<
>
Wird geladen...
Die Revolution bleibt aus

Neues Ende von „Fight Club“: Chinas Zensur breitet sich längst auf den Westen aus

28.01.2022

| Lesedauer: 2 Minuten
Chinesische Zensurbehörden ließen den Film „Fight Club“ ändern. Das in Revolution endende Original fällt weg, dafür erscheint eine Schrift und der Zuschauer erfährt, dass sich die Partei um alles gekümmert hat. Wirkt lustig. Zeigt aber auch, wie sich die chinesische Unfreiheit allmählich auf den westlichen Kulturbetrieb ausbreitet.

Zu den ungeschriebenen journalistischen Gesetzen gehört, dass der Name „Fight Club“ nicht geschrieben werden darf, ohne dass davor die erklärende Bezeichnung „Kultfilm“ steht. Diesen Status hat sich der 1999 erschienene Thriller durch seine düstere Optik verdient, seine namensgebenden Kampfszenen, eine Vielfalt an Filmzitaten und durch die spektakulären Wendungen in der Handlung: Ein unter Schlafstörung leidender Erzähler (Edward Norton) wird von Tyler Durden (Brad Pitt) in den Fight Club gezogen. Der startet als Selbsthilfegruppe, dann erwächst daraus eine anarchistische Widerstandsbewegung. Diese will durch einen Terroranschlag das Finanzsystem lahmlegen. Doch bevor es zum Showdown kommt, bemerkt der Erzähler, dass Durden nur eine Wahnidee war und tatsächlich er selbt hinter ihm steckt. Am Ende bricht alles zusammen.

Im Originalende. Diese anarchistische Version war für den chinesischen Markt nicht tragbar. Die Filmplattform Tencent Video biegt dort vorm Finale ab: Die Revolution bleibt aus. Stattdessen wird auf einer Schrift erklärt: Die Partei habe die Terroristen gestoppt, um die Hauptfigur sei sich gekümmert worden. Er sei in eine Irrenanstalt geliefert und später als geheilt entlassen worden.

Hier klicken, um den Inhalt von X anzuzeigen.
Erfahren Sie mehr in der Datenschutzerklärung von X.

Der Autor der Romanvorlage, Chuck Palahniuk, fand das zuerst lustig und twitterte: Das ganze sei wunderbar und in China bekomme jeder ein Happyend. Dann gab er dem amerikanischen Portal TMZ ein Interview und erklärte zum einen, das chinesische Ende komme der Romanvorlage näher als das ursprüngliche Filmende. Zum anderen verstehe er die Aufregung nicht. In den USA würden seine Bücher auch verboten. Er bezieht sich dabei unter anderem auf staatliche sowie auf christliche Privatschulen, in denen seine Werke auf dem Index stehen.

Die Aussage Palahniuks nahmen deutsche Medien dankbar auf. Sie betonten erwartungsgemäß den Aspekt, dass es Zensur auch in den USA gebe. Ein beliebtes Motiv in einem Land, das sich und seine Regierungschefs gerne selbst als „Führerin der freien Welt“ sieht. Befremdlich wirkte indes die Betonung, das chinesische Ende sei letztlich künstlerisch wertvoll. Als ob das die Absicht der Zensurbehörden wäre. Der Beigeschmack von Freispruch für die Zensur lag so unter der deutschen Berichterstattung.

Es waren nicht westliche Medien, die den Eingriff in „Fight Club“ aufdeckten. Chinesische Filmfans hatten sich beschwert, die das Original von Raubkopien kannten. Zwar lässt China ausländische Filmexporte zu – vorwiegend amerikanische -, begrenzt aber deren Anzahl. Zum einen soll so die heimische Filmindustrie gefördert werden. Zum anderen erleichtert es die Zensur ausländischer Werke. Wie im fiktiven „Fight Club“ will die Partei auch real alles unter Kontrolle haben.

Eingriffe wie beim 23 Jahre alten „Fight Club“ sind dabei nur selten notwendig. Der internationale Markt passt sich in den letzten Jahren an den Markt der Boomnation an. So kommt es zu Co-Produktionen wie „The Great Wall“, in dem Matt Damon und Jing Tian die Hauptrollen spielen. Aber auch die eigenen Neuveröffentlichungen produzieren die Amerikaner schon nach staatlichen Wünschen – aus China. So wurde der Comic „Dr. Strange“ 2016 verfilmt. Doch die tibetische Hauptfigur wurde ersetzt – durch einen Kelten. Gespielt von Tilda Swinton.

