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„Unternehmen Barbarossa“

Vor 80 Jahren begann „Operation Barbarossa“ – Angriff auf die UdSSR

20.06.2021

| Lesedauer: 7 Minuten
Der Historiker Christian Hardinghaus hat sich der Aufgabe verschrieben, Zeitzeugen von Kriegsschauplätzen zu befragen. Ein Gespräch aus Anlass der 80. Wiederkehr des Beginns der "Operation Barbarossa".

Die Militärgeschichte wird in der deutschen Medienlandschaft stiefmütterlich behandelt. Das umfasst die Ereignisgeschichte genauso wie bedeutende Felder der Technikgeschichte und der Alltagsgeschichte des Krieges. Während deutsche Historiker in der Analyse von politischer Geschichte stark sind, die sich vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zugetragen hat, und in der Aufarbeitung von Holocaust und anderen Naziverbrechen, hapert es mit der Aufarbeitung des Alltags an der Front.

Das ist zu bedauern, weil wir die Möglichkeit gehabt hätten, aus erster Hand Millionen von Soldaten über ihre Erfahrungen zu befragen. Zeitzeugen von Schlachten und Kriegsschauplätzen wurden viel zu selten eingebunden in die Vermittlung des Krieges. Historiker anderer Nationen referieren über Militärgeschichte – einschließlich der deutschen – aus dem Effeff.

In anderen Ländern gelingt etwas, was hierzulande immer noch als höchst problematisch angesehen wird: die Unterscheidung zwischen Soldaten und Verbrechern. In Deutschland schämen wir uns oder haben Angst, Teile der Geschichte anzusprechen, weil wir gewohnt sind, alles sofort in Schuld oder Unschuld einzusortieren. Das hemmt auch alle Bestrebungen, eine gemeinsame europäische Erinnerungskultur aufzubauen. Der Historiker Christian Hardinghaus versucht, diese Lücke zu füllen, und hat Soldateninterviews geführt.

Tichys Einblick: Nun jährt sich am 22. Juni 2021 zum 80. Mal der Überfall Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion. Am 22. Juni 1941 startete das „Unternehmen Barbarossa“. Warum wurde dieser Name gewählt?

Christian Hardinghaus: Ab Januar 1941 tauchte der Deckname „Fall Barbarossa“ in Wehrmachtsakten auf. Barbarossa, zu Deutsch „Rotbart“, ist der italienische Spitzname für Friedrich I., der von 1155 bis 1190 als Kaiser das römisch-deutsche Reich regierte. Zwar werden immer wieder Spekulationen darüber angestellt, wer sich den Namen für die Operation ausgedacht hat, aber eine schlüssige Herleitung liegt bis heute nicht vor. Das ist nachvollziehbar, denn der einzige Sinn von Decknamen ist es schließlich, den Gegner zu verwirren. Ähnlich war es mit Bezeichnungen wie „Fall Weiß“ für den Angriff auf Polen, „Fall Rot“ für den auf Frankreich, „Weserübung“ für die Besetzung Norwegens oder „Sonnenblume“ für die Verlegung deutscher Truppen nach Nordafrika.

Am 24. August 1939 war es, noch vor dem Überfall auf Polen, zum „Hitler-Stalin-Pakt“ gekommen, dem Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und der Sowjetunion. Dennoch hatte Hitler ab 1940 den Überfall auf die Sowjetunion vorzubereiten begonnen. Am 22. Juni 1941 stand ein Ostheer mit drei Millionen Soldaten dafür parat. Konnte Stalin überrascht sein?

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Die meisten dieser Soldaten hatten bis zum Schluss gehofft, sie seien Teil eines Einschüchterungs- oder Täuschungsmanövers. Der Hitler-Stalin-Pakt passte ja gar nicht zu dem Angriff, obwohl die Welt bereits von Hitler völlig überrascht worden war. Und es gibt Berichte von kampfbereiten deutschen Soldaten, die sich, schon in Lauerstellung zum Angriff, noch darüber wunderten, dass an den Grenzen friedlich gehandelt wurde. Volle russische Getreidegüterzüge passierten, wie zwischen Hitler und Stalin ausgehandelt, unbehelligt die Grenzen zwischen sowjetischem und deutsch besetztem Gebiet.

Die meisten Historiker gehen heute davon aus, dass sich Stalin tatsächlich überrumpeln ließ. Er ignorierte nachweislich sämtliche Warnungen von Geheimdiensten, die über den Angriff – sogar in Details – informiert waren. Warum er das tat, ist nicht ganz klar. Dass er selbst den Krieg zu diesem Zeitpunkt wollte und absichtlich alles so geschehen ließ, ist unwahrscheinlich. Stalin wusste allerdings, dass es auf lange Sicht eine kriegerische Auseinandersetzung mit Deutschland geben würde, seine Rote Armee war im September 1941 aber nicht schlagkräftig genug. Wahrscheinlich ist, dass Stalin Hitler völlig falsch einschätzte. Er hatte den deutschen Diktator wohl nicht für verrückt genug gehalten, einen Zweifrontenkrieg zu riskieren, und hatte sich möglicherweise als wichtigen Rückhalt für Hitlers Pläne, das „kapitalistische“ England zu besiegen, betrachtet. Erst am 3. Juli rief Stalin sein Land zum „Großen Vaterländischen Krieg“ auf.

Wie rechtfertigte Hitler diesen Schritt vor der deutschen Bevölkerung?

Hitler hatte öffentlich erklärt, dass die Sowjetunion alle Vereinbarungen des Grenz- und Freundschaftsvertrags massiv gebrochen und Deutschland verraten habe. Das Deutsche Reich sei demnach zu einem Präventivschlag gezwungen, da sonst ein Angriff der Sowjetunion unmittelbar bevorstünde. Das wurde auch den kämpfenden Soldaten über den Generalstab eingeimpft. So lässt sich der so häufig über die Feldpost geäußerte Satz „In der Fremde schützen wir unsere Heimat“ erklären. Heute wissen wir, dass Hitlers Ziele von Anfang darin lagen, „Lebensraum im Osten“ zu erobern und dafür die Völker der Sowjetunion zu versklaven. Die Mordtaten der hinter der Wehrmacht operierenden Einsatzgruppen des SD und der SIPO kennend, sprechen wir heute richtigerweise von einem Vernichtungsfeldzug, wenn wir den gesamten Krieg in der Sowjetunion bewerten.

Sie haben für Ihr Buch „Die verdammte Generation“ mit Soldaten gesprochen, die diesen Angriff miterlebten. Wie haben die sich an den 22. Juni 1941 erinnert? Euphorisiert? Besorgt?

Auf die anfängliche Überraschung folgten Blitzkriege, wie man sie schon aus den Feldzügen gegen Frankreich oder Polen kannte. Die Rote Armee schien kaum eine Chance zu haben. Aus diesen unfassbar schnellen Erfolgen entwickelte sich unter den einfachen Soldaten eine Zuversicht, auch diesen Krieg schnell für sich entscheiden zu können. Dazu kam die Indoktrination, der russische Mensch sei minderwertig.

Als im Herbst 1941 der Vormarsch ins Stocken geriet und dann im Dezember vor Moskau völlig zum Erliegen kam, änderte sich die Einstellung innerhalb der Wehrmacht. Man bemerkte, dass sowjetische Soldaten zäh, tapfer und clever kämpften, und erkannte darin einen Widerspruch zur NS-Propaganda. Bis Ende 1941 waren schon etwa 300.000 deutsche Soldaten gefallen. In die Trauer um die gefallenen Kameraden mischte sich bei einigen Soldaten zunehmend Mitleid mit den Soldaten der Roten Armee, die von der eigenen Armeeführung wie Kanonenfutter verheizt wurden. Aber es nutzte nichts, wer in die Schusslinie geriet, wurde erschossen.

Diese Berichte der Zeitzeugen sind sehr beeindruckend. Für sie wurde das Töten zur Routine. Über Stunden und Tage mussten sie mit Maschinengewehren oder Artillerie in Trauben von Feindsoldaten feuern, die, wenn sie zurückwichen, nicht selten von den eigenen Kommissaren von hinten erschossen wurden. Hinterlassen wurden Felder, die übersät waren mit Toten. In den folgenden Jahren, während der Krieg auch über deutschen Städten ausgetragen wurde, gesellte sich zu der Barbarei auf Russlands Feldern die Sorge um die Angehörigen zu Hause. Werde ich sie wiedersehen? Vor wem muss ich sie schützen?

Eines der grausamsten Schicksale musste Leningrad, das frühere und heutige St. Petersburg, während der endlos langen Belagerung vom 8. September 1941 bis 27. Januar 1944 erfahren. Die Heeresgruppe Nord hätte Leningrad erobern können. Warum wollte Hitler das nicht?

Da, wo die Zivilbevölkerung unverschuldet zwischen die Fronten geriet, zeigte sich der Krieg von seiner schrecklichsten Seite. Die Menschen in Leningrad wurden zum Spielball zweier hässlicher Ideologien: Hakenkreuz und Sowjetstern. Der Krieg hatte sich zu einem erbitterten, persönlichen Machtkampf auch seiner Führer entwickelt. Weder Hitler noch Stalin waren bereit, nur einen Schritt zurückzuweichen.

