Ein Leitartikel im Spiegel, das hatte mal Gewicht. Und auch wenn man inhaltlich mit der linkslastigen Tendenz schon in der Vergangenheit so seine Probleme haben konnte, bestand wenig Zweifel über die Notwendigkeit solcher Meinungen für eine pluralistische Gesellschaft. Aber wie steht es darum, wenn Leitartikel de facto die Abschaffung des Meinungspluralismus fordern?
So geschehen dieser Tage, als der Spiegel eifrig Applaus spendete für die Abschaltung von X in Brasilien sowie für die Verhaftung des Telegram-Gründers Pawel Durow in Frankreich. Die vorgetragenen Argumente dafür haben mittlerweile allesamt einen Bart: X tue nicht genug zur Bekämpfung von Hassrede und Desinformation, Telegram ermögliche Kindesmissbrauch, und so weiter, und so fort.
Wer aber journalistische Integrität beanspruchen möchte, der sollte nicht auf einem Auge blind sein. Die Tatsache, dass Mark Zuckerberg vor allem auf seiner Plattform Instagram ein massives Problem mit dem „Grooming“, also der gezielten Kontaktaufnahme Erwachsener mit Minderjährigen in Missbrauchsabsicht, hat, wird vom Spiegel nie thematisiert, hatte sich Zuckerberg in der Vergangenheit doch als williger Vollstrecker progressiver Zensur gezeigt.
Auch Gedächtnislücken stehen einem Journalisten nicht gut zu Gesicht, denn während der Spiegel Telegram noch 2021, zur Zeit der Proteste in Weißrussland, als wichtiges Mittel der Zivilgesellschaft zur unabhängigen Vernetzung pries, so geht es Durow 2024 laut Spiegel nur um die „schnöden Geschäftsinteressen“ eine Tech-Milliardärs, der glaubte, über dem Gesetz zu stehen.
Einschränkungen der Meinungsfreiheit durch den Digital Services Act (DSA) werden vom Spiegel nicht abgewogen, sondern beklatscht, die Richter in Brasilien und Frankreich für ihre „neue Entschlossenheit“ gelobt.
Massiver Rückgang der Auflage
So groß die Nähe des Spiegel zum zensurfreudigen Staat auch ist, sie vermag das seit Jahren laufende Rückzugsgefecht des ehemaligen „Sturmgeschützes der Demokratie“ nicht zu kaschieren. Den Relotius-Skandal 2018 versuchte man zwar noch im Spiegel-eigenen Jargon als Einzelfall abzuspielen, doch bereits damals zeigte sich, dass im Zeitalter des Haltungsjournalismus das Stricken von Narrativen schon längst das Zepter von der gründlichen Recherche übernommen hat.
Das Problem ist dabei allerdings, dass man sich auf dieser schiefen Bahn in einer permanenten Stromverschnellung befindet. Wenn es nur gilt, die Realität schönstmöglich umzudeuten, begibt man sich in Konkurrenz mit neuen Formen der Meinungsbildung, im Vergleich zu denen ein Konstrukt wie der Spiegel veraltet und plump erscheint. Wer benötigt noch eine erfundene Spiegel-Reportage, wenn man das Ganze auf sozialen Netzwerken in wesentlich kompakterer und schnellerer Form konsumieren kann?
Das schlägt sich, wie bei fast allen etablierten Medien, mittlerweile auch deutlich in den Auflagen nieder. Im Vergleich zum Höchststand im Jahr 1991, als die Auflage 1,2 Millionen Exemplare betrug, ist man mit knapp 674.000 mittlerweile auf fast die Hälfte gesunken. Im ersten Quartal des Jahres lag man im Einzelverkauf erstmals unter 100.000 abgesetzten Magazinen pro Ausgabe. Das allein mag, angesichts von Digitalisierung, noch nicht so verwunderlich sein, aber da auch die Digitalabos langsamer als geplant wachsen, hat sich der Gewinn seit 2021 mehr als halbiert. Das Magazin Kress berichtet, dass allein in der zweiten Juliwoche nur 48 neue Abos abgeschlossen wurden, während die Zielsetzung zwischen 3000 und 4000 Neuabonemments pro Monat liegt. Auch die digitale Vermarktung vermeldet einen Rückgang von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
All das lässt beim Spiegel zwangsläufig die Alarmglocken läuten, intern ist von einer Strategielosigkeit der Führung die Rede, man vermisse darüber hinaus jene Enthüllungen, die zur „DNA des Spiegel“ gehören. Das ist aber kein Novum. Bereits 2023 nahm Chefredakteur Steffen Klusmann nach einem Konflikt mit der Geschäftsführung den Hut, Nachfolger Dirk Kurbjuweit liegt sich bereits vom ersten Tag an mit seiner ambitionierten Stellvertreterin Melanie Amann in den Haaren.
