Der deutsche Buchmarkt, auch der Fachbuchmarkt, ist nicht reich an sicherheits- und geopolitischen Werken, weder an wissenschaftlichen noch an populärwissenschaftlichen. Denn hier würde es um Themen gehen, die der deutsche Michel ungern anfasst. Das stramm pazifistische Deutschland macht auch in brenzligen Lagen – wie jetzt im Ukraine-Konflikt – brav auf Dialog-Mantra und auf „werteorientierte“ Außenpolitik. Man lässt die neue Außenministerin zu ihren Amtskollegen nach Warschau, Paris, Kiew, Moskau und Washington jetten.
Der richtlinienkompetente Kanzler Olaf Scholz (SPD) dagegen hat es erst nach acht Wochen seiner Regentschaft zu einem Besuch in Washington und in Moskau geschafft. Er müsste sich, wäre er großpolitisch nicht abgetaucht, eigentlich mit seinem Vorvorgänger und Gasprom-Manager Gerhard Schröder (SPD) herumschlagen, der Putin immer noch für einen lupenreinen Demokraten hält und der die Ukraine für das „Säbelrasseln“ verantwortlich macht. Er müsste eine so genannte Verteidigungsministerin Lambrecht stoppen, die Deutschland international mit einer Spende von 5000 Stahlhelmen an die Ukraine der Lächerlichkeit preisgibt. Er müsste endlich einräumen, dass Nord-Stream-2 ein Politikum und keine rein privatrechtliche Sache ist.
Kein Wunder, wenn Amerikaner und Russen in Genf oder andernorts ohne Europäer und zumal ohne Deutsche verhandeln. Für das offizielle Deutschland indes ist der Kalte Krieg lange vorbei, seit 1990 lehnt man sich zufrieden im Sessel einer „Friedensdividende“ zurück, man ist ja schließlich nur noch von Freunden umgeben.
Da kommt ein Buch des Langen Müller Verlages als Weckruf gerade recht. Mit „FUTURE WAR“ ist es wie das Original des Jahres 2021 recht markant betitelt. Worum es tatsächlich und ernsthaft geht, macht der Untertitel unaufgeregt deutlich: Es geht um „die Bedrohung und Verteidigung Europas“.
Chinas Griff nach der Weltherrschaft
Besonders erhellend ist das Buch auch dort, wo es sehr realistisch zukünftige Krieg skizziert: Es werden keine konventionell geführten Kriege sein, auch keine rein atomar geführten, sondern es werden aufgrund rasanter technischer Entwicklungen Hybrid-, Cyber- und Hyperkriege sein – nicht nur zu Lande, in der Luft und auf
See, sondern auch im Cyberspace und im Weltraum. Eine große Rolle werden dabei spielen: künstliche Intelligenz (KI), Bionik, Automation, Robotik und Nanotechnologien. Anders ausgedrückt: Es wird im Falle eines „heißen Krieges“ zu einer „5D-D-Kriegführung“ kommen, nämlich zu einer gleichzeitigen, koordinierten und durchgeplanten Nutzung von Desinformation, Deception, Disruption, Destabilisierung, Destruction und schließlich, als sechstes D, durch Disease, also absichtlich herbeigeführte Krankheiten. (Lässt hier Corona grüßen?)
Das Buch ist tendenziell aus amerikanisch-britischer Perspektive geschrieben. Aber das schränkt die Analyse der Autoren nicht ein, dass Europa, die europäischen Mitglieder der NATO und die Europäische Union geostrategisch vor sich hindämmern. Covid-19 könnte dieses Hindämmern noch verstärken, so die Autoren.
So lautet denn auch eine zentrale Botschaft des Buches: Europa muss sich sicherheitspolitisch, strategisch und militärisch auf die Hinterbeine stellen, denn die Bedrohungen warten vor der Haustüre. Das betrifft nicht nur die Ukraine, sondern im Besonderen die baltischen Staaten, die Ostsee, das Nordmeer sowie den Mittelmeerraum, wo Russland via Syrien an Macht gewinnt und von wo Europa Gefahr durch Terrorgruppen und eine destabilisierende Überflutung an Flüchtlingsströmen droht. Wobei die Autoren beim Stichwort „Europa“ gerne alles in einen Topf werfen. Ist Europa als geographischer Raum gemeint? Ist Kontinentaleuropa gemeint? Ist Großbritannien nach dem Brexit mit gemeint? Ist die EU gemeint?
Dennoch wird auch der sicherheits- und geopolitisch halbwegs Bewanderte aus dem Buch viel Gewinn schöpfen. Er wird womöglich nicht alle Ausblicke teilen und das eine oder andere vermissen. Vermissen wird er eine Betrachtung der Bedeutung Israels in der Levante, also im östlichen Mittelmeerraum. Immerhin stellt Israel dort die mit Abstand schlagkräftigste Armee. Vermissen wird man bei der Betrachtung des indopazifischen Raums die Bedeutung Indiens, das seit Jahrzehnten Spannungen mit China hat und sich anschickt, China in puncto Größe zu übertreffen.
Fragwürdig wird dem Leser das Plädoyer vorkommen, die EU solle die Türkei, um sie enger an den Westen zu binden, als Mitglied aufnehmen. Und etwas Widersprüchliches wird der Leser feststellen beim Plädoyer der Autoren, in Sachen Rüstung und Verteidigung müsse mehr auf Public Private Partnership gesetzt werden. Denn diese Empfehlung kollidiert mit der Warnung derselben Autoren, die Wirtschaft des Westens könnte sich zu sehr von China abhängig machen und den Chinesen Einflüsse – auch subversive – gewähren.
