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Neues Buch

Historiker widmet sich den Soldaten der Wehrmacht

12.04.2020

| Lesedauer: 6 Minuten
Das von dem jungen und mutigen Historiker Christian Hardinghaus (Jahrgang 1978) in diesem Frühjahr veröffentlichte Buch „Die verdammte Generation - Gespräche mit den letzten Soldaten des Zweiten Weltkrieges“ bietet hier endlich so manch überfällig Korrektur und Aufklärung.

Der Zweite Weltkrieg ist in deutscher Geschichtspolitik, Geschichtsforschung und im Geschichtsunterricht weitestgehend ein blinder Fleck. Vor allem die 18 Millionen Soldaten der Wehrmacht und die (geschätzt) fünf bis sechs Millionen deutschen Gefallenen kommen darin kaum vor. Wenn es um den Zweiten Weltkrieg geht, dann als Vernichtungskrieg Hitlers, dem 18 Millionen Wehrmachtssoldaten angeblich verbrecherisch und überzeugt dienten. In der Epoche der 68er wurde es ohnehin üblich, Nationalsozialismus und Wehrmacht gleichzusetzen. Das von dem jungen und mutigen Historiker Christian Hardinghaus (Jahrgang 1978) in diesem Frühjahr veröffentlichte Buch „Die verdammte Generation – Gespräche mit den letzten Soldaten des Zweiten Weltkrieges“ bietet hier endlich so manch überfällige Korrektur und Aufklärung.

„Soldaten sind Mörder“ und Wehrmachtsausstellung

Die Folgen dieses blinden Flecks sind bekannt, zwei nur seien genannt. Erstes Beispiel: Tucholsky hatte am 4. August 1931 in der „Weltbühne“ in einer Glosse geschrieben „Soldaten sind Mörder.“ Jahrzehnte später, bei einer Podiumsdiskussion am 31. August 1984, äußerte ein ehemaliger Sanitätsoffiziersanwärter und Arzt der Organisation IPPNW (International Physicians for the Prevention of Nuclear War) gegenüber einem Jugendoffizier: „Jeder Soldat ist ein potenzieller Mörder – auch Sie, Herr W. In der Bundeswehr gibt es einen Drill zum Morden.“ Der Tucholsky-Spruch macht seitdem die Runde: skandiert oder als Aufkleber. Es kam zu Beginn der 1990er Jahre zu Prozessen und „Soldatenurteilen“.

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Im November 1995 schließlich bekräftigte das Bundesverfassungsgericht (BVerfG), dass die Verwendung des Tucholsky-Zitats „Soldaten sind Mörder“ unter bestimmten Voraussetzungen keine Beleidigung darstelle und deshalb nicht bestraft werden dürfe. Der Erste Senat betonte, das Tucholsky-Zitat sei so lange vom Grundrecht auf freie Meinungsäußerung gedeckt, wie es sich um eine allgemeinpolitische Aussage handele. Dies sei aber kein Freibrief für die Beleidigung einzelner Soldaten oder der Bundeswehr. Der Historiker Egon Flaig hat die Folgen dieses Urteils auf den Punkt gebracht: „Wer damals politische Urteilskraft besaß, musste die verheerenden Auswirkungen dieser Urteile antizipieren.“

Zweites Beispiel: die zu Recht umstrittenen beiden Wehrmachtsausstellungen des Hamburger Instituts für Sozialforschung. Die erste wurde von 1995 bis 1999 unter dem Titel „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“ gezeigt,  nach Kritik an der ersten fand die zweite von 2001 bis 2004 unter dem Titel „Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 bis 1944“ statt.

Macher der ersten Ausstellung war der umstrittene Publizist Hannes Heer. Er gehörte zu den Wiederbegründern des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS). Wegen seiner Tätigkeit im SDS wurde er 1968 nicht als Referendar zum Schuldienst zugelassen. Rund 800.000 Besucher in 33 Städten in Deutschland und Österreich haben die Ausstellung gesehen, die vorübergehend ausgesetzt wurde, weil von zwei nicht-deutschen Historikern (dem Ungarn Kristián Ungváry und dem Polen Bogdan Musial) Verfälschungen nachgewiesen werden konnten und weil suggeriert wurde, es seien 80 Prozent aller Wehrmachtssoldaten an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen. Am Ende blieb eine Verunglimpfung ehemaliger deutscher Soldaten im Gedächtnis der Öffentlichkeit. Der nicht gerade als rechtskonservativ geltende Fernsehjournalist Rüdiger Proske hat die Ausstellungen gar als „raffinierteste Darstellung historischer Irreführung in unserem Lande seit dem Dritten Reich“ bezeichnet.

