Was haben sie sich bei der Abteilung Agitation und Propaganda mit dieser Sendung nur gedacht? Keine grünen Belehrungen, keine roten Forderungen – ist das nicht eine Verschleuderung teurer Werbezeit so kurz vor den EU-Wahlen? Die einzige Erklärung, die wir finden konnten, wäre diese: Man will dem Zuschauer die Überlegenheit unserer Demokratie mit ihren folgsamen und im Gleichschritt denkenden Parlamentariern aufzeigen, im Vergleich zu dem unordentlichen Haufen englischer Abgeordneter, die offensichtlich mächtig Freude an Streit und Widerspruch haben.
Brexit: die ungeordnete Verlängerung als Chance
Auch wenn der Schonklod noch so laut tönt, natürlich wird sich die EU „bewegen“ und am Ende sitzen wir da in Brüssel, ohne die Briten und mit mehr Problemen als zuvor. Dass die EU sich bewegt, glaubt auch Alexander Graf Lambsdorff, der Neffe vom alten Otto und einer dieser Namenserben, der bei Illner neben Susanne Schmidt saß, der Tochter von unserem großen Helmut (Generationsgefälle). Derek Scally schreibt für die „Irish Times“ und durch ihn lernten wir, dass die Iren beleidigt sind wie eine vernachlässigte Ehefrau, weil England und vor allem auch die englische Presse sich kein bisschen für die grüne Insel interessiert hätten. Ganz anders als die Kontinentaleuropäer, so der enthusiasmierte Ire, mit Brüssel sei es harmonisch wie in einer Jazzkapelle.
Kurz: Brexit zwei Jahre später?
Apropos: Auch im heute völlig anders besetzten Publikum wurde viel genickt. Heute saßen da vor allem ältere Herrschaften und eine Dame im Hijab, und die üblichen Claquere von Rot-Grün fehlten.
Dietrich von Gruben, Unternehmer im Sanitärbereich, saß am Tisch, weil Britannien sein Haupt-Absatzmarkt ist. Und er sagte, was er wohl schon seit 2016 sagt, nämlich, es sei besser, wenn die Briten blieben, was aber nicht hilft.
Geht es Ihnen, verehrte Leser, auch schon so wie Franz Josef Wagner, dem verrückten Franz von der „Bild“, der schrieb „Wenn im Radio, im Fernsehen Brexit vorkommt, schalte ich weg. Es interessiert mich nicht.“? Und in der Tat, selbst mit unseren üblichen Tricks der Zuspitzung und Verkürzung fällt es schwer, über diesen Abend einen Krimi zu schreiben. Interessant vielleicht noch, dass, wenn sich die Chose noch lang genug hinzieht, die Briten sogar bei der EU-Wahl teilnehmen könnten.Susanne Schmidt, deren „Herz ein wenig links schlägt“, klärte uns dann noch über die stalinistisch geführte englische Sozialdemokratie auf, und Lambsdorff steuerte zwei hübsche Sprachbilder zum Abend bei. Einmal die Schiffe aus Hongkong, die nicht wüssten, ob sie nun in England Zoll zahlen müssten, und dann, dass die Engländer ja nicht ablegen und wegrudern, um dann in Manhattan wieder anzulegen.
Das führt uns kurz zu Donald Trump, der aus Washington hatte verlauten lassen, es hätte überhaupt nicht so weit kommen müssen wie heute, wenn „Teresa May auf mich gehört hätte“. Das wiederum führt uns zum Titel der Sendung, nämlich „Brexit-Poker“, und wir können uns nicht helfen, aber wir glauben nach wie vor, dass die Briten ein besseres Blatt auf der Hand haben. Good Night.
Immer wenn ich diesen Lambsdorff sehe, bin ich froh, dass der Adel abgeschafft wurde. Der redet so gut wie immer Stuss!
Nun ja, das ist in Buntland allerdings kein Alleinstellungsmerkmal.