„Dem Volk und dem Sozialismus dienen“ solle der Film grundsätzlich, heißt es in den chinesischen Zensur-Bestimmungen. Also liefert Hollywood nun Filme, die Volk und Sozialismus dienen, weil das auch dem kapitalistischen Hauptzweck entspricht: Geld verdienen. Ohne diese lästige Freiheit sind sich Kapitalismus und Sozialismus erstaunlich schnell einig.

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

36 Kommentare

  1. Warten Sie mal ab, bis komplett neue Verfilmungen alte Fassungen vergessen werden lassen… Und das wird überall passieren und passiert auf Youtube schon mit Musikvideos.

  2. Was da im Artikel und besonders im letzten Absatz steht:
    Kapitalismus schützt nicht vor Sozialismus. Das ist ein Irrglaube.
    Lenin hatte das schon erfasst, als er sagte, die Kapitalisten werden den Bolschewicken noch den Strick verkaufen, an dem sie sie dann aufhängen werden.
    Und Hitler hat die Wirtschaft ja auch vor seinen Karren gespannt.
    Das einzige, was vor Totalitarismus schützt, ist ein bewaffnetes Bürgertum.
    Der Bürger in Uniform also. Oder auch der Soldat ohne Uniform.

    Nebenbei: Das Phänomen mit Fight Club und dem sinnentstellend manipulierten Ende in China, ist kein rein chinesisches Problem. Das gleiche Problem gab es nicht nur in der DDR, das gab es sogar in der West-BRD und es existiert bis heute im wiedervereinten Gesamtdeutschland.
    Die politische Zensur in der damaligen West-BRD traf in den 70ern und 80er zuvorderst britische TV Serien und Filme, wo eben nicht nur Gewalt, wie man hier in Deutschland meist denkt, zensiert worden ist, sondern auch politische Aussagen mittels verfälschter Synchronisation verfremdet wurden, Handlungsstränge umgeschnitten und ja, auch ganze Enden verfälscht wurden.
    Getroffen hat es besonders die Briten, weil die in den 70ern und 80ern erst einen starken Linksdrift und dann eine starke konservative Gegenbewegung (der Thatcherismus) hatten, was sich dann auch in den TV Serien und Filmen niederschlug.
    In Deutschland traf die Zensur dann Serien wie z.B. die bei uns in den 80ern sehr populäre Serie „Die Profis“, die mit ihren damals (und heute noch) sehr heißen politischen Eisen und der konservativen Sicht darauf, bei uns in nahezu jeder Folge sinnentstellend synchronisiert und zensiert worden ist.
    Kann man sich heutzutage wunderbar von überzeugen, da die Serie mittlerweile ungeschnitten und mit dem alten deutschen Ton, sowie dem englischen Originalton auf Bluray erhältlich ist. Da kann man dann die Originalfassung mit der deutschen (politisch zensierten) Fassung vergleichen und wundert sich dann, wie aus echten Staaten n der deutschen Fassung Phantasiestaaten wurden, ganze Handlungsstränge fehlten (erkennt man an der fehlenden Synchro in vielen Szenen) oder Folgen ganz anders endeten als im Original. In dem Fahrwasser der Serie entstand dann der Kinofilm „Das Kommando“ (im Original „Who dares wins“), der an die Geiselbefreiung in der iranischen Botschaft in London 1980 angelehnt war, damals bei uns tonzensiert, teils handlungszensiert in Kino und auf VHS herauskam, über Jahre auf dem Index stand und bis heute nicht ein einziges mal im Fernsehen lief. Auf DVD und Bluray gibt es das gute Stück aber heute überall mit englischem Originalton in voller Länge zu kaufen. Wer an diesem Thema Interesse hat, sollte sich den Film mal gönnen. Der Streifen ist bis heute überaus aktuell und voll auf den Punkt. Nicht zuletzt ist der Streifen bei Mitarbeitern des Sicherheitsapparates überaus beliebt, wegen seines Realismus und seiner Präzision bei der Darstellung von Spezialeinheiten.
    Und wie gesagt, das alles passierte nicht in der DDR, sondern im kapitalistischen West-Deutschland.
    Heutzutage im wiedervereinten Gesamtdeutschland geht man da eher vor, wie damals in der DDR, indem man zumindest für die eigenen Serien gezielt Fördergelder freimacht. Allerdings nur dann, wenn sie dem Regime in Berlin politisch dienlich sind.