"DIE VERDAMMTE GENERATION"
Historiker nähert sich den letzten Soldaten des Zweiten Weltkriegs
Leningrad war komplett abgeschnitten. Hitler wollte Ressourcen sparen und sah keinen Grund für einen Angriff, wenn er die Stadt doch auch kampflos haben könnte. Aber Stalin seinerseits sah keinen Grund zur Preisgabe und ließ eine Kapitulation nicht zu. Leningrad ist eines der vielen Beispiele für die völlige Missachtung menschlichen Lebens. Während der 872 Tage andauernden Blockade der Stadt starben mehr als 630.000 Zivilisten an Hunger und Kälte. Von nun an war der weitere Krieg geprägt von gegenseitiger Grausamkeit. Meine Zeitzeugen haben immer wieder auch von beobachteten Kriegsverbrechen auf beiden Seiten berichtet.

Das „Unternehmen Barbarossa“ wird zeitlich datiert vom 22. Juni 1941 bis zum 5. Dezember 1941? Warum diese Eingrenzung?

„Barbarossa“ war im Dezember 1941 nach der Schlacht um Moskau gänzlich gescheitert. Nun mussten neue Strategien entworfen werden, die entsprechend andere Decknamen erhielten, wie das „Unternehmen Blau“ – der erste Teil der deutschen Sommeroffensive, während derer die Wehrmacht strategisch äußerst wichtige Gebiete zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer besetzen konnte. Spätestens mit der Niederlage von Stalingrad und dem Scheitern des „Unternehmens Wintergewitter“ taumelte die Wehrmacht von einem verlorenen Rückzugskampf in den nächsten. Natürlich versah auch die Sowjetarmee ihre Offensiven mit Decknamen. Eine der verheerendsten für die deutsche Wehrmacht war die „Operation Bagration“, während der ab dem 21. Juni 1944 die Stadt Minsk rückerobert wurde und dabei beinahe die gesamte, riesige Heeresgruppe Mitte vernichtet worden wäre. Innerhalb von nur drei Wochen fielen fast 30.000 deutsche Soldaten, über 260.000 gerieten in Gefangenschaft.

Wie ist es zu erklären, dass Hitler sich derart verkalkulierte?

Nicht nur Hitler tat das. Die gesamte deutsche Generalität hatte Land und Gegner zu Beginn völlig unterschätzt. Die Wehrmacht war überhaupt nicht auf einen Abnutzungskrieg, nicht mal auf einen Winter vorbereitet. Man hatte offenbar unterschätzt, dass das riesige russische Hinterland nicht kontrolliert oder besetzt werden konnte. Und man hatte die Kampfkraft der Sowjetarmee völlig falsch eingeschätzt. Letztlich konnte Stalin den Krieg gewinnen, weil er für nahezu unendlichen Nachschub an Kämpfern sorgte, die, ob gut ausgebildet oder gar nicht, sich der Wehrmacht entgegenstellten. So erklären sich auch die wahnsinnigen Todeszahlen des Krieges, vor allem auf sowjetischer Seite.

Der Russland-Feldzug hat in der Sowjetunion etwa 25 Millionen Menschen, darunter sechs Millionen Soldaten, das Leben gekostet. Von den deutschen Soldaten an der Ostfront kamen 3,8 Millionen zu Tode. In Ihrem zweiten großen Zeitzeugenband „Die verratene Generation“ sprechen Sie mit zivilen deutschen Opfern, die nach dem Zusammenbruch der Ostfront ab Mitte Januar 1945 flüchten mussten. Gibt es verlässliche Zahlen darüber, wie viele hierbei ums Leben gekommen sind?

PFLICHTLEKTüRE FüR KINDER, ENKEL UND URENKEL
Hardinghaus widmet sich Frauen am Ende des II. Weltkrieges
Fast sämtliche Opferzahlen des Zweiten Weltkriegs basieren auf Schätzungen. Historiker nehmen gestützt auf Berechnungen des Statistischen Bundesamts und des Roten Kreuzes etwa 2,2 Millionen deutsche Todesopfer durch Flucht und Vertreibung an. Die Soldaten der Roten Armee kannten keine Gnade mit den größtenteils flüchtenden Frauen, Kindern und Greisen. Die Menschen, die sich in letzter Minute in kilometerlangen Trecks über Straßen oder das Eis aufmachten, um in den Westen zu gelangen, wurden aus der Luft beschossen, mit Panzern überrollt oder einfach durch stumpfe Gewalt getötet – wobei Kleinkinder in der Regel verschont blieben. Besonders erschreckend für diese Phase ist jedoch die Vergewaltigung von wahrscheinlich über zwei Millionen deutschen Frauen durch Angehörige der Roten Armee.

Eine unvorstellbare Zahl. Wie konnte es dazu kommen? Gab es Anweisungen von Stalin für diese Verbrechen?

Eine direkte Anweisung oder gar ein Befehl dafür ist uns nicht bekannt. Sicherlich spielte aber die sowjetische Propaganda, die unter der Bezeichnung „Schule des Hasses“ auch zur Rache an deutschen Frauen aufrief, eine Rolle. Oft wird heute im Zusammenhang mit den Vertreibungsverbrechen – wie auch mit den alliierten Bombenangriffen auf Zivilisten – ja kolportiert, dass dies aus Rache geschah. Das ist historisch nicht korrekt. Es gibt Studien darüber, dass an Orten, wo Soldaten der Roten Armee am brutalsten vorgingen, diese zuvor nie eine Erfahrung mit Deutschen gemacht hatten. Diese Männer waren nicht als Soldaten ausgebildet worden, sie wurden als Reserven von Stalin dort rekrutiert, wo die Wehrmacht nie gewesen war, aus Gebieten jenseits des Urals, vor allem aus der Mongolei. Dieses unzivilisierte Verhalten schreckte selbst russische Offiziere ab. Zur Wahrheit gehört auch, dass viele gut ausgebildete russische Panzersoldaten, die als Erste deutsche Ortschaften erreichten, die deutsche Bevölkerung vor der ihr nachrückenden „Soldateska“ warnten. Die ebenso einfache wie grausame Erklärung für diese Taten ist vermutlich jene, dass diese Männer vergewaltigen, brandschatzen und morden durften. Die Führung der Sowjetarmee ließ dies zu Beginn nicht ahnden. Als sie es nach der Kapitulation wieder tat, hörten die Übergriffe bald auf.

Für den Herbst 2021 ist der dritte Band Ihrer „Generationenreihe“ angekündigt, „Die verlorene Generation: Gespräche mit den letzten Kindersoldaten des Zweiten Weltkriegs“ (der ab Ende September auch im TE Shop erhältlich sein wird – Anm. d. Red.). Verraten Sie uns schon ein wenig?

Für das Buch habe ich mit denen gesprochen, die als Hitlers allerletzte Reserve gedacht waren. Das waren 15-jährige Luftwaffenhelfer, minderjährige Soldaten der Wehrmacht und der Waffen-SS sowie Volkssturmjungen und Kämpfer von Hitlerjugend-Verbänden. Nachdem alle 16-Jährigen eingezogen worden waren, bemächtigte sich die Naziführung in den letzten Kriegswochen freiwilliger Hitlerjungen, aus denen eigene Bataillone, Brigaden und Kompanien geformt wurden, die reinen Selbstmordkommandos glichen. 15- und selbst 14-Jährige wurden innerhalb weniger Stunden im Umgang mit Handgranaten und Panzerfäusten geschult und vor sowjetische Panzer gedrängt. Allein in den letzten sechs Wochen des Krieges starben vermutlich über 60.000 dieser jugendlichen Kämpfer. Teilweise wurden die Männer, mit denen ich gesprochen habe, schwer traumatisiert. Besonders beeindruckt hat mich ein Gespräch mit einem damals 16-jährigen Volkssturmjungen, dem kurz nach Kriegsende von der polnischen Polizei untergeschoben wurde, einer Terrororganisation angehört zu haben. Er wurde zum Tode verurteilt und verbrachte zehn Jahre in Gefängnissen, bevor er begnadigt wurde. Er wurde regelmäßig aufs Schlimmste misshandelt. Die Gefängnisse waren voll mit solchen unschuldigen Deutschen. Mir ist wichtig, dass auch diese Männer Gehör finden.


Christian Hardinghaus, Die verdammte Generation. Gespräche mit den letzten Soldaten des Zweiten Weltkriegs. Europa Verlag, 328 Seiten, 20,- €


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66 Kommentare

  1. Es gibt in der Politik immer zwei Ebenen. Die Eine sieht man, sie ist öffentlich und soll gesehen werden. Die Andere ist nicht öffentlich. Auf dieser zweiten Ebene werden die eigentlichen Entscheidungen teilweise jahrelang vorbereitet und durchgesetzt. Das vergisst man in Deutschland gerne, oder hält es für unwichtig.

  2. Wann fanden denn die Gespräche mit den Soldaten statt? Sind das Interviews aus dem Archiv? Meine Verwandten, die als Soldaten im Krieg waren, sind schon lange tot!

