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Das System Merkel & die Spaltung Deutschlands

Das Bürgerliche in Scherben oder Das Versagen des liberalen Westens

von Gastautor

16.12.2018

| Lesedauer: 7 Minuten
Der liberale Westen hat ein streitbares Wertesystem in ein reibungsloses Funktionssystem verwandelt. In ihm gilt nur als gut und richtig, was das Funktionieren gewährleistet, während als hetzerisch und falsch gilt, was Sand ins Getriebe der Reibungslosigkeit streut.

Einiges spricht dafür, dass der liberale Westen seine Fähigkeit zur Selbstoptimierung verloren hat. An vielen verschiedenen Stellschrauben haben nicht ideal oder nicht mehr zeitgemäß erscheinende Faktoren – Euro, Sozialstaat, Migrationspolitik, Parteiensystematik – zu einem System geführt, das aus Fehlern nicht mehr zu lernen imstande ist. Je mehr dieser Faktoren zu Tage treten, desto schneller wird das ganze System in einen Abwärtsstrudel gezogen.

Bevor man sich jedoch an eine Kritik des bestehenden Systems wagt, muss man zuvörderst das System in den Blick bekommen. Und das ist im liberalen Westen nicht einfach, denn die hohe Dichte an intellektuellen Mimikri-Spielen, die man unter dem Begriff Postmoderne zusammenfasst, hat dazu geführt, dass das System die Erkenntnis, dass es ein System ist, gar nicht erst zulässt. Es ist ähnlich wie mit dem Teufel: sein erstes Ziel ist es weiszumachen, dass es ihn gar nicht gibt.

Wurde der liberale Westen bis 2015 von Ländern wie den USA, Frankreich, Deutschland, Italien und Großbritannien repräsentiert, so ist inzwischen die Repräsentanz auf Deutschland und Frankreich zusammengeschmolzen. Während in den USA und Italien Regierungen der Disruptivität an die Macht gewählt wurden, die sich durch eine deutlich autoritäre Sprache auszeichnen, hat Großbritannien in Form der Brexit-Volksabstimmung sein Unbehagen mit dem bestehenden System bekundet. Dass sich auch Frankreich in einem gehörigen Umbruch befindet, machen die momentanen Unruhen westlich des Rheins deutlich. Ob die Fünfte Republik den Aufstand der Gelbwesten überlebt, vermag mit Sicherheit niemand zu sagen.

Fünfzig Jahre nach 1968 schlägt also das Pendel in die entgegengesetzte Richtung zurück. Waren die Studentenunruhen noch der Revolutionslust einer elitär-universitären Bildungsklasse geschuldet, so gehen die heutigen Revolutionen von den sehr viel schlechter gebildeten Unter- und Mittelschichten aus. Der Reflex, den Unterschied zwischen damals und heute in einem emanzipatorischen (1968) und einem regressiven (2018) Gesellschaftsprojekt zu wittern, offenbart ein weiteres Mal die Unfähigkeit der intellektuellen Eliten ihre eigene reaktionäre Regressivität zu erkennen.

DEMOKRATIE BRAUCHT DEBATTE
Die berechtigten Ängste der linksliberalen Mitte
Schon lange hat die neue hochgebildete und internationalistische Elite das Projekt der Einheit einer alle Klassen umfassenden Gesellschaft aufgegeben. Ihr Partikularismus, nur an die eigenen materiellen und intellektuellen Pfründe zu denken und diese Pfründe allein durch den Hinweis auf die ihr innewohnende Toleranz und Offenheit für sakrosankt zu erklären, führte dazu, dass alle anderen, deren Werte und Ideale sich eben nicht in Offenheit und Toleranz erschöpfen, zu Zaungästen einer globalistischen Party degradiert wurden.

Dabei bewundern die meisten durchaus die auf der Party gereichten Speisen, immer deutlicher wird jedoch auch das Wissen der Zaungäste, dass sie selbst nie in den Genuss dieser Speisen kommen werden. Und wenn die herrschende Klasse dann die Benutzung von Diesel-Fahrzeugen – wegen Fahrverboten oder zu hoher Dieselpreise – verunmöglicht, ohne freilich auf den Hinweis zu verzichten, man könne doch auf E-Mobilität umsteigen, dann erinnert es in der Tat an den berühmten Satz vor Ausbruch der Französischen Revolution: „Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen.“

Auffällig ist vor allem, dass dieser zu tiefen Reformen nicht mehr fähige liberale Westen grundsätzlich auf ein Adjektiv zur Selbstbeschreibung zurückgreifen muss, dessen Außenseite gülden glänzt, dessen Innenseite jedoch den Atem der Verwesung verströmt. Es ist das Adjektiv „liberal“. Ohne jetzt historische Definitionen bemühen zu wollen, so hat sich der Begriff „liberal“ zu einem Synonym für tolerant, offen und tiefenentspannt gemausert. Vom Substantiv „Liberalismus“ hat sich „liberal“ vollständig abgekoppelt und hat sich damit maximal entpolitisiert.

Liberal ist so zu einer Geisteshaltung mutiert, die sich nicht mehr die Mühe machen muss, inhaltliche Auseinandersetzungen zu führen. Stattdessen erschöpft sich „liberal“ in der Stilfrage, wer am entspanntesten auf die momentanen Verwerfungen zu reagieren imstande ist. Wer jedoch noch auf Inhalte und Werte pocht und diese für unverhandelbar erklärt, gilt schon als reaktionär und zeigt einen politisch „schlechten Stil“.

Auch bei „liberal“ funktioniert das Mimikri-Spiel der Postmoderne aufs Vorzüglichste: man hat es erst gewonnen, wenn sich alles in allerschönster Beliebigkeit aufgelöst hat. Indem „liberale“ Werte wie Offenheit und Toleranz gepredigt werden, wird insinuiert, auch der liberale Westen hätte noch Werte. Nur: Offenheit ist kein Wert. Sie ist maximal eine Eigenschaft, öfter noch ein Defekt. Ähnlich verhält es sich mit der Toleranz. Man verzichtet schlicht darauf, zu konkretisieren, für was man offen ist und was genau man zu tolerieren bereit ist. Täte man es, müsste man jedoch Grenzen ziehen und die schmerzen dem eigenen „liberalen“ Selbstverständnis. Dieser kleine Verzicht aus Faulheit und aus Feigheit hat den „liberalen“ Westen dermaßen geschwächt, dass sich immer mehr Menschen von ihm als Konzept abwenden.

