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Abschied von den Lesern:

Die FAZ entdeckt den „planetarischen Journalismus“

03.05.2023

| Lesedauer: 6 Minuten
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung will nicht mehr darüber berichten, was ist, sondern ihre Leser dazu bringen, „ihr Verhalten zu ändern“. Die neue Leitlinie lautet „Neutralität, nein danke“, denn die Zeitung hat nicht mehr kluge, sondern belehrungsbedürftige minderbemittelte Leser.

Einst hatte die FAZ eine geniale Werbekampagne. Der Kopf eines prominenten Zeitungslesers verschwand hinter einer aufgeschlagenen Frankfurter Allgemeinen, der Slogan dazu lautete: „Dahinter steckt immer ein kluger Kopf.“ Die Doppeldeutigkeit besaß Humor und das schönste daran war: Sie stimmte. In der FAZ wurden die wichtigen Debatten der Bundesrepublik geführt. Objektivität, Verlässlichkeit, die Präzision intellektueller Analyse gehörten zum Selbstverständnis und zum Verständnis der FAZ. Long, long ago, möchte man sagen.

Die FAZ hat im Jahr 2021 eine neue Kampagne entwickelt – und auch die stimmt: Diesmal steckt der Kopf nicht hinter der Zeitung, sondern die Zeitung fehlt konsequenterweise gleich ganz. Irgendwie ging in der Werbekampagne für die FAZ die Frankfurter Allgemeine Zeitung verloren, sie scheint auch nicht vermisst zu werden, denn es geht nicht mehr um die Zeitung, es geht nicht mehr um Journalismus. Links steht zwar noch „Frankfurter Allgemeine“, doch das Bild beherrscht der Kopf einer Frau, die an ein Serien-Sternchen aus einer Telenovela aus der öffentlich-rechtlichen Manufaktur woker Serien erinnert.

ANDERS INDSET IN DER FAZ GEGEN JOSHUA KIMMICH
Haltung für Deutschland
Ängstlich flehender Blick – und es ist eine Frau, die nach einer Autorität sucht –, ein Blick, der sich an eine Autorität außerhalb des Bildes wendet: Bitte, sagt mir, was ich denken, bitte sagt mir, was ich glauben, bitte sagt mir, was ich wählen, bitte sagt mir, was ich essen, bitte sagt mir, was ich trinken, bitte sagt mir, was ich träumen, bitte sagt mir, was ich mir wünschen, bitte sagt mir, wie ich gendern und die 666 Geschlechter nennen soll – bitte sagt mir, welche Haltung ich einzunehmen habe, um ein guter Mensch zu sein, denn so lautet der Slogan in der Kampagne: „Weil ich eine Haltung zu Themen haben will und nicht bloß einen Wissensstand.“ Der kluge Kopf war gestern; Immanuel Kant und der mündige Bürger, der sich kraft seines Verstandes aus der Unmündigkeit befreite, sind reaktionär.

Wissen schadet nur; sich die Freiheit zu nehmen, aus den Fakten seinen eigenen Standpunkt zu bestimmen, ist ohnehin rechts, rechts wie die Aufklärung, rechts wie die Freiheit. Was soll man mit Fakten und Zusammenhängen anfangen? Schon für 30,90 Euro bestimmt die neue FAZ für jeden Leser den gemeinsamen Standpunkt, den er einzunehmen hat. Und wenn man durch die Propaganda der FAZ den eigenen Standpunkt, der ja nur der Standpunkt sein kann, den die FAZ allen Lesern oktroyiert, annahm, dann darf man die Zukunft des Landes mitbestimmen, indem man die Grünen wählt. Denn für 30,90 Euro darf man auch „Deutschlands Zukunft gestalten“, natürlich nur die Zukunft, die von der FAZ vorgegeben wurde, indem man sich nicht mehr mit Wissen belastet, sondern die vorgegebene Haltung einnimmt.

Schon Wladimir Iljitsch Lenins forderte 1905 in seiner Schrift „Parteiorganisation und Parteiliteratur“: „Die literarische Tätigkeit muss zu einem Teil der allgemeinen proletarischen Sache, zu einem ‚Rädchen und Schräubchen‘ des einen einheitlichen, großen sozialdemokratischen Mechanismus werden, der von dem ganzen politisch bewussten Vortrupp der ganzen Arbeiterklasse in Bewegung gesetzt wird. Die literarische Betätigung muss ein Bestandteil der organisierten, planmäßigen, vereinigten sozialdemokratischen Parteiarbeit werden.“ Das bedeutet: „Die Zeitungen müssen Organe der verschiedenen Parteiorganisationen werden. Die Literaten müssen unbedingt Parteiorganisationen angehören. Verlage und Lager, Läden und Leseräume, Bibliotheken und Buchvertriebe – alles dies muss der Partei unterstehen und ihr rechenschaftspflichtig sein. Diese ganze Arbeit muss vom organisierten sozialistischen Proletariat verfolgt und kontrolliert werden […].“

KEINE KLUGEN KöPFE
„Das war’s. Warum ich mein F.A.Z.-Abonnement gekündigt habe“
Es muss die richtige Haltung, früher Klassenstandpunkt genannt, vorgegeben werden, damit sichergestellt wird, dass auch alle die Zukunft, an der keine Zweifel durch einen bloßen Wissensstand hervorgerufen werden darf, mitgestalten können, die entweder die sozialistische Gesellschaft oder klimaneutrale Gesellschaft sein wird, was mit Blick auf Planwirtschaft, auf eine ökologistische Kommandowirtschaft statt Sozialer Marktwirtschaft das Gleiche ist. Dabei: Haltungen haben nur Gartenzwerge.

Wie das mit der Vorgabe politischer Haltungen für das Volk funktionierte, konnte man bei der Prawda oder beim Neuen Deutschland, besonders ausgefeilt bei Karl Eduard von Schnitzler im „Schwarzen Kanal“ besichtigen. Schön, dass die FAZ im jüngst erschienenen Artikel „Neutralität, nein danke“ diese Tradition wieder aufnimmt und mit neuem Leben erfüllt.

Nicht ein Gastautor, sondern der Redakteur der Zeitung, Harald Staun, ein zutiefst Gläubiger der Klimaideologie, stellte nicht nur seinen Glauben dar, sondern erklärt die Dogmen ungeachtet des grundgesetzverbrieften Rechts der Meinungsfreiheit, ungeachtet der Wissenschaftsfreiheit, bar jeder Kenntnis, wie Wissenschaft funktioniert, für allgemeinverbindlich und fordert die Medien auf, diesen Glauben in medialen Dauersendungen den Leuten einzupeitschen. Er beklagt nicht etwa, dass zur These des allein vom Menschen gemachten Klimawandels keine kontroversen Diskussionen stattfinden, die letzte im ÖRR 2007, in der Presse 2012, er kritisiert nicht etwa, dass nicht unterschiedliche Standpunkte wissenschaftlich ausdiskutiert werden, nein, Harald Staun begibt sich auf die Ebene „radikaler Aktivisten“, wenn er behauptet, dass „das Ausmaß und die Dringlichkeit der Klimakrise nicht angemessen“ abgebildet wird.