Vergessene Ehrenerklärungen

Schon viel früher hatte Konrad Adenauer eine Ehrenerklärung für die Wehrmacht abgegeben. Vergessen scheint leider die große Rede des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss. Am 12. März 1959 sprach er an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg vor 800 Leutnanten und Fähnrichen von einem „Unfug der alliierten Sieger, den deutschen Berufssoldaten als solchen zu einer Art von nichtswürdigem Verbrecher zu erklären…“

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Die Frage, ob der Zweite Weltkrieg die Schuld unserer zwangsweise in den Krieg gezogenen Großväter und Urgroßväter war, hat den vormaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt zeitlebens beschäftigt. Seinen Standpunkt hat er 1997 in einem Schreiben an den damaligen Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU) skizziert: Eine Kollektivschuld gebe es nicht, schreibt Schmidt da. Richtig, es gab unter den mehr als 18 Millionen Soldaten, die zwischen 1939 und 1945 einberufen wurden und von denen 5 bis 6 Millionen gefallen sind, vermisst blieben oder in Kriegsgefangenschaft starben, zwar Verbrecher, aber, so Schmidt, „ebenso gab es eine Mehrheit persönlich schuldloser Soldaten“. Nicht einmal die Ehrenerklärungen für die Wehrmacht bedeutender ausländischer Staatsmänner ließen die Wehrmachtssoldaten in einem anderen Licht erscheinen. Frankreichs damaliger Staatspräsident François Mitterrand etwa hatte gesagt, dass die Soldaten der Wehrmacht tapfere Soldaten waren, derer man sich nicht zu schämen brauche.

Von all dem unbeeindruckt scheute sich die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nicht, im Mai 2017 in einer Art exorzistischem Furor mit Blick auf angebliche „Haltungsprobleme“ innerhalb der Bundeswehr den bolschewistischen Kampfbegriff „Säuberung“ zu bemühen. Alte Helme, historische Waffen, Modelle der Wehrmacht mussten aus Vitrinen und Traditionsecken verschwinden. Der Bildersturm machte nicht einmal Halt vor einem Porträt von Altbundeskanzler Helmut Schmidt, das ihn als jungen Leutnant der Wehrmacht zeigt. Pikanterweise hing das Bild in der nach ihm benannten Bundeswehr-Universität in Hamburg. Ergebnis der „Säuberungen“: Ganze 41 „Andenken“ an die Wehrmacht wurden gefunden. Den Geist einer Ursula von der Leyen atmet auch der „Traditionserlass“ der Bundeswehr aus dem Jahr 2018; mit ihm wird dekretiert, dass weder die Wehrmacht (1935 –1945) noch die Reichswehr (1921–1935) als traditionswürdig gelten.

Das dreifache Verdienst des jungen Historikers Christian Hardinghaus

Das Verdienst des jungen Historikers Christian Hardinghaus und seines Buches ist ein dreifaches: Erstens stellt er klar und belegt dies, dass die Wehrmacht nach ihrem Selbstverständnis kaum politisch war bzw. dass sich die Soldaten dem Land und nicht dem NS-Verbrechersystem verpflichtet fühlten. Wehrmachtssoldaten war es während ihrer Dienstzeit auch nicht umsonst verboten, Mitglied der NSDAP zu sein. Von daher übrigens immer wieder kritische Äußerungen Hitlers über die Wehrmacht und ihre Generale!

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Hardinghaus erinnert auch an etwas, was vergessen wurde: Selbst nach den Nürnberger Prozessen der Jahre 1945 bis 1949 waren sich die alliierten Ankläger einig, dass die NSDAP und die SS verbrecherische Organisationen waren, nicht aber die Wehrmacht, auch nicht ihr Oberkommando (OKW). Insgesamt wurden 0,05 Prozent aller Wehrmachtssoldaten wegen Kriegsverbrechen verurteilt, zum Beispiel wegen Mordtaten an unbewaffneten feindlichen Soldaten, an Gefangenen oder an der Zivilbevölkerung. 0,05 Prozent – das heißt nicht, dass mit dieser Zahl alles an Verbrechen erfasst wurde. Historiker nehmen eine Verbrechensrate von bis zu 5 Prozent an. Diese 0,05 oder auch 5 Prozent haben übrigens gegen offizielle Grundsätze der Wehrmacht verstoßen, die jeder Soldat als 10-Punkte-Merkblatt (im Buch wiedergegeben) bei sich hatte. Zum Beispiel, dass Grausamkeiten und nutzlose Zerstörungen eines deutschen Soldaten unwürdig sind; dass kein Gegner getötet werden darf, der sich ergibt; dass Kriegsgefangene nicht misshandelt oder beleidigt werden dürfen usw.

Das zweite große Verdienst von Christian Hardinghaus ist, dass er dreizehn vormalige Wehrmachtssoldaten zu Wort kommen lässt. „Oral History“, Geschichte durch authentische Erzählung, nennt man ein solches Verfahren. Es ist dem Autor hervorragend gelungen, die Erlebnisse, Erfahrungen, Traumata dieser dreizehn damals jungen Männer wiederzugeben. Es sind vormalige Soldaten und jugendliche Flakhelfer der Geburtsjahrgänge 1916 bis 1930: Mannschaftsdienstgrade, Unteroffiziere, die wenigsten Offiziere; Infanteristen, MG-Schützen, Piloten. 60 Stunden Audiomaterial sind daraus entstanden.