  3. Der Krieg gegen Polen war von Planung und Strategie her kein Blitzkrieg, höchstens von der Dauer, der Krieg gegen Frankreich bestenfalls ein halber Blitzkrieg (vgl. Frieser: Blitzkrieg-Legende). Seltsam, dass ein Historiker 2021 den Begriff noch so ungenau verwendet.
    Der Russland-Feldzug war tatsächlich als Blitzkrieg konzipiert, allerdings bleibt die Frage, ob die Wehrmacht mit ihrer mangelhaften Motorisierung, der mässigen Ausstattung mit Panzern (die 1941 noch dazu von Panzerung und Bewaffnung vergleichsweise schwach waren) sowie angesichts der hohen vorherigen Verluste an Flugzeugen bzw. Piloten im Frankreich-Feldzug und in der Luftschlacht um England zur vollständigen Umsetzung dieser Strategie über derartige Distanzen wie in Russland überhaupt in der Lage war. Die oft mit Fuhrwerken ausgestattete Masse der Infanteriedivisionen erlaubte schon von der Beweglichkeit her keine grossräumigen Operationen, was bis Kriegsende auch auf dem Rückzug ein Problem blieb, wie der Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte zeigt.

    Auch erscheint die genannte Zahl von gerade einmal sechs Millionen getöteten Rotarmisten angesichts der Millionen sowjetischer Soldaten, die allein in dt. Gefangenschaft starben und der exorbitanten Verluste in den grossen Schlachten als viel zu gering.

  4. Hier verstrickt sich die offizielle Geschichtsschreibung in Widersprüche, einmal behauptet sie man wollte die Slawen versklaven und gleichzeitig wird behauptet man wollte die Slawen mittels „Hungerplan“ vernichten.

    Sicherlich wollte man die Slawischen Staaten als Marionettenstaaten etablieren. Im Baltikum und der Ukraine hat man die Befreiung aus Stalins Terrorherrschaft gefeiert und begonnen slawische Divisionen zu mobilisieren, u.a. Galizische Nr.1, Estnische Nr. 1, Lettische Legion, RONA und die Russische Befreiungsarmee mit 125.000 russischen Soldaten.
    Die Existenz dieser Verbände rüttelt stark an den o.g. Thesen der offiziellen Geschichtschreibung.

    Was auch nur wenige wissen ist, dass Slawen nach NS-Rassendoktrin und Chefideologe Alfred Rosenberg der arischen Rasse zugeordnet waren.

    • Rosenberg war keine unumstrittene Instanz in der Partei (Göring machte sich lustig über ihn, Goebbels bezeichnete das Werk des „kalten Balten“ als „philosophischen Rülpser“) und die NS-Rassendoktrin kein klares Konstrukt, sondern ein aus Versatzstücken bestehendes Sammelsurium – sonst wären solche Absurditäten wie die Japaner als „Arier des Ostens“ zu bezeichnen, nicht möglich gewesen. Darüber hinaus sind Esten und Letten weder ethnisch noch sprachlich Slawen.

  5. Mein Opa war an der Ostfront. Wo er dann in Kriegsgefangenschaft der Roten Armee landete. Andenauer hat ihn dann Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges nach Hause geholt. Meine Oma hat immer wieder davon erzählt, wie sie ihn dann am Bahnhof mit Tränen in den Augen in Empfang nahm. Als er dann Jahrzehnte später starb, hatte er noch drei russische Maschinengewehrkugeln im Körper.
    Mein Opa war ein ruhiger, freundlicher und zurückhaltender Mann, aber handwerklich sehr begabt. Er hat Modelle von Schlössern, Windmühlen und Zügen aus Holz gebaut, mit denen die Enkel dann gespielt haben. Teils habe ich ihm bei seinen Arbeiten sogar geholfen. Wie man einen Bohrer benutzt, habe ich von ihm gelernt. Er war nie aggressiv und auch keine Kämpfernatur. Die Hosen hatte stets meine Oma an.
    Das übliche Bild des „mordenden und brandschatzenden deutschen Landsers“ an der Ostfront, will so gar nicht zu dem passen, wie ich meinen Opa kennengelernt habe.

  6. Wer sich für die Vorgänge um Barbarossa und dessen Gründe interessiert, dem sei das Buch des jüngsten Generalmajors der NVA, Herrn Dr. Bernd Schwipper empfohlen. Das Buch heißt „Deutschland im Visier Stalins“ und zeigt in bedrückender Weise die systematische Kriegsvorbereitung Stalins für Juli 1941. Die Wehrmacht trat gegen eine insgesamt 4-fach überlegene und den Aufmarsch weitgehend abgeschlossen (Ziel war der 1. Juli 1941) habende Rote Armee an. Bei den Panzern war das Verhältnis 1:7, bei der Artillerie ein Vielfaches. Allein 1 Million Fallschirmjäger standen bereit, mehr als alle anderen Armeen der Erde zusammen hatten. Hitler wollte zweifelsohne die SU überfallen und seine Art der Kriegsführung beweist dies. Dennoch handelte es sich um einen – unbewussten – Präventivschlag, der vermutlich zumindest Westeuropa vor der Bolschewisierung gerettet hat. Denn Stalin plante genau das Gleiche wie Hitler, brauchte allerdings 3 Wochen länger, obwohl er seine Offensivvorbereitungen schon viel eher – nämlich im Frühjahr 1940 – begonnen hatte. Zwischen Stalin und dem Atlantik stand nur noch die Wehrmacht, sonst niemand. Ihm blieb auch innenpolitisch gar nichts anderes übrig, weil er nicht in der Lage gewesen wäre, die 300 Divisionen vor dem Winter wieder nach Hause zu bringen. Die sowjetische Landwirtschaft war in 1941 auf dem Stand von 1916 also dem dritten Kriegsjahr entsprechend geschwächt. 5 Millionen hungernde und frierende bewaffnete Männer unter freiem Himmel im Winter, das konnte sich selbst Stalin nicht leisten. Also musste er darauf setzen, dieses Problem durch die Eroberung mittel- und westeuropäischer Gebiete zu lösen. 150 Millionen Tonnen gefundener entsprechender Karten sprechen dafür. Dank der Offensivaufstellung der Roten Armee (z.B. die Luftflotte viel zu nahe an der Grenze, alle Hindernisse entfernt, alle Brücken entmint, die Militärtransporte stauten sich auf den Bahnhöfen etc.) waren die Anfangserfolge der Wehrmacht überhaupt möglich. Die rote Armee war auf Defensive überhaupt nicht vorbereitet sondern begann den Krieg mit unsinnig gewordenen aber in ihrer Vorbereitung auf ihren Krieg befohlenen Offensivschritten, was ebenfalls die Siege der Wehrmacht förderte.
    Es war wie im Western: Beide haben gezogen aber Hitler war schneller….

    • Ein bewusster Präventivschlag, da Hitler u.a. laut Manstein mit der sowjetischen Bedrohung den Angriff rechtfertigte:

      „Es ist viel darüber gestritten worden, ob der sowjetische Aufmarsch defensiver oder offensiver Natur gewesen sei. Nach der Zahl der in den Westgebieten der Sowjetunion versammelten Kräfte und auf Grund der starken Massierung von Panzerkräften, sowohl im Gebiet von Bialystok wie um Lemberg, konnte man sehr wohl – wie es jedenfalls Hitler zur Begründung seines Losschlagens tat – mit einem früheren oder späteren Offensivwerden der Sowjetunion rechnen. Anderseits sprach am 22.Juni die Gliederung der sowjetischen Kräfte nicht für unmittelbare Angriffsabsichten. […]
      Man wird der Wahrheit wohl am nächsten kommen, wenn man den sowjetischen Aufmarsch als einen Aufmarsch für alle Fälle bezeichnet. Am 22.Juni 1941 waren die sowjetischen Kräfte fraglos noch so tief gegliedert, dass sie in ihrer derzeitigen Aufstellung nur zur Führung einer Defensive bereit sein konnten. Aber das Bild hätte sich innerhalb kürzester Frist ändern können. Die Rote Armee hätte innerhalb einer sehr begrenzen Zeit so aufschließen können, dass sie zum Antreten zum Angriff befähigt gewesen wäre. Tatsächlich stellte der sowjetische Aufmarsch – mochte er bis zum 22.Juni auch die Form eines Defensivaufmarsches beibehalten haben – eine latente Drohung dar.“
       
      Quelle: Erich von Manstein, Verlorene Siege, Bernard & Graefe, Bonn 1993, S. 179 ff.

    • Stalin war ein Verbrecher, aber kein Hasardeur wie Hitler. Warum hätte er es nach den Erfahrungen des Winterkrieges gegen Finnland wagen sollen, sich mit seiner offensichtlich mangelhaften Armee gegen die grösste Streitmacht des Kontinents zu wenden, die scheinbar mühelos Franzosen und Engländer besiegt hatte? Das ergibt keinen Sinn, zumindest nicht schon 1941. Dafür war Stalin zu sehr Realist.

    • Richtig. Davon von Hardinghaus (wie im Mainstream auch) aber kein Wort.

  7. Deutschland befand sich vor dem 22.Juni 1941 in einer strategisch schwierigen, aber nicht prekären Lage. Die Lage des UK war gleichwohl besser (der eig. Grund, warum Churchill den Krieg nach 1940 fortsetzte) . Jedoch wurde der strategische Ausblick für DTL mit dem 22. Juni sofort negativ. Niemand verstand das besser als Churchill bzw. die britische Admiralität. Hitler verstand es wahrscheinlich auch. Er war ein Spieler. All-in – maximales Risiko, maximaler Gewinn. Mit dem sog. Kommissarbefehl gab er auch andere Ziele preis. Unternehmen Barbarossa als Experiment, wie weit der Mensch gehen kann, wenn er sämtliche ethischen/moralischen Erwägungen beiseite stellt. Der maximale Gewinn stellt sich indes nicht ein. Aus Hitlers Sicht konnte das Experiment dennoch als geglückt betrachtet werden. Die Sieger folgten dem nicht.

