Wie Deutschland mit Kanzlerin Merkel so hatte auch Frankreich mit seinen Präsidenten nach Nicolas Sarkozy auf die Schlummertaste gedrückt. Sein Bild war der gallische Hahn, der sich wie ein Vogel Strauß verhält und den Kopf in den Sand steckt. Der Kapitalismus hatte sich quasi zu Tode gesiegt, der Liberalismus hatte es mit der Öffnung in die Welt übertrieben Es gab kein Gefühl mehr für das richtige Maß. Linke und Rechte entwickelten in dieser Situation unter für sie gewissermaßen optimalen Bedingungen neue Extreme aus. Insbesondere der Front National, seit 2015 Rassemblement National, gedieh prächtig – so wie in Deutschland die AfD. Die Sehnsucht nach kultureller und damit politischer Autorität war groß – auf rechter wie auf linker Seite. Die »Normalen«, die keiner wirklich oder vermeintlich unterdrückten Minderheit angehörten, begannen sich zu fragen, welche Rolle sie in ihrem eigenen Land eigentlich noch spielen würden. Dieses Phänomen ist nicht auf Frankreich beschränkt.
Ein wesentliches Fazit der Diskussion unter Frankreichs Intellektuellen war wohl auch, dass wir in einer Zeit leben, die ohne dominante kohärente Ideologie sei: Die Gemeinschaft zerfiele und ignoriere dabei, dass Europa in seiner Größe und Bedeutung in der Welt sehr schnell schrumpfe. Es soll eine wachsende Zahl von Parallelgesellschaften geben, die ihr Zusammenleben immer wieder neu verhandeln sollen. Das ist die neue Zukunftsvision nach Vorstellung der politischen Enthusiasten einer solchen Globalisierung: Nation, Staatsvolk, Staatsgrenzen und nationale Kultur werden egal gemacht. Damit wird übrigens auch unsere Verfassung egalisiert.
»Die Normalen halten den Laden am Laufen«
Links, rechts oder geradeaus?
Auch in Deutschland wird inzwischen öffentlich diskutiert, wie die Übernahme von Verantwortung aussehen muss und dass wir als moderne Nation an einem Scheideweg stehen. Welche Richtung wir einschlagen werden, ist noch völlig offen. Andreas Reckwitz sprach in den letzten Jahren davon, dass das Paradigma des öffnenden Liberalismus (Linke meinen damit Emanzipation und Liberale Marktliberalismus) in eine Krise geraten ist, wie ein Pendel, das zu weit ausschlägt. Den Menschen wird schlichtweg schlecht. Illiberale Bewegungen sind eine natürliche Reaktion auf diese übertriebenen Pendelausschläge in der Gesellschaft, also Krisensymptome einer Überdynamisierung der Gesellschaft. Sie braucht nicht noch mehr und neuen Schwung, sondern mehr Stabilität und Maß.
Gehen die Übertreibungen weiter, weil die liberalen Kräfte in Gesellschaft und Wirtschaft nicht zur Besinnung kommen, könnte auch das Illiberale gewinnen, meint Reckwitz, sozusagen als Notbremse, die von der Bevölkerung betätigt wird. Denn diese überdynamisierenden Kräfte bei Grünen und Liberalen schaffen inzwischen mehr Probleme mit der bunten Gesellschaft und dem entfesselten Marktkapitalismus, als sie lösen. So ist zum Beispiel die Ehe für alle emanzipatorisch eine Öffnung der Gesellschaft hin zur Diversität von Lebensstilen, aber sie ist auf der anderen Seite auch eine Egalisierung.
Es ist nicht egal, ob man die Ehe rein romantisch begreift oder als gesellschaftliche Institution zum Fortbestand der Gesellschaft durch Kinder, die deshalb auch zu Recht im Grundgesetz unter besonderem Schutz steht. Die Verfassung dient dem Volk, seinem Schutz und seinem Bestand. Das mag in den Ohren derer, die das offensichtlich immer absichtlich falsch verstehen wollen, völkisch und rassistisch klingen, ist es aber nicht, denn die Ehen der Zuwanderer und deren Kinder sind genauso gemeint. Die Bevölkerung in Deutschland ist inzwischen genetisch sehr vielfältig, insbesondere unter jungen Leuten.
