Das Osmanische Reich war eines der größten und am längsten existierenden Reiche in der Geschichte. Über mehr als 600 Jahre herrschte es über ein riesiges Territorium, zwang seinen Untertanen islamischen Glauben und Kultur auf und bestrafte nach seinem eigenen Rechtssystem jene, die sich dagegenstellten. Es drang durch seine Militärmacht nach Südosteuropa, in den Nahen Osten und nach Nordafrika vor, und nur die Stärke einer Koalition europäischer Armeen konnte in der Schlacht bei Wien am Kahlenberg 1683 Europa vor der Osmanischen Herrschaft bewahren.
Im Laufe des Ersten Weltkrieges fiel das Reich auseinander. Doch währenddessen verübte es eine der schlimmsten Gräueltaten in der Geschichte und tatsächlich den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts. Die Vernichtung der armenischen Bevölkerung Anatoliens war ein Massaker an mehr als einer Million Menschen innerhalb weniger Jahre. 1973, fünf Jahrzehnte nach dem Zerfall des türkischen Reiches, fiel die Türkei über Zypern her. Ihre Armee besetzte die Hälfte der Insel, ermordete griechische Zyprioten und vertrieb andere aus ihrer Heimat. Die Besatzung hält bis zum heutigen Tag an, obwohl die Türkei Mitglied der Nato ist und der griechische Teil Zyperns Mitglied der EU. Man kann der Auffassung sein, dass die Türkei als eine historische Macht nicht schlimmer, aber bestimmt nicht besser war als irgendein anderes Land der Welt. Es ist bemerkenswert, dass dies alles kaum erwähnt wird, dass die Türken selten oder so gut wie nie veranlasst werden, sich für die historische Rolle der Türkei schuldig zu fühlen.
Das geschieht teilweise deshalb, weil die türkische Regierung sicherstellt, dass es so bleibt. Einer der Gründe, warum die moderne Türkei im Weltmaßstab führend bei der Einkerkerung von Journalisten ist, liegt an dem Artikel 301 des türkischen Strafgesetzbuches, demnach es eine Straftat ist, »die türkische Nation zu beleidigen«. Es ist gegen das Gesetz, den armenischen Völkermord auch nur zu erwähnen, und wer es trotzdem tut, wandert ins Gefängnis. Und obwohl einige griechische Zyprioten die anhaltende Besetzung des Nordteils ihrer Insel beklagen, hat das die britische Regierung niemals davon abgehalten, den Wunsch der Türkei nach Vollmitgliedschaft in der EU zu unterstützen.
Wiedergutmachung für historische Übeltaten
Es ist auch nicht weiter verwunderlich, dass sich die türkische Regierung niemals für die Verbrechen des Osmanischen Reiches entschuldigt hat. Und es ist nicht überraschend, dass das Land bis heute die Erwähnung seiner jüngeren Geschichte der Besatzung und der ethnischen Säuberungen gesetzlich verbietet. Was eher schon überrascht, ist, dass nur wenige von außerhalb diese Tatsachen gegen die Türken als Volk wenden. Wenn die Art, wie Geschichte in Europa heute unterrichtet und internalisiert wird, zum Ziel hat, dass sich die schlimmsten Ereignisse dieser Geschichte nicht wiederholen, dann müssen wir uns doch fragen, wer sonst noch in der Welt so handeln sollte. Welche anderen Nationen sollten wir ermutigen, sich für ihre Vergangenheit zu schämen? Und wenn es sonst niemand tut, sondern sich stattdessen sowohl auf den nationalen Stolz als auch auf die Ächtung historischer Nachforschungen verlässt, sollten wir uns dann nicht fragen, ob sich Europa nicht in einer merkwürdigen Lage befindet, weil es sich zutiefst schuldig bekennt?

Bestseller-Autor Douglas Murray im Interview
Gibt es eine erbliche Schande der Mittäterschaft?