  8. Vermutlich waren es nicht nur die beiden Diktatoren, die Kriegsvorbereitungen trafen. Und immer die Frage: Cui bono….

  9. HS-Pakt, das klingt wie Feuer und Wasser. Meine These: Stalin hatte als internen Widersacher Lew Trotzki, der für einen „internationalen Sozialismus“ stand, während Stalin selbst den „Sozialismus in einem Lande“ propagierte. Er meinte damit die SU. Nun war Hitler ein „Nationalsozialist“, also ebenfalls Sozialismus in einem, dem eigenen Lande. Vielleicht hatte sich Stalin bei Hitler einen Unterstützer gegen Trotzki erhofft, innenpolitisch. Das merkwürdige Verhalten Stalins zu Beginn des deutschen Angriffs könnte diese These befördern. Ein großes Missverständnis auf Seiten Stalins?

  10. Stalin wollte es nicht wahrhaben und ignorierte die Zeichen. Auch hatte er die Armee durch seine „Säuberungen“ extrem geschwächt.

  11. Ja, es ist wirklich erstaunlich, welche durch die Sowjetpropaganda installierten Mythen, Märchen und Legenden sich immer noch auch in den Köpfen deutscher Historiker festgesetzt haben. Aber es ist eben auch etwas ganz anderes ehemalige Soldaten zu interviewen, wofür man absolut dankbar sein muß, als einen Krieg nüchtern, sachlich und idealerweise mit milit. Sachverstand zu untersuchen

  12. Herr Hardinghaus betrachtet im Interview beide Seiten – dies ist richtig und ausgewogen. Mir fällt in den Medien derzeit allerdings auf, dass zum diesjährigen Jahrestag des Einmarsches in die Sowjetunion so wie nie zuvor auf alle Deutschen dieser Zeit, allen voran die Wehrmacht, hemmungslos eingeprügelt wird. Man sehe sich nur die aktuellen reportagen an. „Deutsch ist schlecht“ war noch nie so deutlich zu spüren und wurde noch nie so deutlich und offen kommuniziert.

    Der Sinn dieser medialen Offensive erschließt sich mir nicht – außer, ich sehe diese als gezielt und beabsichtigt an. Interessant daran ist auch, dass die Kriegsgeneration mittlerweile so gut wie ausgestorben ist. Die Jüngeren unter uns können nun nach Lust und Laune mit Informationen gefüttert werden, ohne dass jemand erklären könnte, wie das Leben damals (wirklich) war.

    Auffällig auch, dass Nachkriegsdeutschland im Rückblick mehr und mehr unter moralischen Druck gerät: Nazis, so weit das Auge reicht (ja, wer hätte das Land denn wieder aufbauen sollen?), die Industrie: alles Verbrecher, und und und. Die Motive derer, die Widerstand geleistet hatten, werden relativiert (siehe militärischer Widerstand, so vorhanden), etc.

    Dahinter steckt ein gutes Stück Hybris: wer dies alles lauthals kritisiert, muss das auch erst einmal besser machen. Aber ich habe riesige Zweifel, ob all die Historiker (o.k., die forschen, genießen also einen gewissen Dispens), Medienschaffend*innen und Politiker damals so vorbildlich tapfer gewesen wären und der Diktatur kollektiv ihren Kopf riskiert hätten…

    Ohne Zweifel: der Krieg war grausam…

  13. Na und? Was heutige Generationen zur Vergangenheit zu husten haben, kann man getrost in die Tonne treten. Niemand hat etwas aus diesen Kriegen, oder den nachfolgenden, gelernt und niemand wird etwas lernen, deshalb ist es müßig, immer wieder diese Themen aufzuwärmen, besondern von denen, die nicht die geringste Ahnung haben, sich allerdings einbilden, sie wüssten, was in Menschen vor sich geht. Sie wissen gar nichts, bis sie in Situationen kommen, in denen sie an ihre Grenzen getrieben werden. Ich wette, dass sie jämmerlich versagen.

    • „…besondern von denen, die nicht die geringste Ahnung haben, sich allerdings einbilden, sie wüssten, was in Menschen vor sich geht. Sie wissen gar nichts, bis sie in Situationen kommen, in denen sie an ihre Grenzen getrieben werden. Ich wette, dass sie jämmerlich versagen.“

      Das sehe ich ähnlich. Deswegen bin ich mit Kritik an meinen Großeltern und deren ganzer Generation vorsichtig. Das muss man erst einmal 1) aushalten und 2) besser machen.

      • Ich bin über die mangelden seherischen Fähigkeiten meiner Urgroßeltern auch immer wieder aufs neue bestürzt. Seltsamerweise sieht es in der mir nachfolgenden Generation im Augenblick damit auch nicht gut aus. Wieso liest denn keiner seine Kristallkugel mehr richtig? Liegt das an der mangelnden Lesekompetenz? 😀

  14. Diesen Vorgang kann man nur mit wenigen Sätzen beschreiben. Es war ein Akt völliger Fehleinschätzung, verbunden mit Größenwahn, obwohl der vorhandene Nichtangriffspakt eine Art Sicherheit Richtung Osten darstellte und somit hat er den Zweifrontenkrieg eröffnet und die wenigsten vor ihm haben ihn mit dieser Dummheit übertroffen und das war gleichzeitig der Anfang vom Ende des Großdeutschen Reiches und Bismarck hätte nur noch mit dem Kopf geschüttelt bei soviel Naivität und Selbstüberschätzung, die keine Operation war sondern der Weg in den Untergang, was zu vermeiden gewesen wäre, wenn man sich vorher intern richtig ausgetauscht hätte.

    • Napoleon hat es davor versucht, wobei es durchaus möglich ist, dass er nur die Soldaten und Resourcen seiner deutschen Bündnispartner „verheizen“ wollte.
      Das die deutsche Generalität dies nicht zur Kenntnis nahm, ist ein historisches Versagen. Den letzten Ausschlag gab wohl der Finnlandkrieg wo die Sowjetarmee extrem schlecht abschnitt.

    • Richtig, völlige Fehleinschätzung und Naivität. Schon der 1.Weltkrieg hätte vermieden werden können, wenn man in Deutschland endlich damit begonnen hätte, die Welt so zu sehen, wie sie ist und nicht so, wie man sie sich wünscht. Bismarck hing nicht den deutschen, politischen Träumereien nach. Heute würde er als Verschwörungstheoretiker gelten…

  15. Wenn ich diese Arroganz wahrnehme, die Spätergeborene an den Tag legen, wenn sie über diese Zeit und diese Vorkommnisse sprechen, fällt es mir oft schwer an mich zu halten. Sollen wir doch alle froh sein nicht in diese Menschenmühle geraten zu sein… Stattdessen moralisieren und faseln sie heute saublöd umher. Der Umgang der Deutschen mit ihrem eigenen historischen Leid ist eine schlimme Schande.

    • Es ist das nicht erkennen wollen der Realität in unserem Land. „Ich denk mir die Welt, wie sie mir gefällt….

  16. Polen und die ausgeklügelte Teilung (dieser) Beute zwischen Hitler u. Stalin kommen überhaupt nicht vor… PS: Hat mal jemand eine zuverlässige Quelle für den Ausdruck „Lebensraum im Osten“?

    • Zuverlässige Quelle für den Ausdruck „Lebensraum im Osten“? Da hat jemand ein berühmtes und enthüllendes Buch geschrieben (bzw. dem Rudolf Heß diktiert) — „Mein Kampf“ oder so ähnlich…

  17. „Leningrad war komplett abgeschnitten. Hitler wollte Ressourcen sparen und sah keinen Grund für einen Angriff, wenn er die Stadt doch auch kampflos haben könnte.“
    Eben und außerdem hatte man in Kiew bereits Erfahrung mit den F-10-Funkgroßminen gemacht die nach dem Einmarsch und der Einquartierung der Wehrmacht, das Stadtzentrum sprengten.
    Was ebenfalls nie erwähnt wird ist, dass die Wehrmacht einen Fluchtkorridor für die Lenigrader Zivilisten einrichtete, damit diese die Stadt durch den Belagerungsring verlassen konnten. Stalin befahl jedoch, dass niemand die Festung Leningrad verlassen dürfe.Hier bitte recherchieren, das Dokument mit dem Befehl sollte zugänglich sein.

  18. Die meisten Historiker gehen heute davon aus, dass sich Stalin tatsächlich überrumpeln ließ.“
    Die Aufmarschpläne der Roten Armee im Jahre 1941 widerlegen diese These. Warum marschierte die Rote Armee bereits ab Anfang 41 mit 180 Divisionen in zwei strategischen Staffeln auf wenn Stalin angeblich überrumpelt wurde?
    Und warum massiert man Panzer-Divisionen und Flugzeuge in den vorgelagerten Räumen Lemberg und Bialystok sowie an der Grenze anstatt sich im Hinterland einzugraben wenn er sich nur verteidigen wollte?

    Stalin ließ von den 30-ern bis 1941 ca. 25.000 Panzer bauen, Hitler nur ca. 5.000.

    • Die Teilung Polens erforderte eine Umgruppierung der Grenztruppen. Stalin ignorierte ALLE Warnungen.