UNIFORMIERTE BERICHTERSTATTUNG
UN-Migrationspakt: Kritiker im öffentlich-rechtlichen Visier
Das politische Vermächtnis Angela Merkels an ihre Partei und an Deutschland ist genau dieser Stilwechsel hin zum Inhaltslosen, der mit der neuen Parteivorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer nun offenbar fortgesetzt werden soll. Während Merz für das männliche Prinzip des „Inhalts vor Beziehung“ stand, schreibt AKK das weibliche Prinzip des „Beziehung vor Inhalt“ nahtlos fort. Ihre Parteitagsrede, in der sie die CDU zur Geschlossenheit einer Familie aufrief, veranschaulichte den herrschenden Überhang an Gefühligkeit. Auch ihr neues Credo „Authentisch sein“, das sie bei Anne Will unters Volk bringen durfte und ihr gehörig Applaus einbrachte, ist ja an Deplatziertheit im politischen Betrieb fast nicht zu übertreffen. Vor allem aber: Inhalte beschrieb AKK keine.

Es sind zwei weitere Abstimmungsergebnisse vom Hamburger CDU Parteitag, die noch deutlicher als die neue Parteichefin zeigen, mit welcher Verve diese scheinbar bürgerliche Volkspartei westliche Werte bereits im Orkus der Geschichte verklappt hat, um ja inhaltlich nirgends anecken zu müssen. Da ist zum einen der Antrag der Berliner Kreisverbände Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Mitte zu nennen, der den türkisch-nationalistischen Wolfsgruß und den islamistischen Rabia-Gruß der Muslimbrüderschaft in Deutschland unter Strafe stellen sollte. Dieser Antrag wurde auf dem CDU-Parteitag abgelehnt.

Ein anderer Antrag mit der Nummer C 156, der vom Kreisverband Frankfurt am Main gestellt wurde, fand ebenfalls keine Mehrheit. In ihm wurde gefordert, dass die Zahlungen an die Palästinensische Autonomiebehörde eingestellt werden sollten, solange die Palästinenser die Praxis beibehielten, an die Hinterbliebenen von Selbstmordattentätern – sogenannten „Märtyrern“ – lebenslange Renten zu zahlen. Im Klartext heißt das: die Mehrheit der CDU-Delegierten findet es völlig in Ordnung, wenn weiterhin mit deutschem Steuergeld der Terror gegen Israelis finanziert wird.

Der Übergang von einer Wertedemokratie, in der es unverhandelbare politische und ethische Grundsätze gibt, zu einer „liberalen“ Funktionsdemokratie, in der es wichtiger ist, niemandem weh zu tun und das Zusammenleben täglich neu auszuhandeln, ereignet sich rasant. Und in der Tat unterscheidet das die sogenannte multiethnische Einwanderungsgesellschaft vom bisherigen Modell des demokratischen Rechtsstaats: um ein reibungsloses Funktionieren zu gewährleisten, müssen Werte und Grundsätze aus dem Diskurs ausgeschlossen werden. Ihr exklusiver Charakter könnte neu Hinzugekommene verunsichern. Erst die Absenz von Werten ermöglicht es, dass sich wirklich jeder im Staatswesen und seinem Sozialsystem wohlfühlen kann.

ABGESANG
CDU-Parteitag – Bauch besiegt Kopf
Der scheinbare Vorteil von Funktionsdemokratien, eine offene Gesellschaft zu sein, die außer Spracherwerb und Konsum keinerlei Anpassungsleistung von Einwandernden erwartet, könnte sich jedoch im Hinblick auf demokratische Stabilität als ihr größter Nachteil erweisen. Der Verdacht, dass Gesellschaften ohne ein Gerüst aus konkreten Werten und ohne einen Überbau aus Moral, Gewissen und Geschichte nicht lange überlebensfähig sind, ist ja nicht gänzlich von der Hand zu weisen. Auch ob ein Sozialstaat, der sich aus dem Geist der Solidaritätsgemeinschaft speist, ohne diesen Überbau funktionsfähig bleibt, darf bezweifelt werden.

Das System des liberalen Westens hat sich also von einem streitbaren Wertesystem in ein reibungsloses Funktionssystem verwandelt. In ihm gilt nur als gut und richtig, was das Funktionieren gewährleistet, während als hetzerisch und falsch gilt, was Sand ins Getriebe der Reibungslosigkeit streut. Wie Sand im Getriebe ausgemacht, festgestellt und eliminiert wird, zeigt ein anderes Beispiel, bei dem die CDU auch kräftig ihre Finger im Spiel hat.

Der Leiter der Gedenkstätte Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, dürfte schon länger denjenigen, die das Projekt einer wertebefreiten Funktionsdemokratie vorantreiben, ein Dorn im Auge sein. Es war Hubertus Knabe, der die Stasi-Vergangenheit Anetta Kahanes in den Fokus rückte, als diese sich gerade anschickte, mit ihrer Amadeu-Antonio-Stiftung zur Lordsiegelbewahrerin der Demokratie in Deutschland aufzusteigen. Auch wurde Hubertus Knabe nie müde, auf die mörderische und menschenverachtende SED-Vergangenheit von DIE LINKE aufmerksam zu machen. Inzwischen hat sich in der Öffentlichkeit über Hubertus Knabe das vernichtende Narrativ durchgesetzt, er sei weniger Historiker als vielmehr politischer Aktivist und antikommunistischer Krieger. Und das gilt in einem Land, in dem inzwischen auch die bürgerlichen Parteien ihre Fühler nach den ehemaligen SED-Kommunisten ausstrecken, als Sakrileg.

DOKUMENTATION
Ablösung von Hubertus Knabe: Mit krimineller Energie von links
Dass nun die Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die zudem Berliner Landesvorsitzende der CDU ist, mit dem Berliner Kultursenator Klaus Lederer von DIE LINKE gemeinsame Sache macht, um Hubertus Knabe geräuschlos entsorgen zu können, mag man unter „erstes Bauernopfer einer möglichen Koalition zwischen Linken und Bürgerlichen in Berlin“ verbuchen. Viel weitreichender ist der Zerfall der politischen Moral, wie sie sich die CDU ganz offenbar auf die Fahnen geschrieben hat. Denn merke: in einem „liberalen“ System ist man so offen und tolerant, dass selbst (scheinbar) Bürgerliche mit Linksextremen gemeinsame Sache machen können müssen. Hier von einem Linksruck der CDU zu sprechen, würde an der Sache vorbeigehen, auch wenn die Koalitionsbereitschaft mit DIE LINKE den augenfälligsten Unterschied zur CDU unter Helmut Kohl darstellt. Es ist schlicht das Spiel der Beliebigkeiten, das Reibungslosigkeit garantiert.

