Aus den Bezeichnungen, die sich Maja Göpel selbst gibt, und die Medien ihr zuschreiben, lässt sich eine längere Liste zusammenstellen. Sie selbst sieht sich als Transformationsforscherin, Politökonomin, Gesellschaftswissenschaftlerin; andere nennen sie außerdem noch „zweifelsohne eine der meistgefragten öffentlichen Intellektuellen in Deutschland“ (taz), „Gesellschaftsforscherin“ und „geduldige Lehrerin“ (Süddeutsche), „Wirtschaftsexpertin“ (Deutschlandfunk), „Weltenretterin“ (Spiegel) oder ganz einfach „Star“ (Redaktionsnetzwerk Deutschland).
Die Bildungsbiografie der Universalgeneralistin liest sich vergleichsweise bescheidener. Sie studierte Medienwirtschaft an der Universität Siegen und promovierte anschließend an den Universitäten Hamburg und Kassel mit einem politikwissenschaftlichen Thema. Ihr Marsch durch die Institutionen wirkt allerdings beeindruckend. Die 46-Jährige arbeitete für das Wuppertal Institut, eine Denkfabrik, deren Mission nach eigener Erklärung darin besteht, „einen Beitrag zur Einhaltung der planetaren Grenzen zu leisten“; sie gehört dem „Club of Rome“ an, beriet als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderung (WBGU), gehörte als wissenschaftliche Direktorin zur Führung des New Institut in Hamburg, einer weiteren Denkfabrik, aus der sie aber nach kurzer Zeit und nicht im Einvernehmen wieder ausschied.
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Mit dem Buch „Unsere Welt neu denken“ legte sie das Produkt vor, das zu ihrer Karriere passte und ihren Aufstieg noch einmal deutlich beschleunigte, jedenfalls bis Juli 2022, als sie vor allem wegen dieses Buchs als praktisch schon bestätigte Kandidatin in eine Spitzenposition am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) aufrücken sollte. Dann erschien ein Beitrag von Stefan Willeke in der Zeit, der öffentlich machte, was bisher nur ein sehr kleiner Kreis wusste: Göpel verfasste das Werk, das sich auch durch ihre Medienpräsenz gut 270.000-mal verkaufte, nicht selbst, sondern mit einer offenbar sehr umfänglichen Hilfe durch den Journalisten Marcus Jauer, einen freien Journalisten, der früher das Ressort Reportage bei der FAZ betreute. Dessen Namen findet sich allerdings nirgends im Buch, noch nicht einmal klein. Der Ullstein-Verlag nennt ausschließlich Göpel als Autorin. Ihr fernsehbekanntes Gesicht grüßt vom Cover. Damit überraschte die Wissenschaftlerin, die bisher kaum durch eigene Forschungsleistung aufgefallen war, sondern vor allem als Kommunikatorin an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit – so lautete jedenfalls ihr eigener Anspruch – selbst einige, die ihr bisher wohlgesonnen waren.
Heuern Politiker wie Heiko Maas und Annalena Baerbock einen Fachmann an, dessen Aufgabe darin besteht, halbwegs flüssige Sätze anzuliefern (bei beiden übrigens der gleiche, in Maas’ Buch genannt, in Baerbocks nicht), dann überrascht das niemanden. Wenn eine Wissenschaftlerin, die als Fachfrau für Kommunikation galt, gerade diese Leistung extern einkauft, dann drängt sich die Frage auf, welche Substanz eigentlich in der Marke „Maja Göpel“ steckt. Einkaufen trifft es jedenfalls; nach dem, was sie bisher selbst öffentlich machte, überlässt sie Jauer die Hälfte des Buchhonorars. Vermutlich wäre das nicht der Fall, hätte er nur hier und da Formulierungshilfe geleistet.
Die Parallelen zwischen den Fällen Annalena Baerbock und Diana Kinnert
So ähnlich verhält es sich auch bei Jauer. Sein Grund liegt in dem Buch selbst, auf dem Göpels Name steht. Bei dem 200-Seiten-Werk handelt es sich um eine Mischung aus Standardformeln der westlichen Moraloberklasse, logischen Fehlschlüssen in Serie, bewusster Irreführung und einem kräftigen Schuss cremig gerührter Gesinnung. Diese Melange bieten viele, doch „Unsere Welt neu denken“ fügt noch prominent die Figur des homo oeconomicus dazu, eine hingebungsvoll gebastelte Strohpuppe, die für das Autorenduo mehr oder weniger die Gesamtschuld an der schlechten Einrichtung der Welt trägt. Dass der Text in dieser Form nicht von Göpel stammt, ist noch sein kleinstes Problem. Wer „Unsere Welt neu denken“ nicht als Anhänger liest, sondern als Rezensent, der versteht Jauers Wunsch nach Anonymität voll und ganz. Sollte Göpel durch dieses Buch tatsächlich zu einem Führungsposten im DIW kommen, dann wäre es endgültig Zeit, das Institut zuzusperren und den Schlüssel an einer besonders schlammigen Stelle der Spree zu versenken.
Für das, was Göpel und im Zweifelsfall auch Jauer für den homo oeconomicus halten, liefern sie eine Definition auf Seite 56 ihres Gemeinschaftswerks. Ihre Grundsatzüberzeugung verbreitete Göpel außerdem noch etwas gröber auf verschiedenen öffentlichen Bühnen, etwa mit der Talkshow-Bemerkung, der homo oeconomicus sei jemand, „der den Hals nicht vollkriegt“, was nahelegt, dass es sich im Buch um ihre originäre und von Jauer nur gefällig kolorierte Ansicht handelt. Bevor es darum geht, was und wen Göpel für den homo oeconomicus hält, muss noch der Begriff selbst ein wenig erhellt werden.
Annalena Baerbock schreibt wohl schon seit Jahren ab
Kurz gesagt, es handelte sich um das Modell eines Menschen, der mit möglichst geringem Aufwand den für sich größten Nutzen erzielen möchte. Sein homo oeconomicus reiht sich ein in eine Serie von Modellen, zu der etwa der homo faber zählt, der schaffende, der homo ludens, der spielende, oder der homo loquens, der sprachbegabte Mensch. Es handelt sich also um eine Abstraktion wie bei jedem Modell. Dass sein Begriff nicht dazu diente, einen bestimmten Menschen zu beschreiben, dass kein Mensch durch und durch rational und nützlichkeitsbeflissen entscheidet, machte Mill seinen Lesern im gleichen Essay mit einer Art Gebrauchshinweis deutlich:
„Nicht, dass ein politischer Ökonom jemals so absurd gewesen wäre anzunehmen, dass die Menschheit tatsächlich so beschaffen wäre – aber das ist der Modus, in dem Wissenschaft notwendigerweise vorgehen muss. Wenn eine Wirkung von konkurrierenden Gründen abhängt, so müssen diese Gründe jeder für sich und ihre Gesetze separat studiert werden, […], da das Gesetz der Wirkung aus allen Gründen zusammengesetzt ist, die sie determiniert.“ (‚Not that any political economist was ever so absurd as to suppose that mankind are really thus constituted, but because this is the mode in which science must necessarily proceed. When an effect depends upon a concurrence of causes, those causes must be studied one at a time, and their laws separately investigated, […] since the law of the effect is compounded of the laws of all the causes which determine it.‘)
Ohne Modelle kommt keine Wissenschaft aus, der perfekte Markt existiert genauso wenig wie die ideale Flüssigkeit. Und wie bei allen Modellen lässt sich daraus nie alles, aber eben vieles für die Wirklichkeit ableiten. Dem menschlichen Antrieb, mit möglichst geringem Aufwand ein Maximum an Vorteilen und Bequemlichkeiten zu erlangen, verdanken wir praktisch jede technische Entwicklung, vom Flaschenzug über die antike Fußbodenheizung und das Automobil bis zum iPhone.
Ihren Strohpuppen-homo oeconomicus definiert Göpel – wobei sie ihn gleich zum grundsätzlichen Menschenbild aller Ökonomen macht – auf Seite 67: „Der homo economicus kennt keine qualitativen Unterschiede zwischen Ressourcen, keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern, keine Kooperation, kein Mitgefühl, keine Verantwortung, weder auf der Ebene des Einzelnen noch auf jener der Gesellschaft, er kennt genaugenommen noch nicht einmal so etwas wie Gesellschaft.“
Was sie hier als angeblichen homo oeconomicus skizziert, hat nichts mit dem Begriff von Mill und dem der Wirtschaftswissenschaften zu tun. Sie beschreibt einen Psychopathen. Wahrscheinlich gibt es Menschen, auf die zutrifft, was sie aufzählt. Im Privat- wie im Wirtschaftsleben würde jemand, der tatsächlich keine Kooperation, keine Gefühle und keine Verantwortung kennt, mit hoher Sicherheit scheitern. Und zwar als Unternehmer genauso wie als Selbständiger oder Angestellter. Jemand, der die Gesellschaft ignoriert, könnte es gar nicht schaffen, überhaupt ein Unternehmen aufzubauen. Denn aus dieser Gesellschaft stammen die Mitarbeiter, vor allem aber die Kunden jeder Firma. Nicht nur, dass sie den homo oeconomicus als Psychopathen karikiert. Bei ihr wird das Modell zum massenhaft realexistierenden Menschen, der seine Prägung durch die Gesellschaft erhält.
Forschungsergebnisse „nicht diskutierbar“ – Wo die „Zeit“ und andere daneben liegen
Zum anderen vermutet sie in den Menschen ein eigentlich grundgutes Wesen, das nur aus den Fesseln einer falschen Gesellschaft befreit werden muss. „Dann wären Egoismus, Rücksichtslosigkeit und Kaltherzigkeit nicht etwa die kennzeichnenden Eigenschaften des Menschen“, lehrt Göpel, „sondern lediglich das Ergebnis einer Erziehung, die Eigenschaften wie Altruismus, die Fähigkeit zu teilen und Warmherzigkeit unterdrückt.“ In Brecht/Weills „Dreigroschenoper“ heißt es: „Der Mensch ist gar nicht gut / drum hau ihm auf den Hut / Hast du ihn auf den Hut gehaut / dann wird er – vielleicht – gut“. Bei Göpel/Jauer klingt die Menschenanalyse sehr ähnlich, nur eben völlig ernst gemeint und ohne jeden Verfremdungseffekt.
Intellektuell bewegt sich diese plumpfüßige Erbauungsliteratur so, als hätte es nach Rousseau keine Theorie und keinen Gedanken mehr gegeben. Die „Gesellschaft“ funktioniert nach Göpel als großer Prägstempel, der passive Menschen durch Erziehung in eine schlechte oder künftig eben eine bessere Form drückt. An diverse seit etwa 200 Jahren diskutierte Feinheiten, etwa, dass Menschen durchaus auch die Gesellschaft prägen, in der sie leben, dass Egoismus und Altruismus sich sehr oft in ein und derselben Person mischen, dass Egoismus nicht immer Schlechtes und Altruismus nicht zwangsläufig nur Gutes hervorbringt, kurz, an irgendeinen dialektischen Gedankengang verschwendet das Buch keine Zeile.