      • Diese These wird nicht richtiger wenn man sie einfach nur so oft wie möglich wiederholt.

        „Es ist viel darüber gestritten worden, ob der sowjetische Aufmarsch defensiver oder offensiver Natur gewesen sei. Nach der Zahl der in den Westgebieten der Sowjetunion versammelten Kräfte und auf Grund der starken Massierung von Panzerkräften, sowohl im Gebiet von Bialystok wie um Lemberg, konnte man sehr wohl – wie es jedenfalls Hitler zur Begründung seines Losschlagens tat – mit einem früheren oder späteren Offensivwerden der Sowjetunion rechnen. Anderseits sprach am 22.Juni die Gliederung der sowjetischen Kräfte nicht für unmittelbare Angriffsabsichten. […]
        Man wird der Wahrheit wohl am nächsten kommen, wenn man den sowjetischen Aufmarsch als einen Aufmarsch für alle Fälle bezeichnet. Am 22.Juni 1941 waren die sowjetischen Kräfte fraglos noch so tief gegliedert, dass sie in ihrer derzeitigen Aufstellung nur zur Führung einer Defensive bereit sein konnten. Aber das Bild hätte sich innerhalb kürzester Frist ändern können. Die Rote Armee hätte innerhalb einer sehr begrenzen Zeit so aufschließen können, dass sie zum Antreten zum Angriff befähigt gewesen wäre. Tatsächlich stellte der sowjetische Aufmarsch – mochte er bis zum 22.Juni auch die Form eines Defensivaufmarsches beibehalten haben – eine latente Drohung dar.“
         
        Quelle: Erich von Manstein, Verlorene Siege, Bernard & Graefe, Bonn 1993, S. 179 ff.
        Brief von OKW Chef Keitel an Ribbentrop vom 11.Mai 1941:
        „Das Oberkommando der Wehrmacht ist durch diese Tatsachen mit dem Auswärtigen Amt laufend mitgeteilter Grenzverletzungen sowjetrussischer Flugzeuge und Soldaten zu der Überzeugung gekommen, dass dieses, einer Mobilmachung praktisch gleichkommende Maß des sowjetrussischen Aufmarsches an der deutschen Ostgrenze nur noch als Vorbereitung für sowjetische Offensivmaßnahmen größten Umfanges gedeutet werden kann. Die Gefahr eines bewaffneten Konflikts rückt daher in bedrohliche Nähe. Der annähernd abgeschlossene Aufmarsch der Roten Armee ermöglicht der sowjetischen Staatsführung dabei die freie Wahl des Angriffsbeginns. Entsprechende deutsche Gegenmaßnahmen werden nunmehr unumgänglich.“
        Zitiert nach J.Hoffman „Stalins Vernichtungskrieg“.

  19. Die Sieger eines Krieges machen Präventivschläge, die Verlierer eines Krieges machen Überfälle.

  20. Nach der Lektüre von „Die verdammte Generation“ blieb mein alter Eindruck bestehen, den ich schon lange vorher hatte: In deutscher Sprache ist es heute nicht mehr möglich, einen auch nur annähernd getreuen Bericht über diese schrecklichen Kriegsjahre aus der ehrlichen Sicht der beteiligten Soldaten zu erhalten. Der Autor dieses Buches hat es meiner Ansicht nach versäumt, auch Stimmen Gehör zu verschaffen, die nicht PC sind. Wo z.B. steht irgendetwas über den Präventivschlag, der die Operation Barbarossa zweifellos war? Natürlich wird auch der vollkommen totgeschwiegene „Churchill-Stalin-Pakt“ nicht erwähnt, und ganz allgemein sprechen alle Befragten einstimmig von der deutschen Schuld, mal mehr, mal weniger verschleiert. Nichts Neues also an der alten Front der Volksverdummung. Schade!

  21. Und man hatte die Kampfkraft der Sowjetarmee völlig falsch eingeschätzt.“:
    Einer der Gründe war der Winterkrieg Stalins gegen Finnland 1940.
    Stalin wollte sich entsprechend dem Hilter-Stalin-Pakt Finnland, ebenso wie die baltischen Staaten oder Bessarabien einverleiben. Aber bei dem kleinen Finnland scheiterte er zum großen Teil. Außerdem hatte Stalin vorher die meisten sowjetischen Generäle umgebracht. Deshalb dachte man in Deutschland, dass die sowjetische Armee leicht zu besiegen sei.

    • und die deutsche Aufklärung hat die klimatischen Verhältnisse nicht sauber dokumentiert UND der Panzer T-34 war nicht bekannt.

      • Der Chef des Transportwesens sowie die Abteilungen I (Versorgungsführung) und III (Nachschub) des Generalquartiermeisters (alle Teil des OKH) sollen vor der logistischen Problematik gewarnt bzw. sogar auf die Unmöglichkeit der logistischen Durchführbarkeit des „Unternehmens Barbarossa“ hingewiesen haben.
        Für die kämpfende Truppe des U.B. war keine Winterausrüstung (Bekleidung, Frostschutzmittel für Fahrzeuge etc.) vorhanden, für die geplanten dt. Besatzungstruppen in der UdSSR dagegen schon. Also muß irgendjemand über die „klimatischen Verhältnisse“ Bescheid gewußt haben. Schon alleine deshalb, weil damals quasi jedes Kind wußte, wie die Sache seinerzeit für einen bekannten Korsen ausgegangen war.
        Anfang 1942 war die Mehrzahl der damals bestehenden T-34 (und KV-1) ausgefallen — totale oder temporäre Verluste, die erst über einen längeren Zeitraum wieder ausgeglichen werden mussten. Vermutungen über neue, den Panzern III und IV gleich- oder sogar höherwertige sowjetische Panzer gab es seit dem Frühjahr 1941, als eine sowjetische Kommission den (noch) verbündeten Deutschen vorgeworfen hatte, ihre neuesten Typen nicht zu zeigen. Die Panzer V (Panther) und VI (Tiger) gab es zu diesem Zeitpukt aber noch gar nicht. Die damaligen Spitzenprodukte III und IV wurden von den Sowjets nicht als Spitze der Entwicklung angesehen? Da war man aufmerksam geworden! Die entsprechenden Maßnahmen wurden allerdings erst 1942 effektiv umgesetzt. Nicht, weil man erst dann angefangen hätte, sondern weil solche Dinge etwas Zeit brauchen.

      • Stimmt.
        Manche sagen es ist der typische Fehler der Europäer, die in den Größenverhältnissen denken, die in Europa herrschen: „Russland ist halt etwas größer als Frankreich.“

    • Der Winterkrieg gegen Finnland war eine Finte Stalins, damit die Westmächte die Rote Armee unterschätzen. Gleichzeitig hat die ROte Armee hier wichtige Erfahrung für die Winterkriegsführung gesammelt.
      Dabei muss man beachten, dass es sich hier um einen Offensivkrieg im WInter handelte bei teilweise -20°C und Tiefschnee. Trotz dieser Witterung gelang der Roten Armee der militärische Durchbruch durch die befestigte Mannerheim-Linie und der Sieg gegen Finnland, zwar mit relativ hohen Verlusten aber Sieg ist Sieg.

      Dieser Sieg unter extremsten Witterungen hätte müssen eine Warnung sein zu was Stalin fähig und bereit war.

      • Das war keine Finte. So komplex hat selbst Stalin nicht gedacht. Natürlich wollte er Finnland unterwerfen.
        Und zum Sieg: Wenn die USA Grenada besiegen, würde ich nicht von einem „Sieg“ sprechen.

  22. Wir sehen dies heute aus der Nachkriegsperspektive des 2. Weltkrieges. Damals sah man dies aus der Nachkriegsperspektive des 1. Weltkrieges. Wohl 95% der damaligen Generalität, hätte sich – bei freier Wahl zwischen Westfeldzug und Fall Barbarossa – für den Fall Barbarossa als Verantwortlicher freiwillig gemeldet. Russland wurde im Ersten Weltkrieg (quasi) als Nebenkriegsschauplatz besiegt. Das war kein strahlender Blitzsieg aber zweifelsfrei ein Sieg, das Volk war einfach kriegsmüde. Warum der Zweite Weltkrieg gegen die SU verloren ging ist bekannt: eigene strategische Fehler, Klima, jahreszeitlich zu spät, mangelnde Kenntnis des Gegners, ein Gegner, der seine Soldaten noch viel skrupelloser verheizt als der eigene Diktator und meiner Meinung nach der Hauptgrund, der einen dauerhafteten Sieg auch nach einem durchaus denkbaren Ende der Stalindiktatur: nun zwei Perspektiven für sich geschlagen gebende Sowjetkämpfer und deren Familien: Tod und Versklavung.

    • Auch die Westallierten hatten ihren Anteil: nicht nur das sie große Truppenteile banden*, sondern sie zerstörten auch die kriegswichtige Rüstungsindustrie. Darüber hinaus bekam die Sowjetunion große Lieferungen an wichtige Kriegsgütern, wie zehntausende LKWs, Funkgeräte und Spezialstoffe für Munition und Flugzeuge.