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Der Prediger Staun setzt „Klimakrise“ und „Weltuntergang“ gleich und absolut. Er beschwört die „unangenehmen Wahrheiten des Klimawandels“, ohne sie zu benennen. Die Formulierung „unangenehmen Wahrheiten des Klimawandels“ verrät übrigens, dass die FAZ wissenschaftliche Fragen gar nicht anders als moralisch oder moralisierend, also in Form einer Glaubenslehre, in Form einer neuen Naturreligion, als Mutter-Erde-Esoterik wahrzunehmen vermag.

GO WOKE GET BROKE
FAZ, Welt und Bild verlieren massiv an Auflage
Zu den Wahrheiten des Klimawandels gehört auch, dass eben das einzige, was am Klima konstant genannt werden darf, der Wandel ist. Ein kurzer Blick auf die Erdgeschichte verdeutlicht das – und dass übrigens das, was wir menschliche Geschichte nennen, man zu einem Gutteil auch Anpassung an den Klimawandel nennen kann. Könnte es nicht sein, dass Stauns menschengemachter Klimawandel insofern eine sich selbsterfüllende Prophezeiung ist, weil wir statt uns an den Klimawandel anzupassen, Kraft, Ressourcen und Möglichkeiten im aussichtslosen Kampf gegen den Klimawandel verschwenden, und wir dadurch dem Wandel des Klimas schutzlos ausgeliefert sein werden?

Doch über seinen Glauben will der FAZ-Redakteur nicht diskutieren – der steht dogmatisch fest. Demzufolge will nach den Worten des Redakteurs die FAZ auch keinen Journalismus mehr betreiben, sondern Agitation und Propaganda. Denn, so die FAZ: „Weshalb immer mehr Journalisten davon überzeugt sind, dass sich dringend der Journalismus ändern müsse, damit die Menschen ihr Verhalten ändern.“ Journalismus soll nicht informieren, sondern als Gehirnwäsche zur Änderung der „Haltung“ der Menschen führen. Der neue Journalismus als alte, sattsam bekannte Zuchtanstalt, der Journalist als Volkserzieher. Welch Anmaßung!

Nach Stauns staunenswerter Beobachtung wurde das Klimathema vernachlässigt und wird der Klimaapokalyptik noch zu wenig Raum eingeräumt. Am besten wäre es, wenn die ARD die „Sendung für die relativ überschaubare Zielgruppe der Börsenspekulanten“ „Börse vor acht“ einstellen und stattdessen über „den Stand des Ausbaus erneuerbarer Energien oder aktuelle CO2-Werte“ berichten würde. Anleger an der Börse sind jetzt also „Börsenspekulanten“. Hätte Karl-Eduard von Schnitzler nicht besser formulieren können.

UMSTRITTEN, PHILANTROP UND LOBBYIST
Bill Gates, der Impfstoff und die FAZ
Wie tief ist die FAZ inzwischen intellektuell gesunken, wenn sie eine nicht einmal logische Aneinanderreihung von Behauptungen publiziert? So erhebt sich der Artikel, der die totale Ersetzung des Journalismus durch Propaganda fordert, über den quasi-hippokratischen Eid des Journalismus, über die Maxime, die Hanns Joachim Friedrichs gültig für alle Zeit formuliert hatte.

Man kann ja wie Staun der Meinung sein, dass der Satz von Friedrichs missverstanden wurde, doch das müsste man dann auch textlich belegen. Doch nicht einmal das kann die FAZ mehr, Friedrichs Satz zu zitieren und dann analytisch klar aufzuzeigen, worin denn das behauptete Missverständnis zu finden ist, was nun einmal voraussetzt, nachzuweisen, worin die eigentliche Botschaft des Satzes besteht und wie, wodurch und warum sie missverstanden wurde. Doch Staun ist ja in Wahrheit nicht der Meinung, dass der Satz missverstanden wurde, sondern im Grunde denkt er, dass der Satz selbst die Aufgabe des Journalismus missversteht, dass Friedrichs schon die Aufgabe des Journalismus falsch formuliert hatte. Er ist nur zu feige, das auch so zu schreiben. Lieber verrenkt er sich. Interessant übrigens, welch Ärgernis dieser Satz inzwischen für Haltungsjournalisten darstellt.

Warum schreibt die FAZ nicht ehrlicherweise, dass sie Friedrichs ein „simples Verständnis von Objektivität“ und eine „ideologische Haltungslosigkeit“ unterstellt? Damit legt die FAZ allerdings die Axt an den Journalismus, wenn sie nur noch, wie sie eben auch in ihrer Kampagne verkündet, nicht Wissen vermitteln, nicht Wissensstände reportieren und diskutieren will, sondern nur „Haltung“ zu vermitteln gedenkt. Dass Staun den Konstruktivisten Pörksen zitiert, der im Leninschen Sinne „ein dümmliches Neutralitätsideal, das noch nie besonders sinnvoll war, aber das in Zeiten einer solchen Krise ganz und gar falsch wäre“, meint, geißeln zu müssen, macht die Sache nicht besser, denn das läuft auf den Satz hinaus: „Not kennt kein Gebot“. Um herauszufinden, wo dieser Satz und diese Argumentationsketten herkommen, könnte die FAZ ihrem Redakteur Staun ja eine halbjährige Recherche ermöglichen.

HOLGER STELTZNER SCHEIDET AUS
FAZ: Kurswechsel nach Berlin
Pörksen jedenfalls, beifällig von Staun zitiert, will den „klassischen Journalismus“ abschaffen und einen „planetarischen Journalismus“ einführen, so wie die Neubauer-Bewegung und die Weltinnenpolitikerin Baerbock in planetarischen Grenzen denken und agieren wollen.

Wozu brauchen wir eigentlich noch die FAZ? Wo wir doch Luisa Neubauer und Annalena Baerbock und ihre wirtschaftlichen Erfüllungsgehilfen wie Patrick Graichen und Robert Habeck haben. Wozu, wenn deren Ideologie sakrosankt und nicht mehr diskutierbar ist? Sie alle haben ihre Presseabteilungen, sie alle haben den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Sie haben mehr und mehr die Schulen und Universitäten. Reicht das nicht aus als „transformativer Journalismus“ für die große Transformation, den Lenin noch parteilichen Journalismus zur Durchsetzung der Diktatur des Proletariats nannte? Wozu bedarf es noch der FAZ? Denkt die FAZ noch an ihre Leser? Oder eher an mögliche Geldgeber – wie den Staat oder wie Bill Gates?

Die immer weniger werdenden Leser jedenfalls haben in der Kommentarspalte ihrem Unmut Luft und ihr Entsetzen über den Niedergang und die Selbstdemontage der einstmals großartigen Zeitung formuliert, mit der gleichen Wehmut, den jeder, für den die FAZ über Jahrzehnte als Inbegriff für tadellosen Journalismus und intellektuelle Seriosität stand, empfindet.