Wenn der Begriff der historischen Schuld irgendetwas bedeuten soll, dann muss er beinhalten, dass eine erbliche Schande der Mittäterschaft von einer Generation zur nächsten weitergegeben wird. Es trifft zu, dass manche Christen wegen eines einzigen Absatzes im Evangelium (Matthäus 27,25) die Juden in genau dieser Weise verantwortlich gemacht haben. Und es dauerte bis 1965, dass ein Papst diese Last auch formal aufhob. Aber dieser Fall und ähnliche Fälle von Beschuldigungen der Nachfahren gelten in der modernen Zeit als moralisch widerwärtig. Der Fall der Juden ist besonders beunruhigend, denn er zeigt, wie lange sich eine solche Vendetta halten kann. Die Empfindung der Schuld, mit der moderne Europäer glauben beladen zu sein, begann allerdings erst in den letzten paar Jahrzehnten. Es ist eine Krankheit, die mit dem späten 20. Jahrhundert begann. Sie könnte – wie die christliche Idee von der vererbten Schuld der Juden – noch ein paar tausend Jahre anhalten. Und man ahnt es nicht einmal, wie sie dann beendet werden könnte.
In erster Linie deshalb, weil so viele Europäer wünschen, sie würde ewig halten. Schuld ist zu einem moralischen Desinfektionsmittel in Westeuropa geworden, diagnostizierte der französische Philosoph Pascal Bruckner in seinem Buch La Tyrannie de la pénitence (Titel der deutschen Übersetzung: Der Schuldkomplex). Die Menschen saugen sie auf, weil sie sie mögen: Sie berauschen sich daran. Es hebt ihre Laune, sie fühlen sich erhöht. Statt einfach Menschen zu sein, die für sich selbst verantwortlich und denen gegenüber Rechenschaft schuldig sind, die sie kennen, werden sie zu selbst ernannten Vertretern der Lebenden und der Toten, Träger einer furchtbaren Geschichte und potenzielle Erlöser der Menschheit. So wird ein Niemand zum Jemand. 2006 tauchte in Großbritannien ein besonders merkwürdiges Exemplar dieses Typs auf, Andrew Hawkins.
„Entschuldigungsreise“ nach Gambia
Mr. Hawkins ist ein Theaterregisseur, der in der Mitte seines Lebens entdeckte, dass er von einem Sklavenhändler aus dem 16. Jahrhundert, von John Hawkins, abstammt. 2006 wurde Andrew Hawkins von einer Hilfsorganisation mit dem Namen »Lifeline Expedition« eingeladen, mit ihr auf eine »Entschuldigungreise« (sorry trip) nach Gambia zu gehen. Im Ergebnis schloss sich Hawkins 26 anderen Abkömmlingen von Sklavenhaltern an, um im Juni des gleichen Jahres durch die Straßen der Hauptstadt Banjul mit Ketten an den Händen und mit einem Joch um den Hals zu paradieren. Die Teilnehmer trugen auch T-Shirts mit der Schrift »So Sorry« und marschierten so in das 25.000 Menschen fassende Stadion der Hauptstadt ein. Weinend und auf den Knien entschuldigten sie sich auf Englisch, Französisch und Deutsch vor den etwa 18.000 Zuschauern, bevor die gambische Vizepräsidentin Isatou Njie Saidy sie in einer Zeremonie von ihren Ketten befreite.

Wie der Wahnsinn der Massen unsere Gesellschaft zerstört
Der Wunsch, sich sündig zu fühlen, hat die europäischen liberalen Gesellschaften fest im Griff: Sie sind die Ersten in der Geschichte, die, wenn sie einen Schlag abbekommen, erst einmal fragen, womit sie das verdient haben. Die nicht zu lindernde historische Schuld setzt sich bis in die Gegenwart fort. Deshalb sind die Europäer auch dann die Schuldigen, wenn sie diejenigen sind, die misshandelt oder von noch Schlimmerem getroffen werden. Mehrere Jahre vor der gegenwärtigen Migrationskrise wurde ein linker norwegischer Politiker, Karsten Nordal Hauken (nach eigener Bekundung Feminist, Antirassist und Heterosexueller), zu Hause von einem somalischen Flüchtling brutal vergewaltigt. Sein Angreifer wurde durch einen DNA-Test überführt und verurteilt. Nachdem er seine Strafe von viereinhalb Jahren abgebüßt hatte, sollte er in seine somalische Heimat abgeschoben werden.