      *der U-Boot Krieg verschlang massive Resourcen an Mannschaft, Stahl und Treibstoffen

      • Eine ganze Zeit lang war ein Torpedo aus einem U-Boot die beste Panzerabwehrwaffe der Achsenmächte. Der U-Bootkrieg hat, obwohl letztlich gescheitert, den Nachschub für Westalliierte für sich selber (GB) wie für die Sowjetunion (zeitweise sogar erheblich) erschwert.
        Bei den wichtigen Kriegsgütern fehlen noch die zahlreichen Panzer westlicher Produktion für die UdSSR sowie Stahl (Stahlplatten). Der „Stahlerne“ hatte eine geringere Stahlproduktion als der Braune.
        Die Rüstungs- und auch sonstige Industrie, vor allem aber die Infrastruktur und die Brennstoffindustrie (Hydrierwerke) nahmen erst ab 1944/45 irreparablen Schaden.
        Der Hauptbeitrag des Westens war das Ausharren auf eine Fehleintscheidung des GröFaZ, die Versorgung der anderen menschenfeindlichen Diktatur und dann eine rechtzeitige Teilnahme am Hauptgeschehen, bevor der rote Diktator im Zuge des Hinwegwischens des braunen ganz Europa einsackte.

    • Sie vergessen den Westen, der vermutlich nicht unbeteiligt und überrascht daneben stand.

      • Der Westen kam tatsächlich erst wieder (entscheidend) nach dem D-Day im Juni 1944 zurück. Weder der Sieg in Nordafrika noch die erfolgreiche Landung in Italien brachten die große Wende im Westen. Italien konnte mit bescheidenen Verbänden als Nebenkriegsschauplatz fast zwei Jahre lang gehalten werden. Die Poebene wurde erst in den letzten Apriltagen 1945 geräumt. Gar keine Frage: die SU hat die große Wende im Krieg erreicht und den größten Anteil an der militärischen Vernichtung des 3. Reiches,

  23. Endlich wieder ein guter, intelligenter Artikel, der nicht irgendwelche pol. Ansichten verbreiten will, sondern sachlich das Fassbare, diese Ereignisse durch des Author’s Buch und das Interview wiedergeben.
    Anglo-Saxon historians haben dieses Thema, wie auch teilw. Russen, das Theme recht tief aufgearbeitet, auch wenn bei einigen Historikern immer wieder diese anti-deutsche tiefe Ablehnung Germanisthan’s hervorkommt.
    Statements wie diese von vielen dt. Konvervativen und Neocons, „dass Hitler schon schlimm war, aber Stalin noch tausendmal schlimmer!“ befeuern immer wieder die Ablehnung gegenueber ‚den Deutschen‘.
    N.B. Wir Amerikaner haben auch Kriegverbrechen in Vietnam begangen, neben den „heldenhaft Gefallenen“ 58,200 US Soldaten starben im Indochinakrieg ca 3.5 Mio Vietnamesen.

    • Im „Zweiten Indochinakrieg“, der eine Fortsetzung des ersten war! Den hatte die vietnamesische kommunistische Guerilla gegen die französische Kolonialmacht begonnen, die sich auch mit Hilfe von Veteranen der Waffen-SS nicht hatte halten können.
      Im zweiten I.K. stellten die USA zunächst nur ein „Beraterkontingent“, daneben waren noch Australien und Südkorea (dieses aus nachzuvollziehenden offensichtlichen Gründen!) an der Hilfe für das südvietnamesische Regime gegen das kommunistsche nordvietnamesische beteiligt. Nachdem dann aber (nach heute verbreiteter Lesart) „die Guten“ (die vietnamesischen Kommunisten) gewonnen hatten, taten sie das, was diese roten Brüder schon immer getan haben: Lager einrichten und Leute, die ihnen nicht paßen, reinstecken.
      Niemand (außer den üblichen Verdächtigen) käme auf die Idee, Nordkorea als „gut“ anzusehen, aber bei Nordvietnam liegt die Sache anders. Warum? Nur weil man im Koreakrieg den Zusammenbruch des antikommunistischen Südkoreas verhindern konnte und im Zweiten Indochinakrieg den des antikommunistschen Südvietnams nicht?

  24. Wäre Leningrad erobert worden, hätten die Einwohner ernährt werden müssen. Abriegeln und verhungern lassen erschien Hitler daher eine naheliegende Option. Ein Standardwerk in DTL war in den 60er/70ern „Unternehmen Barbarossa“ (Paul Karl Schmidt). Darin wurde z.B. genannt, dass bis Ende Oktober 1941 ca. 500.000 dt. Soldaten gefallen oder vermisst waren. Das Scheitern von U.B. wird im Buch bereits auf den Winter 41/42 verortet. Ich gehe jedoch aus, dass Hitler das bereits im August ’41 wusste. Die Verluste waren viel zu hoch und die bis dahin in den Kampf geworfenen Streitkräfte der Roten Armee weitaus stärker (die Zahlen betreffend) als alles, was von dt. Seite vorher angenommen worden war. Was Stalingrad anbetraf, so hinterließ bei mir „Stalingrad bis zur letzten Patrone“ doch einen erschütternden Eindruck. Dieses Buch war mein Einstieg in die Kriegsliteratur. Über das Leiden der russischen Zivilbevölkerung machte ich mir keine Illusionen. Dieser Feldzug war katastrophal und von Hitler genauso befohlen.

  25. Bildungslücke bei mir: Hat sich Stalin eigentlich ebenfalls die Kriegserklärungen von GB und FR eingefangen, als er zwei Wochen später als die Deutschen in Polen einrückte? Nicht? Nein? Gut, dann ist die Sache für mich erledigt. Vielleicht wollten die Polen das ja nicht, wer weiß das schon. Die meinten sogar zu anfangs, die Russen würden ihnen zu Hilfe eilen … . So ist das manchmal mit den slawischen Brüdern. Gut, die russisch-Orthodoxen gegen die polnischen Katholen, das hat schon so seinen Reiz. Es lebe der Panslawismus – wenn schon die Pandemie nix Gescheites ist. Eine Schande das alles – und der Moslem lacht sich ins Fäustchen, wie 1453 schon, als der 100-Jährige (so ca. 1350 – 1450) zu Ende war und 1683 (Wien), als der 30-Jährige1.0 (1618 – 48) zu Ende war. Ging knapp in die Hosen, aber heute, nach dem 30-Jährigen 2.0 (1914 – 45) könnte es klappen. Und es wird sein Heulen und Zähneklappern.

    • Frankreich und Großbritannien hatten einen Krieg gegen die UdSSR erwogen; nur warum sollte man sich zwei Gegner aufhalsen, die man damit nur zur intensiveren Zusammenarbeit brächte und so die Chancen auf den eigenen Erfolg stark verringerte?
      Wie man weiß, haben nicht alle Politiker zu jener Zeit so weit gedacht…

  26. Es gibt bis heute kein wirklich genuin deutsches Narrativ des Zweiten Weltkrieges. Aus naheliegenden Gründen übernahmen die Deutschen nach dem Endes des Krieges das Erklärungsmuster der jeweiligen Siegermacht. Das wirkt bis heute nach, wie man an Kommentarspalten von Leserbriefen zu Themen, wo es um Putin, Rußland oder auch die USA geht, und man realtiv leicht erkennen kann, ob der Verfasser aus dem Westen oder Osten kommt.

    Der „normale“ Deutsche hat regelmäßig keinen Zugang zu militärhistorischen Archiven. Schwere literarische Kost wie das voeliegende Buch liest er nicht. Er ist auf populärmediale Rezeptionen angewiesen, dazu gehören zum Beispiel auch Kriegsfilme.
    Nehmen wir hier nur Filme. Ich greife zwei auf, die ich kenne: „A Bridge too far“ im Deutschen als Market Garden bekannt, und „Der längste Tag“ von 1961, der nicht nur, aber auch in Deutschland wesentlich das Bild der unmittelbaren Nachkriegsgeneration über die Landung in der Normandie prägte. Ich habe bewußt diese von der Filmindusterie der ehemaligen Westalliierten gedrehten Filme gewählt. Es wäre übertrieben, die als Propagandamachwerke abzutun. Sie entstanden bereits zu einer Zeit, als die Soldaten nicht mehr von zeitgenössischen Darstellern gespielt werden konnten, sondern Nachgeborenen, die nicht im Krieg gedient hatten, wie Peter Fonda oder Sean Connery. Wenn überhaupt, waren sie Kinder des Vietnam- oder bei der Längste Tag vom Koreakrieg und dem Kalten krieg insgesamt. Das änderte auch die Art, wie man Deutsche, die ja nun wieder Verbündetre waren, zeigte. Deutsche Schauspieler spielten deutsche Offiziere und Soldaten. Doch selbst beim 1977 gedrehten Film über die gescheiterte Luftlandung in Südholland, letztlich die letzte große Niederlage der Westalliierten im Krieg, kommt der Filmemacher Richard Attenborough nicht ohne dämliche Klischees über Deutsche aus, Kleinkinder als Soldaten, dicke und strohdumme Landser mit stets zu kleinen Stahlhelmen (1944 war kein Wehrmachtssoldat mehr dick), oder dumpf-grausame Befehlshaber, die selbstverstndlich aus geklautem Porzellan Kaffee trinken, während draußen die US Air Force angreift. Natürlich hält der Film auch slapstickartige Klischees über Briten und Amerikaner bereit (weswegen man ihn unsynchronisert sehen sollte), wer wissen will, wo Francis Coppola sein „I love the smell of Napalm in the norning“ in Apolcalypse Now geklaut hat, muß sich hier nur Robert Duvall als General Gavin anschauen, Zigarre inbegriffen. Dagegen wirkt Maximilian Schell als SS-General Bittrich steif und blaß – und das lag garantiert nich am österreichischen Schauspieler.