Reform bedeutet: Alte Meinungen von jungen Gesichtern vortragen lassen
Kurbjuweit selbst, der für seinen „gelegentlich orientierungslosen“ Führungsstil in der Kritik steht, möchte vor allem ein jüngeres Publikum für den Spiegel gewinnen, denn da hapert es. Dabei kämpft er mit ähnlichen Problemen wie eine andere althergebrachte Institution der deutschen Nachkriegsära, die SPD. Denn es sind vor allem Ältere, die den Spiegel nach wie vor religiös konsumieren, die Jugend sucht links nach radikaleren, moderneren Quellen, oder verortet sich – wie Wähleranalysen immer wieder belegen – deutlich rechts vom Spiegel.
Der Lösungsansatz von Kurbjuweit ist dabei vor allem formaler Natur: Unter der Dachmarke „Neo“ sollen junge Redakteurinnen junge Leser für die Spiegel-Sache gewinnen. Gleicher Inhalt, etwas andere Aufmachung. Und auch bei den zu befragenden Experten geht der Mut zur Innovation aus, denn das Hauptproblem des oft im Spiegel abgebildeten Politologen Herfried Münkler ist nicht seine Position, sondern sein Alter. So kommt die Kritik nicht weiter, als die gleiche Meinung nur mit einem jungen (idealerweise weiblichen) Gesicht zu fordern. Auch das ist eine Form von Arroganz gegenüber einer jüngeren Zielgruppe, der man keine eigene Weltsicht zusteht als jene des alternden Leitmediums.
Damit wird sich aber beim Spiegel keine Trendwende hinlegen lassen. Wild um sich schlagend bleibt nur die ideologische Flucht nach vorne. Woche für Woche hangelt man sich verzweifelt von einem provokanten Cover zum nächsten, wobei wechselweise die Klimaapokalypse oder der Weltuntergang von rechts heraufbeschworen werden. Selbst das Magazin Journalist wagte beim Interview mit Kurbjuweit unlängst mehrmals nachzuhaken, ob die disproportionale Gewichtung der Klimathematik im Spiegel nicht Leser vergraule, oder ob man sich beim Spiegel, angesichts der schier unendlichen Gestaltungsmöglichkeiten in der Covergestaltung, nicht wieder eine Trump-Präsidentschaft wünschen müsse.
Doch eine kritische Hinterfragung der eigenen Position kommt natürlich nicht in Frage. Dogmen dürfen beim Spiegel nicht hinterfragt werden, sodass naturwüchsig auch keine tragfähigen Lösungen am Horizont erscheinen. Nur lauter, schriller, dem Progressivismus nach dem Maul reden, lautet die Devise. 1962 legte sich der Spiegel im Rahmen der gleichnamigen Affäre erfolgreich mit dem Staat selbst an und stärkte damit die Pressefreiheit. 62 Jahre später hat sich der Spiegel in das genaue Gegenteil verkehrt und ist zum undifferenzierten Sprachrohr des progressiven Meinungsapparats geworden.
Wenn die Geschäftsführung des Spiegel den einst so prägenden Enthüllungsjournalismus vermisst, dann wird sie diesen nicht ohne eine ideologische Aufweichung der Redaktion zurückgewinnen. Denn es gäbe genügend Skandale aufzuarbeiten, nur liegt dieser Stapel auf der linken Seite des Schreibtisches, die geflissentlich ignoriert wird. Wer stattdessen glaubt, die Leserschaft warte noch immer auf die Vermittlung korrekter Haltung und eines gesellschaftlichen Zerrbilds – in welch jugendlicher Form auch immer –, sollte sich anschnallen, denn die Talfahrt des einst so prestigeträchtigen Mediums wird sich unvermindert fortsetzen.