Masochismus ist keine Demonstration von Tugend
Später beschrieb Hauken in den norwegischen Medien, welche Schuldgefühle ihn deshalb gequält haben. Er fühle sich tatsächlich verantwortlich dafür, dass der Vergewaltiger nach Somalia zurückgeschickt wurde. »Ich hatte ein starkes Gefühl von Schuld und Verantwortung«, schrieb er. »Ich war der Grund dafür, dass er nicht mehr in Norwegen war und stattdessen in eine dunkle und unsichere Zukunft nach Somalia geschickt wurde.«
Es ist eine Sache zu versuchen, seinen Feinden zu vergeben. Aber es ist noch einmal etwas ganz anderes, brutal vergewaltigt zu werden und sich dann Sorgen zu machen über die zukünftigen Lebensumstände des Vergewaltigers. Vielleicht gibt es zu einer gegebenen Zeit immer eine bestimmte Zahl von Menschen, die vom Masochismus befallen sind. Vielleicht werden die Masochisten – genauso wie die Armen – immer mit uns sein. Aber eine Gesellschaft, die Menschen mit diesen Neigungen belohnt und ihnen sagt, dass ihre Neigung nicht nur natürlich, sondern auch eine Demonstration von Tugend sei, wird eine höhere Konzentration an Masochisten produzieren.
Allerdings haben Masochisten – egal, wie viele sie auch sein sollen – ein besonderes Problem, mit dem sie fertigwerden müssen, nämlich: Was passiert, wenn sie auf einen Sadisten treffen, der sagt: »Du glaubst, du bist grauenvoll und schrecklich, mit Eigenschaften, die nicht zu sühnen sind? Stimmt, so bist du.« Es mangelt heute nicht an Masochisten, nicht in Europa und nicht in den Ländern, für die sich Europäer teilweise verantwortlich fühlen. Aber es gibt auch keinen Mangel an Sadisten, die gerne bereit sind, jeden Selbstvorwurf zu bestätigen und jede unserer Ideen über unser ganzes Elend aufzugreifen. Und das ist der andere Grund, warum – zurzeit – die Idee von der elementaren Sünde unumkehrbar ist. Die meisten Menschen möchten keine Schuldgefühle haben und wollen von anderen auch nicht wegen ihrer Sünden angeklagt werden und schon gar nicht, wenn dies in böser Absicht geschieht. Nur die modernen Europäer sind glücklich in ihrem Selbsthass und bieten einen internationalen Tummelplatz für Sadisten.
Schwärzeste Momente mit Sternstunden vergleichen

Europas seltsamer Selbstmord
Nur die europäischen Nationen lassen es zu, aufgrund ihrer schwärzesten Momente beurteilt zu werden. Diese Selbstzerfleischung ist besonders unheimlich, weil man von den Europäern gleichzeitig erwartet, jeden anderen nur aufgrund von dessen Sternstunden zu beurteilen. Während in Diskussionen über religiösen Extremismus die spanische Inquisition und die Kreuzzüge regelmäßig zum Thema werden, werden dem Andalusien und die islamischen Neo-Platonisten gegenübergestellt. Es kann kein Zufall sein, dass diese zwei Dinge – uns selbst nach unseren schwärzesten, andere jedoch nach deren hellsten Momenten zu beurteilen – Hand in Hand gehen. Es scheint so, als handle es sich bei den Vorgängen im Westen sowohl um ein politisches als auch um ein psychologisches Leiden.
Nichtsdestotrotz, auch wenn gegenwärtig die moderne europäische Schuld in seinem Endstadium angekommen zu sein scheint, ist es nicht sicher, dass es dabei bleibt. Werden junge Deutsche, die Enkel, Urenkel und Ururenkel der Generation, die in den 40er-Jahren lebte, für immer ihren vererbten Makel spüren? Oder besteht die Möglichkeit, dass irgendwann der Augenblick gekommen sein wird, in dem junge Menschen, die selbst nichts Böses getan haben, »genug mit dieser Schuld« sagen? Genug mit der Unterwürfigkeit, die ihnen das Schuldbewusstsein aufzwingt, genug mit der Idee, dass etwas einmalig Schreckliches in der Vergangenheit passiert ist, genug damit, dass die Geschichte, von der sie niemals Teil waren, vorschreibt, was sie in der Gegenwart und der Zukunft tun oder lassen sollen. Möglich ist es schon. Vielleicht ist die Schuld-Industrie auch nur das Phänomen einer einzigen Generation und wird einst durch was auch immer ersetzt?
Auszug aus:
Douglas Murray, Der Selbstmord Europas. Immigration, Identität, Islam.