Zum Zeitpunkt der Aufzeichnung der Gespräche waren diese Dreizehn zwischen 88 und 100 Jahre alt. Sechs von ihnen waren zum Zeitpunkt des Erscheinens des Buches bereits verstorben – im Alter von 101, 97, 96, 89 oder 86 Jahren; ihrerseits waren die Berichte über ihre Erfahrungen im Krieg ein für sie selbst wichtiges Vermächtnis. Alle waren in hohem Maße auskunftsbereit, auch wenn sie über ihre traumatischen Erlebnisse zum Teil nie mit ihrer Familie gesprochen hatten. Alle haben den Krieg in all seiner Grausamkeit erfahren: an der Ostfront, in Afrika, an der Westfront, bei der Verteidigung Berlins, in Gefangenenlagern der Sowjetunion, Frankreichs, Großbritanniens oder der USA (auch in den USA). Fast alle wurden verwundet, manche bis zu viermal; fast alle haben selbst getötet. Alle haben aus nächster Entfernung miterlebt, wie Kameraden von Granaten zerfetzt oder ihnen der Kopf weggeschossen wurde, keiner von ihnen wusste als Soldat von den Greueln in den Vernichtungslagern. Alle hätten sich gewünscht, dass die nachfolgenden Generationen mehr über ihre Erlebnisse erfahren hätten.

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Das dritte große Verdienst des Autors ist es, streng wissenschaftlich vorgegangen zu sein. Alles von „den Dreizehn“ Erzählte hat er anhand verlässlicher zeitgeschichtlicher Daten gegengeprüft. Dass Hardinghaus bei aller notwendigen Objektivität und Distanziertheit der Berichterstattung durchaus persönlich und politisch wird, stört keineswegs. Im Gegenteil: Eine der dreizehn „Geschichten“ stammt von seinem Großvater Otto (1916 – 2017), der als Volksdeutscher den Bromberger Blutsonntag vom 3. und 4. September 1939 mit seinen 700 bis 1.000 Ermordeten hautnah mit- und gerade eben noch überlebt hat. Nicht nur mit Blick auf ihn, sondern auch auf die anderen zwölf schreibt Hardinghaus: „Eure Geschichten werden unsterblich sein!“

Den Deutschen rät Hardinghaus zu weniger Hysterie im Umgang mit dem eigenen Land und dessen jüngster Geschichte – und zu weniger Arroganz und Überheblichkeit gegenüber unseren unmittelbaren Vorfahren. Denn, so Hardinghaus, wer unsere Väter und Großväter, weil sie Soldaten sein mussten, pauschal zu Nazis erkläre, der verharmlose die Verbrechen der realen Nazis.


Christian Hardinghaus, Die verdammte Generation. Gespräche mit den letzten Soldaten des Zweiten Weltkrieges. Europa Verlag, 329 Seiten, 20,00 €


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23 Kommentare

  1. Die Verunglimpfung der eigenen Bürger durch Gerichtsurteile, die, „Soldaten sind Mörder“, oder „die Deutschen sind eine Köterrasse“ reinwaschen, sind mir nicht nur unverständlich, sondern eine Beleidigung des gesunden Menschenverstandes. Und der Höhepunkt dieser Abartigkeit ist, dass das Urteil „Im Namen des Volkes“ gesprochen wird. Man bedankt sich für die Schmähungen bei den Verursachern. Wie krank im Kopf müssen diese Richter sein? Denen feht jeder Anstand.

  2. Ein im vergangenen Herbst mit 96 Jahren verstorbener Bekannter, gebürtig aus Ostpreußen, und ab Barbarossa mit dabei gewesen (plus jahrelange Gefangenschaft in der Sowjetunion), meinte letztes Jahr einmal zu mir: „Alles war umsonst, wofür meine Kameraden und ich gelitten haben und gestorben sind. Es wurden so viele Schlüsse aus dem Krieg gezogen, und man hat in Deutschland nur die falschen umgesetzt. Und wenn ich gesagt habe, ich bin aus Ostpreußen, wurde ich immer nur schäl angeschaut.“

    Er hat seine Erinnerungen selber noch zu Papier gebracht. Über das Buch von Herrn Hardinghaus hätte er sich bestimmt gefreut. Wenn die Buchläden wieder offen haben, hole ich es mir.

  3. Der Historiker Egon Flaig hat die Folgen dieses Urteils auf den Punkt gebracht: „Wer damals politische Urteilskraft besaß, musste die verheerenden Auswirkungen dieser Urteile antizipieren.“

    Geh bitte. Woher sollten denn die, die damals keine Urteilskraft hatten heute diese herhaben? Hätten die Deutschen aus den 1000 Jahren etwas gelernt, dann wäre – nur so als Beispiel – ein Bodo heute nicht möglich.

    Das sollte jetzt aber keine Verurteilung sein, sondern eine Aufforderung.