Nach dem Muster zwei schlicht, zwei kraus handelt das Autorenkollektiv auch ab, was es für Wirtschaftswissenschaften hält. Die Universalgeschichte dieser Disziplin passt bei Göpel/Jauer auf dreieinhalb Seiten. Das gesamte Menschen- und Gesellschaftsbild der Wirtschaftswissenschaft, erklären sie, „geht auf die Erkenntnisse dreier Männer zurück, die alle vor mehr als zweihundert Jahren geboren wurden; und zwar alle in England“. Zu dem Trio, das sie dann präsentieren, gehören Adam Smith und seine Markttheorie der unsichtbaren Hand, David Ricardo und seine Lehre vom Wohlstand der Nationen und, Überraschung und auch wieder nicht, Charles Darwin und seine Evolutionstheorie, der die Wirtschaftstheorie nach Göpel entscheidend beeinflusst haben soll: „Auf der Beziehungsebene wurde nun ein Kampf von jedem gegen jeden. Ein Kampf, bei dem nur die Stärksten überleben.“ Das steht zwar nirgends so bei Darwin. Aber bei Mill steht schließlich auch etwas ganz anderes. „Folgt man diesen drei Annahmen“, also von Smith, Ricardo, Darwin, doziert Göpel, „ist Wirtschaft also nichts anderes als der Versuch, als Egoist*in unter lauter Egoist*innen zu überleben, indem ich immer mehr produziere und Vermögen anhäufe, wobei am Ende auf wundersame Weise beständig mehr Wohlstand für alle herauskommt.“
Nichts davon folgt natürlich aus Smith, Ricardo und Darwin, sondern nur aus Göpel, die nach dem Prinzip vorgeht: Punkt, Punkt, Komma, Strich, fertig ist das menschenfeindliche Kapitalismusgesicht. Und das der gefühlskalten Ökonomen gleich mit. Warum es, das nur nebenbei, mit der Vermögensanhäufung gerade der Deutschen im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern ziemlich schlecht steht, erörtert unsere Gesellschaftswissenschaftlerin der Herzen gar nicht erst, wie überhaupt ein Abgleich ihrer Spekulationen und Parolen mit der ökonomischen und gesellschaftlichen Gegenwart weitgehend unterbleibt.
Ein paar Seiten später muss ihr dann doch aufgegangen sein, womöglich mit Jauers Hilfe, dass ihr in Schmalz gemeißeltes Abbild der Gesellschaft möglicherweise doch zu grobe Züge trägt, selbst für ein Publikum, das sich aus Manifesten dieser Art irgendeinen Erkenntnisgewinn erhofft. Also schiebt sie nach, Smith und Ricardo hätten ja noch in der Welt des gemäßigten Kapitalismus gelebt (ohne weiter zu untersuchen, was das für ihre Theorien heute bedeuten soll); und Darwin, gewiss, hätte nicht davon geschrieben, dass nur der Stärkste überlebt, sondern der am besten an seine Umwelt angepasste. Im nächsten Schritt erklären die Autoren dann, die Ökonomen hätten die beiden englischen Wirtschaftstheoretiker und vor allem Darwin falsch verstanden beziehungsweise nach Gusto uminterpretiert. Dieser Vorwurf erhält in einer Textfabrikation der Marke Göpel natürlich einen besonderen Reiz. „Allen drei Vordenkern ist es also gemein“, heißt es bei Göpel/Jauer, „dass Nachfolger*innen ihre zentralen Ideen aus dem Kontext genommen und sie zu vermeintlich universellen Gesetzen ‚der‘ Ökonomie hochstilisiert haben.“ Welcher Ökonom, welche Ökonomin sieht sich heute als „Nachfolger“ Darwins? Das Buch nennt keinen Namen. Was nur konsequent ist. Es gibt ja weit und breit auch niemanden.Nicht zum ersten und zum letzten Mal fragt sich der Leser an dieser Stelle: Was soll der Quatsch? Übrigens wäre man ganz froh, wenn das Duo seine Lesefrüchte gelegentlich auch einmal hoch- und nicht ständig auf Glückskeksebene herunterstilisieren würde.
Die leicht fassliche Botschaft Göpels und ihres Mitautors lautet also: Bei dem Kapitalismus, wie wir ihn kennen, handelt es sich um eine Veranstaltung gefühls- und verantwortungsloser Individuen, geprägt von einem Leviathan namens Gesellschaft. Kapitalismus bedeutet Wachstum; Wachstum ist schädlich und eigentlich auch wider die Natur des Menschen. Rettung naht, wenn sich diese Menschen künftig mit weniger begnügen. Dann gesunden beide, Bürger und Gesellschaft.
Nun gibt es gute Gründe, nach der Richtung und vor allem nach Konsequenzen des wirtschaftlichen Wachstums zu fragen (natürlich auch nach den Folgen, wenn dieses Wachstum ausbleibt). Aber die Kapitalismuskritik der Marke Göpel hat kein Kapitalismus der Welt verdient.
An einem Punkt kommt auch Göpel schlecht vorbei, nämlich dem Umstand, dass sich durch Wachstum und Entwicklung in den letzten dreißig Jahren hunderte Millionen Menschen in Ostasien aus Armut und Abhängigkeit befreien konnten. Und zwar ohne die vom Club of Rome in den siebziger Jahren für den Jahrtausendwechsel vorausgesagte große Erschöpfung der natürlichen Ressourcen. Nach Daten der Food and Agriculture Organisation leiden heute 7,107 Milliarden Erdenbürger nicht an Mangelernährung und Hunger. Beide Plagen finden sich vor allem in afrikanischen Ländern, die kaum am Welthandel teilnehmen. In Asien stechen zwei Länder durch verbreitete Unterernährung heraus: das Afghanistan der Taliban und das kommunistische Nordkorea. Beider Elend lässt sich auch mit dem größten Anklagewillen nicht dem kapitalistischen Wachstumszwang und damit dem homo oeconomicus in die Schuhe schieben.
Quelle: Our World in Data
Um den Rückgang der absoluten Elendsraten und den stark gewachsenen Anteil von Menschen mit Zugang zu Energie, Bildung und Gesundheitsvorsorge in Ostasien doch noch irgendwie in ihrem großen Gemälde unterzubringen, müssen Göpel/Jauer etwas Retusche auftragen. Und zwar ziemlich dick. Das klingt dann so: Erstens führt Göpel den Anthropologen Jason Hickel auf, der erklärt, „verlässliche Datensätze zum globalen Elendsniveau“ gebe es erst seit 1981. Allerdings gelang auch in genau dieser Zeit, seit etwa 1980, sehr vielen Menschen in Ostasien auf dem Wachstumsweg der Ausbruch aus dem Elend. Abgesehen davon gibt es genügend Daten und Überlieferungen, um sich ein Bild vom Lebensniveau etwa eines vietnamesischen oder chinesischen Bauern um 1950 zu machen.
Dass der Prozentsatz der Menschen in absoluter Armut – also mit einem Einkommen von weniger als 1,90 Dollar am Tag – in den letzten Jahrzehnten gesunken ist, nicht nur in Ostasien, aber dort besonders stark – kann Göpel nicht bestreiten, nennt es aber „umstritten“. Denn: Würde die Bemessungsgrenze für Armut auf 7,40 bis 15 Dollar angehoben, dann würden auch, Überraschung, deutlich mehr Menschen weltweit unter dieser Grenze leben. In der Tat, so verhält es sich mit statistischen Grenzen. „Und die Erfolgsgeschichte wird zum Misserfolg“, erklärt Göpel mit triumphierendem Unterton: „bei einem Wert von 7,40 Dollar lebten 2019 ganze 4,2 Milliarden Menschen unter der Armutsgrenze, das sind mehr als 1981“.
Spätestens hier wäre es Zeit, das Traktat in die nächste Papiertonne zu treten. Offenbar fiel keinem Lektor bei Ullstein und auch keinem der Lobredner dieses Buchs auf, dass die Autorin hier einfach mit absoluten Zahlen beziehungsweise mit der Brechstange argumentiert. Im Jahr 1981 betrug die gesamte Weltbevölkerung nur 4,524 Milliarden Menschen. Im Jahr 2019 aber 7,764 Milliarden. Und natürlich lag der prozentuale Anteil der Menschen, die am Tag über 7,40 Dollar nach heutiger Kaufkraft verfügten, 1981 weltweit nicht höher als 2019, sondern tiefer.
In dem Jahrzehnt bis 2019 erhöhte sich der Anteil der Menschen, die 10 Dollar und mehr pro Tag zur Verfügung haben, von einem Viertel auf etwas mehr als ein Drittel. Die Zahl der absolut Armen fiel zwischen 1990 und 2018 trotz des enormen Bevölkerungswachstums weltweit von 1,9 Milliarden auf 650 Millionen. In Ostasien verschwand diese unterste Elendsstufe weitgehend. Im Jahr 2019 lebten nach Angaben der Weltbank 87 Prozent der weltweit Ärmsten in den Subsahara-Staaten. Göpels Behauptung, ihre absolute Zahl der Menschen, die über weniger als 7,40 Dollar täglich verfügen, beweise den „Misserfolg“ des Wachstums und widerlege den Elendsrückgang, ist so schlicht, albern und, ganz ohne Verlaub, dämlich wie ein Hütchenspiel ohne Hütchen.
Mit einer ganz ähnlichen Methode erledigt sie den Wohlstandszuwachs speziell in Ostasien. Rechne man China heraus, so Göpel begründungslos, dann würde das Bild gleich ganz anders aussehen. – Parbleu.
In ihrer Göpel-Rezension pries die Süddeutsche ausdrücklich „den Verzicht auf die in solchen Büchern eigentlich unvermeidliche Zahlenflut“. Vor Zahlen verschont die Politökonomin ihre Leser tatsächlich weitgehend. Wenn sie gelegentlich eine nennt, dann meist nach dem oben zitierten Muster. Generell liegt ihr nichts daran, die Welt zu betrachten, um dann ihre Schlüsse zu ziehen. Sie füllt ihr Buch im Wesentlichen mit ihrer Predigt vom heilsamen Wachstumsverzicht. Zahlen und Beispiele verwendet sie nur zu dem Zweck, ihr schwankendes Gedankengebäude notdürftig abzusichern. Und das bietet trotz aller dieser dringend nötigen Stützen ein betrüblich Jammerbild, im Großen wie en detail. Ihr Geschichtsbild wirkt kaum weniger grotesk als ihr Agitprop-Gemälde von der Wirtschaft.