Mit dem Blick auf internationale Medien, sonst auch voll der Kritik an Elon Musk, zeigt sich sehr deutlich, auf welchem Holzweg der Spiegel sich befindet:
Tja, ein Geschütz mit Ladehemmung. Ein Rohrkrepierer. Mal sehen, wann es den ganzen Laden wegbläst. Dank der Brisanz der eigenen Ladung.
Das, was Sie hier im großen Umfang beschreiben, passierte mir auch in den Kommentarspalten. Nachdem ich ursprünglich im Tagesspiegel mit Andersdenkenden in Kontakt treten wollte, bin ich nach dortiger zunehmender Zensur meiner Beiträge zum Spiegel gewechselt. Nach gewisser Zeit erlebte ich ein ähnliches Verhalten. Unliebsame Beiträge wurden nicht veröffentlicht. Manchmal reklamierte ich und wurde dann mit dem Hinweis auf viele Kommentare sehr verspätet veröffentlicht. Anscheinend hatte ich keine Hassrede getätigt, vielleicht nur eine Rede, die sie hassten. Auch beim Focus das gleiche Bild. Seitdem bleibe ich eben in meiner Blase und muss mich nicht mehr ärgern. Schade um dadurch nicht stattgefundene Diskussionen.
Nun, zum Glück gibt es Tichy und die Achse, die heute übrigens ihren 20. Geburtstag feiert.
Nicht erwähnt wurde folgendes: Der SPIEGEL gehört zu über 50 % der Mitarbeiter KG. Jakob Augstein sagte dazu [2008]: „Für mich haben die Mitarbeiter ein größeres Gewicht als Gruner + Jahr. Die KG gibt die Richtung für das Haus vor, Gruner ist die Kontrollinstanz, die Erben sind die Berater.“ (Quelle: bitte googeln.)
Damit bestimmen nicht mehr ein genialer Chefredakteur mit hochkarätiger Chefredaktion, sondern Mittelmaß und Vorurteile der Mitarbeiter Richtung und Chefpersonal des SPIEGELS. Der langsame, aber unaufhaltsame Abstieg ist das Ergebnis. Von mir: kein Bedauern.
Die Erkennisse des Spiegel-Chefs sind schon recht interessant:
„Weil man sich dank Google heutzutage weniger merken muss, gäbe es bei jungen Leuten zwar Wissenslücken, die journalistisch gefüllt werden wollen, ohne viel vorauszusetzen. Aber diese Menschen wollen nicht belehrt, sondern auf ihren Lebenswegen unterstützt werden.“
Nur sagt er nicht, wie er das mit jungen Leuten schaffen will, die ja mangels gelernt haben (es geht ja nicht ums merken allein) Wissenslücken haben.
Genau dieses Elend ist den Medien doch überall anzumerken.
Was dem Spiegel noch über drei oder vier Jahre helfen könnte wäre eine deutliche Erhöhung des Schriftgrads für seine alten, halbblinden Leser.
Im Supermarkt meiner Wahl in Wittenberg, liegen Spiegel, Focus und wie die Westpostillen noch alle heissen, wie Blei im Zeitungsregal, welches gerade in diesen Tagen wieder verkleinert wurde.
Bestenfalls finden sich mal ein paar von diesen bunten Klatsch-und Tratschblättern in den Einkaufswagen, vorzugsweise von älteren Kundinnen
Keiner von den Arbeitern, Monteuren oder sonstigen Berufstätigen, die im dortigen Schnellrestaurant ihre Mittagspause machen, hat mehr eine BILD-Zeitung in der Hand.
Bis vor einigen Jahren, war dieses Käseblatt Bestandteil des Mittsgsessens wie das Schnitzel auf dem Teller.
