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Achtung, Glosse!

DFB-Deal mit Nike erweckt Vaterlandsliebe bei Lauterbach und Habeck

22.03.2024

| Lesedauer: 2 Minuten
Nach 77 Jahren wird der DFB von Adidas auf Nike-Trikots umsteigen. Das empört aber weniger die Reichsbürgerszene, als vielmehr die Ampelpatrioten Robert Habeck und Karl Lauterbach. Diese sprachen von „deutscher Identität“ und „Standortpatriotismus“. Meldung ist raus.

Kaum eine Woche ist es her, dass die Geschichte von Loretta B., die es wagte, Deutschland als ihre Heimat zu bezeichnen und dafür einen schulischen Spießrutenlauf unter Polizeibegleitung über sich ergehen lassen musste, mediale Wellen schlug. Auch als die neuen pinkfarbenen Auswärtstrikots der deutschen Fußballnationalmannschaft vorgestellt wurden, erteilten Politik und Medien dem DFB einen Freibrief, um das traditionelle schwarz-weiße Farbschema zugunsten der politisierten Farbe der Diversität aufzugeben. Nun aber, da der DFB erstmals nach 77 Jahren den Ausrüster wechselt, entdecken prominente Ampel-Politiker plötzlich ihre Vaterlandsliebe.

Denn: Ab 2027 wird der DFB nicht mehr von Adidas, sondern von Nike ausgestattet. Laut DFB bot das US-Unternehmen nicht nur das beste wirtschaftliche Angebot, sondern überzeugte auch inhaltlich. Wer sich bei einem Zulieferer von Hemden zum Schwitzen unter Inhalt nicht viel vorstellen kann: Angeblich lieferte Nike ein „klares Bekenntnis für die Förderung des Amateur- und Breitensports sowie die nachhaltige Entwicklung des Frauenfußballs in Deutschland“. Tja, „nachhaltig“ und „Frauenfußball“ in einem Satz – da konnte Adidas ja nur leer ausgehen.

Dessen uneinsichtig echauffierten sich einige der bekanntesten Patrioten Deutschlands. Gesundheitsminister Karl Lauterbach, der seine Heimatliebe mit seiner Unterstützung der deutschen Pharmaindustrie in der Corona-Krise bekräftigte, monierte den Wechsel zum US-Unternehmen. „Halte ich für eine Fehlentscheidung, wo Kommerz eine Tradition und ein Stück Heimat vernichtet“, schrieb Lauterbach auf X. Einem Sprecher zufolge arbeitet der Gesundheitsminister, der seit dem Ende der Pandemie ein wenig in Vergessenheit geriet, an einem Pamphlet, in dem er den massiven Schiefergasimport aus den USA kritisiert und für eine Nutzung der hierzulande verfügbaren Reserven plädiert.

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Unterstützung erhielt Lauterbach dabei ausgerechnet von Wirtschaftsminister Robert Habeck, der zwar nach eigener Aussage mit Deutschland nie etwas anfangen konnte, der aber just im Anbieterwechsel des DFB nun seinen persönlichen Saulus-Paulus-Moment durchlebt. „Ich kann mir das deutsche Trikot ohne die drei Streifen kaum vorstellen“, so Habeck gegenüber der dpa. „Adidas und Schwarz-Rot-Gold gehörten für mich immer zusammen.”

Gut, daraus alleine ist noch keine Wertschätzung abzuleiten, aber spätestens als Habeck nachlegte und die Trikots von Adidas als „ein Stück deutscher Identität“ bezeichnete, musste jedem deutlich werden, dass das Herz des Wirtschaftsministers für die Heimat brannte. „Da hätte ich mir ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht“, sagte Habeck. Schulleiter und heimlicher Halbbruder Habecks Jan Dirk Zimmermann aus Mecklenburg-Vorpommern prüft unbestätigten Quellen zufolge, ob der Wirtschaftsminister dafür eine Gefährderansprache beim Nachsitzen aufgebrummt bekommen soll.