Wirft man einen Blick auf jenes Nachbarland Deutschlands, das inzwischen als autoritär und illiberal gilt, dann kann ein Vergleich der beiden Regierungschefs zumindest eine Schablone dafür liefern, aus welchen unterschiedlichen menschlichen und historischen Qualitäten in beiden Ländern Politik gemacht wird. Angela Merkel schwamm im System der DDR mit und sie war bereits 1984 privilegiert genug, um als Wissenschaftlerin einen Aufenthalt in der BRD von den DDR-Sicherheitsbehörden genehmigt zu bekommen. In den Wendejahren schließlich hat Angela Merkels politische Karriere zu keinem Zeitpunkt den Anschein erweckt, sie sei durch unbeugsame politische Überzeugungen oder aufopfernde Taten zu ihren Positionen gelangt. Vielmehr war ihre Karriere seit ihrem Eintritt in die Politik 1989 beim Demokratischen Aufbruch geprägt von Anpassung, Mentorenschaft und Günstlingstum. Ihre menschliche und politische Art stromlinienförmig zu nennen, dürfte nicht allzu beleidigend sein.

Ein Vergleich mit dem amtierenden polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki kann verdeutlichen, dass Politik auch aus einer anderen Triebfeder gestaltet werden kann: Mateusz Morawiecki entstammt einer polnischen Dissidentenfamilie, sein Vater beteiligte sich unter Lebensgefahr am Druck und Vertrieb antikommunistischer Presseerzeugnisse im kommunistischen Polen. Bereits als Jugendlicher engagierte sich Mateusz Morawiecki ebenso im polnischen Untergrund und wurde als 15-Jähriger von der polnischen Stasi entführt und in einen Wald verschleppt. Dort zwang man ihn nicht nur, sein eigenes Grab auszuschaufeln, sondern man versuchte auch – mit einer geladenen Pistole an seiner Schläfe – aus ihm belastende Aussagen zu seinem Vater und dem Umfeld herauszupressen. Doch hat Morawiecki hier weder seinen Vater noch seine Freunde verraten; eher hätte er den Tod gewählt als den Verrat.

100 JAHRE UNABHäNGIGKEIT UND SOUVERäNITäT
Polen kann Europa helfen, wenn es um die Freiheit geht
Das Kartenspiel der Beliebigkeiten dürfte bei Mateusz Morawiecki mit einem sehr viel kleineren Blatt gespielt werden als bei Angela Merkel. Umso überraschender ist es, dass die Deutschen ihr eigenes politisches System nicht nur als höherwertig im Vergleich zum polnischen einstufen, es soll auch das einzig gültige in ganz Europa sein. Statt also Offenheit und Toleranz auch den Veränderungen der polnischen Demokratie entgegenzubringen, stellen sich die Vertreter des „liberalen“ Westens hin und leiten wegen einer Justizreform ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen ein. Und die, die das am lautesten und vehementesten unterstützen, haben überhaupt kein Problem damit, wenn dann ein ausgemachter Parteisoldat, Bundestagsabgeordneter und zudem noch Partei-Fraktionsvize zum neuen Bundesverfassungsrichter in Deutschland ernannt wird. Damit soll Stephan Harbarth (CDU) nicht die Qualifikation abgesprochen werden, nur zeigt es eben, dass in Deutschland sehr laut „Skandal“ bei anderen getrommelt wird, während gleichzeitig die Abhängigkeit deutscher Richter von der Politik höflich beschwiegen wird.

Die Chancen, dass es Deutschland als letztem stabilen Vertreter des „liberalen“ Westens gelingt, bei den sich zeigenden systemischen Fehlern gegenzusteuern, sind mit dem CDU-Parteitag nicht gestiegen. Und auch wenn die Bilder aus Frankreich wie als Warnung dienen könnten, dass ein System mit fortschreitender Zeit als unreformierbar abgeschrieben werden muss, so wäre es für einen postmerkelschen Optimismus leider noch zu früh.


Markus Vahlefeld

Dieser Beitrag ist ein vom Autor um aktuelle Beispiele angereicherter Auszug aus seinem neuen Buch Macht hoch die Tür. Das System Merkel und die Spaltung Deutschlands. Mit einem Grußwort von Henryk M. Broder, epubli, Oktober 2018, 236 Seiten, 16,- €.


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44 Kommentare

  1. Nachtrag die 2te.:
    Statt Maaßen ist natürlich der Juspiz und amtierende Außenheiko gemeint.
    (Wie die Rage derart Fehler zulässt, sorry Herr Maaßen)

  2. Ein Nachtrag:
    Diese Eigenheit geht natürlich in diverse Richtungen.
    Und so kann auch schonmal minus,plus, minus,minus drauf stehen wo plus,plus,plus,minus,plus drin ist und so weiter.
    Es liegt halt immer im Auge, und noch wichtiger in der Beschreibung, folglich in der weiter-/wiedergabe des Betrachters, der Betrachter.
    Womit wir im Jounalismus und seinem heutigen Zustand sind. Es wird nur noch selten und dazu vollständig gesagt was ist, bzw.:
    der aktuelle Koch, eigentlich als Kellner angestellt, bedient sich gerne zusätzlich am links-grünen Gewürzregal, nicht nur weil er glaubt dass die Bohnen eigentlich Möhren sein sollten, nein er glaubt auch dass der Geschmack an sich, dass die Speisekarte und damit die Gerichte anders aussehen und schmecken sollen.

    Und um das Chaos nun perfekt zu machen gibt es da noch den angestellten Koch z.B. Herrn Habeck (alias wie echter) Dr. Gewürzregal, der dem Lehrapparat nach eher praktizierender Kellner denn Koch ist und daher nur zu gerne mit den anderen Kellnern gemeinsame Sache macht.

    In Herrn Tichys Hotel/Restaurant fühle ich mich dagegen unverkennbar eindeutig besser aufgehoben, zu bekommen was ist. Auch hier wird schonmal gewürzt, aber eben in derart wie es die Speisekarte erschließt, in derart wie die echten Köche der Wirtschaft da draußem ex doctrina eben so köcheln und liefern, der eine besser, der andere schlechter.
    Aber entscheidend eben auch erkennbar welche Kellner da draußen welche Gewürzregale tragen und sich immer wieder zum Koch aufschwingen was zusätzlich ganz andere (eben alarmierende) Rezeptoren bedient.

    Despektierlich diese Sichweise? Nein, wir alle sind nur Rädchen im Getriebe, der eine hier der andere dort – und Merkel, zum Glück, bald fort.

    Aber:
    So wie auch ich hier gerne Gewürze und Geschmack verwende und beschreibe, der qualitative und damit entscheidende Unterschied liegt darin:
    Meine Person befindet sich hier bewusst ausschließlich in einem Forum, nicht in der Küche und nicht beim Kellner.