  4. Als Jugendlicher, bzw. Halbstarker wie mein Vater adoleszente Jungspunde wie mich zu nennen pflegte, habe ich diese Oral History Lessons mehr oder weniger unfreiwillig mitbekommen, wenn mein Vater (1919-1987) vom Krieg erzählte, was eigentlich nur im alkoholisierten Zustand vorkam.
    Dadurch habe ich schon früh erfahren, dass mein Vater ein gebrochener Mann war, der durch den Krieg schwer traumatisiert worden sein muss (ohne, dass seine Generation je etwas von posttraumatischen Störungen o.ä. gehört hätte) und alles andere als ein Nazi war, ja noch nicht einmal zur durch HJ und BDM für die NS Ideologie vereinnahmten und hirngewaschenen Jugend der nur zehn Jahre jüngeren Generation meiner Mutter (1928-2008) gehörte.
    Mein Vater betonte stets, dass er in keiner NS Organisation freiwillig war. Im Gegenteil entstammte er kleinbürgerlichen Verhältnissen aus Berlin-Alt-Lietzow, und sein Vater war SPD-Wähler, wie überhaupt die Nazis in Berlin nie eine besonders ergebene Anhängerschaft hatten.
    Die einzigen NS Organisationen, denen mein Vater gezwungenermaßen angehörte, waren der Reichsarbeitsdienst und anschliessend die Wehrmacht als eingezogener Soldat.
    Wie gesagt, bekam ich die Geschichten vom Krieg von ihm meist zu hören, wenn er betrunken war (etwas, was er auch durch den Kommiss erst kennen gelernt hatte – so soll stets vor Angriffen Alkohol an die Truppe ausgegeben worden sein, um die Angst zu betäuben und die Hemmungen zu unterdrücken).
    Dann pflegte er über Hitler und die Nazis, diese Verbrecherbande, herzuziehen, die ihn seiner Jugend beraubt hatten. D.h. Arbeitsdienst plus Norwegen-Feldzug, u.a. inklusive Untergang mit der Blücher als Pionier und nicht Marinesoldat im Oslofjord samt wundersamer Rettung unter den in einer Kirche aufgebahrten toten Kameraden, gegen Kriegsende dann Gefangennahme durch die Amerikaner, die ihn an die Franzosen weitergegeben hatten, für die er weitere fünf Jahre in französischer Kriegsgefangenschaft bei einem Bauern arbeitete, was ihm, der lediglich die Volksschule besucht hatte und nie aus Berlin herausgekommen war, immerhin die Möglichkeit verschaffte, alltagstaugliche Französisch-Grundkenntnisse zu erwerben, wovon ich mich bei ein oder zwei Frankreichaufenthalten im gemeinsamen Urlaub mit meinen Eltern überzeugen konnte.
    Aus meines Vaters Schilderungen vom Krieg habe ich erfahren, dass es bei der kämpfenden Truppe, zumindest in seiner Einheit, nicht einen überzeugten Nazi gegeben haben soll und dem einzelnen Landser sehr wohl die beschissene und aussichtslose Lage des Tausendjährigen Reiches und der Größenwahn des Führers und seiner Schergen bewusst war.
    So erwähnte er mehrmals, dass wenn einer von den Offizieren mit Heil Hitler oder ähnlichem schneidigen Zack und Drill an der Front angekommen wäre (so wie man das eben in vielen Filmen aufgetischt bekommt) die Wahrscheinlichkeit, dass derjenige beim nächsten Kampfgeschehen sich eine Kugel von den eigenen Leuten eingefangen hätte, nicht eben gering gewesen wäre und Neuzugänge derlei Attitüden sehr rasch abgelegt hätten.
    Ich kann natürlich nicht beweisen, dass die Erzählungen meines Vaters samt und sonders wahr waren, sie erscheinen mir aber aus der Perspektive des einfachen Wehrmachtssoldaten, der viel lieber seine Jugend unbeschwert genossen hätte, als in einem verbrecherischen Krieg, der schon bald erkennbar nur zu verlieren war, als Kanonenfutter zu dienen, doch sehr plausibel.
    Auch ahne ich, welche psychischen Verwundungen dieser Teil seiner Biographie in meinem Vater hinterlassen haben muss, dass er seinem Sohn gleichsam neidete, solches Elend in seiner Jugend nicht durchgemacht haben zu müssen.

    • Auch von mir Danke für Ihren Kommentar. Das Verhalten Ihres Vaters deckt sich im wesentlichen mit dem meines Vaters. Er kam als blutjunger Kerl an die Ostfront, hat aber von seinen Erlebnissen dort so gut wie nichts erzählt – ein Verhalten, das mir auch bei anderen Kriegsteilnehmern aufgefallen ist und das ich mir nur durch Traumatisierungen erklären kann. So weiß ich von einem Kampfeinsatz meines Vaters, bei dem er nur knapp dem Tode entronnen ist, nur deshalb, weil meine Mutter mir später davon erzählt hat.

      Unsere Väter wurden ihrer Jugend beraubt, erlebten furchtbares, kamen kriegsversehrt oder erst nach vielen Jahren der Gefangenschaft wieder Nachhause. Sie hätten wahrlich ein ehrendes Gedenken für all das Durchgemachte verdient, aber das Gegenteil ist der Fall. Beschämend. Und wenn man erlebt, wie dieser Tage auf geradezu infantile Weise herumgezetert wird, bloß weil für wenige Wochen Ausgangsbeschränkungen befolgt werden müssen, kann man nur den Kopf schütteln.

