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In der Arena der Populisten

Deutsche Talkshow: ohne Argumentation

07.04.2017

| Lesedauer: 5 Minuten
Die Demokratie ist in einer Krise. Dass wir uns nicht einig werden, worin genau diese besteht, liegt auch an unserer Art miteinander zu reden. Die Talkshow-Demokratie betreibt Raubbau an ihrer dialektischen Substanz.

Mittlerweile häufen sich die Theorien, die meinen, die wahre Ursache der westlichen Demokratiekrisen entdeckt zu haben. Von einer postmodernen „Linken“, die den Klassenkampf vergaß, über migrationsbedingte Identitätsprobleme, bis zum postdemokratischen Technokratismus merkelscher Machart: Im bunten Sammelsurium der Echtzeitdiagnosen ist für jeden was dabei. Sie alle neigen dazu, ihre eigenen Politikinhalte und -Stile zu verabsolutieren, um anderen dann deren Nichtgebrauch vorzuwerfen. Doch vielleicht ist es an der Zeit, die Orte heutiger Politikvermittlung in den Blick zu nehmen. Und damit vor allem den hauptsächlichen: Die Talkshow.

An vier Tagen die Woche senden ARD und ZDF politische Talkshows (es waren schon einmal mehr). Bei »Anne Will«, »Hart aber fair«, »Maischberger«, und »Maybrit Illner « treffen zumeist Politiker der großen Parteien auf Journalisten, Fachexperten, Betroffene und Intellektuelle. Ungefähr zehn bis zwölf Millionen Zuschauer schalten zusammengenommen pro Woche ein, wenn die Formate im Programm laufen. Das Bundesverfassungsgericht spricht nicht ohne Grund vom »Leitmedium Fernsehen«, dem kraft seiner Beliebtheit eine besondere Bedeutung bei der Gewährleistung »der informationellen Voraussetzungen der Meinungsbildung« zukomme (BVerfG 90, 60). Und natürlich sind hier besonders die Öffentlich-Rechtlichen in der Pflicht.

Ersatzparlament Talkshow?

Auf den ersten Blick erscheint die Talkshow tatsächlich als eine Art Ersatzparlament. Was der längst verlorene bürgerliche Parlamentarismus des 19. Jahrhunderts zu leisten versuchte, scheint in ihr verwirklicht: Diskussionen unterschiedlicher politischer Vertreter zu relevanten Sachfragen vor einem Publikum, einer Öffentlichkeit. Argument gegen Argument, Rhetorik gegen Rhetorik, der intellektuelle Schlagabtausch formt Eigen- und Fremdmeinung. Per E-Mail oder Twitter hereinkommende Bürgermeinungen sorgen für eine Rückbindung an den Souverän. Anwesende Experten und filmische Einspieler versorgen, wie früher der themenvertiefte Staatssekretär, die Politiker mit den nötigen sachlichen Details. Scheinbar hat die Massendemokratie mit dem Format der Talkshow zu einem Ideal gefunden, dem vorherige Formen politischer Öffentlichkeit nie wirklich gerecht werden konnten. Doch man sollte den äußeren Figurationen der Talkshow nicht zu schnell auf dem Leim gehen, wenn man etwas über ihren inneren demokratischen Gehalt erfahren möchte.

Was das demokratische Ideal aus einer logischen Perspektive bedeuten kann, versucht der Philosoph Daniel-Pascal Zorn in seinem neu erschienenen Buch, »Logik für Demokraten«, darzulegen. Im Mittelpunkt seiner Betrachtung des demokratischen Denkens und Handelns steht eine Redesituation, in der sich jeder schon notwendig befindet, weil er einen Widerspruch hierzu nur wiederum selbst in einer Rede formulieren könnte. Sie ist also logisch unhintergehbar. »Diese Dialogsituation ist es, die demokratisches Denken möglich macht. (…) Jeder, auch ein Antidemokrat oder Menschenfeind, muss seine Sichtweise in einer Rede äußern. Damit wird die Struktur dieser Rede zum Kriterium für ihn und seine Zuhörer. Sie ist das, was wir alle geteilt haben werden, wenn wir gesprochen haben.«

Das argumentative Gespräch bleibt auf der Strecke

Demokratisches Denken ist also das Denken einer Gemeinschaft. »Der Gemeinschaft derer, die auf das Gemeinsame achtet. Ihre Gemeinschaft ist, vor und in aller Differenz, was sie eint. Nicht, weil es einer vorgegebenen Moral entspricht. Sondern weil es der tatsächlichen, von allen ihren Teilnehmern geteilten Redesituation entspricht.« Es geht Zorn um eine Redesituation, in der Rede und Redehandeln übereinstimmen. Das heißt, wer redet und Zustimmung verlangt, muss Gründe für diese Zustimmung vorbringen. Wer die Freiheit der Rede in Anspruch nimmt, bestätigt bereits durch diese Inanspruchnahme das Recht aller anderen zu reden – und vor allem: zu widersprechen. Alle nicht-demokratischen Denk- und Handlungsformen widersprechen sich in dieser Hinsicht selbst: Sie dogmatisieren, delegitimieren die Rede des Anderen oder zwingen jenen ihre eigenen Voraussetzungen auf. Ihnen entgegen steht die innere, logische Struktur der Demokratie: Die Dialektik, das Reden und Antworten, das Argument und das Gegenargument, kurzum: das argumentative Gespräch.