Edition Tichys Einblick im FBV, 384 Seiten, 24,99 €.
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Schuld ist kein Gefühl. Schuld entsteht aus einer Tat oder auch aus einer unterlassenen Tat, sofern gegen Normen vertoßen wurde. Und Schuld hat daher immer nur eine konkrete Person. Eine historische Schuld, die vor mein bewußtes Erwachsenenleben zurückreicht lasse ich mir von niemandem einreden. Ich habe keine. Ich wüßte auch nicht, zu welchem Zeitpunkt der menschlichen Geschichte eine solche, wenn sie dann absurderweise wirklich in Betracht käme, einzusetzen wäre.
Guido Westerwelle bezeichnete manche Entwicklungen in unserer Gesellschaft als „spätrömische Dekadenz“.
Man könnte sie auch als „Wohlstands-Dekadenz“ bezeichnen.
Wer sich dank eines ausugernden Wohlfahrtsstaates nicht mehr um die Grundversorgung kümmern muss, hat einfach viel mehr Zeit für alternative Beschäftigungen.
Dazu kommt, das die katholische/evangelische Kirche bei uns schon seit Jahrtausenden das Prinzip der „Erbschuld“ als wesentlichen Pfeiler ihrer Existenz hat. Was sich für sie auch finanziell außerordentlich auszahlt. Auf diesen Zug sind inzwischen andere Gruppierungen aufgesprungen. Was auch durch den beruflichen/familiären Hintergrund so mancher Parteioberen begründet liegen kann.
Zitat: „… hat bisher keine ernst zu nehmende Behörde oder Regierung jemals anderen Völkern empfohlen, für die vererbten Verbrechen ihres Volkes Verantwortung zu übernehmen.“
Möglicherweise verstehe ich den o. g. Halbsatz falsch. Aber meiner Meinung nach gibt es sehr wohl die Forderung zur Übernahme von Verantwortung für Verbrechen der Vorfahren.
Hereros in Namibia: „Sie bemühen sich seit Jahrzehnten um die offizielle Anerkennung durch die Vereinten Nationen als Opfer eines Genozids. Die deutsche Bundesregierung nahm zur Bewertung des Ereignisses lange keine Stellung und wies noch im August 2012 eine etwaige Verantwortung für einen Völkermord von sich. Am 10. Juli 2015 wurden die Ereignisse vom deutschen Auswärtigen Amt erstmals als Völkermord bezeichnet.“ (Wikipedia)
Deutschland soll Verantwortung übernehmen und Reparationen bezahlen:
Forderungen aus Polen und Griechenland.
Nur wer eine univeralistische Religion (als Einheit oder und als Ganzheit) hat (wie die drei monotheistischen) , für den ist die Frage der VERANTWORTUNG in dem Einheitsraum „Welt“ möglicherweise überhaupt eine Frage. Und wenn Religion und Politik stark gemischt werden, dann ist der Universalismus aus allen Debatten der Politik kaum rauszuhalten. Dann wird es auch schnell väterlich oder patriarchal oder matronenhaft oder einfach agressiv und man möchte die ganze oder halbe Welt betreuen und pflegen oder vernichten. Wegen des immer äußerst patriarchalen, besserwisserischen, übergriffigen Humanismus läßt sich auch Religion und weltliche Kultur kaum noch im Allltagsleben- und denken trennen und alle paar Sekunden kommt jemand uns mit dem Menschenrecht eines Dorfes oder der klimatischen Umweltsituation einer Insel 10000km abseits unseres Lebens, und wir müßten uns darum kümmern. Dabei wird dann Druck über eine angebliche alte Schande aufgebaut durch Leute, die sich darüber nur selbst – eitel wie sie sind – verstärken wollen und Sozialprestige aufbauen wollen, sich das aber nie eingestehen, weil sie unehrlich zu sich selbst sind: das ist die Hauptkrux: Selbstlüge.
„Welche anderen Nationen sollten wir ermutigen, sich für ihre Vergangenheit zu schämen? “
Der war gut! Ich schätze mal 90% aller Länder hätten da einiges an Vergangenheitsbewältigung vor sich. Unter den rühmliche Ausnahmen befinden sich warscheinlich Liechtenstein, San Marino, Andorra und noch einige andere Zwergstaaten.