  3. Erste Regel des Fight Club lautet, rede niemals ueber den Fight Club.

  4. 1979 habe ich zum ersten mal chinesischen Boden betreten und wer das klamme Gefühl von damals, verbunden mit gleichzeitiger Bewunderung und großem Staunen selbst erlebt hat, der wird es erstens mal nie mehr los und kennt auch noch die Verhältnisse von damals und kann sehr wohl zu heute unterscheiden, wenn man über viele Jahrzehnte permanent vor Ort war.

    Damals war es nur möglich sich unter Aufsicht zu bewegen und die Schatten folgten, egal wo man gerade war, obwohl man es nicht vordergründig wahrgenommen hat und noch erleben durfte, wie Chinesen auf einer Straße oder einem Platz eine Langnase angefaßt haben um festzustellen, wie er sich anfühlt, was ja Welten waren, die heutige Generationen nicht einmal erahnen können, ohne nun darüber hinaus zu schweifen.

    Wer diese latente Beobachtungsgabe der Chinesen kennt, der weiß auch, daß sie diese heute noch ausüben, denn alles zu wissen, was im Volke abgeht, war schon immer ihre Spezialität und darin sind sie wahre Meister und durch die wirtschaftlichen Verbindungen des Westens mit China, sind sicherlich auch manche bei uns inspiriert worden, wie man die Abschaffung demokratischer Gepflogenheiten gegen die eigenen Völker organisiert um daraus eigene Vorteile zu ziehen, im Sinne von Machterhalt und Ausübung, was man ja seit Jahren auch bei uns beobachten kann.

    Das nennen sie nun die große Transformation unter dem Aushängeschild von großen Epedemien oder Klimakatastrophen um die Herde in die gewünschte Ecke zu treiben und sind sie erst mal dort angekommen, dann stehen sie wie in China unter stetiger Beobachtung und es gibt kein Entrinnen mehr. Dieses gleiche Phänomen war ja auch in der ehemaligen DDR zu beobachten und wer damals schon geschäftlich durchgereist ist konnte die Parallelen erkennen, wobei in beiden Systemen auch der Obrigkeitsgedanke sehr nützlich war, denn man darf nicht vergessen, daß China auch heute noch eine patriarchalische Gesellschaft ist, wo der Patron das sagen hat und Widerspruch quasi fremd ist und wer dagegen verstößt beleidigt den Patron in seiner Weisheit und Güte und muß entsprechend behandelt werden, obwohl es aus demokratischer Sicht gegen unsere Grundsätze verstößt.

    Ein wesentliches Element was noch bei uns hinzugekommen ist und diese Gedanken gestützt hat ist der Eintritt einer Person aus dem Osten, die erfüllt war von ihren kommunistischen Ideen und keineswegs etwas dagegen hatte, wenn man das eine oder andere auf unsere Republik übertragen hat und diese neuen sichtbaren Zeichen haben dann dazu geführt, daß eben das Recht nicht mehr so im Mittelpunkt stand wie früher und Stück für Stück aufgeweicht wurde, mit Hilfe genehmer Leute, die damit alle gemeinsam die Koordinaten verdrehten im Sinne einer neuen Weltordnung nach kommunistischem Vorbild und wer das kennt, dem kann nur noch Angst und Bange werden, weil er weiß, was da noch alles kommt, wenn sie es konsequent umsetzen.

    Vielen ehemaligen DDR-Bürgen ist das alles auch noch im Gedächtnis und die wollen dahin nicht mehr zurück und wählen in ihrer Verzweiflung oder Hoffnung die Blauen, denn wer ein Unrechtssystem durchlebt hat, weiß was ihn derzeit erwartet und das fehlt den Menschen im Westen, die verblendet sind, weil sie die Fähigkeit verloren haben Gefahren zu erkennen und die größte Gefahr steht links, weil die deren Vorbilder eben jene sind, die mit ihren Idiologien die jeweiligen Völker aufmischten um die Herrschaft zu übernehmen.

  5. In der Buntesrepublik wird es sich auch bald Neuverfilmunjgen geben, als Kommissarin Derrik eine lesbische PoC, ihr zur Seite eine Transgendermännin mit Führerschein.