Zorns »Logik für Demokraten« richtet sich vor allem gegen populistisches Denken und Handeln. Gemeint ist damit keineswegs eine bestimmte Partei, Person oder politische Meinung. Populistisches Denken ist für ihn »eine Form des Argumentierens. Und diese Form kann jeder in Anspruch nehmen, nicht nur die Anhänger dieser oder jener Weltanschauung.« Diese Definition hat zwei entscheidende Vorteile. Zum einen, dass sie auch alle, die sich mit ebensolchen Vokabeln diffamiert fühlen, einlädt, derlei Zuschreibungen abzulegen, indem sie den Nachweis führen, eben demokratisch – und nicht populistisch – zu reden. Zum anderen gibt sie Maßstäbe an die Hand, mittels derer selbsterklärte Gegner des Populismus geprüft werden können, ob sie ihren eigenen Ansprüchen gerecht werden. Populistisches Denken zeichnet sich, so Zorn, vor allem dadurch aus, dass es für sich beansprucht, »für das ganze Volk« zu sprechen. Hinzu kommen unter anderem dogmatische Setzungen, Falsche-Dilemma (»Entweder für oder gegen mich«), Pappkameraden, Selbstautorisierungen und ideologische Unterstellungen. Dies sind die rhetorischen Figuren, die ein populistisches Denken ausmachen.

Betrachten wir unsere öffentliche Auseinandersetzung, so fällt auf, dass gerade diese Art des Sprechens an Bedeutung gewinnt. Ja, wer ein Populismusproblem behauptet, ist vielleicht sowieso besser beraten, von einem populistischen Redeklima zu sprechen. Es handelt sich um eine zunächst selbst verschmutzte Umwelt, in die sich nun Demagogen einnisten. Die Talkshow erscheint dafür perfekt geeignet zu sein.

Logik der Unterhaltung: Demagogie

Die Szenerie ist immer eine tragische. Vier, fünf oder sechs Diskussionsteilnehmer werden gleich zu Beginn einer konkreten Position zugeordnet. In kurzen Einspielern werden Person, Partei, Meinung und Gesicht als ein Amalgam aus festsitzenden politischen Ansichten präsentiert. Wer am Ende davon abweicht, scheint schon verloren zu haben. Und dies obwohl die anwesenden Politiker nicht selten im Anschluss noch zu einem koalitionsbedingten Kompromiss finden müssen. Fast scheint es so, als wäre die populistische Verschwörungsunterstellung, es sei ein ununterscheidbares Establishment am Werk, das den politischen Streit nur spiele, in der Talkshow bestätigt: Peter Altmeier und Ralf Stegner streiten dort unerbittlich. Später müssen sie sich auf ein Gesetzesvorhaben einigen. Wer mag dies noch ganz ernst nehmen?

Doch die Tragödie spielt sich nicht nur am Anfang und Ende der Talkshow ab. Sie ist ihr inhärent. Die Art des Gesprächs gleicht einem Meinungskampf. Die Positionierung steht – wie erwähnt – im Vornherein fest. Abweichungen, Differenzierungen, Verfeinerungen, Eingeständnisse, ja Erkenntnisgewinne, werden – zumindest bei Politikern – als Ausweis fehlender Authentizität gedeutet. Meinung an Meinung, Rhetorik an Rhetorik: Das Aufeinanderprallen ist das Entscheidende. Hier entsteht der Showeffekt. Hier übernimmt die Logik der Unterhaltung – und das ist im Zweifelsfalle die der Demagogie. Was Zorn als populistische Redefiguren ausmacht, gerinnt Woche für Woche zum politmedialen Format. »Sind Sie nun dafür oder dagegen? Und weichen Sie nicht aus!«, scheint die moderatorendeutsche Formulierung eines Falschen Dilemmas zu sein. Pappkameraden – »Na Sie sind ja sowieso von der Sorte…« – stehen im ganzen Studio herum. Die ideologische Unterstellung –»Realitätsverleugnung!«, »Xenophob!« – gehört zum Abendprogramm. Wenn das Medium die Botschaft ist, dann ist sie unweigerlich eine populistische.

Die gegenwärtige Dramaturgie der Talkshow ist fatal

Man kann dies alles als normal und als nicht besonders neu abtun. Aber vielleicht sind wir an einem Punkt angekommen, an dem die Säulen unserer Republik tatsächlich anfangen zu wackeln, wenn vier Mal die Woche eine Redepraxis eingeübt wird, die den Ansprüchen unseres Staates nicht einmal im Ansatz gerecht wird, während Parlamentsdebatten in die ökonomische Nische abrutschen. Lösungsmöglichkeiten gäbe es viele: Längere Reden, mehr direkter Dialog, besser geschulte Moderatoren, eine klarere Differenzierung des Themas, oder auch nur eine einfache Moderatorenfrage am Schluss der Sendung: »Was haben Sie heute gelernt?« Das alles könnte helfen. Denn die Talkshow ist an sich kein schlechtes Format. Es sind die falschen Regeln, die ihr aufgezwungen werden, die sie demokratisch zunehmend unbrauchbar machen. Treffend formulierte Cordt Schnibben im Spiegel: »Der stumme Dialog, den jeder Teilnehmer dieser Talkshow mit jedem anderen Teilnehmer führen könnte, während sie miteinander und gegeneinander reden, ist die wahre Debatte über die Lage der Nation.«