Flucht der NATO aus Afghanistan
Zugleich fällt bei der Lektüre des Buches bei aller gelungenen fachmännischen Übersetzung aus dem Englischen eines auf: Unter den rund dreihundert Quellenangaben finden sich nahezu keine deutschen. Ob das ein Versäumnis der Autoren ist oder ob sicherheitspolitische Betrachtungen in deutscher Sprache international keinerlei Rolle spielen, sei dahingestellt.
Eingerahmt werden die rund 350 Seiten des reinen Textteils von zwei etwas reißerisch, zumindest schaurig-boulevardesk anmutenden Szenarien. Das Buch beginnt über 25 Seiten mit einer Art „Worst-Case“-Szenario: Das Europa des Jahres 2029 ist durch Covid-29 geschwächt, es hat seine Streitkräfte über die 2020er Jahre hinweg vernachlässigt. Zugleich haben Russland und Chinas massiv aufgerüstet. Plötzlich ist Europa im Osten, Süden und Norden massiv bedroht. Es kommt allerorten zu kriegerischen Auseinandersetzungen, denen Europa und die NATO nichts entgegenzusetzen haben. Russland besetzt die baltischen Staaten, das Nordkap und Spitzbergen. Nach 13 Tagen im August 2030 hat Putin, immer noch im Amt, generös ein Einsehen, er stoppt die russischen Vormärsche. Die „Schwatzbude“ NATO entpuppte sich als Papiertiger und hat ihr Ende erreicht. Europa ist Russland und China ausgeliefert. Versöhnlich dann allerdings am Ende des Buches 15 Seiten eine Art „Best-Case“-Szenario: Europa, die USA und die NATO haben sich die 2020er Jahre hindurch militärisch in allen 5D-Domänen modernisiert und waren solchermaßen in der Lage, die russischen Aggressionen im Osten und Norden zurückzuschlagen. Ein Dritter Weltkrieg konnte verhindert werden, weil die Abschreckung funktioniert hatte.
Die drei Autoren, die sich hier zusammengefunden haben, sind zum größeren Teil führende Militärs, über ihre Tätigkeit in entsprechenden transatlantischen Denkfabriken sind alle drei geopolitische Profis. Sie können also aus reicher Erfahrung und aus dem Vollen schöpfen. John R. Allen war US-Viersternegeneral und Befehlshaber der ISAF-Truppen in Afghanistan. F. Ben Hodges war Generalleutnant und unter anderem Oberkommandierender der US-Army Europa. Der Dritte im Bunde ist Professor Julian Lindley-French; er ist führendes Mitglied des britischen „Institute of Statecraft“ und Begründer des sicherheitspolitischen Netzwerks „Alphen Group“.
Allen/Hodges/Lindley-French, FUTURE WAR. Die Bedrohung und Verteidigung Europas. Mit einem Vorwort von General a.D. Klaus Naumann. LMV, Hardcover mit Schutzumschlag, 416 Seiten, 34,00 €.
Was geht die autochthonen Europäer an, was mit Europa im Jahre 2100 geschieht?
Was geht es die ehemals 25% Christen der Türkei an, was heute mit einer Türkei mit weniger als 1% Christen geschieht?
Beide Gruppen haben dann IHREN Krieg schon längst verloren, sie sind nur noch Genveschmutzung in einem fremden Gernpool, und vielleicht noch unwichtige unterdrückte winzige Minderheit.
Die NATO ist, wie kein geringerer als Herr Macron sagte, „braindead“ – hirntot. Sie braucht dringend eine Bedrohung, damit die Bürokraten in Brüssel weiter abzocken können. Der Zustand des Militärs ist in den meisten Mitgliedsländern – inklusive USA – mittlerweile erbärmlich, siehe Afghanistan. Oder die F-35, die neulich im Süd-chinesischen Meer einfach so beim Landeanflug auf den Flugzeugträger abgestürzt ist. So ist das in hirntoten Bürokratien. Man muß sich ja nur das Personal anschauen, dann weiß man Bescheid. Alles was die NATO noch kann ist stumpf-dumpfe Propaganda, unterstützt durch den Medienkomplex zum Aufblasen eines Popanz einer Bedrohung durch Rußland, weil ihr seit dem Ende des kalten Krieges die Existenzberechtigung abhanden gekommen ist. Wenn die Bürger mal anfangen würden zu fragen, wo das ganze Geld hingeht hätten die Damen und Herren in Brüssel und den anderen Hauptstädten ein Problem. Solche Bücher sind genau in diesem Kontext einzuordnen.
In Deutschland will doch kein Mensch zusätzliches Geld für die Verteidigung ausgeben. Im Zweifelsfall soll das ohnehin den Amerikanern überlassen werden. Deshalb der Aufschrei, als Trump alle amerikanischen Truppen aus Deutschland abziehen wollte. Solche Bücher sind hier ohne jegliche Überzeugungskraft und völlog überflüssig. Militärisches Aufrüsten hier heißt einfach nur Militarismus, ein Wiedererstarken von Reichswehr und Wehrmacht. Nicht umsonste hatten und haben wir drei „Fachfrauen“ als Verteidigungsministerinnen; wäre das in Russland denkbar? Oder glaubt jemand ernsthaft, unsere verhätschelte Jugend oder die Zugewanderten würden dieses Land gegen irgendjamanden verteidigen können oder wollen? Selten so gelacht! Bis die Bundeswehr ihre morbide Truppe überhaupt in Gang setzt und Lambrecht weiß, was hier gespielt wird, stehen die Russen schon am Rhein!
Geradezu köstlich, solche Artikel zu lesen und sie dann der bitteren teutschen Realität gegenüberzustellen.
Die „Bundeswehr“ steht vor einer unlösbaren Aufgabe, die sie wahrscheinlich zum Kollaps, oder jedenfalls zum kompletten Stillstand bringen wird: Dem Upgrade ihres dysfunktionalen SAP-Systems, welches ihr von Beratern unter der Ägide der Frau übergeholfen wurde, die jetzt der EU-Kommission vorsitzt. Hat in Dummland auch keiner mitgekriegt. Die hätte auf den Deckel von dem Buch zu „Bedrohungen Europas“ gehört, nicht irgendwelche Russen.