    Insgesamt aber, ob nun bösartig oder nicht, sind diese Filme – und damit fast ALLE Kriegsfilme über den 2. Weltkrieg, die wir Deutschen kennen, Filme, die die Alliierte Sicht der Dinge daerstellen. Das ist insoweit ok, als daß ich von Amerikanern nicht erwarte, daß sie filmisch ihr eigenes Land in den Dreck ziehen. Selbst in „Hamburger Hill“ oder „Full Metal Jacket“ oder den anderen Vietnam-Filmen wird die US-Flagge oder die US-Armee als solches niemals angegriffen oder infragegestellt. Aktionen von Politikern oder Befehlshabern ja, die Armee bleibt außen vor. Sicher ist der 2. Weltkrieg in den USA niemals so kontrovers diskutiert oder filmisch-medial aufbereitet worden wie die Kriege in Vietnam oder Afghanistan – er wurde ja auch nicht verloren, sondern gewonnen – aber sie dienen nicht als Vehikel, das Land und seine Kultur gesamthaft zu diskreditieren oder ihm ein Siegernarativ aufzuzwingen.

    Hier liegt der elementare Unterschied zu dem, was uns Deutschen über den zweiten Weltkrieg zugänglich ist. Denn es ist primär diese Sicht auf uns selbst durch die Brille und den Filter der Alliierten. Darin liegt noch nicht der pathologische Selbsthaß von Archetypen wie Frank-Walter Steinmeier, der es wie alle seiner Generation nicht verwinden kann, zu spät geboren worden zu sein für den Widerstand gegen Hitler und ihn daher täglich verstärkt und sein Land in den Dreck zieht, so er nur kann.

    Ich nenne noch ein weiteres Beispiel: Die Groschenheft-Serie „Landser“ vom Bastei-Verlag (inzwischen aus der Schweiz als „Weltkrieg“ verlegt), über Jahrzehnte eine Quelle über den Jargon der Wehrmacht, das gemeine Frontschwein, bewußt aus dessen Perspektive geschrieben. „Umstritten“ von Anfang an, weiß ich aber aus meiner Bundeswehrzeit in den 80er, daß erstaunlich viele beim Bund diese Hefte lasen und so eine klare Verbindung von sich zur Wehrmacht zogen. Nur daß damals ein Landserhetftchen im Spind noch kein Disziplinarverfahren nach sich zog, sondern nur die Frage vom Feldwebel,. ob er das Heft auch mal lesen dürfe. So wußte ein Bundeswehrpilot, was ein „Katschmarek“ war oder daß des die Zigarette R6 schon vor 1945 gab, wer Oberst Rudel war und daß es eben einen klaren Unterschied zwischen den Soldaten der Wehrmacht gab und den brutalen Kommandos der Waffen-SS, die oft aus Balten oder Ukrainern bestanden.
    Nichts soll dabei relativiert oder beschönigt werden. Der Krieg gegen die Sowjetunion war Wahnsinn, wurde grausam geführt, war nicht zu gewinnen. Ich hänge der These an, daß er in weiten Teilen ein Ausfluß aus Hitlers alt-österreichischer Prägung war, der hier Rache nehmen wollte für die Demütigungen der k.u.k Monarchie und ihres unfähigen Oberbefehlshaber Kondrad von Hötzendorf im 1. Weltkrieg. So wie im 2. Weltkrieg mit den Italienern mußte Deutschland 1914 die Habsburger raushauen, sonst wären die Armeen des Zaren nach dem rotweißroten Desaster in Przemysl bis an die Oder durchgebrochen und hätten Berlin bedroht. Hindenburg schaffte das, siehe Tannenberg oder Gorlice-Tarnow, aber um den Preis, daß Deutschkand den Krieg insgesamt verlor, da Österreich-Ungarn kein Bollwertk gegen Rußland war, sondern eine Bürde und Klotz am Bein. Nebenthese: Hätte die Wehrmacht Barbarossa wirklich verloren, wenn sie von Mussolinis Scheitern in Griechenland nicht zu dem ungeplanten Balkan-Feldzug gezwungen worden wäre? Serbien jedenfalls lag mit Deutschland vorher so wenig im Krieg wie Griechenland. Dieser Krieg aber war es, der den Angriffbeginn um entscheidene vier Wochen verzögerte, die auch Guderians schnelle Panzerverbände nie aufholen konnten.
    Halder hatte bei den Planungen für Barbarossa 12 Wochen angesetzt, um bis vor Moskau zu gelangen. Selbstverständlich wußte er um die mangelnde Winterrüstung der Wehrmacht, und ihm war genauso klar, daß die deutsche Wortschaft bewußt noch nicht vollkommen auf Kriegswirtschaft umgestellt worden war, schließlich sollte auch zu Hause die Illusion vorherrschen, Weihnachten sind die Jungs wieder zu Hause. Es war also ein Angriff, bei dem der erste Schuß sitzen mußte. Daher hatte Halder als Angriffstermin Mitte Mai festgelegt, also nach dem sicheren Ende der Rapuszita, aber lange bevor die Sommerhitze zuschlug und früh genug, um vor dem ersten Nachtfrost an der Wolga anzukommen.

    Das soll es nun an kontrahistorischen wenns und hättes gewesen sein. Es gibt längst von den Russen freigebene Dokumente, die beweisen, daß Marshall Schukow den deutschen Angriff vorhersah und ernstnahm und seinerseits einen sowjetischen Präventivschlag im Frühjahr 1941 forderte, als sich die Wehrmacht über den Balkan kämpfte und Feuerwehr in Nordafrika spielte, der STAWKA dafür sogar detailierte Angriffspläne vorlegte. Stalin ist darauf nicht eingegangen. Ich unterstelle, daß er sehr wohl mit einem Angriff Hitlers rechnete, aber die Rote Amree für zu schwach hielt, bis Berlin vorstoßen zu können. Vielleicht hoffte er auch noch darauf, daß Briten und Deutsche sich weiter so zusammenschlagen würden, daßm er am Ende fast kampflos Unter den Linden einrollen konnte und Paris gleich mit einkassierte. Hinzu kommt die notorische schlechte deutsche Aufklärung, und es gibt nicht wenige, die der Ansicht sind, daß Deutschland in erster Linie hier den Krieg verlor. (Für mich ist unerklärlich, daß ein Versager wie Gehlen nach dem Krieg noch bei der NATO Karriere machen konnte)

    Wir können uns abschließend noch den Film „Das Boot“ anschauen. Er hat nicht den „woken“ Unterton der gleichnamigen Netflix-Serie, die bloß heutiges Bewußtsein und linke Narrative in Kulissen und Uniformen der Weltkriegszeit darstellt – ähnlicheas gilt aber auch für die Fernsehserie Babylon Berlin, die mit den Roaring Twenties in Berlin so viel zu tun hat wie Raumschiff Enterprise, trotz der gelungenen Charlston-Einlagen im Wintergarten. Doch auch das Boot MUSSTE ein ANTI-Kriegsfilm sein. Ihn zum Denkmal für die 35000 gefallenen U-Bootsoldaten zu machen war unmöglich. Er hätte sich dann vermutlich auch nicht im angelsächsischen Raum verkaufen lassen. Also gluckst der Nachkriegsdeutsche im Kino, wenn Indiana Jones wiedetr tumbe Nazis im dschunel in Thailand abserviert.Stellt Euch die Aufregung vor, selbst 1984, wenn es einen deutschen Fil gegeben hätte, dessen Handlung darin bestanden hätte, wie ein gutaussehender deutscher Offizier, Frauenschwarm und sicher an Waffe wie Steuirknüppel, dummen britischen Kolonailtruppen, die sich zumeist in Grunzlauten artikulierten, in Indochina eingeheizt hätte.

    Genau das aber ist unser Bild von uns selbst. Ein neuer Cjristopher Clarke ist einweilen nicht in Sicht. Gut. daß mein Vater mir seine Kriegstagebücher vermacht hat. Da kann mir kein Fischer oder Steinmeier was erzählen.

    • Sie werden hier keine objektive Geschichtsschreibung zum 2.WK generell mehr erleben. Deutsche Historiker sind heutzutage reine Auftragsschreiber, Leute wie Scheil, Uhle-Wetter oder selbst ein renommierter Österreicher wie Mageheimer usw. würden hierzulande keinen Forschungsauftrag vom MGFA o.ä. erhalten, sind praktisch Verfemte und wären völlig unbekannt und mundtot gemacht, wenn sich nicht doch noch immer mal ein mutiger Verlag finden würde. Und einen Film wie „Das Boot“, „Stalingrad“ oder gar „08/15“ werden Sie in diesem Lande erst recht nicht mehr sehen. Die Russen machen ihre Archive auch wieder dicht, wie es auch die Amis und vor allem die Briten mit ihren noch jahrzehntelangen Sperrfristen machen und die wissen sicher auch weshalb. So lange man hier nicht frei und offen forschen kann und darf, wird es keine seriöse Geschichtsschreibung geben.