Zweierlei Demokratie
Zu den Krachthesen des Buchs gesellt sich noch die eine oder andere Katachrese, etwa: „Selbstverständlichkeiten und Patentrezepte lösen sich auf“. Spätestens, wenn Göpel auf Seite 190 appelliert, „die Arme zu öffnen, wenn Dinge schief gegangen sind“, glaubt man ein Zwiegespräch zwischen Paulo Coelho und Katrin Göring-Eckardt zu lesen. Das könnte gleichzeitig die hohen Verkaufszahlen von „Unsere Welt neu denken“ erklären. Für weltumspannende Tugendaufrufe mit Entbehrungshintergrund gibt es gerade in der grünen Bourgeoisie Deutschlands einen soliden Absatzmarkt. Wenn dieses Publikum nichts von ökonomischen Betrachtungen wissen will, muss das ja nicht für Verlagsmanager gelten.
Noch mehr dürften Buchhandel- und Medienerfolg des Göpel-Jauerschen Werks allerdings an dem liegen, was darin nicht vorkommt. In einem Kapitel erklären Göpel/Jauer oder auch nur einer von beiden das Rebound-Phänomen, und das ziemlich kompetent und flüssig. Stilistisch unterscheidet sich dieser Abschnitt auffällig von anderen langen Passagen. Erläutert wird der Rebound-Effekt am Beispiel der ersten Glühbirnen mit Wolframfäden, die in England Birnen mit Kohlefäden ablösten und bei gleicher Lichtausbeute nur noch ein Viertel des Stroms verbrauchten. Trotzdem sank der Stromverbrauch dadurch nicht. Er stieg. Weil die elektrische Beleuchtung einer Wohnung nun weniger kostete, wurde sie für viele Ärmere, die sich hier als ganz ökonomische Menschen verhielten, zum ersten Mal erschwinglich.
Im erweiterten Sinn erleben die westlichen (und demnächst auch die chinesische Gesellschaft und andere) einen demographischen Rebound-Effekt: Menschen leben dank höheren Wohlstands und besserer Medizin erfreulicherweise immer länger. Daraus folgt, dass diese Gesellschaften auch mehr finanzielle Mittel zur Versorgung ihrer Alten benötigen, die, ebenfalls demografisch bedingt, immer weniger Jüngere erarbeiten müssen. Konkrete Vorschläge, wie sich das auf ihre Idee von Wachstumsverzicht reimen soll, macht Göpel nirgends. Wie sie überhaupt die Frage umgeht, wer im Dienst des besseren Weltganzen konkret worauf verzichten sollte. Bekanntlich fallen die Antworten zu Degrowth sehr unterschiedlich aus, je nachdem, wen man wonach fragt. Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk etwa, der Göpel eine große Bühne bietet, lieben Redakteure donnernde Verzichtspredigten ans Publikum, reißen sich aber wie Rumpelstilzchen in der Mitte entzwei, wenn ihnen jemand den Vorschlag macht, den Jahresetat der öffentlich-rechtlichen Anstalten von 8,42 Milliarden Euro zu halbieren, obwohl dann ja immer noch eine Menge Geld übrigbleiben würde.
In Deutschland kommt zu der Demographie auch noch die Migrationspolitik, die bekanntlich nicht die Bedürfnisse des Aufnahmelandes in den Mittelpunkt stellt. Die Versorgung von immer mehr Ruheständlern, von immer mehr Zugewanderten, die mehrheitlich nicht in der Erwerbsarbeit ankommen, aber auch die Wachstumsdynamik des Staates und diverser kaum noch überschaubarer steuergeldbeschenkter Organisationen führt dazu, dass die staatlichen Kassen in Deutschland 1990 insgesamt 281 Milliarden Euro einnahmen, im Jahr 2000 schon 467, und manchen Staatsvertretern heute schon die 833 Milliarden des Jahres 2021 nicht reichen, weshalb sie, etwa in Gestalt von Katrin Göring-Eckardt, nach einer Vermögensabgabe rufen. Der Staat erweist sich also als die große Raupe Nimmersatt. Er ist in Deutschland auf exzessives Wachstum programmiert, viel stärker als ein Normalbürger oder ein schwäbischer Unternehmer.
Wenn Göpel ernsthaft eine Gesellschaft des Weniger und der Ressourcenbeschränkung diskutieren wollte, dann müsste sie die Frage stellen, wie das beispielsweise zu dem bisherigen Ausgabenwachstum des deutschen Staates passt. Und zu einer Migrationsdoktrin der faktisch offenen Grenzen. Übrigens vermeidet Göpel, die gern allgemein von Nachhaltigkeit spricht, auch jeden Blick auf das Bevölkerungswachstum in Afrika.
Hafermilch und Zahlenbrei: Wie Moralpolitik, Medien und Twitter die Fähigkeit zu rationalem Streit ruinieren
Es soll außerdem seinen staatlichen Sektor beständig ausbauen und mit weniger Wachstum, mit weniger Ressourcen, mit weniger Energie auskommen. Es soll seine grundlastfähigen Kraftwerke abschalten und gleichzeitig eine Wirtschaft in Gang halten, die genügend Steuern und Sozialabgaben abwirft. Dort, wo die Lücke zwischen real Erwirtschaftetem und Anspruch zu groß wird, soll die Notenbank Geld drucken. Und gleichzeitig sollen Währung wie sozialer Frieden heil bleiben.
Dieses Programm stellt schon deutlich mehr als die Quadratur des Kreises dar. Es ist der Versuch, aus Trockensand eine Pyramide zu formen, um sie anschließend vor aller Augen auf die Spitze zu stellen. Wer dagegen Einwände vorbringt, dem hält Göpel entgegen, er müsste die Welt eben nur neu denken. Für sie ändern sich ökonomische Gesetze und Plausibilitäten, falls nur ausreichend viele an ihren neuen Entwurf glauben.
Hier und nicht in der Ko-Autorenfrage liegt das, was dieses Buch als Phänomen interessant macht. Wer tatsächlich diskutieren will, wie eine alternde westliche Gesellschaft mit weniger Wachstum und Ressourcenverbrauch auskommen könnte, der stößt unweigerlich auf all diese Fragen, denen sich Göpel noch nicht einmal nähert. Wer es eben doch tut, um den würde sich kein medialer Lob- und Preischor versammeln. Rolf Peter Sieferle, ein Historiker, der sich lange mit Ökologie und Nachhaltigkeit befasste, zog bekanntlich noch postum den weißglühenden Zorn des Juste Milieu auf sich, weil er fragte, wie diese Bergriffe mit dieser Migrationspolitik zusammenpassen. Eine Autorin, ein Autor, ein Duo – wer auch immer etwas über Degrowth schreiben und nicht mindestens das Etikett „umstritten“ angepappt bekommen möchte, kann also gar nicht anders, als die eigentlich unvermeidlichen logischen Brüche unter dick aufgetragenem Gesinnungskitsch verschwinden zu lassen.
Über den Klimaleugnungsverdacht, die Narrativbastelstube des Tagesspiegel, die Realität – und die Zukunft der Medien
Am liebsten würden sich die Tugendbegriffsverwalter aus Vorreiterland natürlich auf dem Wachstumspfad von Millionen Asiaten festkleben. Pardon wird zwar nicht gegeben, wenn dort sehr viele nach dem Lebensstandard der europäischen Mittelschicht streben (und das nicht durch Migration). Allein, es fehlen heuer die Zuchtmittel. Da wendet man sich notgedrungen den heimischen Erziehungssubjekten zu.
Diese Gesellschaft, in der Berufspolitiker und Funktionäre den Unteren Kurzwaschtipps geben, darf nicht an der falschen Stelle knausern. Sie braucht zwei, drei, viele Göpels, um noch eine Weile in diesem Modus durchzuhalten. Und sie wird sie auch bekommen.
Das Unangenehme an Göpels-Co-Autor Marcus Jauer? Er sieht sich als Universal-Journalist und schreibt auch über banale Themen. Man denke an seine eigenartigen Sex-Sendungs-Rezensionen, z.B. jene mit dem Titel „Am G-Punkt“ (17. Mai 2010, SZ).
Für Frau Göppel war Marcus Jauer einfach ein universeller „Miet-Autor“, den man einkaufen kann.
Ein Inisider meinte dazu aber etwas überraschend:
„Göpel war klug genug, Jauer nicht zu nennen – Medienleute recherchieren nämlich, welche eigenartigen Ergüsse ein Co-Autor in der Vergangenheit von sich gegeben hat.“
Das ist auch eine interessante Perspektive…
Der Großteil vom Nimbus schöpft sich aus dem schillernden Panoptikum aus Kettensätzen, Bonmots, Rabulistik, Pilpul, Behauptungen, Ideologie, massenhaften Neologismen und abgeschliffenen Wohlfühlsprech.
Alles fühlt sich irgendwie richtig, wichtig und gerecht an; – „aber, wie war nochmal die Begründung?“. Transformationsforscherin? Aha. Auch wieder ein Wort das zu allem und nichts passt. Dann wären wohl der Duce und Pol Pot auch Transformationsforscher gewesen? Oder bestimmt nur der-die-das Erfinder*innen der neuen Sprache, wer damit beschrieben wird?
Ganz einfaches Rezept: wer das wording beherrscht, der definiert die Realität.
Also Augen auf, wer dir ein neues wording überziehen will.
Im Kern der bunten Wolke steht ganz simpel, und so gar nicht neu: der Gesellschaft ein neues Layout verpassen, wie es der eigenen Ideologie entspricht.
Das Melodram bei der Sache ist, dass das Publikum in jeder Generation aufs neue auf diesen Budentrick hereinfällt.
Also eines muss man Alexander Wendt wirklich lassen: Das Tichy-Tagesgeschäft, Leute aus dem links-liberalen Meinungsspektrum als ideologisch verbohrt und deshalb auch irgendwie nicht ganz zurechnungsfähig zu beschreiben, versteht er gut, viel besser als viele andere bei Tichy, bei denen das oft eher plump daher kommt. Das er das Thema dann doch irgendwie gar nicht verstanden hat, zeigt der Satz ungefähr in der Mitte „…dass sich durch Wachstum und Entwicklung in den letzten dreißig Jahren hunderte Millionen Menschen in Ostasien aus Armut und Abhängigkeit befreien konnten. Und zwar ohne die vom Club of Rome in den siebziger Jahren für den Jahrtausendwechsel vorausgesagte große Erschöpfung der natürlichen Ressourcen…“
Herr Wendt, die Erschöpfung der Ressourcen ist leider das Problem, dass wir im Moment und zunehmend auf der Welt haben. Und das lässt sich auch durch noch so schwungvolle Texte nicht wegschreiben. Anders als Sie hat Maja Göpel das wohl verstanden.
…und die numerisch (relativ – sowieso) immer kümmerlicher werdende Anzahl der Bio-Weißen an der Weltbevölkerung, soll gefälligst die Folgen dessen ausschwitzen, was PoCs und Asiaten im Milliardentakt an zusätzlichen Menschenmaterial ganz eigennützig ausstoßen.