  6. Ich denke folgender Aspekt ist ein guter Gradmesser des Politisch-Gesellschaftlichen Zustandes eines Landes.
    Wo und von wem, gegenüber wem werden die Orden verliehen.

    Auf westlichen Social Media Plattformen wird zunehmend der „negative“ Bewertungsdaumen unterbunden bzw. ausgeblendet, oder nur die positiven Zählen. Das ist gleich einer Zensur.
    Hier bei Tichy gibt es eine milde Form dieser Zensur, keine absolut erkennbaren Daumen/Zahlen/Bewertungen sondern nur einen Gradmesser.
    Im Westen verleihen bzw. erschleichen sich die Linken Bessermeschen die Orden und damit die zirkuläre Aufmerksamkeit seit geraumer Zeit mit ihrem Marsch durch die Institutionen mittlerweile komplett selber. Über staatlich-medial gepumpte Social-Media Blasen über Ideologie und Propaganda und einschlägige NGOs.
    Oder gleich klassisch direkt über einen knallrot gefärbten nicht mein Bundespräsident.

    In China dagegen verteilt einzig der Staat die Orden.

    Was ist besser, gerechter?
    Natürlich letzteres, unter der Bedingung dass das Volk die Regierung bzw. der Staat ist, nicht Korrupt ist und auch geistig/intellektuell ein gewisses Niveau erfüllt.

    Man schaue nun unter diesem Aspekt, ob der Wirkung von Antrieb/Aufmerksamkeit nach Berlin und treffe eine Aussage über die Zukunft von Schland, bzw. den Westen im Allgemeinen, auf jeglichem politischen Feld.
    Der Westen ist komplett übergeschnappt, und Berlin, nein dieses gnaze Schland ganz besonders.

    Alles wirklich alles in diesem Schland wird von linken Mainstream bestimmt. Gender, Migration, Umwelt, …

  7. Jede positive Ordnung endet dort wo der Wettbewerb ausgeschaltet ist.
    Jeder positive Wettbewerb endet dort wo die Ordnung ausgeschaltet ist.

    +++

    Während im Westen mittlerweile jegliche Ordnung fehlt, und die individuelle Willkür von echten Minderheiten Übergriffig mit Hilfe von „Social Media“ durch wie die Pest wuchernde, vereinahmende, egozentrische, zumeist politisch linke Selbstdarsteller:innen Raum greift – siehe NGOs, Annalena, Greta, Böhmermann, et al. zum Thema Migration, Umwelt etc.; ist es in China genau anders herum, hier bestimmt der Staat den Rahmen der Entwicklung, positiv wie negativ.

    +++

    Was nun besser ist?
    eine müßige Frage.
    In jedem Fall Gerechtigkeit; die beiden Spielarten auf eine jeweils eigene Art und Weise abgeht.
    Beispiel zum „freien“ Westen:
    Warum soll ich als Bürger von Schland zwanghaft Menschen bezahlen, unterstützen, durchfinanzieren die nachweisslich gegen mich und meine Lebensart und Weise arbeiten und leben.

    Und dann gibt es angelagerte Akteure in selbigem Schland auf einschlägig politisch totalitär links-grün-gelber Seite unter medialer Beihilfe, die haben genau diesen politischen Akt gegen mich und meine Art zu ihrem Geschäftsmodell gemacht.
    Um mich zusätzlich auch noch von selbigen linkne, verachtenswürdigen, sich selbst als bessere Menschen gerierende Gestalten als Nazi beschimpfen zu lassen.

    +++

    Genau hier beginnt dann der Charme eines Putin, Xi Jinping oder in gesund-milder Form Trump; alle drei halten nämlich ausnahmslos Einhalt gegenüber solch linken gesellschaflich höchst fragwürdigen Akteuren, bzw. Selbstdarstellern.
    Im Übrigen verwischt genau an diesem Punkt die Grenze zwischen links und rechts, zwischen Staat und Bürger, sie verkehrt sich gar ins Gegenteil.
    Und diesen Fakt haben selbst die achso gebildeten zahlreichen Underperfomer:innen und Nichtskönner:innen, auf politisch-medialer Ebene in Schland, weder begriffen noch erkannt, wie auch in anderen westlichen Ländern – opportun wie sie sind.