  5. Gut, dass es einmal ein Buch mit authentischen Erzählungen gibt. Ich kannte diese Erzählungen von meinem Vater und seinen Brüdern und Schwägern, wenn sie in ihren Schrebergärten ihre Arbeit getan hatten und dann bei einem Bier zusammen saßen und ihre Erlebnisse erzählten. Ich kann im Nachhinein keinen Hurra-Patriotimus oder Nazi- Hetze erkennen – daß waren Männer, die eingezogen und an irgendeine Front geschickt wurden und im Endeffekt nur das Glück hatten nichts größeres abbekommen zu haben. Im übrigen, überzeugte Parteimitglieder waren bei den normalen Soldaten nicht beliebt.
    Bei 18 Mio Wehrmachtssoldaten gibt es bestimmt in fast allen Familien jemand auf den dies zutrifft. In meinem Fall hatten sie ihre Heimat verloren und vor allem auch ihre Jugend. Aber für mich, ergibt sich durch eine Zuweisung einer allgemeinen Verbrechensschuld der Wehrmacht nur ein Mangel an geschichtlicher Bildung.

  6. Ich habe von meinem Vater, der 1920 geboren wurde und sowohl den Frankreich- als auch den Rußlandfeldzug mitmachen mußte, allerlei erfahren. Darüberhinaus habe ich Söhne in dem Alter, in dem mein Vater Soldat wurde, was den Blick auf das Schicksal der damaligen Soldaten nochmals schärft. Ich habe nach seinem Tod ein Fragment des Tagebuchs, das er während des Rußlandfeldzugs geführt hatte, gefunden, gelesen und in Druckschrift transskribiert. Als es richtig schlimm wurde, gab es keine Aufzeichnungen mehr, er wurde lebensgefährlich verwundet, ein „Heimatschuß“, der ihm letztlich das Leben rettete, weil er nicht mehr kriegstauglich war und als Ausbilder in der Heimat eingesetzt wurde. Er hatte alles durchgemacht, was man durchmachen muß, wenn man in einen Krieg kommandiert wird und Fußvolk ist. Mehrfachen Nahkampf bis zum Tod des Gegners, Panzerführer gewesen, Stellungskrieg, Kundschafter, endlose Routine von Vorrücken und Rückzug. Sehr deutlich wurde in seinen Berichten auch der Wandel, von der Unbekümmertheit des Frankreichfeldzuges, der ohne größere Probleme verlief und einem Jungen, der, wie damals üblich, zuvor niemals weiter als 100 km vom Heimatort entfernt gewesen war, eher wie ein großes Abenteuer vorkam, hin zur durchlebten Todesangst, dem Verlust von Kameraden, mit denen man aufgewachsen war, und dem hundertfachen Niedermähen der angreifenden Russen, die, nur mit Karabinern bewaffnet, in immer neuen Wellen von ihrer erbarmungslosen Führung von hinten mit Waffen bedroht, gegen eine befestigte Stellung anrannten, aus der die SMGs mit schon rotglühenden Läufen auf die wie die Fliegen fallenden Angreifer schossen, die in ihrer Verzweiflung hinter den Leibern der vor ihnen gerade Gefallenen Schutz suchten. Alle diese Soldaten, wie mein Vater einer war, sie waren nicht Täter, sie waren Opfer!

    Mein Vater äußerte sich über die Waffen-SS übrigens stets mit Hochachtung. Er sagte, das wären Leute gewesen, die ohne Rücksicht auf das eigene Leben schwer Verwundete aus dem feindlichen Sperrfeuer geborgen hätten, Helden in seinen Augen.

    Ich hoffe mit jeder Faser meines Herzens, daß meine Kinder so etwas nicht erleben müssen, und während ich das hier schreibe, laufen mir Tränen die Wangen herunter……

  7. „Oral History“ ist immer gut, wenngleich nicht immer wissenschaftlich sauber. Ich weise auf Neitzel/Welzer hin: „Soldaten. Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben“, S. Fischer 2011. Es handelt sich um Abhörprotokolle deutscher Offiziere und Mannschaften in britischer oder amerikanischer Gefangenschaft, aufgefunden im Keller des British War Museum, London. Auch die Ergebnisse des militärgeschichtlichen Forschungsinstituts, in Berlin inzwischen, vorher Freiburg/Brsg. sind zu beachten (so haben die akribisch nachgewiesen, dass sage und schreibe 3,3 Millionen russischer und sowjetischer Kriegsgefangener in Lagern der Wehrmacht, nicht SS oder sonstwas, elendlich dem Hungertod preis gegeben worden sind). Der WW II ist also keineswegs ein „blinder Fleck“ in der Geschichte. Dass nicht alle Soldaten der Wehrmacht an Verbrechen beteiligt waren, ist eine Binse, die aber nicht verbergen soll: Alle Soldaten wussten, dass sie sich an einem verbrecherischen Angriffs- und Eroberungskrieg beteiligen – spätestens dann, wenn sie im benachbarten Ausland merkten: Die sprechen ja gar nicht deutsch. So dumm war keiner.