Anglo/Amerikanische Militärwissenschaft sucht, was die Gegenwart anbetrifft, stets den Schulterschluss mit der US-Politik. Besonders Erhellendes kann daher nicht erwartet werden.
Wer denn soll Europa verteidigen? Gegen wen, gegen russische oder gegen (klein-)asiatische oder gegen afrikanische Invasoren oder gegen „Demokratiefeinde“? Hier auf Tichy kam ja auch schon der Gunnar Heinsohn zu Wort mit seinen demographischen Analysen. Die „Ur“europäer werden Verluste in fünfstelliger Höhe (Bsp.: Ukrainekonflikt bisher ca.10.000 Gefallene und 4000 tote Zivilisten plus die durch Verwundung fürs Leben Gezeichneten) nicht verkraften und die „Neuen“ sind ja angeblich vor Kriegen geflohen, da werden sie sich wohl kaum in einen fremden Konfikt ziehen lassen.
Die EU hat etwa 448 Millionen Einwohner.
Die Wehrmacht hatte zu Kriegsbeginn eine Stärke von „nur“ 4,5 Millionen Soldaten, die im Laufe des Krieges auf 9 Millionen anstieg, und hat damit faktisch ganz Europa überrannt, ohne das wirklich jemand etwas dagegen tun konnte.
Wenn es dem Deutschland von 1933 mit seinen 66 Millionen Einwohnern gelungen ist, letztlich 9 Millionen Soldaten auf die Beine zu stellen, dann sollte es einer EU mit 448 Millionen wohl auch gelingen, eine vergleichbar schlagkräftige europäische Verteidigung aus dem Boden zu stampfen.
Die Amerikaner haben mit ihren 330 Millionen Einwohnern derzeit knapp 1,3 Millionen Soldaten unter Waffen und die Chinesen mit ihren 1,4 Milliarden Einwohnern etwa 2,2 Millionen Soldaten.
Die Wehrmacht hatte also zu ihre stärksten Mobilisierungsphase fast dreimal so viele Soldaten wie die USA und China heute zusammen.
Und das aus einem Pool von nur 66 Millionen. Es geht also.
Es fehlt einzig und allein an einem: Am Willen dazu.
Die militärische Kompetenz dazu haben wir.
Allerdings will sie niemand anhören, weil hier alle pazifistisch verstrahlt sind.
Da haben Sie mal ganz kurz sowohl die Alterstruktur als auch den Migrationshintergrund unterschlagen.
Falls Sie dabei an Heinsohn und seinen Kriegsindex denken:
Meiner Ansicht nach dramatisiert er und malt bewusst schwarz, um falsche Entwicklungen aufzuzeigen.
Aber: Soweit, wie sich das bei Heinsohn anhört, sind wir gar nicht.
Meinen Sie wirklich, wir bekommen in der EU keine 9 Millionen indigenen Einwohner mehr zusammen, die im wehrpflichtigen Alter sind?
Meine Sie, von den 448 Millionen EU Einwohnern wären alle Indigenen im Rentenalter und die Jugend nur noch zugewandert?
In manchen Metropolen in Westeuropa mag das so aussehen, aber in Europa leben die Menschen nicht nur in großen Metropolen und wenn sie z.B. an die Visegrad Staaten denken, haben sie diese Tendenz dort gar nicht.
Theoretisch schaffen wir 4,5, wenn nicht sogar alle 9 Millionen Soldaten sogar allein in Deutschland. Allerdings ist das nicht gewollt, dass hier Männer im wehrfähigen Alter zwischen 20 und 40 den Dienst an der Waffe ausüben.
Und genau das ist das eigentliche Problem:
Man zieht es hier vor, seine Kinder zu unterernährten, dürren Veganern zu erziehen, die lieber wegen einer nicht existenten „Klimakatastrophe“ Autobahnen und damit die Wirtschaft blockieren, als auf dem Schießstand Pappkameraden zu löchern oder auf der Folterbahn die Muskeln und die Kondition zu stählen.
Da kommt dann das angebliche Problem mit den „alten weißer Männern“ ins Spiel, die angeblich an allen Problemen der Welt Schuld sein sollen, weshalb man Jungs bei uns mittlerweile zu androgynen Weicheiern erzieht, damit sie niemals „alte weiße Männer“ werden, während man bei allen anderen Männern die nicht weiß sind, deren Entwicklung einfach laufen lässt.
Das ist das eigentliche Problem und nichts anderes.
Das kann man abstellen, indem man die Zuwanderung begrenzt, die Wehrpflicht wieder einführt und durchgeknallten Eltern ihre Kinder auch mal abspenstig macht und der Landesverteidigung wieder zuführt. Und weil wir schon mal dabei sind, ich bin für die Wehrpflicht auch für Frauen.
Ich bin da für die totale Gleichberechtigung:
Frauen gehören nicht an den Herd, Frauen gehören genauso an die Front, wie auch die Männer. Wer gleiche Rechte will, der hat auch die gleichen Pflichten zu übernehmen.
Und der Geburtenüberschuss bzw. der Geburtendschihad der fundamental-islamischen Welt hier bei uns, ist doch zuvorderst ein Problem von grenzenloser(!) Zuwanderung und hirnlos von uns verteiltem Hartz IV und Unmengen von Kindergeld an nicht wirklich bedrüftige Ausländer im In- und sogar Ausland. Wenn man beides abstellt, stellt man auch den Geburtenüberschuss ab. Kinder aufziehen kostet Geld. Und zwar unser Geld, was wir denen in den Rachen werfen und zwar bis in ihre Heimatländer. Wer das Geld dazu nicht hat, der zieht auch keine Kinder groß.