    In wenigen westlichen Ländern ist man da (seit jeher) aber deutlich weiter, auf intellektueller Ebene als auch was die Verantwortung bzw. die Beziehung zwischen Statt und Bürger angeht; Man schaue dazu nur nach Dänemark, bzw. in die Nordländer, mit Ausnahme Schwedens.
    Kühlere Wetter-/Lebensbedingungen sorgen offenbar für weniger überhitzt Hirnmasse.
    Wobei ich mich frage wie die Ungarn das machen, aber auch dort steht die linke Hitze, der Irrationalismus ja schon vor der Haustür.

  8. Die Zukunft wird düster. Die letzten knapp 60 Jahre werden als „Goldene Zeit“ in die Geschichte eingehen; als es zumindest den überwiegenden Teilen der europäischen und nordamerikanischen Bevölkerung über alle Gesellschaftsschichten hinweg gut und bergauf ging. Eine Anomalie in der Geschichte.
    Nun ebnet sich dies wieder ein zu einem „Normslzustand“, in dem ein kleiner Teil tun kann was er will & einer Mehrheit, die nicht weiß wie ihr geschieht. Dass eine Minderheit der Menschheit über die Mehrheit herrscht ist nach der menschlichen kognitiven Prägung immanent (geradezu logisch).
    Eigentlich unfassbar, meine Großeltern haben für diese Epoche gekämpft und viele Entbehrungen auf sich genommen & von meinen Eltern wurde dies einfach verjuxt. Finster werden die nächsten Jahrhunderte, solch „goldene Zeitepochen“ kommen äußerst selten vor. Je eher man die Realität akzeptiert, desto eher kann man damit umgehen.

    • Es könnte durchaus sein, dass in den Geschichtsbüchern für die BRD und größere Teile Europas die Zeit ab den 1950iger Jahren bis … als wirtschaftlich goldene Zeit angesehen wird. Politisch und militärisch war Europa allerdings schon damals schwach.

  9. Früher sind Trends aus den USA nach Deutschland gekommen, heute kommen immer mehr Trends aus China nach Deutschland.
    Früher haben wir China wg. Zensur im Internet kritisiert, heute ist Deutschland Zensur-Vorbild für Autokratien. Mit dem Film brauchen wir uns auch nicht über China aufregen, einfach wieder einmal ein paar Minuten ARD/ZDF einschalten, die stehen den Chinesen kaum etwas nach.

  10. Künstler mit nicht genehmer politischen Einstellung werden hier in der BRD (und auch in den USA) seit einigen Jahren ausgeladen, ihre TV Sendungen werden gestrichen, Bücher werden aufgrund von linken Kampagnen aus Bestseller-Listen gestrichen und fliegen aus Buchhandlungen usw und mich soll interessieren, dass in China das Ende eines 23 Jahre alten Films zensiert?

  11. Es wird im Westen (der sich in seiner masochistischen Veranlagung selbst zugrunde richtet und die Vernünftigen immer mehr drangsaliert) immer so getan als ob die Chinesische Partei ein Alien wäre, dass das Volk der Chinesen unterjocht. In Wahrheit ist die Volkspartei eine Partei aus Chinesen für Chinesen die das Volk eint, jeder Chinese kann der Partei beitreten und mitgestalten. Während unsere westlichen Demokratien zu einer maximalen Fragmentierung der Gesellschaft führt und ihre ganz eigene Art sanften Totalitarismus entwickelt, der sich immer mehr verschärft und nicht zuletzt seit der Grippe-Pandemie vollends die Maske fallen lässt.
     
    China hat kein Problem mit Inflation, Massenverarmung, offenen Grenzen und Massenmigration sowie Verfall der traditionellen Werte wie Familie. Die Wirtschaft und Kaufkraft wächst. Die Geburtenraten steigen je nachdem wie man es wünscht und man fördert nun wieder drei Kinder pro Frau.
    Der Westen bewirbt und kommerzialisiert gleichzeitig die Abtreibung von gesunden Kindern.

    • In Deutschland steigt die Zahl der Ehescheidungen. Viele Kinder verlieren nach Trennung oder Scheidung den Kontakt zum Vater. Wie ist das in China? Können Sie dazu etwas sagen? Wie hoch ist die Scheidungsrate und wie geht es weiter mit den gemeinsamen Kindern?