Wie clever von Frau Göpel und Ihnen, ihren manischen Weißenhass so provinziell zu camouflieren!
Mit Verlaub, solche Menschen wie Sie sind das Problem. Ihr Kaliber ersetzt fehlende geistige Leistung durch immer mehr, immer radikalere Ideologie und glaubt jeden von den grün-roten Nazihorden vorgebeteten Schwachsinn.
Was für ein Schmarrn, das einzige Problem ist, wenn überhaupt, der ungezügelte Anstieg der Weltbevölkerung und sonst gar nichts.
Die Autorin hat das möglicherweise auch verstanden, aber das passt halt nicht zur Ideologie, zur Klimakirche und zum Alarmismus im allgemeinen. Oder mit anderen Worten, sie will/darf es gar nicht verstehen und da sehe ich ein starke Parallele zu ihrem Kommentar.
P.S.
Wie kommen Sie eigentlich auf die Bezeichnung „links-liberal“? Liberal ist da gar nichts, sonder einzig und allein extrem radikal !!!
„Unsere Welt neu denken“ wollen grundsätzlich nur Menschen, denen die Fähigkeit und der nötige Grips fehlt, einen einzigen logischen Gedanken zu Ende zu bringen.
Im Gegensatz zu dieser bewusst propagierten Kapitalismuskritik in kommunistischer Manier, welche weder die tatsächlichen Gegebenheiten untersucht, erfundene Missstände lediglich mit Behauptungen unterfüttert, (deren Widerlegung durch Zahlen und Fakten durchaus möglich aber wenig erstrebenswert wäre….) haben andere Werke durchaus Substanz. Wer jedoch Bücher wie das oben erwähnte kauft und die darin als „Wissen“ propagierte Melange aus Propaganda, Halbwissen und Naivität unreflektiert glaubt, ist intellektuell ebenso spärlich möbliert wie die Autorin und ihr Adlatus, welcher wenigstens noch den Restverstand besass, sich auf dem Einband namentlich nicht erwähnen zu lassen.
Gelaber und Gedöns dieser Art, welches in Pjöngjang noch zur Tagesordnung gehören und den Ostdeutschen wohlbekannt erscheinen mögen, erleben dieser Tage ein Revival im wohlstandgesättigten, klimaneurotischen und dem Sozialismuskitsch wohlwollend geneigten Westen. Solchen Scheiss tut man sich nur an wenn man im Wohlstand lebt und von harter Arbeit, Armut oder Hunger nicht die Spur einer Ahnung hat. Sozialismus ist nur für Menschen attraktiv, welchen diesen in all seiner Zerstörungskraft nicht selbst erlebt haben.
Ja, ja, es müssen halt wieder die Männer ran, damit Quotenfrau Karriere machen kann.
Ich will es mal so zusammenfassen: »Der Einzelne muss jetzt darben für die große gemeinsame Sache!« Im Prinzip der uralte sozialistische Ungeist, in der 2467. Neuauflage.
Aber gut, mit dem Studium der Medienwirtschaft weiß Frau Göpel wie man Sch***e als Bonbon verpackt und gewinnbringend unter die Leute bringt.
„Kurz gesagt, es handelte sich um das Modell eines Menschen, der mit möglichst geringem Aufwand den für sich größten Nutzen erzielen möchte.“
Ich finde das beschreibt die betreffende Dame ziemlich gut!
Lässt sich das Buch schreiben und ist mit geringstmöglichem Aufwand reich geworden. Es ist immer dasselbe: Wasser predigen und Wein saufen!
Westlich- / deutsche Selbstkasteiung – im ganz zu Pass kommenden Schulterschluss mit dem imperialen Kalkül drittweltlicher Geburtenfabriken.
Wir haben in Deutschland nicht nur die dümmste Energiepolitik, auch unsere führenden „Gesellschafts-Ingenieure*innen“ leisten ganz vortrefflich ihren „Beitrag“.
In der aktuellen Printversion von TE ist „Freiheit“ hervorragend auf den Punkt gebracht. (Sinngemäß:) Der Staat stellt den gemeinsamen Rahmen,also Infrastruktur, Gesundheitswesen, Bildungseinrichtungen, Sicherheitsorgane, Rechtsprechung. Die Architektur dieser Ordnung orientiert sich an den Ergebnissen der evisenzbasierten Wissenschaft, also am Objektivismus.
Innerhalb dieses Ordnungsrahmens bewegen sich die Bürger. Die persönlichen, subjektiven Präferenzen der Individuen bleiben dabei > Privatangelegenheit! Dazu gehören v.a. Religion, sexuelle Orientierung, geschmackliche Fragen, Lebensstil, Berufswahl etc. Dabei Endet die Freiheit des einen dort, wo die Freiheit des anderen anfängt.
Leider droht regelmäßig das Aufkommen von schweren gesellschaftlichen Verwerfungen, wenn Personengruppen anfangen, sich die „die Umgestaltung der Gesellschaft“ entsprechend ihren SUBJEKTIVEN Präfernzen zu ihrer Aufgabe zu machen.
Dann herrscht nicht mehr objektive Rationalität sondern Ideologie, Spekulation, Hoffnung, Verblendung, Projektion, Irrationalität. Schlimmstenfalls kommen dann Personen in Ämter, die der Bevölkerung versprechen, man müsse die Gemeinschaft einer (evtl. auch gewaltsamen) Rosskuhr unterziehen (unter temporärer Aussetzung aller zivilisatorischen Normen und Logik), um endlich „das Paradies auf Erden“ herzustellen. Den ultimativen Wurf, Utopia.
I.d.R. endet das nicht in Utopia, sondern in Zivilisationsbrüchen. Dystopien. Und es braucht regelmäßig 100 Jahre um die Folgeschäden dieser Irrwege wieder zu reparieren.
Daher Vorsicht vor diesen selbsternannten „Magiern der perfekten Welten“ und ähnlichen Hokuspokus. Das Primat der Freiheit, Objektivität und Wissenschaftlichkeit muss gegen Aberglauben, Bildungsferne und Subjektivismus verteidigt werden. Atuelle Print-TE!
Die Originallektüre gilt in der Regel als vorzüglich gegenüber einem Verriss, aber es gibt nachweislich viele Bücher, die man besser nicht mit dem spitzen Finger anfasst. Mein Dank gilt darum Herrn Wendt, dass er mich vor verlorener Lebenszeit bewahrte, denn getretener Quark wird breit, nicht stark.
Das Buch von Göpel und Co. ist, wie Herr Wendt zutreffend feststellt, unwissenschaftlicher Gesinnungskitsch, mithin idealer Lesestoff in einem Land, das von Millionen infantilisierter Erwachsener bewohnt wird, die große Mühe haben, die simpelsten Sachverhalte intellektuell auf die Reihe zu bekommen. Hinzu kommt ein Ghostwriter, der aus gutem Grund nicht persönlich mit diesem Geschwafel in Verbindung gebracht werden will, weil er vermutlich weiß, was er im Namen dieser Zeitgeist-Tussi verbrochen hat. Der neue Star am Himmel der links-grünen Verzichtsprediger, die selbst in Saus und Braus leben, ist eine geistige Tieffliegerin mit Weltrettungsimpetus. Sie verkörpert ideal den Typus des Dilettanten, der das Höchste erreichen will, ohne das Einfachste zu beherrschen. Im Land der links-grünen Träume und Schäume wird sie zwangsläufig Kultstatus erlangen. Jedes Land hat die Zeitgeist-Ikonen, die es verdient.
Die sog „Guten“ werden immer mehr zu Flacherdlern, Quacksalber in Reinform.
Dass diverse Themen globale Relevanz besitzen ist unbestritten, nur kaum eines davon spielt in und dreht sich um Deutschland.
Wir besitzen nur eine geringe globale Relevanz, sind garantiert nicht der Nabel der Welt, weder ökonomisch, noch moralisch, noch demographisch, noch militärisch, noch pädagogisch.
99% der Welt ist nicht Deutsch, nicht Deutschland, wird es auch nicht und macht herzlich wenig wie Deutschland.
Die Grüne Heils- und Erweckungstheologie müßte sich eigentlich ausschließlich an die restlichen 99% Restwelt richten. Wer sich im Elend anderer suhlen will und dafür reichlich Patentlösungen auf Lager hat, braucht bei weitem nicht bis Palau oder den Osterinseln fliegen. Explodierende Bevölkerungen mit implodieren Gesellschaften, ohne Struktur und Feminismus, ohne Genderstudies und GleichstellungsbeauftragteInnen gibt’s in relativer Nachbarschaft, zu Haufe.
Wir dürfen all diese zeitgeistigen Segnungen allesamt schon genießen und bezahlen, das rotgrünmerkelsche Paradies ist hier schon errichtet worden, nur der Rest der Welt wartet noch auf seine Beglückung.
Wir brauchen eindeutig mehr grüne Missionarinnen, mehr Baerbocks, Kemfert und Göpels, die bereit sind, der Welt die grüne Heilung zu bringen.
Das ließe uns auch etwas mehr Zeit zum durchatmen, die geballte Ladung 16 Jahre Beglückung ein bisschen sacken zu lassen, statt ständig weiterbeglückt zu werden.
Die 99% Restwelt haben auch ein Recht auf grünrotmerkelsche Beglückung.
Geht mit Gott oder Gaya, nur geht!
Was sich Herr Wendt da wieder mal antun musste. Herzliches Beileid. Es ist die Sozialismus-Mär, neu zurecht geschwurbelt.
Wow, sehr hübsche Frau. Aber da kommt mir doch gleich der Verdacht: Wäre es möglich, dass die „Transformer“ im Dunstfeld des WEF immer mehr auf attraktive und vordergründig smarte „Darsteller“ setzen, da sie dann ein leichtes Spiel haben, den Wähler über den Tisch zu ziehen? Macron, Kurz, Sanna Marin, Trudeau, Baerbock et al. sind optische Sympathieträger. Selbst Habeck wird mir als Traum jeder Schwiegermutter verkauft….. M.E. ist das Teil der Strategie. Betrogen wird man nicht von bösen Menschen, sondern von solchen, die sich bei den Bürgern einschmeicheln, das Vertrauen ergaunern und dann skrupellos über den Tisch ziehen.
Die Politiker kommen aus einer Casting Show .
Mit WEF&den üblichen Milliardären sind die Betreiber dieser Casting Show zumindest teilweise bekannt .
Es ist normal, dass auch nach Sympathie entschieden wird. Besonders in der Politik ist es wichtig, sich auch bei „Schlafschafen“ einzuschmeicheln. Da helfen „Sympathieträger“ ungemein.
Herzlichen Dank, Herr Wendt, für diese großartige Vernichtung – und die Sezierung der leider herrschenden ökonomischen und politischen Ideologie!
Diese Lady passt doch prima zum „Zeitgeist“
Belehrungen, Verbote, pseudoökonomisches Geschwurbel mit heftiger Verdrehung der Tatsachen.