Weil die Briten die Niederlassungsfreiheit in der EU ablehnen, haben sie dieses Problem. Im Grunde sind die Briten in der EU und damit automatisch im EWR (Europäischen Wirtschaftsraum). Sie könnten ohne Probleme aus der EU austreten und im EWR bleiben. Damit wäre auf einen Schlag alles geregelt. Es gäbe einen zollfreien Handel und damit gäbe es auch kein Nord-Irland-Problem. Alles was die EU zum Euro oder zur Migration entscheidet, müsste die Briten nicht interessieren. Keine Regelung der EU wäre für das Königreich bindend. Sie würden wieder selbst über sich entscheiden. Aber das Problem mit der Zuwanderung der Europäer wäre nicht gelöst. Andererseits würden bestimmte Sparten große Probleme bekommen, wenn nicht Osteuropäer oder Südeuropäer deren Aufgaben übernehmen würden.
Die Briten haben nicht nur das bessere Blatt auf der Hand, sie würden im Falle eines Rücksturzes in die EU nicht nur ihre Würde und ihre Freiheit verlieren, sondern die Islamisierung würde vehement weiter voranschreiten, wenn es in diesem Punkt nicht ohnehin fast zu spät ist. Der Verlust der Freiheit ist eine ganz bittere Angelegenheit. Das scheinen die Briten zu ahnen.
Jeder kann erkennen wie „fertig“ die EU-Führungsnationen Deutschland und Frankreich jetzt schon sind. Es ist kein Kunststück vorauszusehen das Deutschland bei Beibehaltung der Marschrichtung spätestens bis 2030 an den Rand des Ruins gerät. Soll man sich diesem Wahnsinn freiwillig und ohne Not aussetzen? Bei dem was sich hier in Deutschland derzeit abspielt, ist eine größtmögliche Distanz die beste aller noch wählbaren Optionen. Und noch etwas:
Ob ein Anton Hofreiter in einer Propaganda-Quotenshow irgend etwas herumblubbert, wenn interessiert es?
„Das wiederum führt uns zum Titel der Sendung, nämlich „Brexit-Poker“, und wir können uns nicht helfen, aber wir glauben nach wie vor, dass die Briten ein besseres Blatt auf der Hand haben.“
Das sage ich schon lange und wie es aussieht, stehe ich damit nicht alleine.
Wer zuletzt lacht, lacht am besten sagt der Volksmund und dabei manifestiert sich ein Bild in meinem Kopf – die lachenden Briten, die sich über die entrechteten und gegängelten EU-Mitgliedsstaaten lustig machen.
Mau Mau am Pokertisch: da sind doch ein paar Sätze zu den Moderatoren zu verlieren. erinneren Sie sich an Sabine Christiansen, die Tagesschausprecherin war, die sich dann Journalistin nannte. Sie war Sprecherin, nicht mehr und nicht weniger. Dasselbe gilt für Will, Maischberger und Illner. „Vater“ von Maischberger war der souveräne Erich Böhme. Der konnte das alles ohne Vorbereitung, weil er Substanz hatte wie viele seiner Jahrgänge. Daß die Damen sich mit fremden Federn schmücken, macht aus den Trägerinnen des Geigenkastens keine Ann Sophie Mutter. Deshalb Mau Mau am Pokertisch. Das gilt auch für Minister, die eigentlich Aktenträger sind. Wir erleben die Stunde der Komödianten, der Hochstapler und Schaumschläger auf allen Ebenen. Das ist wie Formel 1 mit Rasenmähermotor!
Die Wahrheit ist auch der Versuch derart divergente Staaten und Gesellschaften, kulturell sowie wirtschaftlich unter eine immer engere, alternativlose Vereinheitlichungsschraube, der immer engeren Integration zu stellen, hat nicht nur nichts mit der Idee der Friedensgemeinschaft nach zwei Weltkriegen zu tun, sondern bringt in einem Kampf, in dem diese Provinzen um Restautorität, Selbstbehauptung und Macht gezwungen sind in Europa zu ringen (wer legt die Richtlinien fest, an denen alle Länder genesen sollen? Athen oder Berlin? Warschau oder Paris?) Das europäische Friedensprojekt in sein Gegenteil verkehrt:
Einen Käfig in denen man zwei Ratten sich in Konkurrenz um den Futtertrog todbeißen lässt. Europa ist zum Spaltnagel geworden, weil es das wichtigste Gebot der Staatenwelt aufhebt: Die Nichteinmischung in Innere Angelegenheiten. Das neue Europa ist ein Akt ständiger Akt der erzwungenen Einmischung aller in alles und damit ein dauernder Konflikt, der nur Abneigung und Ressentiments hinterlassen wird, selbst dann wenn einer schlussendlich alle anderen mit den nötigen akkumulierten Machtmitteln der Gemeinschaft dominiert.