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71 Kommentare

  1. 1. Harald Stauns Artikel „Neutralität, nein danke“ erschien in der FAZ-Sonntagszeitung“, nicht in der FAZ, hatte schon immer eine linke Schlagseite.
     
    2. Harald Staun wird von über zweihundert FAZ.net-Lesern nach Strich und Faden verkloppt, von Frank Spahr zum Beispiel, der schreibt:
     
    „Wie viele andere finde ich diesen Artikel zutiefst erschreckend, er widerspricht dem, was verantwortungsvollen Journalismus immer ausgezeichnet hat. Sollte die Herausgeberebene diesem Gesinnungsjournalismus nicht widersprechen, wird sich auch für mich das FAZ-Abo erübrigen.“
     
    3. Hajo Friedrichs‘ Diktum, wonach der Journalist sich „mit keiner Sache gemein machen sollte, auch nicht mit einer guten“, wird in der Tat meistens falsch zitiert. Friedrichs sprach in seinem letzten Interview nicht generell über die „Aufgabe des Journalismus“, sondern über seine Rolle als Moderator der „Tagesthemen“, er hat sich selbst, etwa in seinen Tierfilmen „Wunderbare Welt“, durchaus „mit einer Sache gemein gemacht“, sein damaliger „Spiegel“-Interviewer Cordt Schnibben: „Hajo war weit davon entfernt, einem haltungslosen, meinungslosen Journalismus das Wort zu reden.“

  2. Alle momentanen Klimafanatiker folgen den Grundideen des „globalen Mastermind“ (Time) der radikalen Klimabewegung, Psychologin Margaret Klein Salamon, die 2014 in den USA „Climate Mobilization“ gegründet hat. Durch ihre Aktivitäten hat sie es international geschafft, das nicht mehr vom Klimawandel sondern von „Klimanotstand“ geredet wird. Ihr Strategiepapier (2016/2018) „Leading the Public into Emergency Mode“ (Die Öffentlichkeit in den Notfallmodus führen) ist Basiswissen für jede radikale Aktivistengruppe.
    Ihre sektenartige Grundidee: Weder Politiker noch Wissenschaftler (inkl. dem wiss. Sachverständigenrat IPCC) noch die Öffentlichkeit kennen die apokalyptische „Klimawahrheit“, da sie a) durch die „Fossil-Lobby“ korrumpiert sind (das erklärt den Disrespekt gegenüber Politikern und Regierungen) oder b) aus emotionalen Gründen die schreckliche Wahrheit verdrängen (das erklärt die Milde gegenüber allen Noch-Nicht-Wissern). Sie jedoch kennt die Wahrheit, die viel viel schlimmer sei als fast alle behaupten (das erklärt die Selbstgerechtigkeit). Wenn wir diese (Ihre) sehr schlimme „Klimawahrheit“ nicht anerkennen und nicht mit „unglaublicher Geschwindigkeit“ handeln würden, würden „Milliarden von Menschen sterben“ und unsere „Zivilisation zusammenbrechen“ (etc.). Wer aber die „Klimawahrheit“ anerkenne und den Schmerz und Horror emotional fühlt (psychischer „Notfallmodus“), der könne auch alle anderen von dieser Wahrheit überzeugen, gegen die Mächte der „Klimaleugnung“ kämpfen, und als „Klimakämpfer“ die Welt retten und ein Held werden.
    Seit 2020 ist sie die Geschäftsführerin des Climate Emergency Fonds, mit dem sie die vielen Millionen Spendengelder der Gründer-Philanthropen (aber auch vieler anderer) einsammelt und weltweit an die radikalen Klimagruppen (u. a. Letzte Generation) verteilt. Sie unterstützt dabei insbesondere Schulung und Rekrutierung.
    Praktischerweise hat sie (2020) auch gleich einen weltweit „beliebten, radikalen Selbsthilfeleitfaden“ geschrieben, der aus verunsicherten Menschen radikale Klimakämpfer macht: „Facing the Climate Emergency: How to Transform Yourself with Climate Truth“. Aus dem Klappentext der neuen Auflage (2023): „Verwandle deine Angst in Taten, um der Held zu werden, den die Menschheit braucht.“ Es enthält „Inspirierende Portraits“ von Menschen, die „Alarm schlagen“ indem sie z. B. „Verkehrswege blockieren“ oder die „Infrastruktur fossiler Brennstoffe blockieren“.
    Das Buch enthält auch eine Einladung zu Online-Gruppengesprächen über die Klimaangst mit einer von ihr konzipierten Software: Mit ihrem Projekt „Climate Awakening“ möchte sie (seit 2021) die „Kraft der Klimaemotionen“ (Angst, Trauer, Wut) durch „skalierbare Kleingruppengespräche entfesseln“. Hauptziel: „den Menschen zu helfen, ihren Schmerz in Handlung umzusetzen und der Ausbau von Macht für die Klimanotstandsbewegung“.

  3. Der Text erschien in der FAS, der Wochenendgazette für die grüne Bourgeoisie. Dank eines Geschenkabos erhalte ich regelmäßig Einblicke in die Geisteshaltung einer offenbar politisch komplett umgekrempelten Redaktion.

  4. Die SZ, die ich als Student noch halbwegs geschätzt hatte, hat ihre Transformation bereits hinter sich. Bis auf wenige noch sachlich aufbereitete Beiträge nicht mehr lesbar. Selbst die örtliche Tageszeitung nimmt am Indoktrinationswettlauf teil.

  5. Reitschuster macht auf einen F.A.Z.-Beitrag von Peter Körte (hinter der Bezahlschranke) aufmerksam: Wofür steht der blanke Hass gegen die Klimaaktivisten? Wie mit Ausgrenzung der „Letzten Generation“ der Wille zur Veränderung erstickt werden soll.
    Reitschuster: „Autor Körte spricht von ‚blankem Haß‘ von ‚Wutbürgern‘, auf den die armen Blockierer stoßen. Ist Körte klar, dass diese ‚Wutbürger‘, die sich über die Blockaden ärgern, zu einem großen Teil mit der eigenen Leserschaft identisch sind?“
    Körte ist seit 1. August 2001 stellvertretender Ressortleiter im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin. Hat früher auch für die Frankfurter Rundschau geschrieben.

    • „blanke Hass gegen die Klimaaktivisten“
      Etwas übertrieben, die verständliche Verärgerung über die Klimakleber als Hass zu bezeichnen.
      Man kritisiere mal die Politik der Grünen, die Gender-Trans-Politik oder die Klimawende. Was da dann einem entgegenschlägt, ist purer Hass.

