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Klassenkampf am Stammtisch

Die Linke will die Sektsteuer von Kaiser Wilhelm abschaffen

21.06.2021

| Lesedauer: < 1 Minuten
Auf Antrag ihrer Nachwuchsorganisation "solid" beschloss die Linkspartei, sich für die Abschaffung der Schaumweinsteuer von Kaiser Wilhelm II. einzusetzen.

Die deutsche Kriegsmarine wurde wiederholt versenkt, aber die Sektsteuer, die zu ihrer Finanzierung eingeführt wurde, gibt es immer noch. Es gab keine Debatte über eine neue Steuer wie etwa den Soli, wo die Sektsteuer nicht als Beleg genannt wurde, dass einmal – mit welcher Begründung oder Befristung auch immer – eingeführte Steuern nie abgeschafft werden.

Einladend für ähnliche Fälle ist die Begründung der Bundestagsabgeordneten Caren Lay von der Linkspartei für die Abschaffung der Sektsteuer, dass sie eingeführt worden sei, um die kaiserliche Kriegsflotte zu finanzieren: „Das allein sollte Grund genug sein, für die Abschaffung zu stimmen.“

Herzerfrischend verkündete „solid“-Vertreter Michael Neuhaus: „Dieses Programm ist unsere Chance, einen Wechsel in eine feuchtfröhliche Zeit einzuleiten, denn, ja, der Klassenkampf wird auch am Stammtisch geführt.“ Und steigerte sich noch mit seinem Bonmot zur Beseitigung des Statussymbols der Bourgeoisie, „Sekt trinken ist wie Golfen oder wie ich schon immer sagte: Rotkäppchen saufen ist eine Frage von Klasse. Als Linke dürfen wir das nicht länger hinnehmen.“ 

Da steigt mir doch wieder der Geruch in die Nase wie bei meiner ersten Begegnung mit Gregor Gysi 1990. Bis du in einem autoritären System richtig solide verankert, mit Status und Einkommen und so weiter, kannst du dir ein erstaunliches Ausmaß an persönlichem Witz und recht gelassener Heiterkeit auch zur eigenen Glaubenslehre erlauben. Natürlich nur, wenn’s harmlos bleibt.

Dazu passt auch, was Benjamin-Immanuel Hoff vom Tagungspräsidium der Abstimmung vorausschickte: „Ihr habt eine Minute Zeit für die Abstimmung über Sekt statt Selters“. 223 Delegierte stimmten zu, 99 dagegen, 23 enthielten sich. Frau Lay twitterte dann noch plakativ:

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25 Kommentare

  1. Mit Abschaffung der Sektsteuer – ein ganz großer Wurf. Die Bürger werden erfreut sein, jeden Monat so viel mehr Geld in der Tasche zu haben. Endlich einmal eine gerechte steuerliche Entlastung, von der alle Bürger gleichermaßen profitieren könnten.

  2. Vernünftiger Vorschlag!
    Die Sektsteuer ist wirklich unnötig und bewirkt maximalen bürokratischen Aufwand, z.B. beim Import aus Frankreich.

  3. Bei der alkoholischen Gärung entsteht welches Gas? ZEEOZWEI! Das weiß eigentlich jeder der schon mal eine Flasche Schaumwein geöffnet hat und der Korken entweder an der Zimmerdecke landete und/oder der Inhalt sich über den Wohnzimmertisch ausgebreitet hat. Konsequenterweise also Schaumweinsteuer weg und stattdessen CO2 Steuer drauf. Soll ja auch gut fürs Klima sein (die CO2 Steuer!). Satire aus…..

  4. Die Abschaffung der Sektsteuer dient dem Wählerfang, die Einführung der Vermögenssteuer und Erhöhung der CO2-Steuer dient der eigenen Ideologie. Prinzip „Linke Tasche – Rechte Tasche“.
    Wer wählt sowas?

  5. Das sind die „Lifestyle-Linken“ die sich um die wahren Probleme der Bevölkerung kümmern hahaha… und sich dann wundern nicht mal mehr im Osten gewählt zu werden.