Eure Gelder gehören Brüssel, eure Wirtschafts- und Sparpolitik bestimmen wir, wieviele Migranten ihr aufzunehmen und zu versorgen hat, entscheiden unsere Ausschüsse.
Aufschlussreich fand ich den Einspieler mit dem konservativen britischen Politiker, der sagte, der ausgehandelte Vertrag sei „sehr nah bei der EU“, deshalb müsse sie sich noch etwas bewegen, dann würde das mit dem Deal auch klappen. Sehr cool …
Es ist halt so, dass der „Deal“ der da zweieinhalb Jahre zwischen den Brexit-Gegnern May und der EU-Komission ausgehandelt wurde, so nachteilig für Großbritannien ist, dass das britische Parlament nicht zustimmen kann, es findet sich keine Mehrheit dafür. Einfache Sache, simpel zu verstehen. Funktionierende parlamentarische Demokratie.
Sie wollen den Brexit, und sie wollen ihn mit einem guten Übergangsabkommen, und nicht mit einem Knebelvertrag. Auch wenn die deutschen Journalisten hysterisch von „Chaos“, „Handlungsunfähigkeit“, „Sackgasse“ und „das versteht keiner mehr“ fabulieren, weil sie selbst mental und ideologisch überfordert sind.
Wenn der Brexit stattgefunden hat, sehe ich – nach einigen Anlaufschwierigkeiten – für die Briten sowieso eine gute Zukunft, in Freiheit und Selbstbestimmung. In der EU sind alle Weichen ganz offensichtlich auf Zentralismus, Sozialismus, Planwirtschaft, auf Unterdrückung von Abweichlern gestellt – und das bedeutet unweigerlich Niedergang, Spannungen, Unfrieden. Um das zu erkennen reicht ein Blick in die Geschichtsbücher.
Ausweislich der Paetowschen Zusammenfassung war diese Sendung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens eher eintönig und brachte keinen Erkenntnisgewinn. Das passt ins Bild, dass der interessierte Zuschauer sich von dieser Form der Politunterhaltung gemacht hat.
Es geht aber auch anders, wie ein Interview im ebenfalls öffentlich-rechtlichen Rundfunk heute Morgen zeigte. Ausgerechnet Anton Hofreiter über beinahe 10 Minuten zuhören zu sollen, könnte als Zumutung erscheinen, doch meiner Meinung nach lohnt es sich, dieses Dokument gelungenen Journalismus‘ im Original zu erleben, statt allein die Abschrift zu lesen.
Herr Hofreiter wird zu den „Fridays for Future“-Demonstrationen befragt und statt, wie es bei Politikern allgemein und bei solchen der Grünen ganz besonders häufig der Fall ist, ihm nach dem Munde zu reden oder stichwortgebende Gefälligkeitsfragen zu stellen, beharrt Christoph Heinemann, Leiter der Abteilung Aktuelles beim Deutschlandfunk, auf seinen wenigen, einfachen, keineswegs unfairen, sondern absolut legitimen Fragen, denen Herr Hofreiter aber, merklich zunehmend verunsichert, mit einem Schwall an Worten auszuweichen versucht.
Eine Glanzstunde des Journalismus – ohne Wortabschneiden, ohne Unterstellungen, ohne unüberprüfbare Behauptungen, lediglich schlichte, einfache, nachvollziehbar berechtigte Fragen. Mein Hörtipp des Tages:
Artikel: https://www.deutschlandfunk.de/fridays-for-future-wir-sind-dabei-deren-zukunft-zu.694.de.html?dram:article_id=443693
Tondokument: https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2019/03/15/klima_streik_der_jugend_interview_anton_hofreiter_dlf_20190315_0648_26fae94e.mp3
Das ist ja herrlich, wie da mit den Hofreiter-Sprechblasen gespielt wird. Danke für dem Link!!
Ist „Neffe“ Lambsdorff Mitglied der „Freien“ Demokraten? Dass ist korrekt. Es geht vor Allem um den eigenen Joberhalt, in der besten aller Arbeitswelten geht. Fern vom nörgelnden „Souverän“, frei von Verantwortlichkeit und Rechenschaftspflicht. Das ist wahre Freiheit!