Unbeantwortet bleibt allerdings, ob bei allen patriotischen Gefühlen der Ampel, die von ihr verursachte wirtschaftliche Entwicklung (Stichwort: Degrowth) womöglich einen Teil dazu beigetragen hat, dass Adidas ein wirtschaftlich nicht konkurrenzfähiges Angebot abgeben musste. Andererseits sollte man sich in den Ampelministerien vielleicht damit trösten, dass das Aktienunternehmen Adidas ohnehin nur noch zu 14 Prozent in den Händen deutscher Anteilseigner ist. Den 34 Prozent Anteilseignern aus Nordamerika zeigte der DFB somit die lange, patriotische Nase.

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27 Kommentare

  1. „Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht.“ -O-Ton Robert Habeck. Und nun also die 180°-Wende. Demnächst: Habeck stellt einen Aufnahmeantrag bei der AfD..

  2. Es ist doch egal, in welchen Hemden die „deutsche“ Nationalmannschaft aufläuft. Der DFB hätte die notwendige Kohle auch, wenn die millionenschweren Balltreter für die Ehre in der Nationalmannschaft zu spielen, entsprechendes Salär zahlen würden.
    Aber vermutlich bliebe bei solch Verfahrensweise der Spielerkader sehr überschaubar.

  3. Das hat nichts mit Patriotismus zu tun, sondern mit dem Nike Logo. Der Haken erinnert an die Blaue Partei. Das ist es, was Habeck bedrückt.

  4. Passt doch alles, kein CO2 mehr von deutschem Boden … da muss der SPD FB nach auswärts ausweichen. Adidas Produktion auswärts ist die grünLogische Folge.

  5. Der DFB ist längst in der Kreisliga angekommen. Dass sich Lauterbach und Habeck äußern, ist nicht verwunderlich.

  6. Ha, Ha, Habeck. Selten so gelacht. Der „Es gibt kein Volk“-Habeck erzählt etwas von Patriotismus.
    Jetzt fehlen noch Cohn-Bendit, Trittin und Beck mit Propaganda für Gerontophilie.

    • Eigentlich müsste Baerbock als selbsternannte Weltinnenministerin ihrem Parteifreund Habeck jetzt kräftig gegen das Schienbein treten, wenn der jetzt auf einmal soviel Vaterlandsliebe und Deutschtreue vorgibt.
      Ich schaue mir ja keinen Fußball der (National-) Mannschaft/en mehr an. Aber ich hoffe für die jungen Spieler der Zukunft, dass Nike dann auch die violett-pinkfarbenen Trikots wieder abschafft. Die färbe ist mir eigentlich ja egal, nicht jedoch die politische Meinung, die im Fußball bzw. Sport NICHTS zu suchen hat.

      • War ein tolles Spiel, habe das deutsche Team lange nicht mehr so erfrischend gesehen, vielleicht die gelungene Mischung von jung und alt? Sollte man auch mal in der Wirtschaft probieren.

  7. Ein guter Tip: einfach selber Sport machen und sich diesen Unfug „EM“ nicht anschauen. Da geht’s nur um Kohle. Und: „deutsche Nationalmannschaft „? Da sag ich nur: kein Kommentar.

  8. Vermutlich wollte adidas auch einfach nicht mehr mit dem DFB in Verbindung gebracht werden. Die Peinlichkeiten, die sich „die Mannschaft“ u.a.mit ihrer Farbwahl leistet, grenzt ja schon an Geschäftsschädigung.

  9. Seit wann investiert Nike in eine Verlierertruppe, zumal sie sich im Fall des DFB-Teams zusätzlich potentiell unbeliebt machen, weil für viele Fans nach fast 80 Jahren Adidas und die deutsche Nationalmannschaft nunmal zusammengehören?

    Geht es vielleicht um strategische Ziele wie z.B. die Übernahme des Sportmarktes?