Ohne Massenbewegung ist totale Herrschaft nicht möglich
Am Ende verlieren beide den früher gemeinsamen Boden unter den Füßen – wahrscheinlich, weil man noch vor zwei Jahrzehnten die Globalisierung dachte, ohne die Auswirkungen der Digitalisierung in die Szenarien für die Zukunft irgendwie einzuarbeiten. Befürworter sahen immer nur Gewinner – vor allem sich selbst. Wie werden sie sich sehen, wenn auch ihre Jobs nicht mehr gebraucht werden, weil die Künstliche Intelligenz (KI) unterrichtet, Versicherungen makelt, dolmetscht, programmiert und die Steuererklärung macht?
Plus und Minus der Globalisierung
In den letzten zwei Jahrzehnten ist dieses Thema unter Stichwörtern wie »Modernisierungsverlierer und -gewinner« diskutiert worden: an dieser Linie hat sich tiefsitzender Zorn aufgebaut. Olaf Scholz scheint das im letzten Jahr erkannt zu haben. Mit seiner Parole »Respekt« hat er das im Bundestagswahlkampf aufgegriffen und fand dafür deutliche Unterstützung beim Wähler.
Dieser Verlust des gemeinsamen Bodens in Form von Respekt in der Gesellschaft ist schmerzhaft: Aggressive Kommunikation, abgrenzende Kommunikation, tätliche Übergriffe und nun seit zwei Jahren auch noch ein zunehmend übergriffiger Staat machen einem das Leben schwer.
Meinhard Miegel hat das vor längerer Zeit schon einmal in seinem Buch Epochenwende herausgearbeitet: Ohne den globalen Austausch von Waren und Dienstleistungen wäre hier und weltweit vieles teurer. Unser Wohlstand beruhe auf dieser Arbeitsteilung. Miegel formuliert die Konsequenz expliziert: »Die Menschen in den frühindustrialisierten Ländern sind verstört […]. Sie versuchen erfolglos, das, was um sie herum geschieht, mit ihren überkommenen Denk- und Begriffsschablonen zu erfassen.« (S. 80).
Hilflosigkeit und Ohnmacht – nicht nur bei den Regierten, sondern auch bei den Regierenden – bringen alle in die Defensive, weil der Lebensstandard gefährdet ist. Angela Merkel war die personifizierte Schlummertaste, die viele allzu gern noch einmal drückten, um nicht in diesen realen Alptraum raus zu müssen, der sich vor der Tür breitmacht. Vielleicht ist Herr Scholz auch nur eine Schlummertaste. Das wird die Zukunft zeigen.
Ulrike Guérot: „Wieso muss ich mich abgrenzen?“
Wer hetzt wen auf und warum?
Seit der Forschung von Gustave Le Bon und seinem Buch »Psychologie der Massen« ist man in Europa mit der Theorie zu massenpsychologischen Phänomenen und der Steuerung der Massen durch Emotionen vertraut. Das wurde im 20. Jahrhundert vielfältig durchgespielt. Wir müssten eigentlich historisch wissen, dass die Impfung keine Erlösung von unserem allgemeinen Elend ist, sondern hier auch ein Konflikt politisch geschickt genutzt werden kann, um einen Bruderzwist in der Bevölkerung auszulösen, damit sie abgelenkt ist von den Zukunftsbedrohungen, auf die die Regierung keine Antwort hat. Ein Feind wird gebraucht, dem man das gesamte eigene Seelenleid aufbürden kann.
Da kommen »Sozialschädlinge«, »Covidioten« und Schlimmeres gerade recht. Und es gibt Politiker, die diese Begriffe verwenden und die Bevölkerungsteile weiter aufeinanderhetzen. Da wurde seit 1933 nichts gelernt – übrigens links und rechts nicht, wenn man sich ansieht, wer sich alles auf welche Weise öffentlich äußert. Schande. Und Chuzpe, wer sich hinterher noch öffentlich hinstellt und sich über Hass und Hetze anderer auslässt. Aber dergestalt ist die Regierung davor geschützt, dass alle gemeinsam die Regierungspolitik bzw. eher deren Fehlen kritisieren. Der Linken dämmert, dass sie ihre Gleichheitsversprechen bei Wohlstandsverlusten in der Globalisierung nicht mehr wird einhalten können. Der Schmerz ist gewaltig. Die Verleugnung ist es auch. (…)
Hans-Olaf Henkel verweist darauf, dass dem Abschied von den Bürgerlichen der Abschied von der Wirtschaftsmacht folgen werde. Das erleben wir gerade. Bürgertum sei ein Erfolgsmodell: selbstbestimmt für sich und seine Mitbürger einzustehen. Was man heute abschätzig »heile Welt« nenne, hätte im Wesentlichen aus der Anstrengung, sich ein gewisses Niveau an Moral und Kultiviertheit zu erarbeiten und an seine Kinder weiterzugeben, bestanden. Statt sich gehen zu lassen, was heute als besonders erstrebenswert gilt, bemühte man sich, ein Vorbild abzugeben.