Nach dem Schlußpfiff bei bestimmten Sportveranstaltungen wird schon
mal der Spieler des Tages gewählt. Müßte ich mich nach Beendigung der
der Lektüre Ihres Beitrags für den Satz der Sätze entscheiden, so bräuchte
ich nicht lange zu überlegen. Meine Wahl fiel auf die Anne: „…gekleidet mit
dem eigensinnigen Geschmack der britischen Hausfrau…“. Mit einer ganz,
ganz leichten Verzögerung brach es in mir los. Das spricht für zweierlei,
einmal für den Eigensinn Ihres Humors, vor allem aber f ü r den Brexit.
Lieber Herr Paetow,
wenn Sie in der Überschrift schreiben, die Sendung sei eine „mit 5 Stühlen und einer Meinung“ und gleichzeitig im Text feststellen, dass es von Frau Anne McElvoy gegenüber Herrn Lambsdorff „contra“ gibt, sind Sie – mit Verlaub – in meinen Augen einfach widersprüchlih. Wenn Sie Brexiteers und Remainer in der Sendung meinen, sollten Sie das so schreiben.
Lieber Herr Paetow,
auch wenn es schwer ist: versuchen Sie Ihre Emotionen im Griff zu behalten und ihre Logik auch. Es würde dem Heft und dem Image von TE gut tun. Ich weiß, dass viele Leute durch die aktuelle politische Situation emotional aufgewühlt sind, aber das macht die Dringlichkeit von Disziplin der Schreibenden noch stärker.
Vielen Dank und ich hoffe auf Ihr Verständnis. Ich will Ihren Beitrag nicht madig machen, ich will helfen, dass der Versuch, TE in eine Schmuddelecke zu stellen, ins Leere läuft.
Bei Illner (und bei den anderen) ist es nun mal so, dass alle irgendwie dem Mainstream frönen. So gut wie immer.
Lieber Herr Cuno, wenn Sie einem Jounalisten wie Herrn Peatow raten „seine Emotionen in den Griff zu kriegen“ und seine „Logik auch“ dann sind das keine Sachargumente sondern ziemlich unangmessene und anmassende Unterstellungen. Und was bitte verstehen Sie unter „Diszipin“ bei einem frei denkenden Journalisten? Und mit Verlaub ist Ihr Angebot zu helfen „den „Versuch TE in eine Schmudddelecke zu stellen“ ins Leere laufen zu lassen nicht sehr überzeugend. Glauben Sie mir, die die TE in eine Schmuddelecke stellen wollen oder noch lieber ganz zum Schweigen bringen wollen lassen sich nicht so leicht überzeugen. Daher fürchte ich ist Ihr Beitrag nicht beonders hilfreich die wenigen objektiven Publikationen wie TE am Leben zu erhalten. Ich spende regelmäßig. Wenn Sie sich Sorgen um TE machen dann versuchen Sie es vielleicht damit.
Es ist wie bei allen wirklich wichtigen Themen: Was den Apologeten der „sich überlegen fühlenden“ nicht passt, wird solange gedreht und gequirlt, bis es in ihre Denke passt.
An realen Lösungen, am dialektischen Diskurs sind die schon lange nicht mehr interessiert – wie auch die sich in Berlin Regierend nennenden.
Auch ich gehe davon aus, dass die Briten ein „besseres Blatt auf der Hand haben“. Hatten sie aber schon immer. Deutschland glänzt wie immer durch Naivität. Das ist aber auch nichts Neues und jeder in der Welt weiß das.
Von den großen „Großbritannien-Experten“ bin ich enttäuscht. Diese Experten scheinen die Briten nicht wirklich zu kennen. Für alle Angelsachsen steht von allen Werten die Freiheit an allererster Stelle, alternativlos. Unsere Hymne platziert die Freiheit erst an die 3. Stelle.
Die EU ist dabei, sich immer weiter zu einem sozialistischen Monster zu entwickeln. Allen sozialistischen Gebilden ist gemein, dass sie die Freiheit am Ende mit faschistischen und brutalen Methoden ausrotten, alternativlos.