Und wenn wir das Geld dann nicht mehr in ausländische Kanäle versickern lassen, sondern wieder in unsere Kanäle fließen lassen, dann gibt es hier auch wieder mehr deutsche Kinder.
Es ist so einfach. Man muss es nur endlich tun.
Ich habe das Buch (noch) nicht gelesen und beziehe mich auf ihre Zusammenfassung, Herr Kraus. Ich gehe aber mal davon aus, dass Sie als Lehrer sicherlich in der Lage sind, den Inhalt eines Buches korrekt wiederzugeben. 😉
Zur Sache: Man merkt in der Tat sofort den Ursprung der Analyse aus amerikanischen Sicherheitskreisen. Und genau das ist das Problem, was sich auch in der NATO manifestiert. Die Amerikaner leben nicht nur auf einem anderen Kontinent, weit ab von den Problemen die wir hier als Europäer direkt vor der Haustür haben, sie sind davon also nicht selbst direkt betroffen, sie stehen zudem auch noch in fataler Abhängigkeit zu Teilen der islamischen Welt.
Was in der Konsequenz zu verteidigungsstrategischen Forderungen führt, die zwar im Interesse der Amerikaner, aber nicht im Interesse der Europäer sind.
Dazu folgende Details:
Erstens:
Russland ist dem amerikanischen Kontinent faktisch geografisch näher, als der EU. Das ist kein Witz, im Winter bei dicker Eisdecke kann man auf der Nordhalbkugel quasi zu Fuß von Russland nach Kanada laufen. Wegen der üblichen West-Ost Darstellung auf den meisten Weltkarten sieht es aber so aus, als wären die USA und Russland am weitesten von einander entfernt. Dieser Eindruck ist eben falsch. Dass die Amerikaner dazu tendieren, Russland als Hauptgegner zu sehen, ist deshalb nachvollziehbar. Für Europa gilt das aber nur noch bedingt, wenn überhaupt. Die Annahme, dass Russland von der Ukraine bis nach Frankreich durchmarschiert, ist vollkommen absurd. Was die Wehrmacht in die eine Richtung nicht geschafft hat, schafft die russische Armee in die andere Richtung schon gar nicht. Das Problem ist und bleibt die militärische Schwäche der EU, die zu keinerlei sichtbarer Abschreckung führt und damit auch nicht verhindert, dass es da jemand nicht doch versuchen könnte.
Was jedoch weit weniger beim Thema Russland ein Problem ist, als vielmehr bei der islamischen Welt, die quasi direkt vor unsere Haustür liegt, ganz im Vergleich zur Haustür der Amerikaner, und sich mittlerweile sogar in unserem Haus niedergelassen hat, weil diese Tür zu lange schon aufsteht.
Und damit kommen wir zu zweitens:
Die wirtschaftliche Verquickung der USA mit den Arabern (Öl/Petrodollar) und damit mit der islamischen Welt, führt dazu, dass die Amerikaner sich mit sicherheitspolitischen Forderungen in Richtung der Araber und ganz besonders der Türken andauernd sehr zurückhalten. Und nicht nur das, sie bestehen seit Jahrzehnten auf der Mitgliedschaft des ewigen Wackelkandidaten Türkei in der NATO. Obwohl die Türkei zwar teils geografisch, aber kulturell niemals in Europa angekommen ist. In Asien auch nicht. Die kurze Atatürk-Phase war eine historische Ausnahme. Und sie wird eine Ausnahme bleiben, denn Blut ist dicker als Wasser. Daran werden ein paar Proteste im Gezi-Park und der Widerstand von Kunstmäzenen und Künstlern langfristig nichts ändern.
Wer damit rechnet, dass die Türkei sich auf ewig wieder nach Westen orientiert wenn Erdogan nur weg ist, ist naiv. Die ticken nicht so wie wir und Erdogan wird nicht der letzte seiner Art sein und derartige Entwicklungen wird es dort immer wieder geben. Zudem werden seine Anhänger in Deutschland nicht mit seiner Abwahl in der Türkei von einem auf den anderen Tag verschwinden.
Das Problem wird uns also noch lange beschäftigen.
Die Türkei steht politisch-kulturell zwischen den Welten, genau wie Deutschland auch. Während die Deutschen sich bis heute nicht entscheiden können, ob sie letztlich zum angelsächsischen Kapitalismus oder zum sowjetischen Bolschewismus gehören wollen, kann sich die Türkei nicht zwischen westlich-liberaler und östlich-islamischer Welt entscheiden.
In Deutschland, wie auch der Türkei, braucht es also einen ganz speziellen Mittelweg, der sich weder eisern an der kapitalistisch angelsächsischen Welt und schon gar nicht an der islamischen Welt orientiert. Für die Türkei gilt das bezüglich westlich-liberaler und islamischer Welt genauso. Und das Mittel dazu, ist ein politisch unabhängiges und starkes Militär. In der Türkei, wie auch in Deutschland. Im Moment ist beides jedoch nicht gegeben.
Wir haben in Deutschland kein starkes und unabhängiges Militär, die türkische Armee ist zwar stark, aber nicht mehr unabhängig. Und das ist eben keine Ausnahme in der osmanischen Geschichte, sondern die Regel.
Die Türkei kann also nicht im selben Verteidigungsbündnis Mitglied sein, wie Deutschland bzw. die europäische Union, denn sie hat eine andere Interessenlage.
Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, das einzig und allein aufgrund der Interessenlage der Amerikaner, die zu diesen Problemen eben eine sehr große Distanz des „selbst nicht direkt betroffen Seins“ haben, wir andauernd in die Zwistigkeiten der islamischen Welt (also die Wechselwirkung zwischen Türken, Kurden, Persern und Arabern) mit hineingezogen werden, nur weil die Amerikaner dort unbedingt einen Fuß in der Tür haben wollen. Unsere Linken in der EU und besonders Deutschland springen dann darauf an und wirken in die andere Richtung dagegen, was in den Nahen Osten zurückschlägt und dort dann für noch mehr Instabilitäten sorgt, die wiederum nach Europa zurückschlagen.