Das Staatsschauspiel oder Die Große Transformation
Da all diese Entscheidungen inzwischen mehr und mehr der europäischen Kollektivverwaltung in Brüssel zu Füßen gelegt werden und somit immer mehr Entscheidungsmacht an etwas sehr Unübersichtliches abgegeben wird, haben die Parlamente immer weniger zu melden. Auch das stärkt Jaspers’ Idee der direkten Demokratie. Grundlegende Fragen muss das Volk selbst entscheiden. (…)
Die anstehende Lernkurve für die Regierung
Es ist klar, was das bedeutet: eine restriktive Migrationspolitik, wie sie bereits in vielen europäischen Staaten in Angriff genommen wurde, um vor allem das Niveau der Integration zu verbessern und um die Sozialhaushalte zu schonen, ist nötig. Dafür braucht es ein gemeinsames, klares Grenzregime. Eine vernünftige Energiepolitik, die sich neben der CO2-Reduktion auf Bezahlbarkeit und Netzstabilität innerhalb eines gemeinsamen europäischen Energieportfolios ausrichtet, wird dringend gebraucht. Auch eine positive, bejahende Familienpolitik ist nötig. Und, last but not least, brauchen wir eine Kehrtwende in der verlotterten Finanzpolitik.
Die Menschen erkennen zusehends, was passiert. Sie werden unruhig, weil sie nicht die Absicht haben, sich und ihr Leben einer gedankenlosen Überdynamisierung zu opfern, nur um nicht als »gestrig«, als »dumm« oder (ganz beliebt) als »Nazi« diffamiert zu werden. Jetzt geht es ans Eingemachte und da sind Worte Schall und Rauch. Bertolt Brecht hatte da schon recht: Erst kommt das Fressen, dann die Moral. Die ersten Versorgungsengpässe wurden in den Medien bereits angekündigt. Die Leute, auch die einfachen, lesen mehr und machen sich kundig – im Internet.
Jaspers hätte vielleicht seine Freude daran gehabt, obwohl da nicht alles hochwertig bildend ist. Das bekommt das öffentliche-rechtliche Fernsehen aber auch nicht mehr hin: ist also inzwischen egal. Die offenbar über Jahrzehnten aufgebaute und nun real existierende linke und grüne »Staatspropaganda« haben viele lange nicht wahrgenommen. Jetzt liegen die Propaganda und die Realität so weit auseinander, dass man es von Tag zu Tag mehr wahrnehmen kann. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen hat sich selbst zum öko-sozialen Erziehungsfernsehen verzwergt. Junge Menschen informieren sich online. Die Blase platzt – langsam und lautlos, aber sie platzt. Mehr Popcorn, bitte! (…)
Gekürzter Auszug aus:
Antje Hermenau, Das große Egal. Essay. Reihe EXIL, Edition Buchhaus Loschwitz, Englische Broschur, 112 Seiten, 17,- €
Was bitte ist Liberalismus? Ich habe einen Wahlkämpfer der FDP gefragt. Besser eine Gruppe von Wahlkämpfern, die in den Landtag von NRW gewählt werden möchte.
Auffällig war, dass alle noch Eierschalen auf dem Kopf hatten und sich noch nicht einmal mit ihren eigenen Forderungen auskannten– also keine Ahnung was ihre eigenen Forderungen kosten, oder wieviel Verwaltung zusätzlich dafür geschaffen werden müsste, von einer funktionalen Ausgestaltung dieser „Ideen“ ganz zu schweigen!