Doch die gegenwärtige Dramaturgie der Talkshow ist letztlich fatal. Möchte die Höflichkeit eingespielter Parlamentskollegen in den vergangenen Jahren noch darüber weggetäuscht haben, seit mit PEGIDA und der AfD neue Redner ins Spiel drängen, beweist sich dieser Satz in bedrückender Weise. Wenn Reden im Fernsehen nur noch heißt, ideologische Standpunkte wortgewandt aufeinanderprallen zu lassen, dann nimmt dieses Spiel tatsächlich einen geistigen Bürgerkrieg vorweg. Dogmatische Exzesse, Manipulation, Sophismen – übernimmt die Gesellschaft diese Vorbilder, folgt sie einer Gewaltlogik. »Denn eines ist in der Tragödie absolut sicher«, schreibt Bernd Stegemann in seinem Populismus-Essay, »beide Seiten haben gleichermaßen Recht und darum müssen beide Seiten untergehen. Rettung liegt allein bei denjenigen, die das erkennen.«

Zorn, Daniel-Pascal: Logik für Demokraten. Eine Anleitung, Klett-Cotta, 2017.

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43 Kommentare

  1. „Demokratisches Denken ist also das Denken einer Gemeinschaft.“ Wenn eine Mehrheit der Eliten und der Bürger der Auffassung ist, dass es keine Gemeinschaft mehr geben sollte, dass alles, wirklich ABSULUT ALLES „Gesellschaft“ sein könne, deren Grundcharakter als Tauschgesellschaft von X gegen Y immer völlig offen bleiben müsse, weil jeder im totalen Individualismus die Erlösung jeglicher Unterdrückungsmechanismen erleben könne — dann ist das Denken zuende und offenbar auch die Demokratie. Wenn dann die Total-Individualisten unter Demokratie diese vollständige und totale Destruktion jeglichen Gemeinschaftsdenkens verstehen und jeden, der dieses universal-verneinende Urteil nicht teil, zu „Nationalisten“, „Rassisten“, „Faschisten“ erklärt, dann werden die Denk- und Diskussionsstile inkomensurabel. Denn dann wird das Gerde vom „steten Finden von Kompromissen“ zur glatten Lüge. Es geht um einen neuen Totalitarismus.

  2. „Demokratieabgabe weg“, dann ist das Problem gelöst

    Weil der Reichsrundfunk dann mit einem solchen Qualitätsprogramm nicht mehr durchkäme. Ich hätte den Mist einfach abgemeldet, und die Illners (DDR Pedigree), Plasbergs, Maischbergers und wie sie alle heissen wären mangels Gebühreneinnahmen eingegangen. So wie der Markt das eben macht mit Angeboten, die nicht marktgemäss sind.

  3. Das Problem liegt doch tiefer. Demokratie ist ja keine (rein) logische Veranstaltung sondern eine soziale, mit Menschen aus Fleisch und Blut, mit all ihren Leidenschaften und verdeckten Zielen. Das Philosophen hier ideale Situationen als Vorbild hinstellen ist nur bedingt hilfreich. Situationen, „in der Rede und Redehandeln übereinstimmen“ gibt es in Wirklichkeit nicht und wird es nie geben. Die moralische Empörung gegen unser natürliches aber imperfektes Kommunikationsverhalten hilft da wenig. Die Frage für eine nützliche Analyse wäre, wie verhalten sich reale, also nichtideale Strukturen? In der Regel sind sie dramatisch anders als ihre Idealisierungen. Also wie gehen wir damit um, was können wir wirklich erwarten? Mehr Toleranz, genaueres Hinsehen, mehr Gelassenheit und vor allem weniger Moralisieren wären gute Voraussetzungen für Erkenntnis und Handeln.

  4. Die, von Anfang an, präferierten „Gewinner“ der Talkrunden werden ja ganzjährlich zusätzlich von den Mainstreammedien unterstützt, kommen mit Vorschußlorbeeren in die Talkrunden.

  5. >’Ich schalte bei diesen Talkshows erst gar nicht mehr ein.'<

    Nutzt ja auch nichts.
    Was hat der 0tto Normalverbraucher schließlich davon, wenn sich ein einzelnes Mitglied der 'abgehängten undemokratischen Menge' öffentlich äußert? Und dabei von den Lautschreiern von Grokrünlinken, die immer noch mehrheitlich eingeladen werden, niedergebrüllt wird, die weiterhin dafür plädieren, dass noch ganz, ganz viele Terroranschläge stattfinden müssen, ganz, ganz viele Frauen vergewaltigt werden müssen, ganz, ganz viele Raub- und Gewalttaten stattfinden müssen, und ganz, ganz viele ethnische Massenschlägereien hier stattzufinden haben, bis auch noch der letzte Grenzübertreter seinen Allheil-Integrationskurs bekommen hat…
    Bis dahin herrschen hier Gegebenheiten wie in den Herkunftsländern der 'Schutzsuchenden'.

    Ist doch eigentlich tatsächlich egal, wer da wie und warum diskutiert.
    Viel Blabla, und jeden Tag dramatisiert sich die Lage in 'Schland' – da kann man sich öffentliches Gequake wirklich sparen.