Den eigentlich viel besser passenden Fuß zu ihrem Schuh haben die Amerikaner mit Israel ja längst in Nahost drin. Und eine derart fatale Wechselwirkung wie zwischen Europa und der islamischen Welt gibt es zwischen der EU und Israel nicht. Das wird bloß von islamischen Interessengruppen, die mehr und mehr die EU kapern, herbeigeredet:
Der Hauptgrund, warum die EU sich beim Thema Israel andauernd quer stellt, ist die Wechselwirkung zwischen islamischer Welt und Europa. Einer Wechselwirkung, die die Amerikaner so gar nicht haben und deshalb direkt auch nicht spüren. Der Anteil von Muslimen ist in den USA denkbar gering. Hier in der EU bilden sie bereits in großer Anzahl Parallelgesellschaften. Was die Amerikaner natürlich nicht interessiert, weil sie selbst davon nicht betroffen sind.
Und genau das geht so nicht weiter.
Militärisch strategisch haben wir in Europa eine andere Interessenlage als die Amerikaner. Was nicht verwundert, denn die USA liegen auf einem anderen Kontinent mit einer anderen Bevölkerungsstruktur, anderen wirtschaftlichen Abhängigkeiten und damit anderen Interessen.
Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis von gestern gegen Probleme von gestern. Die Probleme von heute sind andere, und zwar auch dann, wenn man die Probleme von gestern wieder herbeiredet und die Probleme von heute einfach ignoriert.
Es steht außer Frage, dass die EU ihr Territorium selbst verteidigen muss und nicht andauernd auf die Amerikaner schielen darf wenn es kriselt.
Aber die Amerikaner müssen dann auch verstehen und auch akzeptieren, dass wir hier in Europa andere geopolitische Interessen haben und der Fokus der NATO hier nicht mehr ganz passt.
Wenn die Amerikaner weiterhin darauf bestehen, dass die Türkei NATO Mitglied bleibt, hat das die selbe Qualität, als wenn wir hier in Europa den Amerikanern vorschreiben wollten, doch endlich Mexiko oder Kuba in die NATO aufzunehmen. Darüber sollten die Amerikaner mal nachdenken, denn das absolut vergleichbar.
Abschließend zu den 5 „D“:
Das Problem existiert in der Tat. Das war aber zu erwarten, was die Vertreter des angelsächsischen Turbokapitalismus aber, vermutlich aufgrund ihrer interkontinentalen Distanz zum Problem, bisher nicht wahrhaben wollten.
Wenn man mit anderen handelt, fängt man sich deren andere Interessenlage mit ein und sie nutzen die Möglichkeiten, die ihnen der Handel und der daraus entstehende Fortschritt bieten, um ihre Interessen durchzusetzen.
Wenn man das wirklich abstellen will, dann muss man in letzter Konsequenz die Handelsbeziehungen zu problematischen Interessen unterbinden, oder zumindest jederzeit den Ablauf diktieren können. Und da braucht es neue Strategien der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und einer auf echte gesellschaftliche Erfolge basierenden Entwicklungshilfe. Also nur noch dann Geld und Technologietransfer, wenn es in unserem Interesse eingesetzt wird.
Bei China ist das offensichtlich schief gegangen. Und bei der Türkei auch.
Geld und florierende Wirtschaft machen noch keine freiheitliche Demokratie.
Dieser Gedanke ist schlicht naiv und deshalb sollten sich die Angelsachsen davon mal endlich verabschieden.
Derzeit wird in Deutschland auffallend viel amerikanisches Geld in Propaganda investiert:
Die Bild-Zeitung wurde vom KKR aufgekauft und macht seitdem penetrant US-Propaganda (Russen böse,USA gut), Bill Gates „spendet “ 2.9mio Dollar an den Spiegel, es wird mit aller Gewalt versucht, American Football in Deutschland zu etablieren, um nur die offensichtlichsten Beispiele zu nennen. Auffällig ist die Gleichzeitigkeit jetzt in dieser Situation.
In diese Reihe passt auch diese Publikation: Amerikaner, die uns erzählen wollen, daß ihre Interessen unsere Interessen seien und wir deshalb Amerika bedingungslos zu folgen hätten.
Ich habe da meine Zweifel.
Wenn wir Rußland ständig vor den Kopf stossen, erzwingen wir regelrecht eine Zusammenarbeit Rußland-China.
Ist das gut für uns? Russische Rohstoffe und Waffentechnik gehen mit chinesischer Produktionskapazität und High Tech zusammen.
Was können wir dem entgegensetzen?
Den Weltrekord im Asylantendurchfüttern, wünsch-dir-was Geschlechter, Gendersprache und „klimagerechte“ Deindustrialisierung vielleicht?
Die vorgeblichen Hyperempfindlichkeiten von selbsterklärten „Transmenschen“ zum Beispiel sind in Deutschland so wichtig , daß Firmen teuer Abgemahnt werden, wenn sie in Stellenanzeigen neben Männern und Frauen auch die „Diversen“ nicht Expressis Verbis erwähnen.
Russische Empfindlichkeiten bezüglich der aggressiven Einkreisungsstrategie der NATO dagegen, die bewirkt, daß die die USA als Kriegstreibernation Nr1 in der Welt den Russen von allen Seiten ihre Waffensysteme entgegenstrecken, können die hypersensiblen Vertreter der Political Correctnis nicht nachvollziehen!