Mein Fazit ist, dass die FDP genauso liberal ist wie die Grünen „grün“.
Liberalismus ohne Definition ist eben eine ungeschützte Marke!
Wir Alteuropäer wollen in der Summe die Position eines Hohen Standes einnehmen, für den geputzt, gesäät, gekocht und bedient wird! Dazu braucht man Ausländer als Personal und Unterschicht. Die Politik bedient das nur – genauso die Unternehmer. Morgens kreativ sein oder etwas buckeln, abends und im Urlaub plus inder Rente den Großen Max spielen! Letztlich diskutieren wir das im Westen bis heute nicht ehrlich!
„Hans-Olaf Henkel verweist darauf, dass dem Abschied von den Bürgerlichen der Abschied von der Wirtschaftsmacht folgen werde.“
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Ein kleiner Satz, aber ein Satz mit tiefer Erkenntnis über die Zukunft Deutschlands!
Bürgerliche verteidigen den Status quo. Das hindert sie aber nicht daran mit Vernunft und Maß das Land weiter zu entwickeln. Bedauerlicherweise sind wir heute schon so weit, dass Bürgerliche sich als bürgerlich outen, aber längst mehr oder weniger offen das Lager gewechselt haben.
Sozialisten und Grüne sind antibürgerlich. Sie wollen angeblich immer nur Gutes für die Menschen kreieren. Doch die Ergebnisse bewirken leider nur zu oft die Verschlechterung der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Zustände im Land.
Bürgerlich? Bürgerlich in 1400, 1700, 1800, 1900, 1920. 1950 oder 1970 waren ziemlich verschieden. Mal war es breiter, mal schmaler im Sinne eines Mittelstandes. Durchweg gebildet war es nie! Der Stolz des alten Bürgertums entstand gutteils in Konkurrenz zum Adel. Da dieser abgeschaftt ist, geht auch beim (nun ganz materialistischen bzw. pietistischen) Bürgertum Stolz und Ehre verloren und man wird eben ein kriecherischer Reicher oder Besserwisser, der sich von der Welt am Feierabend bedienen läßt, solange die eigenen Währung stark ist, aber nicht länger.
Die Grundannahme des Artikels, dass die AFD eine extreme Ausrichtung rechter Politik sei, verhindert einen gesunden und heilenden Blick auf das Thema. Es ist viel eher so, dass die AFD den Teil der Konservativen darstellt, die sich bei der extremen Linksbewegung der CDU und der CSU nicht von der Stelle bewegt haben. In liberaler Sicht ist sie mit Forderungen wie der nach bundesweiten Volksabstimmungen sogar eine Weiterentwicklung der FDP. Man könnte hier noch viele Beispiele aufführen, die das Mantra von der extremen AFD widerlegen. Hier betreiben die Linken erfolgreich Spaltung und FDP, CDU und CSU fallen darauf herein oder wollen die AFD aus Konkurrenzgründen abwürgen, auch zum Preis der Destabilisierung des Landes.
Der Liberalismus in der alten Bundesrepublik ‚erledigte‘ sich Anfang der 1970er selbst mit der Abschaffung des Ordoliberalimus sowie mit der Wiederbelebung des eigenen und dem Import des Laissez-faire-Marktliberalismus aus den USA [Chicagoer-Schule (Ökonomie)]. Darauf folgte dann die Verwechslung von Liberalismus mit Beliebigkeit und Gleichgültigkeit.
Der Konservatismus in der alten Bundesrepublik wurde von innen und von aussen bekämpft. Man trug die Glut des Bewährten und Bewahrenswerten nicht weiter. Es fehlte und fehlt eine weltanschauliche Fundierung des Konservatismus, deshalb konnte und kann man die eigene Verwirrung und die Angriffe von aussen nicht abwehren.
Auch dem Sozialismus in der alten Bundesrepublik ging die Orientierung verloren, seit dem Godesberger Programm gab und gibt man sich der Beliebigkeit und der Gleichgültigkeit hin.