Wissenschaftlerin, die noch nichts wissenschaftliches abgeliefert hat.
Autorin, die andere schreiben lässt.
Heuchlerin, die nicht zugunsten von öffentlichem Nahverkehr aufs fette SUV- Auto verzichtet oder auf ihr Haus zugunsten einer Einzimmerwohnung.
Einfach nur so „social media“ Expertin.
Fehlt noch ein hochbezahlter Quotenjob, ohne Leistung erbringen zu müssen.
Summasumarum: Eine Frau, die keiner braucht, diejenigen, die hart für ihr Einkommen arbeiten müssen, ganz sicher nicht.
Sie lebt, wie all die anderen, voll auf unsere Kosten.
Mir fallen die ganzen Modellierer bei Corona oder beim Klima ein, so gut wie unfähig, einen eigenen Gedanken zu fassen und den wissenschaftlich zu betrachten. Ein ähnlicher Menschentyp. Schade, dass die nicht alle dort blieben, wo der Pfeffer wächst.
Nee, bloß nicht kaufen, das.Buch von Jauer mit ihrem Foto drauf und ein paar ihrer Gedankenansatzversuche drin: so eine Bauchgefühl- und Annahmen-Forscherin bringt die Welt nicht weiter, sondern stürzt sie in Elend und Ver(w)irrung. Da ähnelt sie dem Habeck, der ist auch mehr so ein Bauchgefühl-Typ: Wind isses einfach! Ich habe Frau Göpel seit ihrer Offenbarung als gehypte, nervige Quoten-Quasseltante angesehen, eine Sockenpuppe, aber so schön, wie das Herr Wendt auf den Punkt kriegt: das ist schon ein Genuss und sehr befriedigend. „Unsere Welt neu denken“, und ein bisschen lügen dabei – das ist so ähnlich sinnig wie „Sich selbst neu erfinden“ und ein bisschen…naja.
Ich fand „Peterchens Mondfahrt“ übrigens immer ein tolles Buch.
Ein großartiger Lesegenuss, Herr Wendt, den Sie uns hier präsentieren. Sie entlarven denkend! in schlicht-eleganter und amüsanter Weise all die derzeit herrschenden Göpels, deren pathetischer Anspruch, gleich die ganze Welt neu denken! zu wollen und zu können als infantile Denk-Unfähige. Propheten-Phantasten, die ihren selbstgezimmerten Begriff des verachtenswerten homo oeconomicus höchstselbst verkörpern. Führen sie uns doch vor, wie man anstrengungslos und in eigener Unkenntnis „qualitativer“ intellektueller „Unterschiede“ zu Anerkennung, Erfolg, zum „guten“ (persönlichen) Leben kommt. Der Begriff des Denkens verliert Inhalt und Sinn, wird durch die Pipi Langstrumpf Devise: „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“ ersetzt und entblößt so den infantilen Geist unserer neuen „Vordenker“. Im Unterschied zu Pipi stellt deren infantiler Geist allerdings die größte Bedrohung für unsere Menschlichkeit und Würde dar. Ihr Ziel ist die paternalistische Despotie der vorgeblich Wohlwollenden, die das gemeine Volk in Wahrheit verachtet. Ihre Nacktheit ummänteln sie mit pseudo wissenschaftlicher Pseudo-Intellektualität und religiös-moralischem Wahrheitsanspruch, der, weil er keiner rationalen Kritik standhalten kann, unantastbar gestellt werden muss.
Ich habe einmal Frau Göpel im tv erlebt, Phönix oder so, ich konnte ihrem eloquenten Redefluss keine Quintessenz entnehmen, wie Broder sagte: sie spricht zwar fließend, aber Unsinn. Dank also Herrn Wendt, der sich dieser hermeneutischen Qual unterzog, ihm muß es so gegangen sein wie einem Orchestermitglied, der auf meine Frage, ob sie denn mit derselben Lust, die moderne Klassik spielen würden wie Bach oder Mozart, antwortete: jeder Beruf habe eben seine Schattenseiten.
Oh jeh – können Sie sich vorstellen, wie viele Professoren täglich über wie vielen Arbeiten von solchen Möchtegernen sitzen und diese, ressourcenschonend für sich selbst, sogar mit guten Noten passieren lassen werden?
Die Unis sind eine Endlosreproduktion solcher Koryphäen, die der Normalität des Lebens auf ewig im Wege stehen!
Mal wieder eine hervorragende journalistische Rechercheleistung, Herr Wendt! Diametral zu Ihrer rezensiven Kritik an dem Machwerk, jubelte der Journo der NZZ dieses Buch in die oberste Etage seiner Begeistrung: „Es müsse viel mehr solche Bücher geben, auch wenn die Göpel eigentlich einen Ghostwriter brauchte. Leute, die viel wissen, können halt meistens nicht selber gut ausdrücken, was sie wissen“.—
War mal wieder was zum Lachen, als ich von dem NZZ Rezensenten das las.
Nicht zu lachen ist mir bei dem Gedanken, dass nur unterdurchschnittliche Intelligenzen am Ruder sind, wie am Beispiel Maja Göpel zu beobachten ist, die hier das Land mit Vollgas gegen die Wand fahren, und ich dabei zugucken muss.
Wer den Schrott dann wohl zusammenfegen muss?
Wir hatten schon überlegt, die NZZ digital wieder mal zu abonnieren. Aber wenn ich so etwas hier schon wieder lese, verzichten wir wohl lieber…
Ja, Herr Wendt schreibt immer ausgezeichnet, ein Genuß!
Zu Frau Göpel: sie passt doch super in unsere Gesellschaft, unsere Zeit und besonders zu Deutschland, wo hier jetzt solche Talente aus dem Boden spriessen wie Pilze: Emilia Fester, Ricarda Lang, Luisa Neubauer, Carola Rackete und jetzt rücken noch neue Gesichter aus der letzten Generation nach, die sich an Gemälde kleben müssen. Keine Substanz. Wenn man hinter die Fassaden schaut, ist da nicht viel. Sie bevormunden und terrorisieren mit ihren extremen Positionen seit Jahren das ganze Land und die Spirale dreht sich immer höher. Noch vor 20 Jahren wäre es undenkbar gewesen, daß Leute wie Fester, Kühnert oder Lang in den Bundestag kommen, heute ist es Usus und man wundert sich, wenn man überhaupt noch irgendetwas Kluges oder auch nur Vernünftiges hört.
Der Mann von der NZZ kannte Goethe halt nicht mehr. Und all die anderen Philosophen und Klassiker.
Die fassten ihre Gedanken und Schlüsse sicher, bevor sie sie auf Papier brachten.
Was für ein Niedergang!
Wahrscheinlich liegt es an Computern und copy&paste, dass da nichts Großes mehr zustande kommen kann – wiewohl Herr Wendt anderes beweist!
Ich hatte das Vergnügen, Volkswirtschaftslehre zu studieren – und es war rückschauend nach über 35 Jahren tatsächlich ein Vergnügen. Die Volkswirtschaftslehre zerfällt im Groben in zwei Objektbereiche: In die sog. Mikrotheorie und in die sog. Makrotheorie. Während es in der Mikrotheorie um einzelne Menschen bzw. Haushalte geht, beschäftigt sich die Makrotheorie mit Zusammenhängen großer Aggregate wie dem Bruttosozialprodukt, der Geldmenge, der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage (aller Konsumenten) und des volkswirtschaftlichen Angebots (aller Produzenten). Die Grundannahmen zum homo oeconomicus (Er/Sie handelt nach dem ökonomischen Prinzip bzw. versucht stets, mit möglichst wenig Ressourceneinsatz möglichst viel an Output zu erzielen.) ist die Basis für alle formal-mathematischen Erklärungs- und Prognosemodelle in der Mikrotheorie. Kurzum: Ein Angriff auf das Homo-Oeconomicus-Theorem ist ein Angriff auf die über 250 Jahre alte individualistische Wirtschaftstheorie selbst. Derartige Frontalangriffe gibt es seit mehr als 150 Jahren. Sie kamen und kommen stets von Marxisten und Neo-Marxisten aller Schattierungen (inkl. Nationalsozialisten und Faschisten). Nur die Verpackung wechselt im Zeitablauf. So auch jetzt wieder beim schön-schwätzerischen (Täuschungs-)Versuch, „die Welt neu zu denken“.
Es ist erschreckend, auf welch armseligen Intellektuellen Niveau sich die neudeutschen Vordenker bewegen: null Esprit, null Witz, null gedankliche Schärfe- wenn überhaupt, dann nur unfreiwillig komisch (bei Frau Kemfert bin ich immer noch am grübeln, ob die das alles, was sie so von sich gibt, Ernst meint oder uns nur alle so richtig verarscht???)…
Frau Maja Göpel ist doch in ihrem Handeln ein echter homo oeconomicus .
Laut Mills Definition „eine willkürliche Definition eines Menschen als Wesen, der unvermeidlich das tut, wodurch er die größte Menge notwendiger Dinge, Annehmlichkeiten und Luxus erhält, und das mit dem geringsten Aufwand von Arbeit und körperlicher Selbstverleugnung, mit der sie erlangt werden können“ .
Also kaum Ahnung von der Materie haben, einen anderen Kerl bezahlen, der ihr ein wohlklingendes Schwafelbuch schreibt. Sich zur selbsternannten „Erzieherin“ aller Anderen erheben und dafür von ihren Gleichgesinnten, die die Allgemeinmittel verteilen, fürstlich dafür entlohnt zu werden.
Aufwand gering, Abkassieren gewaltig. Nutzen für die Gesellschaft? Negativ.
Gibt es Menschen, die das überhaupt lesen, außer Ihnen, lieber Herr Wendt, der die Lektüre offensichtlich durchgehalten und dann auch noch so unterhaltsam und pointiert rezensiert. Danke dafür!
Diesen Schrott müssen solche Menschen lesen, welche es – wie im Sozialismus/ Kommunismus – „beruflich“ brauchen. Gruppenzwang, Opportunismus und Karrierismus haben die Menschen schon immer verbogen, deformiert.
Die Frau*innen Politik kristallisiert langsam aber stetig ihre Qualität .
Nimmt man „Würde die Bemessungsgrenze für Armut auf 7,40 bis 15 Dollar angehoben, dann würden auch, …, deutlich mehr Menschen weltweit unter dieser Grenze leben.“ als Maßstab wären heute schon viele Menschen in Deutschland, die kaum mehr als 10 € zur freien Verfügung haben unter den Armen der Welt, – die aber in der Politiksphäre der Ampel konsequent ausgeklammert sind .
Und aufschlussreich wie sehr offensichtlich auch im Buch der Fr. Göpel leere Phrasen die Seiten füllen und jede sinnvolle Perspektive fehlt, eine Perspektive die angesichts der aktuellen Politik und gesellschaftlichen Lage dringend gebraucht wird .