Das ist ein hervorragender Vorschlag. Hätte den Vorteil, daß das Volumen des Heftes wieder kräftiger werden würde und somit den Nimbus der vermeintlichen Wichtigkeit zurückholen könnte. Problem dabei: Höhere Produktionskosten bei gleichbleibend dünnem Inhalt. Interessant bei STERN und SPIEGEL: Waren früher teure Uhren, Alkoholika, Autos etc. auf den Rücktiteln, habe ich schon Anzeigen von Studiosus dort gesehen. Wenn man weiß, was die Rücktitel einsmals gekostet haben, kann man sich kaum vorstellen, daß sich Studiosus einen Anzeige zu solche einem Tarif geleistet hat. Eher ist davon auszugehen, daß die einen Superdiscount bekommen haben. Das wird alles aber nicht helfen, das Blatt auf Dauer zu retten. Wenn der Umfang irgendwann auf den der „Bäckerblume“ geschrumpft ist, war’s das dann.
Anlässlich der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines hatte ich mir in Reminiszenz an den Investigativ-Journalismus nach zuletzt 25 jähriger Abstinenz die reißerisch aufgemachte Spiegel-Ausgabe für über 10 € an einem Bahnhof im Ausland gekauft. Ich war wirklich gespannt, was der Spiegel darüber wohl zu enthüllen hätte.
Nachdem ich den Artikel gelesen hatte, war diese Frage beantwortet: Nichts, hatte »Der Spiegel« zu enthüllen, der Artikel spiegelte (sic!) nur alle möglichen Spekulationen darüber wider, wer den Anschlag verübt haben könnte. Null Hinweise, null Investigation.
Mal sehen, wie das Heft sich entwickelt haben wird, wenn ich in 25 Jahren wieder eine Ausgabe des Spiegels zu lesen versuche. Ich bin jetzt schon gespannt! Hoffe nur, die Redaktion hält noch so lange durch.
Vermutlich nur, wenn Gates seine jährlichen Überweisungen verdoppelt.
Ich wundere mich, daß der Spiegel immer noch eine Auflage von ca. 600.000 hat. Der Hinweis im Artikel, daß es sich vor allem um ältere Leser handelt, die noch gegen Brokdorf und gegen Gorleben demonstriert haben, beruhigt mich ein wenig. Es paßt zur Alters-Struktur der SPD-Wähler:
Ü 65: > 50%
U30: < 15%
Regional natürlich unterschiedlich.
Schlimmer ist für mich die ZEIT, die früher ein echter Gegenpart zur BLÖD für Akademiker ( = Spiegel) war und heute den Spiegel links zu überholen versucht.
Auch die ZEIT hat noch 600.000 Abonnenten.
Sind die Spiegel- und Zeit-Leser etwa der Typus des links-naiv-grünen Bildungs-Spießbürgers bzw. des naiv-grünen degenerierten Stadt-Adels???
Es gibt hierzu sicherlich irgendwo eine detaillierte Statistik zu den Verkäufen und Abo´s. Eine sicherlich nicht geringe Anzahl wird auf gewerbliche Abonnenten zurückzuführen sein. Ärzte, Kanzleien, alle möglichen Gewerbetreibenden mit Warteräumen die es zu füllen gibt. Spiegel ist aus Tadition immer mit dabei. Das alles bundesweit zusammengezählt, kommt auf eine beachtliche Zahl.
Den Ärzten ist zu empfehlen, in ihren Wartezimmern freies WLAN statt SPIEGEL& Co. anzubieten. Ist wesentlich günstiger und auch in den höheren Alterskohorten ist das Smartphone inzwischen recht häufig anzutreffen.
Der Spiegel ist dem Untergang geweiht. Er hat es nicht anders verdient…
Die Relotiuspresse, auch Spiegel genannt , brauch kein normal denkender Mensch! Vor allem diese Aman ist völlig niveaulos und völlig realitätsfern ! Wieso soll man dir so ein Müll auch noch zahlen , es reichen dir Zwangsgebühren für die ÖRR , mehr Schund muss man echt nicht finanzieren
Ich oute mich. Ich hatte den Spiegel von 1986 bis 2005 im Abo. Politisch habe ich mich kaum verändert, früher hatte ich naiverweise mehr Herz, heute mehr Hirn. Seit 10 Jahren zu viel Hirn für den Spiegel.
Der Absturz war vorhersehbar und ist mit diesen Verkaufs und Abo-Verschenkzahlen auch nicht mehr aufzuhalten.
In Hamburg werden in wenigen Jahren wohl jede Menge repräsentative Büroräume frei.