  6. Vielen Dank für diesen erhellenden Artikel; er gibt mir die Worte an die Hand, um nun genauer darzulegen, was ich über viele Jahre nur „irgendwie gefühlt/gemeint“ habe und das in der Diskussion mit Anderen zum täglichen politischen Geschehen bestenfalls in eher hilflosen Anmerkungen wie „Jeder Politiker unserer Tage ist ein Populist – anders ist sein Geschäft gar nicht mehr möglich !“ gipfelte.
    Eigentlich hätte ich es besser wissen sollen; weder Chomsky noch Postman oder MCLuhan sind mir völlig unbekannt ! Ich werde nach-arbeiten !

  7. Sehr geehrter Herr Zorn, ein sehr interessanter Beitrag mit einer Beschreibung der Mechanismen der TV-Talkshow.
    Ich erlaube mir hier zwei Bemerkungen dazu:
    1) Sind Sie sich vollkommen sicher, so sicher, daß sie es vor Gericht beschwören würden, daß bei der Beschreibung des Phänomens Populismus nicht doch wieder nur und vermutlich sogar ausschließlich die AfD (und ev. noch Pegida und Trump) vor Ihrem geistigen Auge stand? Und warum glauben Sie, habe ich genau dieses Gefühl? Kann es denn nicht sein, daß ALLE diesen Begriff nur für die „Rechten“ verwenden? Tragen Sie nicht tief in sich drinnen auch die Überzeugung, daß ein anständiger Mensch (und Demokrat), eigentlich, und am Ende des Tages, doch links zu sein hat, wenigstens in seiner liberalen Variante? Und warum habe ich diese Vermutung? An ihrer Sprache sollt Ihr sie erkennen! Aber vielleicht irre ich hier. Aber zu viel habe ich in dieser wissenschaftlichen und meist gönnerhaften Sprache in den letzten Monaten gelesen, als daß mich bei Vergegenwärtigung solcher Abhandlungen nicht augenblicklich eine verstörende Mischung aus tiefer Erschöpfung und Nervosität überkäme. Bin ich hier der einzige?

    2) Dazu eine weitere Frage in Form eines Vergleiches.
    Nehmen wir Nutella. Ein in Deutschland jeden morgen von Millionen (nicht nur Kindern) gern gegessenes Nahrungsmittel zum Frühstück. Auch für mich.
    Frage:
    Stellt Ferrero Nutella her, weil es
    a) davon beseelt ist, mit fair gehandelten Haselnüssen eine exzellente Schokoladencreme für die Kinder der Welt bereitzustellen, sich dabei seiner gesellschaftlichen Verantwortung, auch und gerade seinen Mitarbeiter*innen gegenüber, aber auch den Menschen draußen im Lande voll bewußt seiend?
    b) die feste Absicht hat, Deutschland jeden Tag ein bißchen besser zu machen, in dem es Millionen Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubert, wenn sie das Frühstücksbrötchen mit Nutella bestreichen dürfen?
    oder c) weil Ferrero das eben kann, die Creme eben sich seit 50 Jahren gut verkauft und der Ferrero-Vorstand in jeden Quartalsbericht an die Börse eine Umsatzsteigerung hineinschreiben muß?

    Was meinen Sie? Und warum also werden Talkshows gedreht? Warum, zum Beispiel, werden alle vier Formate von privaten, den jeweiligen Moderatoren gehörenden Firmen gedreht und anschließend dem ÖRR verkauft? Wegen Demokratie?
    Und zum Schluß: Wie wäre eine Welt ohne Talkshows? Ich kann Ihnen sagen: Hervorragend. Seit 10 Jahren habe ich keine mehr gesehen, und für Wissenslücken habe ich ja die Herren Wallasch und Peatow

  8. Manchmal denke ich wehmütig an Zeiten eines Kohl oder Schröder zurück; beide weder strahlende Helden noch exzellente Vorbilder.
    Aber niemals hatte man den Eindruck inhaltlich und äußerlich „unter Wert“ regiert zu werden.
    Schaut man sich das heutige Personal an, kann man nur mit Mühe Haltung bewahren.
    Die Netiquette einzuhalten und dennoch nicht zu lügen gestaltet sich zur mühsamen Gratwanderung;-)

    • Da kann ich als alter Wessi nur sagen: Das täuscht. Kohl und Schröder war auch keinesfalls zu trauen, die aktuelle Misere haben auch die beiden mit vorbereitet.

      • Für mich als alte Ossi war es die Zeit, in der ich die neuen Verhältnisse genossen habe.
        Mir ist inzwischen klar, dass Merkels Politik auf gut bereiteten Boden fiel;-(
        Ein schönes Wochenende; hier regnet es, passend zur Tagespolitik.

  9. heute? Das waren mal Nachrichten – inzwischen kommt es mir eher vor wie die Bunte, oder ähnliches. Da ist dreimal so lang das Feuilleton vertreten als echte politische Nachrichten.

  10. Das unsägliche Spiel „Alle gegen einen“ haben die Zuschauer längst erkannt; die Gästebücher sprechen eine deutliche Sprache.
    Allerdings scheinen die Macher der Sendungen diese Einträge nicht zu lesen oder sie ignorieren sie, weil verärgerte Zuschauer und Einschaltquoten bei zwangsfinanzierten Sendungen sowieso keine Rolle spielen.
    EIN Unterschied (nicht im Drehbuch sondern der Staffage)zeigt sich wohltuend bei Phönix- der Gästeblock ist ausgesperrt.
    Ansonsten:
    Brot und Spiele auf unterstem Niveau.