    • Und wie schätzen Sie zum Beispiel das Sozialkreditsystem und die expansive Außenpolitik ein?

  12. Sebstverständlich greift China nach dem Westen.
    Ich habe zudem den starken Verdacht, dass sich z.B. die ganze Genderpolitik/-sprache aus dem Reich der Mitte speist. Es ist Sand im Getriebe, es kommt immer mehr Sand ins Getriebe!

    • China mag eine Gefahr für den Westen darstellen, aber die größte Gefahr ist der Westen für sich selbst. Das Gendergedöns, die Klimareligion, der open-border-Wahn, der Transkult usw.usw. sind alles westliche Eigengewächse, viele davon entstanden in irgendwelchen amerikanischen oder britischen Eliteunis.

      • Meine Schulklasse war wohl politisch mehrheitlich konservativ, aber es gab schon damals eine ganz linke Zicke. Viele meiner Mitschüler sind Ingeniuere, Steuerberater oder Manager geworden. Jetzt dürfen Sie dreimal raten, wer Journalist*in geworden ist.
        Im Grunde ist es nur eine kleine linksextreme Minderheit, die aber sehr aktiv in unseren Leitmedien und Parteien ist.

      • Mit „woken“ Themen das Volk beschäftigen und von wichtigen Themen ablenken. Cui bono? Wem nützt es…

  13. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, ausgerechnet in Deutschland ausländische Zensurpraxis zu kritisieren. Die Geschichte der Schnittauflagen, Indizierungen und Beschlagnahmungen hierzulande unter dem Vorwand des Jugendschutzes ist für ein westliches Land, das Kunstfreiheit garantiert, wohl einmalig. Den deutschen Versionen einschlägiger Werken fehlen bisweilen 15 bis 20 Minuten, da die Anbieter sonst Probleme bekämen. Wobei in vorauseilendem Gehorsam nicht selten lieber zu viel als zu wenig gekürzt wird. Zu verdanken haben wir auch dies unseren Leitmedien, die vor fast 40 Jahren eine sinnfreie Debatte über Gewaltvideos entfachten, wie sie wohl nur in Deutschland möglich ist.

    „Fight Club“ ist übrigens ein Remake des – besseren und raueren – japanischen Films „Tokyo Fist“, aber das nur am Rande.

  14. Ich versteh die Logik der chinesischen Zensoren nicht. Der Film zeigt – und genau das macht seine Qualität aus – die westliche Gesellschaft in einer Sinnkrise, wobei sich diese Krise nicht zuletzt als eine Krise von Männlichkeit äußert. Das Ganze endet böse.
    Da könnte man sich als Zensor doch zurücklehnen und seinen Landsleuten sagen: Seht euch das nur an! Die richten sich noch selbst zugrunde. Bei uns ist alles viel besser!

    • In China wird Kritik häufig nicht direkt geübt, sondern indem man auf historische oder auswärtige Gegebenheiten zurückgreift; gemeint sind aber die herrschenden Verhältnisse im jeweils aktuellen China. Vor diesem Hintergrund befürchten die Zensoren möglicherweise, daß chinesische Zuschauer den Film als Parabel auf die heimische Situation verstehen und schreiben die story dann vorsichtshalber in ihrem Sinne um.

    • Wir, die in China lebenden Expats, haben eine wichtige Regel, wenn man in China lebt…….Dont ask why.
      Es macht hier verdammt wenig Sinn, zerbrechen sie sich nicht den Kopf!

  15. „Also liefert Hollywood nun Filme, die Volk und Sozialismus dienen, weil das auch dem kapitalistischen Hauptzweck entspricht: Geld verdienen. Ohne diese lästige Freiheit sind sich Kapitalismus und Sozialismus erstaunlich schnell einig.“

    Höre ich da noch eine moralinsaure Kapitalismuskritik am Rande?

    Der Kapitalismus braucht sich mit niemandem einig zu sein, denn er ist keine Ideologie und gänzlich Wertefrei. Der Kapitalismus ist lediglich die Einigung zwischen Angebot und Nachfrage, zwischen Käufer und Verkäufer, zwischen zwei oder mehreren im Handel stehenden Eigentümern auf dem Markt.