  8. Ein Beitrag, der mich ebenso deprimiert wie einigermaßen fassungslos macht. Nicht in seinem Inhalt, den vollkommen teile, sondern, weil er erst jetzt kommt. Wir haben 2020. Wer 1939 18 Jahre alt war und somit den Kriegsbeginn als Rekrut erlebte, würde dieses Jahr seinen 99. Geburtstag feiern. Es ist also zu spät, eine Ehrenrettung der Soldaten der Deutschen Wehrmacht zu versuchen. Für die jüngeren heute, von denen ein guter Teil bereits niemals gedient hat (zumindest aus Westdeutschland, zunehmend auch aus dem Osten) spielt das Thema keine Rolle. Sie haben das vulgärpazifistisch-deutschfeindliche militärische Selbstbild der Deutschen längst verinnerlicht und wissen nicht mehr, daß es auch ganz anders sein kann und eigentlich in allen anderen Ländern auch anders ist. Die „mittleren Greise“ heute, also die 70 bis 85-jährigen, das sind entweder die „weißen Jahrgänge“, im Krieg Kinder, zu jung selbst für den Volkssturm 1945, oder eben die „68er“, die erste Generation der deutschen Wohlstandsdekadenz.

    Man muss also schon selbst fast 50 Jahre alt sein, um noch selbst Eltern, Großeltern zu haben, die Kriegsteilnehmer waren. Nur diese Menschen „kennen“ diese Zeit aus den Erzählungen von Zeitzeugen, und nicht von 68er und Post-68er Lehrern, deren Narrativ selbstverständlich seit 1950 ist: Alle Soldaten, insbesondere aber deutsche, sind Mörder. Russen kämpfen schon immer für eine gute Sache (früher den Sozialismus, heute für Putin) und die Amerikaner beschützen uns – die dürfen also Soldaten haben und Kriege führen, auch wenn wir sie dann dafür gerne beschimpfen. Aber auch so machen ihre Armeen Sinn, stimmts, da fühlen wir Deutschen uns immer gleich gut und besser. Naja, die Franzosen und Briten dürfen auch bombardieren, so ein bißchen. Nur wir nicht.

    Das ist doch weiß Gott keine linke Attitüde in Deutschland. Die Bundeswehr, viel mehr noch als die NVA, war und ist eine völlig identitätslose Streitmacht, ungeliebt, unsichtbar, unterfinanziert und in der Tat völlig überflüssig (so wie sie ist) Natürlich, in, bis in die 1970er Jahren gab es da noch Soldaten, Offiziere meist, die noch in Demjansk, Tobruk oder der Normandie mit dabei gewesen waren. Die bei Manstein oder Rommel ihr Handwerk gelernt hatten und sogar an Offiziershochschulen noch lehren durften.
    Aber von Anfang an hatte und durfte die Bundeswehr keine deutsche Armee sein. Nicht mal deutsche Uniformen durfte sie tragen (da waren die Sowjets bei der NVA nicht so pingelig). Auf diesem Humus ist seit 1945 keine Pflanze mehr gediehen, die in Deutschland Streitkräfte zur Landesverteidigung ermöglicht hätte. Es fehlte der Wille der Deutschen, sich überhaupt zu verteidigen. Auch heute, zuletzt 2015, hängen aus den Fenstern noch die weißen Bettlaken der Kapitulation, die schon Eisenhower beim Durchmarsch nach der Überquerung des Rheins so fassungslos gemacht hatten.

    Das Gedröne eines Hannes Heer konnte nur auf so fruchtbaren Boden fallen, weil alle, auch das konservative Bürgertum, in Deutschland so dachten und so denken. Ich erinner an Richard von Weizsäckers Umdeutung einer Niederlage als „Befreiung“. Ursula von der Leyens schäbige Säuberungen, die unter Kramp-Karrenbauer unvermindert weitergehen, sind die zeitgemäße Fortsetzung.
    Für die Babyboomer, von denen die akademischen Kohorten mehrheitlich ihrem Vaterland per Wehrdienstverweigerung den Stinkefinger gezeigt haben, wird die Bundeswehr weniger eine militärische, als eine fiskalische Bedrohung sein. Ihre massiven Rentenansprüche werden die schmalen Generationen X und Y nur finanzieren können, wenn sie die Bundeswehr abschaffen, um den Militärhaushalt komplett in die Rentenkasse fließen zu lassen.

    Zum Schluß: Ich bin weder Bellizist noch heiße ich jedes Vorgehen deutscherseits im Zweiten Weltkrieg gut. Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion war nicht nur militärisch und politisch Wahnsinn, sondern sein gesamten Ansinnen. Aber daß die Wehrmacht und ihre Soldaten Mörder oder Nazis waren – auch mir haben meine nickelbrillentragenden 68-Lehrer das schon einzureden versucht, dagegen war ich immer immun. Ich habe das Glück, noch einen Vater gehabt zu haben, der gedient hatte. Der Krieg war furchtbar, auch das habe ich von ihm gelernt. Aber eben auch, daß man seinem Vaterland zu dienen hat, wenn es angegriffen wird. Oder was Kameradschaft im Krieg bedeutet.

    Für ihn und seine Generation kommt das alles zu spät. Aber es bedurfte ja auch eines Australiers, um festzustellen, wie das mit der deutschen Kriegsschuld im Ersten Weltkrieg war. Von selbst hätten wir uns nie vom irren Schuldstolz, den wir 1919 aufgetragen bekamen, lösen können. Hier wird es nicht anders sein.