„Transmenschen“ (immerhin 500 in D) werden also berechtigt, die Prinzessin auf der Erbse zu geben,während 150 mio Russen sich mal nicht so anstellen sollen, wenn sie in alle Richtungen in die Mündungen von NATO-Kanonen blicken. Soweit die Prioritäten von politisch-korrekten Empfindlichkeiten!
Die USA sind nach Iraq-Krieg, Abu Ghraib, Guantanamo oder auch der großen Finanzkrise in jeder Hinsicht diskreditiert und keinen Deut besser als China, Indien oder Rußland.
Daß das freie Amerika der westlichen Werte nur noch von Donald Trump representiert wird, ist ein echter Grund für Depressionen.
Wir müssen zu einer vernunftbasierten, Interessenorientierten Politik kommen, und die schreit geradezu nach einer russisch-europäischen Kooperation.
Die aktuelle Phrase von der „werteorientierten Politik“ ist nur eine Chiffre für die bedingungslose Unterwerfung unter die Interessen der globalisierten Hochfinanz und der überschuldeten USA!
Da gibt es nichts mehr zu verteidigen: Europa, vielleicht sogar der gesamte Westen, begeht gerade geistigen, politischen, kulturellen, seelischen, biologischen und wirtschaftlichen Selbstmord. Und der ehemalige Ostblock sieht mit fasziniertem Grausen zu. Wenn er es schafft, nicht in diesen Abgrund mit hineingerissen zu werden, wird er sich vielleicht noch eine Weile wie einst Konstantinopel als neues Ostrom am Westrand Eurasiens bewahren können, während die diverse Bevölkerung des ehemaligen Westeuropa in körperlicher und geistiger Umnachtung vor zusammengebrochenen Talbrücken hockt, dessen Funktion sie mangels Fahrzeugen nicht einmal mehr begreift: als die Römer aus dem Land geworfen wurden, haben die Briten ein Jahrtausend lang verlernt, wie man seine Dächer mit Ziegeln deckt.
Ob dieses neue dunkle Zeitalter, dieser neue Winter ein oder zwei Jahrtausende andauern wird, wird die Geschichte zeigen, bevor sich -vielleicht- wieder eine Renaissance, eine Wiedergeburt, ergibt.
Im Ernst:
Diese alten, kalten Krieger haben doch schon viel zu lange als Grottenolm im Thinktank gehockt. Sie wollen immer noch Putin in den 90ern verhindern und sind deshalb gezwungen, ihn in ihren World of Warkraft Game of Thrones therapeutischen Spielereien als ewigen Feind an die Wand zu nageln: Im Jahre 2050 – Putin hat sich klonen lassen, Soros sich im Computer verewigt und spricht mit seinem Sohn, geht es immer noch um das russische Gas: Der Westen kann dem ewigen Putin nicht verzeihen, ihnen DAMALS die russische Gas – und Ölfelder aus den Händen gewrungen zu haben.
Und das ist leicht zu erkennen: Dreht Putin den Gashahn auf, ist es schlecht. Dreht Putin den Gashahn zu, ist es auch schlecht. Weil er nun mal Putin ist und er damit schon wieder (!) Macht ausübt. Also muß man BEIDES verhindern – was eben nur geht, wenn man mit ausschließlich mit sich selber Geschäfte macht.
Da kann man schon mal wütend werden und Raketen aufstellen lassen.
Solche Geschichten habe ich bereits als Kind in Form von Superhelden – Comics- Fantasien gelesen. Nur waren es damals eben nicht die untoten Russen, sondern die untoten Nazis – aber der Bösewicht bei Batman wie bei Bond ja auch vielgestaltig. Die Thinktankler wohl auch. Das käme schon hin.
Und was Schröder angeht, den ich garantiert nicht mag: Wo er Recht hat… Die Ukraine befindet sich seit wie lange nun schon buchstäblich im Kriegszustand mit sich selbst? Wie lange hocken die Soldaten da nun schon durchgehend buchstäblich in den Schützengräben?
Und auch Putin hat ja wohl auch nicht Unrecht, wenn er den Westen an den Jugoslawienkrieg erinnert, in dem ja auch von Westeuropa ausgehend in Osteuropa Städte bombardiert wurden. Wir kennen die damaligen Fake News Vorwände ja noch, oder?
Russland hat sicher Interesse daran, die Staaten, die früher zur Sowjetunion gehörten in irgendeiner Weise wieder „heim zu holen“. Allerdings ist Russlands Stärke begrenzt.
China hat sicher ein Interesse daran, die neue USA zu werden. D.h. militärische Stützpunkte auf der ganzen Welt. Verschiedene Staaten in Bündnissen und Klientelsystemen zu haben. Aber auch Chinas Mittel sind begrenzt. Und der Schwerpunkt ist auf jeden Fall Asien, maritim der Indo-Pazifik. China wird keine Gebiete in Europa erobern, aber sehr wohl Bündnisse mit einzelnen Staaten Europas schließen.
Die USA wrden sich mehr von Europa abwenden, weil ihr Schwerpunkt sicherlich die beiden Amerikas sind und nun mehr der Pazifik und Ostasien. Und Weltpolizist zu spielen, kommt bei den Wählern nicht mehr so gut an. (Ich habe mich sowieso immer schon gewundert, wieso das früher bei den US-Wählern gut ankam.)
Das schafft neue leere Räume, die von verschiedenen Akteuren ausgefüllt werden. Jedenfalls werden es verschiedene Staaten versuchen.
Wie es aktuell schon in Form von Russland und der Türkei geschieht. Saudi-Arabien und die Golfstaaten suchen den Einfluss indirekt über Geldzahlungen. Vielleicht zeigen sich im Lauf der Zeit noch weitere Akteure, die es ausnutzen, dass hier ein relativ schwacher Kontinent ist.
Man könnte es als neues Great Game bezeichnen, wo die Beute Europa ist.