    Das Geld, das Nike zahlt, muss ja nicht von Nike alleine kommen.

    Wir sehen intensive Versuche, die NFL in Deutschland populär zu machen.
    Mit Einfluss auf den DFB liesse sich Konkurrent Fußball unattraktiver machen, so daß sich abwendende Fans vielleicht für Football begeistern lassen.

    Politisch ist die deutsche Nationalelf/der Fußball mit die letzte Institution, die emotional für einen nationalen Zusammenhalt steht.
    Aus Sicht der WEF-Globalisten muss das weg.
    Der DFB ist ohnehin kein Sportverband mehr, der sich um sportliche Erfolge schert, sondern eine Propagandaschleuder für woke Ideologie, geführt von einem SPD-Mann.

    Es gibt starke Interessen, den Deutschen auch noch den letzten Rest nationaler Identität zu nehmen. Ist es wirklich so abwegig zu unterstellen, daß dafür auch Geld investiert wird?

    Die Amerikanisierung des deutschen Sportsektors stimmt mich misstrauisch, schon alleine weil die Amerikaner strategisch jedes Interesse am deutschen Wohlergehen verloren haben.

    • Ja, es geht um Geld, ich denke jedoch auch, dass ,soccer‘ in den Staaten bekannter gemacht werden soll.
      Und den sechsjährigen Rackern auf dem Platz ist Gendern egal, die brauchen jetzt alle neue Trikots von Naikiiii?

  10. Die Anrwort auf den Wechsel von Adidas zu Nike ist doch ganz einfach: Wem‘s nicht pass, der kauft die neuen Produkte einfach nicht. Lasst die Trikots hängen und tragt die alten!!!

    • Niemals würde ich Adidas unterstützen, die solche Trikots für die (Fußball-) Nationalmannschaft aufgelegt haben, NIEMALS!

  11. Normalerweise ist es üblich, daß langjährige Vertragspartner, vor allem Ausrüster, das vertragliche Recht haben, das bessere Angebot eines Konkurrenten zu erfahren, um es dann ihrerseits überbieten zu können. Wenn adidas jetzt, wie der kicker schreibt, überrascht ist vom Nike-Deal, ist das wohl nicht geschehen. Seltsam.
    Angesichts dessen, was adidas ManU, Real und den Bayern zahlt, hätte adidas wohl auch dem DFB 100 Millionen gegeben. Klingt alles seltsam.
    Deutschland muß in adidas spielen; das gehört sich so. Aber was wil man erwarten, wenn Linke dem DFB vorstehen?!

    • Vielleicht hat adidas nur keine Lust mehr mit dieser woken Verlierertruppe in Zusammenhang gebracht zu werden. Und der DFB findet Vaterlandsliebe auch zum Kotzen, wie der Kinderbücher schreibende Minister.
      Was erlauben DFB? Haben fertig. Flasche leer.

  12. Auszug: „Angeblich lieferte Nike ein „klares Bekenntnis für die Förderung des Amateur- und Breitensports sowie die nachhaltige Entwicklung des Frauenfußballs in Deutschland“. Tja, „nachhaltig“ und „Frauenfußball“ in einem Satz – da konnte Adidas ja nur leer ausgehen.

    Und da frage ich mich ganz spontan: Warum hat Adidas nicht auch gelogen ?

    Zumindest hätte uns allen ein Zuschlag an Adidas ein späteres „Lügengewäsch“ zweier deutscher Minister zu angeblicher Heimat- und Vaterlandsliebe erspart !!!

  13. Ich denke nicht, dass denen das Deutsche abkaufen. Lauterbach und Habeck sind BRD-Menschen die ein synthetische Gesellschaft vertreten – die BRD eben; weder überlebensfähig, noch -wert.

    • Lauterbach und auf einmal Nationalstolz? Ich glaube, der hat schon vor Inkrafttreten eines bestimmten Gesetzes an einem Kraut gerochen.