TE liefert heute das, wofür der Spiegel früher mal berühmt war. Stichwort Berlinwahl.
Vielen Dank!
Jahrzehnte waren wir begeisterte und überzeugte Spiegel-Abonnenten. Doch dann drehte es sich. Die Kommentare waren unterirdisch schlecht und es wurde aus dem kritischen Spiegel ein Anal-Feucht-Blatt für die Regierung ( ich will keine Schleichwerbung betreiben). Seit Jahrzehnten ist das Blättchen abbestellt, da nichts mehr „ begeistert“ oder „überzeugt“…
Spiegel, Spiegel, Spiegel,… Ah, DER „Spiegel“, die Hofberichterstatter! Ja, der kann weg, es ist kein junger Augstein in Sicht.
aber die Masse ist blöd.
wobei „blöd“ nicht mit dem Bildungsgrad korreliert – allenfalls invers.
also gemessen an den äußeren, formalen Bildungsgradmerkmalen.
Nicht umsonst nannte man früher den Lügel die „BILD-Zeitung für Akademiker“.
Ach ja der SPIEGEL. Von einem einst intellektuellen Magazin hin zu einem ideologischen Märchenbuch, das Kunden nachweislich für erlogene Artikel bezahlen lässt (z.B. von Relotius). Ein Schmierblatt das in sozialistischer Niedertracht heute selbst Moskaus Prawda der 70er Jahre übertrifft. Aber was will man von einmal Blatt auch erwarten, dessen Anteilseigener (ererbt natürlich, der Köbes selbst wäre journalistisch nie über den lächerlichen „Freitag“ hinausgekommen, ein einziger Witz gegen seinen Adoptivvater) einer der schlimmsten Antisemiten Deutschen ist.
Dennoch…..sehr bedauerlich das diese radikalen Lügenbarone immer noch nicht pleite sind. Dabei liegt Augsteins Schund heute doch nicht einmal mehr im Wartezimmer der Zahnärzte aus.
Das „Problem“ hierbei ist, dass „Der Spiegel“ verglichen mit „Stern“ oder „Focus“ sogar noch relativ gut dasteht, was Auflage bzw Leserzahlen angeht, ja sogar wieder (leicht) Leser dazugewinnt, zugegeben nach Jahren der Talfahrt. Das Abkippen in weit linke Fahrwässer zahlt sich – auf niedrigem Niveau angekommen – durchaus aus, Änderung der Blattlinie u. Berichterstattung daher nicht zu erwarten.
Sein wir doch mal ehrlich, der Journalismus hat ein generelles Problem, denn neutrale Berichterstattung ist quasi nicht mehr existent.
Vielmehr liest sich so gut wie jeder Artikel wie ein Kommentar, stets mit der ideologischen Message des Autoren verbunden.
Das ist hier bei tichyseinblick nicht anders als beim Spiegel, SZ, Welt. Zeit oder wie sie alle heißen.
Das ganze nennt sich dann auch gerne Haltungsjournalismus. Aber da es nun mal ist wie es ist, konsumiert man eben bevorzugt diejenigen Medien, die der eigenen Agenda am nächsten stehen.
Wer im „fremden Lager“ querliest verdreht meistens nur noch die Augen…
Hilfreich kann hingegen ein Blick in die ausländische Presse sein. Mit etwas Abstand betrachtet sind deren Erkenntnisse oftmals weniger voreingenommen und somit auch deutlich objektiver.
Im Propagandaapparat kann der Journalist nur überleben, wenn er haltungsorientiert berichtet. Also Augen auf bei der Berufswahl.
Der Flakhelfer der Demagogie ist ein hervorragendes Beispiel dafür wie freiwillige Gleichschaltung funktioniert und wie weit sich Progressive von Fakten, Wahrheit und Ehrlichkeit entfernen, wenn sie nicht von Konservativen eingefangen werden. Und immer daran denken: sie selber halten sich für die Guten und sind nicht bereit, andere Meinungen zu akzeptieren oder sich zu hinterfragen! Exakt so fängt das Böse an…
Das Ende des offenen Diskurses im Spiegel (online) wurde vollzogen, als im November 2023 die Kommentarfunktion eingestellt wurde. Vorher konnten die Artikel-Schreiber noch so sehr die Regierungsmeinung breittreten, die Kommentare nahmen diese Schreibe dann sofort auseinander. Die Kommentare waren so gut, dass in ihnen die eigentliche Information zum Sachverhalt zu finden war. Der Artikel selbst war eig. überflüssig. Aber, wenn man beim Spiegel nur gewollt hätte – die Kommentare enthielten genug Hinweise für bessere Artikel. Diese Zeiten sind vorbei und die Artikel sind noch überflüssiger geworden.