    • Ich kann es – wie vermutlich auch viele andere – nicht gerade als Glück bezeichnen, das Kind eines Mannes zu sein, der im 2.WK als Soldat an der Front gedient hat. Heutzutage gibt es für den Zustand, in dem sich der größte Teil dieser Menschen befanden, die Diagnose „posttraumatische Belastungsstörung“ und medizinische Hilfe. Damals mussten die Männer und ihre Familien mit ihren gesundheitlichen Schäden und ihrer nervlichen Zerruettung alleine klarkommen. In der DDR gab es auch keine Kameradschaften und Traditionsvereine, die wie eine Art Selbsthilfegruppen zur seelischen Gesundung hätten beitragen können. Mein Vater hat es äußerst selten über sich gebracht, von seine Kriegserlebnissen zu berichten. Meine Brüder, die Vater aus der Zeit vor seiner Einberufung erlebt hatten, erklärten mir, dass er durch den Krieg aus einem fröhlichen, lebensfrohen und gutmütigen Menschen zu einem introvertierten Nervenbündel mutiert ist, als das ich ihn kennengelernt habe. Das alles habe ich erst viel später verstanden, zumal es in der DDR auch nur die staatliche Sicht auf die Wehrmacht als Kriegsverbrecher gab.

    • Vielen Dank für diesen Kommentar, TH. 🙂

  9. Danke für die Vorstellung dieses wichtigen und mutigen Buches, lieber Herr Kraus, das endlich der historischen Wahrheit die Ehre gibt! Die mitleidlose Selbstgerechtigkeit und ideologische Arroganz, mit der heute über die Wehrmacht geurteilt wird, hat mich schon immer empört. Die „Säuberungen“ von der Leyens und der „Traditionserlass“ sind eine wahre Schande. Ich kenne kein anderes Land, das sich mit so viel Selbsthass und Ignoranz auf ewig selbst zum Tätervolk macht und inzwischen jeden Rechten zum Nazi stempelt. Je weiter der 2. WK zurückliegt, umso schlimmer scheint es zu werden (Stichwort: Instrumentalisierung!).
    Hier ein interessantes Zitat aus dem Hamburger Programm der CDU 1952: „Wir stehen
    zu den deutschen Soldaten, die ihrer besten Überlieferung getreu, sich dem Volk in sittlicher Verpflichtung verbinden. Das den pflichttreuen deutschen Soldaten nach dem Zusammenbruch von 1945 geschehene Unrecht hat ihre Ehre nicht berührt.“
    Man stelle sich solche Worte mal heute in einer Rede der Kanzlerin oder des Bundespräsidenten vor!

  10. Keiner meiner Vorfahren hatte etwas mit den Nazis zu tun.

    Ein älterer Bruder meiner Mutter wurde angeblich mit 21 Jahren in der Gegend von Minsk erschossen. Ein anderer älterer Bruder wurde im April 1945 südlich von Berlin mit 19 Jahren von den Deutschen aufgehängt.
    Meint den irgend jemand, dass diese jungen Burschen unbedingt in den Krieg nach Minsk oder in den Spreewald wollten, um zu sterben?

    Väterlicherseits gibt es keinen Bezug zu all dem Nazi-/Kriegs-Elend.

  11. „Wer trägt die Hauptschuld? Die jungen Männer mit lückenhafter Grundschule und Landarbeiterausbildung? Die in der NSDAP organisierte Verbrecherbande?“

    Dann lesen Sie bitte mal Goldhagen. Die Mitglieder der Sondereinsatzkommandos waren vom Holz her die gleichen, die heute .. ach, lassen wir das.

  12. Mein Schwiegervater (Jahrgang 1917) hat mich umfassend „ins Bild gesetzt“ über die Zeit 1936 (Arbeitsdienst) bis 1945 (englische Gefangenschaft). Skandinavien, Westfront, Ostfront. Unteroffizier der Wehrmacht. Ich habe ihn bewundert. Nicht das, was er erzählte. Sondern was er erlebte und dass er es überlebte, von namenlosen Grausamkeiten bis hin zu wundersamen Ereignissen. Vom Bajonettkampf im russischen Schlammloch bis zum gemeinsamen Gebet, um das ihn ein tödlich verwundeter junger Kanadier in der Normandie bat, beide inmitten des Kugel- und Granatenfeuers.
    Deutschland hat dieser Generation von Männern ihren Einsatz in einem Maße vergrault, das bestürzend und beschämend ist. Ihre phänomenale Lebensleistung, nimmt man den Wiederaufbau nach 1945 dazu, hat ein Format, in dessen Vergleich die Folgegenerationen nur noch erbärmlich dilettieren.

    Und wieder kommt mir Hebbel in den Sinn:

    „Es ist möglich, dass der Deutsche doch einmal von der Weltbühne verschwindet; denn er hat alle Eigenschaften, sich den Himmel zu erwerben, aber keine einzige, sich auf Erden zu behaupten, und alle Nationen hassen ihn wie die Bösen den Guten.
    Wenn es ihnen aber wirklich einmal gelingt, ihn zu verdrängen, wird ein Zustand eintreten, in dem sie ihn mit den Nägeln wieder aus dem Grabe kratzen möchten.“

  13. Tja, Tichys halt – umfassende Beiträge, Berichte, Klarstellungen, überhaupt: Informationen, die man in der Hetz- Lügen- und Schmutzpresse der Alt68er und ihrer ** vergebens findet! Ich bereue mein Abo in keiner Sekunde, und der Teufel soll mich holen, wenn ich jemals versucht sein sollte, noch einmal so einen ** wie FAZ, TAZ, Welt, Süddt., FR, BM abonnieren zu wollen!

