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Markus Lanz vom 17.06.2025

Bei Lanz: Schlagabtausch der Nahost-Experten

von Gastautor

18.06.2025

| Lesedauer: 2 Minuten
Nahost-Krieg-Diskussion bei Lanz: Die Fronten prallen aufeinander. Zwei Chefredakteure liefern sich einen offenen Schlagabtausch. Norbert Röttgen scheitert derweil an einer Frau, die leider vieles besser weiß. Von Brunhilde Plog

Es dauert 35 Minuten und 30 Sekunden, bis Norbert Röttgen an diesem Abend erstmals den Mund aufmacht. Und es wäre wohl nicht viel verloren gegangen, hätte es noch ein bisschen länger gedauert. Der CDU-Fraktionsvize bezeichnet die Nahost-Politik der Bundesrepublik wie so oft als „komplett gescheitert“, hat aber selbst nur wenig neue Ideen einzubringen. Deutschland müsse beispielsweise versuchen, nicht länger der größte Handelspartner des Iran zu sein, ist so eine Idee. Damit kommt er nicht weit.

„Deutschland ist natürlich nicht der größte Handelspartner des Iran. Das ist China“, sagt Azadeh Zamirirad. Die Iran-Expertin bringt mehrmals an diesem Abend ganze Salven von Korrekturen an, wenn Röttgen den Mund aufgemacht hat.

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Der Iran und seine mögliche Fähigkeit, Atombomben herzustellen, sei eine Bedrohung für die ganze Welt, sagt Röttgen. Hierin stimmt ihm Philipp Peyman Engel zu. Der Chefredakteur der „Jüdischen Allgemeinen“ bezeichnet den Iran als „dasjenige Regime, das den Weltfrieden gefährdet“. Die Regierung wolle „die Auslöschung des israelischen Staates“, weshalb eines ganz klar sei: „Es darf keinen Iran geben mit Atombomben“. Und es gebe ja auch „überhaupt keinen Zweifel“, dass der Iran die Atombombe will, sagt Röttgen. „Das bestreiten unter anderem amerikanische Geheimdienste“, wendet Zamirirad ein, wie u.a. Artikel der Berliner Zeitung kolportieren. Und auch die IAEO (Internationale Atomenergie-Organisation) würde dem in ihrem jüngsten Bericht widersprechen. Zamirirad ist überzeugt davon, dass Iran lediglich „ein nuklearer Schwellenstaat bleiben möchte“. So, so. Mit der Fähigkeit, Atomwaffen bauen zu können, ohne sie zu bauen.

Engel bezeichnet die Angriffe Israels als sehr gezielt. Sie würden auch nur militärische Ziele betreffen. Er bestreitet, dass es im Iran zivile Opfer gebe, und wenn, dann höchstens die Familienangehörigen der Militärs. Eine Aussage, die für einige Empörung bei den übrigen Gästen sorgt. Engel: „Die Iraner sind das personifizierte Böse. Ich präzisiere oder korrigiere: das iranische Regime, nicht die iranische Bevölkerung.“

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Mit Daniel Gerlach gerät Engel offen aneinander. Der Chefredakteur des Nahost-Magazins „zenith“ sieht für den israelischen Angriff neben strategischen auch innenpolitische Gründe. Der Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe so viel Krieg geführt, „dass er glaubt, er ist der Erlöser seines Landes“. Engel findet solche Aussagen „unerträglich“ und fügt an: „Währenddessen diskutieren wir darüber, ob die Pistole, die Jerusalem auf die Brust gesetzt wird, in drei Tagen losgeht, in fünf Tagen oder in sieben Tagen.“

Warum Israel im Iran so präzise zuschlagen könne, aber nicht in Gaza, will Lanz wissen. Das sei dort „ein asynchroner Krieg“, sagt Engel. Und dennoch gehe Israel auch dort sehr gezielt vor: „Die Quote zwischen getöteten Terroristen ins Gaza-Streifen auf der einen Seite und getöteten Zivilisten auf der anderen Seite, die hat es so in modernen Kriegen noch nie gegeben.“ zenith-Gerlach: „Das ist völliger Unsinn.“ Es entsteht ein Wortgefecht: „Der Krieg wäre sofort vorbei, wenn die Hamas die Geiseln freilassen würde, wenn die Hamas die Waffen niederlegen würde. Das ist leider nicht der Fall“, sagt Engel.

