich sogar SPON noch up to date. Auf der Suche nach Alternativen in der Berichterstattung der MSM blieben Die WELT und FAZ, wo die Kommentare bei wichtigen Beiträgen zunehmend selektiert oder gar geblockt wurden. Am Ende habe ich mich für ein TE – Abonnement entschieden und meine MZ ( DuMont ) dafür abgewatscht. Habe festgestellt es geht ganz gut ohne die. Leider gibt es noch keine „TTZ“ (Tichys -Tages- Zeitung) als Regionale oder Überregionale Alternative gegen den Politisch-Medialen-Komplex wegen der erforderlichen wirtschaftliche Grundlage. Solange die Menschen hier jeden Tag der täglichen Gehirnwäsche ausgesetzt sind und widerspruchslos GEZ bezahlen, ist keine Wende in Sicht. Eine Hoffnung bleibt, das ist der Widerspruch der Menschen aus dem Osten, die sich an die dunkle Zeiten noch gut erinnern können. Ich sehe Angst in ihren Augen, in den Augen der Politischen Eliten vor Machtverlust und Deutungshoheit. FAZ braucht keiner mehr.

  53. Danke Herr Steltzner für Lichtblicke wie die Artikel „Klimaschutzreligion“ vom 01.02.19 und „Klimareligion mit Ablasshandel“ vom 15.02.2019. (Vielen Dank auch Herrn von Altenbockum für die „Ökologische Marschmusik“ vom 15.01.2019). Ich hoffe, Herr Steltzner, Ihre klugen Résumés künftig an anderer Stelle lesen zu dürfen.
    Ja, und mit dem FAZ-Abo ist jetzt endgültig Schluss. Linksgrünen Mainstream wie den grinsenden Müller-Jung muss ich mir nicht antun, dafür werde ich keine ca. 800,– Euro im Jahr ausgeben.

    • Herrlich eigentlich, wie sich Journalisten um den eigenen Arbeitsplatz und den aller Verlagsmitarbeiter schreiben (müssen?).
      Wie dumm kann man sein, das nicht zu erkennen?
      Was sie wohl denken, wie es mit ihnen danach weiter geht?

  54. Ähnlich der beiden Kirchen hilft nur der Austritt, also Kündigung bzw. Nichtkauf!

  55. Vielleicht möchte die FAZ doch lieber in die Fußstapfen der SZ treten….um der Versorgung Willen.
    Da der Bürger inzwischen die Gleichschaltung in allen Bereichen erlebt, ist auch dieser Vorgang kein überraschender. Kritisches Denken ist out.

  56. Es ist, glaube ich, besser so. Dann zieht sich der Niedergang des „konservativen“ Feigenblattes nicht so lange hin. Das ist wie mit der Aufgabe der Kohlekraftwerke. Hier die Hoffnung auf den Zufallsstrom, dort die Erwartung, dass Immigranten und Linksradikale einen neuen Qualitätsjournalismus finanzieren. Deutschland voraus!

  57. Man fragt sich was diese Leute eigentlich wollen, sie rücken immer weiter nach „links“, verlieren ihre alten Unterstützer aber von Mitte-Schickeria geliebt werden sie dennoch nicht. So schreibt Wikipedia über Kohler:

    Kohler gilt als Vertreter konservativer Positionen. In der Flüchtlingskrise in Deutschland ab 2015 übte Kohler in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung scharfe Kritik an der Politik der Bundeskanzlerin Angela Merkel.

  58. Dann gesellt sich halt zur Alpen Pravda eine Main Pravda hinzu. Fällt doch bei der auf grün linke Linie gebrachten Medienlandschaft doch gar nicht auf. Ich habe mich seit längerem auf NZZ, THE TIMES und WSJ verlegt. Im TV finde ich die Nachrichten bei Servus TV Österreich gut besonders die Wochen Kolumne vom “ Wegscheider“ jeden Sonntag.

    • Sie haben „The Economist“ vergessen …

  59. Im marktwirtschaftlichen-konservativen Bereich ist TE jetzt fast alleine auf weiter Flur….die Konkurrenz kann es schon einen leicht machen 😉

    • Zumal nun immer mehr kluge journalistische Köpfe, die früher mal bei der FAZ zu Hause waren und die sich ihre geistige Unabhängigkeit bewahrt haben, hier ihre Basis finden könnten.

      • @Stony
        Mann sollte aber auch immer beachten….TE kann nicht ALLE aufnehmen….es müssten sich viel mehr Selbstständig machen…wie es Roland Tichy vorgemacht hat…es muss mehr Wettbewerb im Konservativen-Marktwirtschaftlichen „Blätterwald“ entstehen….will sagen..Hr. Holger Steltzner sollte sich wie Tichy einfach mit einer Online Plattform/Medium selbstständig machen und sich gute Leute/Blogger mit ins Boot holen….TE kann nich alles abfangen…kann nicht alles stemmen…das würde TE überfordern und zum Schluss würde die Qualität darunter leiden..Konflikte wären vorprogrammiert…wo zuviele Köche….naja…ihr wisst ja, wie das Sprichwort weitergeht.