    • Genauso funktionert es mit den regierenden Parteien, die bekommen für alles, was sie veranlassen, Geld – wie es draußen im Land aussieht, muss damit nichts zu tun haben (und die Abgeordneten im Bundestag haben sich selbst, 2016, sogar eine automatische Diätenerhöhung verordnet, während der Normalbürger an der steigenden Inflation zu knabbern hat).
      Abwählen kann man sie nicht, neue Parteien aufstellen ist sehr zeitaufwendig und schwierig.

    • Nachdem „Alle gegen Einen“ auch nicht richtig funktioniert hat (dem TV-Publikum hat das oft missfallen), wird teilweise wieder „Alle sind sich einig“ probiert. Der/Die „Eine“ wird ganz einfach wieder nicht eingeladen. Die mit der richtigen Meinung wollen eher wieder „unter sich“ bleiben.

  11. Diese Talk Shows geben doch perfekt wieder, was im Treibhaus öffentlich rechtlicher Rundfunk gedacht wird und wie man sich dort die Wirklichkeit vorstellt.
    Das A und O ist natürlich die sorgfältige Gästeauswahl aus immer gleichen Politik-Mimen, sogenannten Experten, ggf. irgendwelchen B-Promis und natürlich den obligatorischen Bedröppelten. Alle geben mehr oder weniger das wieder, was innerhalb der erlaubten Leitplanken der öffentlichen Meinung gesagt werden darf und soll. Die öffentlich rechtliche Blase also. Ab und zu läd man mal einen von ausserhalb der Blase ein, aber nur, um ihn dann mit vereinten Kräften zu „widerlegen“ bzw. niederzuschreien. Das Ziel liegt auf der Hand: Es geht um Selbstvergewisserung. Man möchte sich und den Zuschauern bestätigen, dass man auf dem richtigen Weg ist. Das ist so schön anheimelnd – wie ein gemeinsames Lagerfeuer. Und am Ende hat man es dann gemeinsam geschafft, die böse Wirklichkeit ein weiteres mal außen vor zu lassen. Na, wenn das kein Erfolg ist.

    • Die Talkmasert/innen sind besonders geschult und wissen, wie sie sich verhalten sollen. Da werden Suggestivfragen gestellt (besonders erkennbar bei Herrn Lanz), es wird insistiert, niedergebrüllt, und Diskutanten, die eine abweichende Meinung haben, werden aufgefordert, Quellen anzugeben, nur um sie zu verunsichern, teilweise werden Teilnehmer von der Talkmasterin lächerlich gemacht (siehe Frau Storch), obwohl sie im Recht war. Eine Entschuldigung oder Richtigstellung findet nicht statt (obwohl u. a. die Süddeutsche Frau Storch Recht gab). Auch eine Zwischenfrage, nur um den Redefluss und den Gedankengang zu unterbrechen, wird gern angewandt.
      Auch die Gesprächsführung des Herrn Lanz mit Constantin Schreiber gehört (für mich) in den Bereich „Suggestivfragen.
      Ich muss mir diese Streitereien, bei denen der „Sieger“ von vornherein feststeht, nicht (mehr) antun.

  12. Oh, Freitag is doch gar kein Polittrash – schade, wie ich gerade sehe, ist wohl der Gunnar Anderson mit seinem Beifahrer, dem Meier Schorschi in Stockholm kurz vor dem Abladen seiner Ladung Bier von der Bremse auf´s Gaspedal abgerutscht und hat dabei ganz zufällig & unglücklich ein paar Menschen gestreift. Nicht so wild, wahrscheinlich nur 3 Tote – wird wohl nicht für eine Talksondersendung reichen, da es ja mittlerweile leider der ganz normale Alltag ist….nur noch zum Heulen…

  13. Die Talkshows sind ein wichtiger Teil der Demokratie-Simulation in unserem Land.

    Mehr als auffällig, wie Frau Merkel jede Diskussion scheut, und nur allein mit Hofberichterstatterin Will redet.

  14. Ein Grundfehler der deutschen Talkshows ist auch die Zusammensetzung der Gästeliste.
    Klassischerweise wird dort z.B. ein einsamer AfD-Politiker von mehreren erklärten Gegnern ins Kreuzfeuer genommen.
    Begründet wird dieses Ungleichgewicht damit, man müsse ja die Stimmenverteilung in der Bevölkerung oder einem Parlament abbilden.
    Das ist aber Quatsch. Es geht bei einer Diskussion gerade nicht darum, das schon bestehende Meinungsbild zu zementieren !
    Will man sich wirklich eine Sachfrage nähern, muß man für faire „Kampfbedingungen“ sorgen, denn sonst wird die Diskussion mehr durch Rednerzahl und Redezeit bestimmt, als durch die vorgetragenen Argumente.
    Man neigt zudem als Zuschauer unbewußt dazu, sich der Mehrheit anzuschließen.

    Mir fällt da immer der Roman „Der Name der Rose“ ein. Im Hintergrund der Kriminalgeschichte findet im Kloster nämlich ein großer Disput zwischen den Vertretern des Papstes und den Kapuziner statt.
    Genau so und nicht anders sollte es sein. Jeder schickt die gleiche Zahl an Diskutanten zu einem neutralen Ort.
    Was wir erleben ist dagegen eher: Man bestellt einen einsamen Kapuziner nach Rom und wirft ihn den versammelten Kardinälen zum Fraß vor, moderiert vom Großinquisitor persönlich.