Fast vergessen: Auch ZDF-Washington-Korrespondent Elvar Theveßen war dabei, zugeschaltet aus Kanada vom G7-Gipfel. Was genau er dort vor Ort herausgefunden hat, wird nicht ganz klar, denn seine dünnen Redebeiträge könnte er sicher genauso gut aus 06868 Bergluft, 87719 Wolkenkuckucksheim oder 95145 Obermotzkau heraus senden. Heute spekuliert Theveßen mal wieder, dass Donald Trump wohl auf den Friedensnobelpreis aus ist.

Wir geben zurück ins Studio.


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48 Kommentare

  1. Interessant waren wirklich nur die Beiträge von Herrn Peymann-Engel, die zwar altbekannte Fakten aufzählten, jedoch immer wieder (auch aktuell!) angezweifelt werden.
    Der abschliessende HIT der Veranstaltung war Lanz, der tatsächlich behauptete, Herr Nethanjau hätte NIE gesagt, dass Israel den Gaza-Konflikt beenden würde, wenn ALLE Geiseln wieder frei sind…
    mal in den vergangen offiz.Nachrichten reingucken Herr Lanz!

  2. Mal ehrlich: Irgendwelche Leute quatschen irgendwas. Ihre Meinung ist so persönlich und daher so relevant wie die jedes anderen. Wie kann man sich ernsthaft dafür interessieren, was ein Röttgen so meint? Hat er in seiner Politkarriere irgendeine nennenswerte Leistung erbracht? Mir fällt keine ein. Bemerkenswert an ihm ist eigentlich nur, dass er irgendwie aussieht, als wäre er aus einem Hollywoodfilm (s/w) der 40er/50er Jahre entlaufen.

    • Wenn man die Zusammensetzung betrachtet sitzt dort die unterentwickelte deutsche Hautevollee, mit einem Sozialisten schwarzer Prägung garniert, dann der Vertreter der jüdischen Allgemeinen, dessen Meinung zu diesem Thema gerade zu ein Selbstläufer ist und die beiden anderen Figuren vermag ich im Moment nicht zu identifizieren und der stromlinige Lanz trägt sein übriges dazu bei, daß es ein israelischer Erfolg wird und vergleichbar ist mit der Ukraine, wo es nur Sieger auf der gerechten Seite gibt und der Russe einen Bösewicht darstellt und wir die Heiligen sind, als schönes Ammenmärchen, wie man dabei die Zuschauer über den Tisch ziehen kann und diese Propaganda ist doch unerträglich, wo man erwarten könnte, daß objektiv berichtet wird, was aber nicht geht, wenn man schon lange die Hände aufgehalten hat und aus dieser Nummer nicht mehr heraus kommt.

  3. ,,Der CDU-Fraktionsvize bezeichnet die Nahost-Politik der Bundesrepublik wie so oft als „komplett gescheitert“,“

    Auf welches Politikfeld trifft das nicht zu?

    Migration?Energiepolitik?Wirtschaft?Rente?Gesundheit?Innere Sicherheit?

  4. Das hat man jetzt davon, wenn man die einzige deutsche Expertin für Völkerrecht ins Ausland schickt.

  5. „Und es gebe ja auch „überhaupt keinen Zweifel“, dass der Iran die Atombombe will, sagt Röttgen.“
    Auch einem Herrn Röttgen steht es frei seine Behauptung zweifelsfrei zu belegen. Er kann es aber nicht. Von dem Röttgen ich ich noch nie ein wahres Wort gehört. Es wäre besser er würde endlich schweigen. Selbst sogar die oberste Chefin der US-Geheimdienste Gabbard sagte noch im März 2025 im Geheimdienstausschuss des US-Senats, es gebe keinen einzigen Beleg für den Bau einer iranischen Atombombe. Irans Oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei habe dem seit 2003 ausgesetzten Programm bislang keine neue Genehmigung erteilt. Trump sagt, das sei ihm egal. Also haben wir es wieder, wie schon beim Angriff auf den Irak, mit einem auf massiven Lügen aufgebauten Krieg zu tun. Wenn der Iran eine oder mehrere Atombomben haben wollte, hätte er die schon längst bei seinen Schutzmächten China und Russland mit allem nötigen Equipment kaufen und installieren können. Die muss man nicht extra selbst bauen.