  60. Nach zwanzig Jahren FAZ haben wir sie zu Ende 2018 gekündigt. Die Unzufriedenheit wurde immer größer. Ein Schlüsselerlebnis war die Montagsausgabe nach der Bundestagswahl 2017: Auf mehreren Seiten wurde Merkel gefeiert. Sie war auf der Titelseite und dem Titel des Wirtschaftsteils abgebildet (ja, auch da). Es ging um Aufbruch, Projekte und was jetzt alles angepackt würde. Man konnte meinen, die CDU habe einen historischen Sieg errungen und nicht die größte Niederlage der Parteigeschichte, und zwar wegen dieser Frau. Bei uns war die FAZ spätestens da schwer angezählt. Und sonst? Schirrmachers Anti – Google Seiten nervten mächtig. Nach seinen plötzlichen Tod wurde das zwar besser (nicht, dass wir ihm Schlimmes gewünscht hätten), dafür war die alte Tante endgültig seicht und unentschlossen geworden. Justus Bender im Haltungsjournalismus – Kampagnenmodus gegen die AfD braucht keiner. Nicht dass sie die AfD hochleben lassen sollen. Aber berichten sollen sie, nicht im Schlamm wühlen. Eigentlich haben wir sie dreimal gekündigt. 2017 und (was offiziell gar nicht geht) ein zweites Mal 2018 bezogen wir sie im jeweils als Reaktion darauf angebotenen „9 Monate bezahlen, 12 Monate beziehen“ – Modus. Seit 2019 haben wir also keine Tageszeitung mehr. Man fühlt sich nicht völlig wohl dabei. Man will aber auch nicht viel Geld für Etwas bezahlen, von dem man nicht mehr überzeugt ist.

    • Ist schon klar. Haben wir auch schon lange auf dem Radar. Ob es noch einmal ein richtiges Abo für uns wird, wissen wir aber noch nicht.

    • Vielleich zu regional. Aber sehr gute und sachliche Autoren! Ein Kardinalfehler war es, dass die Redaktion die Themen, die man kommentieren darf, vorgibt!

    • „Justus Bender im Haltungsjournalismus – Kampagnenmodus gegen die AfD braucht keiner. Nicht dass sie die AfD hochleben lassen sollen. Aber berichten sollen sie, nicht im Schlamm wühlen.“

      Genauso sehe ich das auch. Die FAZ hat mich unter Bender und Eckhart Lohse in puncto Umgang mit der AfD schwer enttäuscht. Mit ausgewogener Berichterstattung hatte das alles nichts mehr zu tun. Doch die Redakteure scheinen zu meinen, die Leser bemerkten nicht die dahinter stehende politische Agenda und Meinungsmanipulation. Doch die daraus folgende Abwanderung der Leser kommt langsam aber sicher. Denn linke Medien haben wir schon genügend hierzulande.

    • Als Schweizer Sicht sehe ich das anders: Sie ist das Sprachrohr der FDP – die sich einer bürgerlichen und liberalen Politik rühmt – aber uns immer wieder mit Kehrtwendungen überrascht. Vom einstigen bürgerlich-konservativen Bollwerk ist nichts mehr übrig geblieben.

  61. Die FAZ setzt den eingeschlagenen Weg konsequent fort. Herr Steltzner war in der Tat lange Zeit der einzige Grund für mich, diese Zeitung zu lesen. 2015 habe ich die Lektüre eingestellt. Die Berichterstattung der FAZ über die Migration konnte nicht einmal mehr von Herrn Steltzner kompensiert werden. Ich würde es jedoch begrüßen, Artikel von ihm auf dieser Seite zu lesen.

    • Das wäre in der Tat großartig, wenn Herr Steltzner fürderhin TE bereichern würde. Die wenigen verbliebenen Köpfe des konservativ bzw. liberal eingestellten Journalismus hierzulande sollten sich zusammenfinden.

  62. Ich habe die FAZ abbestellt, als Schirrmacher in seinem Größenwahn die ganze FAZ mit seinem Feuilleton gleichschalten wollte. Wegen Autoren wie dem wackeren Kämpfer gegen die Auswüchse des ÖRR Michael Hanfeld oder Ulf von Rauchhaupt und Manfred Lindinger vom Ressort Wissen fiel mir das nicht leicht. Gut zu wissen, dass der weitere Werdegang der FAZ mir recht gibt.