In diese Lücken stiessen und stossen leistungslos wohlversorgte, ungezähmte und wildgewordene maoistisch-jakobinisch-hypermoralistische Kleinbürger (Grüne) hinein. „Ist das Hirn zu kurz gekommen, wird sehr gern Moral genommen.“ (Wiglaf Droste)
Scholz ist keine „Schlummertaste“. Er war vom Wähler als „sanftes Aufwecklicht“ „angedacht“. Aber er ist nicht sehr robust gebaut: bei 50 Lumen — weil ihn jemand beim Rumwälzen im Bett angestoßen hatte — kurz auf 1500 Lumen hochgeschossen, dann aber wieder auf 15 runter und jetzt — weiterer Bug — bei 30 hängengeblieben.
Wenn es stimmen sollte, daß Trinkwasser rationiert werden muß, in einem wasserreichen Land wie Deutschland, dann ist das nichts als politisches Versagen!
„So ist zum Beispiel die Ehe für alle emanzipatorisch eine Öffnung der Gesellschaft hin zur Diversität von Lebensstilen, aber sie ist auf der anderen Seite auch eine Egalisierung.“
Die Ehe für alle als Emanzipation, als Befreiung aus einer Abhängigkeit zu feiern, ist Blödsinn. Welche Abhängigkeit sollte das gewesen sein? Die Ehe ist- mit Verlaub- das genaue Gegenteil von Befreiung! Wer das Zusammenleben mit einem homosexuellen Partner als Ehe bezeichnet, will unterschiedliche Lebensstile als gleich, nicht etwa „nur“ als gleichwertig, hinstellen. Ganz abgesehen davon, daß für eine Gesellschaft und ihren Erhalt nicht beide Lebensentwürfe Gleiches zu leisten in der Lage sind, da die nächste Generation nicht durch homosexuelle Paare in die Welt kommt, ist die Verbindung biologisch unterschiedlicher Menschen mit unterschiedlichen, biologisch bedingten Verhaltensmustern etwas fundamental anderes und komplizierteres, als eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft. Es ist nicht dasselbe, ob man eine Bahnfahrkarte oder einen Führerschein hat, und es ist nicht hilfreich, erstere mit letzterem gleichzusetzen.
Die Verkürzung auf den Anschein, auf Äußerlichkeiten, begegnet uns erneut in der Transdiskussion. Dort wird auch so getan, als gehe es um den äußeren Anschein, und man könne folglich das eine Geschlecht in das andere umwandeln, indem man per Modellage das Erscheinungsbild eines Menschen verändert. Die so Verstümmelten werden in großer Zahl erfahren, daß sie einem schrecklichen Irrtum aufgesessen sind.
Ich lebe ja selbst in „wilder Ehe“, seit 1999. Mit Frau. Kinder haben wir keine, aber so allmählich legt das Alter nahe, das irgendwie zu „legalisieren“, um im Falle einer Erkrankung was über Partner erfahren zu können, wegen Schweigepflicht und so. (Bislang ging das immer noch gut, man hatte als „Brücke“ ja die Eltern, aber die werden naturgemäß auch nicht jünger.)
Darum fand und finde ich das Konzept mit „eingetragener Partnerschaft“ ganz gut.
Aber warum das dann „Ehe“ genannt werden soll, erschließt sich mir nicht.
Da schoß man mal wieder weit über das Ziel hinaus bzw. bezweckte vollabsichtlich, das altbewährte Konzept der Familie als Zellkern jeglicher Gemeinschaft zu zerstören.
Kita und der ganze Mist, das ist alles nur Werkzeug eines übergriffigen Staates.
Ich kenne das ganz selbstverständlich noch so, daß Mutti zu Hause war, Papi auf Arbeit, und Einkommen langte für Auto und jährlichen Urlaub. Beim Nachbarn, Maurer, also kein Millionär, ebenso.
Und dann wird von „reichem Land“ geschwätzt.
Was in diesem Artikel als „Liberalismus“ hingestellt wird, ist in Wirklichkeit Sozialismus. Man könnte es als Liberalismus bezeichnen, wenn man damit den amerikanischen Liberalismus im Sinn hat.
Das Problem ist m.E. dass viele modernen Liberaleden den Unterschied zwischen einer Freiheit und einem Recht nicht kennen.
Der Bürger ist dem Staat untergeordnet. „Der Staat ist Gott“ – so Lassalle. Alles ist verboten, es sei denn, es ist ausdrücklich erlaubt. Der Bürger bekommt eine Erlaubnis etwas zu tun. Dies ist unschwer als Recht zu erkennen.