  6. Warum schickt die Union den Röttgen nicht zur Raumpflege ins Konrad-Adenauer-Haus? Wer braucht schon solch einen Amateur bei Lanz?

  7. Miosga bekam am Sonntag per Souffleuse in ihr Hörgerät geflüstert, „Trump will Putin als Friedensvermittler,“ Hihihaha, nachgelegt! War das schon die so tolle KI? Und warum braucht es Miosga dann noch?
    Bei Lanz spielte Roetgen seine Lieblingsrolle. Das George Clooney Double in der politischen soap opera, emergency room, als Monument Men! Immer auf der Suche nach dem politischen Bernsteinzimmer der absoluten Weisheit, bei gleichzeitig völliger eigener Beteiligungs-Bedeutungslosigkeit bei den eigentlichen Protagonisten. Der politische Edgar Briggs, das As der Abwehr, von zielführenden praktischen Lösungen. „Fantastisch Briggs!“ „Danke, Commander Kommandant!“
    Analog zur AfD, das neue Bernsteinzimmer von Politik und Medien. Alle wissen sie ist da draussen im Land, bekommt bei der Bevölkerung immer mehr Zuspruch, alle reden über sie, aber ARD/ZDF wissen nicht wo sie ist!
    Vielleicht können die Monuments Men da helfen?

  8. Der Röttgen versinkt in politischer Drittklassigkeit. Jetzt hat er neben dem Russland-Ukraine-Konflikt ein neues Spielfeld gefunden. Wenn man dann seine einfachen Deutungen hört („Deutschland der größte Handelspartner des Iran“ oder „überhaupt keinen Zweifel, dass der Iran die Atombombe will“.
    Er bewegt sich auf dem Niveau unserer Dame vom Völkerrecht.
    Hoffentlich werden wir zukünftig diese Art von „Experten“ nicht mehr ertragen müssen.

  9. Die Experten und Fachleute! … Wer Nix zu sagen hat, ist selber Schuld!

    Wir nähern uns amerikanischen Verhältnissen wie mit Anwälten. Gefühlt zwei Anwällte auf einen Bürger.

    Die Qualität und Kompetenz beider Berufsstände bleibt naturgemäß dann auf der Strecke.

    Der Bürger in der Folge auch.

  10. Es ist schon erschreckend was da im Zwangsgebührenfunk und seinen Günstlingen dem geneigten Publikum vorgesetzt wird.Man ist sich nicht zu blöd einen derartigen Medienkäse dem Publikum vorzuführen. Für Geld macht der Mensch wohl immer alles. In Amerika wackeln die Schuldentürme bedrohlich. Das ist auch der Grund warum man durch seine Proxys rohstoffreiche Länder überfällt um sich deren Rohstoffquellen anzueignen. Der Irak läßt grüßen. Die Zionisten verstehen es hervorragend von den eigenen Schandtaten abzulenken und unsere Zwangsgebührenfunker helfen dabei kräftig mit. Die Allzweckwaffe Thevesen (Biden ist topfit) darf natürlich nicht fehlen. Bessere Experten hat man nicht. Natanjahu läuft vor dem Staatsanwalt davon. Auch ein Grund für den Krieg.

  11. „Zamirirad ist überzeugt davon, dass Iran lediglich „ein nuklearer Schwellenstaat bleiben möchte“. So, so. Mit der Fähigkeit, Atomwaffen bauen zu können, ohne sie zu bauen.“
    Wohlgemerkt, Fr. Zamirirad ist von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Die Gründung der Stiftung für Wissenschaft und Politik BND geht auf eine Initiative des BND zurück…
    Ich erinnere mich noch gut, als der Führer von Pakistan , Premierminister Bhutto 1974 erklärte: „«Und wenn wir Gras essen müssen, wir werden die Bombe bauen.»
    Und Frau Zamirirad will uns Mit-Deutschen weis machen, daß der Iran nur die Fähigkeit haben will, Atomwaffen bauen zu können.
    Also , so einen Unsinn habe ich selten gelesen. Was ist der Hintergrund bei Frau Zamirirad einer solchen These ?

  12. Bundespressekonferenz vom Montag:

    Kenneth Harms, Sprecher des Bundesministeriums der Verteidigung für die Angelegenheiten der Marine, hat bestätigt, dass sich ein Einsatzkontingent der Bundeswehr einschließlich eines Tankflugzeugs der Luftwaffe in Jordanien befindet.