    -> Womit wir bei Herrn Maaßen sind, der die Foren dieser Welt gerne Gewürzfrei hätte, aber im gleichem Atemzug von „Multi Kulti“ spricht.
    Und auf dass wir ausschließlich nur maasens widerliche Rezepte zu schmecken bekommen.

    Zwischenstand:
    Dieser Betrieb gibt nicht nur zu denken, er entsetzt, von Jahr zu Jahr ein Stückchen mehr, ob der Gerichte die aufgetischt werden.

    und dem Personal? dem ist’s egal.
    und selbst die Besteller, bewarten nur Heller (sic)

    Was unterdessen erkennbar zunimmt und ansteht?
    Geschmack zu haben. Geschmack sei Rassistisch – selbstverständlich nur der falsche.

    Das Salz dem Pfeffer vorziehen, skandalös insbesondere beim Pöbel.

    Was am Ende herauskommt?
    Unschwer erkennbar.
    Das Restaurant/Hotel wird Mittelmaß, weil geschmacklos, trotz der Würze, oder vielmehr wegen der Würze, der Gewürze vom Kellner, wegen des Kochs, eigentlich Kellner.

    Gerade eben erst wieder den „Koch“ Habeck in seiner Doktrin gesehen.
    Derart Skrupellosigkeit, rot-grün im Tutu dahertänzelnd zieht einem echt die löchrig vorgeblich goldenen Socken aus – ist das Absicht, Verblendung, oder gar Dummheit?
    wohl Ersteres.
    Aber wer flickt meine Socken?
    Der Kellner sicher nicht, und der Koch schon garnicht.
    Ach ich selber? der Strom wurde abgestellt?
    Also selbst ist der Mann.
    Reicht das als Story für/in ihrem Theaterstück Herr Dr. Robert Habeck?
    Apropos Theater, es waren auch Kinderbücher? erlauben Sie sich einen kleinen jugendhaften Scherz an diesem Land?
    Und ist dies jetzt schon die Uraufführung?
    Derweil Sie ganz ungeniert umdichten wie umschreiben? War Verbrecher abschieben nicht AfD?
    Und nun Kinderbücher FSK18?

    darüber lachen oder weinen? ich bin ganz unentschlossen,
    oder besser: einfach merken, für später.

  3. Womit ein weiteres Problem beschrieben ist.
    Die Marketingindustrie hat einzug gehalten in die Politik.
    Das heißt die Label, die äußere Aufmachung mit denen politisch hausiert wird richten sich nicht strikt nach dem Inhalt sondern nach dem was sich am besten verkaufen lässt.

    Wie „Dosenfleisch“ das im Krieg(Mangelwirtschaft) schlicht „Sojabohne“ heißen würdestattdessen Kinderzimmerkonform und damit vorzugsweise grün-rosa; „Vegan“ gelabelt ist und wird.

  4. „An der Spitze des Landes stand eine klobige Frau mit der zuversichtlichen Ausstrahlung einer Trauerweide, die sich schon dadurch diskreditierte, dass sie den bolschewistischen Ostspuk sechsunddreißig Jahre lang mitgemacht hatte, ohne dass ihre Umgebung dabei irgendeine Form von Unwohlsein hatte feststellen können.“ -Timur Vermes über Angela Merkel

  5. Hervorragende Analyse!
    In dieses Bild eines „reibungslosen Funktionssystems“ passt z. B. auch die Weigerung des Petitionsausschusses im Bundstag, die Petition gegen die Unterzeichnung des UN-Migrationspakts zu veröffentlichen, weil sie „geeignet erscheint, den interkulturellen Dialog zu belasten“. Man will ja keinen Sand im Getriebe …

  6. USA und „autoritäre Sprache“… Oha, da hat aber wieder mal jemand aus der Ferne über den Teich – mit Blick durch die Staatsmedienbrille – „diagnostiziert“.

    Ein Präsident wurde in den USA als Verwalter der Staatsgeschäfte und nicht – wie hierzulande – als „FührerIn“ gewählt, um den Staat / die Autorität – abzubauen (vor allem die, die der Vorgänger mittels Präsidialverfügungen im Alleingang geschaffen hat).

    Kaum eine westliche Verwaltung ist heute autoritärer als das Regime von Schland und Frankreich. Und längst schwärmen hiesige Staatslinge von China und Iran und deren „starken Regierungen“ wie deren „Gestaltungswillen“, den „ein Trump ja nicht habe“…

    Dagegen herrscht in den USA in weiten Teilen „wilder Westen“ – also vergleichsweise viel der pösen, egomanen Selbstbestimmung und diese Spinnerei von Freiheit des Individuum und so – statt Demokratie, also dem „Willen des WIR“ (oder um es mit Hitler zu sagen: „dem Volkswillen“).

    Kommt schon wieder fast so schräg an wie das Geplapper einiger Leute um 38, die in Deutschland das „modernste Land der Erde“ sahen und die USA als eine Art „rückständige Diktatur“…

  7. Schade, daß Markus Vahlefeld seinen Diskurs über die Degenerierung des Westens nicht weiter ausführt, sondern etwas rasch auf eine Kritik an der Vergrünung der CDU abbiegt, obwohl sein zur CDU gesagtes natürlich richtig ist.

    Ich vertrete dazu eher die Ansicht, daß wir im Westen – und nicht nur in Deutschland – einen allgemeinen Niedergang unserer Zivilisation (und nicht nur der Demokratie) erleben, der nicht ohne weiteres aufzuhalten ist und am Ende im großen Zyklus der Hochkulturen einzuordnen wäre. Noch ist in der Menschheitsgeschichte jede Hochkultur an ihrem eigenen Erfolg zugrunde gegangen. Aus meiner Sicht waren bereits die gewaltsamen Ideologien des 20. Jahrhunderts, namentlich Kommunismus und Faschismus, verzweifelte Versuche, diese Mischung aus Dekadenz, Faulheit und spirituelle Leere und Erschlaffung durch rigide, asketische und kollektivistische Herangehensweisen zu ersetzen, die jedoch in sich bereits so nihilistisch und leer waren, daß sie der Übertreibung und schließlich exzessiven Gewalt nichts entgegenzusetzen hatten.

    Allgemein halten wir in Europa die Aufklärung ab dem 17. Jahrhundert hoch, übersehen dabei aber, daß bereits dort alle Grundlagen für die heutige Misere gelegt wurden. Die Befreiung des Menschen aus dem Korsett von Glauben, sozialer Determination und Fremdbestimmung erschuf eben nicht den freien Citoyen, den befreiten Bürger, sondern die identitätslose, seelisch entkernte Konsumbiene, die heute in der liberalen Demokratie das Ideal geworden ist. Die störungsfrei funktioniert, unabhängig von allen Außenbedingungen.