  6. Bleibt die Frage: warum? Warum der Abschied von seriösem Journalismus? Warum der Verzicht auch Recherche und kritischen Verstand? Warum diese Selbstverzwergung, der Gleichschritt mit den woken „Haltungs“-Verkündern? Alles freiwillig? Trotz Protest und Abwqnderung der Leserschaft? Druck der Finanziers, der Politik, der Lobby-Netzwerke? Warum zerstört eine einstmals respektable Zeitung sich selbst und macht sich überflüssig?

    • Das betrifft nicht nur die FAZ. Fast alle ehemals respektable Zeitungen sind dem Haltungswahn verfallen, die „Süddeutsche“, die „Zeit“, der Berliner „Tagesspiegel“ usw.
      Alles nur noch woke sogenannte „Journalisten“, die allein linksgrüne Regierungspropaganda verbreiten.
      Auflage? Leser? Alles wurscht. Hauptsache Haltung !!!

    • Vermutlich liegt es daran, dass man mit Journalismus kein Geld mehr verdienen kann. Ein junger, gut gebildeter und ausgebildeter Mensch wird heute doch nicht mehr Journalist. Auch konsumiert so jemand heutzutage weder Staatsmedien noch staatsnahe Medien. Ich beobachte das jedenfalls bei meiner Tochter, die Chemie studiert und ihrem Umfeld. Diejenigen, die es nicht so drauf haben und aufgrund fehlenden Wissens auf Glauben setzen müssen, machen dann halt irgendwas mit Medien und veröffentlichen dort für ihre Glaubensbrüder und -schwestern.
      Über den neuen woken Haltungsjournalismus regen sich doch nur wir Ältere auf, die es nicht lassen können, den Schund noch zu konsumieren, weil wir es noch anders kennen.
      Klar, auch in der Schule werden die jungen Leute inzwischen krass links-grün indoktriniert. Aber nach meinen Beobachtungen perlt das bei den Leistungsstarken und Leistungswilligen ab. Aber die werden eben auch nicht Journalist. Warum sollten sie auch?

  7. Witzig, dass der Autor Lenin zitiert. Das Folgende führt zwar vom Thema FAZ weg, aber passt in sofern, als dass diese Selbstentwertung der FAZ ein Mosaikstein einer größeren Entwicklung ist: Über Lenin bin ich zufällig neulich gestolpert, beim Versuch osteuropäische Geschichte besser zu verstehen (aufgrund des anderen allgegenwärtigen Themas…). Liest man sich den Weg zur Machtergreifung der Sowjets durch, so erinnert beängstigend viel an die heutige Zeit:
    Die Splitterparteien innerhalb der Linken, der moderate Anstrich (Lenin war offiziell Sozialdemokrat) bei gleichzeitiger Radikalisierung. Ebenso fällt auf welche sozioökonomische Gruppe überrepräsentiert ist und war: Ober- und Mittelschichtskinder, die Heute wie damals Probleme lösen, die in ihrem Land gar nicht zu lösen sind (DE ist sowenig Umweltfaktor sowie RU keine Arbeiterklasse hatte). Kinder, die es reihenweise in die Deutungshoheit, auch bekannt als Journalismus und Medien, zieht. Wieder wird die Bewegung gezielt vom Ausland gestützt um einen geopolitischen Player zu erlegen.

    Besonders ähnelt und verängstigt aber ein Thema, nicht weil es eine 1:1 Wiederauflage ist, sondern weil die restliche Gesellschaft auf sie genauso naiv und unbedarft reagiert wie damals – sich darauf „einlässt“ wie ein Reh, das in die auf ihn zurasenden Autoscheinwerfer starrt: Die Bürgerräte, die früher Arbeiterräte hießen. Das entscheidende Mittel zur „demokratischen Diktatur“. Rehe würden FAZ lesen.

    Unsere Klimasowjets werden nach der Machtergreifung, genau wie damals ihre Revolution mit Gewalt in die Welt tragen. Die Grünen Pazifisten (man sucht sie seit 20 Jahren eh vergebens) werden die Bundeswehr zur Klimawehr umrüsten, Klimainterventionen durchführen und uns genau wie in RU mindestens ein verlorenes Jahrhundert bringen, samt Mord und Totschlag an Mensch und Zivilisation. Und wir kommen auch nur so „schnell“ wieder aus der Sache raus, in der Annahme dass der geostrategische Gegner die selben Fehler wie die USA macht, anstatt unsere Selbstvernichtung fortwährend zu subventionieren.

    Die Tatsache, dass der gesamte Westen über ein halbes Jahrhundert ein klar umrissenes Feindbild vor sich hatte, sobald man das Wort „Sowjet“ sagte, aber so gut wie niemand weiß wofür das Wort steht („Arbeiterräte“) zeigt wo dieser Mosaikstein der planetarischen FAZ einzuordnen ist: Dank unserer Sowjets in der Journaille war und ist die Bevölkerung des Denkens, der Orientierung und damit des Handelns unfähig, weil wir schon in der Sprache vorjustiert sind.

    • Wer braucht noch den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk?
      Wir haben doch den Kontrafunk!

  8. Kaum zu glauben. In der Zeit meiner politischen „Einordnung“ im alten Westdeutschland, da war mir die FAZ zu rechts. Und dortige Journalisten wie Friedrich Karl Fromme, die alles unter dem Kaiser besser fanden als die Gegenwart, die waren ein Grund dafür. 40 Jahre später erwische ich mich immer wieder beim Lesen der FAZ dabei, zu denken, Leute schreibt Euren Schmonzes doch bitte unter dem Haupt der (ehemaligen) Frankfurter Rundschau. Schade.

  9. Vergessen Sie bitte nicht den Gipfel der Anbiederung der FAZ an die Grünen. Die Verleihung des Börne-Preises von FAZ-Jürgen Kaube an den besonderen Philosophen Robert Habeck

  10. Ideologen müssen nichts erklären. Die Ideologie ist Gesetz. Glauben muss sich nicht erklären oder begründen. Das Thema Klimawandelhysterie wurde zur Allgemeingültigkeit erklärt. Wer der Hysterie nicht folgt, ist ein Feind der immer Recht habenden Ideologie.

  11. Als ich lesen mußte, das ein wichtiger Redakteur (Müller-Jung) von „Natur und Wissenschaft“ die Bekämpfung des menschengemachten Klimawandels propagiert, habe ich das Abonnement (30 Jahre) gekündigt.

  12. Hier wieder ein Beispiel, wie die FAZ berichtet, durch weglassen der vor 100 Jahren gleichartigen Katastrophe an der Ahr versucht das Blatt zu suggerieren: Alle Katastrophen sind durch den Klimawandel verursacht.
    Das ist bösartige Propaganda : „Die Flutkatastrophe im Ahrtal war nur der Anfang. Auch in Deutschland werden Extremwetterereignisse zunehmen.“
    Im übrigen ist es in Italien zu trocken, da werden einige sich dort wundern, warum die Autos plötzlich schwimmen können, einfach nur noch peinlich und abartig die Berichterstattung der Deutschen Presse und des ÖRR.

    https://www.wetteronline.de/wetterticker/schwere-ueberflutungen-in-italien-nach-heftigen-regenfaellen–97c20697-e15c-4aa0-95f8-5532997b7dd7

  13. „Nicht ein Gastautor, sondern der Redakteur der Zeitung, Harald Staun“
    Na, dass ich von dem noch mal was höre. Seit dem ersten Text, den ich von ihm las, gewöhnte ich mir an, grundsätzlich erst zu schauen, wer der Verfasser ist und dann zu lesen oder weiter zu blättern.
    Als ich mitkriegte, dass der offenbar dauerhaft dort geduldet war, war es Schluß mit Frankfurter lesen.