    • Die Bundeswehr war 20 Jahre in Afghanistan und hatte da auch nichts zu suchen!

  13. Das schlimme ist man erzählt uns irgendetwas, Hauptsache es pass den Funktionären. Herrn Röttgen sollte man einmal fragen, warum man der CDU überhaupt etwas glauben soll !! !
    Wer die Wähler täuscht und Untersuchungsausschüsse verhindert , sollte immer sagen „ jetzt aber mal ehrlich“!

  14. Die einzig richtige „Haltung“ eines deutschen Bundeskanzlers im Interesse des eigenen Landes zu einem fernen Krieg war das klare „Nein“ Schröders zu einer deutschen Beteiligung am Irakkrieg.

    Auffällig, dass nur SPD-Kanzler wie Brandt, Schmidt oder Schröder erinnerungswürdige Spuren in Sachen Krieg und Frieden hinterlassen haben.

    Was mindestens ebenso viel über die anderen aussagt, wie über diese drei.

  15. „ Der Iran und seine mögliche Fähigkeit, Atombomben herzustellen, sei eine Bedrohung für die ganze Welt, sagt Röttgen. Soso – Beweise angesichts der Aussagen von Tulsi Gabbard und auch von der IAEA. Wie sieht es denn mit den kriegerischen Machenschaften Israels aus?!? Dieses Land führt unablässig Krieg gegen seine Nachbarländer und pfeift auf das Völkerrecht. Es hat den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet und gewährt keinerlei Einblick in seine diesbezüglichen Aktivitäten. Eigentlich ist Israel ja eine Demokratie, lässt sich aber von einem rechtswirksam verurteilten Kriminellen regieren. Kann oder will sich die israelische Zivilbevölkerung nicht dieser Regierung entledigen? Falls nicht: Wäre nicht hier ein Regime Change am ehesten angebracht??? Das wäre ein sehr relevanter Beitrag zum Weltfrieden.

    Noch ein Wort zu Donald S. Trump, von dem ich wirklich Besseres erwartet hatte: Angesichts seiner Statements zuletzt hat er gleich mehreres ein für alle Male erreicht:
    1. Sein Nimbus als Friedensbringer ist dahin.
    2. Niemand wird ihm bei Verhandlungen noch trauen – weder Russland noch China noch der Nahe Osten.
    Mehr Porzellan kann man in so kurzer Zeit nicht zerdeppern.

  16. Man kann Theveßen beruhigen, bei der linken Nobelpreis-Mafia hat der „Sendbote des Satans“, der seit kurzem wieder im Weißen Haus wohnt, keine Chance. Da wird eher ein Ayatollah des klerikal-faschistischen Regimes in Teheran Preisträger.

  17. Ideologen, ganz egal von welcher Couleur, sind Idioten, die ausnahmslos die Zwangsbeglückung auf ihrer Agenda haben und damit immer und überall scheitern. Die Reinfälle in Afghanistan, im Irak, in Syrien und in der Ukraine haben offensichtlich keinen Lernprozess verursacht. Nach wie vor spielt die eingebildete moralische und materielle Überlegenheit im Wertewesten die entscheidende Rolle, wenn es darum geht, für Mord und Totschlag im Namen von Frieden, Freude und Eierkuchen zu sorgen.

  18. Sorgt Israel für den Nachschub von Fachkräften zu uns? Raketentechniker scheint es dort ja zu geben.

  19. Friedensnobelpreis für Trump? Das ist ein Preis von Linksliberalen für Linksliberale. Präsident Trump steht da nicht auf der Kandidatenliste. Dennoch ein Gedankenspiel: Was wäre, wenn der Preis Donald Trump angetragen würde, er diesen aber ablehnte? Das wäre eine Gaudi.

  20. kleiner Rücksprung in die Coronazeit.

    die letzten Passagierflugzeuge, die von deutschen Flughäfen verbannt wurden, waren iranische.
    Es gab Berichte, wie bis zum Schluß die Passagiere ungetestet die Flughäfen verließen und sich im ganzen Land verteilten.

    die ersten Passagierflugzeuge, die nach dem erklärten der Corona-Beschränkungen auf deutschen Flughäfen wieder landeten, waren iranische.

    Das gab mir damals schon zu denken – heute um so mehr.