Dass Derek Scally noch das hohe Lied auf die EU gesungen hat kann auch daran gelegen haben, dass die Iren ihre Schulden aus der letzten Finanzkrise sehr geschickt an die EU überschrieben und so die Erholung der irischen Wirtschaft musterknabenhaft errungen haben. Wenn es in der EU irgendwann einmal für die Iren nicht mehr so gut läuft, werden sie sich sicherlich an die angelsächsische Freiheitsliebe erinnern…
Welche „Experten“ werden denn zu solchen Schauläufen eingeladen? Doch wohl nur die, die genau der Denke verfallen sind, die derjenigen des Mainstream in diesem Land passen. Daher sollte die Enttäuschung denen gelten, die solche Propagandasendungen veranstalten!
Ihren letzten Satz, s.g. Herr PAETOW, glaube ich auch. Die Briten verhandeln mit der EU, parallel bahnen sie bereits weltweit Handelsbeziehungen an, da in Kürze frei. Während man uns glauben machen will, dass die Briten nach Verlassen der EU vor leeren Regalen in den Märkten stehen oder auf ihrer Milch und Wolle in Nord-Irland und Schottland sitzen bleiben, der irrt. Darüber hinaus sind die Briten fatalistisch, auch im Inneren mit sich im Reinen – im Gegensatz zu vielen Völkern ‚on the Continent‘, die Marx bewundern, grün wählen und von denen Viele mit Abscheu auf ihre eigene Nation schauen.
GB hat bereits weltweite Handelsbeziehungen und das schon sehr lange. Ich sage es ja immer, viele Deutschen im Politbereich – aber leider nicht nur da – kennen die Welt nicht.
Selbst bin ich ein Freund des Brexit, was ich an dieser Stelle nicht weiter begründe. Allerdings müssen sich die Briten auch nicht aufregen, denn es ist wie bei einer schlechten Ehe die geschieden wird. Da wird man schließlich auch bis zum letzten Rentenpunkt gerupft, ehe man in die Freiheit entlassen wird. Die Briten können nur in den sauren Apfel beißen, und sich gegen die Knechtschaft entscheiden. Und wenn man schon als sehr viel kleineres Land, wie Island oder Norwegen nicht von den Chinesen geschluckt wird, kann England als Atommacht der Zukunft gelassen ins Auge blicken, notfalls ohne Deal austreten.
……es gibt ja auch noch die möglichkeit eines nordbundes, der a u c h eine beachtliche wirtschaftskraft entfaltet!
Ausweislich der Paetowschen Zusammenfassung war diese Sendung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens eher eintönig und brachte keinen Erkenntnisgewinn. Das passt ins Bild, dass der interessierte Zuschauer sich von diesen Sendeformaten gemacht hat.
Es geht aber auch anders, wie ein schlichtes Interview im ebenfalls öffentlich-rechtlichen Rundfunk heute Morgen zeigte. Ausgerechnet Anton Hofreiter über beinahe 10 Minuten zuhören zu sollen, könnte als Zumutung erscheinen, doch meiner Meinung nach lohnt es sich, dieses Dokument gelungenen Journalismus‘ im Original zu erleben, statt allein die Abschrift zu lesen.
Herr Hofreiter wird zu den „Fridays for Future“-Demonstrationen befragt und statt, wie es bei Politikern allgemein und bei solchen der Grünen ganz besonders häufig der Fall ist, ihm nach dem Munde zu reden oder stichwortgebende Gefälligkeitsfragen zu stellen, beharrt Christoph Heinemann auf seinen wenigen, einfachen, keineswegs unfairen, sondern absolut legitimen Fragen, denen Herr Hofreiter aber, merklich zunehmend verunsichert, mit einem Schwall an Worten auszuweichen versucht.