    Der Westen braucht eine andere Erzählung in Zukunft als die, die mit Kant, Voltaire, Locke, Hobbes oder Smith begründet wurde. Es sollte niemanden verborgen bleiben, daß nicht ihr Weltnarrativ, sondern das des Mohammed von Mekka heute das weltweit erfolgreichste ist, das langsam auch Deutschland übernimmt. Die lächerlichen Pfaffen und Popen der Restbestände von Christus und Petri, die in überdimensionalen Sakralbauten Büttel der Konsumprediger geworden sind, können ihnen nichts entgegensetzen. Auch die Erzählung des Sozialstaates nicht. Als mögliche Alternative zum Islam mögen sich die weniger religiös fundierten autoritären Systeme des Fernen Ostens anbieten, die jedoch eine Mentalität bedingen, die den eher individualistischen Europäern weitgehend abgeht und hier auch nicht ohne weiteres zu installieren wäre. Wie Markus Vahlefeld richtig erkennt, gibt es auch im Westen den Versuch, mit mehr Autoritarismus den Niedergang aufzuhalten, wir denken an Trump oder Orban (oder Putin, denn ich rechne Rußland zum „Westen“ mit dazu) es ist aber bislang nicht ersichtlich oder bewiesen, daß sie Erfolg haben werden.

    Entweder der Westen schafft das, oder es gibt ihn in zwei Generationen, also 50 Jahren, nicht mehr. Wir hätten dann eine degenerative Phase von ca. 100 Jahren gehabt, und so viel Zeit benötigten auch die anderen Hochkulturen wie Rom oder das II. Reich der Ägypter, von Klimax bis zum Kollaps. Und der kam dann plötzlich und wegen einer scheinbaren Nichtigkeit.

    • Ich stimme Ihnen zu. Die Misere begann mit der „Aufklärung“. Diese hat, wie der Islam, die Vergangenheit als „dunkel“ verleumdet. Dabei ist die „Aufklärung“ nicht vom Himmel gefallen, viele Aufklärer waren sich ihrer Wurzeln bewusst, die -gekappt- bald in Vergessenheit gerieten, eine Umkehr ist ihren Erben völlig undenkbar. „Ein kleiner Fehler im Anfang am Ende ein großer wird“ wusste schon Aristotles. Heute haben wir die Wahl zwischen dem säkularen Leviathan, frei nach Hobbes, oder dem islamischen Kalifat, zwischen zwei Totalitarismen des 21. Jh. Und gerade die einfachsten Lösungen sind häufig erfolgreich …

  8. Lieber Herr Vahlefeld, ich denke nicht, dass Jemand in der Welt Deutschland ernsthaft für liberal hält. Viele Ausländer wundern sich über die Entwicklungen, die Deutschland unter BK Merkel nimmt und das zu Recht. Vieles passt scheinbar nicht zusammen. Das Selbstbild der Deutschen einerseits und die Realität der Welt andererseits. Toleranz und Freiheit waren in Deutschland leider nie wirklich zu Hause. – Dass eine Frau Kahane ihre Spitzeltätigkeit jetzt wieder ganz offiziell ausüben darf und von Bundesministerien unterstützt wird , dass der Leiter des Bundesverfassungsschutzes ausgewechselt wird, weil er die Wahrheit sagt, dass eine Bundesfamilienministerin ein Vorwort zu einer Broschüre zur Bespitzelung in Kitas und Kindergärten schreibt, dass Herr Dr. Knabe von einer CDU/Linken Koalition in Berlin aus dem Amt getrieben wird, das alles hat mit Freiheit und Liberalität nichts zu tun. Liberaler, freiheitlicher Geist? Wo ist er denn?

  9. Offenheit ist kein Wert.
    Wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht!

  10. Liberal ist an Merkel und AKK überhaupt nichts, im Gegenteil. Siehe das Buch von Prof. Gertrud Höhler „Die Patin“.

  11. Zustimmung. Leider ist diese Lebenslüge der herrschenden Klasse auch beim gebildeten Bürgertum, dem ich angehöre, sehr stark. Wer dem widerspricht, erntet offene oder verstecke Aggression, Ausgrenzung und riskiert seine soziale, evtl. sogar wirtschaftliche Existenz, ohne irgend einen der Selbstgerechten zu überzeugen. Viele geben deshalb auf.

    Wenn jemand eine Idee hat, wie man diese Lebenslüge der herrschenden Klasse in Deutschland aufbrechen kann: hier bitte antworten!

    • Aufklärung verlangt das prinzipielle Einverständnis des Aufzuklärenden, aufgeklärt zu werden, sein Lernen zuzulassen. Darum wohnt jeder Pädagogik eine petitio principii inne: Sie setzt ihr Ergebnis bereits voraus.

      Ihrem „gebildeten Bürgertum“, Herr Seiler, dürfen Sie die Bildung durchaus absprechen. Zur Bildung nämlich gehört die Neugier dem Anderen (Argumenten, Taten, Erlebnissen) gegenüber. Den Selbstgerechten Ihrer peer group jedoch reichen ihre angelernten Vorurteile durchaus, um erfolgreich durchs Leben zu kommen. Mit Bildung hat das jedoch nichts zu tun, nur mit Ausbildung. Sie, Herr Seiler, und wir alle, die gegen den Strom schwimmen, werden darum mit allen Bemühungen, die Lebenslügen der herrschenden Klasse und ihrer Mitläufer aufzubrechen, scheitern.

      Der Ausweg? Um es mit Robert Redford gegenüber Brat Pitt im Spy Game zu sagen: Legen Sie sich etwas zurück, damit Sie unter südlicher Sonne sterben können. Falls Sie nicht so lange warten wollen: Packen Sie ihre Siebensachen, lösen Sie alle Verbindungen und Verbindlichkeiten in Dummland auf und verlassen sie es.

      Grüße aus dem westtransdanubischen Peripatos.

    • Man könnte es auf 2 Arten (Lebenslüge aufbrechen) versuchen, moralisch, oder mit wirtschaftlicher Betrachtung den Irrsinn nachweisen. Beides erfordert Mut, Nerven, Zeit, RISIKO(!) und Engagement. Nutzen und Aufwand stehen da m.E. in keinem vernünftigen Verhältnis, zumal davon aus zu gehen ist, dass nur wenige Probanden sich – mit allen Konsequenzen – bekehren lassen wollen. Der Großteil will bequem mit der Masse mit-, und nicht mühevoll gegen den Strom schwimmen. Und möglicherweise üble Nachrede und Spott gibt es gratis dazu…
      Vorschlag, sensibel und gezielt Gleichgesinnte suchen, Mitläufer meiden, die wechseln gegen 10 € ohnehin wieder in’s gegnerische Lager. Noch wichtiger, auf den in 1/2 bis 2 oder maximal 3 Jahren akuten Bankrott der Gut- und Bessermenschen und ihrer falschen und getürkten Propheten vorbereiten, eine unausweichliche Konsequenz bei deren Misswirtschaft. Und sehr viele Mitmacher, Ahnungslose, Schlafmützen sowie Politiker (Vorsicht, Wendehälse!) und Funktionäre, sogar Kritiker, werden im doppelten Sinne bluten müssen, die Vorbereitungen (Gesetze) dazu sind längst abgeschlossen. Auf beide Sinndeutungen einstellen, also auch auf Bürgerkrieg!