Mehr Dreck am Stecken als Deutschland haben sicher die USA, GB, UdSSR und Frankreich. Also die Siegermächte, die nebenbei noch verantwortlich zeichnen für den Inhalt unserer Medien und Geschichtsbücher.
Ich kapiere es nicht. Ich weiß aber, dass das Land zum (großen???) Teil verrückt ist. Da ich von Unbekannten nicht weiß, ob sie verrückt sind, gehe ich zu meiner eigenen Sicherheit erst einmal davon aus. Entsprechend handele ich auch. Vor allem vermeide ich alles, was zeigen könnte, dass ich nicht zu den derzeit herrschenden Verrückten gehöre.
Frage:
> “Warum fühlen sich Westeuropäer schuldig für ihre Geschichte?“ Weil ihnen langweilig ist und weil es ihnen zu gut geht!
…man hat ja sonst nichts! <
Frage:
>“Warum fühlen sich Westeuropäer schuldig für ihre Geschichte?“Weil ihnen langweilig ist und weil es ihnen zu gut geht!
…man hat ja sonst nichts!<
Zitat: „Warum fühlen sich Westeuropäer schuldig für ihre Geschichte?“
Nun ich glaube noch nicht einmal das sie es tun oder taten. Ist es nicht vielmehr so, das man es uns erst seit der sich mehr und mehr manifestierenden Sowjetrepublik zu Brüssel (explizit seit der verfluchten Ära Kohl) versucht in die Köpfe zu hämmern?
Mich können die!
Ich halte diesen Sündenstolz für ein weiteres Symptom der Autoimmunkrankheit, die besonders große Teile der westlichen Eliten befallen hat. Der einfache Mensch auf der Straße denkt eher wenig daran. Es hat möglicherweise auch etwas mit dem Protestantismus zu tun.
Die dahinter stehenden Mechanismen hat bereits Nietzsche hervorgearbeitet. Ein Blick in sein Werk wirft ein bezeichnendes Licht auf die aktuelle Situation.
Wir sollten uns als Rechtsnachfolger der Cherusker und der Germanen bei den Italienern als Rechtsnachfolger der Römer entschuldigen. Und zwar dafür, dass Hermann der Cherusker die Römer im Teutoburger Wald 9 n Chr. geschlagen hat. Alles andere wäre ja auch nur Wasser auf die Mühlen der Rechtspopulisten.
„Vielleicht ist die Schuld-Industrie auch nur das Phänomen einer einzigen Generation und wird einst durch was auch immer ersetzt?“
Das wird wahrscheinlich so sein: Nach neuesten Forschungen werden politische Einstellungen zu einem großen Teil vererbt, Linke haben weniger Kinder … es gibt Hoffnung.
Wer sagt denn, das wir West Europäer uns schuldig für unsere Geschichte fühlen!?
Es sind doch die Politiker der Regierung und die Medien, die uns Schuld zu sprechen…die uns beschuldigen!
Wir Bürger Europas wissen ganz genau, dass unser Fortschritt und Wohlstand auf unserer Geschichte aufbaut…wir sind stolz auf unsere Geschichte der Aufklärung, Wissenschaft, Abenteuerlust, Risiko, Durchsetzungskraft, Bündnisfähigkeit eines Kontinent der Kultur Vielfalt, der Demokratie und Marktwirtschaft…des Wettbewerbs!
Sich schuldig zu fühlen am Schicksal des eigenen Vergewaltigers, ist das nicht eine gewaltige Selbsterhöhung? Ich traue dem andern nicht zu, für sich und sein Tun Verantwortung übernehmen zu können. Das ist Abwertung des Gegenübers. Noch im Selbstmord bin ich der Größte. Igitt, wie pervers.
Historische Schuldgefühle?
Das ist nur ein Propagandamärchen.
Es geht immer ums hier und jetzt, und das mit den Schuldgefühlen ist nur ein Trick konkurrenzschwacher Linker um hier und jetzt (trotz eigentlich fehlender persönlicher Anlagen) Macht ausüben zu können. Das Einzige was sie dabei interessiert: ob es wirkt oder nicht.
Und aufgrund der Interessen der Siegermächte wirkt in der BRD medienverstärkt alles, was den Deutschen das Gefühl gibt, befreit worden zu sein vom großen Übel.
Die Linken würden aber auch jede andere Möglichkeit ergreifen, über Schuld und Schamgefühle herrschen zu können. Und sie tun es ja auch ständig, zB Flugscham Kolonisationsschuld.