  14. Wie ist das bei der FAZ ? Wartet man noch immer auf das OK aus den USA, bevor die Walzen anfangen zu drucken ?
    Der Springer Verlag ist übrigens auch erst vor kurzem an die USA verkauft worden und entwickelt sich immer mehr zum Propaganda Blatt der amerikanischen Kriegs Industrie. Wo sind eigentlich die echten unabhängigen Medien ? Man kann nur hoffen, dass Tischys Einblick weiter seine Existenz behaupten kann.

  15. Ja, früher einmal, vor 30 oder 40 Jahren, hatte man – und konnte es haben – wirklich Vertrauen in die journalistisch-demokratische Kompetenz von FAZ, Spiegel, Stern, etc.

    Ich würde mich heute an deren Stelle abgrundtief schämen, was sie aus sich und ihrem Berufsethos gemacht haben.

    Viel Vergnügen bei der verdienten Staffelübergabe an ChatGPT.

  16. In den Jahren des Corona-Faschismus haben wir ja schon viele unbezweifelbare wissenschaftliche Erkenntnisse kennengelernt: nämlich dass das Virus aus der Natur und keinesfalls aus dem Labor stammt, dass Lockdowns die Verbreitung stoppen können, dass Maskenpflichten wirksam gegen Ansteckung schützen, dass Massentests zur Bekämpfung des Virus unbedingt notwendig sind, dass die mRNA-Impfung einen vollständigen Impfschutz bietet und absolut sicher ist, dass Maskenmuffel und Impfgegner den sozialen Frieden gefährden, dass es ohne die Maßnahmen Millionen Tote gegeben hätte und dass jeder, der auch einen dieser Lehrsätze anzweifelt, ein Wissenschaftsleugner, ein Schwurbler, ein Covidiot, ein Verschwörungstheoretiker, ein Rechtsextremer, ein egoistischer und unsolidarischer Mensch ist. (Wahrscheinlich wäre es problemlos möglich, in der FAZ der letzten Jahre für jede einzelne dieser Aussagen Belege zu finden; vielleicht kann TE mal eine seiner jungen Federn darauf ansetzen?) Und weil es so schön war, machen die Wissenschaftsjournalisten nahtlos weiter – nun mit dem Thema “Klimaschutz”.

    • Danke Salvian für Deine Darstellungen – alles total richtig.
      Wir haben, dieses vorher für unmöglich geglaubte Handeln der Medien und Politikerkaste life und in Farbe mitbekommen und mit Überraschung reagiert – aber selten mit Mut unsere demokratischen Rechte einzufordern.
      Und wir dürfen auch nicht hinnehmen, dass undemokratische, globale Institutionen wie die EU oder WHO Macht über unseren Staat bekommen.
      Dafür ist es wichtig, Medien wie TE und gleichgesinnte auch intensiv zu unterstützen, damit die Menschen wieder zu (gesundem) Menschenverstand kommen. Wir dürfen uns nicht unser Leben nehmen lassen – in Mitmenschlichkeit und Unabhängigkeit.
      Wir würden es uns später nie verzeihen. In meinem Familien- und Freundeskreis konnte ich schon einige kritischer machen. Viele kamen ins Denken und das finde ich schon einmal ein erster Erfolg.
      Desgleich gilt es auch im Rahmen meiner Firma und Geschäftspartner – egal was andere denken, aber nicht missionierend sondern Fragen stellend. Die Menschen sind klug genug die richtigen Schlüsse zu ziehen – so meine Erfahrung. Wichtig dabei ist – entspannt, freundlich und zugewandt zu sein.

  17. Der Komponist Max Reger an einen übelwollenden Zeitungskritiker: „Ich sitze im kleinsten Raum meines Hauses und habe Ihr Blatt vor mir.
    Bald werde ich es hinter mir haben.“
    Wer sagt denn, daß man eine Zeitung nur lesen kann?

  18. Vor Jahren gab es einen ueberzeugenden Beitrag zum Klimawandel von FAZ- Mitarbeiter Christian Bartsch, schon damals vorsichtshalber versteckt in der Beilage Technik & Motor, der bis heute NICHTS von seinem Wahrheitsgehalt eingebuesst hat. Fakten und Logik. Zaehlt alles NICHTS mehr. Die FAZ kann mit der taz fusionieren.

  19. Die wollen verstärkt an die staatlichen Futtertröge, die Käuflichen.

  20. Schade um dieses einst hervorragende Blatt. Ich habe mich schon seit mehreren Jahren von der Lektüre verabschiedet.

  21. Passend zum Artikel fragt der MDR heute Abend nach „Haltung im Journalismus“. Dem geneigten Zuschauer erzählen dann Armin Wolf (ORF), Anja Reschke (ARD), Georg Restle (ARD) und Jochen Bittner („Zeit“), wie das heute so ist mit HaJo Friedrichs Satz. Vielleicht findet sich ja eine bedauernswerte Seele bei TE, die sich das für uns anschaut.

  22. GESINNUNGSQUARK, MARKE „GEFÜHLSDUSELIG“

    hat mit echtem Journalismus so viel zu tun wie Böhmermann mit Humor: NICHTS! Ich habe bis zum Rauswurf von Don Alphonso täglich Lesermeinungen bei FAZ – online verfasst. Die kamen wohl zumindest bei den Lesern an, denn ich war einer von ganz wenigen, die zu der Zeit die magische Marke von 1000 Likes pro Tag erreichten (Bestwert: über 1100).

    Ich habe auch viele andere Beiträge gelesen. Mein Eindruck: das Meinungsbild entsprach dem, was die FAZ früher mal repräsentierte: zu geschätzt 85% gebildete Konservative, die ein gut Stück weit rechts von dem waren, was heute die CDU darstellt. Ich war der FAZ seit Studienzeiten (80-er/90-er) gewogen, weil sie Journalismus auf höchstem Niveau dargeboten hat.

    Zusätzlich habe ich es der FAZ hoch angerechnet, dass sie (meines Wissens) nach dem Krieg wagte, den zwar bourgeoisen, aber dennoch bürgerfeindlichen (wenngleich nobelreisdekoriert) Thomas Mann heftig anzugreifen. Der Rauswurf von Don Alphonso war für mich nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Zunehmend merkte man nämlich, dass die Redaktion (vor allem die nachrückenden Jüngeren) immer weiter nach linksgrün rückte.