  12. AKK und Inhalte, na hörnse mal. Die Reformunfähigkeit des „liberalen“ Westens? Gibs auch einen illiberalen Westen inzwischen? Habe ich da was nicht mitgekriegt? ImA sind da ganz andere reformunfähig, ausgerechnet die, die wie der Teufel da reindrängen, in das, was der „liberale Westen“ sein soll. Bei allem Respekt, aber „der“ Westen ist das kleinste Problem derzeit hienieden.

  13. Ich mittlerweile fast das Gefühl, dass die Mauer einzureissen nicht so ganz „alternativlos“ hätte sein sollen.

    Dafür bin ich nicht auf die Straße gegangen…

    • Nichts für ungut: Dass die Mauer weg ist, finde ich auch als Wessi gut. Das Problem ist, dass auch die FDJ-Sekretärin für Agitation und Propagande „rübermachen“ durfte, einfach so! Das ist aber auch ein Kreuz mit der Freiheit!

  14. Deutschland ist alles andere als stabil, die einzige „Volkspartei“ CDU hat ihre neue Vorsitzende mit 51% gewählt. Die Partei ist fast gespalten. Falls diese der Wähler nachvollzieht, dann muss die CDU um die 20% der Stimmen bekommen. Es ist zu vermuten, dass diese Stimmennwanderung zu AfD und FDP erfolgt.

    Wir sind kurz vor schwedischen Verhältnissen. In Sachsen ist mit einer AfD-Regierung zu rechnen. Spätestens wenn Bayern den Finanzausgleich auf Druck der Freien Whler in Frage stellt, könnte Deutschland zerbrechen…

  15. „Bildung ist die Fähigkeit zur Selbstreflexion“. Herr Markus Krall hat ein neues Buch geschrieben „wenn schwarze Schwäne Junge kriegen“ mit einem identischen Tenor. Diese Regierung/Funktionärselite weigert sich über die Auswertung von Versuch und Irrtum die Gesellschaft weiterzuentwickeln. Aus Fehlern lernt man nicht mehr, sondern begünstigt die Fehlentwicklungen durch „Alternativlosigkeit“ und Scheuklappenbockigkeit. Das Lernen aus Fehlern und deren Korrektur wird auch noch als asozial dargestellt.
    Damit stagnieren wir auf ewig während die Welt sich normal weiterentwickelt. Zukunft ade zugunsten inkompetenter Planwirtschaft und schön geredeter Fehlentwicklungen.

  16. Die CDU ist die Partei der Wendehälse – seitenverkehrt!

  17. Warun nur verwendet der Verfasser, Herr Vahlefeld, diesen Begriff: „Projekt einer wertebefreiten Funktionsdemokratie.“

    Wo ist dabei noch ‚Demokratie‘? Sollte man das nicht treffender „Willkürherrschaft der Parteibonzokratie auf Basis einer ** Lebensweise“ nennen? Oder den eingeführten Begriff ‚Ochlokratie‘ benutzen?

    • Ich habe eher den Eindruck eines von Medien und NGOs „gesteuerten Demokratiesimulation“.

      • Genau so ist die Lage ……
        Die Korrumpierung der Gesellschaft ist inzwischen auf
        allen Ebenen angelangt !

  18. Gesellschaftlich haben sich natürlich emanzipatorische Fortschritte ergeben, und es gibt grosse Freiräume für Liberalität und Hyper-Liberalität. Ob der Staat, der Parteienstaat, die nur formal bestehende Unabhängigkeit des Parlaments und der Gesetzgebung, der destruktive Einfluss der Parteipolitik auf die Funktionalität des Staatsapparates und auf staatsnahe Unternehmen, die Besetzung der Höchstgerichte, der Einfluss auf die EU-Institutionen uvam. jemals wirklich liberal waren, kann man ernsthaft bezweifeln. Man kann auch bezweifeln, ob GB wegen Brexit weniger liberal würde, oder ob nicht genau das Gegenteil der Fall ist. Besonders in GB wird weder Brüssel, nocb Luxemburg als liberal gesehen, im Gegenteil. Die staatshörigen ‚Frogs‘ sowieso nicht. Deswegen hat auch ein erheblicher Teil der GB-Elite seit Maastricht mit der EU gehadert und den Euro kategorisch abgelehnt. Eine ‚Institutionelle Diktatur‘ ist nicht liberal, sondern eben eine Diktatur. Deutschland war Architekt und Baumeister.

  19. Einen „liberalen“ Westen gibt es schon lange nicht mehr. Daß immer noch davon geredet wird, muß wohl auf mangelnde Lateinkenntnisse zurückgeführt werden. Die Bildungskatastrophe! Wieder einmal. Liberal indes heißt nicht tolerant, sondern freiheitlich, und davon ist der gegenwärtige Zeitgeist im Westen meilenweit entfernt.

  20. Ich weiss nicht, was es mit Grenzziehung zu tun hat, wenn ich etwas als falsch herausarbeite.
    Morawiecki hat zweifelsohne ein politisches Standing, aber ob er über solche Erlebnisse hinwegkommen kann, ohne selbst zu versteinern?

    • Nur ein Erlebnis von vielen in der westdeutschen Provinz 😉
      Ich dachte ja immer ,daß dieser Schmarrn nur Satire ist.
      https://www.youtube.com/watch?v=0J149NRIo2s
      Aber bei einem Urlaub im Saarland wurde ich eines besseren belehrt.
      Eine Dame – ihren Angaben nach in einem Steuerbüro tätig !- erklärte uns mit „empörter Überzeugung“ das es nun genug wäre mit dem Soli für den Osten.
      Auf die Entgegnung:
      ach ja, wissen Sie eigentlich, daß die Ossis den Soli auch entrichten müssen?, verwechseln sie da nich was mit dem Länderfinanzausgleich??
      — betretenes Schweigen !!
      Egal, ihr Gatte (Beamter mit Fotoerfahrung=Blitzer ;-)) – rettete die Situation.
      „Das kommt davon wenn die Zeitung immer so spät kommt“ :-D.
      Es wurde trotzdem noch ein gemütlicher Abend

  21. Worum es eigentlich geht, ist die Enteignung der Mittelschicht und der arbeitenden Bevölkerung zum Wohle der Eliten. Wer zahlt denn die Zeche für den ganzen Mist? Es ist immer der Steuerzahler. Die Franzosen haben schon Recht.