Ich hatte auch den Eindruck, dass die Kommentarfunktion auch deswegen eingestellt wurde. Ähnliches passierte schon 2015 bei T-online, als die ersten kritischen Beiträge bzgl. Merkels Grenzöffnung und der daraus folgenden Masseneinwanderung. Man sperrte dann die Kommentarfunktion zu besagten Artikeln, die die Willkommenskultur feierten. Daraufhin haben die Leute ihre Kritik an der merkelschen Grenzöffnung in Kommentaren zu irgendwelchen Klatschgeschichten geschrieben. Schließlich erfolgte die komplette Einstellung.
Das Nachrichtenmagazin ‚Der Spiegel‘ unterscheidet sich zur Parteizeitung der KPdSU vor allem durch die mediale Rezeption als auch derjeniger der Leser.
Während den Lesern der ‚Prawda‘ deren Regierungsnähe bekannt gewesen sein dürften, hängt wohl eine signifikante Leserschaft des Spiegel der Illusion an, ein annähernd objektives Printmedium zu rezipieren.
Der Moment der Wahrheit könnte parallel zu einer gesellschaftlich wenig erbaulichen Katharsis einhergehen.
Una salus victis nullam sperare salutem.
Etliche Magazine sind zu flach, selbst für/ während einer Reise/ Fahrt mit DB, das ist BUNTE, GALA, SPIEGEL, focus, die ZEIT, ….
Was mir Freude macht: Spotlight Business English, adesso (Italienisch), ecoute (französisch), ecos ( Spanisch ), und natürlich TE !
Die Politik der rot grün nehme ich nur zur Kenntnis, und meine Gedanken behalte ich für mich🙋🤗
Sehr geehrter Herr „U.S.“, danke für Ihre Replik.
Sie schreiben, Sie würden Ihre Gedanken für sich behalten.
Es mag Sie ähnlich überraschen, wie den derzeitigen Inhaber des Amtes, der laut Grundgesetz den von einer kleinen aber wirkungsvollen Clique vertriebenen Kaiser ersetzt, und erst kürzlich mit salbungsvollen Worten den 75. Jahrestags jenes Gesetzestextes feierte, doch ohne Meinungsfreiheit gibt es keine Demokratie.
Hochachtungsvoll
Was nutzt ein Sturmgeschütz, wenn es so kläglich beschaffen ist, dass man damit nicht einmal mehr ein Scheunentor treffen kann. Das marode Sturmgeschütz der Demokratieabschaffung kann weg.
Von „Hofschranzen“ die ihre Seele an die Politik verkauft haben, ist nichts anderes zu erwarten als die Hofberichterstattung! „Die Mainstream – Medien lenken und die Politik macht die Bürger arm.“
Die intelligenten Menschen weichen auf alternative Medien, wie Tichys Einblick aus.
Erlauben Sie mir ausnahmsweise ein wenig OT
(… oder gehört das nicht doch zusammen …):
Wieso lese ich nirgendwo aktuelle Wahlumfragen (also nach den anderen beiden LTW) für Brandenburg?
Vorher gab es gefühlt täglich 3-4, mit besonderem Stolz darauf, dass in Sachsen die CDU vorne liegt!
Seit Solingen habe wir jeden Tag Messerangriffe, Morde, Todesraser, Verletzte, Tote, Schießereien usw. Da werden die Umfragen für Grün und SPD vermutlich so schlecht sein, dass man erst gar keine Umfrage erstellt. Es könnte ja Wähler in Brandenburg verunsichern.
Aber in ein, zwei Wochen geht es dann wieder los – mit dem Kampf gegen Rechts, nicht gegen Kriminalität.