    Denn seinen wir ehrlich, auch was Neutralität angeht, bekommt man bei der öffentlich-rechtlichen Moderation und den vorbereiteten Einspielfilmchen oft seine Zweifel. Da wird gerne nur noch darüber geredet, „wie“ man die AfD bekämpfen sollte und gar nicht mehr „ob“.
    Kennt man ja: Denn ist die Prämisse erst akzeptiert, so fordert es sich völlig ungeniert.

  15. Ein Satz nur zu dem insegesamt richtigen Bericht und der zusammenfassenden Aussagen d. Autors.
    Das Beispiel eines Streit (gespräches) zw. Stegner und Altmaier trägt leider nicht, da dies kein Streitgespräch ist per se. Richtiger Streit zwischen 2 Parteien d, Mainstreams von CDU bis Linke, ist mir nicht bekannt, kann ich mich auch nicht erinnern, zumindest in den letzten 10 Jahren, ich rede von Talk Show „Streit-Dialogen“. Vor langer Zeit war dies im Fernsehen schon anders, aber halt lang lang her. Und zu der Meinunszuordung, es werden faktisch ja eh nur Leute eingeladen die eigentlich annähernd zu 100% eine deckungsgleiche Meinung haben. Maximal 1 „Aussätziger“, der dann zerlegt, gebashed, diffamiert wird vom Rest inkl. Mobbing durch die Person d. Moderators (in), kommt ab und zu dazu.

  16. Ehrlich gestanden, so richtig verstanden habe ich Herrn Webers Beitrag zur ‚Logik‘ für Demokraten, die in einer Talk-Show von vornherein Tragöden (Heroen, Heroinen, Süchtige, Beck-Mether) sein sollen, nicht. Leider liegen am Schluß einer Talk-Tragödie (Groteske? Lehrstück? Psychodrama?) die traurigsten Gestalten nie tot auf dem Boden herum; unter Publikumsapplaus herausgetragen /-gezogen wird auch keiner. Alle kassieren am Schluß noch quicklebendig ihr Nachtgeld und rauschen dann munter in das nächste Talk-Stück ab, wo sie schon erwartet werden, um auch dort ihr Publikum auf wohlbekannte Weise zu betexten. Ein Diskurs findet so nicht statt. Ein republikanischer schon gar nicht.

    Hier mein Vorschlag für ein neues Talk-Show-Format:

    Mittels Sprach-Analizer aus dem Hause Maas werden alle Teilnehmer-Statements simultan auf Haß, Fakealienanteil, Dummheit (formale und semantische Logikverstöße) und echte Fakten geprüft, gewichtet, gepunktet, die Werte aufaddiert und – die Zuschauer wollen ja auch was sehen – in Farbbändern sowohl für den einzelnen Satz als auch für ein Gesamtergebnis auf dem Bildschirm visualisiert. Facebook-Algorithmen geben das schon heute in Nanosekunden her. Wo es nur noch rot, grün oder im Regenbogen flimmert und der Wahrheitsindex unter 5% fällt, der hat verloren, muß ausscheiden und bekommt am Ende der Sendung einen ‚Lügenboldo‘ (Frauen: den ‚Lügenholdo‘; geschlechtlich Diverse: den ‚Lügenwilldo‘). Zuschauer, die zu Beginn der Sendung – in einem interaktiven Wettspiel – den schlimmsten Lügner am genauesten vorausgesagt haben, gewinnen ein Wochenende mit dem größten Entfaker und Enthater der Weltgeschichte zu Berlin: zwei Tage in Maas‘ großem neuen Reichswahrheitsbonker. So in etwa könnte man ein Talk-Format, von dem alle etwas haben, vielleicht doch noch retten. Die Wahrheit ist doch eine bunte.

  17. Pseudoakademisches Geschwätz?

    Daß sich das durchsetzen wird, was in sich logisch widerspruchsfrei ist, scheint mir angesichts der Erfahrungen des 20. Jahrhunderts geradezu haarsträubend naiv. Das ist jenseits historischer Erfahrung und blendet jeweils konkrete politische Machtverhältnisse vollständig aus. Das Gerede von tragisch und Tragödie ist reine Sprachverhunzung – vielleicht sollte man sich da mal vorher bei denen schlau machen, die wenigstens wissen wovon sie reden (z.B. bezogen auf die Tragödie Christian Meier). Sorry, aber ich kann da nicht viel anderes herauslesen als Wolkenkuckucksheim Hirnwichserei.

  18. Lothar Baier* verglich unsere Demokratie mit der Benutzeroberfläche von Windows. Wir können bunte Bildchen unserer Wahl anklicken. Doch was sich sodann abspielt, entzieht sich der Beobachtung.

    Das war vor 17 Jahren. Inzwischen haben die Talkshows dieses Prinzip in hochverdichteter Weise in immer absurdere Höhen geschraubt. Zwischen dem, was die Wirklichkeit bereithält und dem, was dort gesudert wird. Das heisst, diese Formate erfüllen heute eine ganz andere Funktion. Irgendwas zwischen Soma (Aldous Huxley) und Colloseum (Rom).

    Wie es aussieht, greifen die Berechnungen der Politik bzw. der Werbe- und Produktionsagenturen zuverlässig. Man kann mit diesen Formaten eine genügend hohe Zahl an Wählern täuschen. Mehr brauchts nicht. Das genügt. Die Wirklichkeit spielt für die solcherart gehaltene Mehrheit keine Rolle mehr. Egal wie dramatisch sich die Lage für die Mädchen und Frauen im Land auch zuspitzt.