    • In Frankreich ist nicht die Mittelschicht auf der Straße, sondern das „Prekariat“ der Mindestlöhner und Aufstocker!!!

      Ein Schock für die Salon-Linken, die die Welt retten wollen ….

  22. Was für eine phantastische Analyse.

    „Erst die Absenz von Werten ermöglicht es, dass sich wirklich jeder im Staatswesen und seinem Sozialsystem wohlfühlen kann.“ Die „Hinzugekommenen“ werden sicher nicht auf ihre „Werte“ verzichten und füllen das herrschende Vakuum der Beliebigkeit mit deren archaischen Vorstellungen. Der auf die Funktion des Staates vertrauende Bürger, wird allein gelassen und ist damit der Landnahme der importierten Steinzeit hilflos ausgeliefert. Die globale Beliebigkeitskaste sonnt sich indessen in ihrer weltfernen geschlossenen Wohlstandsblase .

    Ein „Sozialstaat“ in dem die einen nur entnehmen und der westliche Bürger es beständig auffüllen muss, ist keine Solidarität sondern zutiefst ungerecht.

    „Intellektuellen Mimikri-Spielen“ – so tun als Ob. Verschlagen, tricksend, täuschend, in die Irre führend. Sich in maßloser Hybris als moralisch überlegen positionieren und echte Demokraten bekämpfen. So ist es.
    Der Bürger muss sich seine Rechte wieder zurückholen. Ob dieses System reformierbar ist wage ich zu bezweifeln, zu lange haben die Nutznießer die Strukturen zu ihrem Vorteil umgebaut.

    • Ein leeres Gehirn funktioniert eigentlich nicht.
      Deshalb bin ich auch immer wieder überrascht, wie es offenbar doch am Laufen gehalten werden kann.
      Sarkasmus off.

      • Man nennt das „dunkle Energie“, liebe Mozartin, will heißen, das Hirn arbeitet IMMER, egal, ob wir das wollen oder nicht. Ein leeres Gehirn gibt es nicht, so wünschenswert das wäre, bei manchen.

    • Zitat: „Ein „Sozialstaat“ in dem die einen nur entnehmen und der westliche Bürger es beständig auffüllen muss, ist keine Solidarität sondern zutiefst ungerecht.!
      +
      „Der Bürger muss sich seine Rechte wieder zurückholen. Ob dieses System reformierbar ist wage ich zu bezweifeln, zu lange haben die Nutznießer die Strukturen zu ihrem Vorteil umgebaut.“
      > Jawohl! Wobei es hier meiner Meinung nach nun nicht mehr FÜNF vor 12 sondern mittlerweile schon ZWEI vor 12 ist!

  23. DER WEG DES GERINGSTEN WIDERSTANDS IST NUR AM ANFANG GEPFLASTERT
    Sinngemäß stammt dieser Spruch von einem Schriftsteller-und er enthält viel Wahres. Wie konnte es bei uns zur Implosion des demokratischen Systems, zum Wegfall einer bürgerlich-konservativen Konstituente, zum Verlust der für eine Demokratie so wichtigen Streitkultur kommen? Ich versuche mal eine Analyse:
    -die CDU hat mit ihrem Linksrutsch dazu beigetragen, dass es bei uns (mit Ausnahme der AfD) nur noch eine linke Einheitsparteienlandschaft gibt. Dieser Linksrutsch ist irreversibel, das heißt die CDU wird ihr konservatives Rückgrat nie wieder zurück bekommen können-sie versucht es ja auch gar nicht, wie die Wahl von AKK zur Vorsitzenden gezeigt hat. Mögliche Ursachen für den Linksrutsch: Sozialisation der ehemaligen Vorsitzenden in der DDR („Honeckers späte Rache“), Anbiederung an den linksgrünen Zeitgeist um zusätzliche Wählerschichten zu erschließen.
    -allgemeiner Hang zur Trägheit und Denkfaulheit bei den nicht ganz so Schlauen der Gesellschaft-und das sind ja laut Gauß’scher Kurve (der sog. Normalverteilung) die meisten, also der sog. Mainstream. Es werden vor allem jene protegiert, die immer den Weg des geringsten Widerstands gehen.
    -kultureller Verfall und Erosion der zuvor funktionierenden Bildungsstrukturen (bewirkt durch die sog. 68-er, die einst angetreten sind um Verkrustungen aufzubrechen und dann selbst zur schlimmsten Form von Verkrustung geworden sind). In den Schulen wird indoktriniert statt gelehrt: Meinungen werden nicht als Resultat kognitiver Prozesse entwickelt, sie werden vorgegeben. Kaum einer ist wirklich mündig, nur wenige haben den „Mut sich ihres EIGENEN (!!) Verstandes zu bedienen.
    -die Fiffisierung des Mannes: Pantoffelhelden und couch potatoes scheuen die Kontroverse, wählen das bequeme dünne Brett-statt ihren Charakter daran wachsen zu lassen, möglichst dicke Bretter zu bohren). Linksgrüne Umerziehung und Östrogenschwemme haben hier ganze Arbeit geleistet.
    -die Verweiblichung der Politik: Frauen schwanken zwischen Zickigkeit und Harmoniesucht. Wenn sich altersbedingt die Zickigkeit gelegt hat (bei Politikerinnen meist der Fall) überwiegt die Harmoniesucht. Es kann doch nicht sein, dass einer anderer Meinung ist und dadurch das Friede-Freude-Eierkuchen-Wolkenkuckucksheim stört. In diesem Zusammenhang muss man auch die Pervertierung des Konzepts „Teamwork“ erwähnen: dies wird nicht verstanden als eine Möglichkeit, Prozesse im Sinne von Effizienzsteigerung besser zu verzahnen, sondern als Unterordnung unter das Kollektiv bzw. unter das gebot weiblicher Harmoniesucht: alle werden gezwungen, sich furchtbar lieb zu haben und immer „bussi, bussi“ zu machen.
    -die bösartigen Wucherungen der politischen Korrektheit haben enge Denkkorridore und Äußerungsblockaden geschaffen. Gelebter Parlamentarismus, wie er bei Strauß und Wehner möglich war wäre allein deshalb heute undenkbar.

    Grundsätzlich kann man von einem Verlust tragender gesellschaftlicher Strukturen und einer Verweichlichung bzw. Überfeinerung reden. Der folgende Spruch stammt nicht von einem Rassisten, sondern von Aristoteles: „Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Zivilisation.“ Die sich selbst den Ast absägt, auf dem sie sitzt. Wohlstandsverwahrlosung, Dekadenz, wie immer man es nennen will. In jedem Fall der Verlust fundamental wichtiger Werte.