  27. Hitler und die gesamte Generalität hatten sich verkalkuliert, das ist der springende Punkt und der beste Hinweis darauf, dass es sich um ein überstürztes oder gar ein Präventiv-Unternehmen gehandelt haben könnte.
    Es wird noch viel geforscht und Indizien müssen ausgewertet werden…
    Wo ist die deutsche Kriegserklärung geblieben, die an jenem Tag abgegeben wurde?
    Warum wurde General Paulus, der Chefstratege des Falls Barbarossa, niemals zur Verantwortung gezogen?
    Welche Schlüsse konnte die Deutsche Generalität aus der Schlacht zwischen Japan und der Sowjetunion am Calchin Gol ziehen?

    • Eben, in dem „geheimen“ Tonband bei Mannerheim Mitte 1942 gibt er selbst zu, dass sie bereits über 50.000 abgeschossen haben und ja gar keine Ahnung hatten wie sehr Stalin im geheimen seit Jahren rüstete, ja gar ALLE Ressourcen in die Rüstung steckte.
      Dabei macht er die Anmerkung, dass wenn er gewusst hätte dass Stalin so viele Panzerdivisionen hatte wäre ihm die Entscheidung zum Angriff immer noch schwer gefallen aber er hätte müssen zuschlagen.

      „Es ist viel darüber gestritten worden, ob der sowjetische Aufmarsch defensiver oder offensiver Natur gewesen sei. Nach der Zahl der in den Westgebieten der Sowjetunion versammelten Kräfte und auf Grund der starken Massierung von Panzerkräften, sowohl im Gebiet von Bialystok wie um Lemberg, konnte man sehr wohl – wie es jedenfalls Hitler zur Begründung seines Losschlagens tat – mit einem früheren oder späteren Offensivwerden der Sowjetunion rechnen. Anderseits sprach am 22.Juni die Gliederung der sowjetischen Kräfte nicht für unmittelbare Angriffsabsichten. […]
      Man wird der Wahrheit wohl am nächsten kommen, wenn man den sowjetischen Aufmarsch als einen Aufmarsch für alle Fälle bezeichnet. Am 22.Juni 1941 waren die sowjetischen Kräfte fraglos noch so tief gegliedert, dass sie in ihrer derzeitigen Aufstellung nur zur Führung einer Defensive bereit sein konnten. Aber das Bild hätte sich innerhalb kürzester Frist ändern können. Die Rote Armee hätte innerhalb einer sehr begrenzen Zeit so aufschließen können, dass sie zum Antreten zum Angriff befähigt gewesen wäre. Tatsächlich stellte der sowjetische Aufmarsch – mochte er bis zum 22.Juni auch die Form eines Defensivaufmarsches beibehalten haben – eine latente Drohung dar.“
       
      Quelle: Erich von Manstein, Verlorene Siege, Bernard & Graefe, Bonn 1993, S. 179 ff.

      Brief von OKW Chef Keitel an Ribbentrop vom 11.Mai 1941:
      „Das Oberkommando der Wehrmacht ist durch diese Tatsachen mit dem Auswärtigen Amt laufend mitgeteilter Grenzverletzungen sowjetrussischer Flugzeuge und Soldaten zu der Überzeugung gekommen, dass dieses, einer Mobilmachung praktisch gleichkommende Maß des sowjetrussischen Aufmarsches an der deutschen Ostgrenze nur noch als Vorbereitung für sowjetische Offensivmaßnahmen größten Umfanges gedeutet werden kann. Die Gefahr eines bewaffneten Konflikts rückt daher in bedrohliche Nähe. Der annähernd abgeschlossene Aufmarsch der Roten Armee ermöglicht der sowjetischen Staatsführung dabei die freie Wahl des Angriffsbeginns. Entsprechende deutsche Gegenmaßnahmen werden nunmehr unumgänglich.“
      Zitiert nach J.Hoffman „Stalins Vernichtungskrieg“.

    • Nicht die gesamte Generalität! Die „Logistik“ hat sehr deutlich die Meinung einer Undurchführbarkeit des „Unternehmens Barbarossa“ vertreten.

  28. In diesem Land gilt der eigene Mitmensch nichts, die politisch-korrekte Grundhaltung des Kotaus aber Alles.
    Das so eine Nation nur verkümmern kann,liegt eigentlich auf der Hand

  29. Sehr verdienstvoller Beitrag. Der Umgang mit dem Schicksal der Weltkriegssoldaten auf deutsch/österreichischer Seite (die ungarischen und italienischenVerbündeten wären ebenfalls zu erwähnen) ist beschämend, da meist nur die ohnein bekannten Kriegsverbrechen thematisiert werden. Zwei Fragen: Wie kommt der Autor dazu, dass die Sowjetunion 1941 nicht angriffsfähig gewesen sein soll? Immerhin verfügte Statin über die stärkste Panzerarmee der Welt und Erzählungen meines Onkels zufolge (Infantrie-Offizier beim IR51) war man bei der Offensive überrascht über die Stärke der gegnerischen Verbände, die freilich nicht auf eine Abwehr eingerichtet und schlecht geführt waren. Zweitens: Wie ist die Zahlenangabe von 25 Mio. Opfern auf sowjetischer Seite zustandegekommen? Die 6 Mio. Toten der Roten Armee mögen angesichts der Kriegsführung und Behandlung von Gefangenen plausibel sein, aber wie kommt man dann auf 19 Mio. tote Zivilisten? Wenn in einer Großstadt wie Leningrad während mehr als zwei Jahren Belagerung rund 600.000 Menschen zu Tode gekommen sind, erscheint diese Zahl viel zu hoch gegriffen – m.E ein Propagandawert, der vielleicht eine Tausender-Stelle zuviel aufweist. Schlimm genug, aber diese Zahlen immer nur ungeprüft zu übernehmen, erscheint mir wenig wissenschaftlich.

    • Mein werter Herr Großvater hat als 15-Jähriger die Leichen aus den Dresdner Kellern gekratzt (buchstäblich!). Zahlen oder Propaganda hin oder her, es war alles ein ganz großer Sch…dreck.

    • Es ist wohl eher so,das die von Stalin durch Säuberungen,ausgelöste Hungernöte und durch die zu erfüllenden Todeslisten,Ermordeten, der Deutschen Seite zugerechnet wurden.

    • Millionen von Zivilisten verhungerten damals wegen Stalins „Verbrannte Erde Doktrin“. Die Rote Armee verbrannte auf ihrem Rückzug 1941 alle Höfe, Getreidesilos und Felder bis vor Moskau damit sich der Gegner damit nicht versorgen konnte.
      Die Sowjet-Propaganda hat dies natürlich den Deutschen angelastet.

  30. Eine sehr löchrige Darstellung der Ereignisse. Hitler war aufgrund des eklatanten Versagens der Sowjetarmee im Finnlandkrieg überzeugt, dass die Armee einfach abzuschlachten sei. Dies war durchaus richtig, wenn man die Erfolge und die Verluste sieht. Stalins menschenverachtende Strategie trug einen weiteren zu erwähnenden Anteil daran.
    Zum Anderen war der Überfall auf die Sowjetunion ein PRIMÄRZIEL Hitlers, da es seine Feindbilder des Bolschewismus und Judentum erfüllte.
    Die Operation Bagration führte praktisch zu einem Zusammenbruch der Ostfront. Nur weil Stalin eine Falle witterte, wurde der Vorstoß nicht noch tiefer geführt. Ursache waren die Landungen der Westallierten in Italien und Normandie.

    • Im Verlauf der Operation Bagration ging mein Vater in russische Kriegsgefangenschaft.Nach seinen Schilderungen war an grösseren Widerstand gar nicht zu denken, schlechte Bewaffnung,ausgerüstet mit Flieger MG (Luftwaffen- Felddivision) keinerlei schwere Waffen,sinnlose Ausbruchsversuche bei Witebsk,es muss ein grosses Chaos geherrscht haben.

    • Nein, der „Überfall“ auf die UDSSR war kein „Primärziel“ Hitlers. Es war pure Verzweiflung! Lesen Sie bitte die (noch) zugänglichen Quellen zum Präventivkrieg auch bezüglich „Weserübung“ etc. und ebenfalls die spärlichen Dokumente zum „Churchill-Stalin-Pakt.“ Ein guter Beweis für meine These sind die Anfangserfolge der Wehrmacht, die auf einen zum Angriff aufmarschierten Gegner traf, der eben ganz und gar nicht auf Verteidigung eingestellt war. Ebenso gilt dies für die riesigen Dieseldepots, die beim deutschen Vormarsch unmittelbar hinter den Grenzlinien angetroffen wurden. Warum? Nun, die einzigen Panzer der Welt, die damals mit Dieselmotoren liefen, waren russische.

      • Ein weiteres Indiz wäre noch zu erwähnen: Das Kartenmaterial des Gegners deckte nicht russisches Gebiet ab, sondern Areale weit westlich der Grenze, was auch nicht auf eine Verteidigung hindeutet.

    • Welches Versagen im Finnland-Krieg? Die Rote Armee durchbrach bei -20°C und Tiefschnee die besfestigte Mannerheimlinie und Finnland kapitulierte. Klar sind die Verluste im Winter hoch, deswegen führt man im Winter auch keine Offensivoperationen. Jedoch hat der Finnland-Krieg zwei Dinge belegt:

      • Stalin und die Rote Armee sind zu allem ohne Rücksicht auf Verluste bereit
      • die Rote Armee kann im Winter Offensivoperationen führen

      Statt dass das einem eine Warnung war belächelte und unterschätzte man die Rote Armee was sich bitter rächte.

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