    Weg von der Qualität, hin zum Schmonzettenniveau von Baerbock und Habeck. Wer dort linksgrün schrieb fiel bei der gebildeten Leserschaft durch. Jungzeitgeister waren im Blogbereich froh, wenn sie 20-30 andere Blogger anzogen. Don Alphonso hingegen hatte immer solide seine runden 500. Und dann schlachten die ihr bestes Pferd im Stall, nur um sich (ohne Not und ohne Voraussicht) dem schon stark ranzigen linksgrünen Zeitgeist anzubiedern.

    Gegen ihre konservative Stammleserschaft. Das einst ehrwürdige Frakturlogo „Zeitung für Deutschland“ hätte konsequenterweise gegen ein „Zeitung gegen Deutschland“ ausgetauscht werden müssen. Ich habe meinen Account gelöscht und boykottiere diese linksgrüne Journaille-Blockflöte seither konsequent. Und ich denke, nicht nur bei mir sind die unten durch.

  23. Neu ist lediglich das explizite Bekenntnis der FAZ zu einem Haltungs- und Erziehungsjournalismus, der auch von dieser Zeitung de facto schon lange betrieben wird. Der SPIEGEL beispielsweise bekannte sich schon vor einigen Jahren dazu. Was aber veranlaßt Medien, sich von objektiver Berichterstattung zu verabschieden und sich einer bestimmten Propaganda zuzuwenden? Das liegt nicht in erster Linie an hausgemachtem ideologischem Wandel, sondern vor allem an jenen zahlungskräftigen und wirkmächtigen externen Kreisen, die die „große Transformation“ federführend vorantreiben. Dabei spielt das WEF eine zentrale Rolle, hinter dem wiederum das westliche (Milliardärs-) Kapital steht. Das Kapital kontrolliert via Stiftungen, NGOs und Thinktanks die Regierungspolitik und MS-Medien gleichermaßen. Die grün dominierte Klimapolitik wird vom Graichen-Clan bestimmt, der wiederum die Interessen von Finanzinvestoren und Milliardären bedient, die mittels o.g. Organisationen agieren. Sobald man der Spur des Geldes folgt, wird die Struktur des Ganzen transparent.
    Die mit dem faschen Narrativ von der Schädlichkeit des CO2 begründete Transformation ist in Wirklichkeit ein gigantisches Ausbeutungsgeschäft, ein Raubzug gegen die Bürger, verbunden mit der fortschreitenden Suspendierung von Demokratie und Freiheit. Die reichen Profiteure haben Politik und MS-Medien gekapert. Dabei kommt ihnen entgegen, daß viele Politiker, Journalisten und Bürger an den Klima-Schmarren tatsächlich (noch) glauben. Doch das Narrativ vom anthropogenen Klimawandel gerät immer mehr ins Wanken (zumal der Leidensdruck in der Bevölkerung steigt) und es wird schließlich gekippt werden. Die anstehende Zeitenwende könnte ganz anders aussehen, als von den globalistischen Transformatoren intendiert.

  24. Die Analyse von Herrn Mai ist wirklich putzig. Wenn ich einen Artikel bei TE lese, dann ja auch nicht etwa, weil das so eine tolle Quelle objektiver Fakten ist, sondern weil mich die Meinung der TE-Autoren zum Thema interessiert.
    Ich erinnere mich auch, dass ich als Student (vor langer Zeit) die FAZ gelesen habe, weil mich die konservativen Meinungen darin interessiert haben – nicht weil ich das geteilt hätte, sondern weil mich interessiert hat, was andere Menschen denken.

  25. Das wird nichts mehr:
    „Wissenschaft ist die Umkreisung von Wundern in der Zeit. Dabei ändert sich nicht nur die Perspektive, sondern auch der Sektor, auf dem man etwas wissen will. Neugier ist das Movens des Wissens, sie trifft die Vorwahl, ist naiv.“ Ernst Jünger, Siebzig verweht, 26.12. 1983. Heute ist „wissen wollen“ verboten, Neugier, das neue N-Wort, es könnte ja was falsches rauskommen. Gut, wenn die FAZ uns an die Hand nimmt.

  26. Die FA(Z) schreibt sich ihr eigenes Epitaph. Das passt doch wunderbar in diese Gesellschaft, die von größenwahnsinnigen Dummköpfen angeführt und in den Abgrund geführt wird. Die Liste der Herausgeber war einmal ein who is who der intellektuellen Creme Deutschlands. Passè. Zu jeder Tragödie gehört ein Schuss Groteske. Hier ist sie.

  27. Gestern Voltaire, morgen Robespierre? Wie schade dass es auch auf dieser Kulturstufe immer noch jede Generation aufs Neue zu lernen müssen scheint.

  28. Vielen Dank für Ihre Ausführungen zur menschlichen Anpassung an den Klimawandel! Das scheint mir die einzige valide Option zu sein. Der Versuch, das Klima als solches beeinflussen zu wollen, stellt eine moderne Version des Turmbaus zu Babel dar, als die Menschheit schon einmal meinte, sein zu können wie Gott. Der Ausgang ist bekannt. Wenn das Weltklima tatsächlich wärmer wird, dann gibt es dafür geeignete Mittel der Anpassung. Der Mensch hat sich im Laufe der vergangenen Jahrtausenden selbst die unwirtlichsten Regionen der Erde erschlossen. Anpacken statt jammern, aktives Gottvertrauen statt dumpfer Resigniertheit, rationales und zielorientiertes Handeln im Kleinen statt blindem Aktivismus, zehntausende dezentraler Lösungen vor Ort statt Global Governance und Great Reset sind angesagt!

    • Das was heute als Klimawandel bezeichnet wird, war zunächst Erwärmung der Welt wegen des Treibhauseffektes. Da diese nicht schnell genug voranschreitet, wird nun der Mensch auch für die Zunahme von Naturkatastrophen verantwortlich gemacht. Der Treibhauseffekt ist physikalisch unmöglich, und es gibt keine Häufung der Naturkatastrophen seit der Industrialisierung. Es gibt also nichts Drohendes, an das man sich anpassen müsste.

  29. Die FAZ scheint mir steht als Paradebeispiel für den Niedergang des deutschen Journalismus! Wer liest das eigentlich und vor allem wenn er es liest identifiziert sich damit? Das müssen doch Menschen sein, die ihr eigenen Denken komplett eingestellt haben! Allerdings, genau diese Personengruppe ist in dieser Gesellschaft mehr als erwünscht, sie ist das Ziel der Träume eines Herrn Staun! Wie kann man nur so von der intellektuellen Spur abgekommen sein?

  30. Das „freiheitimkopf“ der FAZ ist pures Wunschdenken und mit ein bisschen Glück wird sowas belohnt und die Auflage halbiert sich dann fast von 2014 bis 2024.
    In einem haben die aber recht: Der Journalismus muss sich dringend ändern. Nur eben völlig anders als die Heilsverkünder und Glaubenslehrer das wollen. Das merken die erst, wenn sie ganz direkt davon leben müssen, ihre Schriebse zu verkaufen. Aber das wird noch.