    Natürlich funktioniert der Kapitalismus am besten wenn seine Kräfte nicht eingeschränkt und beschnitten werden, die Mehrung des Wohlstandes aller ist in solchen Zeiten unvergleichlich. Vielleicht ist der Begriff Wirtschaftswunder den Menschen, jedenfalls den Älteren unter uns, noch präsent? Wenn ja wird der Name Ludwig Erhard sicher auch bekannt sein. Ein Mann welcher Anhänger der österreichischen Schule war und im Gegensatz zu den heutigen Politikern eine Ahnung davon hatte wie eine Wirtschaft funktioniert.
    Welches war seine Entscheidung die ein zerbombtes, geplündertes und wirtschaftlich zerstörtes Land innerhalb von wenigen Jahren in eine blühende Nation mit allgemein steigendem Wohlstand und eine der stärksten Volkswirtschaften transformiert hat? Die Aufhebung der Preisbindung und somit auch die Einstellung jeglicher staatlichen Subvention. Wurde in irgend einem der von Sozialistenverseuchten Wirtschafts- und Gesellschaftssystemen jemals ein solcher Wohlstand und Fortschritt für alle Bevölkerungsschichten erreicht? Nein, aber 1+1 zusammenzählen können die Leute scheinbar noch immer nicht. Für alle hier welche es noch immer nicht begriffen haben, es heisst nicht: „Sozialismus oder Tod“, sondern „Sozialismus = Tod“

    Der Kapitalismus bestimmt im Gegensatz zum Sozialismus nicht welche Bedürfnisse Menschen gefälligst haben sollten, sondern befriedigt diese lediglich. Wem die Staatlich verordnete „Kultur“ (und Rosskur) missfällt, hat, dem Kapitalismus und Schwarzmarkt sei Dank, noch immer eine Alternative zum Ideologisch eingefärbten Einheitsbrei. Wo Bürokraten und Funktionäre in Politik und Wirtschaft darüber bestimmen wie Marktwirtschaft laufen soll und was die Menschen sich kaufen sollen, wird früher oder später der Kapitalismus sich wieder durchsetzen. Wenn ihm keine andere Möglichkeit bleibt halt auf dem Schwarzmarkt.

    Kapitalismus und Sozialismus haben nur eines gemein, sie sind beide, erster zum Glück und zweiter aus gründen von unermesslicher Doofheit, nicht Tot zu kriegen.

  16. Vermutlich taugen die woken Produktionen dort als Komödie. Jedenfalls es ist bekannt, dass sie uns in dieser Hinsicht für Idioten halten. Vermutlich ist Baizuo dort gleich auch ein Film-Genre.

    Die Chinesischen Filme sind aber ebenso seltsam. Da gibt es eine Gemeinsamkeit mit russischen Produktionen. Das Heldentum wird ziemlich urbetrieben. Dadurch werden die Filme nur langweilig.

    Hollywood ist aber sowieso am Ende. Mal sehen wo es mit dem Streaming hingeht.

  17. Kultfilm-Status hat „Fight Club“ für mich auch durch den Nebenrollen-Auftritt von Meat Loaf, der vor einer Woche gestorben ist. Da dies auch in den Nachrufen fehlte, sei an dieser Stielle nochmal daran erinnert.

  18. Hollywood ist längst auch für den Kapitalismus zu blöd. China ist inzwischen der wichtigste Filmmarkt. Während die Kinos im Westen austrocknen werden dort ständig neue Filmpaläste eröffnet. Kino ist so der erste kleine Luxus den sich Menschen in aufstrebenden Volkswirtschaften auch in der Breite leisten können. Weshalb das Publikum eben auch kommt. Der Markt in China ist für die Filmindustrie zunehmend entscheidend. Obwohl der woke Zeitgeistschrott der zunehmend produziert wird da eh niemanden interessiert.
    So stammen von den vier kommerziell erfolgreichsten Filmen im letzten Jahr drei aus China, von denen auch nur einer in den USA in den Kinos gelaufen ist. Für Hollywoods aus dem Ruder gelaufene Produktionskosten zunehmend ein Problem, da kaum noch eine Blockbuster Produktion in die Gewinnzone kommt.
    Und das ist das eigentlich spannende an der Entwicklung in China. Asien sieht den Westen zunehmend nicht mehr als Vorbild an und koppelt sich kulturell ab.
    Zum ersten mal seit 500 Jahren kann sich eine andere Weltregion mit einer eigenen Weltinterpretation dem Westen entziehen. Was übrigens viel bedeutender ist als die Frage wann und wie schnell China beim BIP an den USA vorbeizieht.