    • nicht zu vergessen Steinmeiers Glückwünsche an die Mullahs .

  21. Wenn ich nur das Wort „Experten“ höre oder lese, sträuben sich bei mir zunehmend schneller und stärker die Haare

  22. Heute spekuliert Theveßen mal wieder, dass Donald Trump wohl auf den Friedensnobelpreis aus ist.

    Dieser Teufel! Das ist wahre Niedertracht, so einfach auf den Friedensnobelpreis „aus“ zu sein. Wie der Universalexperte des ZDF mal wieder völlig belegfrei behauptet.

    Überhaupt scheint auch in der politischen Kommentierung nichts mehr ohne Personalisierung zu gehen, und nichts mehr ohne Unterstellung von charakterlichen Abgründen.

    • Alle, die noch Beitrag leisten, sorgen für das Auskommen von solchen wie Theveßen. Auch für Lanz, Miosga und sogar den, dessen Name mir nicht mehr einfallen will – wiewohl royal an dem gar nichts sein kann.

  23. Der ewige Röttgen, jetzt gibt er seine Aphorismen also zum Israel-Iran Krieg zum Besten. Und Lanz bemüht das „Völkerrecht“ von dem keiner weiß, was es eigentlich bedeutet, wer es wie interpretiert und dass es stets individuell angewandt wird. Und die Expertin, die „aus dem Völkerrecht“ kommt, ist nun auch nicht mehr präsent, da sie demnächst die Welt regiert; glaubt sie zumindest.

  24. Kein Land ist nur gut, meint es nur gut, handelt nur gut. Der Iran wird zum nächsten Hort von Chaos, und Israel wird bald den gesamten Weltislam zum Feind haben – Israel war früher schlauer. Im Moment haut es mächtig um sich, wird sich damit aber allenfalls Zeit verschaffen. Und dann? Es braucht nicht nur eine clevere Taktik sondern eine Strategie für danach (gerade wenn man demografisch nicht gut aufgestellt ist).

    • Die üblichen „Argumente“ derjenigen, denen Israels Wahrhaftigkeit im Grunde ein Dorn im Auge ist. Wer ist denn der „Weltislam“? Die arabischen Nachbarstaaten Israels halten sich auffällig zurück. Weder die „Palästinenser“ noch die Mullahs genießen dort große Sympathien. Zwar wird Israel sich seinerseits kaum je die Sympathie der islamischen Welt erwerben können, wohl aber einen gewissen Respekt, weil Israel die Sprache der Stärke spricht.

    • Ich gebe Ihnen in einigen Punkten Recht, aber nicht in allen.
      Vieles von dem, das Sie skizzieren ist bereits Realität.
      Israel hat bereits den gesamten Weltislam zum Feind, zumindest den von Mullahs gesteuerten.
      Ich bin Mitte der Neunziger bei Freunden in Sederot gewesen.
      Die Araber (es sind keine „Palästinenser“) im Gazastreifen wurden damals aus Israel mit Elektrizität und Wasser versorgt und gingen (gerne!) in Israel arbeiten.
      Es war die Zeit, in der auch ich nach der Wende naiverweise geglaubt habe, die Welt sei vernünftiger geworden.
      Nun, wir wissen inzwischen, dass es anders gekommen ist.
      Die Mullahs haben die „Autonomiebehörde“ gekapert, die sich gerne die Taschen voll gemacht haben und die Bevölkerung lieber am Hungertuch nagen ließ, gaben natürlich Israel die Schuld. Die Vermögen, die dort geschaffen wurden (iranisches und europäisches Geld!) sind natürlich längst nach Dubai und die Emirate in Sicherheit gebracht worden.
      Dafür ist dort seitdem eine vollständige Generation aufgewachsen, die mit Hass auf Israel indoktriniert wurde.
      Über 1.200 Tote am 7, Oktober vom Säugling bis zum Greis sprechen eine deutliche Sprache. Ich versteige mich hier nicht in Einzelheiten, die diese „Menschen“ dort angerichtet haben.
      Meine Freunde sind zum Glück vor fünf Jahren aus Sederot weggezogen, haben aber auch Bekannte verloren.
      Israels Hand an die Nachbarn war offen und es wurde ihnen übelst gedankt.
      Jetzt sprechen die Israelis die Sprache, die auf der anderen Seite unmißverständlich verstanden wird.