Das aktuelle Beispiel deutscher Politiker. Keiner ist nach China zu den olympischen Spielen gereist, im Gegenteil, man sonnt sich angeblich im Boykott wegen Menschenrechten und sowas. Keiner ist solidarisch und unterstützt unsere Sportler, von denen die Politik im Gegenzug immer korrekte, politische Haltung, Vorbildwirkung und Impfung erwartet.
Ein echtes Transatlantiker Buch, dass auch von einem überzeugten Transatlantiker kommentiert wird.
Wer die Aktionen der Ukraine wie der Ruf nach Waffen, medial-öffentliche Ausbildung von Zivilisten an Waffen und Kriegsrhetorik gegen Nordstream 2 nicht als „Säbelrasseln“ erkennt, der war wohl zulange nicht selbst im Schützengraben.
Die Türkei bombardiert in Syrien und Irak und macht gemeinsame Sache mit Islamisten und Terroristen. Da sollte man eher über den Verbleib in der NATO nachdenken als sie noch in die EU einzuladen.
Da passt Russland eher in EU und NATO: es teilt unsere Werte und hat solide Finanzen.
Das Problem mit Russland ist, dass es sich noch mehr als Frankreich, nicht sang- und klanglos den USA unterordnen will und die USA sich etwas anderes nicht vorstellen können.
……es ist ja wohl klar, warum man in deutschland die zügel schleifen läßt: hat man doch auf seinem staatsgebiet ein paar hauptquartiere der us – streitkräfte, volle raketensilos, eine schlagkräftige us – luftwaffe und genügend geübte bodentruppen. dabei vergißt man glatt, daß es ein pentagon manual lmit dem titel law of war gibt, das, wenn man es gut durchgearbeitet hat – es wird immer wieder auf den neuesten stand gebracht -, einen zu der erkenntnis führt, hoffentlich tritt keine große krise ein, denn dann hält das manual die rezepte für die errichtung einer militärthyrannis bereit. die krisenuhr der atomphysiker steht schon lange zeit auf sekunden vor zwölf. jeder, der sich einen überblick über die stärken der großmächte und chinesischen meer und verschaffen will, oder ihn sich verschafft hat, weiss um die gefährlichkeit der lage, nicht nur in der ukraine, sondern auch im südpazifik und gerade auch im norden, wie der autor ganz richtig schreibt.man braucht sich auch nur die zielcodes von atomraketen der atommächte im kalten krieg anzusehen, um zu wissen ein wieviel größeres verhängnis auf die welt wartet, wenn es zu einem erneuten kalten krieg kommt!
…..korrigendum:es muß heißen: wer sich den überblick verschaffen will oder ihn sich verschafft hat……da ist etwas dazwischen gekommen, was nicht dahin gehört!
Entschuldigung, wenn ich anderer Meinung bin, doch das Buch spiegelt eher eine kolonial-angelsächsische Denkweise wider. Ganz noch dem Motto „Frieden ist die Abwesenheit vom Krieg“ gehen die Autoren davon aus, dass man seine jungen Männer in Kriegen verheizen kann und Kriege zu gewinnen sind. Ein Blick nach Kabul oder Mali reicht da schon, um sich vom Gegenteil zu überzeugen. Ehe man wieder einen großen Krieg anzettelt, sollen Russland und die Ukraine ihre Differenzen untereinander klären. Ich frage mich, ob der 2. Weltkrieg nicht hätte vermieden werden können, wenn England und Frankreich auf eine Kriegserklärung an das Deutsche Reich verzichtet hätten. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass man Polen zwar aufgeteilt, und damit die Kriege im Westen und Nordafrika vermieden hätte. Hitler und Stalin könnte man zwar nicht für den Friedens-Nobelpreis nominieren, allerdings waren die sich im Wesen so ähnlich, dass auch der Krieg im Osten vermeidbar gewesen wäre. Das sind jetzt alles nur Vermutungen, aber es heißt nicht umsonst, „Viele Köche verderben den Brei“. Auch wenn ich sonst nichts von der SPD halte, bin ich mit Scholz nicht unzufrieden. Die Ukraine ist kein Teil der Nato, und diese sollte sich gegenüber Russland nicht aufführen wie eine arabische Großfamilie. Und Nordstream 2 ist nun mal das, was der deutsche Klimawahn fordert. Gas statt Kohle, was natürlich großer Schwachsinn ist. Man tut gut daran, wenn man seine Nase nicht überall reinsteckt, und kriegerische Gemüter beruhigt. So einen Wolodymyr Selenskyj muss man nicht unbedingt zu seinen engsten Freunden zählen. Andererseits ist es aber auch richtig, wenn man sich zeitgemäß und effektiv bewaffnet, sodass es für jeden abschreckend ist. Das reicht dann aber auch.
Deutschland ist doch schon lange entwaffnet und die Nato weiß das genau. Würde Deutschland heute denn das Recht zugesprochen, sich zeitgemäß zu bewaffnen? – Putin und Russland immer wieder als Kriegsgegner aufbauen zu wollen, lenkt doch nur von den eigentlichen Konfliktlinien ab. Im übrigen haben Sie Recht, man sollte seine Nase nicht überall reinstecken und die kriegerischen Gemüter beruhigen.
Das muss ich auch sagen, dass man sich in unserem Falle stets eingeladen fühlt, unsere Entscheidungen zu treffen. Da meint fast jeder gegen eine Rohrleitung rumpöbeln zu dürfen. Wie sähe es wohl aus, wenn man Teslas 3 Milliarden Autofabrik nicht genehmigen würde?
Zitat:“Entschuldigung, wenn ich anderer Meinung bin, doch das Buch spiegelt eher eine kolonial-angelsächsische Denkweise wider.“
Genau das ist das Problem.
Ich habe überhaupt kein Problem mit den Briten oder auch den Amerikanern als Menschen, aber man muss sich mal endlich eins vor Augen halten:
Das angelsäschsische Wirtschaftsmodell hat seinen Ursprung auf einer Insel!