    • Zu kurz gesprungen. China hatte schon immer eine eigene Weltinterpretation, auch wenn viele im Westen das nicht verstanden haben. Jetzt tritt die VR China für chinesische Verhältnisse direkter und offener gegen den Westen an.

  19. Ich finde diese Entwicklung gut. Ricky Gervais (ich kenne den Typen sonst nicht) hat bei der Golden Globe Verleihung eine Rede über Hollywood gehalten, die ich super fand.
    Mir geht dieses Geschwafel von „westlichen Werten“ oder „unsere Demokratie verteidigen“ schon lange auf die Nerven. Ich finde es nicht schlecht, wenn die woke westliche Blase zeigt, worum es immer schon ging: Um Geld und Macht. Und sonst nichts.

    • Vielleicht wäre es gut, über die dummen Schwafler hinwegzusehen, die bei gar keinem Thema meinen, was sie sagen, und trotzdem festzustellen, dass Freiheit besser ist als Sklaverei, Wohlstand besser ist als Armut und westliche, demokratische Werte besser sind als Totalitarismus.

    • Ich halte nicht viel davon, dass man die persönliche Einstellung auf ein ganzes Gesellschaftssystem projeziert.
      Der chinesische Kapitalismus ist ja letztendlich nichts anderes! Nur, dass dort die Bezahlung nicht in Dollar erfolgt, sondern in Sozialpunkten, die bestimmte Annehmlichkeiten oder Vorzüge ermöglichen. Wo man hier Geld in die Hand nimmt, verwendet man dort eben die Sozialcredits. Wer immer befolgt, was der Vati Staat befiehlt, darf CO2 verbrauchen, wer trotzig ist, dem bleibt dies verboten. Es geht also dort in China um nichts anderes als um Geld und noch viel mehr Macht! Viel perfider und unwürdiger als im Westen! Im Westen wird Leistung belohnt, in China Haltung!

    • Mal langsam, ich bin nicht woke, aber die westlichen Werte ermöglichen es uns, dass wir hier unsere Meinung äußern können. Dass es die Definition von allgemein gültigem Recht überhaupt gibt verdanken wir nicht den Schwaflern, sondern mutige Menschen, die oftmals mit ihrem Leben dafür bezahlt haben. Die freiheitliche Demokratie ist nicht perfekt, aber das Beste, was wir haben.

  20. Im Westen braucht man „die Partei“ nicht. Hier zählt „Selbstverstümmelung“ durch Wokeismis.
    Siehe aktuell Zwergendiskussion zu Disneys geplanten Remake von Schneewittchen.
    Oder Spoilerwarnungen vor alten Filmen, das diese inhaltlich Szenen „nicht zeitgemäß“ darstellen

  21. Wie stellt sich das Ganze eigentlich rechtlich dar? Ein Land kann zwar die Ausstrahlung bestimmter Filme verbieten, aber einen ausländischen Film nach gusto abändern widerspricht doch jeglicher Vorstellung von geistigem Eigentum. Oder sind wir schon so weit, daß China da schalten und walten kann, wie es will.
    Davon abgesehen, Zensur – nachträglich als „cancel culture“ oder als freiwillige Vorab-Selbstzensur greift auch im Wesen immer mehr um sich. Der linksideologische „Wokismus“ macht sich doch gerade im Bereich der Filmeproduktion bemerkbar, erkennbar daran, daß in Penetranz Schwarze auftreten, wo sie nunmal nicht hingehören. Beispiele: „Die Schöne und das Biest“, „Cinderella“, „Maria Stuart“ usw. In letzterem Fall wird ein hochrangiger englischer Adliger, Vertrauter von Königin Elisabeth I., von einem Schwarzen dargestellt – für das 16. Jahrhundert eine absolut lächerliche Vorstellung.

    • Praktisch jeder Spielfilm aus ARD- und ZDF-Produktion der letzten Jahre dient der Ausbildung links grüner Zielvorstellungen.

      • Eben… hier braucht nicht zensiert zu werden, weil die Kontrolle schon weit früher ansetzt. Ich schaue mir diese Erziehungsproduktionen, egal ob heimischer oder ausländischer Provenienz, erst gar nicht mehr an.

Einen Kommentar abschicken