    • „Aristoteles: ‚Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Zivilisation.'“

      Donnerwetter! Das muss ich mir wirklich merken.

      • Obwohl ich fairerweise dazu sagen muss, dass ich den Spruch auch nur vom Hörensagen kenne. Ob er wirklich von Aristoteles stammt ist nicht gesichert. Da allerdings Historiker vor allem hierzulande heute auch immer dazu neigen, ihre Objektivität aufzugeben (sie sind ja immer auch von einem Arbeitgeber abhängig) wäre ich vorsichtig in Bezug auf all ihre Aussagen. Man müsste mal etwa 20 Geschichtsexperten/Philosophen/Literaturwissenschaftler etc. (die mit der Materie genau vertraut sind) aus unterschiedlichen Ländern befragen um eine einigermaßen valide Auskunft zu erhalten. Diejenigen, die bestreiten, dass es ein Aphorismus von Aristoteles ist behaupten, der Spruch stamme von einem US-amerikanischen Prediger des 20. Jahrhunderts. Der ist allerdings meines Wissens (so weit ich recherchiert habe) kein Rechtsradikaler und politisch unbedenklich gewesen, so dass man den Ausspruch dennoch diskutieren könnte. Er enthält sicher viel Wahres.
        „Toleranz“ hat irgendwo auch etwas Wertfreies. Ich selbst bin der Meinung, man sollte die Dinge immer wertebezogen und auf den Einzelfall gesehen betrachten. Ich würde daher eher Begriffe wie „Humanismus“ oder „Humanität“ vorziehen, da sie Werteinstellungen implizieren und nicht undifferenziert sind.

      • „Der ist allerdings meines Wissens (so weit ich recherchiert habe) kein Rechtsradikaler und politisch unbedenklich gewesen, so dass man den Ausspruch dennoch diskutieren könnte.“

        Heisst das, man könnte denselben Aphorismus nicht diskutieren, wenn er von einem Rechtsradikalen stammen würde?

      • In den meisten Fällen ist die hochgelobte, gern als Monstranz getragene ‚Toleranz‘ nix weiter als Gleichgültigkeit, solang es nur andere betrifft. Selbstverstandlich wird dies von schäbiger Politik (gibt es auch andere?) gern instrumentalisiert.

  24. Von den liberalistischen Beliebigkeitsaposteln, liberal sollte man wohl besser nicht sagen, hin zu liberal-konservativen und konservativen Werten, wie sie heute Alexander Gauland in einem hochinteressanten und fairen FOCUS-Interview vertreten hat, authentisch mit Maß und wohltuend in Sprache und Diktion.
    Die CDU hatte die Chance, eine Abkehr vom Kurs der A.Merkel zu vollziehen, sie hat diese Chance nicht genutzt. Für Liberalkonservative und Konservative bleibt parteipolitisch nur noch die Alternative, der zu wünschen ist, dass sie sich langsam aber nachhaltig von ihren Kinderkrankheiten verabschiedet um erwachsen zu werden.

    • „…konservativen Werten, wie sie heute Alexander Gauland in einem hochinteressanten und fairen FOCUS-Interview vertreten hat…“

      Danke für den Hinweis. In meinem Empfinden schon geradezu erstaunlich, dass ein solches Interview heute noch möglich ist…

      Sagt dieses Empfinden mehr über mich, also meine eigene Position und damit Wahrnehmung der gegenwärtigen politische Situation? Oder sagt es doch etwas über die reale politische Situation?

      Natürlich glaube ich letzteres, aber ganz sicher bin ich mir nicht… Damit sind wir allerdings genau beim Obertitel des Artikels…

      • Ein faires Focus-Interview. Ja, gibt es sowas? Donnerwetter.
        Hätte aber vorher auch nicht gedacht, dass es gestern schneit. Eine Schwalbe macht trotzdem noch keinen Sommer.

  25. Sehr schöner Artikel.
    Wir haben zwei wichtige Stützpfeiler in jeder Gesellschaft:
    1. Die Wirtschaft
    2. Der politische Mainstream

    Der politische Mainstream hat sich mit dem Fall der Mauer im gesamten Deutschland stark nach links verschoben. Die Fraktion der Deutschlandhasser bestimmt nun den öffentlichen Diskurs. War unter Kohl in der West-BRD konservatives Denken und Nationalstolz noch total nicht verpönt, ist beides seit der Wende im wiedervereinten Gesamtdeutschland, wo sich die Mehrheiten eben nach links verschoben haben, mittlerweile ein Grund den Verfassungsschutz zu mobilisieren.
    Da die Wirtschaft weiterhin Erträge einfahren muss, hat sie sich mit der neuen Situation arrangiert und verkauft nun eben keine Atomkraftwerke und Waffensysteme in die Welt, sondern volgeschreddernde Windmühlen und Energiesparlampen.

    Deutschlands Stärke ist der Export. Hat man früher stolz deutsche Waren „Made in Germany“ in die Welt verkauft, betreibt man heute eben den Aus- und Abverkauf des gesamten Deutschlands. Weil es der linke Mainstream eben so will.
    Die aus der blanken Notwendigkeit heraus geborene Nähe zwischen der wirtschaftsorientierten CDU/CSU und den rot-grünen Deutschlandhassern, erweist sich immer mehr als fataler Endspurt unserer Nation in ihr Grab.
    Schwarz und Rot-Grün sind natürliche Gegenpole. Wer Materie und Antimaterie permanent zusammenbringt, muss sich über das zerstörerische Potential nicht wundern.

  26. Bevor jemand in die Politik geht, sollte er wenigstens 20 Jahre gearbeitet haben. Nicht in Form von Anwesenheit in einem Parteiapparat, sondern wirtschaftlich tätig. Diese ganzen Studienabbrecher, und sonstige Klugscheißer ohne Berufsausbildung, sind doch rausgeschmissenes Geld.

    • Sie liegen richtig. Sie werden ein sich selbst reproduzierendes System jedoch nicht ändern. Sie haben nur eine Alternative jenseits des Systems. – Max Planck entdeckte die Quanten und war darüber nicht sehr begeistert, weil er Wellen erwartet hatte. Die Antworten auf Fragen können bitter sein. – Ihre Lösung des Dilemmas, BK, mit berufserfahrenen Politikern läßt das System nicht zu. Der Weg in die Freiheit ist zwar stets verbaut, jedoch möglich. Er bewegt sich freilich weit entfernt von Tastaturen. Die Alternative heißt ** blood, sweat and tears.

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