Eine Glanzstunde des Journalismus – ohne Wortabschneiden, ohne Unterstellungen, ohne unüberprüfbare Behauptungen, lediglich schlichte, einfache, nachvollziehbar berechtigte Fragen. Mein Hörtipp des Tages:
Artikel: https://www.deutschlandfunk.de/fridays-for-future-wir-sind-dabei-deren-zukunft-zu.694.de.html?dram:article_id=443693
Tondokument: https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2019/03/15/klima_streik_der_jugend_interview_anton_hofreiter_dlf_20190315_0648_26fae94e.mp3
Für mich war es ein erholsamer und informativer Abend, weil ich während der „Brexit Show“ die aktuelle Ausgabe von TE gelesen habe:-)
Was hat Trump denn zu May gesagt? Das sie diese stupid Union verlassen soll und im Finanzraum des Dollars aufgehen soll? Das wäre eine EWG auf amerikanisch gewesen. Sehr guter Vorschlag. Dazu gehört aber das England die Amerikanische Unabhängikkeitserklärung als gegeben ansieht. Und es gehört dazu das sich England gegen die EU stellt. Denn Amerika baut auf seine Geschichte auf und lernt daraus. Wenn sich dort aus der Historie eine Gerechtigkeit herauskristallisiert dann wird diese fortgeführt. Und dafür gibt es viele Beispiele. In der EU und deren Mitgliedsstaaten machen Menschen Politik und Gesetze, die keine Geschichte mitbringen. Und wenn – dann hassen sie ihr Land oder ihre Geschichte. Amerika weiß, das so eine Politik die Politik eines Kinderparlamentes ist, das sich ausnutzen lässt und überhaupt nicht versteht wie schmutzig dieses Geschäft sein kann. Hätte May dieses Angebot angenommen, dann hätte Amerika über England eine allierte Finanzpolitik betreiben können, die den Euro viel schneller zu Fall gebracht hätte, als er das von alleine schon tut. Trump braucht May, weil er weiß, dass die EU als Handelspartner tief im Versagen steckt und all seine Bemühungen, den Warenverkehr so zu kanalisieren, dass die Menschen ausserhalb Chinas wieder zu Lohn und Brot kommen, von der EU torpediert werden. England wäre für Amerika strategisch wichtig gewesen und hätte seit langer Zeit wieder einmal der Welt gezeigt, dass auch Staaten Interessen haben, die sie durchsetzen können. Aber May ist zu europäisch, zu ängstlich und will nicht sehen, dass Amerika einer gerechten Sache nachgeht.
Mit Verlaub, dass was Sie hier beschreiben ist klassische EU-Juncker-Denke, nämlich Abschottungen Barrieren und Strafmaßnahmen (Zölle) gegen alle errichten die nicht einem EU-Diktat folgen möchten. Viel smarter und erfolgreicher wird man sein, wenn man in alle Richtungen offen bleibt und sich nicht an einen vermeidlich großen Partner klemmt. Natürlich wäre es in diesem Sinne genauso falsch sich einseitig und zu stark an die Vereinigten Staaten zu binden, denn dass Amerika einer gerechten Sache nachgeht, wie Sie schreiben, würde ich bezweifeln. Am Ende des Tages wird jede Nation zu ihrem eigenen Vorteil handeln, insbesondere auch die Amerikaner. Einzig die Europäer tun dies nur eingeschränkt, und Deutschland schon einmal gar nicht. Im Gegenteil, in Deutschland brüstet man sich damit sich selbst zu schaden.
Gibt es ein Unterscheid zwischen EU und einer Gang oder einer Sekte?
Nein. Beitreten kann jeder, auch ein kleiner korrupter Gauner. Raus? Hoho! So einfach geht es nicht! Mobbing, Erpressungen, Drohungen. Erinnern sie sich wie fast in einer Nacht und Nebelaktion Rumänien und Bulgarien mit ihren damals noch zwielichtigen politischen und wirtschaftlichen Strukturen in die EU „hineingequetscht“ wurden?
@Polit-Legastheniker
Darum vergleiche ich die EU auch immer mit der Mafia….eintreten kann/soll man immer in diesen Club…austreten geht nur über den Tod. EU = Mafia…Junker,Soros,Merkel sind die Paten.
„Das wiederum führt uns zum Titel der Sendung, nämlich „Brexit-Poker“, und wir können uns nicht helfen, aber wir glauben nach wie vor, dass die Briten ein besseres Blatt auf der Hand haben.“
Das glaube ich auch. Unsere Regierung und viele Deutsche trauern den Briten hinterher, weil sie für Liberalität, Ordnung und Rechtstreue stehen. Die Briten verlassen die EU genau aus dem Grund, weil sie eben diese Werte in der EU nicht mehr repräsentiert sehen. Diese Füchse waren auch schlau genug, niemals in den Euro einzutreten.
Schon mittelfristig wird sich das Blatt wenden, spätestens wenn der Euro platzt, und wir werden uns uns wünschen, gemeinsam mit den Briten Richtung Manhatten abgelegt zu haben.
Ja, d’accord, so sieht es wohl aus.