    • Die üblichen „Argumente“ derjenigen, denen Israels Wahrhaftigkeit im Grunde ein Dorn im Auge ist. Wer ist denn der „Weltislam“? Die arabischen Nachbarstaaten Israels halten sich auffällig zurück. Weder die „Palästinenser“ noch die Mullahs genießen dort große Sympathien. Zwar wird Israel sich seinerseits kaum je die Sympathie der islamischen Welt erwerben können, wohl aber einen gewissen Respekt, weil Israel die Sprache der Stärke spricht

    • Völlig daneben. Die Araber & Türken sind alle froh, wenn die Mullahs weg sind.

  25. Das Thema ist für eine Lanz-Show ungeeignet. Im Nahostbereich sind wir das Land mit der geringsten Expertise. Wir sind hingegen Weltmeister in der Asylantenaufnahme, wobei jeder Kriegsflüchtling aus den entlegensten Ecken der Welt, heute ein Asylbewerber ist, der sich gar nicht bewerben muss. Falls das Asylverfahren nicht bestanden wird, gibt es den subsidiären Schutzstatus, denn im Verwenden von bildungssprachlichen Fachbegriffen, sind deutsche Propagandamedien längst Weltmarktführer.

    • In der Tat: ein Peter Scholl-Latour fehlt an allen Ecken und Enden. Aber es gibt hinsichtlich Russlands auch Gabriele Schmalz-Jacobsen, deren Expertise im ÖRR – aka Volksempfänger 2.0 – dezidiert nicht erwünscht ist. Insofern würde Peter Scholl-Latour heutzutage im ÖRR sicherlich nicht zu Wort kommen.

      • Seine letzten Auftritte im örr waren ja schon geprägt von Missachtung.
        Klar, wenn die Transformationsagenda vorgibt, alle gleich zu machen, passen echte Expertisen aus eigener Anschauung gar nicht „ins Programm“.

  26. „…seine dünnen Redebeiträge könnte er sicher genauso gut aus 06868 Bergluft, 87719 Wolkenkuckucksheim oder 95145 Obermotzkau heraus senden…“ 
    Das fällt mir schon seit Jahren auf. Aber nicht, weil die Redebeiträge der jeweiligen Korrespondenten tatsächlich so dünn sind, sondern vielmehr daß sie sehr häufig aus Gegenden der Erde versandt werden, die von den eigentlichen Orten der Geschehnisse tausende Kilometer entfernt sind. Ausser, sie werden von leidlich „friedlichen“ Orten aus gesendet, dann gönnt man sich mal eine Reise dorthin und für den Weltfrieden kann man schon mal schummeln bei der Rettung des Weltklimas. Naja, die Sendung von Lanz soll ja in Hamburg aufgezeichnet werden. Auch nicht optimaler, als Obermotzkau, oder Wolkenkuckucksheim und das sage ich als gebürtiger Hamburger.
    PS: Für Trump scheint es doch wirklich noch etwas Wichtigeres zu geben, als diese Laberrunde, auch bedeutungsschwanger G7 genannt. Mich hätte er allerdings noch mehr beeindruckt, wenn er gar nicht erst dorthin geflogen wäre und den Oberindianern stattdessen ein Fax geschickt hätte 😉

  27. Röttgen und Theveßen in einer Sendung. Also das Treffen der super genialsten Experten aller Zeiten. Das sollte uns 18,36 im Monat wert sein.

    • Diese beiden „Experten“ braucht es, um das Niveau einer Diskussion wirksam tieferzulegen.

    • erst wenn Claudia und Annalena zu dem vorgenannten Experten-Team hinzustoßen, ist meine Wertschätzung erreicht, die mich zum Zahlen verleitet.

  28. Hört sich alles reichlich dünn an. Kein Wunder bei intellektuellen Leichtgewichten wie Röttgen oder gar Thevesen, den journalistischen Pendant zu Baerbock. Interessant wäre eine fundierte Einschätzung, wie wahrscheinlich ein Fall des muslimischen Pfaffenregimes ist. Gerade hat sich der Sohn des Staatsverbrechers Pahlevi (auch bekannt als „Schah von Persien“) schon als künftiger Führer des Iran angedient. Total demokratisch, natürlich… . Der „arabische Frühling“ hat allerdings gezeigt, daß ein „regime change“ keineswegs so glatt vonstatten geht und die vormalige Diktatur entweder durch eine andere abgelöst wird oder in ein bürgerkriegsähnliches Chaos mündet. Was Europa am wenigsten brauchen kann, ist die nächste Welle orientalischer Schutzsuchender.