    Somit geht die seit September ’15 offen eingleitete Transformation Deutschlands in die totale Dystopie, ihren Weg bis zum ganz, ganz bitteren Ende. Noch bzw. sehr viel später, werden dann Filmschnipsel der entgeisterten, verlorenen und geschändeten Gesichter gezeigt. Wie wir Heutigen sie aus den Sendungen über die beiden ersten Zusammenbrüche kennen.
    * https://www.perlentaucher.de/buch/lothar-baier/keine-zeit.html

    • Es wird nicht einmal mehr diese „Filmschnipsel“ geben, Geschichtsumschreibung macht es möglich; schon Stalin vergriff sich mit der Schere an Pressefotos…
      Was ausgeblendet wird, das hat es nie gegeben.

    • Guter Kommentar!
      Ich vertraue immer noch den Prophezeiungen, dass Deutschland zwar zerfällt (und andere Länder), aber letztendlich nach 20-25 Jahren, sich alles wieder stabilisieren wird.
      Bevor es ganz schlimm wird, sollte man versuchen das Land zu verlassen.
      Wer hier Eigentum hat, muss vorher alles verkaufen.

  19. Man kann sich seine Bunte und Heile Welt in Talkshows oder in den Parteien immer schön zurecht malen und hinstellen…zum Schluss wird immer die Realtiät zeigen, ob diese Welt = Weg der richtige war oder nicht….
    Der Weg, denn die Deutsche Regierung mit iherer zurückhaltenden Merkel Kanzlerin geht ist für mich ein Weg, denn ich nicht gut finde…dieser Weg bringt unserer Deutschen Gesellschaft mehr Gewalt, mehr Mangel und Armut….darum kann ich diesen politischen Weg auch nicht mehr mit wählen. Die Suche nach Alternativen war für mich dann der nächste Folgerichtige Schritt und hier ist mir eben das Parteiprogramm der AfD ins Auge gesprungen…diese Punkte und auch Vorstellungen, wie man sich die Deutsche Gesellschaft in Zukunft vorstellt…hat mich überzeugt, diesen Politik-Programmweg mit meiner Wahlstimme zu unterstützen. Ich meine…in einer Demokratie sollte jeder so rational ausgestattet sein, dass er sich auf die niedergeschriebenen Worte (Programm) sicht sützt und nicht auf die emotionale Ebene von Redestilen oder das Auftreten von einzelnen Minderheiten (Personen) in einer Partei…Solange die Führungsspitze das Parteiprogramm vertritt und dahinter steht, kann es in einer Partei…ja muss es schon fast in einer Partei lebhaft zugehen…um auch alle Strömungen der Gesellschaft zu erfassen…also lasst den Höcke – Höcke sein…es kommt darauf an, dass die Parteispitze die Strömungen im Griff hat und zwischen den verschiedenen Strömungen vermitteln kann…Somit sollte Frauke Petry mehr die Vermittlerinrolle einnehmen als die Spalterrolle.
    Langt schon, wenn die Medien und Politiker außerhalb der AfD die AfD zu spalten versuchen.
    Es langt schon, dass die Talkshow mit ihrer einseitigen Darstellung die Gesellschaft spaltet. Es langt schon, wenn die Kanzlerin Merkel mit ihrer Willkür und Zurückhaltung der Rechtsanwendung die Deutsche Gesellschaft spaltet und ins Chaos stürzt.

  20. Das ist mal eine Beitrag, der mir wirklich sehr gut gefällt, in seiner Sachlichkeit und Neutralität. Das Buch von H. Zorn ist sicherlich auch lesenswert. Dankeschön.

  21. Irgenwie ist mir das zu „verkopft.

    Die „Tragödie … der Talkshow“ sehe ich auch.

    Für die Tragödie sehe ich als Gründe eher:

    1. Für die hohen Zwangsgebühren (GEZ) muss etwas geboten werden. Es müssen die hohen Kosten für die aufgeblasenen TV-Anstalten gerechtfertigt werden.
    2. Die Moderatoren sind alle erkennbar aus dem politisch linken, „richtigen“ Lager und geben sich auch gar keine Mühe dies zu verbergen. Sie sind parteiisch.
    3. Es geht oftmals erkennbar um die Hatz auf die „falsche“ Meinung.
    4. Teilnehmer lassen einfache zivilisatorische Regeln vermissen. Zum Beispiel „ausreden lassen“ oder einigermaßen respektvoll miteinander umgehen.

    Meine Lösungsansätze dazu:

    1. GEZ-Gebühren abschaffen.
    2. Frau Will, Frau Maischberger, Frau Ilnner durch andere Moderatoren ersetzen.
    3. Pöbeleien und Hatz im Sinne von „alle gegen einen“ konsequent unterbinden.
    4. Leute, wie die Herren Stegner oder J. Augstein nicht mehr einladen.

    • Ich denke relevant sind eigentlich nur Ihre Punkte 2 und 3.

      • O.k.

        Aber ich denke, diese hohen GEZ-Gebühren stören schon auch viele Millionen Zahler, die diese Gebühr zwangsweise entrichten müssen.
        Warum sollten sie nicht wieder abgeschafft werden können?

        Und warum sollte es nicht möglich sein Leute, wie Stegner oder Augstein nicht mehr einzuladen?
        Da gibt es doch viele Personen, die mindestens so qualifiziert sind, sich ordentlich benehmen und bisher nicht eingeladen werden.