Ein Buch ,das sich sinngemäß mit Superkleber an den öffentlichen Raum klebt ist (bekannte) Problemstellung und verhindert ein substanzielles Nachdenken über unsere Gegenwart und Zukunft .
Eine grüne bigotte Ideologin, sowieso, aber schon wieder eine Hochstaplerin, Falschspielerin! Wie viele denn noch? Und das lassen sich die ausgenommenen Bürger alles gefallen?!
Ich habe selbst Fachbücher geschrieben, aber in denen stammt jeder Buchstabe original von mir, und Fußnoten geben Quellen an.
Ein sehr guter Kommentar! Tatsächlich geht es um die freie Wissenschaft, die die Machteliten einschränken und zunehmend für sich dienstbar machen wollen, und es geht darüber hinaus generell um die freie Gesellschaft. – Was die Kirche im Mittelalter angeht, meinen Sie sicherlich deren Auffassung, dass die Sonne um die Erde kreist.
Sehr guter Beitrag! Danke! Die Zeiten in diesem Staat sind aktuell so, dass ich nicht schreiben kann, was ich zu diesem Menschen zu sagen hätte. Die Ettikette lässt es nicht zu.
Frage an die Älteren: Wieviele „Ratgeber“ dieser Art haben Sie in den vergangenen 40 Jahren ansatzweise gelesen? Und in welchen davon haben sie lichtvolle Sätze wie „alte Selbstverständlichkeiten und Patentrezepte lösen sich auf“ n i c h t gefunden? Und was ist für Sie und Ihre Familie dabei rausgekommen? Wie oft haben
Sie ihr ganzes Leben „neu gedacht“?
Bloß so zum Spaß: Denken Sie sich den Homo Oeconomicus aus der Geschichte mal weg! Wenn dann mehr als ein paar Baströckchen und Reisigbesen übrig bleiben, haben Sie wirklich Schwein gehabt!
Die Göpels dieser Welt, deren phrasenhaften Reden und Bücher sind es, die einen echten, so bitter notwendigen Diskurs verhindern und den öffentlichen Debattenraum de facto zerstört haben. Die Machteliten freut´s, und auch Ihre Argumentation erfreut sie. Denn so wird der Blick auf das Hauptproblem unserer freien, demokratischen Gesellschaft völlig verstellt: die enorme und stetig zunehmende Ungleichheit in der Verteilung des Vermögens und der damit einhergehende, nicht legitimierte, horrende Machtgewinn weniger einzelner Menschen, der nationale und internationale Strukturen unterläuft und aushebelt. Demokratie sollte Machtexzesse verhindern. Doch das kann sie nicht mehr und wird sie immer weniger können – mit katastrophalen Folgen für die Gesellschaft, wie wir sie kennen. Leider verstehen das die Göpels dieser Welt nicht.
Politökonomen habe ich zuletzt in der DDR erlebt. Die Ökonomie und deren Ergebnis waren entsprechend und das droht sich nun zu wiederholen, da Polit- und Ideologieökonomen, nun auch noch mit Quotenbeteiligten, am Drücker sind, das nachhaltig-finale Ergebnis zu erzielen.
Thomas Sowell hat das in „A Conflict of Visions“ beschrieben, Maja Göpel und ihre Anhänger gehören demnach zur Gruppe „unconstrained“: der Mensch ist inhärent gut, Traditionen und Kultur sind durch „Rationalität“ komplett überflüssig, Gerechtigkeit ist Ergebnisgleichheit und auch extrem komplexe Systeme lassen sich ganz einfach steuern, am besten von Fachfremden, da die nicht von „Vorurteilen belastet“ sind. Und dass die staatliche Durchsetzung ökonomischer Gleichheit zwangsläufig zu massiver politischer Ungleichheit führt…egal. Diesmal wird der Kommunismus funktionieren, garantiert! Im Prinzip handelt es sich um zwei verschiedene Menschenarten (die anderen wären „constrained“, also die Welt und den Menschen so zu sehen, wie sie sind). Die Wörter beider Arten klingen ähnlich, haben aber eine völlig andere Bedeutung, eine Verständigung oder gar Überzeugung durch Argumente ist demnach komplett sinnlos. „Unconstrained“ lernen erst durch bitterste Erfahrung am eigenen Leib, also erst, wenn alles kaputt ist. Und dann dürfen die „constrained“ wieder alles aufbauen…
Hadmut hat sich auch einmal ein wenig mit Frau Göppel beschäftigt.
Sehr lesenswert: https://www.danisch.de/blog/2022/08/22/die-dissertation-der-maja-goepel/
Ohne Wachstum stirbt die Menschheit aus, denn jedes Neugeborene muss in vor ihr geborene Generationen hineinwachsen. Natur wächst jeden Tag neu und passt sich an. Man kann der Menschheit andichten, sie würde zu schnell wachsen, ebenso den Sauriern nachrufen, sie seien zu früh gewachsen und mussten den Meteoriten und ihren eigenen Untergang erdulden. Ein Return gab es bisher in der europäischen Evolution. Es war die Zeit von 500 bis ca. 1300, in der die technischen, hygienischen und lebensvereinfachten Errungenschaften als dekadent abgetan wurden. Ein wenig konnte sich in Südosteuropa mit Byzanz der Fortschritt noch halten, bis eine neue Religion auch das überrannte. Hier aber seltsamerweise die neue Religion sehr tolerant und wissbegierig blieb. Nun, auch das ist mittlerweile Geschichte. Während Europa von untergehehenden Inseln dunkelträumt, schaffen die Araber neue Inseln, sei es in Palmenform oder anderen Konturen.
„Die 46-Jährige arbeitete für das Wuppertal Institut, eine Denkfabrik, deren Mission nach eigener Erklärung darin besteht, „einen Beitrag zur Einhaltung der planetaren Grenzen zu leisten“; sie gehört dem „Club of Rome“ an, beriet als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderung (WBGU), gehörte als wissenschaftliche Direktorin zur Führung des New Institut in Hamburg, einer weiteren Denkfabrik,“
diese demokratisch nicht legitimierten NGOs fahren das Land gegen die Wand. Sie stellen sich nicht demokratischen Wahlen, Prozessen und beherrschen dennoch die Politik.
H. Danisch hat sich mal die Dissertation der Dame vorgenommen: https://www.danisch.de/blog/2022/08/22/die-dissertation-der-maja-goepel/
Ein Ausschnitt:
„Moderne Sozialwissenschaften, seien es Metatheorien der Internationalen
Beziehungen, die Geschichte politischer Ökonomie oder
Institutionentheorien, zeigen eine klare Dreiteilung von
Weltanschauungen bzw. Paradigmen auf, die sich in allen „großen
Debatten“ nachvollziehen lassen: Realismus, Liberalismus und
Historischer Materialismus.“
Mal von dem respektheischenden Stil abgesehen, so eine Aussage muss entweder mit einem Literaturzitat begründet werden oder mit einer Argumentation. Beides fehlt.
Gute Hinweise zu den methodischen Defiziten. Ich habe mich während meines Studiums der Ökonomie viel mit Dogmengeschichte auseinandergesetzt (z.B. Schumpeters Dogmengeschichte). Eine Dreiteilung von Weltanschauungen lässt sich geschichtlich nicht ansatzweise erkennen. Was der Realismus sein soll, erschliesst sich mir überhaupt nicht (Das gab es wohl mal in der Malerei, Bildhauerei und Filmkunst). Die Entwicklungslinie ist bruchstückhaft eher von vor-antiker Mythologie zu erstem griechisch-römischen Rationalismus, dann Rückfall in die irrationale christliche Scholastik, dann die Renaissance der griechisch-römischen Denkmuster, aus der die Europäische Aufklärung entsteht, im 19. Jahrhundert dann eine breite Auffächerung an Weltaunschauungen mit dem Liberalismus und später dem Historischen Materialismus als antipodische Hauptströmungen, dann der Niedergang totalitärer Ideen nach dem Scheitern von Faschismus und Bolschewismus bzw. der Siegeszug des anti-totalitären Kritischen Rationalismus im Westen und seit einigen Jahren bzw. seit den 68er (leider wieder) der Versuch, den Marxismus durch verschiedenste Ausbeutungstheorien (von der Natur- und Tierwelt, von Frauen, von der 3. Welt, von pigmentierten Menschen, von sexuell Nicht-heterogenen etc.) und durch Replik auf die Frankfurter Schule wiederzubeleben. Aber mit Dogmengeschichte hat die Dame wohl nicht so viel am Hut. Setzen! Sechs!
Das DIW hätte man schon vor 20 Jahren dicht machen sollen als Sie den Fachkräftemangel propagiert haben! die hatte einfach die offenen Stellen mit 7 malgenommen und voila ein Riesenbedarf an Fachkräften. Inzwischen wird nur noch mit 5 multipliziert, aber in der Presse heißt es immer noch 151.300 offenen Stellen bei Ingenieuren bei 35.000 arbeitslosen Ingenieuren. Dabei sind nur knapp über 30.000 offenen Stellen gemeldet. Aber die SPD war halt schon immer Genosse der Bosse. Insofern passt die Dame da sehr gut hin, Frau Kemfert haben Sie ja schon erwähnt.
Hut ab, Herr Wendt! Es muss ein hohes Maß an Opferbereitschaft dazugehören, sich als nachdenklicher Mensch die Lektüre eines solchen durchgegenderten Machwerks anzutun. Allein der Titel verrät ja schon ein geradezu unvorstellbares Maß an Hybris: „Unsere Welt neu denken“.
„Unser Haus neu bauen“, „Unsere Wohnung neu tapezieren“,
ja!
Aber
„Unsere Welt neu denken“?
Der Titel sagt schon alles!
Wir denken uns also eine neue Welt und dann ist sie auch schon da, die neue Welt, und genau so, wie wir sie eben erst gedacht haben. Denken, also eine rein geistige Tätigkeit, wird bei Göpel zum realen Schaffensprozess.
Warum Göpel eine Betrügerin ist, dass hat der gute Danisch haarklein dargelegt.
Gibt es wirklich Leute die so ein Buch freiwillig kaufen, oder gehört das zum grünen Katechismus, der als Gesinnungsbeweis einfach nur mit im Regal stehen muß?
Habeck schreibt über „Wer wir sein könnten“ und befindet sich in ähnlichen Regionen – keinen Fuß in der Realität und auf dem Boden – aber den Kopf voll von Illusionen – und die Schritte zum erträumten Ziel bleiben ausgespart.