    • Als die Konservativen noch mächtig waren haben sie denen zugeschrieben – und das war genehm.
      Jetzt regiert halt wieder links-grün-braunes und die Gazetten passen sich an – was vernunftbegabten Wesen den Schrecken in die Glieder fahren lassen muss.

  31. Ist wie mit FDP oder ÖRR. Denen sind die Wähler oder Zuschauer ähnlich egal wie die Leser der FAZ.
    Es geht nur noch darum, den Bürger auszunehmen und sich zum Dank über den dummen Michel lustig zu machen.

  32. Mein Vorschlag für die Umbenennung der Einheitspresseerzeugnisse taz, SZ, FAZ u.a.:
    Prawda Berlin
    Prawda München
    Prawda Frankfurt
    Der Inhalt wäre wie von Herrn Staun propagiert derselbe, da es ja keine unterschiedlichen Meinungen mehr geben darf.
    Der Regionalteil könnte noch Berichte über die örtlichen Klimagruppen oder LBTQABCDEFG+&!?-Initiativen bringen, das interessiert ja auch niemanden.
    Im Ernst, kann alles weg.

    • Die könnten auch alle gemeinsam unter dem Titel „Neues Deutschland“ erscheinen. Zumal da zum Teil auch nur noch Artikel von den großen Presseagenturen unangetastet an den Leser weiter gereicht werden. Weshalb also noch eigene Redaktionen?

  33. Ich kann mich irren, aber ich habe den Eindruck, dass hier wieder Völkerscharen den gleichen apokalyptischen Wahnvorstellungen anhängen wie in den 80er Jahren nach dem ukrainischen Reaktorunglück. Das große Schlottern und Zähneklappern von Millionen vernahmen wir auch in den letzten 3 Jahren bei der vermeintlichen Coronaseuche. Dabei sind die Journalisten des Mainstreams die Schlimmsten unter der Sonne. Und jetzt geht es mit dem Klima weiter. Haben die Alle nicht mehr alle Tassen im Schrank? War die Schulbildung wirklich so schlecht oder sehnen die sich nach einem Totalitarismus der ihnen alles verbietet? Aber das kennt unsere Nation ja zur Genüge.

    • Noch wenige Monate vor Tschernobyl machte die Wahnvorstellung vom Waldsterben die Runde; die Grünen druckten Plakate, auf denen entwaldete Mondlandschaften zu sehen waren. Mal schauen, wie sich das Ganze noch entwickelt, wenn ab jetzt verstärkt auf Windkraft und Biomasse gesetzt wird, um von den „Fossilen“ wegzukommen.

  34. FAZ, einst erzkonservatives Wirtschaftsblatt, jetzt „Haltungsmacher“. „Tagesspiegel“, früher liberal-konservativ, versucht heute die „TAZ“ links zu überholen.
    Und ausgerechnet das noch am ehesten konservative Blatt „Berliner Zeitung“ wird von einem ehemaligen Stasi-IM herausgegeben.
    Der Zeitungsmarkt ist genauso absurd wie das ganze Land.

  35. Die deutschen „Qualitätsmedien“ gehen den gleichen Weg, den auch die Deutsche Bahn, die Post, T-Online, die Krankenhäuser, die Schulen, die Infrastruktur – und die gesamte politische Kultur einschl. Bundestag, Bundesverfassungsgericht, Bundesverfassungsschutz, Polizei und Bundeswehr gehen: Ab in die RotGrüne Barbarei! Und jetzt folgt auch noch die Industrie und der Mittelstand dem vorgezeichneten Pfad. Es gibt keine Vierte Gewalt mehr in Deutschland (außer den wenigen Schwefel-Foren von Tichy, achgut, Kontrafunk, Klonovsky, Danisch, …). Ab jetzt stehen alle Schleusen offen!

    • Am dunkelsten ist es vor der Morgendämmerung.
      Keine Sorge, die ersten Sonnenstrahlen sind schon sichtbar.

  36. Follow the Money. Wer hat in der Fazit-Stiftung das Sagen?

  37. Der einzige „Vorteil“ an der heutigen Zeit ist der, daß man sich nun nicht mehr fragen muß, wie das zur Zeit des III. Reiches war. Damals wurden die Behörden und Medien allerdings meines Wissens noch zur Gleichschaltung gezwungen. Ich habe dieses Land so satt!

    • Ich bin Journalist und habe mein Metier seit 1988 von der Pike auf gelernt. Ich war bei einer großen deutschen Regionalzeitung und habe erlebt, wie ab Ende der 90er Jahre konservative Kollegen gingen oder gegangen wurden und durch beseelte linksgrüne junge Kollegen mit missionarischem Eifer ersetzt wurden – gerne abgebrochene Lehramtsstudenten. Nichts wurde gleichgeschaltet wie im 3. Reich, es war der Marsch durch die Institutionen. Dies ist nicht mehr rückgängig zu machen, denn um den Marsch der Institutionen umzukehren, fehlt den Vernünftigen aka Konservativen eines: der Fanatismus, der die Linken umtreibt.

    • Es gab im III. Reich durchaus eine gewisse Medienvielfalt. Natürlich durfte das System nicht in Frage gestellt werden, aber nicht alle Publikationen wurden sofort verboten. Und sie mussten auch nicht alle im Stil des „Völkischen Beobachters“ und anderer NS-Blätter berichten. Die Frankfurter Zeitung als Vorläuferin der FAZ wurde beispielsweise erst 1943 verboten.

  38. Ging eigentlich ganz schnell, diese Transformation von einer traditionellen liberal-konservativen Zeitung zu einem links-grünen Propagandaorgan. Wenn die Leserschaft das mitmacht, kann man ihr auch nicht mehr helfen. Die Ideologie scheint auch hier den journalistischen und wirtschaftlichen Verstand endgültig aufgefressen zu haben. Man wird sehen, wie lange es dieses dämliche Schmierblatt noch geben wird.

    • So schnell war das nicht. Es fing mit der FAZ am Sonntag schon vor ca. 10 Jahren an.

  39. „… bestimmt die neue FAZ für jeden Leser den gemeinsamen Standpunkt, den er einzunehmen hat.“ Wie war das doch eigentlich mit dem Standpunkt? Eine interessante Definition stammt von keinem Geringeren als Albert Einstein. „Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.“ Das allen mit „Haltung“ ins Stammbuch geschrieben.

  40. Der FAZ steht das Wasser bis zum Hals. Ihr gehen die Leser von Bord. Sie legt nun ihr Lendenschurz ab, indem sie sich offen zu einem öko- sozialistischen Kampfblatt, zu einer Art „Neues Deutschland“, bekennt.
    Das ist reine Verzweiflung!!