  22. „Vier, fünf oder sechs Diskussionsteilnehmer werden gleich zu Beginn einer konkreten Position zugeordnet.“

    Noahm Chomsky erklärte schon, wie man „Meinungsfreiheit“ suggeriert:

    Zuallererst definiert man strikt die ‚roten Linien‘, die verbotenen Zonen der Diskussion, die NoGo Areas.
    Danach sorgt man für eine äußerst lebhafte Diskussion innerhalb des erlaubten Bereiches von Meinung. Es bleibt natürlich wirkungslos, weil die Argumentationen ja im allseits bekannten Bereich keine neuen Impulse, Perspektiven usw. einbringen können, mithin auch keine Änderung bewirken. Die Zuschauer jedoch können sich emotional abarbeiten („Empörungsmanagement“, siehe Mausfeld, „Warum schweigen die Lämmer?“) und haben das Gefühl, was „getan“ zu haben, bzw. es hätte sich was „getan“. Dieses Schauspiel wird dann regelmäßig für die relevanten Zielgruppen wiederholt, und so werden alle Impulse, Veränderung bewirken zu wollen, kanalisiert, die Empörung fließt ab, die Leute sind müde und gehen ins Bett, der Alltag kann wieder das Regiment übernehmen.

    Und weshalb funktioniert das?
    Weil Millionen nichts anderes zu tun haben, als sich abends das halbschlaffe Gehirn von gelenkten Medien vollpumpen zu lassen, und zu glauben sie werden „unterhalten“ oder „informiert“, diese Id*oten. Sie werden gelenkt, thats all!

    -> Andreas von Bülow: „Kanzler Kohl & Schröder: Wir regieren die Republik mit dem Fernsehen und der Bild-Zeitung.“

    • Naja, die öffentliche Meinung ist die größte Macht. Deshalb muß sie natürlich gelenkt werden, sonst ist die Scharade von „Demokratie“ kaputt, die die Leute so schön ruhig hält. Siehe dazu auch Daniele Ganser, Thema „Deutungshoheit“.

      • Die Vorarbeit leistet die kulturmarxistische Erziehung / Sozialisation, betrieben durch rotgrüne Ministerien.

    • Bei den vielen Arbeitnehmer*innen mit mehreren Jobs, wirken mehrere
      Kräfte:
      Die gewollt hohen Mieten.
      Die Lebenshaltungskosten.
      Doppelverdiener, die ihre Kinder in Kita-u. Schule indoktrinert bekommen.
      Mit einem Gehalt geht doch heute nichts mehr..
      Und die Illners und Co. die ja als „Schnitzlers Erben“ die Propaganda frei
      Haus liefern.
      Und bei vielen „Wessies“ fehlt die Fähigkeit zwischen den Zeilen zu lesen,
      hören und zu sehen.

      • Genau.
        Und die Ostdeutschen sind kritischer.

  23. Es ist doch schon seltsam, das seit über 10 Jahren in allen relevanten Medien über die Talkshow vom Vortag berichtet wird. Als wäre das ein Großereignis gewesen und der Leser eine Sensation verpasst hat. Das Land hat 80 Millionen Einwohner, davon schauen 0,8- 4,5 Millionen eine dieser sinnentleerten Laberrunden. Also 1 bis 4,5 Prozent der Bevölkerung. 95 Prozent der Bevölkerung interessiert diese Selbstbeweihräucherung also nicht im geringsten. Denn sie wissen was die Essenz all dieser Talkshows am Ende des Tages ist: Bullshit!
    Die letzte Talkshow, die ich gesehen habe, war mit dieser Christiansen. Deren hemmungslos zur Schau gestellte Unwissenheit, gepaart mit völliger Überheblichkeit, hat einem die Gewissheit gegeben, das dort nur Wiederkäuer am Werk sind. Was bis heute immer und immer wieder bewiesen wird.

    • 10 bis 12 Millionen sehen die 4 Talkshows wöchentlich, eine Medienmacht, ob es uns gefällt oder nicht.

      • „10 bis 12 Millionen sehen die 4 Talkshows wöchentlich, eine Medienmacht, ob es uns gefällt oder nicht.“

        Aus dem Text: „Ungefähr zehn bis zwölf Millionen Zuschauer schalten zusammengenommen pro Woche ein, wenn die Formate im Programm laufen.“

        12 Mio zusammengezählt aus 4 Sendungen. Das macht 3 Mio pro Sendung. Ich gehe davon aus, dass das immer die gleichen Zuschauer sind, denn wer sich die eine Sendung nicht anschauen möchte, tut sich eine der drei anderen auch nicht an. Schließlich ist da eine wie die andere – Qualität à la Loriot sozusagen.

      • Das stimmt. Doch allzuviel „ermahnender pädagogischer Input“ bewirkt bei noch unverblümt reagierenden Lebewesen (Kindern) wenn die Überdosis erreicht ist irgendwann das Gegenteil des von den Belehrenden Erwünschten. Insofern sollten wir auch bei den Erwachsenen die Hoffnung nicht aufgeben.

      • Mag sein.
        Erfahrungen aus meinem Bekanntenkreis zeigen, dass früher oder später für viele Konsumenten der Punkt erreicht ist, an dem die manipulative Absicht erkannt wird.

    • Weshalb Selbstbeweihräucherung?
      Es ist letztlich Unterhaltung (mit unterschwelliger Meinungsbildung).

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