    Dazu passend auch: https://www.achgut.com/artikel/der_masochistische_reflex

  63. Was bietet mir jetzt die FAZ? Nichts, rein gar nichts. Allerdings hoffe ich, Herrn STELZNER an anderer Stelle wieder lesen zu können, obschon das schwierig sein wird in der heutigen ** deutschen Medienlandschaft.

    Und – ich warte noch immer darauf zu erfahren, wer die schreibende Hand von der seinerzeitigen Generalsekretärin lenkte, wodurch der Artikel ‚Helmut KOHL hat der Partei Schaden zugefügt‘ in der FAZ am 22. Dezember 1999 auf Seite 3 erscheinen konnte. Damals begann die Liaison zur Ostdeutschen, die bis zur Anbetung (ZASTROW, FASZ)) und treuen Ergebenheit (KOHLER) führte. Wird sich die FAZ auf ihre Qualität zurückbesinnen, wenn sich der politische Wind einmal drehen sollte. Erwartet sie dann, dass ihre über Jahrzehnte treue Leserschaft zurück kehrt?

  64. „Während vorne die Politik mit Lob über Subventionen für die nationale deutsche soziale Staatsbatterie überquillt, denkt der Wirtschaftsteil darüber nach, woher der Strom kommen soll.“
    Schon für solche Sätze liebe ich Tichys Artikel.

  65. Die FAZ hat sich ebenfalls entschlossen, den Weg ins Nichts zu gehen. Es ist atemberaubend, wie eine ehemalige Traditionszeitung mit konservativem und intellektuellem Profil sich in den letzten Jahren zu einer Imitation linksliberaler Banalitäten gewandelt hat. Glaubt der Verlag ernsthaft, den Auflageverlust dadurch rückgängig zu machen, indem man sich der letzten Widerspruchsgeister gegen den Zeitgeist entledigt? Für die Presse gilt jetzt schon, was für die Parteienlandschaft etwas später eintreten wird: die alte Bundesrepublik ist an ein Ende gekommen. Mit dem Herrn Schirrmacher gehen sie – ich weiß: de mortuis…- allzu freundlich um. Sein aufgesetztes Intellektuellentum war doch zum größten Teil nur rhetorischer Bluff. In dieser Blase hat sich jene Kulturfeuilletonideologie aufgebläht, die Sachverstand in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik durch windiges Wortgeklingel ersetzt hat. In dieser Hinsicht ein verdienter Beginn zum hoffentlich absehbaren Hinscheiden dieses Blattes.

    • @zaungast. „Sein (Frank Schirrmachers) aufgesetztes Intellektuellentum war doch …. nur rhetorischer Bluff.“ – das ist ganz richtig. Das Unauthentische und Aufgesetzte an seinen Formulierungen war mir zu viel. Ich konnte ihn nicht lesen und auch nicht hören.

      • Hier mag irgendwie ins Bild passen, dass sein Buch „Payback“ , das eigentlich mit interessanten Thesen zum negativen Einfluss des Digitalen Zeitalters auf das menschliche Denken aufwartete, so grottenschlecht – man möchte meinen: gar nicht – lektoriert war, dass ich es bei Seite 70 und nach über 20 Rechtschreib- und Grammatikfehlern entnervt weggelegt habe. Mir war damals unbegreiflich, wie man als Lichtgestalt des deutschen Feuilletons so etwas in die Läden lassen konnte.

  66. Erschütternd? Ja sicher, aber auch gleichzeitig erschreckend. Wer zieht da in Wirklichkeit die Fäden? Unfassbar, diese Gleichschaltung, und nichtmal versteckt und verschämt, sondern offensichtlich, dreist und arrogant.

  67. Guten Tag sehr geehrter Herr Tichy,

    haben sie schon versucht ihn anzuheuern?

    Viele Grüße

    • Ein echt unabhängiger Wirtschaftsteil wäre m.E. wirkliches Geld wert.

  68. Was ist los mit unserem Land Herr Tichy? Nein sie brauchen es nicht zu erklären, weil jeder Mensch, der über IQ über na sagen wir mal 90 verfügt die Dinge einzuordnen vermag, und eine Meinung dazu hat. Was wäre sonst noch dazu zu sagen ?.
    Alles geht seiner Dinge. Ich bin gespannt auf das was folgt , nein nicht auf das was alle Vasallen sagen, sondern was sich Leute trauen zu sagen. In dieser zeit.

  69. Alles nicht mehr verwunderlich, in diesem Lande. Nur noch folgerichtig auf dem eingeschlagenen Weg der Herrschenden.

  70. Aus FAZ ist TAZ geworden…. So wie aus der CDU grün geworden ist… Blockparteien benötigen halt Einheitszeitungen!

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