Das Brüsseler „Politbüro“ ist eben nicht demokratisch legitimiert, sondern macht in seinen weiten grenzen, was es will. Von Rechtstreue wollen wir gar nicht reden, die Brüche der unzulänglichen Verträge – die deswegen in die Brüche gehen mussten – sind bekannt.
Chaos. Dazu eine Besetzung des Europa-Orchesters, mit vielen, die in den nationalen Konzerten durch Misstöne auffielen und so weggeparkt wurden … .
Eine europäische Wirtschaftsraum-Lösung mit erweitertem EFTA-Standard dürfte an der „Personenfreizügigkeit“ scheitern. Hier muss sich die EU bewegen, etwa die Nchholung des 7-Jahres-Zeitraums, auf den Blair verzichtet hatte, zugestehen. Dann funktionierte das.
Und die Briten könnten uns Lehrstunden in lebendiger Demokratie geben.
Es geht, man muss es nur versuchen.
Was bitte sollen uns diese Ausführungen mitteilen?
Es wäre schon wichtig darauf hinzuweisen, dass es für keine der bislang diskutierten Lösungsansätze eine Mehrheit im Unterhaus gibt. Was also sollten die übrigen EU Staaten anbieten, wenn jedes Angebot mit immer wechselnden unterschiedlichen NICHT-Mehrheiten abgelehnt wird? Wie wäre es mit dem Angebot des scheidungswilligen Ehemannes: Also, wir lassen uns scheiden. Ich bleibe aber hier wohnen, Du machst weiter meine Wäsche, putzt und kochst für mich und ich stelle im Gegenzug alle Zahlungen ein. Allerdings legst Du mir über Dein Handeln regelmäßig Rechenschaft ab, damit ich das kritisieren und dir Anweisungen geben kann.
Das wäre doch eine Lösung, die gefällt, oder??? [Sarkasmus aus]
Die Briten haben auch das bessere Blatt gespielt…. Zwei Wochen vor dem Independence Day der Briten liegt die „Bombe“ eines an die EU bindenden Abkommen jetzt im Spielfeld der EU. Und wenn sich die 27 EU Staaten nicht zu 100% für eine Abkommens-Verhandlung-Verlängerungsfrist aussprechen werden….innerhalb der nächsten 2 Wochen…wird diese Bombe des „harten Brexit“ in der EU selbst hochgehen.
27 EU Staaten müssen diesem Verlängerungswunsch der Briten jetzt zustimmen….stimmt nur ein EU Mitglied (Vasallenstaat) gegen eine Verlängerung ,so hat England das Pokerspiel gewonnen….und noch mehr: England hat die EU durch die Welt Manage am Nasenring gezogen….und jetzt zum Schluss zeigt diese Uneinigkeit der 27 EU Staaten bei der Abstimmung dann auch noch die Zerstrittenheit der EU der ganzen Welt auf.
Ja, eine..erbärmliche Sendung, wieder einmal. Eine Meinung, am Tisch nur Profiteure der EU, die Verlierer waren nicht anwesend.
Und die, die dieses ganze Elend zahlen müssen….ebenfalls abwesend.
Müssen wir also noch warten,bis die Niedriglöhner und Armutsrentner in Deutschland den Schwindel EU durchschauen.
Die Mehrheit der Briten hat es jedenfalls begriffen…den Euro wollten sie sowiesi nie.
… und auch nicht den Islam, möchte man hinzufügen.
Hhm, ich habe da gestern irgendwie eine andere Veranstaltung erlebt. Journalisten, die wussten, worüber sie sprachen, ein Politiker, der sich nicht am Briten-Bashing versuchte und konstruktive Hinweise auf die Zeit nach dem Brexit gab, einen Unternehmer, der seine Ratlosigkeit nicht mit Defätismus kompensierte und einen ideologiefreien Einspieler des ZDF-EU-Korrespondenten, der nachvollziehbar das EU- Dilemma beschrieb. Da hat auch Frau Schmidt nicht gestört mit ihren zutreffenden Einschätzungen zu Corbyn.
Es war so, wie es eigentlich sein sollte: Politik beginnt beim Betrachten der Wirklichkeit und nicht mit Nachkarten oder wirren Visionen. Dürfte auch beim Brexit hilfreich sein.
Es werden wohl alle durch den Brexit verlieren – hoffentlich sind die Briten klug genug um nicht die größten Verlierer zu werden.