    • > Was Europa am wenigsten brauchen kann, ist die nächste Welle orientalischer Schutzsuchender.

      Gleiches Recht für Alle – der Westen baut die übliche „unsere Demokratie“ im Orient, dafür bauen die Orientalen „unsere Umma“ im Westen. Die bessere Alternative wäre wohl, dass man sich strikt um den eigenen Kram kümmert und den anderen nicht pfuscht.

      Bei Gelegenheit: https://tkp.at/2025/06/18/der-iran-darf-keine-atomwaffen-haben/

      > „… In der Flut konkurrierender Narrative und umfangreicher Psyops, die militärische Konflikte stets begleiten, vergisst man leicht, dass die Kriegsführung von der wirtschaftlichen und industriellen Basis der Kriegführenden abhängt. In dieser Hinsicht ist der Westen nicht in einer guten Position. Jamie Dimon, CEO von JP Morgan, schrieb in seinem jährlichen Brief an die Aktionäre, dass die geopolitischen Ereignisse „durchaus Risiken schaffen könnten, die alles seit dem Zweiten Weltkrieg in den Schatten stellen könnten“. …“

      Der CEO von JP Morgan kann solche Risiken sicherlich besser abschätzen als irgend eine ÖRR-Runde.

  29. Ein völlig sinnentleertes Format. Fehlt nur noch, dass Merzel eingeladen würde und seine Plattitüden absondern dürfte, ohne kritisiert zu werden.

  30. > Der Iran und seine mögliche Fähigkeit, Atombomben herzustellen, sei eine Bedrohung für die ganze Welt, sagt Röttgen.

    Selbst wenn Iran welche bauen sollte (was er nicht tut) – warum genau sollte er gerade Buntschland bombardieren? Gab es je in der Geschichte einen Krieg Buntschland/Iran? Dem Michel ist wohl keine Hysterie zu absurd.

    • Das heisst, daß Sie erstens zu 100% wissen, ob der Iran „die Bombe“ hat/haben wird und daß es Ihnen zweitens egal ist, wer damit u.U. beschmissen wird, oder?
      Kennen Sie übrigens den sehr berühmten Saharastaub?
      Der lässt sich auch durch keine Grenze der Welt aufhalten. Genauso offensichtlich wie momentan auch sämtliche „Fußgänger“ dieser Welt, oder Drohnen, die tausende Kilometer weit transportiert werden können, um russische Flugzeuge zu bombardieren…

      • > Das heisst, daß Sie erstens zu 100% wissen, ob der Iran „die Bombe“ hat/haben wird und daß es Ihnen zweitens egal ist, wer damit u.U. beschmissen wird, oder?

        (1) Die US-Geheimdienstchefin Tulsi Gabbard ist überzeugt, dass Iran weder solche Bombe hat noch haben will und (2) mit nicht existenten Bomben kann niemand beworfen werden. Für die REIN HYPOTHETISCHE Alternative gilt noch Eigenes-Land-First – um andere Länder mögen sich derer Bewohner kümmern.

    • Und wenn schon. Der Feind steht längst im eigenen Land, eingelassen, versorgt und unterschätzt.

    • Es geht nicht darum, ob der Iran Atom-Waffen hat, die im Normal-Fall eh niemand einsetzt. Es geht darum, welche haben zu können. Denn, mit dem Besitz von Atom-Waffen wird Politik gemacht. Die Franzosen lassen Ihr Atom-U-Boote immer dahin auslaufen, wo sie gerade am verhandeln sind.

  31. Lang geredet, ab in den Nahen Osten um die freie Welt zu verteidigen, denn es gibt nichst Gutes außer man tut es und die ganzen „sachkundigen Sesselfur..“ werden doch immer unerträglicher, denn das ist keine sachliche Unterhaltung mehr sondern es handelt sich um Dienstbefohlene, die für reichlich Entgelt Stimmung machen und dazu ist man für vieles bereit, selbst wenn es grottenfalsch dargestellt wird und nur der guten Sache dienen soll, weil man ansonsten nichts anderes vorweisen kann um seine eigene Existenz zu legitimieren.

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