  6. Endlich Rotkäppchen für alle, sag ich doch immer!
    Da kommt beim Frühstück schon die gute Laune.???

  7. Die Abschaffung der Sekt-Steuer wäre ein Anschlag der CancelCultur. Das Andenken unseres letzten Kaiser soll geschmäht werden. Das ist Lenins Geist.

    Plädiere dafür, stattdessen das Projekt „CO2-Steuer“ einzustampfen und die EEG-Umlage gleich mit!

  8. Alkohol ist Systemrelevant, allein deshalb ist Brause das Non-plus-Ultra-Getränk. Und dann auch noch die Korksteuer gleich mit abschaffen. Mag keine halben Sachen.

    • Was bitte ist eine „Korksteuer“?
      Nie wat von jehört!°

      • Kenne nur „Korkgeld“.

  9. Diese Nachwuchskommunisten sind doch zu blöd eine Sektflasche ohne Sauerei zu öffnen, darum reden die so einen Quatsch. Das sind doch die, welche ein Schlauchboot mit der Rotkäppchenbuddel taufen wollen und dann ganz traurig sind, wenn die Sache schief lief.

    In der Sache, daß tatsächlich eine einmal eingeführte Steuer nie wieder abgeschafft wird, sehe ich das ja auch so, und die Sektsteuer als reiclich exotische Abgabe bietet sich da als Aufhänger für Kritik an, aber man sollte die Angelegenheit auch im historischen Kontext betrachten.
    Sekt wurde seinerzeit nicht von denen genossen, die ganz überwiegend ihre Söhne zum Verheizen an die Fronten schickten. Das war kein Arbeiter- und Bauerntrunk, das war schon eher was für „Fraktion vornehm“. Dazu noch bekannter unter dem Namen Champagner, mithin DAS Getränk des Feindes.
    Und so wirklich sympathisch war es ja nicht, Schampus zu saufen, während Schützengräben unter Gas waren.

    Seine Flotte konnte Wilhelm damit garantiert nicht finanzieren, das Steueraufkommen dürfte allenfalls für ein paar Rettungsboote am Panzerschiff gereicht haben, dabei durchweg von „Bonzen“ finanziert – das sollte SED-Jugend doch gefallen. Aber die von „.solid“ sind noch dümmer als der Nachwuchs der „Grünen“, da ist jegliche Diskussion aussichtslos, man kann nur hoffen, daß die irgendwann den Ausstieg schaffen.

    Es gibt übrigens auch eine Biersteuer, welche wirklich ein Skandal ist. Da sollte sich mal die Parteijugend der blauen Alternative drum kümmern, das hätte gewisses Potential für Ernsthaftigkeit.

  10. So kann die SED der letzten DDR Marke „Rot Käppchen“ das kapitalistische Licht ausknipsen.

  11. Die rot-grünen Kommunisten wollen alles, aber auch alles teurer machen:
    Wohnen, Heizen, Autofahren, Fliegen, Fleisch-Essen usw. usf,
    aber dafür soll die Sektsteuer entfallen.
    Gott sei Dank! Puh, da bin ich jetzt aber wirklich beruhigt!
    Aber STOP: Haben die Genoss*Innen da auch alle Fakten berücksichtigt?
    Was entweicht beim Öffnen der Schampus-Pulle? CO2!
    Wenn die Sektsteuer gestrichen wird, dann muss aber ein CO2-Zuschlag auf Sekt und Schampus her, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu senken…
    Das Ausmaß des Scwachsinns übersteigt meine schlimmsten Befürchtungen..

  12. Die Linke kann ganz beruhigt sein. Eine gefährliche deutsche Flotte wäre nicht mal in Sicht, wenn alle Erwachsenen in Deutschland auf Schaumwein umsteigen würden. Trotzdem finde ich die Idee gut, die Steuer ist anachronistisch.

  13. Die Linke will eine Steuer abschaffen, die als Besteuerung eines Luxusgutes gerade „die Reichen“ belastete. Göttlich!