Er selbst stellt es so vor: „In „Wer wir sein könnten“ zeichne ich nach, dass die Frage, wie wir sprechen, entscheidend ist für die Gestaltungskraft unserer Demokratie. Dass Sprache – nicht nur in der Politik – den Unterschied macht. Und ich entwerfe die Skizze eines politischen Sprechens, das offen und vielfältig genug ist, um Menschen in all ihrer Verschiedenheit zusammenzubringen und in ein Gespräch darüber zu verwickeln, wer wir sein könnten, wer wir sein wollen. Dieses Buch ist Teil dieses Gesprächs.“ https://www.robert-habeck.de/texte/buch-wer-wir-sein-koennten/
Wobei in diesen kurzen paar Sätzen schon Unwahrheiten stecken – denn diskutiert wird ja nicht mehr.
Der kluge Beitrag von Herrn Wendt hätte vernünftigere Leserkommentare verdient. Hier wird wieder einmal der Unsinn nachgesprochen, die Kirche habe sich der Erkenntnis verschlossen, dass die Erde eine Kugel ist. Das trifft nicht mal für das Mittelalter zu, geschweige denn für die Zeit kurz vor der Aufklärung. Woher diese wahrheitswidrige Unterstellung stammt, kann man in dem englischsprachigen Wikipedia-Artikel „Myth of the flat Earth“ nachlesen. Es tut weh, in Leserkommentaren immer und immer wieder mit diesem Quatsch konfrontiert zu werden – gerade Leute die sich für kritische Geister halten, müssten es besser wissen.
Meine Anerkennung fuer den Autor, dass er sich dieses Machwerk angetan hat. „leicht“ ist das fuer einen homo sapiens, als einen der wenigen noch verbliebenen, nicht. Ich las aktuell von „Studien“, nach denen, o Wunder, Frauen die besseren Führungskräfte seien, weil sich die Mitarbeiter unter diesen auch dann „sauwohl“ fuehlen, wenn es ihnen objektiv an den Kragen ginge. Ganz offensichtlich ist in diesen Zeiten nicht die Loesung von Problemen oder die Verbesserung von Zustaende gefragt, sondern die ‚Faehigkeit“, das Elend so zu vermitteln und zu erklären, dass die Leute sich mit einem Hurra unter das Fallbeil legen. Natuerlich darf man den erzaehlenden Damen moeglichst nicht so genau zu hoeren oder gar mitdenken und nachfragen. Es sollte genuegen, daß Narrativ auf sich wirken zu lassen, aehnlich den Sektenmitgliedern beim welterklaerenden Singsang ihres Gurus. Fuer Fakten und Daten oder die Empirie ist da, im Märchenzeitalter der Postmoderne, kein Platz. Allerdings gab es in den guten Zeiten Märchen und Realitaet getrennt, heute nicht zufaellig in Zeiten des infantilen Feminismus, ich gebe zu, ein Pleonasmus, haben sich die Dinge gewollt vermischt. Die Erzählungen wirken beim entsprechend konditionierten Publikum trotz (oder gerade wegen) des schmerzlich spürbaren Realitaetsbezuges. Der Dame geht es ersichtlich nicht um Wirklichkeit und Wissenschaft oder um Logik, man darf vermuten, dass ihre, zur sonstigen Entgrenzung umgekehrt proportionalen, kognitiven Grenzen mehr als diesen Bullshit nicht hergeben, sondern um eine Geschichte vom neuen Paradies fuer alle, Pilcher und Co dieses Mal thematisch abgewandelt, aber getriggert werden, natuerlich ohne weissen Maerchenprinzen, dieselben Areale des weiblichen Gehirns. Uebrigens ist hier nicht nur die Damenwelt gemeint, sondern auch die androgynen Herren, auch deutlich weniger zupackende (toxische) Problemlöser als Maerchenerzaehler oder Kinderbuchautoren. Die Leute, gemeint sind natuerlich die weissen, sollen sich zumindest „wohl fuehlen“, wenn sie sich fuer eine gute Sache opfern. Dafuer sorgen Autorinnen und weibliche Führungskräfte.
Im Grunde schade um die Lebenszeit wenn man sich heute noch mit solch einem staatsautokratisch-sozialistischen und übergriffigen Schund beschäftigen muss – und das nachdem wir den Sozialismus in all seinen menschenfeindlichen Formen und Facetten endlich überwunden geglaubt hatten.
Im Übrigen war ich bei der zitierten staatsmedial-manipulativen Agitation und Lobhudelei für dieses Pamphlet und ihre Urheberin – „zweifelsohne eine der meistgefragten öffentlichen Intellektuellen in Deutschland“ (taz), „Gesellschaftsforscherin“ und „geduldige Lehrerin“ (Süddeutsche), „Wirtschaftsexpertin“ (Deutschlandfunk), „Weltenretterin“ (Spiegel) oder ganz einfach „Star“ (Redaktionsnetzwerk Deutschland) – für einen Moment nicht mehr ganz sicher ob die staatsmedialen Lohnschreiber diese linksextreme Stichwortgeberin des dauerherrschenden Parteiblocks mit Regierungsabonnement meinen oder doch den Philosophen und geopolitischen Vordenker Alexander Dugin.
Eine wunderbare Rezension, treffend und unterhaltsam geschrieben.
Das hat das „Werk“ dieser Geschwätzwissenschaftlerine eigentlich gar nicht verdient. Der Erkenntnisgewinn durch Göpels Buch gleicht dem der Lektüre des Telephonbuches von Wanne-Eickel.
Und Mitglied des „Club of Rome“ ist sie auch noch?
Das sind doch die, die seit den 70er Jahren mit den Zeugen Jehovas um die Zahl der prognostizierten Weltuntergänge wetteifern…
Nun wundert mich nichts mehr!
Hauptsache Frauenquote und gegendert…
Gezählt, gewogen, für zu leicht befunden!
Danisch hat sich zudem noch „die Dissertation der Maja Göpel“, eingereicht an der Universität Kassel, angetan und versucht „herauszufinden, worum es in dieser Dissertation geht. Was das Thema, der Inhalt, die Leistung darin sei.“ Und er hat es nicht gefunden.Er schreibt weiter: „Ich habe inzwischen mehrmals versucht, diese Dissertation zu lesen (englisch), und es gelingt mir nicht, einen zusammenhängenden Sinn darin zu entdecken. Es ist eine Anhäufung von Sätzen, die nicht nur miteinander, sondern oft auch einzeln betrachtet keinen mir ersichtlichen Sinn ergeben.“
Was er allerdings feststellen konnte: „In dem Text geht es nämlich nicht nur immer wieder um Kommunismus, sondern ständig um Antonio Gramsci. Wandle ich das PDF in eine Text-Datei und zähle mit fgrep -i gramsci | wc -l, wieviele Zeilen das Wort Gramsci enthalten (womit auch „gramscian“ mitgezählt wird), komme ich auf 327 Zeilen. Das ist auch bei einem 400-Seiten-Werk nicht wenig.
Das Ding ist keine Dissertation, das Ding ist ein Bekenntnistext. Bekenntnis zu Gramsci und Kommunismus.“
…
„Und deshalb habe ich den Eindruck, dass man Leute wie Göpel gerade installiert, damit die den Leuten erklären, warum man das Globalisierungsparadies versprochen hatte, und das jetzt nicht so läuft wie versprochen. Und man jetzt eben kommunistische Ziele verfolgen muss, um das Klima zu retten. Dass die also weniger Täuscherin in eigener Sache, sondern williges und medientaugliches Sprachrohr ist. Mir liegt nämlich auch eine Leserzuschrift vor, wonach Last Generation und die selbstklebenden Klimaritter nur relativ willenlose Befehlsempfänger seien, die ihre Kommandos aus dem Hintergrund bekommen, weil die Steuerungsebene natürlich nicht so blöd wäre, sich vor Kameras zu setzen, sich irgendwo festzukleben und den Affen zu machen, oder sich der Gefahr von Prügeln oder schlicht überfahren zu werden aussetzt. Und bei mir verfestigt sich eben vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen mit dem Bundesverfassungsgericht der starke Eindruck, dass man die Promotion und jegliche Anforderungen und Maßstäbe komplett zertrümmert hat, und das nicht nur, um direkt kommunistische Gleichheitsideale durchzusetzen, sondern auch indirekt, um sich willige Leute akademisch adeln zu lassen, die man als Strohmann einsetzen kann und die sonst keine drei verständlichen Sätze hintereinander und schon gar keine Dissertation schreiben könnten. Und dazu, dass man Leute in die Professur pumpt, die keine ordentliche Dissertation hinbekommen, passt genau, dass man sie dann mit Ghostwritern ausstattet, damit die nicht nur verständlich schreiben, sondern auch das, was sie sollen. Denn es ist mir unverständlich, wie ein und dieselbe Person so eine Schrott-Dissertation und trotzdem einen Nummer-1-Bestseller schreiben können soll. Das passt überhaupt nicht zusammen. Aber es war ja wohl auch nicht dieselbe Person.“
Was wir aktuell erleben ist das komplette Versagen der Politik in Sachen Energieversorgung. Die „Energiewende“ sowie die „Dekarbonisierung“ führen zwangsläufig in die Armut, zu einem erbärmlichen Leben wie es unsere Vorfahren führten. Und was sagen die Politiker dazu? „Ihr müsst den Gürtel enger schnallen, ihr habt ja auch zu gut gelebt“. Und solche dreisten Sprüche werden von vielen auch noch begrüsst.. ?. Es ist dieselbe Büßer Haltung mit der schon die Kirche die Menschen Jahrhunderte klein hielt und die jetzt im grünen Gewand wieder auftaucht. Siehe Friedrich Wilhelm Nietzsche …
Und so sprach Zarathustra: „Nicht eure Sünde — eure Genügsamkeit schreit
gen Himmel…“
Herr Wendt,
das Buch, seine Verfasser und der mit sich ringende Rezensent sind in vielfältiger Weise Abbild der Verfasstheit der westlichen Wohlstandsgesellschaften: Primitiver Wortsalat ohne Dressing aber dafür vegan, muss von lebenserfahrenem Feinschmecker verkostet werden, damit letzterer sein Dasein fristen kann.
Die Welt, also die Deutschen, wollen das hören. Das ist nicht die Schuld von Frau Göpel.
Ich nehme inzwischen meinen Bruder, der durchaus intelligent und nicht bösartig ist, als Indikator für den deutschen Zeitgeist. Er und seine Frau haben DIE ZEIT abonniert und lesen sie mit Zustimmung. Er findet Herrn Habeck gut. An einen möglichen Blackout denkt er nicht einmal. Er hat genug Geld, um sich mit etwas „Verzicht“ gut zu fühlen, ohne etwas zu entbehren. Tichy liest er bewusst nicht, weil er diese „Rechtspropaganda“ sowieso nicht glauben würde: viel zu Nazi. Er und noch mehr seine Frau teilen die Auffassung, dass der böse „homo oeconomicus“ existiert, diese Gesellschaft dominiert und dass die bösen, profitorientierten Unternehmen ihm dienen. Persönlich kennen sie natürlich keinen „homo oecomicus“; alle ihre Bekannten sind gegen ihn; sie haben ihre Sommerhäuschen auf dem Lande nur aus ehrenwerten Motiven: sie „lieben“ einfach die ländliche Umgebung und mit Hab- oder Geltungssucht hat das nichts zu tun. Andere Bekannte haben ein Haus auf Mallorca, und dass sie dorthin regelmäßig fliegen müssen, ist doch nicht ihre Schuld: wie sollen sie da sonst hinkommen? – Das Buch von Göpel kaufen sie nicht (politisch zu uninteressiert), aber dessen Thesen teilen sie unbedingt: Die Bösen sind immer die anderen.