Die wirklichen Liberalen haben das längst erkannt, denn die nennen sich libertär, oder „klassisch liberal“ um sich von den amerikanischen Liberalen abzugrenzen. Das Programm des Liberalismus mit einem Wort ist Eigentum, so Ludwig von Mises. Für sie ist der Staat „ein Dieb, ein Massenmörder und ein Bankrotteur“, so Hans Hermann Hoppe. Alles ist erlaubt, es sei denn es ist ausdrücklich verboten – und diese Liste der Verbote ist klein. Dieses sind Freiheiten, denn sie werden nicht gewährt, damit wäre es ein Recht.
Sie haben so recht. Der klassische „Linksliberale“ ist ebensowenig liberal wie CDU oder CSU noch konservativ sind. Aber die Leute lassen sich halt diese Mogelpackungen andrehen. Die Konsequenzen kann man überall verfolgen.
Die Erledigung von etwas, in diesem Fall die beiden „ismen“, setzt voraus, dass es bis vor einiger Zeit noch vorhanden war. Wie immer ist dazu eine Definition der Begriffe hilfreich, zumindest die Antwort auf die Frage, was die Autorin selbst darunter versteht. Sodann koennte man die deutsche Gesellschaft bzw die Buerger selbst fragen, was fuer sie liberal und konservativ ist und wo sie sich selbst einordnen wuerden. Eine immer noch prominente Dame, der wir vieles zu „verdanken“ haben, aeusserte sich zu ihrer Position, dass sie Alles sei, das gesamte Spektrum abdecke, je nachdem und mal dies und mal das, was halt gerade so gefragt oder taktisch klug sei. (Nur) der letzte Teil wurde semantisch leicht verändert. Das duerfte ebenso ehrlich gewesen sein und zugleich zeigen, dass die Dame entweder den Inhalt der „ismen“ nicht verstanden oder schlicht gelogen hat, denn natuerlich kann man nicht „Alles“ sein. Zur Ausgangsthese : Den Liberalismus als nennenswerte politische Kraft in Deutschland kenne ich nicht und das, was man Konservatismusmus nennt, nur in Spurenelementen. Das, was sich nach 1945 herausbildete oder besser herausgebildet wurde, hatte mit beidem nicht viel zu tun und das war durchaus so gewollt. Das von diesen“ ismen“ , was fuer bestimmte Lebensbereiche eingeschränkt noch vorhanden war, wurde tatsaechlich spaetestens im Zuge der 68iger oder besser des Einflusses ihrer Nachfolger abgeraeumt, ohne Widerstand der praktisch kaum vorhandenen Liberalen und Konservativen. Am Umgang der Gruenen mit der Umwelt und noch besser am Umgang der FDP mit der bürgerlichen, politischen Freiheit des Individuums kann man beispielhaft das Verständnis dieser Gesellschaft fuer das Bewahren und die Freiheit, auch fuer das Menschenbild und die staatliche (All) Macht ablesen. An einen Kampf der CDU fuer das „zu Bewahrende“ dieses Landes, das Traditionelle, was immer es sein mag, kann ich mich nicht erinnern, nicht einmal sonderlich ausgeprägt in frueheren Zeiten, als sie noch an der Macht war, die CDU, nicht Merkel. Wir sollten beim Konservativismus nicht an Folklore, und beim Liberalismus nicht nur an Hedonismus oder Konsumismus denken. Dann wissen wir, was es realiter mit Liberalismus und Konservativismus hierzulande auf sich hat. Da hat sich nichts in jüngerer Zeit erledigt, was vorher, jedenfalls nach 1945, hochgehalten worden waere. Wir sollten den „Erfolg“ der Reedukation nicht vergessen, der qua Konditionierung das erzeugt hat, was es unter anderem den darauf Folgenden, sehr erleichtert hat, das zu schaffen, was wir heute haben. Nur nebenbei : Ich bezweifle, daß Konservativismus ohne eine bestimmte Form des Nationalismus zu haben ist, denn sonst wird er, von Wald und Wiesen abgesehen, gegenstandslos.
Es sind die immergleichen Denkfehler von Autoren, wie auch hier, wenn sie im Duktus des Mainstreams Erscheinungen wie Front nationale oder AfD als „neue Extreme“ abstempeln.