    Oder umgekehrt: Dass die heutige Linke gar nicht mehr versteht, dass die Sektsteuer eine Besteuerung des Luxuskonsums war, zeigt, falsch die Linke liegt und immer gelegen hat: „Der Kapitalismus“ hat die Armen eben nicht ausgebeutet, sondern ihnen den Weg zu Annehmlichkeiten verschafft, die jenseits ihres damaligen Vorstellungsvermögens war. Und dumm, wie die Linke ist, weiß sie das nicht einmal.

    • Luxussteuer soll abgeschafft werden, weil Kaiser Wilhelm seine Schiffe damit finanziert hat, wie dümmlich. Liebe Linke, die Rentenversicherung hat der Reichskanzler Bismarck eingeführt, der war wesentlich an der Reichsgründung beteiligt!

  14. Die Selbstsicherheit des Gysi hat den Westen überrumpelt.
    Es ist keine Kunst, wenn man ein Milliardenvermögen im Rücken hat.
    Sein historischer Fehler ist und bleibt die Fortführung der SED.
    Er ist am Ende eine tragische Figur. Ein kleiner Mann mit Komplexen.
    An wen erinnert mich das bloß ???

  15. Für die Abschaffung der kompletten Alkoholsteuer!
    Die Politik lässt sich nur besoffen ertragen.

  16. Viel mehr als eine hochgezogene Augenbraue kann man damit nicht entlocken. Die Begründung ist wie üblich zum Fremdschämen, die süßen 400-Milliönchen an Einnahmen dieses steuerlichen Relikts aus besseren Zeiten beinahe nicht erwähnenswert bei den 60 Milliarden jedes Jahr, welche allein die Asylindustrie kostet. Die übliche Symptomatik einer um sich selbst kreisenden Politsekte mit Wirklichkeitsverslust.

  17. Kann nur sein, dass den Linken der Sekt bislang zu teuer war, ihn aber weiterhin trinken wollen. Die Verbindung zur Kriegsmarine verrät allerdings, wes Geistes Kindeer diese Linken sind, denn wenn man nur die Aussengrenzen DICHT machen würde, übrigens gänzlich OHNE Marine, könnten wir uns die Sektsteuer als Anekdote noch tausend Jahre lang leisten!
    Übrigens sind die Linken auch für die Erhöhung des Mindestlohnes!
    In Anlehnung daran, dass von diesen Leuten im Zusammenhang auch Paprikapflücker in Spanien genannt werden, möchte ich deren SPARSAMES Gesicht sehen, wenn Paprika demnächst 30 €/Pfund kostet!
    Tja, liebe Leute, die Linken haben es drauf! Sie ignorieren eben, dass ALLES seinen Preis hat!
    Nun, ich würde sehr gerne mehr Einkommenssteuer zahlen, wenn da nicht DAS HIER https://www.google.de/url?esrc=s&q=&rct=j&sa=U&url=https://www.steuern.de/glossar.html&ved=2ahUKEwiypM2zrKnxAhUD_rsIHTbOBA0QFjAFegQIBhAB&usg=AOvVaw21PU1GQlkLq7IIDc_lSCUV
    wäre!
    Ob ich die Linken mag?
    Ja, aber nur, wenn sie selber für 13,- €/Stunde Brutto Paprika pflücken würden!

  18. Ich finde, die LINKE hat schon schlimmere Beschlüsse gefaßt. Laßt uns darauf anstoßen!

  19. Die Sektsteuer soll ca. € 400 Mio. im Jahr bringen. Die Abschaffung zu fordern hat einen hohen, aber nicht ganz billigen Unterhaltungswert. Auch die Linkspartei mausert sich zur AFIN-KG ( am Fordern ist noch keiner gestorben). Wahrscheinlich ist dies das erste und das letzte Mal dass man über die Linkspartei lachen kann.

  20. Das sind so die echten Sorgen von jungen Salonkommunisten, die sich längst bequem im System etabliert haben und von ihm für den „Kampf gegen rechts“ alimentiert werden. Die passen ganz prima zu den Grünen.

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