Also wie immer seit Jahrzehnten jetzt schon, alles was von den Linken kommt ist Perfidie in Reinkultur.
Die Schuld-Branche ist sowohl Phänomen einer verstörten Generation, die mit Masse einer traumatisierten und tief verunsicherten Elterngeneration entstammen. Die schnelle wirtschaftliche Erholung nach 1945 (im Gegensatz etwa zu 1648) hat verschleiert wie viele Generationen es dauert, bis solche kollektiv erfahrenen Verletzungen und Verstümmelungen vernarben und letztlich verwunden werden können. Für die Deutschen, deren nationale Selbstbestimmung gerade 43 Jahre, also nicht einmal zwei Generationen währte, als sie in die Waschtrommel und Blutmühle des 20. Jhds. taumelten gibt es praktisch keinen historischen Anknüpfungspunkt nationaler Identität. Auschwitz, diese monströse Schädelstätte deutscher Schande, ist mit dem Leben nicht vereinbar, heute sowenig wie vor dem 27.01.1945. Der scheinbare kollektive Masochismus vieler Zeitgenossen ist ebenso lebensfeindlich und nicht zukunftsfähig. Da Mitteleuropa aber die Zeit zur Gesundung, zur Regeneration nicht zugestanden wird, werden sich die Verhältnisse in diesem Großraum massiv zum Schlechteren gewandelt haben, bis eine re-vitalisierte Generation herangewachsen sein wird. Europa hat sich in der Geschichte immer wieder neu erfunden, das wird auch diesmal so kommen. Ein paar Jahrhunderte würde ich aber einplanen.
Laut Herrn Broder gibt es zu den bereits beschriebenen Schuldkomplexen auch den deutschen „Sündenstolz“. Wer allerdings schon mehr als ein historisches Buch gelesen hat, sowie ferne Länder erkundet hat, erkennt, das es weltweit immer schon Aufstände, Progrome , Massaker, sowie politisch und ethnisch verursachte Völkermorde gegeben hat. Interessanterweise werden diese Verbrechen allerdings je nach Sichtweise, oft verschiedentlich und auch gelassener beurteilt. Die Erkenntnis bekommt man wenn man vor allem die betroffenen Länder besucht und mit der jetzigen jungen Generation spricht. Trotzdem bin ich aber auch der Meinung, das wir nicht „eine Welt“ sind, und es auch niemals werden, da die Menschen auf unserem angeblich kleinen Planeten zu verschieden veranlagt sind. Darum soll jeder in seinem angestammten Land leben wie er es möchte und darf. Und wo er sich in seiner Gemeinschaft wieder erkennt.
Der Autor spricht mir aus der Seele. Was haben meine, in den Achtzigern geborenen Söhne, mit den Verbrechen des III.Reiches zu tun? NICHTS. Es entzieht sich auch meiner Kenntnis, warum seit Jahren bei N-TV ständig das Thema Hitler ganz oben steht und unaufhörlich immer wieder die selben Filme gezeigt werden. Ich persönlich habe von dem ganzen Thema DIE NASE VOLL.
Die dümmsten Kommentare und Reden beginnen mit der Floskel:
„Gerade wir Deutschen mit unserer Geschichte………“
Ich bin stolz Deutscher zu sein:
Ich bin stolz, dass die Deutschen Nobelpreisträger Haber und Bosch das Haber-Bosch-Verfahren entwickelt haben. Die Hälfte der Menschheit verdankt diesem Verfahren seine Existenz.
Ich bin stolz, dass der deutsche Nobelpreisträger Röntgen, das nach ihm benannte Verfahren entwickelt hatten. Dank seiner Erfindung würden mehr Menschenleben gerettet, als durch alle Kriege der Menschheitsgeschichte getötet wurden – meins hat er mehrmals gerettet.
Ich bin stolz auf all die anderen deutschen Naturwissenschaftler und Techniker, die mit Medikamenten, Computer, Flugzeug, Kühlschrank, Auto und Elektrizität die Erde zu einem besseren Platz gemacht haben.
Ich gehe jede Wette ein, dass bei einer demokratischen Abstimmung die afrikanischen Länder für einen deutschen Kolonialismus votieren würden. Schon jetzt stimmen unzählige Migranten per Füssen für Deutschland ab.