Der bewußt herbeigeführte Zerfall der staatl.Ordnung, zb durch eine massenhafte unkontrollierte Migration, durch die Auflösung der Familie, unsere Sprache, unsere Freiheiten usw. sind als wahrhaft extremistisch(gewaltsam umwälzend) gegen die eigenen Bürger zu bezeichnen !
Solange Autoren, dies noch immer nicht verstanden, das Problem nicht erkannt, drehen wir uns nur im Kreise.
So ist es. Die Opponenten sind der konservative Kern des Landes. Da zu lieb und ständig unter Feuer, ist die AFD heute was sie ist.
Das Besondere an Frau Hermenau ist der Sinn für Realität, gepaart mit Logik und Sprache.
Das ist doch bei den Woken mittlerweile komplett verloren gegangen. Die können ganz offensichtlich weder denken noch reden noch mit anderen Menschen unvereingenommen einen Kaffee trinken.
Was hätte aus Sachsen werden können, wenn es damals Schwarz-Grün gegeben hätte ?
Die Farben helfen nicht weiter. Die Menschen machen den Unterschied. Das Buch von Frau Hermenau erscheint in der Edition vom Buchhaus Loschwitz und Hadmut Danisch rezensiert heute das Buch in seinem Blog. Die übrig Gebliebenen, die Standhaften werden sich finden.
Die noch auf dem hohen Roß sitzenden werden entweder durch Schmerz lernen oder sie waren es noch nie wert, über irgendetwas zu befinden.
Wer hetzt wen auf und warum?Ich denke dabei in der jetzigen Situation mehr an Selenskyi & Melnyk. Wie leicht die beiden es doch haben, das Land im Bündnis verbal zu attackieren, dessen Bevölkerung, Journalisten und PolitikerInnen unter einem großen kollektiven Minderwertigkeitskomplex leiden.
Immer öfter habe ich die Bilder vor Augen „wollt Ihr den totalen Krieg?“ und die Masse jubelte. Erst jetzt verstehe ich , wie dies einst geschehen konnte, denn es wiederholt sich gerade. Diesmal halt nicht mit eigenen Politikern, im Import von Führern sind wir auch hervorragend.
Vorbereitend auf diese Art der Massenpsychose -> Hannah Arendt, 1964, auf YT(noch) „Die Intellektuellen und die Machtergreifung,….“
Die Geschichte wiederholt sich gerade vor allem darin, dass die Welt einen diktatorischen Schläger aus Feigheit walten lässt.
Frau Hermenau ist ehemalige Grünenpolitikerin die 2015 aus der Partei ausgetreten ist. Ich finde das sollte man schon dazu schreiben damit man den Artikel einordnen kann.
Ausserdem kann ich die Autorin beruhigen, nachdem ja vor Gericht festgestellt wurde das der Gedanke an ein deutsches Volk schon verfassungsfeindlich ist und deshalb eine Beobachtung der AfD rechtfertigt ist die verbotene Richtung doch schon festgelegt. Es wird also alles nur noch bunter werden.
Die ganze Entwicklung begann mit den 68ern und ihrem inzwischen zu 90% erfolgreichen Marsch durch die Institutionen.
Fast die gesamten Medien, die von der bereits infiltrierten Politik ermächtigten NGOs sowieso und die bereits länger durchsetzten Universitäten zwingen dem gesamten Staatswesen ihre woke, marxistische, antikapitalistische Doktrin auf. Abweichende, realitätsbezogene Ansichten werden mit der ganzen Macht des Apparats niedergebügelt und verleumdet, wahlweise als xxx-Leugner oder irgendwas mit Rechts oder besser gleich Nazi.
Bricht ein Kartenhaus dieser neuen Lehre durch überraschende Ereignisse wie Putins brutalen Angriffskrieg zusammen, dann wird nach kurzem Schockzustand genauso weiter gemacht unter Einsatz des gesamten Framing- und Propaganda-Werkzeugkastens.
Beispiel die sogenannte Energiewende, die uns durch die Zerstörung von sicheren, zuverlässigen und günstigen Kraftwerken und deren Ersatz durch volatile „Erneuerbare“ in eine Abhängigkeit von Putin gebracht hat, die diesen glauben ließ, er könne gefahrlos das machen, was er macht.