Ich weiß nicht, ob dieses Weltbild selbst durch große Katastrophen zum Einsturz zu bringen ist. Möglicherweise ist es das nicht.
kalter Kaffee, gibt es schon längst: die Juchuh, eh Juchee Ideologie.
Sie hat Glück, Wohlstand und immer währende Sonne über die Demokratische Republik Korea gebracht.
„Der Mensch steht laut Chuch’e-Ideologie in der Position eines Gestalters und Herrschers der Welt. Jedoch müsse sich der einzelne Mensch den Volksmassen unterordnen, da er sich nur in der Gruppe entfalten könne.“
Diese kulturell hier angeeignet, um den wissenschaftlichen Merkelismus – vom Ende her denken – ergänzt, leicht femini:siert und in leichter Sprache durch einen Kinderbuchautor vermittelt….
PS bin selbst Wirtschaftsschamane
Solche Persönlichkeiten könnte man als akademische Farce abtun, wenn solche Persönlichkeiten sich nicht tatkräftig in der Abwicklung der westlichen Zivilisation verwirklichen könnten, ohne dass man ihnen stattdessen einen sinnvollen Lebensinhalt oder zumindest einen anderen Versorger als die Steuerzahlergemeinschaft zuweist.
Ich bezweifle, ob es Sinn macht, einer solchen Frau mit dieser exklusiven akademischen Vita (quasi-Harvard- Univ. Lüneburg, Kassel, Honorarprofessur) so viel Aufmerksamkeit zu widmen. Die Alpen-Prawda lese ich ja auch nicht. Diese Frau will uns ganz im Sinne der Linken-Grünen auf Verzicht trimmen, und diese neue Klasse befördert erst einmal im Gegenzug ihre windigen Studienabbrecher und Minderleister in den Bundestag und in andere wohldotierte Gremien.
Frau Göpel habe ich noch nicht persönlich kennengelernt, ihren Vorgänger Prof. Niko Paech schon: Ein sympathischer, bescheidener Mann, gegen dessen Philosophie einer Postwachstumsökonomie ich als advocatus diaboli argumentiert hatte, leider stets unterlag, denn dass es mit ungebremstem Wachstum von Erdbevölkerung und Ressourcenverbrauch nicht unendlich weitergehen kann, müsste eigentlich jedem klar sein. Paech predigt ein frugales Leben, praktiziert das selber, ist dabei fröhlich und nach eigenem Bekunden glücklich. Was ist dagegen einzuwenden, wenn er und Frau Göpel ihre Sicht auf die Probleme der Welt medienwirksam vorstellen und Anhänger gewinnen?
Die Wähler wollten „Umweltschutz“ aber ob sie auch echten Verzicht wollen, dass würde ich eher unter „Sankt Florians“-Prinzip abbuchen. Siehe unsere Elite: Verzichten sollen die Anderen.
Mal sehen wer das ist, ich werde das nicht mitmachen.
Man sollte mal definieren, was Umweltschutz überhaupt bedeutet. Genau so „Klimaneutralität“.
Wenn man sieht, wie der Begriff für die Grünen mit Regierungsbeteiligung ein ganz anderer wurde als vorher, sollte man schon ins Nachdenken, ganz unüblich bei deutschen Michels, kommen.
Zumal den Grünen die vielen Leichen im Donbass nicht wichtig genug sind, die eigene Agenda zu überprüfen.
Damit das Ziel erreicht wird, muss das Gas aus Russland ausbleiben.
Richtig?
Und dann nehmen sie auch hier Erfrorene oder sonst Getötete gerne in Kauf?
Als Göpel in einem Interview von „Corona-Wissenschaft“ sprach wurde recht schnell klar, was das für eine „Wissenschaftlerin“ ist.Peinlich. Dazu passen dann auch so infantile Satzhülsen wie, „Die Welt neu denken“. Ich dachte bisher, dass man Gedanken denken kann. Die Welt passt doch gar nicht in meinen Kopf als Ort des Denkens.
Und wenn sie in Ihrem Kopf wäre, wie kommt sie da neu gedacht wieder raus?
Tatsachenresistente politische Romantik für die 20% an grünen Wählern, nicht der Wahlberechtigten, sondern derjenigen, die überhaupt noch wählen. Wer so etwas Hirnvernebelndes lesen will, kann es gerne machen. „Die Arme öffnen, wenn etwa schief gegangen ist“, dürfte wohl als Motto dann dienen, wenn der grüne Politzinober sich endgültig selber entblößt und sich als das zeigt was er ist, Dekonstruktion bis auf den Grund, ohne dass etwas Neues Tragfähiges entsteht.
Die Frau ist nett anzuschauen, tritt vermutlich überzeugend und vielleicht sogar sympathisch auf, hat einen richtigen Hochschulabschluss und auch promoviert, und sie bedient mit ihrer Erzählung einen Trend, den manche Interessen transportiert und verstärkt sehen wollen. Mehr braucht es nicht um in der polit-medialen Gesellschaft hochzuschwimmen, mit weniger kann man sogar Außenministerin werden.
Und da immer weniger Menschen hierzulande; fragen Sie mal zufällig 50 Personen in einer Fussgängerzone; den Unterschied zwischen absoluten und relativen Zahlen erklären können, ist auch das zunehmend unwichtig. Die akademischen Weihen dienen hier in erster Linie dazu, die weltanschaulichen Botschaften für gewichtiger und womöglich sogar unantastbar (weil „wissenschaftlich“) zu erklären.
Muss man nicht Respekt vor solchen Leuten haben? Immerhin zeugt es von bedeutenden ökonomischen Fähigkeiten, mit minimalem Aufwand und geringsten Ressourcen einen derartigen Erfolg zu erzielen. Offensichtlich hat die Dame verstanden, dass nach ihren Produkten, so gering deren Gehalt auch sein mag, eine enorme Nachfrage besteht. So wie ein selbsternannter Gesundheitsexperte mit minmalem Sachverstand in höchste Positionen gelangte, nachdem er erkannt hatte, dass in diesem Land eine gewaltige Nachfrage nach substanzlosen Prophetien besteht.
Mit anderen Worten: Mal wieder eine Hochstaplerin. Vermutlich haben Sie, Herr Wendt, mehr Mühe in die Recherche gesteckt als Frau Göpel in ihre Publikation. Vielen Dank dafür.
Meine Meinung: wenn die genannten Damen im Brustton der Überzeugung und strahlendem Lächeln behaupten würden, der Mond sei ein großer Gouda-Käse, man müßte ihn nur herunterpflücken und das Hungerproblem der Welt sei gelöst, so würden es ihnen die Leute (und nicht nur die Einfältigen) glauben. Warum? Sie belästigen nicht mit Physik oder sonstiger seriöser Wissenschaft, wie etwa ein Autor, dessen Buch dieser Tage erschienen ist, der optisch mit den Damen aber nicht mehr mithalten kann.
Gut dass Sie das gelesen haben. Ich habe für so was keine Energie mehr.
Es gibt auch das letzte Buch von Klaus Schwab das man thematisieren konnte. Die Ideen die manche Regierungschefs und dieser von EU Nomenklatura sind sich manchmal so ähnlich dass es kein Zufall sein kann, oder ist das nur ein Effekt von gleichen Schulen dann gleiche Freunde, gleiche Karrieren in Verwaltung und dann noch gleiche Konferenzen wie WEF usw.
Vor allem eines darf nicht wachsen: https://countrymeters.info/en
Bei uns nicht und schon gar nicht bei den Hyperfertilen, einschlägig bekannt.
Um „unsere Welt neu zu denken“ benötigt man nur einen simplen Dreisatz:
1. Die Erdbevölkerung beträgt 8 Milliarden Menschen- bald sind es 10 Milliarden Menschen
2. Die Biokapazität der Erde beträgt 11.8 Milliarden gha
3. Selbst bei gerechtester Gleichverteilung der Resourcen bleibt da pro Mensch gerade mal etwas mehr als 1gha
4. Mit 1gha kann selbst ein neuer Mensch, der homo-oecologicus-oeconomicus kein menschenwürdiges Dasein führen.
Fazit:
Die Erde ist hoffnungslos überbevölkert. Ein menschenwürdiges Dasein für 8 oder gar 10 Milliarden Menschen ist unter keinen Umständen realisierbar.
Und bei den 8 Mrd Menschen haben 80 Millionen Deutsche (bzw 6,5 Millionen Wählerstimmen der Grünen) recht wenig zu melden.
Raten Sie mal wie hoch das jährliche Bevölkerungswachstum in Afrika ist?
Fun Fact: ziemlich genau 80 Mio.
Korrektur:
Die Erdbevölkerung wächst jährlich um ca. 80 Millionen Menschen
Afrika wächst „nur“ um ca. 30 Millionen Menschen pro Jahr
Diese Auffassung teile ich. Darüber zu sprechen ist bedauerlicherweise ein Tabu.
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Was User „Ich bin RECHTS“ unermüdlich verkündet, ist nichts als die Eliten-Propaganda unserer globalen, gottlosen Gnostiker.
Denn genau da soll die Reise für uns nämlich hingehen: Geburtenkontrolle, Bevölkerungskontrolle, Bevölkerungsreduktion.
Und darüber zu sprechen, ist das wahre Tabu!
Solche scheingenauen Berechnungen über die angeblichen Kapazitäten der Erde sind genau so unseriös wie die als wissenschaftliche Erkenntnis verkauften „Modellierungen“ der Corona- und Klima-Apokalyptiker oder die Thesen des „Club of Rome“ von 1972. Seit mehr als zwei Jahrhunderten wird das Schreckensszenario der Malthusianischen Katastrophe immer aufs Neue widerlegt. Und immer wieder findet es neue Adepten, sowohl unter Linken als auch unter Rechten.
Seit mehr als 200 Jahren gelingt es Wissenschaft und Technik der westlichen Welt den Wettlauf zwischen Ernährung und Bevölkerung zu gewinnen. Aber wie lange noch? Afrikas Vermehrung ist immens, die der muslimischen Welt ist sehr hoch. Beide Kulturkreise haben wenig Ahnung von Technik und Wissenschaft und können, auf sich gestellt, die Ernährung der eigenen Bevölkerung nicht sicherstellen, während sie unsere Kultur, die sie ernährt, untergraben.
Zur Richtigkeit des Malthusianismus in vorindustrieller Zeit siehe O. Galor, The Journey of Humanity, deutsch 2022.