    • Ganz meine Meinung!
      Machen wir, jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten, TE bekannt!
      Jeder, buchstäblich jeder, kann mitmachen, wenn ich z.B. im Supermarkt sehe, dass TE verdeckt ist, mache ich ihn wieder sichtbar. Das schafft doch jeder oder?
      Würden wir Mio. zusätzliche Leser für TE gewinnen, würde sich die Lage im Land ändern, so meine feste Überzeugung.
      Einen schönen Ostermontag noch!

  14. Die Soldaten der Wehrmacht waren nicht alle nazis. Viele haben nur für ihr Land, ihre Kultur und vor allen Dingen für Ihre Familien und Kameraden gekämpft wie es alle Soldaten auf der ganzen Welt tun. Es gab genug ehrenhafte Männer, siehe Helmut Schmidt, Klaus Schenk Graf von Stauffenberg, Henning von Treskow, und viele andere WehrmachtSoldaten, die gegen das Regime und den Mainstream waren und alles was in ihren Möglichkeiten war, bis zum Tod taten um es zu bekämpfen. Ich finde es eine absolute Beleidigung dieser Männer, die teilweise ihr Leben geopfert haben wie sich heute dieser linksgrüne ..Schaum als vermeintliche nazibekämpfer ausgeben und das Erbe dieser Männer auf das schlimmste und unanständigste missbrauchen. Von einer Erbschuld oder der heutigen Gesellschaft eine Mitverantwortung einreden zu wollen ist eine absolute Farce und eine der größten Verarschungen die es je in der Weltgeschichte gab und dient nur dazu unschuldige Menschen zu ihren geisteskranken und asozialen Zwecken zu missbrauchen. Ich kann heute sagen dass ich damals ganz sicher nicht auf der Seite der Nazis gestanden hätte aber ich bin unter gegenteiligen Umständen und in einer völlig anderen Welt aufgewachsen. Was gewesen wäre wenn man unter den damaligen Umständen als Kind aufgewachsen wäre kann niemand auf der ganzen Welt von sich sagen. Und deswegen ist diese ganze schuldeinrederei realistisch gesehen nichts anderes als eine Verarrschung und Ausnutzung unschuldiger Menschen. Mit anderen Worten eine totale Verdummung und ein sehr böses Spiel an der eigenen Bevölkerung.

    • Nazis waren damals die Angehörigen der SS und der SA und gerade nicht die Soldaten der Wehrmacht. Bis auf wenige, die als Berufssoldaten gedient haben, wurden sie rekrutiert und mussten bei Strafe ihres Untergangs in den Krieg ziehen. So etwas wie Wehrdienstverweigerung gab nämlich es nicht, sondern wer sich weigerte musste damit rechnen, verurteilt und erschossen zu werden. Es gab damals Straftatenbestände wie Wehrkraftzersetzung und Feigheit vor dem Feind, die auch den Friedfertigsten dazu gebracht haben, auch gegen die eigenen Überzeugungen in der Wehrmacht mitzumarschieren. Die heutigen Generationen haben keine Ahnung von der Zwangslage, in der sich unsere Väter befinden haben.

  15. Die 68er können einem Leid tun, denn das Projekt „Kriminalisierung der Wehrmacht“ musste so lange in der Schublade bleiben, wie dieses Land von der Werkbank bis ins Kanzleramt von Männern bewegt und gestaltet wurde, die Soldaten und Offiziere dieser Armee gewesen waren (unvergessen Helmut Schmidts Aufzählung gewesener Offiziere im Großen Krisenstab in „Das Todesspiel“ und seine Feststellung, die RAF-Terroristen hätten die Entschlossenheit dieser Männer schwersten unterschätzt).
    Reemtsma, Heer und Konsorten trauten sich in ihrer Feigheit erst dann an die Schublade, als die Generation der Soldaten die achtzig überschritt und ihre Stimme müde wurde. Muss wirklich schlimm gewesen sein, mehr als dreißig Jahre mit geballter Faust in der Tasche herumlaufen zu müssen (Ironie off).

  16. Danke für diesen Artikel und den Hinweis auf das Buch. Für mich alles nicht neu, mein Vater war im Krieg und verlor dort seinen Arm. Er wurde mangels vorhandenen Ärzten schlichtweg an Ort und Stelle abgesägt! Leider ist die heutige FF-Generation von den erwähnten üblen Ausstellungen des Zigarettenkönigs Reemtsma so indoktriniert, das sie dieses wichtige Buch wahrscheinlich nie erreichen wird. Apropos: laut Herrn Gauweiler hat dieser Zigarettenkönig viele Menschen auf dem Gewissen, dass Reemtsma eigentlich der letzte sein sollte, der über so ein Thema urteilt.

  17. Danke für die Rezension – Sie haben mich neugierig gemacht.

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