Und wie reagiert diese durchideologisierte Politkaste: Sie setzt den Irrsinn Energiewende verstärkt fort und bezeichnet dieses Hochsicherheitsrisiko „Erneuerbare“ als Freiheitsenergie.
Die Einschläge durch die Einwanderungspolitik werden derzeit noch mit Geld zugekleistert, welches aber sehr bald nicht mehr vorhanden sein wird.
Was dann passiert, ich wage kaum daran zu denken.
Wenn überhaupt, dann ist das ganze nur zu retten durch eine Rückgängigmachung der woke-marxistischen Infiltration, und davon ist der Deutsche Michel noch weit entfernt.
Diese Sache mit dem täglichen neuen Aushandelns des Zusammenlebens hat uns doch bereits 2016 die sozialistische Friedrich Ebert Stiftung durch ihre geistige Fachkraft und jetzige stellvertretende Bundestagspräsidentin Özoguz erklärt.
Ihre fundamentalistischen Brüder mit dem Geschäftszweig „Muslim-Market“ haben das sicherlich begrüßt, zumal sie ja auch außer der Sprache keine Merkmale für das Deutsch sein festgestellt hat. Wen oder was vertritt diese Dame nebst dieser bolschewistischen Sozenstiftung eigentlich in ihrer jetzigen Position ?
Rechts oder Links sind doch gar nicht mehr stark genug, um die wirkliche Probleme in Deutschland anzugehen.
Unser Problem ist die Grüne Utopie, die sektengleich dieses Land in Besitz genommen hat und über Twitter und die Medien die Taktung vorgibt .
Da braucht es die Rechte nur noch als Teufel und die Linke als Feigenblatt .
Ich seh‘ da auch kein Licht am Ende des Tunnels , sorry
„Der Linken dämmert, dass sie ihre Gleichheitsversprechen bei Wohlstandsverlusten in der Globalisierung nicht mehr wird einhalten können. Der Schmerz ist gewaltig. Die Verleugnung ist es auch. (…)“
Immer, wenn ich etwas von der sozialistischen Gleichheit höre, gehen mir Goethes folgende Zeilen durch den Kopf:
Diesen einfachen Zusammenhang begreifen sie einfach nicht, die ökosozialistischen Gleichmacher:
Gleichmachen funktioniert immer nur NACH UNTEN, sei es in der Bildung, sei es in der wirtschaftlichen Leistung (Preisfrage: Warum hat wohl der real existierende Sozialismus nirgends funktioniert?) oder auf sonst einem Gebiet.
Wer also gleichmacht, ruiniert alle Kräfte seines Landes: die intellektuellen, die wirtschaftlichen und alle anderen. Muss ich wohl niemandem erklären, denn jeder, der heutzutage die Augen aufmacht, kann es sehen.
Und nun, wo immer deutlicher wird, dass die ideologischen Konzepte wieder einmal nicht funktionieren (wie könnten sie auch, da sie von einem völlig falschen Menschenbild ausgehen?) verhalten sie sich wie ein in die Enge getriebener Hund, der wütend und verzweifelt um sich beißt. (Das ist eine Metapher, keine Gleichsetzung von Menschen mit Hunden. Obwohl mir so mancher Hund lieber ist als etliche Menschen, die ich kenne.)
Sie wollen ihr Scheitern nicht wahrhaben und versuchen das „Jetzt erst recht!“. Solange eben, wie es dauert, bis alles zusammenbricht. Es bröckelt ja schon gewaltig.
Sehr lesenwert – und regt zum Widerspruch an.
Meiner betrifft die Titelaussage, dass der Konservatismus „mit erledigt“ sei.
Leider geht die Autorin auf den Konservativismus überhaupt nicht ein. Schade.
Es ist wohl so gemeint: der Liberalismus hat die Gesellschaft zerstört, die der Konservative bewahrt hätte. Der irgendwann wieder anstehende Neuaufbau wäre aber kein konservatives Projekt — eine sehr enge, fest an den Begriff gekoppelte Definition von Konservatismus oder: die nüchterne Erkenntnis, das dieser Wideraufbau die Frage eines Paradigmenwechsels wäre, der nur durch ein Extremereignis eintritt, das in seiner Monstrosität ebenso definitionsgemäß nicht mehr in die bürgerliche Welt des Konservativen passen kann.