Inseln haben die Angewohnheit, jegliche Reise- und direkte Handelsmöglichkeit geografisch zu unterbinden. Hat man auf der Insel auch noch zu wenige Rohstoffe, erhöht sich der Druck zur Kolonisierung anderer Teile der Welt.
Was zunächst auch nirgendwo auf direkte Gegenwehr stößt, da man die Teile der Welt, in die man kolonial und/oder handelsorientiert expandiert, nicht direkt als Nachbarn hat, sondern nur das Meer als Schutzwall. Also kann man dort, wohin man expandiert, durchaus mal die Sau raus lassen, ohne dass das direkt ins eigene Land zurückschlägt.
Auf dem Festland, wo die Grenze nicht das Meer ist, sondern die Nächste Nation, die dann natürlich die gleichen Interessen hat, wie man selbst, muss man das anders angehen, indem man sich mit seinen Nachbarn arrangiert und sich auch mal zurückhält. Sonst gibt es direkt Mord und Totschlag, der sofort ins eigene Land zurückschlägt.
Das angelsächsische Modell lässt sich also nicht ohne weiteres auf andere Länder übertragen. Aber genau das wird andauernd versucht.
Die Amerikaner haben weite Teile des angelsächsischen Modells, trotz der Tatsache, dass sie die britische Kolonialmacht aus der Neuen Welt selbst vertrieben haben, einfach übernommen. Und das, obwohl sie auf keiner Insel leben und in ihrem großen Land selbst mehr als genug Ressourcen haben, um sich zu versorgen. In der konservativen Mitte der USA wird das weitgehend auch so praktiziert.
Die Küstenränder der USA im Westen uns besonders im Osten handeln aber immer noch nach dem alten britischen Ansatz. Was eventuell damit zu tun hat, dass sie zumindest in jeweils einer Richtung immer noch den Blick aufs Meer haben, der sie in die weite Welt hinauszieht.
In Zentral-Europa funktioniert das angelsächsische Modell aber einfach nicht, weil wir hier andere geopolitische Voraussetzungen vorfinden.
Das Land und sein Umfeld bestimmt die Leute und ihre Überlebensstrategien. Das ist Fakt und lässt sich einfach nicht wegdiskutieren.
Wenn man einen Eskimo in die Wüste verpflanzt, wird der sich natürlich damit schwer tun, dort Fische fangen zu wollen. Genauso wie ein Araber in der Arktis niemals ein Kamel reiten wird.
Und die gleichen Differenzen zeigen sich auch bei Insulanern und Festländern.
Jede Gesellschaft hat ihre ganz eigenen, auf den lokalen geopolitischen Voraussetzungen basierenden Zahnräder, die man nicht ohne weiteres einfach untereinander austauschen kann.
Man muss sein eigenes Wirtschaftsmodell an seine eigene(!) Umgebung anpassen, sonst funktioniert das einfach nicht und führt zu massiven Kollateralschäden.
Ein nettes Buch nur nutzlos denn es deckt nicht die wahren Kriegstreiber auf die es sich gemütlich hinter der Politkaste machen und diesen ihre Befehle geben.
Beispiel: Ca. 800 „deutsche“ Unternehmen sitzen in China. Diese haben aus Profitgier die Deutschen verraten und diese Kurbeln die Instabilität Deutschlands durch Massenzuwanderung an……………nur um ihre Produkte einigermaßen Gewinnbringend in Deutschland verkaufen zu können. Diese Kapitalgesellschaften agieren im „kommunistischen“ also klassenlosen China. Fällt eigentlich keinem etwas auf?
In allen Lieferketten ist der Feind zu erkennen.
Bank……….Produktionsbetrieb……..Fuhr undLogistikunternehmen………Handelsketten…………aber in Wahrheit ist es das raffgierige Finanzsystem.
Was ist neu an der Vorstellung, dass die „Kriege“ von morgen nicht nur konventionell stattfinden werden? Der „Wettbewerb mit allen Mitteln“ läuft doch schon lange. Bezogen auf die Länder Osteuropas muss man zugeben, dass deren Lage 1945 von allen beteiligten Siegermächten, so ausgehandelt wurde. Gab es keine Alternativen? Russland ist ein Teil Europas, ein durchaus nicht homogener, sondern in Teilen eher multikultureller Teil Europas, mit all den daraus resultierenden Problemen. Dennoch Russland ist und bleibt ein Teil Europas. Wir Europäer sollten lernen, trotz aller Unterschiede und aller berechtigten Kritik, zusammen zu arbeiten. Denn eins dürfte klar sein, die tatsächlichen Auseinandersetzungen laufen bereits heute entlang ganz anderer Linien.
Ameise ( Deutschland) soll Elefant ( Russland) mal erklären was richtig ist.
Wenn die deutsche Bevölkerung irgendeine Position einnehmen soll, warum hört man im Fernsehen nicht den russischen Botschafter? Es wird nur fleißig über Russland geschrieben, aber nicht mit Russland gesprochen.
Glaubt irgendjemand unseren Politikern oder dem ÖRR noch? Oder anderen timiden Schreibern, die einfach nur schreiben und schreiben.
Man sollte die Positionen und Beweggründe beider Seiten kennen, sowie den Preis für eine Einmischung den Deutschland (Bevölkerung) bezahlen muß. Ich jedenfalls bin nicht bereit für die vollen Backen unserer Außenministerin zu frieren oder überteuertes LPG von sonstwo zu kaufen.
In diesem Land kann ich doch jetzt schon nicht mehr meine Meinung äußern, ohne Nachteile in Kauf zu nehmen. Da brauche ich doch gar keine Angst mehr vor Russen oder Chinesen zu haben, da reichen mir meine Mitbürger.