  14. Spielt es eine Rolle, ob „Die Mannschaft“ in einem nike- oder adidas-Trikot verliert?
    „Standortpatriotismus“, was soll das sein?
    Der Standort der Trikots liegt in Bangladesch.
    Dort näht eine Frau entweder adidas oder nike auf das Trikot, je nachdem welcher Auftrag gerade anliegt. Danach schippert man die Trikots per Schiffcontainer nach Europa, klebt ein 130,,-€ Preisschild drauf und der Fan freut sich.
    Und zur nächsten Saison oder EM oder WM kommt das nächste gehypte Trikot auf den Markt -made in Bangladesh.

  15. Ich könnte mir vorstellen (und hoffe), dass der DFB dann das „beste wirtschaftliche Angebot“ dann auch nötig hat, weil der ÖRR die Fussballer dann nicht mehr mit Gebühren-Millionen überschütten wird.

  16. Von 100 Millionen Euro ist die Rede, die Nike ab 2027 dem DFB zahlen soll. Je nach Erfolg kann die Summe niedriger ausfallen. Derzeit soll Adidas rund 40 Millionen Euro jährlich an den DFB zahlen, zuzüglich Prämien, die ebenfalls abhängig vom Erfolg sind.“(Welt)

    Mal schauen was bei Nike am Ende rauskommt. 100 Millionen minus Erfolgsbonus können schnell weniger sein wie 40 Millionen plus Prämie.

  17. Behauptet wird Nike habe mehr Geld geboten. Tatsächlich hat Nike wohl die bessere Haltung, die man dann auch gerne mit der grünen Version des Nationalstolzes unterstützen darf.

  18. Diese Polit-Blase ist sich für einfach NICHTS zu schade. Den beiden Protagonisten hat jetzt wohl einer gesteckt, daß man drohe, bei den nächsten Landtagswahlen an der 5%-Hürde zu scheitern und daß man dann so gar nix mehr zu melden hat. Abgesehen vom PR-Desaster.
    Also Kreide fressen und den Patrioten rauskehren. Um so Petitessen wie „Glaubwürdigkeit“ macht man sich eher keine Gedanken. Ist aber alles top – je mehr herauskommt, WIE schamlos sie einen mitten ins Gesicht lügen, nur um irgendwie an der Macht zu bleiben oder zumindest daran beteiligt zu sein, desto eher habe wir die Chance, daß sie komplett vom politischen Spielfeld verschwinden.

  19. Erstmal muss man Oliver Bierhoff zu seinem grandiosen Schachzug gratulieren, dem DFB eine Premium-Immobilie in Niederrad anzudrehen, auf dass dieser derart klamm wird, um nicht mehr Nein sagen zu können zu Nike, deren Markenbotschafter Bierhoff ist.

    Der wirklich billige Populismus eine Habeck, Söder, Lauterbach und Merz entlarvt diese allerdings ein weiteres Mal als ziemlich dumm.

  20. „Gut, daraus alleine ist noch keine Wertschätzung abzuleiten, aber spätestens als Habeck nachlegte und die Trikots von Adidas als „ein Stück deutscher Identität“ bezeichnete, musste jedem deutlich werden, dass das Herz des Wirtschaftsministers für die Heimat brannte. „Da hätte ich mir ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht“, sagte Habeck“
    Wenn manche Nationalspieler im Adidas-Shirt die Hymne nicht singen, regt sich keiner auf.
    Aber wenn Nike sie plöhtlich ausstatten darf, fordert man Patriotismus ein.
    Was ist der Unterschied zwischen Patriotismus und Standortpatriotismus?
    Wo sind die Adidas-Standorte? In China?
    Und von wem fordert man diesen Patriotismus?
    Es wäre gut, wenn Herr Habeck uns seinen Standort verraten würde. Politisch, meine ich. Seine Aussagen sind in letzter Zeit mehr als verwirrend.

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