  41. Die FAZ wie wir sie von früher kannten, ist tot. Das gilt auch für 99% des übrigen Blätterwaldes. It’s the end of the world as we know it…

  42. Damit ist die FAZ nicht mehr lesbar!
    Eine Zeitung, die sich darüber hinaus von den Herrschenden des Staates aushalten lässt – wer sollte dafür noch Geld bezahlen. Damit haben wir die ÖRR-Anstalten, die FAZ und all die anderen System-Medien, die wir durch unsere Zwangsgebühren (GEZ, Steuern) durchfüttern und dafür mit täglichem Bullshit versorgt werden.
    Wer braucht sowas?

  43. Ihr Artikel ist nicht ganz korrekt. Harald staun ist ein FAZ-Journalist und Professor Pörksen ist ein Medienwissenschaftler in Tübingen. – Das sind zwei Paar Stiefel. Dass Staun Pörksen zustimmend zitiert heiß nicht, dass er dessen Position zur neuen FAZ-Maxime ausruft, sondern dass er sie respektiert.
    Dass Harald Staun an Hanns Joachim Friedrichs herumdoktert, ist verständlich: Der steht dem FAZ-Haltungsjournalismus ziemlich entgegen; hier stimme ich Klaus-Rüdiger Mai gerne zu.

  44. Als Harald Staun zur FAZ gewechselt ist, hat er sich bei seiner Recherche vertan – er wollte nämlich zur TAZ, dorthin hätte er gedanklich besser gepasst. Aber nachdem er dann schon mal bei der FAZ war – wer hat ihn eigentlich dort eingestellt? Der HR-Praktikant? Also nachdem er wohl ungewollt sich bei der FAZ wiederfand, hat er gedacht, er macht den ohnehin kläglichen Rest der FAZ zu einer TAZ für hirngewaschene Konservative. Liebe FAZ, viel Erfolg bei der bevorstehenden Insolvenz!

  45. Man sollte aber auch nach den eigentlichen Motiven fragen. Hier geht es nur vordergründig Haltung und Glaubensbekenntnisse. Auflagen und Werbeeinnahmen befinden sich bekanntlich im Niedergang, also wirft man sich den Herrschenden in der Hoffnung auf staatliche Hilfen an den Hals. Der ÖR als Lehrmeister….

  46. FAZ und SZ beweisen, dass sich in kurzer Zeit der Inhalt bei gleichbleibender Verpackung grundlegend ändern kann.
    Ironisch ist, dass ich reichlich Menschen kenne, denen diese getarnte journalistische Identitätsänderung in den letzten 20 Jahren gar nicht aufgefallen zu sein scheint. Die lesen ihre SZ oder FAZ genauso andachtsvoll wie vor 50 Jahren.

    • Das ist auch meine Erfahrung, lieber Montesquieu. Menschen, Kollegen, die ich fachlich und menschlich sehr schätze, glauben immer noch, SZ und FAZ seien das Maß der Dinge, und für die Vertiefung wird der Spiegel gelesen. Vor 30 Jahren verständlich, heute unfaßbar. Aber wahr. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

    • Ich hatte auch lange ein SZ- und Zeitabo, aber wer ein wenig mitdenkt bemerkt die Veränderung.

  47. Wird halt Zeit für neue Begriffe. Zumindest ist es ehrlich. Große Teile des „Journalismus“, besonders ausgeprägt in den ÖR, sind doch schon lange nichts als dummlinker, debilgrüner Gesinnungs- und Bekenntnismüll.

  48. Also erst mal kann jeder Drucken und Schreiben was er will. Und das man die Denkbehinderten als mit Abstand größte Gruppe in diesem Land als Kunden ansprechen möchte ist ja nun nicht zu beanstanden.
    Warum der Autor sich allerdings mit den Ergüssen eines schwer Gestörten inhaltlich auseinander setzt erschließt sich mir allerdnigs nicht.

    • Um 2010 war es bei mir vorbei. Der „Intellektuelle“ Schirrmacher hatte die Weichen für den neuen Kurs gestellt. In der Druckausgabe wurde das Feuilleton mit Beiträgen bekennenden Kommunisten vor den Wirtschaftsteil gezogen, da wusste ich: Der ist auf einer Mission.

      • Der Schirrmacher war doch wirklich nicht schlecht! Ich war sehr beeindruckt von seinem Buch „Ego“.

  49. Man weiss, daß man alt ist, wenn man sich daran erinnern kann, daß die FAZ mal als seriöse Zeitung galt.

    Wenn die sich schon anmassen, überlegenes Wissen und Moral zu repräsentieren, wäre es doch zumindest nett, wenn die mal kommunizieren könnten, woher sie ihre Überlegenheit beziehen.

    Zu erwarten, daß ihr Gender-Klima-Corona-Unsinn enfach kritiklos geglaubt werden muss mit dem einzigen Argument, daß Ungläubige öffentlich für böse erklärt werden, ist einfach zu viel verlangt.

  50. „Weshalb immer mehr Journalisten davon überzeugt sind, dass sich dringend der Journalismus ändern müsse, damit die Menschen ihr Verhalten ändern.“ In diesem Satz – bitte doch Journalist:innen, so viel Buchstaben müssen sein!!!) steckt ja nicht nur das Bekenntnis zum Haltungs-Journalismus, sondern auch die Überzeugung, dass die Leser (jedweden Geschlechts) doof sind und allein nichts gebacken bekommen, im Gegensatz zu volkserzieherischen FAZ-Beschäftigten. Staun hat am 16.04. ja auch noch einen Beitrag geschrieben unter der Überschrift „Kann konstruktiver Journalismus die Welt retten?“ Wobei der „konstruktive“ auch als „Lösungs-Journalismus“ bezeichnet wird, um die Menschen „nicht allein zu lassen“.
    Aus der Selbstbeschreibung der F.A.Z. (Website): „Sie steht für Unabhängigkeit, gründlich recherchierte Fakten, präzise Analysen und kluge Kommentare.“
    Der fragliche Satz gibt die klassische Trennung zwischen Fakten/Bericht und Kommentar auf. In Kommentaren darf man Verhaltensänderungen wünschen und offensiv fordern,  Berichte aber sollten sachlich und neutral sein. Dass auch Schreibende politisch und weltanschaulich voreingenommen sind, liegt auf der Hand. Na gut, künftig müssen sie ihre eigenen Meinungen dann nicht mehr verbergen, sondern können sie entspannt in jeden Text einfließen lassen, das ist dann wenigstens ehrlich.

  51. Ist genau so wie beschrieben. Ab und zu verirrte ich mich bis vor kurzem noch dorthin, mit dem einen oder anderen Digitalabo, wobei das Interessante eigentlich nur noch die Kommentare der Leser sind.

    Inhaltlich ist das oft haarsträubend schlecht, von Ideologie und Anpassung getrieben, was dort geschrieben wird, noch mit seltenen Ausnahmen von altgedienten FAZ-Journalisten. Sie hätte den Claim mit dem „klugen Kopf“ nicht wiederbeleben sollen. Aber bald gibt es ja Staatsknete.

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